U10 Bundesliganachwuchs / Leistungszentrum

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  • Und, es würde mich tatsachlich brennend interessieren, wie man dem RAE wirksam und praktikabel entgegenwirken kann, also ganz konstruktiv.

    Darüber grübele ich ja auch schon seit Jahren!


    Der R.A.E. tritt ja beim Fußball weitgehend auch nur bei den Jungen auf. Bei den Mädchen, die in aller Regel etwas später in den Vereinsfußball einsteigen, im Vergleich zu den Jungen aber früher in die Pubertät kommen, kennt man dieses Phänomen ja fast nicht.


    Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass es weitaus weniger Mädchen gibt, die Fußball spielen, weshalb die Auswahl aufgrund biologischer Vorteile eines Jahrgangs dort nicht so groß ist?


    Von daher finde ich den Ansatz bei den Jungen Teams aus Spielern der zweiten Jahreshälfte zu bilden gar nicht so verkehrt.


    Eine 100 %-ige Lösung gibt es wohl nicht, weil ja bereits in der Diskussion auch das Thema von genetisch bedingt unterschiedlicher biologischer Entwicklung hinein geworfen wurde, die ebenfalls in bestimmten Jahrgängen eine Rolle bei der Kadernominierung bildet?


    Was ich erlebe ist, dass man sich auch heute noch heftig darüber streitet, inwieweit man in der Frühförderung mehr in die Breite in Richtung Ausbildung oder schon stark verengt in Richtung Leistung fördern soll? Wenn aber der Start in die Talentförderung schon nicht gelingt, so sind m.E. Folgefehler vorprogrammiert.


    Es brauch m.E. eine klare Strategie vom DFB-Dachverband, wie wir unseren Nachwuchs ausbilden sollen.

  • Die wenigsten Vereine im Breitensport sind ja überhaupt in der Lage Jahrgangsmannschaften zu stellen. Deshalb stelle ich mir eine Mannschaft aus Spätgeborenen schwierig vor.
    Im NLZ könnte das natürlich funktionieren.
    Ich hatte aber auch schon ein Dezember-Kind in der Mannschaft, das körperlich mit Abstand am weitesten entwickelt war und mittlerweile wieder eingeholt wurde.

    D.h. das Geburtsdatum ist sicher ein Faktor, aber nicht der alleinige.

    Für mich steht und fällt nach wie vor alles mit Spielformen ohne Ergebniswertung und Tabellen im Leistungs- und im Breitensport.

    Die Mannschaften könnten dann tatsächlich nach Größe und Entwicklung relativ unabhängig vom Geburtsdatum gebildet werden. Die Trainer könnten dementsprechend bei der Auswahl mehr Fokus auf die "weichen" Talentmerkmale legen.

    Das Thema bekommen wir vermutlich erst gelöst, wenn die Gentechnik ermitteln kann, wie sich ein Kind körperlich, aber auch Fußballerisch entwickeln wird ;)?(

  • Kinder wollen sich messen u.d natürlich auch gewinnen. Erfolgserlebnisse sind enorm wichtig!

  • Jedes gewonnene Spiel ist ein Erfolgserlebnis.

    Eine gewonnene Meisterschaft oder ein vermiedener Abstieg könnte für Kinder völlig egal sein, wenn Erwachsene ihnen nichts anderes einreden würden.

  • Erfolgserlebnisse sind enorm wichtig!

    Das sehe ich auch so! Man kann die Kinder am einfachsten durch regelmäßige Erfolgserlebnisse in ihrer Entwicklung begleiten.


    Doch haben Kinder auch ein sehr sensibles Gerechtigkeitsempfinden.


    Hab mich immer schon gefragt, wie es denn in der Schule ist? Bei guten Noten wird die Neugier geweckt. Bekommt man schlechte Noten, dann kann es ganz schnell vorbei sein mit dem Spaß am Lernen. Es folgt dann Desinteresse bis hin zu Ängsten, wenn zu viel Druck von Außen ausgeübt wird. Wesentlichen Einfluß hatten die Lehrer dabei!


    Im Grundschulbereich gibt es ja bereits Bemühungen den Lehrstoff anders als nur durch Noten zu kontrollieren. Beim Fußball soll es ab der Saison 2025-26 im unteren Jugendbereich "Funino" geben.


    Wir müssen das Rat ja nicht neu erfinden, weil man vieles aus der Schule übernehmen kann. Mein Wunsch wäre eine Fußball-Ausbildung ohne Leistungsdruck, damit Neugier und Spaß die treibende Kraft in der kindlichen Entwicklung oberste Priorität hat.


