Der Thread ist zwar schon ein paar Tage alt, aber dennoch möchte ich mich in die Diskussion mal einbinden.
@TW-Trainer
„Aufgrund des insgesamt sehr geringen sportlichen Unterbaus im Jugendbereich werden die talentierten Mädchen oft schon sehr früh in den Frauenfußball gedrängt.“
Kann ich aus meinen Beobachtungen nicht bestätigen. Zum einen ist es Mädchen auch erst im zweiten B-Juniorinnen-Jahr möglich für die Frauen zu spielen, zum anderen ist das Durchschnittalter von Frauenmannschaften geringer als das der Männer, sodass deine These „Hier treffen B-Juniorinnen auf Frauen, mit denen sie kaum gemeinsame Interessen außerhalb des Fußballs verbindet“ Quatsch ist. Zumal sich die Mädels (17 J.) und Frauen (<21 J.) häufig aus ihrer gemeinsamen Jugendzeit kennen, da sich in den B-Juniorinnen-Teams, oftmals auch die C-Juniorinnen wiederfinden.
D-Alter 1.BuLi: 25,6 Jahre
D-Alter 2.BuLi: 25,3 Jahre
D-Alter 3.BuLi: 25,4 Jahre
(Quelle: transfermarkt.de)
D-Alter 1.BuLi: 23,9 Jahre
D-Alter 2.BuLi Nord: 21,5 Jahre
D-Alter 2.BuLi Süd: 20,3 Jahre
(Quelle: soccerdonna.de)
Die Gründe für das niedrigere Alter ist natürlich auch, dass Mädchen mit 17 schon zu den Frauen dazu stoßen, aber auch, dass Frauen die sportliche Karriere eben auch früher wieder aufgeben (Familienplanung, Studium etc.).
Geschlechtsspezifische Talentförderung
Grundsätzlich würde ich auch hier die Studien bestätigen. Grund ist ganz einfach die gezielte und spezifische Förderung, da die Zielgruppe eben homogen ist.
Ich glaube, dass aufgrund der fehlenden Masse an fußballspielenden Mädchen schnell der Eindruck entsteht, dass einzelne Mädchen aus dieser eher geringen Anzahl herausstechen und somit in reinen Mädchenteams unterfordert wären. Insgesamt denke ich, dass – solange genug Mädchen zur Verfügung stehen – diese auch in reinen Mädchenteams ausgebildet werden können, dazu gibt es meiner Ansicht nach mehr Pro- als Contra-Punkte.
"In Deutschland nicht das Interesse am Mädchen- und Frauenfussball (mit einigen Ausnahmen) sogar ab, wie die Studie für den Bereich Unterfranken belegen konnte."
Absolut. Das zeigt sich schon in der lokalen Berichterstattung. Die Heim-WM wurde leider nicht genutzt. Ebenso wenig wie der Wimbledon-Sieg von Kerber für den Tennissport - meine Vermutung.
Insgesamt fällt eben auch der Mädchenfußball der Tatsache zum Opfer, dass Kinder und Jugendliche nicht den Weg in den Sportverein finden. Interssant fände ich konzeptionelle Ansätze. Wie sooft werden auch hier im Forum leider nur die Misstände diskutiert.
Aus einer der Studien ging hervor, dass Vereine, die bereits über Mädchenmannschaften verfügen, einen höheren Zulauf haben (oder so ähnlich). Würde dafür sprechen, dass der Sport nur besser beworben werden muss (Kindergärten, Schulen) und das Image verändert werden muss, um einen höheren Zuspruch in der Gesellschaft zu haben. Obwohl der Frauenfußball deutlich weiblicher geworden ist, scheint dies nicht ansprechend zu sein (vor der Heim-WM 2011 gab es ja auch attraktive NM-Spielerinnen im Playboy zu sehen, interessiert hat das die wenigsten :D)