Jugendfußball: Schiedsrichterassistent totgeprügelt!

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  • schleppi


    Ob es dir gefällt oder nicht, du mußt nahezu täglich Position beziehen, d.h. für oder gegen etwas entscheiden. Dieser innere Prozess beginnt mit der Abwägung dir bekannter Vor- und Nachteile sowie sysmpatischer und unsympathischer Bestandteile und äußert sich schließlich in einer Entscheidung.


    Diese Entscheidung kann unterschiedlich ausfallen. Sie kann sich in der Solidarität mit dem Opfer ausfallen, sie kann in der Gründung einer Initiative in deinem Umfeld ausfallen. Sie sollte in jedem Falle die Chance zu einem offenen Dialog haben.


    Mit der Einstellung: was kann ich schon ändern läßt du lediglich ein passive Rolle des Sensationskonsumenten zu und entfernst die emotional immer weiter von deiner unmittelbaren Umgebung! Nein, das machst du schon deshalb nicht, weil du dich dazu entschlossen hast, in deiner unmittelbaren Umgebung jungen Menschen ganz nebenbei und ohne immer bewußt darauf zu achten beim Fussball gesellschaftsrelevante Werte zu vermitteln.


    Wenn du denn davon sprichst, das es überall auf der Welt gewaltbereite Menschen gibt, dann versuche dir einfach einmal vorzustellen, du bist solchen Menschen einmal ausgeliefert und niemand hilft dir, weil sich jeder darauf beruft, es würde ja nichts helfen. In Deutschland sieht das Zivil- wie das Strafrecht unterlassene Hilfeleistung vor! Sie gelten unabhängig vom Ort des Geschehens. Forumteilnehmer, die schon etwas älter sind, wissen ganz genau, warum gerade diese Gesetze von Nöten waren. Denn das Wegschauen und das billige Argumentieren man könne ja nichts daran ändern heuchelt insgeheime Sensationslüsternheit, solange es nur anderen an den Gragen geht. Genau deshalb schlachtet die Blödzeitung mit Vorliebe solche Beiträge für ihre Zwecke aus - leider gehen ihr tagtäglich noch viel zu viele auf den Leim!

  • die forderung nach differenzierung von fouls und tätlichkeiten und sperren ist sicher nicht verkehrt, was die gewalt der spieler selbst angeht:
    man erinnert sich an die tritte von wiese, kahn oder boateng. vier wochen, fertig. das muss drastischer sein, egal ob die klubs nach ihren profis schreien!
    auch die aggressivität der trainer wie beim hier allseits geschätzten kloppo muss stärker focusiert werden.
    temperament hin oder her, was passiert wenn euch einer in der u-bahn so nach der uhrzeit fragt wie klopp den vierten offiziellen? rechtsfrei?


    wie ist das im amateurbereich? hier werden unterklassige spieler krankenhausreif getreten und völlig überforderte schieris zücken gelb, vlt. auch aus angst.
    im jugendbereich gibt es für trikotzupfen 5 minuten, für fluchen rot und eine 4 wöchige sperre und für ein böses foul oft nicht mal ne karte...


    wart ihr schonmal bei so einer spruchkammersitzung? das ist eigentlich ein hammer.
    fängt meistens schon damit an, dass der jugendleiter einen kennt, der ihm nochwas schuldig ist.
    dann wird so ein bisken böse gekuckt und der spieler darf trotz tätlichkeit wieder spielen.
    selbst erlebt! unfassbar, aber so ist das.


    was lernt der gemeine "mann" daraus?
    fußball ist ein weitgehend rechtsfreier fightclub, wo man auch mal gerne einen "wegtreten" kann. ist ja sport, passiert!
    das stadion ist ein ort, in dem ich alkoholisiert hasslieder gesellig mit den anderen kumpels singen kann, vorher und hinterher bisken kloppen
    und wenns geht einen kiosk leer räumen. zerstörung inklusive, pah schlimmstenfalls droht ein stadionverbot, na und?
    der dorfplatz ist noch besser. wenn die türken kommen, hissen wir die deutschlandfahne und warten nur drauf.
    die warten aber auch nur drauf, kommen mit vielen brüdern und messern, da müssen wir schnell weg, wenns kracht!
    als trainer will ich gewinnen und die eltern schreien mit mir! die gegnerischen rotzlöffel sollen mal kommen, ist doch kein mädchensport.
    jawoll, taktisches foul, einwandfrei, steh auf heulsuse, war doch nix...


    so empfinde ich das mittlerweile und kann viele eltern verstehen, die sagen, fußball ist nix für das kind.
    warum passiert sowas nicht bei anderen sportarten? warum?

