U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • . Ich habe nichts dagegen, wenn schon ab 13 Jahren selektiert und gefördert wird; jedenfalls außerhalb von NLZ.

    Und das verstehe ich nicht.

    Selektion ja, aber nicht im NLZ.

    Da würden mich Gründe interessieren, denn ich finde da keinen, die das eine gutheißen, das andere aber ablehnen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • . Ich habe nichts dagegen, wenn schon ab 13 Jahren selektiert und gefördert wird; jedenfalls außerhalb von NLZ.

    Und das verstehe ich nicht.

    Selektion ja, aber nicht im NLZ.

    Da würden mich Gründe interessieren, denn ich finde da keinen, die das eine gutheißen, das andere aber ablehnen.

    Gegen das NLZ könnten i.d.R. ja nur die weiten Entfernungen sprechen.
    Und die Betrachtung kommt mir hier einfach zu kurz.

    Es sollte immer berücksichtigt werden wieviel Zeit ein Kind für den Fußball im Auto verbringt.

    100km Anfahrtsweg machen einfach keinen Sinn (egal in welchem Alter).

  • Seine Aussage war unter anderem, dass unser Sohn sowieso schon von einigen Clubs beobachtet wird und wenn sie ihn unbedingt haben wollen, werden sie sich immer wieder bei uns melden.

    Diese Aussage hört man immer wieder, aber sie ist einfach nicht korrekt.

    Evtl. sind ein Jahr später die Kaderplätze voll und man setzt, völlig zurecht, zuerst auf die Jungs die schon da sind. Sprich die Tür ist dann erstmal zu bzw. öffnet sich auch nicht mehr.

    Bei absoluten Top-Talenten mag das stimmen. Die können sich tatsächlich den Zeitpunkt für den Wechsel ins NLZ aussuchen. In der Regel ist dies aber nicht so.

  • Seine Aussage war unter anderem, dass unser Sohn sowieso schon von einigen Clubs beobachtet wird und wenn sie ihn unbedingt haben wollen, werden sie sich immer wieder bei uns melden.

    Diese Aussage hört man immer wieder, aber sie ist einfach nicht korrekt.

    Evtl. sind ein Jahr später die Kaderplätze voll und man setzt, völlig zurecht, zuerst auf die Jungs die schon da sind. Sprich die Tür ist dann erstmal zu bzw. öffnet sich auch nicht mehr.

    Bei absoluten Top-Talenten mag das stimmen. Die können sich tatsächlich den Zeitpunkt für den Wechsel ins NLZ aussuchen. In der Regel ist dies aber nicht so.

    Da stellt sich aus meiner Sicht aber schon die Frage, ob dann der Wechsel ins NLZ wirklich so wahnsinnig sinnvoll ist. Aus meiner Erfahrung haben die Spieler, die nur für ein einziges NLZ interessant sind (oder solche für die sich nach der ersten Absage "die Tür schließt") im Allgemeinen keine besonders hohe Halbwertszeit im NLZ.

    Wenn ich ein Toptalent bin (und somit realistische Chancen mal im bezahlten Fußball anzukommen), dann gilt mMn schon die Priorität die Freude am Fußball möglichst lange zu erhalten. Und wenn das fürs Erste im Heimatverein oder einem ambitionierten Höherklassigen Verein geht, dann ist das fürs Erste in jedem Fall sinnvoll.

  • Ist es denn wirklich so, dass wenn man in einem NLZ den Übergang in die nächste Jugend nicht schafft das man für immer raus ist?


    Wenn ich mir pauschal die Jugend von heute so anschaue, dann finde ich sollte man schon zwischen den Generationen differenzieren.


    Heutzutage wenn ein Junge in ein NLZ kommt, werden den Jungs natürlich viel Hilfspersonal zur Verfügung gestellt, von Pädagogik bis Akad. Lehrer, nicht destotrotz ist ein großer Nachteil der konstante Druck nach Leistung und Ergebnis, aber die Jungs reifen und lernen den Alltag zu meistern.


    Viele sagen der Weg ist das Ziel, doch eigentlich ist der Weg schon oft die Tugend die man lernt die einem später im Leben vieles erleichtert. Die Kinder bekommen in den NLZ Werte vermittelt, die wichtig sind, selbst wenn es später irgendwann nicht ausreichen sollte, ist man als Mensch gereift.


    Ich will die Jugend nicht komplett pauschalisieren, aber ich hätte gerne meinen Sohn im NLZ als 3 Tage in der Woche mehr frei wo er nichts mit der Zeit anzufangen weiß, dass bekomme ich nämlich öfter bei vielen anderen mit.


