Jugendfußball: Schiedsrichterassistent totgeprügelt!

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  • uwe, das wird politisch, ist klar, oder? ohne dem kann man diesen wahnsinn nicht diskutieren.
    den fußball loslösen von der gesellschaft geht in diesem fall nicht...

  • @Uwe
    Nach so einem schweren Verbrechen am Rande eines Fussballsspiels kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Ist es doch unsere Aufgabe, im Nachwuchsgereich Anfängen von Ausgrenzung und Gewalt aktiv zu begegnen. Den Fussball als Hobby, als Leidenschaft zu präsentieren bedeutet auch gleichzeitig Fairness zu vermitteln. Wenn Fussball dort eine Brücke bilden soll, wo Mauern in den Köpfen der Menschen dies verhindern, dann muß spätestens in der Generation der Kinder damit sorgfältig begonnen werden. Der russische Menschenrechtler Lev Kopelev sagte einmal: wenn du in die Zukunft schauen willst, ist es wie bei einer Blume. Du mußt dir die Wurzel genau anschauen, um zu verstehen, welchen Samen sie später werfen wird. In den Niederlanden gibt es schon seit vielen Jahren ein Problem zwischen den zugereisten Einwohnern aus den ehemaligen niederländischen Kollonien und der Urbevölkerung. Um auf die Ungleichbehandlung aufmerksam zu machen, gab es besonders in den 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts Protestwellen. Sie gipfte im Kipnapping eines Zuges und Geisselnahme in Beilen (in der Nähe von Assen)! Angestachelt werden die Probleme zusätzlich durch nationalisitische politische Gruppierung, die jedoch nicht mit denen in Deutschland verglichen werden. Da gerade in den Großstädten der Anteil der Menschen mit geringen Zukunftsperspektiven besonders groß ist, entlädt sich dieser Frust über die Chancenlosigkeit unter anderem am Rande von Sportveranstaltungen.


    Es wäre zu wünschen, das das gesamte niederländische Volk für einen Tag inne hält, um die seit vielen Jahren vorhandenen Ausländerprobleme, die auch durch den seit ca. 15 Jahren andauernden wirtschaftlichen Aufschwung nicht geringer geworden sind, mit sinnvollen Maßnahmen begegnen. Denn ein 15-jähriger Fussballspieler plant keinen Mord an einen Linienrichter - es ist die Wut an der Ungerechtigkeit, deren Schrei keinen für seine Mitbürger hörbaren Ton erzeugen will!

    • Offizieller Beitrag

    siebener,


    mag sein, aber es ändert nichts an den Problemen.
    Multikulti ist doch heute völlig normal, mit den ganzen Problemen die dazu gehören.


    Wäre die Überschrift: "Marokkaner prügelten Schiedsrichter tot!" besser gewesen, wir hatten das hier doch schon mit dem türkischem Trainer und der Mentalität. In die Ecke möchte ich mich nicht stellen und bei dem Badeunfall habe ich auch nicht die Überschrift gewählt "Deutsche Trainer wegen fahrlässiger Tötung verurteilt".


    Auf Facebook melden sich schon die, die es sich einfach machen: http://www.facebook.com/www.soccerdrills.de


    Nein, die Gewalt im Fußball ist kein Problem der Anderen, es ist unser Problem und wir können es nur gemeinsam lösen.

  • Das ist einfach nur erschreckend, mehr kann man zu dieser tat kaum sagen. Außer das ich hoffe, das diesen Juendlich die härteste Strafe zu kommt, die möglich ist. Wenn man hier kein Exempel statuiert, läßt man Türen offen die man besser verschließt. Und komme mir bitte keiner mit einer schlimmen Kindheit oder sogar den hauch von Verständnis. Diese Jungs hatten Zeit genug gehabt sich zu überlegen was sie machen wollten. Auch Rudelverhalten lasse ich nicht gelten.


    @Uwe


    Ob man die Nationalitäten von den Jugendlichen sagt oder nicht, da bin ich echt zwiegespalten. Auf der einen Seite sollte man kein Öl ins Feuer gießen, aber auf der anderen seite einfach totschweigen, dass gerade in den Migrantenbereichen solche Taten vermehrt vorkommen, halte ich ebenso für falsch.

