DEIN SPASS IST MEIN LEID! Wieviel Spass haben Kinder beim Fußball wirklich?

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  • Uzunbacak hat völlig recht, spongebob wird gänzlich unterschätzt. Habe mit meinen Kindern auch einige Folgen gesehen (ist allerdings einige Jahre her), durchaus hintersinniger Humor, den die Kinder so gar nicht erkennen können. Überhaupt gibt es mittlerweile viele Animationsfilme, da man als Erwachsener gut mitgucken kann (z.B. 'Die Unglaublichen', 'Toy Story', 'Monster AG', um einige zu nennen).


    Mal zum Thema zurück. Ich glaube, dass wir als Erwachsene nicht wirklich beurteilen können, was Kindern Spaß macht oder wie sie ticken. Jeder empfindet auch anders. Z.B. wird die Durchführung vieler Übungen als Wettbewerb empfohlen, es gibt aber auch viele Kinder die dies ausdrücklich nicht wollen. Vielleicht auch ein Mädchenproblem, aber wurde bei mir im Training schon mal seitens einiger Mädchen angesprochen......Wie auch immer, solange die Trainingsbeteiligung gut ist und die Mädchen offenbar gerne kommen und dann auch noch die Ergebnisse stimmen (o.k., nur in der Kreisklasse und nicht in der Kreisliga, aber ich hab die Ausrede inhomogene Mannschaft) läuft so viel nicht falsch, denke ich. Ich hoffe ich würde zumindest mitkriegen, wenn die Mädchen keine Motivation mehr hätten oder nicht gerne kommen würden.

  • Es gab einmal eine Zeit in der Fussbälle und entsprechendes Zubehör vor allem in Spielzeugläden verkauft wurden. Diese verbanden den Sport mit Spiel und damit Spass.
    Heute aber ist gutes Fussballzubehör kaum mehr in den Spielzeugläden der Kinder zu finden, sondern zunehmend nur noch in den Sportgeschäften der Erwachsenen.
    Ob das nun die logische Folge oder die Ursache einer gewissen Spassverschiebung ist


    Vermutlich ist gerade DAS das Dilemma mit dem "Spass". Es ist für jeden was anderes. Die Definition von Koeppchen finde ich toll.
    Leider haben viele Eltern und vor allem Kinder eine andere Auffassung.


    Wessen Auffassung sollte nun maßgebend sein, wer zuerst definieren, was für Spaß im KiFu stehe? Die 1. Beobachtung ist wirklich wegweisend: Kinder gehen am liebsten, mit strahlenden Augen in den Spielzeugladen, in Sportläden werden sie oft eher "geschleift"...


    Ob Kids sich immer auspowern bzw. "total auspumpen" lassen wollen, wie wir Erwachsenen es vermeintlich toll finden? Wobei ich von denen real in der Breite der KKL auch gar nicht so viele kenne u. mein Tennistrainer mir - als ich vor 5 Jahren damit "ganz klein" anfing - wie jedem sonst einbleute: jeder Mensch ist von Natur aus faul. Du benötigst mich nur deshalb, obwohl du viel Ehrgeiz zeigst... Mir leuchtete es ein, daher buchen wohl auch Topmanager für 100 Euro u. mehr zum Waldlauf nen Personal-Trainer. Ähnlich sieht's im KiFu aus: Kids sehnen das Abschluss-Spiel herbei, doch vorher müssen sie erstmal vernünftig trainieren, wie Trainer, Eltern es wollen: erst die Arbeit, dann dein Vergnügen!? Sonst droht das, was Kids selbst lieben u. sich als Spaß wünschen, auszufallen, oft in Strafaktion für alle, so auch nur 1er querschlägt. Ob dies richtig ist, wo jeder doch zuerst Individuum ist, ne andere Frage...


