Spielabbruch E Jugend verursacht

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  • Guten Tag,
    hoffe das man mir hier helfen kann, weil ich gestern als Vater und Vereinsmitglied einen Spielabbruch verursacht habe.
    Ich werde kurz schildern was vorgefallen ist und dann hier den Bericht einfügen der so an den Verband geht.


    Wir hatten ein Auswärtsspiel und keinen Schiedsrichter, es hat sich dann vom Gegner jemand bereit erklärt der sich als Platzwart ausgab und im Endeffekt der 1. Vorsitzende des gegnerischen Vereins war.


    Hier mein Bericht:
    Wir reisten ohne einen Schiedsrichter an, auch die Eltern waren nicht
    bereit das Spiel zu leiten.



    Man einigte sich darauf dass jemand vom XXXX das Spiel
    leitet, der angab eine DFB Lizenz zu besitzen. Wir haben schon öfter auf das
    Vorrecht der Spielleitung verzichtet und sind bis heute immer gut damit
    gefahren.



    Etwa ab der 5. Minute wurde das Spiel seitens des XXXX deutlich ruppiger. Es folgten Aktionen wie permanentes Trikot ziehen, mit
    gestrecktem Bein in den Gegner springen und sogar Schläge ins Gesicht.



    Der Spielleiter ahndete wissentlich keine dieser Aktionen gegen seinen
    Verein und forderte permanent zum Weiterspielen auf. Am Spielfeldrand stehende
    Eltern und Zuschauer des Gegners beklatschten sogar noch diese Szenen und
    forderten sogar dazu auf diese Spielweise fortzusetzen.



    Es ging mit 1:1 in die Halbzeit, ein Ergebnis was nur dem Spielleiter
    zuzuschreiben ist. Einfache Dinge, wie der Abwurf über die Mittellinie, wurden
    falsch bzw. nicht geahndet.Nach der Halbzeit in der einige unserer Spieler
    schon behandelt werden mussten, wurde die Spielweise noch härter.



    Etwa in der 13. min der 2. Halbzeit wurde mein Sohn an der Torauslinie
    so brutal mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen das er zusammenbrach und
    weinend am Boden liegen blieb. Der Spielleiter wollte diese Aktion nicht ahnden,
    worauf ich schrie " der schlägt ihm ins Gesicht." "Bist Du blind?" Er pfiff kam auf mich zu sagte ich muss das Gelände
    verlassen.



    Nachdem ich 2x wiederholte dass mein Sohn ins Gesicht geschlagen wurde,
    brach er das Spiel ab. Mein Ton war bestimmt nicht fein, jedoch war ich stark
    erregt weil mein Sohn laut weinend am Boden lag.



    Ich habe das Spielfeld nicht betreten und den Spielleiter auch nicht
    bedroht. Ich habe lediglich meinen Unmut lautstark kundgetan. Seine Begründung dass
    er sich bedroht fühlte ist haltlos. Er ging auf mich zu und ich habe mich sogar
    abgewandt.



    Mir ist bewusst dass der Spielleiter alleine die Leitung hat. Jedoch
    handelt es sich hier um 10 jährige Kinder die gerade vor überhartem Spiel und
    offensichtlicher Gewalt geschützt werden müssen. Wenn der Spielleiter dazu
    nicht in der Lage ist, sehe ich es als meine Pflicht als Vater meinen Sohn
    davor zu beschützen.



    Nochmals, mein Ton war bestimmt nicht angebracht aber in der Situation
    wo man sein eigenes Kind durch einen für alle ersichtlichen Schlag am Boden
    liegen sieht mein einziger Ausweg.



    Wir versuchen unseren Kindern Fairplay mit auf den Weg zu geben und es
    ist schwer für sie zu verstehen dass solche Aktionen wie heute auf dem
    Sportplatz geduldet werden.



    Vielleicht könnt Ihr meine Reaktion verstehen, ich wollte bestimmt niemanden etwas böses und es ging mir wirklich nur um meinen Sohn.
    Wie hättet Ihr reagiert ?
    Danke für Eure Antworten, ich bin derzeit echt ratlos.


