Spielabbruch E Jugend verursacht

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  • es ist meiner Meinung nach schon heftig, wenn es in einer solchen Gewalt endet...
    zu dem Thema Laienschiedsrichter: wir hatten beim letzten Hallenturnier auch einen solchen und der hat nichts anderes getan, als den Kindern den Ball zu geben für Abstoß und Ecke. Fouls jeglicher Art hat er konsequent übersehen und uns so sehr benachteiligt. Selbst ein schlagendes, tretendes Kind der gegnerischen Mannschaft hat ihn zum Reagieren gebracht. Aufgeregt haben wir uns schon darüber schon, aber es ist niemand dem Schiedsrichter zu nahe getreten. Gut, es wurde niemand verletzt dabei. Ich weiß natürlich nicht, was passiert wäre, wäre dabei eines der Kinder verletzt worden.
    Verständnis habe ich schon für die Reaktion des Threadstellers...

  • Ein Sieg wird als Vernichtung des Gegners gefeiert. Für eine Niederlage wird Rache geschworen. Das Kind wird als Held gefeiert oder für eine Niederlage bestraft! Manche Eltern können sich derart hineinsteigern, dass das Spielergebnis über Wohl und Wehe des gesammten Wochenendes endscheidet und der Rest der Familie darunter zu leiden hat!


    DA liegt doch das Uebel. Da kann doch KEIN Schiri was dafür!
    Wenn wir DA über Sicherheit sprechen wollen, müsste man sich als Elternteil zuerst mal überlegen ob Fussball dieser Couleur generell mal das Richtige ist für das Kind, oder ob man als Steuerzahler und gesellschaftliches Mitglied nicht viel mehr alles daran setzen müsste, Vereine und Trainer dieser trüben Schattierung nicht grad gleich einzustampfen. Kein Geld mehr, keine Kinder mehr. Fertig aus ist es mit dem Verein!
    Waffenscheine weden ja auch nicht nur an die Einfältigsten unserer Gesellschaft verteilt, bloss weil eine Nachfrage existiert, sondern nur an diejenigen, denen man auch zutrauen kann, mit entsprechender Verantwortung umgehen zu können.
    Wieso sollte eine Gemeinschaft - egal ob Dorf oder Stadt - einer primitiven Denke im Kontext von Rache und Vernichtung auch noch eine Plattform bieten ? Wäre es nicht vielmehr Aufgabe des Sports diese Auswüchse menschlicher Regungen zu zilivisieren, statt diese Urinstinkte des Neanderthalers auch noch zu fördern ?
    Wenn ich persönlich nur mal das Wort "Vernichtung" hörte, ich würde nicht ruhen und lassen bis Verband und/oder Verein entsprechende Massnahmen einleiten. Wären es Eltern, würde ich mich persönlich auch mal am Arbeitsplatz dieser Person erkundigen, inwiefern dieser VerbalRambo ev. auch sonst noch Personalverantwortung trägt. Ja, ich würde mich, mit allem was mir zur Verfügung steht, persönlich dafür einsetzen - auch öffentlich - dass diese Denke nicht noch weiter Raum gewinnt und entsprechende Protagonisten als solche erkannt, bloss- und abgestellt werden. DAS bringt viel mehr als auf dem Platz rumzubrüllen. DAS ist gesellschaftliche Verantwortung. Und es ist Kampf um den Erhalt einer humanitär- kollegialen Kultur des sozialen Miteinanders, die uns immer noch etwas wert sein sollte - auch, ja gerade auch im Fussball.
    Fazit:
    Da bin ich persönlich nicht bereit, das Feld kampflos Mentalitäten zu überlassen, die überall nur Stress und Hektik erzeugen, von Hass, Vernichtung und Rache labern, aber längerfristig dann doch nichts auf die Reihe kriegen! Deshalb bin ich auch nicht bereit den oben zitierten Satz als gegeben zu akzeptieren. DAS kann man ändern. Beweise gibt es genug!

