Verein wirft Talent der D-Jugend raus - ist das üblich

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  • Hier in Dortmund sind nahezu alle Sportanlagen in Vereinsbesitz. Nicht öffentlich und nur für Mitgleider ist der kostbare Kunstrasen zu betreten.


    Ich mittlerweile habe meinen Sohn nun fristlos abgemeldet da er in der nächsten Saison eh nicht eingeplant ist und habe wirklich hier im Forum einige Denkanstösse bekommen. Talent hat er, das weiß ich - aber ich denke mehr als zuvor darüber nach ob die ganze Fussball-Mafia" das richtige ist. Ich denke auch darüber nach welcher der richtige Weg ist.


    Nachdem ich heute wieder einiges aus den hier ansässigen Dortmunder Vereinen (80 % der E-Jugend Spieler bei den TOP-Amateur Vereinen werden ausgetauscht !!!!!) erfahren habe , werde ich vieles auf die Waagschale werfen. ?(


    Und einfach nur hoffen, dass mein Sohn weiterhin mit seinem Fussball glücklich ist =)

  • Bei uns sind die Plätze auch in Vereinsbesitz oder an diese verpachtet. Da der Verein die Plätze bewirtschaftet und pflegt, bestimmt er auch, wer zu welcher Zeit Zutritt hat. Ist auch nachvollziehbar.
    Ist der Platz jedoch Gemeindebesitz und wird durch diese gepflegt und der Verein nutzt den Platz kostenlos, sieht die Angelegenheit anders aus. Dann bestimmt die Gemeinde, wer ihn betreten darf und da er von Steuergeldern erbaut und bewirtschaftet wird, sollte das auch jeder dürfen. Würde aber wohl oft nicht lange funktionieren, denn wenn ich mir den Zustand einiger öffentlicher Bolzplätze anschaue, die von offensichtlichen Idioten genutzt und demoliert werden, kann ich mir das dort nicht vorstellen.

  • TW-Trainer
    Nun, Dein Beispiel mit dem vom Dorftrainer stolz vorgestellten Nachwuchs ( bei dem auch immer die eigene Tochter / der eigene Sohn dabei ist ) hinkt ein wenig. Bei Kreisauswahl möglich, bei StP nicht. Du weißt genauso gut wie ich, dass sie hier beim NFV zunächst durch den Sparkassencup zur Sichtung eingeladen und dann eben aufgenommen werden oder nicht. Das ist schon ein großer Unterschied. Und übrigens kommt es dabei auch oft vor, dass darunter dann viele Trainersöhne sind. Zufall ?? Oder könnte dies mit anderen Dingen zusammen hängen ?


    Beim Thema "überbewertet" sprechen wir die selbe Sprache, also lassen wir das mit der " großen Karriere" mal weg. Trotz meiner eher skeptischen Einstellung hierzu stört mich jedoch der Passus in Deinem Posting mit dem Auffüllen und das möchte ich so pauschal nicht stehen lassen, da es bei "unserem" StP gänzlich anders gehandhabt wird. Bereits musste ein Spieler den Kader verlassen. Erst nach einiger Zeit wurde ein neuer Spieler, der seit längerem nach Empfehlung beobachtet wurde, in den Kader aufgenommen. Diese Empfehlung kam nicht vom Heimtrainer.


    Bereits jetzt wurde ( Eltern und Spielern ) mitgeteilt, dass der Kader im Sommer reduziert wird, da es bei einigen offensichtlich am Willen und der unbedingten Bereitschaft sich zu entwickeln fehlt. Soviel also zum Thema auffüllen.
    Zudem ist man dort für jeden Tipp über potenzielle Kandidaten dankbar. Da wird aber niemand vorgestellt, sondern die Trainer schauen sich mehrfach Spiele dieser Kandidaten an und Laden auch mal zum Probetraining ein.


    Dies mal so als Gegenpol zu Deiner Schilderung. Übrigens weiß nicht mal jeder hier im ( Dorf-)Verein, dass Stützpunktspieler unter ihnen sind. Soviel also zum Thema "stolz im Dorf präsentieren".

  • @Kicker: nein, bei uns sind die Plätze wirklich Vereinsbesitz. Ansonsten hat der Vorstand oder seine Bevollmächtigten immer noch Hausrecht. Und somit kann er "sich unpassend verhaltende Personen" jederzeit des Platzes verweisen. Traurig, aber leider wahr!


    @Threadstellerin: pack deinen Sohn und sucht euch einen besseren Verein. Is ja Wahnsinn was da abgeht!! Hab zwar nicht wirklich Ahnung was im Zwergen-Fussball so üblich ist, aber das Klima, was du da beschreibst, würde ich meinen (zukünftigen) Kinder nie im Leben zumuten!! Da vergeht denen doch schon als Kind die Lust am Fussball.

