These: D-Jugend soll Kleinfeld spielen!

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  • ich stelle mal eine These auf: eine D-Jugend hat deutlich mehr davon wenn sie Klein- statt Großfeld spielt.


    Was meint ihr dazu?


    ich sehe das so: D-Jugend = goldenes Lernalter. Was sieht man aber wenn man ein D-Jugendspiel anschaut? viele mittelgroße Kinder, die auf einer riesigen Fläche einem einzelnen Ball hinterherhecheln. Warum verlagert man den Schwerpunkt im Vergleich zur E-Jugend so deutlich auf Kraft und Taktik? das sind doch Ausbildungsziele einer C-Jugend. Meiner Ansicht nach sollte ein D-Jugendspieler kurze Strecken laufen müssen und viele Ballkontakte haben - was auf dem Kleinfeld gegeben ist.

  • sehe ich auch so , wird ja auch in einigen (vielen?) landesverbänden so praktiziert .


    schwierig ist allerdings immer der schritt von den 7/8er mannschaften zu den 11er mannschaften auf dem grossfeld . je weiter man das altersmässig hinausschiebt , desto schwieriger wird es mMn die leute bei der stange zu halten wenn man einen grossen kader hat .


    mfg

  • Hallo,


    das ist meiner Ansicht nach ein zweischneidiges Schwert. In vielen Verbänden, die in der D-Jugend mit 11-Kader spielen, denkt man darüber nach wieder auf das Kleinfeld zu setzen, da die Vereine mit geburtenschwachen Jahrgängen zu kämpfen haben. Es sind wohl einfach zu wenige Kinder da.


    Tatsache ist wohl auch, dass bei Kleinfeld mehr Ballkontakte und 1 vs. 1 Situationen gegeben sind, was ohne Zweifel auch nicht schlecht für die Entwicklung der Kinder ist.


    Meine pers. Erfahrung zeigt aber, das die Situation auf dem Großfeld nicht so sein muß, wie losblancos sie beschreibt ( viele mittelgroße Kinder, die auf einer riesigen Fläche einem einzelnen Ball hinterherhecheln ).


    Ich habe im letzten Jahr mit meinem Team auf Großfeld gespielt. Und ich kann nur sagen: die konnten das absolut gut umsetzen. Innerhalb weniger Wochen konnte ich den Schritt von Klein- auf Großfeld im Training und Spiel sehr gut umsetzen. Wir hatten in unserer Liga auch zwei 8-er Teams, die außerhalb der Konkurrenz gespielt haben, damit die Kinder überhaupt dem Fußball erhalten bleiben. Das finde ich auch gut. In diesen Begegnungen mußten wir dann natürlich auf Kleinfeld antreten. Da war dann schon zu erkennen, dass unser Team die Umstellung wieder schwer fiel. Es fehlte unseren Spielern der Platz, den sie eigentlich nach der Umstellung jetzt gewohnt waren, obwohl wir im Training aus Platzgründen ( und Anzahl der Spieler ) nur zu Kleinfeldbedingungen trainieren konnten ( kennen sicherlich hier die meisten Trainer nur zu gut ).


    Der Schritt von Klein- auf Großfeld muss irgendwann absolviert werden. Meine Erfahrung zeigt, dass D-Jugendliche dazu durchaus in der Lage sind, wenn es vom Trainer gut vermittelt wird. Wie bereits erwähnt: das sind meine Erfahrungen. Die sind natürlich nicht allgemein gültig.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Kleinfeld halte ich für Quatsch, dann müssen sie sich wahnsinnig umstellen, wenn sie in die C-jugend kommen.


    Warum wird nicht einfach Sechzehner-Sechzehner gespielt? Das ist absolut sinnvoll, is außerdem ne kompromisslösung. Die schwächeren Vereine können bei uns ( Südbaden) auch auf dem Kleinfeld melden.


    Motto: Gib niemals auf!
    Alter: 15

  • D-Jugend: Kleinfeld.
    C-Jugend junger Jahrgang: 9er-Feld, 16er zu 16er.
    C-Jugend alt: Großfeld.


    Das wäre optimal.