  • @FB
    In der ersten Phase der Einführung der KIFU-Regeln haben sich zunächst die Eltern beschwert. Sie würden sich nicht vom Verein in der Art maßregeln lassen, dass sie nunmehr abseits vom Platz verbannt würden. Schließlich wäre es ihre Aufgabe, die Trainer, Schiedsrichter und (gegnerischen) Kinder zu überprüfen und gegebenenfalls einzuschreiten. Wenn sie das nicht mehr dürften, dann würden sie ihre Kinder vom Fussball abmelden oder zumindest nicht mehr für einen Fahrdienst oder sonstiger Aufgaben im Verein zur Verfügung stehen.


    Leider ist es nicht immer Schwarz/Weiß! Vor kurzer Zeit sah ist einen Kinderarzt, der ohne für Dritte sichtbare Gründe seinen Emotionen freien Lauf ließ und in dieser Situation kein gutes Vorbild für die Kinder abgab.


    Es ist immer leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen! Aber wie oft drückt man sich vor der Verantwortung und geht den bequemeren Weg? Manchmal sicherlich in der guten Hoffnung, das es ja noch Menschen im Lernprozess sind und man selbst in den Anfangstagen des Vereinsfussball auch allerlei Unfug am Spielfeldrand getrieben hat, für die man nie zur Rechenschaft gezogen wurde!
    Wie schwer ist es dann, über Andere zu richten?


    Mit Engagement und Überzeugungsarbeit kann man Kompromisse gewinnen. Nur sind es Jahr für Jahr immer wieder neue "Laien" (Trainer, Eltern, Schiedsrichter) im Breitensportfussball und immer wieder sind es die gleichen Probleme. Allein mit Regeln auf dem Papier ist es auch nicht getan! Sie wollen auch gelebt werden!


    Hier hat ein Vater den Mut gehabt, die Dinge aus seiner Sicht zu beschreiben! Er gibt uns die Möglichkeit darüber zu sprechen und er möchte auch gerne Antworten haben.


    Jetzt sind gerade die KiFu-Ligen in der F-Jugend auf dem Wege und man sieht, wie notwendig sie sind. Es wäre zu wünschen, dass angepasste Kifu-Regeln nach einer gewissen Testphase auf den gesamten Nachwuchs-Basissportbereich ausgeweitet werden.
    Wenn 7 - 8 jährige Kinder ohne Schiedsrichter über ihr Spiel entscheiden können, warum sollten nicht auch die älteren Kinder und Jugendliche soweit Entscheidungsfreiheit über das Spiel erhalten? Ein Schiedsrichter würde nur dann eingreifen, wenn sich die Spieler beider Teams nicht einig werden! Denn auf einem Großfeld ist es schon von Vorteil, wenn der Entscheider (Schiedsrichter) sich in unmittelbarer Nähe aufhält, um ggf. über ein Abseits oder einen Elfmeter entscheiden zu können.

  • Alles richtig. Ist ja genau das, was wir nicht haben wollen. Das von Zuschauern in den Spielbetrieb eingegriffen wird.


    Hier meldet sich nun aber jemand, der genau das getan hat. Das finde ich schon mal richtig gut. Also das er das hier so offen schreibt meine ich -).
    Und ich kann das auch voll und ganz nachvollziehen, da ich jetzt ebenfalls nur Zuschauer bei meinen Jungs bin. Mein Großer ist ein feiner Techniker und gerade in der Halle spielt er das auch voll aus. Dadurch bekommt er allerdings auch öfter was auf die Socken. Ich finde, da muss er dann auch mal durch. Während sich dann andere Eltern über das Foul an ihm aufregen, grins ich mir ein und denke "Tja. Nach dem Haken vernünftig ins Tempodribbling oder Pass in die Tiefe. Dann wär dat nich passiert."