    Gruß Skippi

  • Skippi


    Wenn der angesetzte Schiedsrichter nicht erscheint, sollen sich die beiden Trainer auf einen Schiedsrichter einigen. Ein Vorrecht eines Vereins, den Schiedsrichter in solchen Fällen stellen zu dürfen, gibt es hier nicht. (Wäre mir zumindest nicht bekannt?) Es sind beide Trainer gleichberechtigt. Es kommt jedoch vor, dass der Gastgeber seinem Gast freiwillig und aus sportlicher Höflichkeit den Vortritt läßt.


    Was war denn für dich das Hauptmotiv hier einzugreifen? Die nach deiner Meinung unfaire Schiedsrichterleistung (1 : 1 Halbzeitstand, was nur dem Spielleiter zuzuschreiben ist) oder das erhöhte Risiko einer Verletzung deines Sohnes (Mein Ton war bestimmt nicht fein, jedoch war ich stark erregt weil mein Sohn laut weinend am Boden lag.)?


    Unabhängig von deiner Motivation wäre es jedoch besser gewesen, du wärst, statt den Schiedsrichter zu beleidigen (bist du blind), zu eurem Trainer gegangen und hättest ihn gebeten, deinen Sohn unverzüglich auszuwechseln, wenn du eine Gefahr für seine Gesundheit gesehen hättest.


    Wenn ein Zuschauer oder Trainer auf Verlangen des Schiedsrichters das Sportgelände nicht verläßt, kann er das Spiel abbrechen, wenn er eine besondere Gefährdung sieht.


    Noch besser wäre es gewesen, euer Jugendwart hätte gemeinsam mit dem Trainer vor der Saison alle Eltern eingeladen und ihnen die Verhaltensregeln erklärt. Häufig geben die Trainer nicht deshalb ihren Job schon nach der 1. Saison wieder auf, weil ihnen das Training oder die Betreuung der Kinder keinen Spaß macht, sondern weil deren Eltern Stress machen und sie sich einem besonderen Erfolgsdruck ausgesetzt fühlen! Auch Kinder, die spüren, dass es ihren Eltern nur ums Gewinnen geht, hören häufig in der D-Jugend auf, weil ihnen der Spaß am Fussballspielen genommen wurde. Dabei spielt es keine so große Rolle, ob der Trainer oder die Eltern auf diese Weise ins Spiel eingreifen. Mit dem Schiedsrichter haben sie in der Regel keine Probleme. Weil schon beim nächsten Spiel alles wieder ganz anders aussehen kann.

  • Hallo TW Trainer,
    vielen Dank für Deine Antwort.
    Das ich das mit dem Ergebnis von 1:1 erwähnt habe galt nur der Beschreibung des Spiels und der Leitung.
    Dies sehen übrigens der Trainer und die Betreuerin genauso.
    Meine Motivation einzuschreiten galt einzig und allein der Verletzung an meinem Sohn.
    Der brach zusammen und lag weinend am Boden,welcher Vater schreitet da nicht ein?
    Es geht mir nicht ums gewinnen..
    Mein Sohn muss Montags wieder in die Schule und das ist wichtiger als Fußball.
    Wenn er sich beim Fußball verletzt, ist das Pech und kommt leider immer wieder mal vor aber ein absichtlicher Schlag mit dem Ellenbogen ins Gesicht
    hat doch mit einer Sportverletzung wenig zu tun,oder?

  • Vorab: Ich kann deine Haltung als Elternteil absolut nachvollziehen. Sehen Eltern ihr Kind gefährdet versuchen sie dieses zu schützen. Oftmals mit allen möglichen Mitteln. Das ist eine völlig natürliche Reaktion. Daher bitte das folgende nicht zu persönlich nehmen auch wenn es teilweise hart formuliert ist.