  • Die Tötung des Linienrichters hat nur am Rande etwas mit Fußball zu tun.


    Und deshalb für mich die Parallele die ich hier erkenne in Bezug auf den anderen Thread


    Ein schmerzhaft lehrreicher Konflikt; ein Bekenntnis zum FAIRPLAY


    Da schreibt sich das LERNEN VON REGELBEACHTUNGEN OHNE TRIXEREIEN UND DAS AKZEPTIEREN VON REGELN UND DAS FAIRPLAY für das Zusammenleben beim...im ...um....und abseits des Fußballs besonders groß...finde ich.


    Es gibt Gründe warum der oder die Täter überhaupt so handeln konnten. In dem Bereich wo als Trainer tätig bin, kann ich hier für die mir anvertrauten Kinder schon einiges für das Leben mit auf den Weg geben, damit keiner meiner Spieler später überhaupt dazu in der Lage ist, soetwas tun zu können. Hier kann man/kann ich als Trainer einen Beitrag leisten.

  • für mich ist das eher ein sozialpolitisches bzw. gesellschaftliches Thema


    da der Fussball kein abgegrenzeter Bereich ist, wird er natürlich auch mit diesen Extremprolbemen konfrontiert.


    Ursache ist aber nicht der Fussball, sondern die Gesellschaft.


    für diese Diskussion sollte man aber noch einige andere Zahlen kennen.


    über 170 Mannschaften wurden im vergangenen Jahr in den Niederlanden von Spielbetrieb ausgeschlossen
    über 70 Jugendliche lebenslang und über 200 2 Jahre gesperrt.
    absoluter Schwerpunkt liegt im Raum der Grosstädte Amsterdam und Rotterdam



    der vorliegende Fall jetzt ist also nur die Spitze eines Eisberges von offensichtlich bekannten Problemen.


    der Fussball ist hier der Leidtragende, der für seinen Bereich Lösungen finden muss, aber nicht das eigendliche Problem.


    deshalb ist es nur zweitrangig ein sportliches, sondern eindeutig vorrangig ein gesellschaftliches Problem.


    gg

  • Nach einer solchen Tat macht man sich Gedanken, ob die Berichterstattung zu reißerisch oder zu tendenziös sein könnte ?


    Ein Linienrichter wird totgeschlagen, weil sich ein paar Kids benachteiligt fühlten und man macht sich Gedanken, ob die Herkunft erwähnt werden darf ?


    Tut mir leid, aber mir kommt hier das Kotzen. Ein Linienrichter wird einfach so totgeschlagen, weil er seinen -ehrenamtlichen- Job gemacht hat und mitgeholfen hat, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. JEDEM von uns könnte es ähnlich gehen und ich mache nicht DER GESELLSCHAFT einen Vorwurf. Auch der Linienrichter war Teil der Gesellschaft. Soll er sich jetzt selbst fragen, was er falsch gemacht hat und warum er tot geschlagen wurde ?


    Auch den Hinweis auf unterlassene Hilfeleistung lasse ich nicht gelten. Weder ist darüber berichtet worden, noch kann sich von uns jemand sicher sein, als Zuschauer beherzt zu reagieren (und sei es aus Schock, da man auf ein solche Situationn nicht vorbereitet ist. Ähnlich wie bei Unfällen, wo meiner Meinung nach oftmals eine Schockreaktion den Zeugen dazu bringt, nicht anzuhalten und nicht eine bewußte Entscheidung nach dem Motto: Ich hab jetzt Feierabend und will schnell nach Hause, was geht es mich an. Mit dieser Einschätzung macht man es sich sehr leicht. Bequem am Tisch sitzend mit einer Tasse Kaffee und der Zeitung sagen wir uns sicher alle : Ich hätte eingegriffen; aber wer weiß ob wir tatsächlich dazu fähig sind in einer Ausnahmesituation, auf die uns nichts vorbereitet hat, zu handeln ?