  • na gut, dann gehen wir mal auf mögliche gründe ein, die sicher nicht im fußball zu suchen sind sondern in der gesellschaft.


    mir ist diese wut und dieses temperament der migranten jungs bekannt. wie ich ja schon schrieb, habe ich eine besonders bunte truppe zusammen.
    so stehen wir auch recht weit oben in der fairnesstabelle, trotz unterschiedlichster herkunft und status der eltern.
    da gibt es einen albaner aus einer akademikerfamilie, türken aus klassischer arbeiterhaushalten, flüchtlinge aus sri lanka und spanier und kroaten aus "normalen" familien.
    hinzu deutsche mit genau den gleichen familienverhältnissen. alle gehen gemeinsam zu den unterschiedlichsten schulformen, meistens gymnasium.
    doch wer wird trotz gleicher leistung und elternhaus benachteiligt? die migranten.
    sie bekommen keine nebenjobs, erhalten keine vorstellungsgespräche bei gleicher bewerbung in gleichen betrieben trotz besserer noten usw.
    der wunsch ihrer eltern, macht es besser, lernt und strengt euch an, erfüllen sie weitesgehend, wer dies nicht honoriert sind wir, die gesellschaft.


    kommen wir zum fußball. wir alle kennen die reinen migranten teams aus türkischen, kroatischen oder afrikanischen jungens.
    warum ist das so? weil sie untereinander besser klarkommen. ist das wirklich so? nein, aber fragt mal xbeliebige trainer:
    "türken? superspieler, aber mehr als einen und du hast ärger!" ja, kann ich unterstreichen wenn man den persönlichen aufwand misst
    um sie zu betreuen, motivieren, einzufangen oder zu erziehen, aber man bekommt das in griff und es lohnt sich,
    ich weiss wovon ich spreche. sie sind in jeder hinsicht anders: gefühlvoller, aufgeregter, temperamentvoller oder aggressiver.
    aber man kann das kanalisieren, wenn man sich bemüht. geben sich genügend diese mühe? ich glaube nicht...


    in meinem verein bin ich der einzige trainer der dieses konzept fährt. alle anderen teams.
    von der bambini bis A jugend sind von 100 bis 90 prozent deutsch!
    warum ist das so? manche vorurteile sprechen sich halt rum, genauso wie konzepte wie meine.
    klar gibt es oft zwei gruppen im team, die migranten und die deutschen, das ist selbst bei uns so,
    aber beim spiel ist das ein team! die gehen zusammen duschen, laufen und kämpfen füreinander.
    trifft man sich, geht man nicht vorbei. gute jungs halt.


    aber was müssen sie erdulden während ihrer spiele? "hurensohn" ist die freundlichste begrüßung.
    es gibt trainer, die spielen genau damit, weil sie wissen, irgendwann tillen sie dann aus.
    meine jungs inzwischen weniger bis gar nicht mehr, aber die anderen, "deutschen" versuchen es immer wieder.


    woher kommt also diese wut? tja, aus der chancenlosigkeit in ihrem leben?
    dem geringen respekt? den medien, den youtube videos, den computerspielen?


    dies ist eine erklärung, rein subjektiv gedacht, aber bei weiten keine entschuldigung oder gar ein freibrief!
    die jungs, die diese schreckliche tat begangen haben, müssen hart bestraft werden, auch zukünftig in deutschland,
    wo vieles noch nach einem jugendrecht und jugendschutzgesetz gehandhabt wird, obwohl sich die grenzen hier in den letzten 20 jahren enorm verschoben haben.
    so ist ein 15 jähriger 2012 nicht der gleiche wie 1980. die jungs heute sind weiter, größer, stärker und auch erwachsener.
    also sollten sie auch anders bewertet werden. was bringt das? schwer zu sagen, aber auf jeden fall mehr gefühlte gerechtigkeit.


    kann man dies im fußball ändern? in griff bekommen?
    ich denke nein, da sind wir chancenlos!
    das ist eine gesellschaftspolitische aufgabe, die vordringlicher ist, als alles was wir momentan erleben...