    Ihr hättet schon etwas besser machen können bevor ihr überhaupt reagieren musstet. Nämlich selbst einen Schiedsrichter stellen. Du schreibst eure Eltern waren nicht bereit dazu. Du selbst lässt ja kein gutes Haar an dem Schiedsrichter und hast ja alles besser gesehen. Warum hast du dich dann vor dem Spiel nicht als Schiedsrichter gemeldet?
    Wenn man selbst keinen Schiedsrichter stellt, obwohl man in gewissen Rahmen dazu das Recht hat, dann sollte man sich hinterher nicht beschweren. Leitet selbst ein Spiel, und spätestens wenn man eine volle Breitseite der gegnerischen Fans abbekommt, obwohl man meint alles richtig gemacht zu haben, steht man dem ganzen Thema deutlich differenzierter und entspannter gegenüber.


    Desweiteren beschreibst du ja ein recht knappes Spiel (1:1 zur Halbzeit). In der E-Jugend sehe ich es sehr häufig, dass spielerisch gleich starke Mannschaften Spiele gegeneinander stark über den Kampf angehen. Sie sind einfach körperlich viel robuster als noch in der F-Jugend und wissen ihren Körper noch nicht so gezielt einzusetzen wie in der D-Jugend. Daher kommt es zu einer enormen "Härte", die ich aber erstmal keinem der Spieler als Absicht unterstelle. Nun kennen wir nur deine Darstellung, und die geschilderten Sachen sind deutlich überhart. Nur frage ich mich natürlich auch, wie die Einschätzung des Gegners aussehen würde. Ich habe schon zu viele Spiele gesehen, wo sowohl ich als auch der gegnerische Trainer der Ansicht waren, das eigene Team hätte fair, und der Gegner überhart agiert. Das ist in fast allen Fällen einfach selektive Wahrnehmung.


    Ebenfalls redest du von gegnerischen Eltern am Spielfeldrand. Nun gehe ich einmal davon aus dass ihr ebenfalls am Spielfeldrand standet. Es hat einen Grund warum es in der Fair-Play-Liga "Elternzonen" gibt, oder bei uns im Kreis Eltern einen Abstand von 10-15m zum Spielfeld zu halten haben. Dieser Abstand wird ungemein deeskalierend. Den von dir geschilderten Spielabbruch hätte dies ebenfalls verhindert. Denn der Schiedsrichter kann nicht argumentieren, er habe sich bedroht gefühlt wenn ihr ein Wortgefecht über 15m Entfernung führt, es sei denn er wird verbal bedroht oder jmd betritt diesen Bereich, was dann aber klare Verhältnisse schafft.

    sehe ich es als meine Pflicht als Vater meinen Sohn


    davor zu beschützen.

    Dann sag deinem Sohn er soll sich umziehen gehen. Sage eurem Trainer er soll in der Halbzeit das Gespräch mit dem Schiedsrichter oder gegnerischem Trainer suchen. Euer Trainer kann seine Spieler zurückziehen wenn er sie übermäßig gefährdet sieht. Ob dem dann Recht gegeben wird, steht auf einem anderen Blatt, zumindest setzt dies den anderen Verein unter Druck. Dies sind alles sauberere Lösungen als als Elternteil den Schiedsrichter anzugehen und so zu einem Spielabbruch zu kommen.

    Wir versuchen unseren Kindern Fairplay mit auf den Weg zu geben und es


    ist schwer für sie zu verstehen dass solche Aktionen wie heute auf dem


    Sportplatz geduldet werden.

    Und wenn du sagst ihr versucht euren Spielern Fair Play zu vermitteln, dann überlege doch einmal welches leuchtende Beispiel du gibst, wenn du als formal Unbeteiligter über Aggressionen versuchts den Spielablauf zu beeinflussen. Denn Fair Play und sportmännisches Verhalten fängt auch damit an, wie ich mit Ungerechtigkeiten und Niederlagen umgehen kann. in meinen Augen ist dein Verhalten ebensowenig zu dulden wie ein Foulspiel auf dem Platz.