    Am Wochenende hatten sie ein Freundschaftsturnier. In einem Spiel habe ich nach drei Minuten zu meinem Sitznachbarn gesagt, dass der Gegenspieler von meinem Jungen gleich absichtlich nachtreten wird. Genauso kam es. Voll von hinten in die Beine. Da bekomme ich dann auch eine Halsschlagader von der Größe eines Gartenschlauches. Der Schiri war ein junger Kerl. Dem mache ich gar keinen Vorwurf. Was mich in diesen Situationen jedoch total ankotzt, ist das nicht rechtzeitige Einschreiten der Trainer solcher Spieler. Man musste kein Hellseher sein, um das vorherzusehen.
    Ich behaupte in den meisten Fällen liegt das an zwei Gründen:
    1. Sie haben keine Ahnung und sehen das tatsächlich nicht
    2. Es ist ihnen egal, weil sie gewinnen wollen und dem alles unterordnen


    Und 2. ist für mich nicht zu tolerieren. Erlebt in der Zwischenrunde E und nach dem Spiel bin ich erst zum Hallensprecher. Er hat sich bei mir entschuldigt, konnte aber wohl während des Spiels nicht mehr eingreifen. Anschließend hat er seine Jungschiris zu sich gerufen. Ich weiß nicht, was er ihnen gesagt hat, aber im weiteren Verlauf des Spieltages haben sie wirklich gut und konsequent gepfiffen. Für einen meiner Spieler kam das zu spät. Er war mit seinem Vater auf dem Weg zum Krankenhaus, um den geschwollenen Knöchel untersuchen zu lassen.
    Die beiden Trainer habe ich mir anschließend geschnappt. Auf die Frage warum sie ihren Spieler, der schon vorher grätschte was das Zeug hielt, nicht raus genommen haben und mit ihm ein kurzes Gespräch geführt haben, kam... Nichts. Schweigen im Wald. Ich habe ihnen gesagt, dass ich ihre Einstellung Scheiße finde. Hauptsache Endrunde und Schulterklopfer. Egal wie. Ihr Schweigen hat mich bestätigt.


    Was ich damit ausdrücken möchte: Es gibt oftmals nicht nur die eine Seite. Wir alle sind in der Verantwortung. Trainer, Schiris und Eltern. Was hat z.B. der gegnerische Trainer dazu gesagt ? Ist er vorher drauf angesprochen worden ? Wie hat der Trainer der eigenen Mannschaft reagiert ?

  • Zu glauben Eltern könnten ihr Kind durch Zurufen schützen, finde ich das persönlich nicht nur ziemlich naiv, sondern auch ziemlich dumm, weil sie damit alles andere als eine Deeskalation erreichen und die Stimmung mit ihrem Brüllen nur noch mehr aufheizen.


    Na da bin ich aber froh das ich so gut wie nix gesagt habe. Ich hätte mir den Kerl jedenfalls gekauft. Ich kannte den Jungen aus meinem Beispiel schon vom Pokalspiel einige Monate vor diesem Ereignis, wo er mit brachialer Gewalt in die Waden meines technisch besseren, zweikampfstärkeren, pfiffigeren und schnelleren Sohn stieg, nur...weil er ihm mindestens fünf Mal den Ball abnahm. Der lag drei lange Minuten am Boden und war dann -durch Zufall- nicht anhaltend lange verletzt....Glück gehabt, nicht mehr und nicht weniger. Also aus reiner Wut über sein Nichtkönnen und restloser sozialer Inkompetenz gehandelt. Übrigens baute sich Burschi nach der -ich nenne es TAT- weil es mit Fußball reinweg nix mehr zu tun hatte - auch noch auf, so als wolle er zuschlagen, was seinem Ruf gerecht würde.


    Der Schiedsrichter ahndete das selbstverständlich nicht, denn er sah es nicht. Ansonsten pfiff dieser Schiedsrichter wie der Allerletzte und ich denke, im Gegensatz zu anderen Schiedsrichter dürfte er einer der Schlechtesten gewesen sein...bei allem Verständnis für Schiedsrichter.


