Wie 'sichtet' ihr?

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  • [quote='Holler',index.php?page=Thread&postID=26764#post26764] Ich setze für einen ambitionierten Verein aber ja auch Trainer voraus, die a) fachlich qualifiziert sind, um beurteilen zu können und b) keine egoistischen Selbstverwirklicher sind, sondern die Ausbildung der Fussballer vor Augen haben.[quote]


    Hi Holler nochmals, ...genau das ist das Problem, weil das ist fast nirgends der Fall. A oder B oder manchmal A und B sind die Realität.


    Weil es dann niemand sagen mag und das einfach nicht geschieht, sollte das Konzept die Dinge vorgeben. Wer in einem Verein mit einem festen Konzept als Trainer eintritt, der muß sich danach richten und wenn`s ihm nicht paßt, sollte er woanders trainieren.


    Ein Konzept, entstanden durch die Philosophie, ...sollte festgeschrieben sein, bestenfalls schon in der Eingangsseite der Internetpräsenz und auf jedem Briefkopf stehen und wenns geht auch noch am Eingangstor in vielen Sprachen stehen ;) . Genau das, schützt den Verein, die Trainer und letztendlich auch die Kinder.


    Alles andere ist meines Erachtens unprofessionell, birgt unnötige Gefahren und läßt Vätternwirtschaft zu und wenn`s gut läuft, ist es meist glück und von Zufällen abhängig. Wenns bei Euch oder wem auch immer derzeit läuft, ..ist ja gut, prima....und was, wenn drei neue kommen und den Hebel umdrehen? Können sie ja, jederzeit, ...weil jeder sein Süppchen kochen kann, ...weil keiner etwas sagt, keiner verhindert es, ...ein Systhem könnte das, ....das gibt es aber meist nicht. Hier fehlt die Struktur gänzlich und bei fast allen. Das finde ich bemerkenswert, weil es ist machbar, einfach und gut....nur keiner wills, ...wieso nicht?


    Manchmal meint man -nicht auf dich oder euch bezogen- gar, das alles gut läuft, weil man beispielsweise von den "Merkmalen des Jugendfußballs" noch nichts gehört hat. Es läuft aber nicht gut oder könnte fiel besser laufen. Gruß Andre

  • Bin ich bei Dir. Mit ambitionierten Verein meine ich eben Vereine, die es sich auf die Fahne schreiben, "besser" sein zu wollen und es dann, wenn sie A UND B erfüllen, auch sind. Unser Verein ist ein kleiner Dorfclub, und ja, es kann im Grunde jeder tun und lassen, was er will, und da ist auch schlechtes bei, was durchaus als "Gott-weiß-wie-gut" betrachtet wird :S


    Aber es ging ja auch ums Sichten, dass ist bei uns nicht nötig bzw. nicht machbar, weil eben zu wenig Spieler für mehrere Teams. Und dafür ist natürlich ein Konzept nützlich. Du hast als Argument für Sichtung über Turnierform mit Punktesystem die Transparenz angeführt. Wenn jedem "am Eingangstor" der runde "Tisch vor Saisonbeginn" angeschlagen steht, dann wüsste ja eigentlich auch jeder, worauf er sich einlässt, wenn er durchs Tor geht, oder? Aber ich sehe ein, dass es mehr als schwierig sein wird, Trainer zusammen zu führen, die solch einen runden Tisch vernünftig mit Leben füllen. Da merkt man wohl, dass ich bei dem Thema aus der Theorie gesprochen habe..