  • In einigen Gemeinden denen ich beim "Umkrempeln" ihrer Dorf-Clubs beratend zur Seite stand, fand sich die Situation, dass dem Club zwar die ganze Infrastruktur Rasen, Clubhaus, Garderoben etc. gehört, das LAND aber immer noch im alleinigen Besitz der Gemeinde lag.
    Die Gemeinde hat dann die Rasenpflege und den Unterhalt der Garderoben vom Club übernommen und im Gegenzug den öffentlichen Zugang zu Rasen und Garderoben bewirkt. In einem zweiten Schritt gründeten wir parallel zum alten Club einen neuen Verein, wo die Gemeinde die Trainingszeiten mit beiden fair aushandeln musste. Im darauf folgenden "Konkurrenzkampf" konnte sich der neue Club durchsetzen und die Gemeinde die Restinfrastruktur aufkaufen.
    Oberster "Wächter" über alles ist nun die Gemeinde. Sie regelt Infrastruktur und gibt dem Verein die Ziel vor die sich nach den Bedürfnissen und der Zukunftsperspektive des Dorfs (Ziel: Wiederansiedlung von Familien) richten, statt nach Dünkel und Machtgehabe einiger weniger Alteingesessener.

  • Derzehner ich habe am Dienstag die Mitgliedschaft bereits fristlos gekündigt und mein Sohn war Dienstagnachmittag beim Probetraining eines sehr guten Vereins. Heute ist er dort noch einmal zum separaten Torwarttraining eingeladen. Wollen wir mal hoffen, dass es klappt und er nahtlos weitemachen kann. Ansonsten wird es kompliziert. Hier in Dortmund aber alle guten Vereine die Planung für die nächste Saison ansonsten so gut wie abgeschlossen und den Kader für 2013/2014 schon feststehen. Und dort dann noch grade als Torwart reinzurutschen ist nicht so einfach weil ja bekanntlich jede Mannschaft derer nur max. 2 benötigt.......

  • kommt mir alles etwas selstsam vor-


    der Junge wechselt, obwohl er eigendlich zufrieden ist.


    mehrere Probetrainings absolviert, aber immer noch keinen passenden Verein gefunden , der ihn aufnimmt.


    gg

  • guenter ...... er wechselt nicht weil er unzufrieden ist, sondern weil man in der nächsten Saison nicht mehr mit ihm plant . Man sagte uns: da er ja bei 3 Bundesligisten zur Sichtung war gingen wir davon aus, dass er eh geht..... man hat uns allerdings nicht mal gefragt ob einer der 3 Bundesligisten ihn angnommen hat.... natürlich war er bei mehrern Probetranings aber es ist nun mal so, dass die Bundesligisten entscheiden wen sie nehmen und nicht wir. Also was ist daran merkwürdig wenn er noch kenen passenden Verein gefunden hat? Ich weiß niht wie das in eurer region ist, aber hierläuft selbst bei den größeren Amateurvereinen alles nur über Sichtung und man kann sich nicht einfach "anmelden".

  • In der Tat eine andere Welt.


    Hier geht es um Leistungsvereine im Jugendbereich, die in der Regel Kooperationen mit NLZ haben.
    Die Dortmunder Vereine, die da in Frage kommen, sehen sich sehr professionell und gehen nur auf Sichtung.



    Bei uns im Münsterland ist das immer noch gemischt. Münster und Enschede und auch Osnabrück sind natürlich die großen Ziele hier in der Gegend, die haben auch nur Leistungsmannschaften.



    Dann gibt es eben auch hier Vereine, die vor allem in der Jugend sehr gut aufgestellt sind, aber im Seniorenbereich "nur" im Bereich NRW Liga spielen.


    Diese bieten neben Leistungssport aber auch Breitensport an. D1 und 2 sind U13 und U12. Teils eigener Nachwuchs, viel gesichtet und geholt.


    Darunter gibt es aber eben noch D3, D4 und teilweise D5 oder gar 6.