    Migrantenkinder haben es schwer, keine Frage. Nicht umsonst gab es kürzlich irgendwo ein Modellprojekt für anonymisierte Bewerbungen, um nicht schon mit der Namensnennung im Nachteil zu sein und aussortiert zu werden.


    Aber wir haben auch viele Vietnamesen hier. Schon mal was von einem Gewaltproblem unter vietnamesischen Jugendlichen gehört ? Die vietnamesischen Eltern bekommen es offenbar hin, ihre Kinder zur Gewaltlosigkeit anzuhalten. Unsere Erziehung ist auch davon geprägt, das Gewalt keine Lösung und zu vermeiden ist. Müssen wir umschwenken und unsere Kinder dahin erziehen, dass ein Junge hart sein muss und sich wehren kann, damit er nicht als Opfer angesehen wird ?


    Migranten haben es auf der ganzen Welt schwer, das liegt in der Natur des Menschen. Damit Gewalt zu entschuldigen, kommt nicht in Frage.


    Ich kann das Gerede über unser angeblich ach so fremdenfeindliches Land und dass wir nicht jedem offen und vorurteilsfrei begegnen, nicht mehr hören. Wer ist schon vorurteilsfrei ? Gibt es so etwas überhaupt ? sind etwa alle anderen vorurteilsfrei ? ich bin da sehr skeptisch und wäre schon zufrieden,wenn jeder zumindest ein Mindestmaß an Anstand und Respekt gegenüber dem Mitmenschen mitbringen würde. Und wenn es jemanden daran mangelt, habe ich keine Lust mehr auf die Frage, was in der GESELLSCHAFT schiefgelaufen ist. DIE GESELLSCHAFT als homogene Masse gibt es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Aber wir haben auch viele Vietnamesen hier. Schon mal was von einem Gewaltproblem unter vietnamesischen Jugendlichen gehört ? Die vietnamesischen Eltern bekommen es offenbar hin, ihre Kinder zur Gewaltlosigkeit anzuhalten.


    Wir sollten immer vorsichtig sein, wenn wir die Herkunft erwähnen, dies führt schnell zu Vorurteilen. Gewaltbereitschaft gibt es in jeder Gesellschaft:


    Lokalen Zeitungsberichten zufolge stirbt in Vietnam alle drei Tage eine Frau an den Folgen von häuslicher Gewalt. Zuverlässige Statistiken und aktuelle Studien dazu gibt es zwar nicht, in- und ausländische Fachleute sind sich aber einig, dass das Phänomen in der Tat er-schreckend weit verbreitet ist
    Weniger Schläge dank Gruppenarbeit
    oder hier:
    Häusliche Gewalt und Frauenrolle in der Familie
    oder hier:
    Organisierte Kriminalität (OK) in Berlin durch vietnamesische Staatsangehörige bis 1999
    Im Zeitraum von Januar bis Mai 1996 eskalierte die Gewalt unter Vietnamesen in einer bis dato einzigartigen Serie von Morden und Schusswechseln auf öffentlichen Straßen, bis hin zu regelrechten Hinrichtungen ganzer Gruppen von Menschen.“
    Quelle: „Die Bekämpfung ethnisch geprägter OK am Beispiel der Vietnamesen“, Schriftenreihe Kriminalistik 3/99


    Die Einstellung zur Gewalt an einem Volk festzumachen, kann nur zu Fehleinschätzungen führen. Es gibt sie nicht "die Vietnamesen", "die Deutchen" oder "die Marokkaner". Oft ist es das soziale Umfeld das den Menschen prägt. Dazu gehört dann noch Perspektive ..... Wir können froh sein in einem Land zu leben, wo man sich noch fragt was schief läuft. Leider wird das immer wieder damit verwechselt, dass man Entschuldigungen für Gewalttäter sucht.


    Die Frage ist, wie der Fußball mit der zunehmenden Gewalt umgeht oder ist er damit überfordert? Besteht vielleicht hier die Möglichkeit, so wie Andre es beschreibt, durch Regeln Einfluss zu nehmen? Kann das ein Trainer überhaupt? Peter Pan schrieb: ...Gesellschaft nur wenig und begrenzt ändern (meistens nur auf unsere Mannschaft bezogen, und selbst da nur in kleinem Rahmen)... und das halte ich für einen wichtigen Schritt.