    Nichtsdestotrotz...hätte wenn und aber....ich betrat das Spielfeld nicht...ich ging drumzu, da mein Sohn damals ausserhalb des Feldes lag. Ich kenne das Gesetz, ich weiss was ich tue und dennoch sage ich, dass ich mich für einige Sekunden nicht mehr im Griff hatte. Das ist genauso emotional wie die Tatsache, das ich -so mein Kind wegen einer Platzwunde o.ä...ganz anders drauf bin, als wenn es ein Fremder/fremdes Kind ist und das, obwohl ich mich rein beruflich häufig ins Krankenhaus bewege und die Abläufe dort kenne.


    Auf dem Weg um das Feld dachte ich nach...mir ging meine Wut in den Kopf....mir gingen Gedanken nach Personalien, Anzeige...Schmerzengeld...lange Aufenthalte im Krankenhaus...Reha...das Schuljahr meines Sohnes durch die Gedankenkanäle.


    In einem anderen Fall wo mein Sohn Ärger hatte warf er mir mal vor, dass ich ihn nicht verteidigt hatte...das kam mir auch noch in den Sinn!


    Das alles sind für mich reinweg normale Reaktionen -auch eines Profis auf dem Gebiet-. Um so mehr sollten diejenigen die nicht emotional betroffen sind, nicht nur zuschauen, sondern ihre Leute beruhigen. Ich versuche...so ich nicht betroffen bin, die Leute zu beruhigen..ich spreche sie an...halte notfalls fest...ich werde laut um zu ihnen durchzudringen...oder oder oder..je nach Situation. Ich fühle mich dabei geradezu verantwortlich am und um den Platz. In dieser seltenen Situation hätte ich mir das auch für mich gewünscht, fand aber nicht statt...und brauchte es letztlich nicht...denn ich kriegte ja den Dreh.


    Menschen sind Jäger und Sammler...und die Engelsgesellschaft ist für mich ein netter Wunsch!

  • Mal von der Rechtslage ganz abgesehen, kann ich deine Reaktion voll und ganz nachvollziehen. Ich bin am Sonntag via Facebook über ein Video der Situation gestolpert (nehme an das es von dem Spiel war). Ich bin selbst Vater und Trainer der Mannschaft meines Sohnes. Meinen Jungs Lehre ich Fairness vom ersten Tag an, auch Schiedsrichtern gegenüber. Obwohl ich Schiris gegenüber an der Seitenlinie ruhig bin, wäre ich in dieser Situation vermutlich auch ausgetickt. Wenn in einem E Jugend Spiel mehrmals jemandem mit voller Absicht an den Kopf geschlagen wird muss der Schiri und der entsprechende Trainer reagieren. Wäre dies jemand von mir gewesen, hätte er dieses und vermutlich die nächsten Spiele nicht mehr gespielt. Das Spiel abzubrechen finde ich überzogen. Vorerst hätte es gereicht dich zur Ruhe aufzufordern und den entsprechenden Spieler des Platzes zu verweisen.
    Sorry Leute, steinigt mich aber das war meine Meinung.

  • Das Verhalten des Threaderstellers war genauso verständlich wie falsch.


    Beleuchtenswert ist aber auch das Verhalten des Schiris. Selbst wenn wir hier eine Schilderung lediglich aus einer Sicht haben, kennen wir diese Typen doch auch alle.
    Angesetzte Schiris gibt es bei uns erst ab der D-Jugend zum Teil. Bis dahin pfeift der Heimverein das Spiel.
    Mir fallen da mehrere Vereine/Trainer ein, bei denen man sich von vornherein auf eine einseitige Auslegung der Situationen einstellen kann. Toll sind auch die "Kollegen", die das Spiel pfeifen und gleichzeitig aus der Position des Schiris ihre Mannschaft coachen.