    Besonders die heutigen Medienplattformen, die die Kinder regelrecht vergiften.

  • Wahnsinn wie die Zeit vergeht: In diesem Thread habe ich schon vor 10 Jahren mitdiskutiert 8|, danke für's Hochholen!


    Diese 10 Jahre hat mein Junior im NLZ verbracht (U10 bis U19). Einige Erfahrungen:

    • Es kommen jedes Jahr neue Spieler. Bis zur U12/U13 auch von echten Dorfvereinen, danach eigentlich nur noch von Leistungsvereinen, die ja z.T. sogar Junioren-Bundesliga spielen oder von anderen NLZs.
    • Wechsel zwischen den NLZs kommen oft vor. D.h. wenn ein Spieler bei NLZ A aussortiert wird, heißt das noch lange nicht, dass er nie mehr im NLZ spielen kann.
    • Mein Sohn ist Jahrgang 2003. Alle Spieler, die ich aus seinem Jahrgang kenne, die Profi geworden sind, waren seit spätestens U15 im NLZ. Einer davon ist in der U16 aussortiert worden, hat dann wieder ein Jahr bei seinem Heimatverein (Landesliga) gespielt und ist dann in ein anderes NLZ. Alle anderen, die ich kenne, haben eine durchgängige NLZ-Karriere, teilweise ab U9.
    • Es sind aber nur die wenigsten Profi geworden, mein Sohn ja auch nicht. Bei einigen weiß man's noch nicht, die spielen jetzt U21 Regionalliga, da kann sich noch etwas entwickeln.

    Insofern halte ich die Schlüsse hier im Thread für richtig. So ab U12, U13 sortiert sich das, da gehen die ambitionierten Spieler zu Leistungsvereinen oder gleich ins NLZ. Dieser Pool von Spielern speist dann die Junioren-Bundesliga Mannschaften und aus denen werden einige wenige Profis.


    Grüße

    Oliver

  • Ja es gibt beim BvB die Akademie. Dies ist sozusagen der Unterbau des NLZ. Dort kann man gewisse Kurse kaufen, andere sog. Leistungskurse sind geschlossene Veranstaltungen für die man sich qualifizieren muss. Mein Sohn hat dort eine Saison mitgespielt (Quali über den Tag der Talente).

  • Woran hat es denn gelegen bei deinem Sohn?

  • Zu dem Thema würde ich gerne den folgenden Beitrag empfehlen. Finde ich ausgesprochen interessant.


    #24 Prof. Dr. Arne Güllich (TU Kaiserslautern / ehem. Olympiastützpunkt): Ab welchem Alter ist Talentsichtung überhaupt sinnvoll? – Kickplan


    Ich will hier nur ein paar Aussagen wiedergeben, die in dem Beitrag vertreten werden:


    Erkennung von Talent (definiert als das Potential, langfristig Spitzenleistungen zu liefern) ist in jungen Jahren nicht möglich. Aus diesem Grund muss die Entscheidung der NLZ-Trainer, wen sie in die Mannschaften holen, von vornherein fehlerhaft sein. Je später die Selektion erfolgt, desto erfolgsversprechender wird sie, bleibt aber weiterhin sehr fehlerbehaftet.


    Die Auffrischungsrate in den NLZs beträgt pro Jahr über alle Alterskategorien hinweg 25 – 29%. Von allen deselektierten Spieler haben 55% psychisch/klinik relevante Stresssymptome, die therapeutisch behandelt werden müssten. Das sind jedes Jahr 2.500 Kinder. Gerade Kinder, deren Identität sich sehr stark bis hin zu ausschließlich auf den Fußball gründet, haben im Falle der Deselektion besonders zu leiden. Es hilft Kindern daher ungemein, wenn sie abseits vom NLZ noch weitere identitätsstiftende Merkmale haben (bester Freund, Erfolg in der Schule, Zweitsportart, Musikinstrument). Andernfalls droht umso mehr, mit der Deselektion die Existenz weggezogen zu werden.


    Betreiben einer anderen Sportart begünstigt die Prognose, langfristig im Fußball erfolgreich zu sein. Es reicht, wenn man sich mit 14 oder 16 auf den Fußball fokussiert. Eine frühzeitige Förderung korreliert mit dem späteren, langfristigen Erfolg sogar negativ (d.h. erfolgreiche sind später, weniger erfolgreiche sind früher in die Förderung gekommen).