    Dort als Trainer zu helfen, wo die Kinder allein noch nicht weiterkommen, aber auch zu erkennen, wo die individuellen Grenzen einer Unter- und Überforderung sind, das ist für uns Trainer eine große Herausforderung.


    Ja und auch Talente sind Kinder, die zwar schneller lernen wie die meisten anderen, aber in ihrer sozialen Entwicklung auf Basis von Lebenserfahrung genauso behandelt werden sollten wie alle anderen!


    Zuallerletzt soll es aber auch uns Trainer großen Spaß machen!

  • Bio Banding wäre sehr hilfreich bezgl. des RAE, und auch allgemein nicht nur für die absolute Spitze, sondern auch den Durchschnittskicker. Die Contra-Argumente wiegen für mich die Pros nicht auf (auch wenn z.B. die Underdog-Hypothese beim RAE spannend ist).


    Das Abschaffen von Auf- und Abstiegen im Jugendbereich kann ebenfalls hilfreich sein (Trainer müssen sich nicht um Klassenerhalt und ggf. ihren Job sorgen, können besser auf förderungswürdige Spieler setzen anstatt auf die, die das Gewinnen sicherstellen. Braucht natürlich trotzdem Trainer mit dem richtigen Mindset dazu).

  • Hallo Chris!


    Vielen Dank für deinen Hinweis. Weil vielleicht nicht alle wissen, was Bio Banding ist, hier mal die Definition:


    Eine Methode, die die Chancengleichheit in der Talententwicklung fördern soll, ist das "Bio-Banding". Danach werden die Spieler im Training und Wettkampf nach ihrem biologischen Entwicklungsstand statt nach ihrem kalendarischen Alter gruppiert und beurteilt.


    Man findet zum Thema "Bio Banding" allerlei wissenschaftliche Untersuchungen.


    Bei Twente Enschede konnte man anhand von Beispielen den großen Unterschied erkennen. So z.B. bei 2 U 17 Spielern, die beide Einladungen zur DFB-U 17 Nationalmannschaft hatten. Doch aufgrund ihrer unterschiedlichen biologischen Entwicklung spielte der eine zeitweilig in der B 2 von Twente während der andere in der A 1 spielte.

    Aber es wäre verkürzt erzählt, wenn man nicht hinzufügen würde, dass der eine (er spielt heute schon gar nicht mehr Fußball) Pech mit Verletzungen hatte.


    Im "Labor" der Unis hört sich das immer sehr gut an, weshalb ich auch mit Prof. Plohmann beim Thema: Einführung von Funino diskutierte. Er sah schon aufgrund kleinerer Teams darin mehr Ballkontakte für jeden, wollte aber darin schon allein genügend Impulse erkennen. Wenn aber schon heute nicht genügend Trainer für 7-er Teams zur Verfügung stehen und es nach wie vor immer noch viele Trainer einem Sieg mehr Vorrang gewähren als die Ausbildung, was soll sich großartig ändern, solange wir den Kindern nicht ihren Fußball zurück geben?

  • Wenn aber schon heute nicht genügend Trainer für 7-er Teams zur Verfügung stehen und es nach wie vor immer noch viele Trainer einem Sieg mehr Vorrang gewähren als die Ausbildung, was soll sich großartig ändern, solange wir den Kindern nicht ihren Fußball zurück geben?

    Keine Angst es wird sich ändern. Und wir brauchen auch nicht mehr Trainer - wir brauchen mehr Betreuer bzw. Eltern, die am Wochenende eine Betreuungsaufgabe übernehmen.


    und zum Thema "den Kindern ihren Fußball zurück geben": den hatten sie noch nie in den Vereinen und den werden sie aus meiner Sicht auch nicht mit den neuen Spielformen bekommen. Die würden sich beim Schussspiel duellieren (Lattenschießen, Elferschießen, Weitschüsse), "Ball aus der Luft" (Benz, Schifferl oder wie es sonst noch heißt) und bei Spielformen von 2 gegen 2 bis 15 gegen 15 wahrscheinlich auf 2 Tore.