    die größte gefahr für unsere gesellschaft, die zivilisation, so haben wissenschaftler von einiger zeit festgestellt,
    ist die riesige wachsende menge von zornigen jungen männern zwischen 15 und 25 jahren überall auf der welt.
    gab es früher die herzogtümer, die ihre jungens in scharmützeln bewusst und aus diesen gründen aufeinander hetzten,
    die schrecklichen kriege, die die jugenden der welt erbarmungslos verheizten so gibt es heute möglicherweise zu wenig möglichkeiten,
    seine kraft zu messen. das wollen wir nicht ändern, weil gewalt und krieg falsch ist, aber so hat das früher funktioniert.
    haben wir das erkannt und suchen wirklich aktiv nach neuen lösungen neben verblödungsfernsehen, was uns dumm und zufrieden halten soll?
    während mein vater abends kaputt nach der arbeit zuhause auf dem sofa lag,
    suche ich doch inzwischen bewusst nach dem langweiligen bürojob die körperliche ertüchtigung beim sport.
    andere auch, aber was kommt, wenn es keinen job gibt und kein geld für sport?

  • das wird politisch, ist klar, oder?


    Und soll man es deshalb totschweigen, sind wir nach 2 Diktaturen schon wieder so weit in Deutschland, dass Wahrheit nur im Kopf stattfinden darf/soll? Ich kann mich nur wundern: Gewalt fängt immer erstmal an: in den Köpfen, im Kleinen, irgendwo vor Ort, natürlich ganz weit weg, aber plötzlich steht sie auch vor der eigenen Tür, gibt es den Flächenbrand - und dann ist das Gejammer all derer, die vorher mit Politik sich nie befassen wollten, meist am größten und lautesten: nein, das hätten wir nie erwartet, in den schlimmsten Träumen damit nicht gerechnet, denn wer konnte denn von sowas ausgehen, daran denken... Unser Fußball hätte längst tiefgreifende Reformen nötig, aber weil es politisch sei, soll man nicht kontrovers drüber diskutieren? Aber all die guten Gaben der Politik, all die direkten und indirekten Geldtransfers, die nimmt der Fußball doch auch stets, fordert sogar immer mehr davon, wie das? Also: richtig, das sollte politisch werden, aber: nein, das ist nicht schlimm, sondern dringendst erforderlich. Ich fürchte aber unsere Massenmedien werden uns nur kurzzeitig für unsere Affekte die Sensation liefern, jede Debatte wird aber wie stets ausbleiben, weil alles ja so toll sei. Denn auch hier will doch kaum jemand mal angesichts dieser Extreme wirklich mal in die Tiefe gehen, sich den Kopf zermartern, was das mit uns allen zu tun hat: Mal ehrlich, man tut immer so, als ob man tief betroffen sei, aber schon morgen hat man es abgehakt, same procedure as usual, oder? Man sollte aber generell mal bedenken: Fußball wird auf dem Platz gespielt und Fan kommt von fanatisch, auch wenn es hier "Spieler" waren: die Atmosphäre wird stetig von außen aufgeheizt, längst geht es nicht mehr nur um Spielen, der Sieg zählt alles, vor allem für die draußen, neben dem Platz. Das macht unsere Kinder ja schon verrückt, wie erst die, die gesellschaftlich nicht ganz so "verortet" sind? Und auch passen monokulturell sich abschottende (Kultur-)Vereine o. "Gangs" und multikulturelle Weltoffenheit nun schon mal rein logisch nicht zusammen. Immerzu verschließen wir in der "Mehrheit" träge unsere Augen, und dann wundern wir uns, was alles so passiert...


    Ganz schön naiv, nur dass soviel Naivität eben schon fahrlässig ist, die Untaten mit heraufbeschwört, meine ich. Politikwissenschaftler warnen schon längst vorm Weltbürgerkrieg, nur will "Man" dies gar nicht wahrhaben, da man dann ja danach handeln müsste statt einfach bis zum großen Knall weiter unverantwortlich im Konsumparadies zu schwelgen. Tut mir leid, dies ist nun mal so rausgebrochen, - ohne dass ich meine, im Handeln besser zu sein, dafür sind wir alle viel zu tief in der Zwangsapparatur namens Gesellschaft verstrickt, nur eins weiß ich: irgendwie würde ich da gern raus, irgendwie nimmt das Unheil immer mehr seinen Lauf, ohne dass es eine große Bereitschaft zum Erwachen gäbe, im Gegenteil, die vielen gutbezahlten Marketer tun alles, damit möglichst wenige im Schlaf ihrer Vernunft gestört werden, oder? Sorry, war politisch, aber auch nur 1mal, aber mich erschüttern solche Untaten im "KiFu" leider noch durch und durch, da bricht das Entsetzen ein wenig heraus, ohne Antwort zwar, aber wie sollte Fußball nicht politisch sein...? Fragen muss man, auch wenn man keine Antworten u. Patentrezepte weiß! Habe fertig.