    Die Kosten eines NLZ für den Betrieb sind gering. Die wahren Kosten tragen die 99,9% der Kinder, die es später nicht in den Profifußball schaffen. Kosten der Kinder sind Zeitaufwand, mangelnde Bildung, Leistungsdruck, psychische Leiden infolge von Deselektion, Trennung von den Eltern physische Langzeitfolgen auf Grund von Überbelastung.


    Seine Forderungen daher:

    • Selektion nach später verschieben (zwischen 14 und 16 Jahren)
    • Ausbildung in mehreren Sportarten fördern, wobei die zweite Sportart ebenfalls auf Wettkampfniveau betrieben wird (d.h. innerhalb von Vereinsstrukturen)
    • Erfolg des Trainers darf nicht danach bewertet werden, welchen aktuellen Erfolg seine Mannschaft hat
    • Kinder müssen nach der Zeit im NLZ sagen können, das war eine tolle Zeit


    Das ist jetzt nur eine kurze Zusammenfassung und die erscheint vielleicht ein bisschen sehr negativ. ich empfehle wirklich, die ganze Folge einmal anzuhören. Was man daraus auf jeden Fall mitnehmen kann ist, dass man als Eltern sehr gut daran tut, im eigenen Sprössling nicht den nächsten Superstar zu sehen. Mit Spaß an die Sache rangehen, nicht übertreiben (vor allem nicht in jungen Jahren) und die Kinder auf keinen Fall nur auf den Fußball fixieren lassen.

  • Es ist wichtig und richtig Träume zu haben. Allerdings als Spieler, nicht als Spieler-Vater oder -Mutter!

    Das ist doch häufig das eigentliche Problem (Erwartungen welche das Kind nicht erfüllen kann)

  • Guten Abend Oliver,


    du bist uns dann vielen hier an Erfahrungen im Voraus


    Wie schätzt du das ein ? Hast viele kommen und gehen sehen.


    Was ist besonders wichtig um eine Langlebigkeit im NLZ zu haben ? Natürlich gibt es keine Formel für den Erfolg bzw Profi zu werden, aber mich würde sehr deine Erfahrungen interessieren, was hatte vielen gefehlt , waren es pauschal immer die selben Probleme oder war das von Spieler zu Spieler individuell?


    10 Jahre in einem NLZ zu absolvieren da ziehe ich vom Spieler aber besonders auch den Eltern den Hut, es war sicherlich für alle eine tolle Erfahrung aber auch mit viel Freizeit als Tribut geopfert.


    Ich würde mich sehr freuen wenn Sie ihre Erfahrungen noch detaillierter teilen könnten.


    Vielen Dank im Voraus


    Mit sportlichen Grüßen

  • Die Auffrischungsrate in den NLZs beträgt pro Jahr über alle Alterskategorien hinweg 25 – 29%. Von allen deselektierten Spieler haben 55% psychisch/klinik relevante Stresssymptome, die therapeutisch behandelt werden müssten. Das sind jedes Jahr 2.500 Kinder. Gerade Kinder, deren Identität sich sehr stark bis hin zu ausschließlich auf den Fußball gründet, haben im Falle der Deselektion besonders zu leiden. Es hilft Kindern daher ungemein, wenn sie abseits vom NLZ noch weitere identitätsstiftende Merkmale haben (bester Freund, Erfolg in der Schule, Zweitsportart, Musikinstrument). Andernfalls droht umso mehr, mit der Deselektion die Existenz weggezogen zu werden.

    Sir Alex: Das ist meine Antwort auf die Frage, warum in NLZ erst ab 15 Jahren selektiert werden sollte. Leistungsdruck gibt es zwar auch in Amateurvereinen, aber nicht in dieser fast schon identitätsbestimmenden Form.

  • Die Auffrischungsrate in den NLZs beträgt pro Jahr über alle Alterskategorien hinweg 25 – 29%. Von allen deselektierten Spieler haben 55% psychisch/klinik relevante Stresssymptome, die therapeutisch behandelt werden müssten. Das sind jedes Jahr 2.500 Kinder. Gerade Kinder, deren Identität sich sehr stark bis hin zu ausschließlich auf den Fußball gründet, haben im Falle der Deselektion besonders zu leiden. Es hilft Kindern daher ungemein, wenn sie abseits vom NLZ noch weitere identitätsstiftende Merkmale haben (bester Freund, Erfolg in der Schule, Zweitsportart, Musikinstrument). Andernfalls droht umso mehr, mit der Deselektion die Existenz weggezogen zu werden.

    Sir Alex: Das ist meine Antwort auf die Frage, warum in NLZ erst ab 15 Jahren selektiert werden sollte. Leistungsdruck gibt es zwar auch in Amateurvereinen, aber nicht in dieser fast schon identitätsbestimmenden Form.