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Für mich ganz klar, ...ab der F, ...allein schon wegen des ständigen Ärgers mit den Eltern, ...um die Vetternwirtschaft (Trainersohn) zu verhindern. Auch ein mögliches Argument dahingehend, ...dass man die Freundschaften der Spieler verhindert...ist keines,...weil Paule, der leistungsmäßig nach Ansicht von mehreren Trainern in die F 1 konnte, lieber mit Mattes zusammen bleiben wollte, denn sie sind Schulkameraden und dicke Freunde. Nun spielt Mattes aus freien Stücken in der F 783, ...aber umgekehrt, sollte es nicht sein, weil auch Mattes dort spielt, wo er leistungsmäßig hingehört. Da es das von mir beschriebene Systhem so oder so ähnlich gibt, ...hat Paule jedes Jahr wieder die Chance, in die Gruppe vorzurücken, in die er leistungsmäßig gehört, statt das die einmal zur F von einem Trainer ausgesuchten Spieler hier bis zur B hochrücken und keine oder fast keine Neuzugänge zulassen. Später ab frühestens der D, eher C ginge das durch Rotation auch mal innerhalb des Jahres. Gruß Andre

  • Ab der F - Jugend. Und so, wie Andre es beschreibt. In der F 1 die leistungsstärksten. Persönliche Befindlichkeiten der Kinder/Eltern werden so berücksichtigt, daß betreffende Kinder dann auf Wunsch in die unteren Klassen rutschen und die nächstbesseren eine Klasse nach oben. Der umgekehrte Weg ist für mich ausgeschlossen.


    Eine Sichtung schon in diesem Alter ist für mich eine super Sache, weil ich


    1. leistungsmäßig entsprechende homogene Teams bilden kann und damit meiner Meinung nach eine bessere Ausbildung für den Einzelnen betreiben kann


    2. talentierte und/oder momentan leistungsmäßig weiter entwickelte Kinder gezielt fördern kann, ohne die anderen zu überfordern


    3. Kinder, die in ihrer fußballerischen Entwicklung noch nicht so weit sind, nicht überfordere

  • Schönes Thema.


    Also bei uns siehts so aus !.


    Bei den Bambinis wird nicht Gesichtet.
    Ab der F sieht es so aus das wir die Spieler in den ersten Einheiten zusammen Trainieren lassen und sie dann aufteilen. Hier ist so das die F1 immer den älteren Jahrgang stellt.Da bei uns dieser aber sehr knapp war (5 Spieler ) habe ich noch vier 2002er mit hoch genommen.
    Von den vier sind jetzt zu beginn der Rückrunde wieder zwei zurück in die F2 da wir noch einen 2001er dazu bekommen haben.
    Und von den beiden 2002ern geht einer mit in die E-Jugend und der andere bleibt in der F.


    LG.Mike

  • Wir haben eigentlich überall 2 Mannschaften, daher ist relativ einfach festgelegt:


    Bis zur E-Jugend spielen wir in Jahrgängen, die E1 teils auch schon nach Leistung aufgeteilt.


    Ab der D-Jugend (denn dort spielen wir höherklassig) wird so aufgeteilt, dass der Einser-Trainer ganz klar den Zugriff auf die Spieler hat, die er haben will. Der "Rest" ist die Zweiermannschaft. Oft sind 1-3 jüngere Jahrgänge dann auch in der Einsermannschaft.


    Prinzipiell halte ich längerfristige Sichtungen für sinnvoller als einen, alles entscheidenden Tag (Stichwort Tagesform). Man sollte daraus auch keine zu große Wissenschaft machen. Unsere Einsertrainer gehen mit ca. 25 Mann in die Vorbereitung, aus denen sich dann in 2-3 Wochen 18-20 für die Einsermannschaft rauskristallisieren, der Rest stößt dann noch zur Zweiermannschaft. Die Trainer reden miteinander, jeder hat das Prinzip akzeptiert (sonst kriegt er auch keine Mannschaft) und die Einteilungen sind völlig ok. Bei dem einen oder anderen hätte ich z.B. anders entschieden, aber das sind dann Ansichtssachen und kein Grund für mich zu intervenieren. Die Einteilungen sind nie so, dass man sagen kann, dass da jemand krass daneben lag.

  • Traumhaft, wo bin hier gelandet, spieler sichten usw.