    Deshalb mein Appell: Lasst Eure Jungschiris Eure Spiele im Kinderfußball pfeifen. Es ist auch durchaus angebracht dafür dann mal einen 5er als Dankeschön springen zu lassen. Wenn da ein junger Schiri mit entsprechenden Trikot und "professionellen Gesten" auf dem Platz steht, wirkt das oft auf alle Seiten beruhigend. Besonders die Kinder benehmen sich bei einem "echten" Schiri anders. Meistgehörte Frage: "Hast Du auch rote und gelbe Karten dabei?" Und wenn der Jungschiri sie dann dabei hat und mit ernstem Gesicht sagt, dass er sie auch benutzt, beruhigt das schonmanch Heißsporn.


    Und wenn sich dann irgendwann in ferner Zukunft im ganzen DFB-Land die FPL etabliert hat, müssen wir über diese Dinge gar nicht mehr reden.

  • Vielleicht eine Idee:


    Das Grundübel bei den Schiris ist wohl der, dass sie meinen, für jeden Pfiff alleine die Verantwortung zu tragen, aber nicht Gepfiffenes irgendwie entschuldbar sei (sorry, nicht gesehen). Es braucht Mut zu pfeifen. Und deshalb tun sie es nicht. Ausserdem sind Junge nur auf den Ball fixiert. Keilereien daneben sehen die nie.


    In der Meisterschaft kennen wir Trainer der regionalen Gruppe uns alle persönlich und treffen uns zwei mal im Jahr zum Austausch.
    An einem dieser Treffen sind wir übereingekommen, dass wir die Trainer die Schiris immer gemeinsam anweisen werden, IMMER zu pfeifen, wenn einer unserer Spieler ein Foul reklamiert, zu Boden geht oder sonst was hat. Der Pfiff dient dann aber nur als Spielunterbruch.
    Danach sind die Spieler gefordert dem Schiri darzulegen, warum es ein Foul war oder eben nicht. Wir Trainer stehen moderierend bei. Nur wenn die Spieler sich nicht einigen können, ergreift der Schiri Partei. Kann sich der Schiri auch nicht festlegen, gibt es Schiri-Ball.


    Die ersten Spiel waren deshalb auch noch etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem die Eltern hatten unglaublich Mühe damit, dass jeder "Blödsinn" abgepfiffen wird.


    Mit der Zeit, pendelt es sich auf ein vernünftiges Mass ein. Vor allem auch, weil es für die Spieler nervig ist, wenn das Spiel schon wieder unterbrochen wird.
    Auch die Schiris sind froh über diese Lösung: können sie doch einen grossen Teil der Verantwortung für einen Pfiff auf die Spieler und Trainer "abschieben".


    Als Trainer habe ich meine Jungs insofern vorbereitet, dass ich ihnen vertraue, im Sinne des Sports faire Entscheidungen zu treffen. Ich fordere von ihnen aber auch im Rahmen der Sicherheit Grenzen körperlichen Einsatzes auszuloten. Massgebend dabei ist aber nicht der Schiri, sondern immer und zuallererst die Reaktion des Gegners. Lässt er sich drauf ein, ist es ok. Wenn nicht, gilt es so (schnell) zu spielen dass es kaum zu Zweikämpfen kommt.
    Wenn das einer meiner Spieler nicht kapiert - egal ob durch überhartes Einsteigen oder Schwalbe - kommt er raus und geht duschen.

  • Hallo Fussballbaron,
    super, das ist ja so ein bisschen die Fortsetzung der Faiplay-Liga in den höheren Altersklassen. Und das setzt Ihr wirklich so um? Und es funktioniert? Das ist ja fast zu schön, um wahr zu sein...Wie passt das eigentlich zum nachfolgend nochmal zitierten Posting:

    Wie gehen denn Eure Gegner mit diesen taktischen Fouls um? Wird das nicht jedesmal abgepfiffen?