  • Bio-Banding als innovativer Trainingsansatz im NLZ des 1. FC Köln: Äpfel mit Äpfeln vergleichen

  • Bio-Banding als innovativer Trainingsansatz im NLZ des 1. FC Köln: Äpfel mit Äpfeln vergleichen

    Wirklich ein sehr lesenswerter Bericht, beim dem man sich mit dem Thema: Talent spezifizieren unter dem Ansatz von unterschiedlicher biologischer Entwicklung intensiv beschäftigt hat.


    Ob man es besser in die Kategorien: früh, normal oder späte Entwicklung einteilt oder anhand von Geburtsmonaten, mag diskutiert werden? Natürlich sind die Quotenregel-Teams immer auch ein Kompromiss. Aber schon allein das in die Verantwortlichen des DFB zu impfen, war ein Drahtseilakt, der vermutlich nur deshalb zustande gekommen ist, weil die deutsche Nationalmannschaft nicht die gewünschten Ziele erreichte und man sich genötigt sah, irgendwas in der Talentförderung zu verändern.


    Aber die Aussage, dass uns viel an Talent durch die Lappen geht, wenn wir uns zu sehr auf die im ersten Quartal eines Jahres geborenen Talente konzentrieren, ist sehr klar und deutlich. Ob sie unumkehrbar ist, muß sich erst noch zeigen?


    Denn bis heute ist es die Schwierigkeit zu messen, um wieviel % denn die Breite in der Spitze der Leistungen zugenommen hätte? So gibt es ja bereits Perspektiv-Teams bei einigen NLZs. Aber die Schwierigkeit besteht darin, dass es sich eigentlich gar nicht um echte Teams handelt und eigentlich der Fokus eher auf eine Talentbeobachtung liegt. Hinzu kommt, dass es in dieser Frühphase noch eine Reihe von Gründen gibt, die nichts mit dem Fußball zu tun haben, aber dafür entscheidet sich, ob ein Talent weiter macht oder sich doch lieber für den Breitensport im Heimatverein entscheidet.


    Das ist auch der Grund, warum es auf den DFB-Stützpunkten z.T. anders diskutiert wird als in den NLZ. Leider scheitern die Versuche über mittelfristig laufende Projekte mehr Erkenntnisse zu gewinnen, manchmal am fehlenden Personal und dem finanziellen Budget!


    Der Hinweis auf Belgien (sicher auch Niederlande) passt insofern ganz gut, weil sich diese Länder eine "Talentverschwendung" einer fehlenden Berücksichtigung später geborener Kinder mit ähnlich hohem Talentpotenzial wie wir sich gar nicht leisten können.


    Jedoch scheint die Corona-Pandemie dazu genutzt worden zu sein, um sich mit der nötigen Distanz zum Alltagsgeschäft der Frage zu widmen, wie man ein gutes Konzept noch besser machen kann? Deshalb freue ich mich sehr, dass man nicht an der früheren Kritik stecken geblieben ist, dass ja in jedem Zeitpunkt der Talentförderung immer die aktuell besten Talente spielen müssten, weil dann die Spätentwickler bzw. die später Geborenen kaum das nötige Selbstbewußtsein entwickeln können, was neben dem Können den Faktor des Wollens positiv verändern kann.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe momentan ziemlich viel um die Ohren, weshalb ich mich erst jetzt wieder kurz melde. Ich glaube, ich war euch noch eine Antwort über das unterschiedliche Profitum schuldig? Dort hatte ich als Beispiel die Frauenmannschaft des SV Meppen in der 1. Bundesliga genannt.


    Dazu gibt es heute einen aktuellen Artikel in der NOZ mit der Überschrift: "Bleibt Bakhuis SVM-Trainerin". Hierin gibt die Managerin im Interview zur Auskunft:

    "Es ist eben so, das meine Spielerinnen noch etwas nebenbei arbeiten müssen. und eben manche noch 30 Stunden arbeiten. Das spiegelt sich irgendwo wider. Daran müssen wir natürlich auf Dauer arbeiten, das wir da besser aufgestellt sind."


    Link zum Artikel: Meppener Tagespost - 06.04.2023 (noz.de)


    Aber wie ich schon sagte, ich finde es nicht schlimm, wenn man aufgrund eigener Erfahrungen zu unterschiedlichen Meinungen kommt. Allerdings sollte man dann dem Anderen nicht unterstellen, er/sie würde sich alles nur ausdenken, nur weil die subjektive Wahrnehmung eine andere ist. Vielmehr hat so jeder die Möglichkeit für sich viel mitzunehmen. Dafür ist ein Forum gut geeignet.


    Ich wünsche euch allen Frohe Ostern!