    Das sind dann die Teams, die wie die eines jeden "Dorfvereins" arbeiten und wo man sich auch ganz normal anmelden kann.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Muss man sich dann aber nicht doch die Frage stellen, ob man sich auch auf dem passenden Niveua sicht lässt.


    denn ein ist doch klar, egal ob die Planungen abgeschlossen sind oder nicht, stellt sich ein Fussballer vor, der sichtlich besser als die anderen ist, wird
    er genommen.


    man plant im jetztigen Verein nicht mehr mit ihm, weil sehr deutlich geworden ist dass er wechseln will und dies durch die Probetrainings ja auch vermittelt. Warum man aber von einem zum anderen Probetraining rennt, obwohl man sich wohl fühlt wo man ist, damit hab ich mit meiner
    Denkweise Probleme.


    nur wenn der Ehrgeiz grösser wie der Wohlbefndlichkeitsfaktor ist, macht das für mich sinn.


    der Ehrgeiz sollte aber auch der Realität angepasst sein. Ob dem so ist, könnt jedoch nur ihr selbst beurteilen.


    gg

  • Warum man aber von einem zum anderen Probetraining rennt, obwohl man sich wohl fühlt wo man ist, damit hab ich mit meiner Denkweise Probleme.


    Kann schon Sinn machen:
    1. ist jedes Probetraining auch eine Erfahrung. Man kann Probetraining lernen und wer Probetraining kann hat dann sicher mal einen Vorteil wenn es dann später mal richtig eng wird - egal ob beim Fussball oder beim Vorsprechen für einen Job etc.
    2. Wer den Trainingsbetrieb und die "Konkurrenz" auch mal live vor Ort gesehen hat kann sich objektiver für einen Verein entscheiden.
    3. Jedes Probetraining bringt auch Kontakte zu anderen Eltern und Vereinspersonal mit sich, welches mal entscheidend für einen nächsten Karriereschritt sein könnte.
    Man muss sich einfach bewusst sein, dass Vereine keine "Wandervögel" lieben und erwarten dass das ganze Herz und die volle Seele bereits DEM Club der Träume gehört. Sie reagieren verschnupft wenn sie hören, dass man sich auch noch vorstellen könnte mit anderen ins Bett zu gehen.

  • Steini


    Ich weiß schon wie das läuft :P Trotzdem danke für deinen Beitrag, denn du hast vollkommen recht! Es gibt genügend Trainer, die ihre Talente nicht melden! Auch gibt`s Talente, die zwar können, aber nicht wollen. Das muß man dann akzeptieren. Dann haben andere, talentierte Kandidaten das Recht dort gefördert zu werden.


    Richtig ist auch, dass nach der allgemeinen Verbandssichtung die beiden älteren Stützpunktjahrgänge (C-Jugend) zwecks Trainingsoptimierung an zentralen Orten stattfinden. Hier sollen die Talente, die noch keinen Leistungsverein gefunden haben, weiterhin ein wöchentliches, zusätzliche Fördertraining erhalten. Dies sollte bundesweit eingeführt werden. Ob es allerdings schon überall realisiert ist, kann ich nicht sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • da hat Fussballbaron vollkommen Recht.
    Wenn ein Spieler von einem Bundesligisten zur Sichtung eingeladen wird nimmt es eine Menge Erfahrung mit und kann sich in etwas vorstellen, wie der Trainingsbetrieb dort abläuft. Uns wem will man es normalerweise verübeln wenn er seine Chnace nutzt eine Klasse höher zu kommen? In anderen Bereichen des Lebens würde jeder Arbeitnehmer bei einem Angebot eines anderen Arbeitgebers von dem er sich mehr erhofft doch auch zumindest zu einem Gespräch gehen wenn er angeworben wird. Soll mir nun niemand erzählen, dass dies nicht der Fall wäre.
    Zudem: wieso soll ein Kind so eine Einladung abschlagen??? Und wieso sollten wir als Eltern dies verbieten??? Das das Potential in der Leistung scheinbar vorhanden ist zeigt ja wohl alleine die Tatsache, das die Vereine Interesse an dem Kind haben - sicher nicht, weil sie sonst nichts anderes zu tun hätten.....


    Ganz ehrlich, wer von denen die das so schlimm finden zu Bundesligisten zum Probetraining zu gehen hätte als er KInd war "NEIN" gesagt ???
    Ich habe so langsam das Gefühl, dass es den einen oder anderen gibt, der "NIEMALS" schreit und mit 10 Jahren vor Freude geheult und sein letztes Taschengeld dafür gegeben hätte..... 8)

  • gibt dem Verein die Ziel vor die sich nach den Bedürfnissen und der Zukunftsperspektive des Dorfs (Ziel: Wiederansiedlung von Familien) richten, statt nach Dünkel und Machtgehabe einiger weniger Alteingesessener.