  • ja skippi, da hast du sicherlich recht.


    aber wenn dies alle eltern ständig machen würden, kannste dir ja vorstellen, wieviel fußballspiele so abgebrochen werden.
    deshalb gibt es als ersten ansprechpartner den eigenen trainer, danach evtl. den gegnerischen trainer.
    der oder die wiederum einfluss auf den schieri nehmen können oder müssen.
    ein platzsturm ist unangenehm und lässt auf die situation eskalieren.


    wenn du angst vor verletzungen hast, ist fußball der falsche sport für deinen sohn.
    damit bist du bei den meisten müttern, u.a. bei meiner frau.
    was meine söhne inzwischen alles für verletzungen hatten seid der F, oh mann.
    vom kreutzbandriss über schlüsselbeinbruch, alles da. fußball ist kontaktsport, da kann sowas passieren.
    damit möchte ich schläge und ellbogenchecks nicht verteidgen, aber es kommt vor.
    je weiter die jugend und je geringer die klasse, desto mehr brutalität.
    leider ist das so.


    es soll inzwischen arbeitgeber geben, die fußballspielende azubis ablehnen...
    wenn du sonntags nachmittags mal in den notaufnahmen nachschaust, wirst du wissen warum.

  • Hallo Tirus,
    bin ein Freund klarer Worte und deshalb ist es absolut ok was Du sagst.
    kurz dazu:
    NUR Eltern vom Gegner standen auf dem Platz. Wir waren hinter der Tartanbahn auf dem Gehweg.
    Bei unseren Heimspielen wird diese " Elternzone" auch eingehalten.
    Ich habe den Platz nicht betreten und nach meinem lauten brüllen kam der Schiedsrichter auf mich zu.( Also er ging runter vom Platz)
    Er wurde von mir nicht bedroht, ich bin 164 cm groß und der Gegner war mit ca.40 Leuten vor Ort, ich stand an dieser Stelle alleine..
    Ich leite grundsätzlich keine Spiele in denen mein Sohn spielt, sonst mache ich das ab und an.
    Der Schlag gegen meinen Sohn war absichtlich, das haben sogar anwesende Zuschauer die nicht zu uns gehörten bestätigt.


  • Hallo siebener,
    Ich habe keine Angst vor Verletzungen und Fußball ist der richtige Sport, jedoch hat absichtliche Gewalt nichts mit Sport und Fußball zu tun.

  • Hallo Skippi,


    dann nimm bitte aus meinem Post mit, in Zukunft mit eurem Trainer zu sprechen. Er ist verantwortlich für die Mannschaft und er hat Möglichkeiten bei solchen Spielen zu reagieren. Dann wird von Kreisseite auch deutlich genauer hingeschaut bei einer Verhandlung. So wie du dein Verhalten beschreibst ist der Spielabbruch sicherlich hart, jedoch in meinen Augen rechtens da du ja seiner Aufforderung den Platz zu verlassen nicht nachgekommen bist.

  • aber absichtliche gewalt ist teil des fußballs, leider.
    du kannst ihn nicht schützen wenn er auf den platz ist.
    niemand kann das, wie gesagt, je älter desto schlimmer.
    ein gestrecktes bein, ein ellbogen beim kopfball, ein schlag im gewühl,
    absichtliche tritte, spucken, schlagen kommen je nach gegner dazu usw.
    das ist sowohl in der b-jugend als auch in meiner A alltag.
    was meinst du wie entspannt ich fußball schauen kann, wenn meine jungs nicht beteiligt sind.

  • Hallo Skippi,


    dann nimm bitte aus meinem Post mit, in Zukunft mit eurem Trainer zu sprechen. Er ist verantwortlich für die Mannschaft und er hat Möglichkeiten bei solchen Spielen zu reagieren. Dann wird von Kreisseite auch deutlich genauer hingeschaut bei einer Verhandlung. So wie du dein Verhalten beschreibst ist der Spielabbruch sicherlich hart, jedoch in meinen Augen rechtens da du ja seiner Aufforderung den Platz zu verlassen nicht nachgekommen bist.

    Ich war dabei den Platz zu verlassen, als er abgebrochen hat.

  • war der Abbruch berechtigt?

    Unabhängig von der rechtlichen Grundlage, solltest du dir darüber im Klaren sein dass dein Verhalten diese Situation provoziert hat. Dich trifft also zumindest eine moralische Mitverantwortung daher auch der Hinweis in Zukunft so etwas besser über den Trainer klären lassen. Stelle dir doch einmal vor 10 Eltern sehen ein und die selbe Aktion unterschiedlich und möchten ihrem Kind zu Schutz und Recht verhelfen.