  • Jetzt hast schnell nach Vietnamesen und Kriminalität gegoogelt und er hat ein bisschen was ausgespuckt.
    Google mal nach Kriminalität mit Türken, Libanesen oder Marrokaner (wie in dem Fall)
    Dann gibt es Millionen Seiten. Siehe auch Migrantenkriminalität. Dort sind die o.g. "spitze"
    Das sind keine Vorurteile sondern Tatsachen und zwar schon seeehr lange....
    Diese Migrantengruppen sind bekannt für Antiintegration und hohe Gewaltbereitschaft. (kleine Ausnahmen bestätigen die Regel)
    Mit Europäischen Ausländern, Asiaten, Amerikanern, Skandinaviern, Eskimos :D gibt es kaum Probleme.
    Wer auf dem Dorf wohnt, bekommt so etwas natürlich nicht mit, der glaubt an die heile Welt.
    Aber psssssst, in Deutschland darf man so etwas nicht sagen, sonst ist man ein Nazie...

    • Offizieller Beitrag

    Kriminalität ist in erster Linie abhängig von der sozialen Schicht. Ich zitiere die Universität Koblenz:


    Am dramatischsten wirkt sich jedoch der Schichteffekt auf die Kriminalität aus. Die Mehrheit der Tatverdächtigen (zw.52-56%) oder Verurteilten stammten aus der Schicht der Un- und Angelernten. Von den deutschen Erwerbstätigen gehörten 1989 nur 16% dieser Schicht an; aber 64% der ausländischen Erwerbstätigen. Durch diese schichtspezifischen Verzerrungen erhöht sich die Kriminalitätsbelastung der Ausländer um 129%.


    Die Kerngruppe des wachsenden multi- ethnischen Segments- die Arbeitsmigranten- verhalten sich nachweislich in besonderm Maße gesetzestreu. Sie werden nicht häufiger straffällig als Deutsche und halten sich besser an die Gesetze als Deutsche mit ähnlichem Sozialprofil. Ein Teil ihrer Kinder ist jedoch heute stärker kriminell gefährdet als gleichaltrige Deutsche. Bei der Gefährdung der zweiten Generation ist daher insbesondere die Sozial- und Bildungspolitik gefragt um den Abbau von sozialen Abgrenzungen (Armut, Arbeitslosigkeit) der Migrantenfamilien bessere Chancen im Bildungssystem sowie in der Berufsausbildung zu gewährleisten.

    Ich bin da vorsichtiger als du, clubfan. Es scheint, als ob nicht immer die Nationalität der Grund für Kriminalität ist, sondern das Sozialprofil. Kein Mensch wird automatisch wegen seiner Herkunft kriminell.


    Nehmen wir das Unwort "Unterschicht". Auch hier wird nicht jeder automatisch kriminell, die Gefahr ist aber viel größer und dabei ist es völlig egal, ob ich Deutscher oder Türke bin. Erst wenn wir das begreifen und aufhören zu pauschalieren, kann wirklich was geändert werden. Niemand wird hoffentlich auf die Idee kommen, einen Marokkaner nicht beim Fußball aufzunehmen, weil er Marokkaner ist.


    Nein, ich glaube nicht an die heile Welt, ich glaube aber auch nicht daran, dass jeder Verbrecher bereits als Krimineller geboren wird. Die Zeiten, wo eine Zugehörigkeit zu einer ethnische Gruppe automatisch abgeurteilt wird, sollte der Vergangenheit angehören. Wir müssen differenzieren und uns über die Ursachen Gedanken machen, nur dann kommen wir zu einem fairen Ergebnis.


    Ich wiederhole mich, leider wird das immer damit verwechselt, Ausreden und Entschuldigungen für Schläger zu suchen. Gewalt darf nie eine Lösung sein und Pauschalierungen erzeugen auch Frust, die die Gewalt fördern. Die Aufgabe des Fußballs ist es auch, solchen Vorurteilen entgegen zu treten und den Kinder und Jugendlichen in den Vereinen Werte zu vermitteln, damit wenigstens dort ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Ob der Fußball das kann, davon bin ich nicht überzeugt. Es reicht eben nicht aus, wenn wir falsche Torschusstechniken korrigieren.