    Ich bin in den kindergarten, dort 15 Jungs Mädels gefunden die nach dem kindergarten
    auch noch zur spielstunde gekommen sind. 1 Mädchen ging später in die Mädchenmannschaft (schade, sie ist richtig gut) 3 Jungs hörten nach 3 Jahren auf, Schach war doch das bessere,
    (also, ihr kennt das ja, die hatten mit Fussball gar nichts am Hut) 2 kamen im Laufe der Zeit neu dazu. Mehr war aus unserem Ort nicht herauszuholen, also ausbilden, ausbilden, begeistern
    usw. Nichts mit sichten oder auswählen. Trozdem über Jahre eines der besten Teams in unserer Region, jetzt in der D-Leistungsklasse aber an die absolute Leistungsgrenze gestossem,
    es fehlen einfach 3-4 gesichtete Spieler (Ironie ist bei mir des öfteren dabei, nehmt das bitte
    nicht allzu ernst. ) Hab aber eins erreicht, und darauf bin ich stolz, weil ich das mitgefördert
    habe, 2/3 der Mannschaft sind richtige Freunde. Zur Zt bauen sie ein Baumhaus, Mittagessen
    besorgen sie sich selbst, morgen Ruhetag, da wir ja ein Spiel hätten, dafür müssten sie dann aber am Karfreitag alle bereits um 10.oo Uhr erscheinen. Ist doch toll. Oder.
    Weiss ich, da ich meinen Sohn dort um 20.00 Uhr abholen musste, mit Werkzeug, von denen
    gar nicht wusste, dass wir die noch haben. Auch das sind die positiven Seiten die uns der Fussball gibt.

  • Da gebe ich Dir trotz meiner Postings recht, ...das ist auch wichtig und richtig und manchmal, denke ich das auch. Dann holt einen wieder die Realität hier ein und man bekommt mit, wie sie sich fetzen (die Trainer, die Eltern, Eltern/Vorstand, Vorstand/Trainer, Kinder/Kinder usw., usw.). In diesen Situationen, an diesen Tagen frage ich mich dann, ob das von mir propagierte -wenn es denn umgesetzt worden wäre- auch zu diesen Streitfällen geführt hätte? Meine Antwort glasklar: Nein, ...es hätte den Streit in weiten Teilen verhindert.


    Ohne Streit, eine homogene Truppe, ein verrückter Trainer der zum Lachen nicht in den Keller geht, auch über sich selber lachen kann, ...und du kannst dein Ergebnis auch erreichen. Eine Eine muß nicht das Andere ausschließen. Wie gesagt, ...ein Verein dessen Fußballabteilung aus 33 Jugendmannschaften + 10 Erwachsenen Mannschaften (Damen incl.) besteht; eine Stadt mit cirka 70.000 Einwohnern (davon cirka 40000 durch Eingemeindungen) und 7 Vereinen; zwei davon innerstädtisch, einer davon ist meiner, ...direkt an einem großen Neubaugebiet...deshalb wohl die hohe Mannschaftszahl.

  • Also bei uns wird wenn die Mannschaften in den Spielbetrieb gehen ( Bambini) die Mannschaften innerhalb eines Jahrgangs in gute und weniger gute eingeteilt. Diese Teams spielen dann bis zum Ende der E Jugend zusammen.
    Da wir immer zwei Teams pro Jahrgang stellen können ist die Aufteilung so geregelt. F1 stärkerer älterer Jahrgang, F2 schwächerer alter Jahrgang, F3 stärkerer junger Jahrgang und F4 schwächerer jüngerer Jahrgang
    Wir haben seit neuestem auch die Möglichkeit geschaffen das sehr starke jüngere höherspringen können. Es wird darauf geachtet das die Trainer und Teams meist zusammen auf einem Platz trainieren. Somit sind gute vergleichsmöglichkeiten geschaffen und man kann sich als Trainer mehr austauschen.
    Ausserdem sollten alle Trainer als Team auftreten damit Streitigkeiten und Egoistisches Denken vermieden wird.
    Ab der D Jugend wird aus beiden Jahrgängen die neue D1 gestellt weil die auch höherklassig spielen soll. Die schwächeren Spiler stellen dann die D2 und D3. Wenn möglich auch in Jahrgängen aufgeteilt.
    Ich denke wenn man mit den Eltern und den Kids das klar machen wie unser Verein aufgebaut ist und das bessere Spieler gefördert werden sollen ist das eine geute Regelung