    Oben wird die Luft dünn. Übrigens nicht nur im Fußball. Das wird sich niemals ändern. Jeder kann für sich entscheiden ob er sich dem aussetzen möchte!

  • Was mich wirklich verblüfft, ist die genannte Quote von 55% der Deselektierten mit psychisch/klinisch relevante Stresssymptomen. Kommt mir spontan zu hoch vor, aber ich habe das nicht gemessen. Letztlich ist aber der Stress doch die Folge der Erwartung. Es muss angesichts der vielen Wechsel ins NLZ und auch wieder raus jedem Spieler beim Start klar sein, dass das mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine endliche Zeit währt. Wer so an die Sache rangeht, empfindet hoffentlich den Wechsel aus dem NLZ nicht als "Niederlage". Sondern als geile Zeit, die halt (wie alles Schöne) irgendwann zu Ende ist, Pocho1505 hat das oben schon gut dargestellt. Man muss jedem Spieler (und vor allem seinen Eltern) deutlich klar machen, dass der Wechsel ins NLZ nur in Ausnahmefällen in eine Profi-Karriere mündet. Eigentlich ist die Wahrscheinlichkeit so gering, dass man den Aspekt bei der Entscheidung vollkommen außer acht lassen kann. Stattdessen sollte man sich überlegen, ob der Wechsel in den kommenden ein oder zwei Jahren die sportliche Entwicklung fördert oder eher nicht.


    Grüße

    Oliver

  • Mir kommt der Wert von 55 % auch zu hoch vor, stehe den NLZs mittlerweile aber auch eher kritisch gegenüber, da insbesondere die zweit- und drittklassigen NLZs eben nicht mit offenen Karten spielen und den Kindern (und vor allem auch den Eltern) gegenüber klar kommunizieren, dass selbst bei einem Wechsel ins NLZ der Traum vom Profi noch in weiter, weiter Ferne liegt.


    Im Gegenteil: Da wird bewusst mit dem Profitraum gelockt, damit die Leute das alles auf sich nehmen (etwa jedes 2. Wochenende Leistungsvergleiche/Mini-Turniere mit 200km+ einfache Fahrtstrecke, usw.). w

  • Ein Aspekt, der mir noch fehlt ist der familiäre...

    Wer übernimmt die Fahrdienste zum Training?

    Bei den jüngeren Jahrgängen fängt das Training um 17 Uhr an, also so gegen 16:45 Uhr muss man da sein, die Wege auf den Gelände sind ja gerne etwas weiter. Also ist man mittendrin im Berufsverkehr, gerade im Ruhrgebiet muss man das einkalkulieren.


    Ich weiß jetzt nicht wie weit es der Fragensteller hat aber wenn man so gegen 16 Uhr aus dem Haus muss, dann muss man sich die Frage stellen, wie man das organisiert. Sind um diese Uhrzeit beide Elternteile schon zu Hause? Oder bleibt das an der Frau hängen? (bitte keine Genderdebatte!)
    Gibt es wohlmöglich noch Geschwister? Sind die alt genug, alleine zu Hause zu bleiben oder muss man die sogar mitschleppen weil sie noch zu klein sind? Können Oma/Opa hier aushelfen?
    Ganz praktisch ist auch, wenn ein Elternteil bringt, das andere holt später ab. Aber das heißt auch doppelte Fahrtkosten. Auch nicht gerade wenig wenn man sich die Spritpreise ansieht.
    Um 19 Uhr sind die Kinder dann geduscht, der Heimweg geht meist schneller.

    Wann wird der Rest vom Haushalt erledigt?


    Die Zeitspanne fürs Kind zwischen heimkommen aus der Schule, Essen, Hausaufgaben darf man schon als knapp bezeichnen, kommen hier noch Fahrtzeiten zur Schule dazu, wird es richtig eng.

    In den älteren Jahrgängen wirds ja nicht besser, da der Aufwand für Schule stetig steigt.



    Ich kenne eine Familie, da hat die Mutter ihrem 15 Jährigen mittags warmes, gesundes Essen in die Schule gebracht, dann nach dem Nachmittagsunterricht sofort ins Auto, durchs halbe Ruhrgebiet zum NLZ. Die Trainer dort haben die Trainingszeiten gerne mal um ne knappe Stunde verlängert (Taktiktafel oder so was) und da standen dann die Eltern in der Kälte. Na Glückwunsch! Der Gesamtaufwand für die Familie war so immens, dass der Junge nach einem Jahr NLZ aufgehört hat und er möchte sich lieber auf die Oberstufe fokussieren. Was das mit dem Geschwisterkind macht, möchte ich gar nicht wissen.