    Wem aber gehört dieser Kinderfußball, wem sollte er zuerst Spaß bringen? Immerhin ist's Freizeit, nach der Schule. Wohin Fremdbestimmung weg vom Spielerischen (das übrigens auch pädagogisch Hauptmotiv im Lernen ist, wogegen Noten o. Tabellen eher mittels Druck u. Zwang wirken) hin zum "Sportlichen" führen kann, musste unser Jüngster wieder mal bei "seinem" Weihnachtsturnier erfahren: bereits im 1. Spiel lag er als Stürmer wieder mal schnell wg. überharter Gegner-Gangart 3mal nach Fouls schmerzverzerrt am Boden, Gegner-Erwachsene forderten ja "drauf!" zu gehen; beim 4. Mal war's dann soweit: Bänderriss. Da er wg. zu unkoordinierter Spielweise o.ä. oft am Boden liegt, bei Trainern wie auch von mir zT schon mal gern als Weichei abgetan wird, spielte er trotzdem im Tor das Turnier zu Ende, aber: In unseren 2 Teams hatten am Ende von 14 Kindern 9 mehr o. weniger starke Blessuren von 'bloßen' Wunden übers verdrehte Knie, dickes blaues Auge, "Eisbein" bis Bänderriss. Ihren Spaß im Ehr-Geiz schienen vor allem bestimmte laut anfeuernde Trainer gehabt zu haben (unser Trainer weniger, ist eher ruhig); sie hatten zumindest keine Verletzten in ihren Reihen zu beklagen ;) Dass jemals KiFu wieder an Kinder, ihr Spiel zurückgegeben wird, damit vor allem sie Spaß hätten, dürfte ein frommer Weihnachtswunsch bleiben, wär aber schön: bin sicher, dann hätte unser Jüngster diese Weihnacht nicht mit Krücken laufend zu verbringen. Und ich erinnere mich immer noch gern an meine Jugend auf wilden Wiesen statt im Verein: Verletzte, all die am WE rüden Aktionen gab's da nie (außer ab u. an kamen Vereinsspieler, da gab's oft Stress, erst heute versteh ich wieso: nicht sie selbst waren so übel, die Verhältnisse waren's, wie Marx erklären würde) dafür viel heiteres Miteinander. Schade, dass dieser pure Spaß miteinander unseren Jungs nie vergönnt war: sie kennen Fußball nur mit jenen 'Begleiterscheinungen', viel Schmerzen, Strafen, Druck uä :huh::(


    (Eben präzisiert, da unser Trainer sich mit angesprochen fühlte: Menschen sehen Tatsachen nunmal verschieden, drücken sich auch mitunter schlecht aus, bitte alles nicht so ernst nehmen: mehr Spaß zu verstehen, hilft in vielen Lebenslagen weiter u. selten ist etwas wirklich so böse gemeint, wie man allzu schnell meint. Andre's Titel ist ja auch vielsagend offen, wie man es versteht, die Rollen verteilt, entscheidet jeder selbst, oder...? Danke für die Nachsicht.)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    7 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Ich habe den Eindruck, dass Kinder und Erwachsene nicht die selbe Sprache sprechen. Sender und Empfänger funken auf unterschiedlichen Frequenzen.


    In diesem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder über Witze der Erwachsenen kaum Lachen können. Sie erkennen die Pointe nicht, andersherum lachen Erwachsene nicht über Kinderwitze und finden sie albern.


    Ich denke, dass die Mengenlehre und hieraus die Schnittmenge das Missverständnis klar machen. Die Menge möglicher Missverständnisse ist viel Größer als die Schnittmenge des gemeinsamen Verstehens. Ich bin kein Psychologe,...vermute hier, dass man sogar unterscheiden muß in Sachen normales Verstehen in der Infoangelegenheit selbst und dem emotionalen Verständnis. Da Kinder noch keine großartige Erfahrung haben und da einfach was im Bezug auf die soziale Kompetenz nicht vorhanden ist, dürfte die Schnittmenge dieses Bereichs besonders klein sein. Ich vermute, dass Erwachsene oftmals vom Sender (Kind) eine Message aufschnappen/erhalten...sie aus ihrem Verständnis falsch verarbeiten und verwerten. So kommt es halt zu Mißverständnissen, weil der Sender -hier das Kind- etwas mit Worten und einem Tonfall belegte, dass beim Gegenüber (erwachsener Trainer) eine andere Sinnhaftigkeit erzeugt. Entsprechend könnte ich mir weitervorstellen, das die einfache Frage "Wie meinst du das" im Zweifelsfall Licht ins Dunkel des Verständnisdschungels bringen könnte.


    Entsprechend könnte es sein, dass viele jüngere Trainer im Kifu die besseren sein könnten, jedenfalls was dieses Themenbereich angeht. Sie kennen die Sprache der kleinen Menschen vermutlich noch viel besser als der "ALTE GRIESGRAM".