    PS: Ein Wichtiges habe ich noch vergessen: alle haben offenbar mal wieder nur zu-, dh bis zum bitteren Ende weggeschaut, oder wieso hat keiner geholfen? Ist die Angst vor deiesen "Rudeln" etwa längst innerlich so groß? Und da lamentiert man dann noch großartig, was man sagen o. fragen dürfe? Wäre das nicht völlig krank, wie man sich da belügt, dies offiziell zur politisch korrekten Doktrin wird? Wenigstens etwas verwirrt sollte man da doch mal werden, oder? Wegschauen habe ich übrigens "im Kleinen" auch dies WE wieder erlebt: der Trainer, der mich rausgekickt hat (wie jeden, der besser ist als er), wechselt bei einem Gegentor ein Kind aus u. ließ zu seiner Frustkompensation ein Riesendonnerwetter ab, unerbittlich, bis das Kind Tränen in den Augen hatte, erst dann ließ er ab. Alle schauten zu u. auch mich haben die Vereinsmeier ja längst im Kollektiv mundtot gemacht: sagst du weiter was, muss dein Kind sich ein neues Team suchen, hieß es unmissverständlich. Soll ich nun weiter anderen Kindern zur Seite treten, damit mein Kind dann den Preis bezahlen muss, wobei es auf Dauer eh sinnlos ist: Wäre ich als Beobachter weg, dürfte es eher noch schlimmer werden! Ist das denn keine Gewalt, nur weil man die Wunden äußerlich, körperlich nicht sieht? Und wenn dies Kind später als Jugendlicher auch in aufgestaut blinder Wut zutritt, wer hat es dann zu verantworten, nur der Jugendliche, oder auch die früheren Trainer und all die mundtoten Zuschauer, die seelenruhig hinschauten? (Natürlich waren die Eltern dieses Kindes nicht da, welch Zufall, nein, Kalkül: das willkommene Aggressionsopfer als Ventil...)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Die Tötung des Linienrichters hat nur am Rande etwas mit Fußball zu tun.


    Es hätte ihm genauso gut an der Bushaltestelle passieren können. Er sieht drei Dänen, hört noch ein kurzes "was guckst du" und dann wird ihm der Schädel zertreten.


    Und am Ende ist er tot und wir philosophieren, was wir den Dänen angetan haben, dass sie dazu bringt, uns totzutreten.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • nicht das ihr mich missverstanden habt kicker und uwe:


    die frage von mir "das wird politisch?" war als feststellung gemeint,
    weil dies ja in der vergangenheit nicht unbedingt gewünscht war...

  • Was mir übrigens auch negativ hier auffällt, ist das nette Bild hier auf Soccerdrills welches auf den Vorfall hinweist. Niederländisches fahne mit tollem fussball im Vordergrund. das empfinde ich als geschmacklos. Da sollte man sich doch was anderes einfallen lassen um gleich auch auf die tragödie aufmerksam zu machen.


    Was ich jetzt hoffe, ist eine starke reaktion vom niederländischen Verband. Ich würde mir wünschen, das ALLE Spiele in den Niederlande bis Jahresende gestrichen werden, auch in der Championsleage. Einfach einen trauerband mit 1 minütiger Stillstehen wie bei anderen gelegenheiten (zB natürlicher Tot eines ehem. Profis...) ist mir zu wenig. Solche Menschen müssen in eine Ecke gestellt und gehasst werden