  • nun haben es doch fast alle geschafft den zusammenhang zwischen fußball und diesen gewaltexzessen aufzudröseln und zu nigieren.
    ach, gottseidank, hat doch nix damit zu tun...


    ein vorfall beim training gestern möchte ich euch nicht vorenthalten:
    türke und albaner ärgern sich, spritzen mit wasser, worte fallen, die situation eskaliert und die beiden können nur mit mühe auseinander gehalten werden.
    erster gedanke von mir, schick sie weg, runter vom platz und ab nach hause. eine natürliche und gern genommene reaktion der trainer.
    ist vielleicht richtig, wer weiss, auf jeden fall sind sie dann weg und man kann in ruhe weitertrainieren.
    ich netschied mich aber mit den beiden zu reden, erst jeweils einzeln und dann zusammen.
    das ganze kostet sehr viel energie und geduld aber am ende gaben sie sich die hand und die sache war gegessen.
    in der halben stunde haben die beiden viel über sich und über mich erfahren und hoffentlich was gelernt.
    mal so gefragt, was hätten sie gelernt, wenn ich sie einfach nur weggeschickt hätte?
    vl.t hätte sich die aufgestaute wut an der nächsten haltestelle entladen...

  • Hiermit beantrage ich eine kleine Aktion von trainertalk/soccerdrills:


    - Schweigestunde im Forum, Trauerflor oben rechts ........ einfach ein kleines Zeichen, wie erschrocken und entsetzt wir sind


    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Da ist zumindest fast von auszugehen. Allerdings gebe ich zu, dass ich warscheinlich auch die reaktion gehabt hätte sie wegzuschicken. Allerdings befürchte ich, dass wenn du die beiden beim nächsten Training mal fragst was du ihnen gesagt hast, da kaum was von rüber kommt. versuche es doch mal.


    Sicherlich ist die Gewalt ein soziales Problem. Und das gerade Migranten in den unteren Schichten sind ist leider eine tatsache. Ich weis aber nicht, ob wir als Jugendtrainer die Aufgabe oder auch die Befähigung haben da viel gegen auszurichten.


    Mein Onkel hat bis vor 10 Jahren in der JVA Werl gearbeitet. Und auch wenn es hier keiner hören mag, aber sagte mir immer das 90% der inhaftierten Migranten aus dem Süden sein. Ob man da noch von zufall sprechen kann glaube ich nicht. Die Politik muss sich endlich mal mehr dazu bekennen das Jugendliche aus den Bereiche besser gefördert , unterstützt und gefordert werden. Nur so kann man die Probleme lösen. Allerdings habe ich bei vielen Jugendlichen aus dem Bereich Fussball efahren müssen, das entweder sie selber, oder ihre Eltern das gar nicht wünschen. Was soll man denn da dann noch machen?????

  • Die Aufgabe des Fußballs ist es auch, solchen Vorurteilen entgegen zu treten und den Kinder und Jugendlichen in den Vereinen Werte zu vermitteln, damit wenigstens dort ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Ob der Fußball das kann, davon bin ich nicht überzeugt. Es reicht eben nicht aus, wenn wir falsche Torschusstechniken korrigieren.


    da stimme ich dir voll zu.


    Zwar kann der Fussball nicht die gesellschaftlichen Probleme lösen, aber der Fussball kann durchaus für sich was tun.


    Wer nicht bereit ist, die vermittelten Werte anzunehmen, egal ob der einzelne Spieler, Eltern, Mannschaft und gar Vereine, muss ausgeschlossen werden.


    Ich persönlich stelle einen ordentlichen Ablauf über die Integration von nicht Einsichtigen, egal welcher Nationalität oder Schicht sie kommen.


    Bekanntwerdende Vorfälle aus meiner Umgebung betreffen zu 90 % immer wieder die gleichen Mannschaften oder Vereine. Zufall?


    Hier wurde zu lange zugeschaut.


    Ich wünschte mir ein härters Vorgehen des Verbandes.


    Egal ob Vorfälle durch Spieler oder Zuschauer hervorgehen könnte folgende Vorgehensweise möglich sein:


    Verwarnung, Punktabzug, Spielsperre, Mannschaftsabmeldung für die Saison, und zwar nicht für den einzelnen Spieler, sondern immer für die gesamte Mannschaft.


    auch im aktuellen Fall, war der betreffende Verein bereits mehrmals aufgefallen und auch bereits verwarnt.