    Mir gehts und gings einfach um das Verständnis hierauf. Wer als Erwachsener versteht, warum er was nicht versteht kann diese Erkenntnis schließlich dafür nutzen, in die Kommunikationswelt der kleinen Menschen einzutauchen. Ferner dürfte das beidseitige Verständnis wachsen...man nähert sich vermutlich an. Das -so meine These- wäre von Vorteil für den allgemeinen Umgang zwischen Trainer und Schüler, besonders im unteren Jugendbereich.


    Um das mit meiner persönlichen Erfahrung an der Praxis anzusiedeln bedeutet es für mich absolut nicht, dass man beim "Dorffussball" als Erwachsener ständig den Clown macht, damit Spass für den Empfänger eintritt. Vielmehr geht mit diesem Eindruck einher, dass der oftmals im Forum verwendete Erwachsenenbegriff "Spass" eine ganz andere Bedeutung bekommt. Mein Eindruck: Der Spass des Trainer kann das Leid des Spieler bedeuten. Schlimm daran...der eine meint es war spassig, der andere meint, dass der Spass überhaupt nicht ankommt. Das wäre -und ich glaube das findet ganz oft statt- der Supergau. Eine Kathastrophe in Raten, denn so verlieren manche Spieler schnell den Spass am Fußball.


    Ein Indiz dafür, dass man sich vielleicht an bestimmte Grundabläufe hält, besonders dann, wenn man von sich selbstkritisch gesehen weiss, dass die Antenne für diese Dinge nicht besonders ausgeprägt ist. Das heisst nun nicht, dass man ja eigentlich ein Arschloch ist, sondern ...ein liebenswerter Mensch der ungewollt etwas poltriger durch den Porzelanladen tanzt.


    Wie man die Sprache des Gegenüberspricht...wie weit man dem entgegen kommt, ...wie oftman das tut...in welcher Intensität....das bleibt -meiner Ansicht nach jedem selbst überlassen, ...ist möglicherweise sehr Situationsabhängig und obliegt der persönlichen Note des "Verstehers". Im Prinzip rufe ich dazu auf, sich mit dem Begriff "Kinderflüsterer" auseinander zu setzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • man muß fragen, warum kann es der eine Erwachsene besser mit Kindern (im Optimalfall der "Kinderflüsterer"), und der andere weniger ("alter Griesgram").
    Warum vergräbt der eine Mensch im Laufe seines Lebens das "Kindliche" immer mehr (oder hatte er es nie so richtig?), und ein anderer bewahrt es sich. Hat es mit fehlender Neugier zu tun (ich weiß schon alles, euere Meinung interessiert mich nicht), oder mit Desinteresse oder Unfähigkeit mit den Schülern eine Beziehung (Geben und Nehmen) aufzubauen.
    Sollte einer dieser Punkte zutreffen, warum machen solche Trainer dann Kinderfußball??? :?: ?(
    Noch eine Frage ist, ob Kinder überhaupt einen Kinderflüsterer brauchen? Würde nicht ein wenig Interesse und Einfühlungsvermögen und Begeisterung seitens der Trainerperson schon vieles bewirken? Schliesslich hatten die Kinder seit Jahrtausenden keine ausgebildeten Psychologen als Ausbilder. Will sagen, die Natur kommt auch schon mit "nur" relativ guten Voraussetzungen zurecht.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Der "Kinderfluesterer" muß nicht immer ein Leiser sein; sondern eher ein Versteher...ein Sprachenversteher. ;)

  • man muß fragen, warum kann es der eine Erwachsene besser mit Kindern (im Optimalfall der "Kinderflüsterer"), und der andere weniger ("alter Griesgram").
    Warum vergräbt der eine Mensch im Laufe seines Lebens das "Kindliche" immer mehr (oder hatte er es nie so richtig?), und ein anderer bewahrt es sich. Hat es mit fehlender Neugier zu tun (ich weiß schon alles, euere Meinung interessiert mich nicht), oder mit Desinteresse oder Unfähigkeit mit den Schülern eine Beziehung (Geben und Nehmen) aufzubauen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass viele Trainer niemanden aus ihrer Mannschaft an sich heran lassen wollen. Man will so ein bisschen distanziert bleiben, auch um die Autorität zu erhalten und sich durchzusetzen. Ich habe aber bisher die Erfahrung gemacht, dass man ein super Klima in der Mannschaft hinbekommt, wenn man den Leuten entgegen kommt. Der Trainer ist nicht perfekt, kann Fehler zugeben und auch mal über sich selbst lachen, das verpassen manche, andere tun es sogar absichtlich nicht. (Ich hatte dabei aber natürlich auch den seltenen Fall, Gleichaltrige bzw. sogar Ältere zu trainieren).
    Irgendwann entsteht dann eine Lücke zwischen Kindern und Trainern, die viele aufgrund des großen Altersunterschieds nicht mehr entscheidend füllen können. Einfach, weil man den anderen nicht versteht bzw. die Art inzwischen unterschiedlich ist.