    Da das unrealistisch ist (wg. der Trennung der Jahrgänge in der C-Jugend), erscheint mir ein Neunerfeld, 16er zu 16er, für die D-Jugend als bester Kompromiss.

  • Damit keine Mißverständnisse aufkommen: wir spielen bei uns Großfeld vom 5-er zu 5-er. Also nicht komplettes Großfeld.


    Wenn man bei uns in NRW jetzt auf Großfeld 16-er zu 16-er mit 9-er Kader umstellt würde ich sicher nicht in Tränen ausbrechen. Das wäre kein schlechter Kompromiss. Mit der bestehenden Regelung bin ich aber vollstens zufrieden. Wenn es aber der Tatsache entspricht, dass die Kader auf Grund der geburtenschwachen Jahrgänge immer kleiner werden ist es rein organisatorisch sinnvoll wieder den 9-er Kader einzuführen, damit so viele Mannschaften wie möglich gemeldet werden können und alle Kinder Fußball spielen. Wäre dann zwar nur aus der Not geboren, aber was soll man machen?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • "ich stelle mal eine These auf: eine D-Jugend hat deutlich mehr davon wenn sie Klein- statt Großfeld spielt."


    Unterstütze ich voll und ganz. Ein Halbfeld und 8vs8 ist dem Alter am Besten angemessen und es steht der fußballerische und nicht der physische Aspekt im Vordergrund.

  • Kleinfeld halte ich für Quatsch, dann müssen sie sich wahnsinnig umstellen, wenn sie in die C-jugend kommen.


    Warum wird nicht einfach Sechzehner-Sechzehner gespielt? Das ist absolut sinnvoll, is außerdem ne kompromisslösung. Die schwächeren Vereine können bei uns ( Südbaden) auch auf dem Kleinfeld melden.


    Bei uns wäre das Feld nur 4 meter länger von 16er zu 16er , gegenüber dem Halbfeld
    Je nach Sportplatzgröße ist man durchaus besser gestellt wenn man quer spielt.
    Und wir müßten das große Feld mit Hütchen schmaler machen ......;-(
    hier sind unsere vorgeschriebenen Maße:
    D-Junioren/innen ca. 50 x 65 Meter


    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

    Einmal editiert, zuletzt von thom ()

  • Beim FVN wird in der D-Jugend ab der Saison 2011/12 (endlich) auf 9er Mannschaften "reduziert" oder besser gesagt umgestellt. Finde ich eigentlich ganz gut. Bis E.jugend 7er, dann ein Sprung auf 9er und in der C-Jugend auf 11er.


    olli77hajnal: und von der E- zur D-Jugend ist der Sprung dann nicht zu groß? Stückweise heranführung, so wie sie bei uns praktiziert werden soll finde ich gut. Bin selber überrascht das ich unseren Verband mal lobe :D

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • @olli77hainal


    Du sagst, dass du es für quatsch findest, in der D Jugend auf Kleinfeld zu spielen, ...weil sie sich in der C dann so tierisch umstellen müssen.


    Müssen sie das von der E zur D nicht?


    Chris


    Deine Idee mit dem Jungjahrgang Kleinfeld (C Jugend) und Altjahrgang finde ich eigentlich gut. Ich möchte hier dennoch anmerken, dass mein alter Verein -hier nur als Beispiel benannt- das Problem mit der Platzbelegung haben. Man benötigte hierbei noch mehr Termine, weil ja noch mehr Spiele anfallen würden. Der Verein hatte vor zwei Jahren 33 Jugendmannschaften und nur vier Plätze. Die Situtation ist heute annähernd gleich.


    Generell


    finde ich Kleinfeld in der Ausbildung besser, weil es kommt - wie schon oft hier im Forum gelesen - einfach zu mehr Ballkontakten und Situationen. Mehr Kontakte/mehr Situationen = höherer Ausbildungswert, ...zudem ist es bei mehr Kontakten und mehr Sitationen interessanter für die Kinder, ...der Fun wächst. Darüber hinaus haben kleine Vereine ein kleineres personelles Problem bei der Besetzung der Mannschaften, größere Vereine hingegen könnten ein Platzbelegungsproblem hinsichtlich des ableistens von Punktspielen und auch beim Training bekommen.