    Spielabbrüche werden bei uns vor einer Spruchkammer des Kreises verhandelt (ich denke auch mal euer Schreiben ging an den Kreis und nicht den Verband, da dieser dafür nicht zuständig ist). Gerade im Hinblick auf die zunehmenden Veröffentlichungen über gewaltsame Ausschreitungen bei Jugendspielen geht die Tendenz eher dazu Spiele zu früh als zu spät abzubrechen. Gerade das Einwirken der Eltern wird hier sehr genau betrachtet. Daher vermute ich dass der Schiedsrichter Recht bekommen wird. Wäre auf jedem Fall interessant das Urteil zu erfahren.


    Gerade im Amateur und Jugendbereich wird oft dem Verhalten der beteiligten Personen höhere Bedeutung beigemessen als den Formalien. Denn es ist ein Unterschied, ob 10.000 im Stadion singen "Schiri wir wissen wo dein Auto steht" oder ob einzelne Eltern/Trainer aggressiv werden.


    Unabhängig vom Ausgang solltest du dich auf jeden Fall hinterfragen, ob dein Verhalten so in Ordnung war. Ich finde es war es nicht.

  • Ich hinterfrage mein Verhalten und es beschäftigt mich sehr.
    Darum habe ich mich auch hier angemeldet.
    Nicht um Zuspruch zu bekommen, sondern um andere Meinungen zu hören.
    Ich bin zwiespältig... auf der einen Seite war meine Brüllerei nicht ok, auf er anderen Seite bin ich ein Vater der seinen Sohn vor körperlicher Gewalt die mit Sport nichts zu tun hat beschützen will.
    In Berlin gehen diese Berichte direkt an den Verband.
    Es lag mir absolut fern den Spielleiter tätlich anzugreifen.
    Ich bin eigentlich ein Gemütsmensch, doch das war gestern zuviel für mein Vaterherz.
    So sieht mein Junior jetzt aus.

  • Vor einigen Monaten wurde mein ältester Sohn -A Jugend- in dem Augenblick, als der Ball schon fünf Meter weg war und hinter die Seitenauslinie flog von einem Spieler derart in die Hacke getreten, dass er zusammen sackte. Ich hatte einen schlechten Tag und hatte direkt Schaum vor dem Mund und bin um das Feld. Dabei sagte ich an, dass es besser wäre wenn ich ihn nicht kriege! Wenn nicht folgendes passiert wäre, hätte ich das was ich ankündigte umgesetzt, garantiert!


    Der Co.-Trainer ging auf das Feld und packte sie das Arschloch. Dann schüttelte er ihn und der ließ sich wie ein sterbender Schwan fallen. Der Co kassierte eine Geld.-und Feldstrafe für ?? Wochen.


    Der Täter entschuldigte sich bei ihm über Facebook, damit war die Sache für mich erledigt. Wäre mein Sohn länger und schwer verletzt gewesen, hätte ihn den Vogel angezeit...soweit ich ihm keine geschossen hätte. Geladen genug war ich dafür und ich sage das hier so offen, um nicht zu lügen und einfach auszudrücken, wie sauer ich war, Job hin oder her.


    Übrigens wurde mein Nachbarsjunge mit einem einzigen Faustschlag niedergestreckt = über Facebook wurde der bis dahin unbekannte Täter ermittelt. Er wurde nun verurteilt. 60 Sozialstunden und 3000 Euro Schmerzensgeld für bis jetzt 2 OP wegen eines Jochbeinbruchs. Dazu kommt noch die dritte OP weil eine Metallplatte wieder heraus muß. Dem Opfer hängt bis jetzt das Auge etwas tiefer als vorher und Gefühl hat er nicht in der Wange. Entsprechend wird er ein zweites Schmerzensgeld für die dritte OP fordern und langfristig prüfen, ob ihm eine Rente zusteht. Darüber hinaus steht lt. Täter die Krankenkasse des Opfers bereits bei ihm vor der Tür. Er rechnet damit, dass der ganze Sachverhalt bis zu 18000 Euro kosten wird. Ein Schlag = 18000 Euro + 60 Sozialstunden, ist das nicht prima.