    @Kicker
    Warum keiner geholfen hat? Was würde passieren wenn deine Jungs (wenn sie denn B-Jgd wären) geholfen hätten? Der Schidsrichter hätte dieses eingetragen und deine Spieler wären gesperrt worden. Nothilfe, Notwehr oder ähnliches gibt es im Fussball nicht. das ist empfinde ich übrigens als absoulut falsch. das allerdings kein Betreuer oder andere Erwachsene nicht eingeriffen haben ist sehr traurig und nur ein Zeichen von Wegschauen. Zumindet nachdem er sich hatte Befreien können hätten andere eingreifen können und müssen

  • nicht unbedingt gewünscht


    Ok, ich dachte, es sei von dir nicht gewünscht. Das Beispiel mit den Dänen finde ich zynisch und unterirdisch schönfärberisch: in welcher Welt lebt man denn da? Schon jemals Berichte über die Spielberichte unserer monokulturellen Vereine gelesen? Jeder, der selbst aktiv Fußball spielt, weiß genau, gegen welche Mannschaften man zittert, dass es friedlich bleibe, auch wenn da nicht alle so übel sind, dass Angst mitspielt, aber eben sehr viele. Ob es nun ein Bildungs- o. Mentalitätsproblem sei, interessiert keinen, wenn er zusammengetreten o. -geprügelt wird, aber die Statistik ist eindeutig, dass nicht Dänen das Problem sind, oder? Stefan67, du hast Recht: Helfer wären am Ende noch bestraft worden - unser Fußball ist so!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    • Offizieller Beitrag

    Was mir übrigens auch negativ hier auffällt, ist das nette Bild hier auf Soccerdrills welches auf den Vorfall hinweist. Niederländisches fahne mit tollem fussball im Vordergrund. das empfinde ich als geschmacklos. Da sollte man sich doch was anderes einfallen lassen um gleich auch auf die tragödie aufmerksam zu machen.


    Na na, du hast keine Ahnung, wie lange wir ein Bild gesucht haben, aber wir haben immerhin berichtet und nicht verschwiegen. Dafür stellen wir uns jetzt den ganzen Tag in den Wind, löschen auf Facebook rechte Links, beantworten Mails und beobachten unsere intertaktiven Inhalte. Spaß macht das nicht und als gechmacklos lass ich mich nicht gern bezeichnen.


    Alles was du sonst schreibst, ist reine Spekulation, denn niemand von uns war dabei und es wird nirgends berichtet. Kicker, du übrigens auch, wir wissen nicht ob jemand geholfen hat etc.


    schleppi, "Es hätte ihm genauso gut an der Bushaltestelle passieren können", hätte hätte, ist es aber nicht, es war beim Fußball und ist damit dort ein Problem. Deshalb ist es nicht nur ein politisches Problem und wir machen es uns zu einfach, mit diesem Argument zur Tageordnung überzugehen. Natürlich müssen wir darüber nachdenken, warum sowas passiert, allein mit Strafe ändert man nichts. Der Schrei nach härteren Strafen mag ja populär sein, sie ändern aber nichts an der Gewaltbereitschaft. Längst hat die rechte Szene, insbesondere in Holland diesen Vorfall auf ihre Fahnen geschrieben und kommentiert entsprechend.


    Der Fußball muss sich damit auseinanderstzen, macht er bei den Profis ja auch. Kein Verband wird sich zurücklegen und sagen: es ist ein gesellchaftliches Problem, da können wir nichts machen. Nur in diesem Fall soll es was anderes sein, vielleicht weil es Jugendfußball ist, verstehe ich nicht!


    siebener, habe dich auch so verstanden. Sport ist aber auch Politik, wir sollten uns hier nur nicht über Griechenland etc. unterhalten ;)

  • Wenn jetzt auf unserem vereinseigenen Fußballplatz eine Frau vergewaltigt und ermordet wird - soll dann der Fußball in Deutschland bis zum Jahresende ruhen?


    Nochmal: es ist auf einem Fußballplatz passiert. Aber es hat mit Fußball nichts zu tun. Die Tötung wurde von Typen begangen, die keine Skrupel haben, einen Opa an der Bushaltestelle totzutreten.


    Und genau deshalb finde ich diese Diskussion HIER überflüssig. Und den Wind, den du jetzt erntest, hast du dir selber eingebrockt.


    @Kicker: Danke für den Hinweis


    "aber die Statistik ist eindeutig, dass nicht Dänen das Problem sind, oder?"


    Wäre ich gar nicht drauf gekommen...