  • wenn man den Leuten entgegen kommt. Der Trainer ist nicht perfekt, kann Fehler zugeben und auch mal über sich selbst lachen,

    dazu gehört Selbstbewußtsein, keine Angst sich klein zu machen, da man um die eigene Bedeutung weiß.
    Das würde im Umkehrschluss heißen, Trainer ohne das nötige Selbstbewusstsein blockieren sich selbst.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Guten Tag Leute,
    nach Feiertagen geht es wieder los ;))-


    Ich bin mit "Flüstern" ganz einverstanden, wenn man mit Kindern kommuniziert. Besser als Schreien, Schimpfen, Meckern, Motzen.
    Soweit zum Thema "Kinderflüsterer".
    Beim Loben kann man etwas lauter werden.


    Gruß,
    Uzunbacak


    P.S.: Einen guten Rutsch oder -wie man in Franken sagt- einen guten Beschluss wünsche ich hier allen.

  • Ich finde meckern und schimpfen muss auch mal sein, schließlich sind unsere Kids ja keine Engel ;)

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ich finde meckern und schimpfen muss auch mal sein, schließlich sind unsere Kids ja keine Engel ;)


    natürlich dürfen wir meckern, schimpfen und auch noch bestrafen. Es bezog sich bei bei meinem obigen Beitrag um die Lautstärke.
    Die sind definitiv keine Engel und müssen ihre Grenzen kennen(lernen), wie wir unsere Grenzen kennen(lernen) müssen.
    Und mit Grenzen leben die Kinder entspannter und sicherer, und wir ruhiger und lockerer. 8)


    Gruß,
    Uzunbacak

  • dazu gehört Selbstbewußtsein, keine Angst sich klein zu machen, da man um die eigene Bedeutung weiß.
    Das würde im Umkehrschluss heißen, Trainer ohne das nötige Selbstbewusstsein blockieren sich selbst.

    Ja ich denke, dass man das so sagen kann. Gibt natürlich wieder Ausnahmen, aber ich habe das schon öfter so beobachtet. Wenn beispielsweise kein Erfolg vorhanden ist, werden manche Trainer ganz schnell ganz anders, viel strenger und ohne Humor, weil sie denken, so etwas zu erreichen. Dabei macht man so vieles oft noch schlimmer.



  • Ja ich denke, dass man das so sagen kann. Gibt natürlich wieder Ausnahmen, aber ich habe das schon öfter so beobachtet. Wenn beispielsweise kein Erfolg vorhanden ist, werden manche Trainer ganz schnell ganz anders, viel strenger und ohne Humor, weil sie denken, so etwas zu erreichen. Dabei macht man so vieles oft noch schlimmer.


    Die Erfahrung konnte ich auch machen. Manch einer hat zwar gute Vorsätze, aber wenn es dann länger (manchmal sogar nur 1-2 Spiele) nicht läuft, werden die auch schon mal zurückgestellt. Dann wird es lauter am Spielfeldrand, die Einsatzzeiten der schwächeren Spieler reduzieren sich deutlich und im Training wird Kondition gebolzt statt frei spielen zu lassen. Man braucht schon ein breites Kreuz, um gegenüber Eltern und ggf. Vereinführung die Linie zu behalten und weiterhin langfristig zu arbeiten.

  • Humor und Sprache (Informationsmitteilung) entwickeln sich im Leben weiter. Ist der Erwachsene wenig sensibel und wenig einfühlsam, klappt die gesamte Kommunikation Verbal, nonverbal, Humor....mit den Kindern nicht richtig.