    Integration (und ich seh da nicht nur Personen mit Migrationshintergrund) ist unbedingt erforderlich, hat aber ihre Grenzen, und zwar dort wo es zu Lasten der Anderen geht.


    Der Fussball hat eine soziale Aufgabe, erfüllt diese auch zum grossen Teil. Es ist aber nicht vorangige Aufgabe des Fussballes gesellschaftliche Probleme zu lösen.


    gg

  • es gibt viele viele kleine Gelegenheiten wo man (das sind wir alle) etwas tun kann.


    Sei es, den auf den Schieri pöbelnden Zuschauer neben dir darauf anzusprechen, eine gemäßigte Ansprache zu wählen.


    Sei es als Vorbild brauchbar zu sein wenn man selbst spielt.


    Sei es als Trainer Betreuer darauf hinzuwirken das menschlich miteinander umgegangen wird.

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • @schleppie
    was du von Dir gibt ist einfach nicht zu glauben.
    -------------------------------------------------------------------


    Bin selbst SR und erlebe auch immer wieder die Anfeindungen gegen einen.
    Aber schaut doch ins Forum wieviel beschweren sich über die SR.
    Wir SR beschweren uns doch auch nicht über euer Spiel.
    Wir SR müssen uns jede Woche beschimpfen lassen oder sich Gewalt ausgesetzt.
    Das ist nicht ein Gesellschaftsproblem, das ist ein Fussball problem.
    Den solche Sachen passieren beim Fussball.
    Wenn ich schon sehe wie der Klopp jedesmal auf den SR losrennt und ein hasserfülltes Gesicht dabei macht,
    dann frage ich mich schon wie das enden soll.
    Hier sieht man ja schon von oben, das der SR Wert ist.
    Geht man so auch mit Privatpersonen im persönlcihen Umfeld um?
    Wir SR sind doch bei den Zuschauern, wie bei den Spieler nur Freiwild.
    Schaut euch die Urteile die mit Gewalt gegen SR gehen, das bekommen machne nur 3 Monate oder weniger.
    Gewalt hat nirgends was zu suchen.


    Geht ihr Privat auch mit Menschen so um wie gegen den SR am Wochenende?
    Beschimpft ihr ihn auch gleich, wenn einer nicht gleich Einparkt oder richtig einparkt oder
    was nach eueren Meinung falsch macht?
    Schlagt ihr auch gleich zu, wenn einen die Meinung des anderen nicht passt?
    Nein, das würden die meisten nicht machen, aber wenn sie auf den Sportplatz sind
    ist das eine andere Welt. Viele meinen eine Rechtsfreie Welt und der SR bekommt ja Geld
    und dafür darf man ihn Beschimpfen und schlagen.
    Leider nimmt das immer mehr zu.
    Ich wurde bis jetzt 5 mal tätlich angegriffen und es waren 4 Deutsche und ein Ausländer.
    Aber keine besonders schlimme schläge,aber halt schläge.
    Ich hatte mal bei einem A Klassen Spiel meinen Sohn (12Jahre) an der Linie dabei und dieser wurde nach dem Spiel von einem
    35 Jährigen Spieler geschlagen. Es gab nach dem Spiel noch 4 Rote Karten und eine 3 Seitige Meldung wegen gewalt gegenüber uns
    SR. Strafen waren lächerlich, der 35 Jährige bekam 2 Wochen sperren und die anderen von 3 -4 Wochen.
    Es waren alle Deutsche Spieler!!!


    Also sind wir als Fussballer gefragt unser Einstellung zu ändern und da kann jeder mithelfen.


    Ich habe mit unsere Jugend das Turnier am Wochenende abgesagt und unsere SR gehen zu keinen
    Spiel in diesen Jahr. Das ist unser Zeichen für die sinnlose Tat.

    • Offizieller Beitrag

    Aus 2007 ausgegraben:

    Ich habe mich zum Thema “Gewalt auf dem Fußballplatz”, welches zum Thema “Spieler ist im Punktspiel ausgerastet “ passt, einmal um professionellen Rat gekümmert.
    Die nachstehende Antwort habe ich von Leuten erhalten, die in der Jugendhilfe tätig sind. Angaben, wie Telefonnummer und Adresse habe ich entfernt.
    Der Absender hat sich mit den Beiträgen hier im Forum beschäftigt und schaut hier bestimmt wieder rein. Deshalb von mir ein dickes “Danke” für die schnelle und unbürokratische Hilfe an den Verfasser der Antwort. Im Text sind mit Sicherheit interessante Ratschläge enthalten.