    Hinsichtlich der Ausbildungsziele deute ich das so, dass es hinsichtlich der D-Ausbildung hier überhaupt kein Nachteil ist, sondern eher ein Vorteil, weil die individual.- und gruppentaktische Ausbildung hier das Thema ist und dafür benötige ich ebenfalls kein Großfeld, ...im Gegenteil, ...mehr Kontakte/mehr Situationen = mehr Ausbildung und mehr Spass.


    Zudem die körperliche Seite der Kinder -gerade im ersten Jahr-, ...wo dürre Bohnenstangen ohne Fußballermuskulatur in viel zu großen Trickots auf einer großen Wiese stehen, oftmals weite Wege gehen und meist wenig Kontakte -je nach Position- haben, ...entsprechend gefrustet sein können/könnten.


    Auch das üben der Kette und das üben des Verschiebens könnte auf dem Kleinfeld -Chris sag was :) - vermutlich noch besser einstudiert werden, weil ....wiederrum...mehr Situationen, mehr Kontakte möglich sind.


    Es gibt für mich keinen einzigen Vorteil, ...mit einer Jugendmannschaft -vor allem mit einer Jugendmannschaft- die nicht das Thema Mannschaftstaktik hat, ...auf das Großfeld zu wechseln, ...nöö...es gibt eigentlich nur Vorteile beim Kleinfeld!


    Nennt mir doch mal die Vorteile für das Großfeld, welche


    a)nicht wiederlegbar sind und/oder
    b)nichts mit dem Gewinngedanken zu tun haben ;)


    Wenn man den Ausbildungsgedanken als Überschrift nimmt, kann man eigentlich nicht zum Großfeld tendieren.


    Gruß Andre 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Die Botschaft hör' ich wohl ...


    DFB Konzept hin, altersgerechte Förderung her. Unter'm Strich geht es um Leistung und Gewinnen, es geht um Spitzenspieler und Fußball und das auf dem Großfeld. Traurig aber wahr.


    Wenn ich z. B. in das DFB Konzept schaue, dann steht da bei E-Jugend noch gar nix von Taktik oder sowas. Erst ab D-Jugend fängt das an. Schau ich aber dann bei den DFB Stützpunkten in das Programm an zum Talentsichtungstag 2010 (Bayern z.B. http://www.bfv.de/cms/docs/Lei…lentsichtungstag_2010.pdf) für die Jahrgänge 1999 (scheidende E-Jugend!!), dann sehe ich da schon bei der 2. Station (Station 2a, ein 4:4 Spiel) als Bewertungskriterium: "Hervorragende taktische und technische Fähigkeiten; Gruppen- und mannschaftstaktische Varianten werden unter Gegner- und Zeitdruck beherrscht; Variables und effektives individualtaktisches Verhalten (1:1); Auffällige Kreativität; Mut und Risikobereitschaft jederzeit vorhanden; Keine Probleme in Disziplin oder Fairplay" Lt. DFB sollten die das aber noch gar nicht können dürfen/müssen/sollen/wollen - was weiß ich.


    Das selbe beim Torwart. Plötzlich soll der scheidende E-Jugendliche Torwartspezifika erfüllen; Werfen und sogar Hechten. Wo man doch die Jungs noch gar nicht auf Positionen festlegen soll und spezifisches Torwarttraining doch erst erst später einsetzt.


    Ich frage: Wie passt das zusammen? Die Antwort: Nur über das olympische Motto: Höher, weiter, schneller.


    Für mich sieht das so aus, als gäbe es einen "Teil" im Konzept, das Kinderpsychologen, Pädagogen, Eltern und was weiß ich noch wen alles zufrieden stellen soll und dann gibt es ein knallhartes Leistungssportkonzept für die Spitzenspieler von morgen.


    Was hat das mit D-Jugend und Kleinfeld zu tun? Nun, wg. Letzterem lasst die Jungs auf's Großfeld. Das Unvermeidliche kann man nicht aufhalten. Körperlich und geistig haben die Jungs das drauf.