    In diesem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kinder über Witze der Erwachsenen kaum Lachen können. Sie erkennen die Pointe nicht, andersherum lachen Erwachsene nicht über Kinderwitze und finden sie albern.

    Zitat


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • :thumbup: Zitat aus dem Link: .... Kinder lachen 400 mal am Tag, Erwachsene zwölf mal und Tote gar nicht :thumbup:

  • natürlich dürfen wir meckern, schimpfen und auch noch bestrafen...
    Die sind definitiv keine Engel und müssen ihre Grenzen kennen(lernen),


    Da widerspreche ich: wer gibt Erwachsenen das Recht, Kinder abzuurteilen? Nur, weil sie dagegen relativ wehrlos sind? Tun sie das mit uns derweise? Im Vergleich mit uns, sind Kinder wahrhaft noch Engel, nur behandelt man sie selten so. Wieso ihr 400mal Lachen - gewaltsam mit Strafen, Meckern & Co - auf unsere 12 Mal reduzieren?


    Bitte also nein: lasst sie einfach mehr laufen, ihr Spiel spielen, dabei miteinander Spaß haben statt ihnen von euch aus dank eurer Größe ständig eure Grenzen o. Regeln "aufzudrücken", wie es ja ständig in Trainings geschieht! Wie oft habe ich Schreiorgien, böse Blicke, rigide Strafen miterlebt, nachher meine Jungs darüber klagen gehört: das tötet schon früh ihre spontane Spiel- o. Risikofreude, die für spätere kreative Spielintelligenz so wichtig wäre! Dann spielen sie schon mit 9 o. 11 Jahren nurmehr so, wie ein Trainer dies will. Und sein (falscher) Ehrgeiz geht oft in Richtung Ergebnis, "zählbare" Erfolge statt individuelle Erlebnisse u. Entwicklung. Ja, mitunter testen Kinder Grenzen mal gern aus, aber spielerisch: sie schreiben sie nicht wie Erwachsene top-down, von oben herab vor, probieren sie im Miteinander aus. Learning by doing: Man beobachte mal junge Tiere, wie sie ihre Erfahrungen sammeln - und die Älteren lassen sie einfach, statt ständig einzugreifen, aussteuern zu wollen. Wieso ist es so, dass wir von ihnen her erst selbst wieder mehr lernen müssten, wie man Heranwachsende eben von selbst heranwachsen lassen sollte? Wir sind vielfältig seit Jahrtausenden entfremdet, verkopft... Die natürliche Begeisterung von Kindern ist dagegen so einfach, grad war ich beim Schwager, hab 2 Stunden mit dessen 2,5 Jahre altem Sohn gespielt, nur Unsinn gemacht, die ganze Zeit ein einziges Lachen, ich war ein Schwein, ein Sanitäter, Rennfahrer, Kicker, Musiker, Clown usw. - ja, es war für mich alten Sack am Ende erschöpfend, aber gegen wen spricht dies, gegen das Kind? ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich denke so war das gar nicht gemeint Keller-Kicker.


    Ohne Christof jetzt etwas vorweg nehmen zu wollen, aber manchmal muss man auch mal ein Machtwort sprechen und die Kinder ein bisschen auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Natürlich will man den Spieltrieb erhalten und natürlich soll Fußball Spaß machen, aber man sollte auch lernen, sich einer Gruppe unterzuordnen, sich anzupassen und auf andere Rücksicht zu nehmen. Disziplin ist für mich selbstverständlich und wenn diese vorherrscht, und das weiß meine Mannschaft auch, dann haben wir auch unseren Spaß. Nicht umsonst sollte ein Training zum Ende immer ein Spiel/Wettbewerb beinhalten, da kann dann auch der Spieltrieb frei ausgelebt werden. Wenn ich davor aber Technik trainiere und meine Kinder führen die Übung nicht richtig aus, erreiche ich auch keinen langfristigen Erfolg.


  • Da widerspreche ich: wer gibt Erwachsenen das Recht, Kinder abzuurteilen? Nur, weil sie dagegen relativ wehrlos sind? Tun sie das mit uns derweise? Im Vergleich mit uns, sind Kinder wahrhaft noch Engel, nur behandelt man sie selten so. Wieso ihr 400mal Lachen - gewaltsam mit Strafen, Meckern & Co - auf unsere 12 Mal reduzieren?