    Diskutiert fleißig weiter, denn ich finde, es ist ein gutes Forum!

  • Dass es in der ersten Liga viele Spielerinnen gibt, die nicht hauptberuflich spielen, das stand nie zur Diskussion, das hat nie irgendjemand bestritten. das ist völlig unstrittig.

    Was soll also dieser Beitrag und die Quelle?


    Du hattest behauptet, dass Trainer der ersten Liga nicht grundsätzlich hauptberuflich Trainer sein können.

    ua die von dir zitierte Bakhuis.


    Du machst es also wieder, du nutzt wieder ein Stilmittel, welches dient eines Diskurs zu sabbotieren.

    Denn du belegst jetzt etwas, was nie zum Diskurs stand und lässt damit deine eigentliche Behauptung und den passenden Beleg dazu unter den Tisch kehren und außerdem zu suggerieren, dass ich behaupten würde, dass alle Spielerinnen hauptberuflich Fussball spielen würden in Liga 1 der Flyeralarm-Bundesliga.

    Das finde ich unredlich.



    Deine ganzen anderen Behauptungen/Unwahrheiten/Übertreibungen hast du natürlich auch nie belegt oder bist darauf eingegangen.



    Edit:

    Davon losgelöst ist das nicht mal der passende Thread, sehe ich gerade. Warum schreibst du das nicht in den passenden Thread?

    Dort könnte man doch viel einfacher den Diskurs verfolgen und nachgucken, welche deiner Aussagen wirklich Teil der Diskussion waren und auch was andere ausgesagt haben.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Falls es jemanden interessiert, wie der U12 Fußball der europäischen NLZ ausschaut, kann das gern beim bis morgen gehenden IZMIR CUP sich anschauen. Hier der Link für den heutigen Tag:


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    Auf der Seite der TFF finden sich auch die Spiele von gestern, die auf dem Hauptplatz stattfanden. Ist ganz interessant. Aus Deutschland sind meines Wissens Bayern, Schalke, HSV, Mainz, Frankfurt, Köln und B04 dabei.

  • Zwar weiß ich, womit der Trainerstab des SV Meppen sein Haupteinkommen verdient, werde aber nicht in ein öffentliches Forum stellen. Das geht niemand etwas an.


    Wenn aber kein Geld für die Spielerinnen da ist, damit sie als Vollprofis davon leben können, woher sollte dann das Geld für ihre Trainer kommen?


    Um jedoch den Einkommensunterschied zwischen dem Fußball der Männer und der Frauenaufzuzeigen, kann man auch öffentlich zugänglich Daten benutzen.


    So heißt es, dass Thomas Müller ein jährliches Einkommen von 14.950.000 € beim FC Bayern bezieht, während das Durchschnittseinkommen einer Spielerin aus der 1. Frauenbundesliga etwas über 43.000 € liegt.


    Rechnet man es um, dann verdient Thomas Müller genauso viel wie 347 weibliche Profi. Teilt man diese Spielerzahl durch 12 teilnehmende Liga-Team der , dann hat man etwas über 28 Profis pro Mannschaft. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, verdient Thomas Müller genauso viel, wie die komplette Frauen-Mannschaften aus der 1. Bundesliga.


    Das ist schon ein Wahnsinn, wozu es eigentlich keines weiteren Kommentars braucht. Aber sicher werde ich nicht alle überzeugen können?

  • Diese irrsinnige Gehaltsspirale brachte der Bosman-Fall 1995 in Gang. Zumindest für die Herren.


    Und das Gehalt eines Thomas Müller dürfte weniger als die Hälfte aller seiner Einnahmen ausmachen. Auch in Sachen Werbung & Co. werden männliche Profis nach wie vor bevorzugt.


    Eine Diskriminierung, nicht nur im Fußball, die immer noch stillschweigend akzeptiert wird und vollkommen aus der Zeit gefallen ist.


    Eine Obergrenze bei Gehälter wäre zwar sinnvoll, aber aufgrund der finanziellen Interessen von Verbänden, Profis und Vereinen nicht umsetzbar.

  • Das ist schon ein Wahnsinn, wozu es eigentlich keines weiteren Kommentars braucht. Aber sicher werde ich nicht alle überzeugen können?

    Das hat mit überzeugen nichts zu tun.


    Ich finde es unfair, Frauen- und Männerfußball sportlich zu vergleichen. Genauso unfair ist es allerdings, Frauen- und Männerfußball finanziell zu vergleichen.