    LG Paul

  • Spielt mal 2 Jahre D 9 von 16er zu 16er, und ihr seit von dem Konzept überzeugt.


    selbst die stärksten Kritiker, sehen das bei uns inzwischen so.


    einziges Problem, die Mannschaft, die bereits 11er gespielt hat, hat absolute Nachteile, das betrifft aber nur einen Jahrgang in der Übergangsphase.
    Diese Diskussion hier wurde im Saarland genaus so vor 3 Jahren und in Rheinland -Pfalz seit 2 Jahren geführt.


    Inzwichen sind alle davon überzeugt, dass es aus der sportlichen Weiterentwicklung nichts besseres gibt.


    einziges Problem ist die Kadergrösse, und die sieht mal bei jedem Verein anders aus, sollte aber nich ausschlaggebend sein bei dieser Grundsatzdiskussion.


    D9 hab ich schon vor 5 Jahren in der Schweiz gesehen, und bin seitdem überzeugt..


    es wird eindeutig mehr Fussball gespielt!!!!!! als bei der 11er.


    ich lass hierbei mal die absoluten leistungsmannschaften aussen vor



    Günter

  • Man sollte das Konzept Konzept sein lassen. Es ist ein Rahmen, eine Orientierung, kein Korsett oder Gesetz, dass von A-Z anzuwenden ist. Jedenfalls steht das nicht da drin.
    Wenn ein E-Jugendlicher nun mal schon eine ausgeprägte Ballkontrolle, eine gute Pass- und Schusstechnik hat, koordinativ auf der Höhe ist usw. usw. kann er alles, was ein E-Jugendlicher können soll, also schau ich eine Stufe höher. Wenn er schon so weit ist, dass er die Kriterien des Stützpunktes erfüllt, warum nicht. Bei einem E-Jugendlichen, der noch nicht mal einen Ball unfallfrei über 10m führen kann, muss ich halt ein wenig tiefer anfangen. Aber es sollte doch klar sein, dass Stützpunktkriterien nicht für alle anzulegen sind. Das soll der Einstieg in die Talentförderung hin zum Leistungssport sein und nicht ein Breitensportleitfaden. Das ist doch alles eine Frage der Skalierung, wie werden die Kriterien und Dimensionen angelegt und wo befinde ich mich nun mit einem Team oder Spieler auf dieser Skala. Bin ich mit meiner "Landesliga"-E-Jugend am oberen Ende, schau ich was die Stützpunkte so wollen und können sollen. Ist dem nicht so, schau ich halt was meine Jungs noch nicht von dem beherrschen, was der DFB für eine 0815 E-Jugend vorschlägt.


    Zum Thema D-Jugend-Feld:
    Ich habe selbst früher noch als D-Jugendlicher auf Großtore 11vs11 auf dem Großfeld gespielt. Rückwirkend betrachtet war das zu groß, isb. die Tore.
    Momentan ist es so bei uns im Kreis, dass von 5er zu 5er in 11vs11 auf 5m-Tore gespielt wird. Ein Schritt zurück auf 9vs9 würde ich begrüßen, da die Ballkontakte/Spieler sich erhöhen und es ein gutes Mittelding zwischen einer 11er C-Jugend auf Großfeld und einer 7er E-Jugend auf nem Halbfeld ist.

  • PaulBreitner: Ich muss dir recht geben in dem Punkt, dass man schon korekturen an dem Konzept vornehmen könnte, bzw sich nicht zu 100% daran halten sollte, sondern ihn nur als Leitfaden benutzen sollte. Aber zu dem was du sagst...Talentsichtungstag...ich weiß ja nicht wie das bei euch abläuft...bei uns werden die besten Spieler der Vereine dorthin geschickt, wenn der Trainier meint, dass diese weiter sind als der Durchschnittliche Spieler dieser Altersklasse. Das heißt, das diese Spieler die Lernziele der entsprechenden Jugend bereits erlernt haben und aufgrund dessen schon neue Dinge, (in dem speziellen Fall dann Ziele der D-Jugend) zumindest in Ansätzen beherschen sollten. Ansonsten hat ein Kinde bei der Talentsichtung NICHTS zu suchen. Wenn jemand wirklich gut ist, dann beherscht er MINDESTENS grundzüge der Ziele der höheren Altersklasse wenn nicht schon mehr.