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    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Nochmal: es ist auf einem Fußballplatz passiert. Aber es hat mit Fußball nichts zu tun.

    Sorry, schleppi, aber hier bist Du auf dem Holzweg. Die Typen haben sich nicht irgendeinen Menschen ausgesucht, sondern den Linienrichter und zwar laut Spiele online weil

    Zitat

    die Spieler mit den Abseitsentscheidungen des Linienrichters nicht einverstanden gewesen sein (sollen)

    Siehe http://www.spiegel.de/sport/fu…nienrichter-a-870809.html


    Wie nah soll denn der Bezug zum Fussball noch sein?


    siebener
    Danke für Dein Posting, genau so läuft es (leider). Die Frage, was jeder einzelne beim Fussball tun kann, hast Du für Dich schon sehr gut beantwortet. Leider bist Du damit eine Ausnahme.


    Grüße
    Oliver

  • Die Gewalt in den Stadien hat in der Tat auch nur deshalb mit "Fußball" zu tun, weil z.B. die "Pyrotechniker" das Fußballstadion als Bühne missbrauchen. Wo sonst hast du eine derart große Aufmerksamkeit. Glaubst du wirklich, dass die Jungs in ihren schwarzen Kapuzenpullovern sich für Fußball interessieren?


    Im Fußballstadion haben diese Würmer derzeit die maximale Aufmerksamkeit. Und deshalb muss sich der Fußball mit diesen Würmern rumärgern. Gäbe es eine Sportart in Deutschland mit einer noch größeren öffentlichen Aufmerksamkeit, hätte diese Sportart das Problem am Hals.


    Und ja, der Linienrichter wurde getötet, weil irgendwelchen Hirnlosen seine Entscheidungen nicht gepasst haben. Aber die hätten auch tausend andere Gründe gefunden, jemanden zu töten, weil die einfach geil darauf sind, Macht auszuüben. Weil sie diverse Defizite kompensieren wollen.


    Der Verlauf einer Diskussion über Marokkaner, die einen Linienrichter töten ist einfach leicht vorhersehbar.


    Da kommt das x-fach diskutierte Mentalitätsthema hoch. Und dann gibt es jemanden, der einen Erklärungsversuch startet. Und natürlich ziehen solche Diskussionen auch die braune Scheiße an, mit denen Uwe sich jetzt rumärgern muss.


    Aber werden wir in dieser Diskussion neue Erkenntnisse erlangen? Sicher nicht.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • naja, die gewalt hat insofern immer dann etwas mit fußball zu tun, wenn sie eben dort stattfindet.


    in den stadien kommen menschen zusammen und es wird ihnen eine plattform (fußball) geboten, dann ticken welche aus und somit ist es folglich auch ein problem des fußballs.
    logisch - wenn nicht gespielt wird bzw. unter ausschluss der öffentlichkeit, passiert auch nix, keine bengalos, überfälle oder sonstige gewaltexesse.
    sie passieren dann woanders, aber nicht so zahlenmässig organisiert.... und haben dann nichts mit fußball zu tun, sondern mit anderen gesellschaftlichen öffentlichkeiten. (zb.disco, karneval...)
    somit haben sehr wohl fußballvereine etwas mit dieser gewalt zu tun, denn sie bieten das event ja an und kontrollieren es über ihren verein mit emotion etc..
    der hinweis auf die polizei ist meiner meinung nach dann nur die halbe wahrheit und mir zu billig.


    anders ist es im amateurbereich bzw. im jugendfussball. hier kommt man eigentlich eher zusammen um zu spielen, zu schauen und von mir aus um zu meckern.
    passieren dinge wie oben, so ist das eher nicht organisiert sondern spontane brutale gewalt. nicht weniger falsch und schlimm, aber eben anders.
    diese ursache ist somit anders zu suchen, geht sie doch vielmehr von den direkt beteiligten aus: spieler, freunde, familie und zufällige zuschauer.
    warum das so ist, habe ich in meinem microkosmos versucht anzudeuten, findet sich aber wahrscheinlich so ähnlich überall wieder.


    eines ist aber vermutlich allen klar: der grund für gewalt ist nicht das spiel fußball sondern vielmehr die voraussetzung, in der wir zum fußball(spiel) zusammenkommen:
    zu einem entscheidungsspiel, zum derby, mit hass, mit stress zuhause oder auf der arbeit, mit frust, mit alkohol, organisiert in der gruppe, mit trauer und wut...


    denn wie oft kommt sowas beim training oder sonntags auf der wiese vor?