  • svtrainer,


    ich gehe davon aus, dass du diese "Modalitäten" vor den Eltern nicht vertrittst, ....d.h....Du bekommst die Anrufe der vor Wut und Enttäuschung klagenden Eltern nicht, oder? Ihnen irgendwann sagen zu müssen, dass ihr Kind -nicht wie von ihnen gedacht oder vom Kind selbst gedacht- zu den "guten" gehört oder nicht bei den besser spielenden Freunden mitspielen darf und die Freund sind auch nicht bereit, tiefer zu spielen, ....ist für den ein oder anderen Trainer oder Verantwortlichen ziemlich anstrengend, unangenehm usw..


    Da wäre ein Systhem schon eine feine Sache, ...denn es steht fest, Punktgenau, und es gäbe deswegen keine Diskussion, ...weil ich auf das Systhem hinweisen kann und Punkt. Es schützt die Leute im Verein und sorgt mehr oder minder beiläufig für Gerechtigkeit und vermindert Vetternwirtschaft.


    Es wird immer mal wieder den einen oder anderen Trainer geben, ...der ein Wolf im Schafsfell sein wird und auch davor schützt es, weil dieser sich an das Systhem halten muß.


    Leute wie der Kollege Chris ist Verantwortlicher in einem Verein, wo bezahlte Trainer sich an die Vorgabe dieses Vereins/in dem Sinne -ihres Arbeitgebers- halten müssen, ...ich könnte mir vorstellen (und das berichtete er ja auch), das es dort solche Probleme überhaupt nicht gibt.


    Das was du da schreibst, ist original das, was in meinem alten Verein so auch läuft. Von allem ein bischen, so nach dem Motto, "Darfs noch ne Scheibe mehr sein?" Das läuft solange, wie alle mitziehen und der Tag wird kommen, da ist das Geschrei groß. Zudem ....weiss ich nicht....vielleicht ist es jährlich auch schon so, ...nur du bekommst es halt nicht mit, ...weil du nicht in der Schusslinie stehst. Gruß Andre

  • andre,


    also hinsichtlich deiner meinung nach freundschaften, die nicht tangiert werden, wenn man spieler auseinader rupft und der Trainer - sohn geschichte bin ich komplett anderer meinung:


    man sollte sehr wohl rücksicht auf freundschaften nehmen, wenn der verein keine "leistungsambitionen" hegt. hier ist es zb. bei unserem verein bis in die b-jugend klar erkennbar, dass hier jungens zusammenspielen, weil sie sich mögen. die hälfte von denen könnte locker bei weitaus höher klassigen teams mitspielen, wollen sie aber nicht, da sie mit ihren kumpels zocken wollen. ginge man nun hin und macht leistungs teams würden diese jungens sofort gehen, da sie dann auch woanders spielen könnten. sie wollen halt spass haben und das am besten mit ihren freunden. also gewähren wir das prinzip und haben auch erfolg damit, leider aber immer nur der folgende jahrgang, so ist die regel... aber mal ehrlich, andre, hier wird doch ständig von gewinnen und so ist nicht wichtig, ligen gehören abgeschafft und positionswechsle auch beim keeper am besten bis in die c-jugend gesprochen, wieso sollte dann ab der f-jugend leistungstechnisch zusammengestellt werden? passt das zusammen?