    Ich gönne jeder einzelnen Bundesligaspielerin von ganzem Herzen ein hohes Einkommen. Aber wo soll das Geld herkommen? Wenn eines der Top-3-Teams dabei ist, mögen >2.000 Zuschauer kommen. Ansonsten werden oft <1.000 Zuschauer kommen. Aber selbst diese Einnahmen hast Du nur bei 11 Heimspielen, da die Liga nur 12 Plätze hat.

    Fernseheinnahmen sind im Vergleich sehr überschaubar.


    Machen wir uns nichts vor:
    8 der 12 Frauenbundesligisten sind auch bei den Männern Erstligisten. 6 von denen haben sogar ihre 2. Mannschaft in der 2. Bundesliga. Es spricht in meinen Augen viel dafür, dass hier in irgendeiner Art und Weise eine Querfinanzierung stattfindet. Die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur kann nicht alleine der Grund für diese Zweiklassengesellschaft sein.

    Oder anders ausgedrückt: Mit jedem Tor, das Thomas Müller schießt, sichert er auch das Einkommen von Lea Schüller.
    Schon in seiner jetzigen Form ist der professionelle Frauenfußball offensichtlich nur durch Subventionen aus dem Männerfußball möglich. Das Ziel muss aber doch sein, dass sich professoinelle Strukturen von innen finanzieren.
    In Deutschland kann ich mir das bislang noch nicht vorstellen.


    So lange sich für Frauenfußball nicht mehr Leute interessieren, wird dort auch nicht besser verdient. So lange die Leistungsdichte in der Spitze nicht breiter wird, werden sich nicht mehr Leute dafür interessieren. Wenn ich in Diskussionen höre, im Frauenfußball müsse besser verdient werden, bitte ich meinen Diskussionspartner immer, mir 5 aktuelle deutsche Nationalspielerinnen zu nennen. Meistens ist nach Alex Popp dann Schluss. Das ist ungefähr so, wie mit den Sportarten, von denen man während Olympia die Top-Leute kennt - in den anderen 3 Saisons hat man aber keine Ahnung davon.


    Da hier mehrfach der SV Meppen als Beispiel herangezogen wurde:
    Zuschauerschnitt der Frauen im Abstiegskampf der 1. Bundesliga - 1.283

    Zuschauerschnitt der Männer im Abstiegskampf der 3. Liga - 7.427

  • Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das ist überall so in der westlichen Welt.

    Ich denke gerade in Deutschland wird der Frauenfußball ordentlich gepusht.

    Aber die Nachfrage ist einfach absolut nicht mit dem Herren Fußball zu vergleichen. Somit auch die Gehälter nicht.

  • Eine Diskriminierung, nicht nur im Fußball, die immer noch stillschweigend akzeptiert wird und vollkommen aus der Zeit gefallen ist.


    Eine Obergrenze bei Gehälter wäre zwar sinnvoll, aber aufgrund der finanziellen Interessen von Verbänden, Profis und Vereinen nicht umsetzbar.

    Eine Diskriminierung liegt eben nicht vor, da ein Verein als Arbeitgeber oder ein Werbepartner nicht danach unterscheidet, ob das Geld an einen Mann oder eine Frau geht. Sondern wieviel das Investment wieder einbringt. Das ist keine diskriminierende Grundlage, sondern schlicht Marktwirtschaft. Das sind ja keine Arbeitgeber, die für eine messbare Büroarbeit oder Stückzahl in der Produktion bezahlen. In dem Fall wären unterschiedlich Löhne tatsächlich diskriminierend.


    Eine Obergrenze der Gehälter wäre erst möglich, wenn das Interesse am Fußball aufgrund der irsinnigen Entwicklungen nachlässt und die Ware Fußball nicht mehr so lukrativ an den Mann gebracht werden kann und eine Gegenstrategie gefunden werden muss. Ähnlich wie in der Formel 1, wo man ja auch immer mal versucht, einige aufgrund der schlichten Finanzkraft dominierende Teams einzubremsen. Aber ist ja auch nicht wirklich erfolgreich. Im Fußball glaube ich nicht mehr dran. Die Entwicklung ist ja eher deutlich gegensätzlich, da ist jede Schamgrenze längst gefallen. Damit meine ich nicht die Fußballer, wer würde nicht das Geld entgegen nehmen das ihm geboten wird. Aber wo kommt das Geld her ? Oligarchen, Sportwashing von autokratischen Regimes, alles längst egal.