    Bitte also nein: lasst sie einfach mehr laufen, ihr Spiel spielen, dabei miteinander Spaß haben statt ihnen von euch aus dank eurer Größe ständig eure Grenzen o. Regeln "aufzudrücken", wie es ja ständig in Trainings geschieht! Wie oft habe ich Schreiorgien, böse Blicke, rigide Strafen miterlebt, nachher meine Jungs darüber klagen gehört: das tötet schon früh ihre spontane Spiel- o. Risikofreude, die für spätere kreative Spielintelligenz so wichtig wäre! Dann spielen sie schon mit 9 o. 11 Jahren nurmehr so, wie ein Trainer dies will. Und sein (falscher) Ehrgeiz geht oft in Richtung Ergebnis, "zählbare" Erfolge statt individuelle Erlebnisse u. Entwicklung. Ja, mitunter testen Kinder Grenzen mal gern aus, aber spielerisch: sie schreiben sie nicht wie Erwachsene top-down, von oben herab vor, probieren sie im Miteinander aus. Learning by doing: Man beobachte mal junge Tiere, wie sie ihre Erfahrungen sammeln - und die Älteren lassen sie einfach, statt ständig einzugreifen, aussteuern zu wollen. Wieso ist es so, dass wir von ihnen her erst selbst wieder mehr lernen müssten, wie man Heranwachsende eben von selbst heranwachsen lassen sollte? Wir sind vielfältig seit Jahrtausenden entfremdet, verkopft... Die natürliche Begeisterung von Kindern ist dagegen so einfach, grad war ich beim Schwager, hab 2 Stunden mit dessen 2,5 Jahre altem Sohn gespielt, nur Unsinn gemacht, die ganze Zeit ein einziges Lachen, ich war ein Schwein, ein Sanitäter, Rennfahrer, Kicker, Musiker, Clown usw. - ja, es war für mich alten Sack am Ende erschöpfend, aber gegen wen spricht dies, gegen das Kind? ;)

    Hi Keller Kicker,
    Du beurteilst mich aber dann auch ganz schnell. Vielleicht hört es sich sehr "hart" an, dass alle ihre Grenzen kennenlernen sollen, ist aber sehr wichtig für ein Zusammenleben. Als Erwachsener und Trainer habe ich Rechte und Pflichten. Meckern und Schimpfen haben an sich was Gewaltsames, da hast Du recht, Bestrafen auch. Wenn ich den Kindern sage: ich finde es furchtbar, dass ihr da miteinander quatscht, während ich die Übung erkläre, meckere ich. Findest Du es schlimm? Wenn ich dann den Kindern dann sage: Es ist Käse/Mist, wenn ihr ständig miteinander redet und nicht zuhört, wenn ich Euch die Übung erkläre, schimpfe ich. Findest Du es schlimm? Wenn ich diese dann beim 3. mal, eine Runde laufen lasse , dann bestrafe ich sie. Findest Du es auch schlimm? Wie reagierst Du bei soclhen Situationen dann?
    Oder wenn Du sagst, sie sollen alles miteinander machen, dass sie die Grenzen testen: was ist wenn ein Kind einem einem anderen aufs Gesicht schlägt? Was sagst Du dann: NA dann, macht es alleine, dass ihr das Problem löst? Oder greifst Du ein?
    Wenn Du mal Beispiele gibst aus der Tierwelt: Ich habe einen 10 Jahre alten Hund. Er hat keine große Lust auf junge Welpen. Wenn die Welpen oder Jungtiere kommen und mit ihm spielen wollen, dreht er sich in eigener Achse, sodass die anderen immer seinen Popes sehen. Es ist eine harte Erziehungsmethode. Oder; wenn die Jungtiere ihn besteigen wollen, dann da hört der Spaß auf, dann knurrt er oder sogar bellt er. Also so einfach ist is es auch nicht in der Tierwelt. Sogar noch krasser, es würde aber jetzt den Rahmen sprengen, wenn ich weitererzählte.
    Super,.dass dein Neffe, aufgemerkt, alleine mit Dir lange gespielt hat. Ihr wart ja alleine, sodass man nicht auf andere Rücksicht nehmen musste (selbst DA gibt es regeln). So da war es wieder anders. Wir haben eine Mannschaftssportart, sodass wir einen Kodex, Verhaltensweisen, Regeln, Strafen, etc unbedingt haben müssen. Es wäre super, wenn wir alle unsere Probleme alleine lösen könnten, wäre super aber ist nicht realistisch, sonst hätten wir keine höhere Macht gebraucht, wie Religion oder Polizei.
    Wenn Du meinen Beitrag besser gelesen hättest, hättest Du erkennen können, dass ich mit den Kindern "flüstern" soll, wenn man denen was sagt, und nicht schreien soll. Ich denke, du hast meinen Beitrag nicht so ganz richtig gelesen/verstanden. Ich kann die Trainer auch nicht mehr sehen/hören, die die Kinder ständig anschreien, zusammenscheißen, während des Trainings und Spieles.