    Grüße
    Oliver

  • @Don
    Wie ich geschrieben habe: Es gilt nach wie vor gewisse Grenzen auszuloten. Wenn der Gegner mitzieht gibt es nichts zu pfeifen. Und der Gegner zieht meistens mit, weil beiden Parteien klar ist, dass es "Mimosen" im Fussball nicht weit bringen werden. Masstab ist die Gesundheit und gegenseitiger Respekt. Fairness schliesst ein körperbetontes Spiel nicht aus. Und mit "Stören" meine ich auch nicht gleich den Ellbogen ins Gesicht ;)
    Vielleicht solltest du dir das hier einfach mal ansehen kommen. Oder noch besser, machs doch mal bei euch. Ueberzeuge dich selbst. Die 1000 Gründe finden warum es bei euch nicht funktionieren könnte ist ja wohl gerade einer der Hauptgründe warum es nicht funktioniert :)

  • Zitat

    Deshalb mein Appell: Lasst Eure Jungschiris Eure Spiele im Kinderfußball
    pfeifen. Es ist auch durchaus angebracht dafür dann mal einen 5er als
    Dankeschön springen zu lassen.

    Das sehe ich genauso und wird bei uns auch so umgesetzt, inkl. genau der 5,-€ für ein gepfiffenes Spiel.
    Als Trainer verzeihe ich einem Jungschiedsrichter auch nicht gesehene Foulspiele, schließlich muss er auch erst lernen. Bei gestandenen Persönlichkeiten mit direktem Bezug zur gegnerischen Mannschaft wird man hingegen wesentlich eher "Absicht" unterstellen.

  • Ursache vieler Konflikte ist wohl der Umstand, dass Fussball ein kampf- und körperbetontes Spiel ist und bleiben wird. Aber gerade weil dem so ist, sind Regeln und Grenzen unabdingbar. Keine Aktion soll die Gesundheit der Kids gefährden. Gegenseitiger Respekt schützt die psychische Unversehrtheit. Verantwortlich für die Einhaltung dieser Regeln und Grenzen ist der Trainer als natürliche, und der Verein als juristische Person.


    Damit ist auch gesagt, dass Eltern diesbezüglich nichts zu befinden haben. Erstens weil zu wenig qualifiziert und zweitens weil befangen und damit zu wenig objektiv in der Sache.
    Diesbezügiche Kompetenz junger Spieler in der Auslegung dieser Regeln und Grenzen sollte hingegen Ausbildungsziel sein (Allein nur schon um aus diesem Pool wieder Nachwuchsschiris rekrutieren zu können).


    FAIRNESS heisst in diesem Kontext diese Regeln und Grenzen bezüglich physischer und psychischer Gesundheit zwar auszuloten aber nie BEWUSST und schon gar nie VERSTECKT zu überschreiten. Primär ist dies eine Sache des Charakters und hier wiederum eine Frage der Selbstkontrolle und der durch den Spieler portierten Wertvorstellungen. Auf dem Sportplatz sind dafür allein Trainer und der Verein verantwortlich. Nicht der Schiri ! Umgekehrt ist nicht jeder Pfiff und jedes Foul unfair, sondern einfach (taktischer) Teil des Spiels.


    Eltern steht damit lediglich das Recht zu, selber zu entscheiden ob sie ihrem Kind eine gewisse psychische und physische Härte und Belastung zutrauen oder lieber in eine andere Sportart oder einen anderen Club wechseln möchten. Wenn ein Kind nicht schwimmen kann oder nicht schwimmen will, kommt ja auch niemand auf die Idee, das Wasser im Schwimmbad abzulassen. ;)


    Fussball ist hart. Punkt. Ein gewisses Mass von körperlichem Schmerz gehört (wie im Berufsleben auch) dazu. Verletzungen hingegen nicht. Der Grat dazwischen ist ziemlich schmal. Das erfordert Charakter. Von allen Beteiligten. Wer den nicht mitbringt, sollte vom Fussball ausgeschlossen werden. Denn Fussball ist - meine persönliche Meinung - nicht Auffangbecken für Asoziale und Verhaltensauffällige, sondern ein Spiel, welches grundsätzlich mit vielen Risiken verbunden ist und deshalb Charaktere braucht, die mit dieser Verantwortung auch entsprechend umzugehen wissen. Fussball ist Vertrauenssache. Wer diesem Standard nicht genügt muss weg !