  • Naja, ich finde auch, es ist in erster Linie ein gesellschaftliches Problem. Im Grunde ist es ja nichts anderes, als die vielen U-Bahnschläger, über die in letzter Zeit ja (leider) relativ häufig berichtet wurde.
    Aber dieses gesellschaftliche Problem wird in den Fussball getragen, und dagegen muss etwas unternommen werden. Wir können doch, wenn wir mal ehrlich sind, relativ wenig an "der Gesellschaft" ändern, aber wir können probieren, UNSEREN Sport sauber zu halten.


    Die Berichte über Gewalt bei Jugend und Amateurspiele häufen sich ja in letzter Zeit. Ich glaube zwar, so etwas gab es schon immer, aber ich glaube auch, dass die Anzahl und die Brutalität solcher Vorfälle zunehmen. Ich weiß auch, dass vermutlich der Großteil der hier aktiven und auch der inaktiven Leser eine Prügelei auf dem Fußballplatz nicht dulden werden, deshalb sind auch gut gemeinte Ratschläge hier falsch. Ich denke eher, die Strafen, gerade im A- und B-Jugendbereich sollten in solchen Fällen drastisch erhöht werden.
    Und ich glaube auch, dass man mitlerweile bei einer "Tätlichkeit" deutlich drastischer Differenzieren muss. Einen Gegenspieler nach einem herben Foul oder Foulversuch umzuschubsen ist eine Tätlichkeit, ganz klar Rot, aber es ist dennoch was grundsätzlich anderes als einem Gegenspieler ins Gesicht zu schlagen. Aus einer Affekthandlung nachzutreten ist mMn anders zu bewerten, als eine wüste Prügelei.
    Und gerade für solche hochkarätigen Fälle, Schläge gegen Gegenspieler, Schiedsrichter oder Zuschauer, sollten deutlich höhere Strafen ausgelegt werden. Zum einen natürlich vom Verein, aber wie gesagt, ich glaube hier sind die meisten vernünftig genug.. Zum anderen aber auch vom Verband: Mal ein halbes Jahr Pause nach einem Faustschlag halte ich da nicht für übertrieben, und wenn sich das wiederholt sollte auch irgendwann mal der komplette Ausschluss kommen.
    Wie gesagt, wir können die Gesellschaft nur wenig und begrenzt ändern (meistens nur auf unsere Mannschaft bezogen, und selbst da nur in kleinem Rahmen), aber wir müssen doch unseren Sport sauber halten.


    Es handelt sich dabei ja nicht nur um eine Strafe für den betreffenden Spieler, sondern vor allem um einen Schutz seiner Gegenspieler.



    Und, es ist ja leider oft so, solche Menschen sind Wiederholungstäter. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass diese 3 Jungs auch keine unbeschriebenen Blätter waren. Das Verhalten, diese Wut und Aggression werden nicht von Heute auf Morgen gekommen sein.




    Noch etwas zu dem politischen Thema: Mir persönlich ist es egal, welcher Nation die Täter angehören, welche Vorgeschichte sie haben, wie schwer ihr Leben war... DAS überschreitet jede Grenze! Kein Verständnis, kein Mitleid für solche Jugendlichen!


    In dem Fall tut mir die Familie leid, und vor allem der arme, arme Junge!

    • Offizieller Beitrag

    Und natürlich ziehen solche Diskussionen auch die braune Scheiße an, mit denen Uwe sich jetzt rumärgern muss.


    Bitte nicht falsch verstehen, ärgern ist anders. Ich bin nicht naiv und wusste was da kommt. Wirklich gefährlich sind oder waren andere, die hier auch als Buchautoren gefeiert werden.
    "Aber werden wir in dieser Diskussion neue Erkenntnisse erlangen? Sicher nicht."
    Auch Diskussionen ohne Ergebnis sind durchaus fruchtbar, die gibt es hier im Forum reichlich. Aus den Beiträgen von siebener kann ich zum Beispiel einiges mitnehmen.