    zu der trainer-sohn geschichte kann ich persönlich nur folgendes sagen: ich mach den vorturner aus spass ohne aufwandsentschädigung und der tatsache, dass ich etwas mit meinen kindern machen kann. das ist auch der deal mit meiner frau. so ergibt es sich zwangsläufig, dass beide söhne, trotz 1 jahr unterschied, in meinem team kicken. es ist für mich anders gar nicht möglich, von der logistik mal abgesehen. in kleinen vereinen ist das eben so, sonst bekommst du die trainer ja gar nicht zusammen. und wenn sich dann mal ein elternteil beschwert, dass der trainer sohnemann häufiger spielt, dann kann man diese ja mal bitten, einmal eine trainingswoche mit allem und scharf und für spass zu übernehmen. wir bekommen ja auch nix dafür, der deal ist dann die betreuung des eigenen sohnes und evtl. mal eine bevorzugung. allerdings kann ich dir sagen, dass zumindest bei uns, auch in anderen jugenden, die trainersöhne es am schwersten haben. von keinem anderen wird mehr erwartet, niemand hört sich zuhause sonst noch die analyse an und niemand wird bei disziplinlosigkeit schneller zum duschen geschickt... das ist der deal!

  • Siebener,


    gute und stichhaltige Argumente, die du hier aufführst. Auch ich wäre in einem normalen Verein (also kein reiner Leistungsverein) vorsichtig und würde frühestens ab der E-Jugend leistungsorientierter arbeiten, da es erst ab D-Jugend um Auf - und Abstieg geht.

  • O.k., vielleicht sollte man hier unterscheiden, zwichen dem, was der Verein will oder nicht will. Wenn man es nicht will -Leistung, aufstreben usw..., frage ich mich natürlich, ...was der Verein hier in der Liga meldet, ...dafür gibt es doch eher Freizeitfußball, ...aber unter dem Strich kann ich das nachfühlen.


    Ferner möchte ich einstreuen, ...dass ich Trainer war und bald wieder sein werde und ich habe drei Söhne, die derzeit 2 mal C und einmal E Jugend spielen und dennoch bin ich der Meinung, dass ich dort trainiere, wo mein Sohn hingehört, ...statt ihn, im schlechtesten Fall dorthin mitzuschleifen, wo er sich -übertrieben gesagt- zum Gespött der Leute macht (nicht auf dich bezogen). Das passiert nämlich nicht selten. Und wenn es dann so deutlich wird, ...kann ich Leute und Kinder verstehen, die das nicht mehr verstehen.


    Zudem ---Freundschaften zerrüpfen--- war der Aufhänger...du umgehst mein eigentlich handfestes Argument, ...das der stärkere Spieler zum schwächeren ja wechseln kann. Macht er aber nicht, ..warum nicht, ...hat er "da unten" so wenig Spass, ...wenns doch dem Verein nicht darum geht (um Leistung), ...soll er doch runter gehn, ...wo ist das Problem? Gruß Andre

  • Andre, kompromisslos wie immer... Weder als Lob noch als Kritik gemeint. Nur muss man in der Realität immer Kompromisse machen, egal ob ein schön geschriebenes Jugendkonzept in der Schublade liegt. Welcher Verein würde denn schon sehenden Auges einen engagierten Trainer wie siebener verlieren wollen, bloß weil man auf die Buchstaben des Konzeptes pocht, und damit sein jüngerer Sohn nicht in seiner Mannschaft spielen darf? Hier gilt es eben abzuwägen, wo entsteht der größere Schaden? So ist es (fast) überall, außer vielleicht in deutlich leistungsorientierten Vereinen wie dem von Chris.


    und wenn sich dann mal ein elternteil beschwert, dass der trainer sohnemann häufiger spielt, dann kann man diese ja mal bitten, einmal eine trainingswoche mit allem und scharf und für spass zu übernehmen. wir bekommen ja auch nix dafür, der deal ist dann die betreuung des eigenen sohnes

  • Ich muss vielleicht ein bisschen was klarstellen: Wir sind nicht der Superduper-Überfliegerverein wo alles passt und jeder nur das macht, was er soll. Schön wär's...