    Letzten Samstag- C Jugendspiel-. Es kommen die Landeier von Nebenan. Die bekommen wohl nur Fleisch. Beim Ankommen fragte ich den Trainer aus Spass, ob die B Jugend geschickt wurde, weil da nur so riesen Kerle mit breiten Schulter ankamen. Genauso spielen die auch...körperbetont, wobei man nicht sagen kann, dass die nicht kicken konnten. Es war beim Gegner bis auf zwei Personalien ausschließlich der alte Jahrgang gegen unsere die 2 Leute vom alten Jahrgang aufweisen, ansonsten sind das 2000er. Unsere lagen 0:2 hinten und holten dann langsam über ein gutes Kombinationsspiel UND gute Zweikämpfe auf. Sie siegten mit einem 5:2. Beidseitig kam es zu Fouls. Aus unserer Sicht war da aber nix böses dabei. Der Gegner hatte -für mein subjektives Gefühl- plötzlich kleine quirlige un d mutige kluge und schnelle Spieler vor sich und kannte das so wohl nicht, das man denen die sonst selber so ruppig spielen auch auf die Füße im sinnbildlichen gemeint...treten kann. Eine Abwehrsituation wurde mit viel Willen geklärt. Man knallte Schulter an Schulter zusammen und einer fiel hin, ein Gegner halt. Der knickte dabei um und wenn ich das gesehene Ei an der Seite des Fusses richtig deutete, ...Bänderiss.


    Darauf rannte der Trainer auf den Platz und schrie und beleidigte unser Team. Dann äusserte er zu seinen Jungs das sie alle vom Platz kommen sollten, das Spiel sei beendet. Darauf ging der angesetzte erfahrene junge Schiedsrichter zu ihm hin. Was er ihm sagte weiss ich nicht, jedenfalls spielten die noch die letzten 2 Minuten zu ende.


    Ich fand das absolut lächerlich, wenngleich ich die emotionale Lage des Trainers genauso verstehe, wie ich den Threadersteller verstehe und dabei betone ich, dass ich bei ähnlicher emotionaler Belastung ähnlich reagierte und das bei meiner Einstellung!


    Fakt ist, dass der Schiedsrichter bestimmt, wer den Platz wann betritt und das ist die Regel. Hieran hat sich jeder zu halten.

  • Also meiner Meinung nach gibt es weder für das Verhalten von Skippi noch für das Verhalten von Andre in diesem Fall eine Rechtfertigung. Auch als Vater muss ich meine Emotionen so im Griff haben, dass ich nicht direkt lautstark eingreife.
    Wo kommen wir denn hin, wenn jedes Elternteil nach einem Foulspiel an seinem Kind "auf den Schiedsrichter losgeht". Gerade bei einem E-Jugendspiel sollten sich die Eltern viel mehr ihrer Rolle als Vorbilder bewusst werden und dem eigenen Nachwuchs sportlich faires Verhalten vorleben. Wenn es zu Rudelbildung oder eskalierender Gewalt auf dem Spielfeld kommt, ist es nachvollziehbar dass Eltern eingreifen und ihr eigenes Kind schützen. Ein Foulspiel, selbst wenn es eine Tätlichkeit ist, muss ein Elternteil aber ohne Angriff auf den Schiedsrichter oder gegnerischen Spieler hinnehmen. Wenn ein Eingreifen unbedingt nötig ist, haben Tirus und Siebener bereits geschrieben welche Personen hier angesprochen werden können.

  • Eltern haben nicht zu Brüllen. Punkt.


    Wenn wir hier so tun, als gäbe es trotzdem gewisse Gründe und Umstände dies trotzdem zu tun, setzen wir hier im Forum die falschen Signale.