  • Ich persönlich wäre dafür dass jedes Foul das zu ernsthaften Verletzungen führt schriftlich festgehalten und an zentraler Stelle gesammelt und ausgewertet wird. Einerseits um Massnahmen anzuregen, Junioren besser zu schützen, und andererseits, um Wiederholungstäter auch mal zusammen mit ihren Eltern vorzuladen und entsprechend - vereinsunabhängig neutral - zu sanktionieren.
    Bei uns scheitern diese Diskussionen hauptsächlich am administrativen Aufwand und dem hierzu erforderlichen Geld für eine Datenbank und Trallalla.
    Was meint ihr dazu ?

  • Nochmal, das es ein absichtlicher Schlag war wurde von mehreren Parteien (auch vom Gegner) bestätigt.
    Mein Sohn hat heute noch ein blaues Auge und Schmerzen.
    Wie im Spielbericht erwähnt ist mir klar das nur der Schiri das Spiel leitet und zu unterbrechen hat.
    Wenn er jedoch wissentlich bei einer Gewalttat nicht mal unterbrechen will ist es meine Pflicht als Vater für meinen Sohn einzugreifen.
    Sowas nennt man Schutzreflex und Personen die selber Kinder haben werden wissen was ich meine.
    Wäre der Spieler der meinen Sohn geschlagen hat 14 Jahre alt, würden wir hier jetzt über eine Anzeige wegen Körperverletzung diskutieren.
    Ich weiß das Fußball ein Kampfsport ist und das es auch mal wenig glimpflich, auch unfair zu Werke gehen kann, nur absichtliche Gewalt darf keinen Platz auf dem Fußballfeld haben.

  • Ich bin unschlüssig...
    Auf der einen Seite bin ich mir sicher das ich in so einer Situation wieder reagieren würde,auf der Anderen Seite wohl beim nächsten mal bedächtiger.
    Wenn man persönlich den Schlag sieht und dann sieht wie das eigene Kind wie vom Blitz getroffen zusammenbricht, dann wird es immer schwer sein rational zu handeln.
    Am liebsten wäre mir das ich nie wieder in solch eine Situation komme.
    Egal wie der Verband entscheidet, wir werden bei den nächsten Spielen immer einen unserer Jungschiedsrichter dabei haben.
    Unsere Eltern überlegen ob wir im Rückspiel gegen diese Mannschaft überhaupt nochmal antreten.
    Der Schlag gegen meinen Sohn war ja nur der Gipfel,das ganze Spiel über wurde vom Gegner mit Unsportlichkeiten agiert.
    Wenn es ein Urteil gibt werde ich es Euch wissen lassen.
    Bedanke mich recht herzlich für Eure Beiträge, ich habe einiges gelernt und viel für die Zukunft mitgenommen.


    Gruß Skippi

  • Ich persönlich wäre dafür dass jedes Foul das zu ernsthaften Verletzungen führt schriftlich festgehalten und an zentraler Stelle gesammelt und ausgewertet wird. Einerseits um Massnahmen anzuregen, Junioren besser zu schützen, und andererseits, um Wiederholungstäter auch mal zusammen mit ihren Eltern vorzuladen und entsprechend - vereinsunabhängig neutral - zu sanktionieren.
    Bei uns scheitern diese Diskussionen hauptsächlich am administrativen Aufwand und dem hierzu erforderlichen Geld für eine Datenbank und Trallalla.
    Was meint ihr dazu ?