    Aber so ein paar sinnvolle Grundprinzipien haben sich etabliert. Auch wir haben Vätertrainer, aber etwas überraschenderweise haben sich zwei davon nun bereit erklärt, die C1 zu übernehmen, und haben von sich aus erklärt, dass ihre Söhne hierfür nicht gut genug sind, sie damit aber kein Problem hätten, dass diese beiden in einer niedrigeren Mannschaft spielen würden.


    Ich war beeindruckt.
    (Ok, ich hab auch versucht, sie dahin zu lenken...)


    Ansonsten, irgendwo weiter oben bei Andre stand, dass die Trainer bei uns bezahlt werden und wir daher das fordern können. Unsere Trainer kriegen keinen Cent bisher (soll sich ab nächster Saison ändern).

  • Zitat Andre:


    ich gehe davon aus, dass du diese "Modalitäten" vor den Eltern nicht vertrittst, ....d.h....Du bekommst die Anrufe der vor Wut und Enttäuschung klagenden Eltern nicht, oder? Ihnen irgendwann sagen zu müssen, dass ihr Kind -nicht wie von ihnen gedacht oder vom Kind selbst gedacht- zu den "guten" gehört oder nicht bei den besser spielenden Freunden mitspielen darf und die Freund sind auch nicht bereit, tiefer zu spielen, ....ist für den ein oder anderen Trainer oder Verantwortlichen ziemlich anstrengend, unangenehm usw.. Zitat Ende


    Dadurch das die Eltern schon von Beginn an gesagt bekommen das nach der E Jugend die Karten neu gemischt werden, umgehe ich so manchen Streit. Wenn ein Auswahltraining gemacht würde wie manche hier vorschlagen ist die Entäuschung der Kinder noch viel größer weil die sich ja wahrscheinlich sogar richtig angestrengt haben.


    Ich habe das auch mal gemacht und es war nicht schön den Kindern sagen zu müssen so du hast es geschaft und du XY leider nicht. Ich habe dann ein paar Spiele der D Jugend mir angeschaut und mit den Trainern der jeweiligen Mannschaft gesprochen wer von den Kindern ihrer Meinung nach in die erste Garnitur gehören.
    Außerdem habe ich mit den Spielern gesprochen und ihnen die Vorzüge vom besserern Training als Beispiel gegeben. Aber wenn einer nicht will da machst du eh nix dran, dann soll er auch eine Etage tiefer spielen dürfen.
    Durch das sichten bei Spielen und der Meinung der anderen Trainer habe ich meinen Kader direkt festgemacht ohne ein Auswahltraining machen zu müssen.Man weiss ja was man braucht ( 2 TW 5 Abwehr 5 Mittelfeld 5 Stürmer )



    Die knallharte Konzeption durchzuziehen ist eh ein Wunschdenken. Wie beschrieben wurde muss man auch Kompromisse machen müssen. Da hat der Jugendvorstand auch schon Probleme gehabt mit Eltern und Trainern. Ich plädiere dafür das es bestimmte Regeln gibt die man auch etwas weicher auslegen kann. Wir hatten mal die Order das in unteren Jahrgängen strikt nach Jahrgängen getrennt werden sollte, was zur Folge hatte das sich gute Spieler die eine Mannschaft höher spielen wollten , den Verein verlassen haben.