  • Kinderleee:


    Den Sinn deiner Aussage


    "@schleppie
    was du von Dir gibt ist einfach nicht zu glauben."


    habe ich inhaltlich nicht verstanden. Ich nehme es mal als Feedback, dass dir meine Meinung nicht gefällt. Aber eine sachliche Auseinandersetzung sieht anders aus.


    Deine Aussagen zum Thema "Umgang mit dem Schiedsrichter" teile ich zu nahezu 100%. Insbesondere Herr Klopp geht mir ebenfalls massiv auf die Eier. Der Herr hält sich für den Nabel der Welt und insbesondere unter dem Aspekt der Vorbildwirkung sollte man den mal für 4 Wochen aus dem Verkehr ziehen. Und im Wiederholungsfall für 3 Monate und dann ist irgendwann die Lizenz zu entziehen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Kriminalität ist in erster Linie abhängig von der sozialen Schicht. Ich zitiere die Universität Koblenz


    Dazu fällt mir nur die unter Wissenschaftlern durchaus gängige Weisheit ein: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Weiterführend ist jedoch, warum man stets versucht, Wahrheit zu verfälschen, dann uns Volk zu verkaufen. Es ist mit allem wie mit der Finanzkrise: wir haben längst fertig, doch müssen sog. Politiker so tun, als sei alles in bester Ordnung, in Massen Geld drucken, in Massen neue Menschen ins Land holen, einen Rürup als Sachverständigen inszenieren, der uns dann erzählt, wie sehr alles (dank Geldblüten)entgegen jeder Logik bei uns bald blühen wird (hat ja schon bzgl. der DDR bei Kohl geklappt).... Und man glaubt es nur allzu gern, ebenso, wie man alle Opfer nur kurz o. gar nicht würdigt, um nur ja nicht tiefer nachdenken zu müssen, in welch Falle wir uns selbst eingeschlossen haben. Ich sehe jede Woche auch, wie im Jugendfußball schon bei den Kleinsten die Gewalt wie die Gleichgültigkeit gesät werden, wie kann man da über Ernte noch erschrecken? Wären wir den Opfern nicht mehr schuldig? Opfer sehe ich viele, kleine wie große, unscheinbare wie entsetzliche, doch wo ist die Wurzel all dessen, doch in unseren eitel stolzen Obrigkeiten, wo sonst?


    Wir bewegen uns nah am oberflächlich übertünchten Abgrund, nicht nur im und wegen dem Fußball, aber auch. Soziale Schicht sollte in freiheitlicher Ökonomie doch das Ergebnis des Tätigseins sein, nicht aber Ursache dafür. Von daher muss die Uni Koblenz hier grundverkehrend vorgegangen sein, vermutlich ganz bewusst - oder aber die ökonomische Liberalität ist eine Lüge, Kriminalität ihre Quintessenz, was das Wirken der Banken in den letzen Jahren zu belegen scheint (und der Staaten, ist das Schuldenspiel mit dem Bankrott, mit dem Tod der Gemeinwesen nicht auch kalkuliert?). Wir sind in einer bösen Falle, bevor wir uns dies aber nicht mal eingestehen wollen, wie sollten wir uns im Kollektiv da selbst therapieren können? Den einzigen sozialen Zusammenhalt, den unser Staat den babylonisch zusammengewürfelten Menschen bot, ist das materielle Wohlstandsversprechen. Wo es nicht greift, da man individuell nicht fähig ist, seinen Wohlstand zu vermehren, bricht es menschlich schnell auseinader, so weit, so wahr, doch wer soll uns als (gemäß der Schwerkraft endlichen Daseins) nur in sich träge kreisen könnenden Wesen diesen widernatürlichen Luxus im Zusammenleben finanzieren? Wie können Wissenschaftler auf Utopien von Wohlstandsparadiesen bauen, wo Mangel und Knappheit der Realität entsprechen? Da liegt ganz sicher nicht die Lösung der Probleme, soviel scheint mir klar, in Sachen Lösung kann man ehrlicherweise nur Fragender und Suchender sein, aber dieser Weg ist nun mal im Kopf sehr anstrengend, zumal es von einer möglichen Lösung bis zur realen Umsetzung unter Menschen ein unendlich langer Weg scheint, daher liebt man Utopien guten Glaubens ja wie gefälschte Statistiken so inbrünstig: Hauptsache sie beruhigen fürs Erste die Wahrnehmung dessen, was uns erschrecken u. nie mehr ruhen lassen müsste...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich erlaube mir, eine kürzlich von mir gemachte Erfahrung zu berichten.