    Ich zitiere mich selbst: Beitrag Nr. 48


    "Ich bin mit "Flüstern" ganz einverstanden, wenn man mit Kindern kommuniziert. Besser als Schreien, Schimpfen, Meckern, Motzen.


    Soweit zum Thema "Kinderflüsterer".


    Beim Loben kann man etwas lauter werden. "


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Irgendwo sind wir einig, irgendwo auch nicht... Man muss immer von Grund auf denken: keiner zwingt irgendwen, sich der Wildheit kleiner Kinder auszusetzen, jeder Erwachsene kann dies souverän für sich entscheiden, wie dein Hund. Kinder aber wollen u.U. nur mit ihren Freunden untereinander Fußball spielen. Wo Fußball aber oft nur noch in Vereinen möglich ist, außerdem Eltern sie dorthin zwecks mehr Lernen schicken, hat sie i.d.R. niemand je gefragt, ob sie diesen Fußball überhaupt wollen. Da kommen sie gestresst u. gedrückt aus der Notenanstalt, von deren von Eltern überwachten Hausaufgaben, wollen endlich was frei spielen, Spaß haben, albern lachen, aber dann steht da wieder so "ein Großer", will ihnen vorpredigen, was sie tun dürfen u. was nicht. Und wird darauf nicht gehört, werdet ihr alle abgestraft. Ist das noch ein schönes Kinderleben? Wenn nun wirklich mal ein Kind ein anderes schlagen sollte (was bei mir nie vorkam), hat der frühkindliche "Schlägertyp" ja irgendein Problem in sich drin! Dies kann ein Trainer natürlich nicht mal eben so lösen, klar, aber zusätzlich mit nem Holzhammer draufzuhauen dürfte auch im Endeffekt wenig helfen, bestenfalls auf Zeit diese "Aktivität" wegdrücken in den Untergrund, ins Unbewusste. Wenn man sich nun aber eins fühlt mit all seinen Spielern, dann leidet man mit, würde sich selbst bestrafen, wenn man sie abkanzelt, oder?


    Es ist klar, dass keiner von kostenfrei auf den Plan tretenden Kindertrainern auch noch viel sozialpsychologische o. mentaltheoretische Ausbildung erwarten dürfte, aber eben auch: jeder Trainer ist in Sachen aktiver Sport enorm prägend für seine Schützlinge, er kann sie, ihre Potentiale in den Förder-Himmel heben o. ins Aus, in Abgründe von Hörigsein, Hemmungen o. Ängsten stoßen. Nicht jeder ist dem mal eben gewachsen, wo nicht, müsste er an sich arbeiten o. den Job aufgeben, um die Kids vor sich zu schützen (zB den Ausbrüchen, die auch dir negativ aufstoßen, aber auch den kleinen "Unterdrückungen", die langfristig dann kreative Freiheiten im Kopf rauben). Nur: wenn keiner sonst da ist, was dann - das ist die Kehrseite. Dann muss einer den Job machen, aber egal wie? Wichtig war mir immer: ihnen allen auf einer Ebene begegnen, mich nie über sie stellen u. mit meiner Begeisterung, Vernunft o. Vorführung (von Tricks, Techniken etc.) attraktiv wirken, auf natürlich Autorität setzen, da sie Orientierung ja durchaus suchen, erkennen, nachahmen wollen. Dabei ihren Spaß zum eigenen machen statt umgekehrt. Eigentlich funktionierte es dann bei allen Kindern stets bestens, man war nicht der da oben, der alles vorkaut, "befehlen", aufdrücken will, sondern der einfach für alle erkennbar den Schuss besser machte, so dass sie genauso werden wollten wie er, nicht als Mensch, aber darin, in diesem Können.