    Klasse Idee!! Aber da höre ich doch schon die Helfersydrom-Fraktion schreien. Schließlich sind die armen Täter ja eigentlich selber Opfer und denen muss geholfen werden.Notfalls eben auf Kosten der Anderen. Und schließlich hatten sie bestimmt eine schlimme Kindheit und können gar nix dafür wenn sie andere zu Invaliden machen. Nein, nein die muss man pampern, die Armen.


    Nöö, Fussball ist immer noch die Sportart, wo sich jeder ausleben darf.


    Für mich persönlich bräuchte es dafür noch nichtmal eine zentrale Stelle, es wäre schon einiges gewonnen, wenn diverse Abteilungsleiter Vorstände etc sich ihrer Verantwortung bewusst werden und konsequent gegen solche Menschen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, völlig egal!!) vorgehen. Und vorgehen heißt eben, wenn die sanfteren Methoden nicht ziehen, auch mal rausschmeissen. Einfach Null-Toleranz gegen Leute die gewisse Regeln von Fairness und Sportlichkeit nicht akzeptieren wollen!!


    Aber solange Vorstände und ganze Abteilungen sich vor solche Leute stellen und alles entschuldigen wird sich nichts ändern. In meiner ganzen Fussballlaufbahn kann ich mich an genau einen Fall erinnern, wo wirklich mal jemand geflogen ist. EINMAL!! Ich würde mal behaupten es gibt Sportarten da sieht das ganz anders aus... bsplw. sämtliche Kampfsportarten, also die echten ;) , da ist Respekt voreinander einfach mal Bestandteil.


    Für Deinen Sohn gute Besserung!

  • Ich persönlich wäre dafür dass jedes Foul das zu ernsthaften Verletzungen führt schriftlich festgehalten und an zentraler Stelle gesammelt und ausgewertet wird. Einerseits um Massnahmen anzuregen, Junioren besser zu schützen, und andererseits, um Wiederholungstäter auch mal zusammen mit ihren Eltern vorzuladen und entsprechend - vereinsunabhängig neutral - zu sanktionieren.


    Bei uns scheitern diese Diskussionen hauptsächlich am administrativen Aufwand und dem hierzu erforderlichen Geld für eine Datenbank und Trallalla.


    Was meint ihr dazu ?


    Fände ich gut.
    Gibt es eigentlich Zahlen, die aufzeigen, wieviel Spieler den Seniorenbereich nicht erreichen, weil Verletzungen im Jugendbereich zum vorzeitigen Ausscheiden zwingen?
    Wenn man bedenkt, wieviel Aufwand, Einsatz, Energie, Geld in einen Spieler investiert wird, bis er mal bei den Senioren ankommt, muß man sich schon fragen, daß das Interesse der Vereine an Präventionswissen /-maßnahmen nicht größer ist.
    Selbst bei den Profis hört man nur von den Verletzungen die in der Zeit entstehen, in der sie im Rampenlicht stehen. Aber was hat sie im Juniorenbereich evtl. schon mürbe gemacht?
    "FB" sagt, es sei ein schmaler Grad zwischen hartem, angemessenem Einsatz und einem der Verletzungen in Kauf nimmt.
    Deshalb, je schmaler der Grad, desto schärfer muß hingeschaut werden.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Deshalb, je schmaler der Grad, desto schärfer muß hingeschaut werden.


    open-minded: schon klar, nur der Schiedsrichter hat ja meistens nur die Momentaufnahme, da passiert es eben mal das Tätlichkeiten als Trampeligkeit ausgelegt werden. Aber die eigenen Leute (Trainer, Vorstand, etc) kennen im Normalfall ihre Spieler und wissen wer auf dem Platz gerne mal seine Urtriebe auslebt. Die sind gefordert!!


    Und mal nicht die blöde Phrase Frustfoul, das verniedlich das Ganze nämlich schon wieder