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Zw3rG: Ja und Nein. Freilich ist das schon so wie Du sagst: Schau halt was die können und mach das mit den Jungs. Logo! Bin ich auch voll bei Dir.


    Ich finde die ganze Diskussion - zumindest wenn es um das Wort "Ausbildung" im DFB geht etwas scheinheilig. Dieses DFB Konzept ist nämlich alles, nur kein Breitensportkonzept. Das ist knallharter Leistungssport mit dem Ziel die Nationalspieler von morgen zu scouten. Für uns Vereinsnormalos ist da wenig "dabei". Der einzige Effekt ist, dass der gute Spieler, der in der D/E-Jugend den Verein verlassen hat irgendwann als Spielertrainer in der Ersten wieder zurück kommt. Wenn überhaupt ...


    Man (wir in den Vereinen) müssen uns halt überlegen was wir wollen: Zieh ich das so durch wie der DFB das schreibt und vorgibt das es zu laufen hat, dann muss ich die D-Jugend auch in ner D9 spielen lassen - von 16er zu 16er. Steht sogar so drin. Wenn ich das aber so durchziehe wie die Realität aussieht, dann läuft der Hase anders.


    Wenn Du mich fragst, wie ich das für den "Normalospieler" am liebsten hätte, dann wäre ich ner D9 nicht abgeneigt. Ich denke der Vorschlag ist gut!


    Wenn Du mich fragst, wie ich es für die Talente am liebsten hätte, dann sage ich: Großfeld und Selektionsdruck. Es kommt halt immer darauf an und wenn ein E-Trainer den Jungs nix Taktisches beibringt, dann sind die auch nicht im "System des real existierenden Sammer-DFBs" drin.


    Wir haben in unserem Verein nen Trainer, der ist sehr erfolgreich an Siegen gemessen. Der - so meine Wahrnehmung - kümmert sich nix um irgendwelche DFB Konzepte auf Papier, der kümmert sich um die Realität. Zumindest seine Realität heißt: Leistung, Leistung und nochmals Leistung. Aus dessen Mannschaft sind 2010 drei (von 7) 1999er Spielern gesichtet worden. Der presst denen aber auch Taktik rein und die setzen sich bei der Sichtung auch durch. Für den Dorfverein ist das m.E. kontraproduktiv, denn die Spieler sind weg.



    Fazit: Die Frage D-Jugend Kleinfeld ist m.E. nur dann zu beantworten, wenn man beantwortet hat, wo man hin will. Der Dorfverein wird im Zweifel immer der gelackmeierte sein und hier sollte man es m.E. so machen, dass man die Jungs beim Verein hält, damit die später auch mal n Ehrenamt/Funktion übernehmen können und den Verein am Leben halten. Im Zweifel also Großfeld, damit möglichst viele Kinder spielen können und nen Platz in der Mannschaft haben. Das ist m.E. ne Grundvoraussetzung das die bleiben.


    Das klingt jetzt vielleicht recht egoistisch und so a bisserl nach dem Motto: Lieber ne schlechte Förderung und auf dem Großfeld damit die Spieler beim Dorfverein bleiben als ne gute Förderung aufm D9 und später gehen sie weg. So soll es aber nicht gemeint sein - zumidest nicht 100%ig. Ich sehe halt schon, dass es wichtig ist, dass die Kinder spielen dürfen. Im Zweifel ist für mich das das wichtigste Kriterium. Die ganz Guten werden sich schon irgendwie durchsetzen wenn sie das wollen und das auch auf dem Großfeld. Ich denke nicht, dass ein Talent verloren geht, weil man mit der D auf dem Großfeld spielt.


    LG Paul

  • TuB92: Ja. Das ist richtig was Du schreibst. Das ist bei uns auch so. Vorher ist es aber bei uns (je nach Trainer) auch noch so, dass die den Kids reinpressen was rein geht.


    Was mich in dem Prozess da anstinkt ist, das der DFB ist auf eine gewisse Art und weise scheinheilig ist. Sollen doch dann hinschreiben was sie meinen: 1) Für ne "Normalo" Ausbildung orientiert Euch daran und macht nix weiter. 2) Darüber hinaus sichtet die Guten schon mal Vor und presst denen rein was sie vertragen und noch mehr, damit nochmal gesiebt wird. 3) Den Rest schickt ihr bitte auf nen Talentsichtungstag, dort greifen die großen Vereine der Region die Jungs dann ab. 4) Beginnt bitte von vorne mit den ganz Kleine aus Eurem Dorf.