    Zu glauben Eltern könnten ihr Kind durch Zurufen schützen, finde ich das persönlich nicht nur ziemlich naiv, sondern auch ziemlich dumm, weil sie damit alles andere als eine Deeskalation erreichen und die Stimmung mit ihrem Brüllen nur noch mehr aufheizen. Gerade bei nicht offensichtlichen Fouls haftet Kindern von brüllenden Eltern oft auch das Image an, dass diese wegen entsprechender Abstammung von Brülleltern, das Foul wohl auch "verdient" haben müssen. In der öffentlichen WAHRNEHMUNG sind Kinder brüllender Eltern seltenst unschuldig. Ist nicht gerecht. Ist aber (leider) so.


    Dass der Schiri abgebrochen hat, ist richtig und bez. Sicherheit des Kindes wohl das Vernünftigste was er tun konnte.


    Ausserdem braucht es für eine Keilerei immer zwei. Wären Resultate nicht so wichtig, könnte man unfaire Zweikämpfe auch einfach mal auslassen, oder man kickt den Ball bei solchen Konfrontation absichtlich ins Aus, oder man hört demonstrativ mit dem Spielen auf oder man geht als Spieler freiwillig vom Feld wenn's zu bunt wird, etc. etc. Es gibt viele Wege um ein "so nicht" zu signalisieren!


    Anektote:
    An einem Turnier sind meine Jungs - inklusive Torwart, wann immer ein gewisser Brutalo-Spieler den Ball bekam, demonstrativ aus dem Weg gegegangen und haben nur seine Mitspieler manngedeckt. Zweimal hat der Rüpel aufs leer Tor geschossen, danach ist er, unter dem hämischen Applaus vieler Eltern, heulend vom Feld. Im Final hatten wir diese Mannschaft dann nochmals. Es war eines der besten, fairsten und trotzdem intensivsten Finalspiele an die ich mich erinnern kann. Message angekommen ;)


    Nicht kommerzieller Fussball ist und bleibt immer noch ein Spiel bei dem der Spass im Vordergrund stehen soll. Wenn einem Kind der Sieg wichtiger ist als der Spass daran, muss es dann halt auch mal riskieren, eins auf den Latz zu bekommt.
    Leider sind wir, wenn ich mir da ab und an anhören muss wie Trainer ihre Spieler an Turnieren einzig und allein auf den Sieg heiss machen - von der wüschenswerteren "Ausbildung, Fairplay und Spass vor Resultat"- Mentalität, sowohl bei Trainern als auch bei Eltern oft noch meilenweit entfernt.




    Tip:
    Was immer auch hilft ist ein Spiel inklusive Zuschauer für alle sichtbar zu filmen. Die Kamera braucht nicht mal zu laufen. Stativ aufstellen reicht.

  • Also - nach eigenen Erfahrungen habe ich schon etwas Verständnis für Skippi oder Andre. Ihr übrigens scheint halt solche Fälle von Laienschiedsrichtern (die für mich den Titel Schiedsrichter ohnehin nur in den Dreck ziehen), noch nie wirklich gehabt zu haben.


    Ihr müsst euch klar machen, dass so ein Laienschiedrichter alles darf: er darf Spieler, Trainer und Zuschauer jederzeit beleidigen und anbrüllen. Er darf Spieler zu Unsportlichkeiten und Tätlichkeiten anstiften. Er darf Verletzungen und Dezimierungen von Mannschaften übersehen. Er darf jederzeit, egal wo sich der Ball auf dem Spielfeld befindet, Tor für "seine" Mannschaft pfeifen (ja, das habe ich schon erlebt!!!). Er darf die Spielzeit Verkürzen und verlängern, ganz wie es ihm beliebt usw. usw.


    WICHTIGER HINWEIS: Ich meine damit ausdrücklich NICHT offizielle Schiedsrichter des Verbandes oder wohlmeinende Personen, die nach ihren besten Empfinden entscheiden.


    Ich würde heutzutage nur noch ein (Handy)Video der betreffenden Person anfertigen und an den Verband schicken mit der naiven Frage, ob das so alles richtig sei. Vor Ort darf und kann man nichts gegen solche Personen tun.


    Ich weise auch darauf hin, dass sowohl Trainer als auch Eltern sogar verpflichtet sind, ihre Schutzbefohlenen ggf. vor Aktionen zu schützen, die nichts mit der Ausübung der Sportart Fussball zu tun haben.