    Ein Freund und Arbeitskollege von mir ist gerade 40 geworden und hat nach einigen Jahren Abstinenz mal wieder in der Ü40 mit dem aktiven Fußball begonnen.


    Zu seinem ersten Spiel habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit meinem 10jährigen Sohn Sonntagmorgen um 10:00 Uhr hinzufahren.


    Ich bekam dann noch mit, dass der angesetzte Schiedsrichter wohl gar nicht oder verspätet kommt und habe mir noch gedacht, dass ich das Spiel notfalls pfeifen könnte. Ich habe schließlich schon zwei Spiele meiner Tochter (E-Juniorin) unfallfrei über die Bühne gebracht. ;)


    Was soll da bei einem Ü40-Spiel schon schief gehen?


    Ich wurde dann nicht gefragt und der Schiedsrichter kam auch pünktlich und konnte pfeifen.


    Und was die Silberrücken sich in dem folgenden Spiel an Gepöbel und Gekloppe erlaubt haben, war der Wahnsinn und es war mit Sicherheit mein letztes Ü40-Spiel.


    Das waren Familienväter, die Montag wieder einem Beruf nachgehen. Männer wie du und ich und keineswegs „Unterschichtenmigranten“. Ich war erschüttert, was da abging. Höhepunkt waren zwei Platzverweise für den Torschützen zum 2:2 und seinem Kontrahenten, die sich quasi an die Gurgel gingen.


    Was sind das für Vorbilder?


    Entschuldigung, dass mein Sohn sich das angesehen hat!


    Mein Sohn meinte nur ganz trocken, dass es nur noch gefehlt hätte, dass die während des Spiels mit einer Spardose rum gehen und Eintrittsgeld kassieren.


    Was macht der Fußball aus vernünftigen Menschen?


    Da wird hin und wieder irgendwie ein Hebel umgelegt und aus ansonsten vernünftigen Menschen werden Primaten.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Wir SR sind doch bei den Zuschauern, wie bei den Spieler nur Freiwild.


    Das ist der Punkt der definitiv ein Problem des Fussballs ist und nicht der Gesellschaft!!


    Ob und inwieweit der Migrationshintergrund eine Rolle spielt, möchte ich hier gar nicht beurteilen, meine Meinung dazu habe ich schon, wie viele andere warscheinlich auch...das ist das Problem was im "kleinen Fussballkosmos" auch sicher nicht gelöst wird.


    Aber das was Kinderleee in seinem Beitrag angesprochen hat, das ist ein Teil des Problems wo meiner Meinung nach Abteilungsleiter, Trainer, Betreuer etc gefordert sind. Nämlich eine ganz klare Linie gegen Schiri-Anfeindungen jeder Art zu fahren. Unabhängig davon ob die Anfeindung/Übergriff etc offiziell gemeldet und vom Verband sanktioniert wird.


    Nein, vereinsintern muss Spielern, Eltern, Trainern und was sonst noch am Platz rumhüpft, klar gemacht werden: sowas wollen wir bei uns nicht und auf diese Leute verzichten wir auch ganz schnell. Sowas verdient bei uns keinen Respekt, sondern nur Verachtung! Die Linie müssen alle, vom Pampers-Betreuer bis zum Spielertrainer der SeniorenB, fahren. Ohne Ausnahmen und ohne Toleranz. Wir können unserem Sport in dieser Form nur nachgehen, weil es eben Schiris gibt. Die machen das meist ehrenamtlich und dafür können sie zumindest erwarten, dass sie höflich behandelt werden.


    Dies in etwa als Kodex.


    Denn solange "Schiri-Angehen" als normal angesehen und akzeptiert wird. ändert sich da nix. Es lernen doch schon die Kleinen dass es ok ist den Schiri zu beschimpfen, Papa, Mama und der Trainer machen es ja schließlich auch ?( und irgendwann bleibts halt nicht mehr beim beschimpfen...