    Ja, dies sollte stets 1.Ziel im Dorfverein bzw. für Sportanlagen sein: für die Einwohner da sein! Leider führen viele Vereine eine Art Eigenleben. (Hausrecht - wie definiert sich das: wenn die Anlage der Gemeinde gehört u. das Betreten gestattet, kann's doch nicht ein 'Nießnutzer' verbieten?) Ganz selten bekommen sie dafür dann Konkurrenz, indem einige Frustrierte sich zusammentun, einen neuen Verein gründen, was aber viel Aufwand kostet und bei uns wurde der neue Verein in eiem Fall gleich "unterwandert". Gestern wurde zB im nahen Wahnbek wieder ein Spiel in der 2 KKL wg. Schlägerei u. Polizeieinsatz abgebrochen, dort bekämpfen sich 2 Vereine in einem winzigen Dorf schon seit über einem Jahrzehnt: für Kids auch keine gute Lösung, wie ich aus Erfahrung weiß, da die alles hautnah mit erleben: Kleinkrieg statt Spaß und Harmonie. Zu Heike: Ja, wenn du von Fußball-Mafia redest, meinst du sicher auch das entsprechende Buch dazu - lesenswert. Wer sich dies vor Augen hält, sich informiert, dem werden die Augen geöffnet. In meiner EWE-Trainerfibel prangt schon seit langem die Info, dass über 80% derer, die in ein LZ/NLZ mal wechselten, später irgendwann kein Fußball mehr spielen mögen, mehr als in den unterklassigen Vereinen, obwohl dort fachlich sicher Kompetenz Glückssache bleibt, es viele Auswüchse negativer Art gibt. Zum Profi im von Finanzen (statt Sport, man denke an Insolvenzen, die regelmäßig Tabellen durcheinander wirbeln) zuerst bestimmten Fußballmonopolsystem schaffen, tut's eh kaum einer. Wenn ein Kind aber nunmal Fußballer geworden, dort sportlich am stärksten ist, soll man ihm dies austreiben? Auch keine Lösung, oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ja, wenn du von Fußball-Mafia redest, meinst du sicher auch das entsprechende Buch dazu - lesenswert.


    Ich kenne das Buch FIFA Mafia. Aber Fussball Mafia ? Wo kann man das kaufen ?

  • Ganz ehrlich, wer von denen die das so schlimm finden zu Bundesligisten zum Probetraining zu gehen hätte als er KInd war "NEIN" gesagt ???



    MitSicherheit ist das nicht schlimm, und wohl jedes andere Kind wäre auch hingegangen.


    aber innerhalb kurzer Zeit jetzt der 4. Verein. d.h. 3 Sichtungstraining ohne positven Bescheid.
    mal überlegt, wie sich das bei ein 10jährigen auswirken kann. garantiert nicht das Selbstbewusstsein fördernd.


    Kann da nicht auch der Gedanken aufkommen, dass da ehrgeizige Eltern mit aller Gewalt versuchen ihr Kind bei einem Bundesligisten
    unterzubringen obwohl möglicherweise die Vorraussetzungen dazu nicht ausreichend sind?
    Wenn dann noch das Kind äussert, dass es sich im jetztgen Verein eigendlich wohlfühlt (man kann dies durchaus auch als Aussage, eigendlich
    möchte ich gar nicht wechseln, verstehen) kann man das Ganze doch wohl sehr wohl von einem anderen Standpunkt aus sehen,
    vor allem wenn man ähnliche Fälle kennt.


    Und wenn dann der jetztige Verein, der ja auch planen muss, nicht der Notnagel sein will, wenn ein Wechsel nicht zustandekommt und dann
    entsprechend reagiert kann man dann auch nachvollziehen.


    gg


    gg

  • Dass der Verein sich gerade für die TW - Position rechtzeitig nach einem Ersatz umgeschaut hat, muss man natürlich auch verstehen. Bei einem Feldspieler sähe es wohl etwas einfacher aus. Vielleicht hätte man vorher anders miteinander kommunizieren müssen und mitteilen, das man das Probetraining eher für das persönliche EGO mitnimmt, um zu schauen, welchen Stand der Sohn hat und man keine Wechselabsichten hegt.

  • Vielleicht hätte man vorher anders miteinander kommunizieren müssen und mitteilen, das man das Probetraining eher für das persönliche EGO mitnimmt, um zu schauen, welchen Stand der Sohn hat und man keine Wechselabsichten hegt.

    Das ist der Punkt, den ich schon weiter vorne meinte und der aus meiner Sicht ganz entscheidend das Verhalten des Alt-Trainers beeinflusst. Wobei das aus meiner Sicht den Trainer nicht entlastet. Der hätte ja auch selbst nochmal explizit nachfragen können, BEVOR er die TW-Position anderweitig besetzt.


    Grüße
    Oliver

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