    Vor diesem Hintergrund ist halt die Frage D9 oder D11 schon differenziert zu sehen ...



    LG Paul

  • Paul, so unterschiedlich ist dieSichtweise,


    für unseren dorfverein war die D9 ein absoluter Glücksfall, 2 Jahrggänge mit je 12 bzw 13 Spieler, jeweiliges Trainerteam, das bei Mannschaft und eltern voll ankam.


    bei D11 hätten wir alles neu ordnen müssen. es kommt doch immer wieder auf die Sichtweise, die durch die eigenen Verhältnisse geprägt ist, an.


    aufgrund dieser Konstellation sind z. B. 2 Spieler noch 1 Jahr geblieben , bevor sie höherklassig wechselten.


    übrigens: auch die Stützpunkte und die Leistungszentren bei uns spielen im D-jugendbereich nur noch D9


    gerade für die schwächeren Spieler ist D9 absolut leistungsfördernd. ich war auch skeptisch. bin inzwischen total überzeugft.


    Günter

  • PaulBreitner,


    und ich finde es nicht traurig, sondern legitim. Es geht um Eliteförderung. Der Dfb macht das, um möglichst kein Talent unentdeckt zu lassen. Unser Stützpunkt (31) hält sich zu 100 Prozent an die Vorgaben seines Arbeitgebers! Hier werden auch keine Talente verschachert, hier steht sogar in der Zeitung, dass der Stützpunktleiter -ein gewisser Klaus Burandt- (für eine etwaige Recherche deinerseits benannt) empfiehlt, ....niemanden vor der C Jugend in einen größeren Verein abzugeben. Dafür gab es sogar Absprachen mit den größeren Vereinen, damit die die anfragenden Eltern die ihre KInder dort vorstellen, ....abwimmeln. Sehr verantwortungsbewußt wie ich finde, ...trotz Eliteförderung.


    Das Konzept des Dfb -welches ich super finde- ist zunächst als Hilfe für den Trainer ganz unten entwickelt. Er bekommt -für mich sinnvolles- an die Hand und kann mit der INPUT arbeiten, obwohl er theoretisch keine Ahnung haben muß.


    Bevor es das gab, hat jeder gemacht was er will, ....so wie eurer Körperverletzer....schuldigung...ich meinte euren Supergewinnertrainer. Supergewinnertrainer sind meist in aller Leute Munde, ...aber nur bei denen, die keine Ahnung vom Kinderfußball haben. Die haben wirlich gut spielende Mannschaften, weil sie ja die Individualtaktik und Gruppentaktik nicht mehr studieren, sondern sich zum Großteil bereits mit der Mannschaftstaktik befassen. Oftmals -so meine Beobachtung- haben die Einzelspieler (natürlich mit Ausnahmen) große Defizite z.B. beim 1:1, ...aber das nur am Rande.


    Wir haben hier einen Stützpunkt, der derzeit und auch schon seit längerer Zeit sehr gut funktioniert. Die Vereine schicken und die Trainer lassen sich dort sehen. Neulich war wieder eine Trainerfortbildung und es waren -soweit ich es in Erinnerung habe- 54 Trainer anwesend. Meinst du, die werden nun alle verarscht?


    Das was du hier heute von dir gibst verstehe ich als Ausverkauf. Du öffnest jedem nicht so Belesenen, der vielleicht mal mit Selbstkritik an sich heran ging, damit die Scheunentore, ganz Prima, das waren 10 oder 20 Schritte rückwärts! Unverantwortlich.


    Der Verband und dessen Koordinator hält sich vielleicht nicht dran, aber beim Dfb habe ich das nicht gefunden. Erklär mir das doch mal, damit ich nicht dumm sterbe.


    Kann es sein, dass dort -genauso wie bei manch einem anderen Stützpunkt- Leute sind, die ungestarft Dinge tun, die vom Arbeitgeber so nicht gewünscht sind?