    Ich finde, man darf da nicht nur ein Kind in den Mittelpunkt rücken sondern muss die ganze Familie betrachten. Macht ja keinen Sinn, wenn ein Kind gefördert wird und auf der anderen Seite zwei andere unbeachtet bleiben.


    Ich will die Jugend nicht komplett pauschalisieren, aber ich hätte gerne meinen Sohn im NLZ als 3 Tage in der Woche mehr frei wo er nichts mit der Zeit anzufangen weiß, dass bekomme ich nämlich öfter bei vielen anderen mit.

    Ich kann deinen Gedanken nachvollziehen, finde ihn aber falsch.

    Dein Sohn kommt in ein paar Jahren in die Pubertät, die Peergroup wird immer wichtiger, die Kinder ziehen alleine in die Welt... Hier bei uns gibts etwa ne Wasserskianlage, die die Jugend anzieht.
    Auch eine zweite Sportart wäre eine sinnvolle Ergänzung, die die Kinder vom Gammeln vor dem PC abhalten. Schul-AGs, ein Instrument, mal ins Kino, im Sommer ins Freibad, die ersten Herzchen...

    Die Welt ist so groß und ich finde, man muss sie den Kindern anbieten.

    Folge ich deinem Gedanken, dann setzt du nur auf angeleiteten Fußball als Gegenentwurf zum Zocken. Mir wäre das ehrlich gesagt zu einseitig.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Sir Alex: Das ist meine Antwort auf die Frage, warum in NLZ erst ab 15 Jahren selektiert werden sollte. Leistungsdruck gibt es zwar auch in Amateurvereinen, aber nicht in dieser fast schon identitätsbestimmenden Form.

    Oben wird die Luft dünn. Übrigens nicht nur im Fußball. Das wird sich niemals ändern. Jeder kann für sich entscheiden ob er sich dem aussetzen möchte!


    Das ist sicher richtig. Man muss sich allerdings die Frage stellen: Können 9-jährige Kinder wirklich schon für sich entscheiden?


    Ich denke, man muss schon die verschiedenen Interessen betrachten und schauen, wie man das insgesamt am besten unter einen Hut bringt.


    Interesse DFB/DFL: Möglichst viele Spitzenfussballer auf Weltklasseniveau.

    Interesse Vereine: Spieler für die 1. Mannschaft aus der eigenen Jugend

    Interesse Kinder/Eltern: Eine gute Zeit in der Jugend mit der Chance evtl. im Profifußball zu landen


    Ich habe das Gefühl, dass momentan keines der Interessen wirklich erreicht wird. Das heißt, man kann nicht einmal sagen: OK, einige Kinder bleiben auf der Strecke, dafür produziert das System so und so viele Weltklassekicker. Welchen Sinn hat es dann, dass ein 9-jähriges Kind mit dem Vereinsemblem eines Bundesligisten aufläuft, wenn die Chance nicht besonders hoch ist, dass er es auch nur bis ans Ende der NLZ-Laufbahn schafft. All den Kindern ist nur zu hoffen, dass sie geerdete Eltern haben, die den Ball Flach halten und dem Kind nicht das Gefühl geben, etwas besonderes zu sein oder - noch schlimmer - eigene Erwartungen draufpacken. Sonst armes Kind...


    Ich denke, bei all den Erkenntnissen könnte man wirklich etwas grundlegendes reformieren (bspw. keine Mannschaften bis U14 bei Profivereinen).

  • Die Kinder sammeln dort doch super Erfahrungen und werden Top ausgebildet! Davon hat man sein Leben lang etwas. Entscheidend sind dabei für mich IMMER die Eltern. Sie müssen die Erwartungshaltung steuern.

    Es gibt Kinder die Leben im hier und jetzt und genießen es für ihren Traumclub zu spielen.

    Mir wird das hier alles zu negativ dargestellt. Wie bereits geschrieben wird niemand ins NLZ geprügelt. Das Problem sind zu 95% die Eltern.

  • Ich muss dir hier echt recht geben, wir Eltern haben hier den größten Einfluss und können das Erwartungsmanagement steuern.

    Wie du schon richtig sagst, die Kinder leben in ihrer Welt in diesen Augenblicken ihren kleinen Traum in den Farben ihres Vereins zu spielen, die haben kein Gespür für das was in Zukunft ist und was Geld oder andere Dinge für einen Wert haben.

    Ich sehe das bei meinem Sohn, wie stolz ihn die Farben seines Verein glücklich machen und bei denen in der Akademie zu spielen.