    Schwierig wird's nur mit Kindern, die eben von Hause aus Probleme mitbringen auf den Fußballplatz, die man dort nicht lösen kann: wenn man aber an-erkennt, dass sie nicht aus Bosheit stören, sondern letztlich selbst zuhause u.U. Opfer sind, dies bzw. sich so abreagieren zu "müssen" meinen, ist man einen Schritt weiter: wie helfe ich ihnen zielführend da raus, vermittle ihnen den Sportsgeist, den sie noch nicht intus haben. Negativ denkend mit Strafen o. positiv per attraktiv animativem Vorleben dessen, was sie aus ihrer inneren Falle befreien könnte, per Gruppendynamik im Teamerleben? Macht auszuspielen sollte nur die allerletzte Option sein: da man eben der Große, diese Art Autoritätsausübung allzu leicht ist. Falls alle Mühe, aller Dialog, alle Ration nichts bringt, man erschöpft ist u. das Team ständig unter einem Querschläger leidet, tja, dann muss man irgendwann resignieren, ihn aufgeben, aber: dies eher als eigene Niederlage sehend, nicht das Kind als bösartig, oder? Mehr kann ich hier nicht auf deine Fragen antworten, wg. dem Rahmen hier ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hi Keller Kicker,
    ich kann Deine Einstellung verstehen.
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Danke! Ich hoffe, es klang nicht zu neunmalklug, aber wenn man sich seit vielen Jahren mit dem Thema intensiv beschäftigt hat, ist da eine Überzeugung erwachsen, dass jeder seine ehrenamtlichen Motive zuerst rationalisierend abklären sollte, bevor er mit ihnen gut meinend gegenüber Kindern tätig wird, die ihm sodann eben nunmal letztlich "aus Gedeih und Verderb" ausgeliefert sind. Denn oft stehen unter der Hand verdrängte Motivlagen der Erreichung auch eigener Ziele im Wege, ohne dass man es erahnt: daher ist zB für Psychotherapeuten, die ähnlich wie Lehrer, Trainer o. Eltern auf Kinder auf in Tiefenregionen kindhaft gebliebene Patienten einwirken, eine sog. "Supervision" Pflicht. Weil ein durchgeknallter Psycho-Doc trotz jahrelanger Uni-Ausbildung sogar Erwachsenen ganz schön viel Negatives antun könnte, wenn er seinen o. falschen Zielen zuführt zB, sich daher regelmäßig kontrollierend von außen be- u. hinterfragen lassen sollte in seinem Be-Handeln.
    Mehr sich bescheidende Offenheit jedes Trainers, nicht nur in der Jugend, wäre als Konflikt- wie Kritik-Fähigkeit daher wünschenswert, denn jeder Mensch neigt zB zur Eifersucht, zum Machtwillen, zur Engstirnigkeit, dies ist kein individuell abwertender Makel, sondern Grundkonstitution jedes Menschen als endlich, im Geiste o. Nervenkraft beschränkt Seiendem, so dass keiner so souverän o. klasse ist, wie er gern wäre, zB. Wer aber hinter den Vorhang seiner eigenen kleinen Lebenslügen zu schauen bereit ist, hat schon ganz viel gewonnen, kann zB an-erkennen: mein Spaß muss beileibe nicht ihr Spaß sein, meine Ziele nicht ihre, ich muss allererst dafür werben, falls ich davon überzeugt bin, sanft u. als "Attraktor", nicht penetrant o. unterdrückend. Damit auch im Trainer-Sport gelte: der Bessere ist kein Feind des vermeintlich schon Guten, sondern Ansporn - er möge gewinnen, ich von ihm lernen, dann ist alles sauber u. fair wie bei den Profi-Trainern, die sich als Kollegen nicht nur tolerieren, sondern hoch-achten, gerade wo und weil man verschieden, der Andere evtl. besser ist. Konkurrenz belebt in freiem Wettbewerb nicht nur Geschäft, auch Geist. Also hau rein, dh lass deinen Spaß stets hinterfragen, von Kindern, Eltern, Kollegen - es bringt vor allem auch dich voran u. schadet in keiner Weise, das bildet man sich oft nur ein, blockiert dann daher Fragen, bremst das eigene Lernen von anderen aus, aber: wer reell den Spaß der Kids max. fördert, dessen Team erntet auch Erfolge ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....