    Wenn dem so ist, ist es das Sahnehäubchen, denn du hättest für diesen Fall so getan, als wäre alles vom Dfb scheisse und verlogen. Du hättest dann aber eingentlich nur von schwarzen Schafen gesprochen!


    Ferner hätte ich noch die Frage, wieviele Spieler von eurem Dorfverein denn weg sind. Wieviel Prozent sind es denn so pro Jahr? 1 oder 3 Prozent?


    Wo wollt ihr denn hin mit eurem Dorfverein, wäre es da nicht besser, wenn du als Trainer dort hingehst, wo du den Dorfverein siehst? Wäre einfacher oder?

  • Hallo Andre


    Stützpunkt ist nicht gleich Stützpunkt, da gibt es riesenunterschiede


    wir hatten hier 2 Stützpunkte,
    eine von einem B Lizenz-Trainer, eine von einem A-Lizenz /EX Bundesliga)


    inhzwischen zusammengelegt, die eltern und Kinder des EX-Bundesligisten sind heilfroh in geordnetes und nach DFB -Konzept ausgerichtet und auch (!!)
    durchgeführtes Training zu kommen. viele wollen da schon aufhören.


    man kann nicht alles über einen Kamm scheren.


    übrigens:


    du hast einen ausführlichen Bericht über ein grösseres Jugendturnier mit all seinen Begleiterscheinungen geschrieben.
    ich werde mich dazu noch äussern, weil ich den so Richtungsweisend für alle Jugendtrainer finde, ich aber dazu etwas Zeit und Ruhe brauche,
    da für mich persönlich hier ganz entscheiden Sachen stattfanden.


    Günter

  • Ich habe nicht alles von der Kritik verstanden, deshalb antworte ich jetzt einfach mal "drauf los".


    Also zunächst finde ich nicht das alles beim DFB Scheiße ist. Ich glaube auch nicht, dass die Trainer verarscht werden. Im Gegenteil: Ich keine keinen deutschen Sportverband, der Vergleichbares für die Jugendförderung tut.


    Ich will auch nicht bewerten. Mir geht es um den Widerspruch - zumindest empfinde ich einen. Günter hat aber schon recht: Alles eine Frage der Sichtweise und der persönlichen Erfahrung, die ja nicht die Mehrheit widerspiegeln muss.


    Kurz gesagt: Der DFB kommt mir so vor, wie der Arbeitgeber der sagt es ist egal wie lange Du bleibst, Hauptsache die Arbeit ist getan und dann doch darauf Wert legt, dass Du Abends lange bleibst. Aber das ist nur mein Eindruck, der aus den Dignen die bei uns so passieren entstanden ist.


    Bei uns ist das so, dass in der vergangen Saison von insg. 20 E-Jugendspieler (da sind diejenigen schon dabei die gar nicht regelmäßig ins Training kamen) 3 Spieler (ca. 15%) in den 6km entfernten DFB-Stützpunktverein gewechselt sind, weil sie gescoutet wurden. Wenn Du die "Trainingsverweigerer" noch abziehst sieht das Verhältnis noch schlechter aus.


    Das ist kein Kritik am DFB Konzept an sich - wie Du sagst ist es legitim. Ich habe keinerlei problem mit Leistungssport und Eliteförderung. Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es hat aber auch negative Seiten. So gut wie es ist; unseren Dorfverein treffen diese negativen Seiten nunmal. So ähnlich wie ein Flughafen, der ein Segen für viele Menschen sein kann, aber auch für einige gehörige Nachteile haben kann. Ich würde mir Wünschen, wenn das alles etwas "ehrlicher" kommuniziert werden würde. Evtl. so wie Du das oben geschrieben hast von dem Hr. Burandt.


    Und ja: Es kann sein, dass da irgendwer das nicht so macht wie es sein sollte. Ich treffe demnächst eh wieder jemanden vom Stützpunkt und werde den mal darauf ansprechen wie er das sieht mit dem E-Jugend-Scouting und den Inhalten der Talentsichtung in diesem Jahrgang.


    Wo wir mit unserem Dorfverein hinwollen kann ich Dir sagen: Überleben. Das liegt natürlich in erster Linie in unserer eigenen Hand.


    LG Paul