    Und jetzt kommt mir nicht mit Mimosen und Co. - bei solchen Ansichten wäre ein Messi oder ein Götze dann nach genau einem Spiel für immer invalide - blöde Schwächlinge halt!!!

  • Baron, du magst recht haben, wenn du sagst, dass das verhalten so wohl von Andre als auch von Skippi nicht korrekt ist. Zumindest Andre räumt dies ein. Aber jeder der Kinder hat, weiß wie schwierig es ist, in diesen Situationen ruhig zu bleiben.


    Ich finde es mutig von Skippi, dass er dies hier im Forum postet, obwohl er damit rechnen muss, einen verbraten zu bekommen. Aber wenn man sich mit dem auseinandersetzt, regagiert man künftig vielleicht bewusster und weniger emotional.


    @Baron in der Schweiz ist alles etwas langsamer, vielleicht hilft das in diesen Situationen wieder runterzukommen. :P

  • von außen lässt sich schlecht im Nachhinein urteilen.
    Wir waren schlichtweg nicht dabei !
    Es gibt viele Wahrheiten je nach Sichtweise. Wir erfahren hier nur eine.
    Wie erlebt und beurteilt man Situationen, wenn man in Rage ist?
    Wie schon geschrieben, müßte man Videoaufnahem und Tonmaterial in Profiqualität sichten um festzustellen ob der Schlag vorsätzlich war, ob der Schiri einseitig Partei ergriffen hat, ob Härte absichtlich gefordert wurde, ob der Schiri bedroht wurde......................u.s.w......
    Zeugenvernehmungen aller Beteiligten würden wahrscheinlich eher zur Variantenvielfalt beitragen.
    Selbst wenn man die Schuldfrage klären könnte , was wäre gewonnen. Das Ganze ist schon passiert. SCHADE, hätte nicht sein müßen !


    Ein Indiz mehr dafür, daß im Kinderfußball die FairPlay-Liga und deren konsequente Einhaltung überfällig ist !


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Die zunehmende Aggression durch das Eingreifen von Eltern in das Fussballspiel des Jugendfussballs zeigt, dass es nur noch selten um den Spaß am Fussball für die Kinder geht.


    @FB
    Die Bewältigung solcher Situationen sind in Teams mit sehr hoher Eigenmotivation sehr viel einfacher. Denn moderner Fussball hat auch etwas mit Verständnis und darüber hinaus etwas mit Intelligenz zu tun. Dort werden die von dir beschriebenen Zeichen verstanden und führen bei den wenigen Ausnahmesituationen auch zu den gewünschten Ergebnissen.


    In den unteren bis mittleren Ligen des Jugendfussballs darf man jedoch nicht darauf vertrauen, dass Trainer und Spieler zu solchen Entscheidungen gelangen. Dort wird Gewalt mit Gegengewalt beantwortet, bis es irgendwann eskalieren kann!


    In den Basis-Teams des unteren und mittleren Ligenbereichs geht es aber nicht nur um technische oder taktische Unterschiede, sondern auch um den gegenseitigen Ermüdungskampf. Ein Sieg wird als Vernichtung des Gegners gefeiert. Für eine Niederlage wird Rache geschworen. Das Kind wird als Held gefeiert oder für eine Niederlage bestraft! Manche Eltern können sich derart hineinsteigern, dass das Spielergebnis über Wohl und Wehe des gesammten Wochenendes endscheidet und der Rest der Familie darunter zu leiden hat!


    Ach, wie gut hatten wir es noch damals, als wir mit Vereins-Transport-Fahrzeugen zu den Auswärtsspielen gefahren wurden und die Eltern während der Zeit unserer Spiele arbeiten gingen. Da hat es ihnen gereicht, das Spielergebnis und evl. erzielte Tore als Informationen zu bekommen.


    Laßt doch den Kindern ihr Spiel und bleibt zuhause! Denn nicht die Kinder, sondern ihr habt Probleme mit Schiedsrichtern!


    Die Fairplay-Liga Rahmenbedingungen sind leider nur ein Notnagel für die tragische Entwicklung im Jugendfussball!