    Gruß
    Frank

  • andre,


    also, hier verstehe ich dich nicht ganz. leistung? das wort hast du seinerzeit in zusammenhang mit jungen teams nur angespuckt! von abschaffung aller tabellen und staffeln war die rede und nun soll leistung über spass stehen? wie gesagt, auch du hast den ansatz zu wechselnden positionen bis fast zur jungen c vertreten, eigentlich recht leistungsfremd, nur der ausbildungsrichtlinie des dfb unterworfen, oder?
    meistens haben nämlich diejenigen in f bis e gewonnen, die positionstreu gespielt haben und, gegen den dfb, früh genug passspiel trainiert haben. leistung eben, nicht ausbildung...


    mein anstaz ist ein anderer. ich forme mein team jetzt seid jahren, halte zusammen, ergänze usw. hier zählen für mich absolut gleichbrechtigt zwei dinge: kann der junge mithalten oder uns weiterbringen, und passt er sozial und menschlich ins team! so nehme ich auch immer wieder gerne freunde von wem auch immer, und schaffe es, diese ins team zu integrieren und dann auch fußballerisch weiter zu bringen. tja, das geht, wenn die chemie untereinander stimmt, selbst jetzt noch in der c. so habe ich ein team geformt, nicht unbedingt aus 11 freunden, aber aus jungens, die sich gut kennen, verstehen und ausserhalb des platzes gerne miteinander was machen. so sind wir ohne die großen individualisten stadtpokalsieger geworden und zweiter der meisterschaft.
    der ansatz, ich nehme die größten, schnellsten, technikbesten und forme dann ein team, ist nicht mein ansatz und auch nicht der unseres vereins. wir betreiben breitensport für jugendliche mit blick nach oben und haben trotz dieses "mangelnden leistungsprinzips" und "vetternwirtschaft" diverse teams in der leistungsklasse. tja, und nun?


    die sache mit dem sohn ist für mich praktisch und bei einem team pro jahrgang ja wohl auch kein problem, oder? wie gesagt, ich spreche hier ganz allein für mich, denke aber, dass es andere auch so geht.

  • Hallo Siebener
    stimme deiner Meinung (Freundschaft, Trainersohn) vollkommen überein.
    bei den ganzen Diskussionen hier müssen wir doch eins beachten, in welchem Verein sind wir hier tätig. Genug Auswahl, höhere Klassen, oder froh sind dass wir genug Spieler zusammenbekommen. ohne Vatertrainer gäbe es doch in den meisten kleinen Vereinen
    keine Trainer. ich seh das doch jetzt bei uns im kommenden Jahr bei E und Bambini, noch kein
    Trainer gefunden, da kein Vater dabei ist der dazu bereit. bei der F-jugend ein sehr angagierter Vater der aber selbst sagt, dass er vom Fussball keine Ahnung hat, da er nie gespielt hat, und nie was mit Fussball am Hut hatte.


    ein anderes Problem sehe ich aber in dem Vater-Sohn Verhältnis. Ich trainier jetzt meinen
    Sohn seit 8 Jahren, ich merke das ist zu lang. Dabei hatte ich noch Glück, Abwechselung
    durch Stützpunkttrainer, Schulmannschaft (toller Sportlehrer /erfolgreicher Trainer) und einmal in der Woche als Gast bei der Eintracht Trier. allerhöchste Zeit aufzuhören.
    Zum Glück aber kein Eltern/Mitspielerproblem gehabt, da er sehr mannschaftsdienlich spielt, fast
    alle entscheidenden Tore macht, sich aber ansonsten sich nicht in den Vordergrund stellt, und dadurch akzeptiert wird.
    Unser C-Jugendtrainer dagegen hört fast jeden Samstag die Maulerei, er würde seinen Jungen
    bevorzugen (obwohl das nicht so ist)

  • bei uns sieht es ähnlich aus wie bei siebener. trotz allem werden die jungendmannschaften konzentriert, professionell und mit spass trainiert.
    jedoch wird aber ab der d-jugend gnadenlos aussortiert und das "niwoh" ein wenig zu heben.


    beim thema trainersohn, kann ich mich entspannt zurücklegen, da er mit abstand der talentierteste seines jahrgangs ist. ;)

    "der runde steht im eckigen!"