Vielseitige Bewegungsschulung bei E-Junioren

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  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage bezüglich dem Inhaltsbaustein "vielseitige Bewegungsschulung" bei E-Junioren.


    Kann / Soll der Trainer während dieser Einheit schon Übungsformen auf die im Hauptteil zu behandelnde Technikform einbauen?


    Zum Thema Passen gibts beim DFB folgende Aufwärm-Übung: http://www.training-wissen.dfb.de/index.php?id=514995


    Ist dies tatsächlich so okay bzw. ist dies noch eine Aufwärm-Übung im Sinne von einer vielseitigen Bewegungsschulung da z.B. der DFB auch z.B. in seinen Ordnern von Mix-Training (d.h. Grundbewegungen mit fußballspezifischen Inhalten kombinieren) spricht.


    Ich bin da etwas verunsichert. Der DFB hat beispielsweise auch Bilder zum Thema veröffentlicht, auf denen Kinder mit Bällen jonglieren etc. (also Koordinationstraining). Und in den Übungen von DFB Online beginnt die erste Übung direkt mit einer richtigen Übungsform.


    Besten Dank,
    vanbassten

  • Hallo vanbassten,


    nicht soviel Mühe in das "Schlagwortjonglieren" stecken. Die Ausbildungsziele in ein zwechmäßiges Handeln umsetzen ist völlig ausreichend.
    Aber zu deiner Frage:
    Das Schlagwort "Vielseitige Bewegungsschulung" gem. DFB-Konzeption ist Schwerpunkt im Bambini-Training, m.E. noch in der F-Jugend und beschreibt die nicht-fußballspezifische, breit angelegte Koordination nicht zwingend mit Ball.
    In der E sollte das allenfalls noch ein Randthema, etwa bei "Gaudi-Spielchen" sein.


    Wenn du gleichzeitig von Aufwärmteil-/Hauptteil-Überbrückungen sprichst, so paßt das eigentlich nicht zusammen, weil hier das Fußballspezifische durchklingt.

  • Dem muss ich leicht widersprechen. Vielseitige Bewegungsschulung ist Teil des DFB Ausbildungskonzeptes und kommt grundsätzlich mindestens bis zur D-Jugend zur Anwendungen. Es spricht nichts dagegen, es auch mit noch älteren Jugendlichen hin- und wieder zu machen.


    Es bedeutet nicht, dass das alles Kleinkinderspielchen sein müssen. Es bedeutet nur, dass eine umfängliche Bewegungsschulung, die gerade nicht ausschließlich fußballspezifisch ist, gemacht werden soll. Soweit möglich, ist so etwas gut in kleinen Wettspielchen zu machen. Es können können vor allem kognitive und auditive Signale mit eingebaut werden. Rückwärts oder auf einem Bein zu laufen zu können sind beim Fußball sehr wichtig. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Mit Ball (auch in der Hand) oder ohne Ball etc. pp.


    Die Frage war von vanbassten allerdings, ob er im allgemeinen Bewegungsteil schon auf den Hauptteil vorbereiten soll. Vermutlich scheiden sich da die Geister. Ich halte das für nicht zwingend, es ist sicherlich aber auch o.k. so eine Art methodische Reihe aufzubauen.

  • Bei uns im Trainerlehrgang wurde uns nahegelegt zu versuchen alles am Schwerpunkt auszurichten.


    Bei der allgemeinen Erwärmung können das dann ruhig Fangspiele sein, wenn das Thema Driblling ist.

  • Also, vielseitige Bewegungsschulung und Koordination ist immer relevant. Besonders bei hohen Trainingszeiten wird diese wichtiger. Ein Spieler, der sich gut bewegen kann ist verletzungsresistenter und kann auch in unüblichen Situationen Fußball relevante Bewegungen improvisieren und koordinieren. Als Beispiel könnte man da Boatengs Rettungsaktion auf der Linie gegen die Ukraine nennen. Dass er den Ball klären kann, hat er einer überragenden Koordination zu verdanken, denn niemand würde je auf die Idee kommen das Klären im Rückwärtsfallen aus der Drehung zu üben. Breitensportler werden jedoch besonders gesundheitlich profitieren und können ihren Lieblingssport bis ins hohe Alter ausführen.

    Man muss nicht zwingend mit der Erwärmung direkt auf den Hauptteil vorbereiten.

    Man kann es machen und trotzdem schon vieles an Koordination mitnehmen. Wenn man z.B. ein Rondo im 5 gegen 2 spielt (Thema könnte Passen bei einer D-Jugend sein) und die Jungs das schon gut können, gebe ihnen doch einfach noch einen zweiten Ball in die Hand, der geworfen werden muss oder auf Dribbeltoren sind "Krakenverteidiger" (Auf allen Vieren auf dem Rücken) etc.. Es gibt so viele Möglichkeiten relativ Fußballspezifisch zu sein und dennoch sich vielseitig und abwechslungsreich zu Bewegen. Man muss nur kreativ sein.

    PS

    Für mich ist jetzt schon ein Klassiker das Flag-Football-Spielen. Die Kinder lernen hier nicht nur Räume zu erkennen und aggressiv anzulaufen, sondern sie verlieren auch die Scheu vor Zweikämpfen und können Körpertäuschungen ausprobieren. Dazu kommt noch, dass es ein sehr gutes Sprinttraining ist. Ich mache das mittlerweile immer, wenn ich den Schwerpunkt auf das 1 gegen 1 lege für ca. 30 Minuten.

  • Was ist das Flag-Football- Spielen?

    Eine kontaktlose Version des American Football.

    Das Tackeln wird ersetzt durch Flaggen die sich an der Hüfte eines jeden Spielers befestigt sind und vom gegnerischen Verteidiger bei dessen Ballbesitzt abgerissen werden dürfen.

    Dies zählt dann als Down.

  • SG-Nr8

    Spielst du das dann mit O-Line und Aufstellung, wie beim Original?


    Zugegeben spielen wir auch immer wieder mal eine Version, allerdings spiele ich es durchgehend und ohne Aufstellung sondern als Fangspiel-Variante. "Getackelt" werden also Leibchen klauen darf nur wer den Ball gerade hat. Sollte er den Ball nicht vorher loswerden erhält das andere Team den Ball.


    Das ganze gibt es bei uns dann in verschiedenen Varianten wie z.B. Pässe nur zurück erlaubt, oder in Verschidenen Spielfeldern.


    Aber wenn ich deine Erklärung lese fällt mir auf dass das nicht wirklich viel mit dem Original Football zu tun hat. Bei dir hört sich das anders an.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ich empfinde das Thema als sehr wichtig und meine das man solche Übungen bis in den Herrenbereich als kurzes (!) Warm-Up

    immer machen kann.

    Wir in der F fangen eigentlich immer mit Handball, Rugby (mit Leibchen), oder auch kleineren Bällen an. Es bewegt sich meistens jeder, macht Spaß und ist wie Schon gesagt für die körperliche Beweglichkeit gut geeignet.

  • Wir spielen auch nur die auf die einfachste Form heruntergebrochene Variante ohne Aufstellung.

    Im Grunde genommen ein "Schwänzchenfangen" mit Ball.


    Flag Football bietet, je nach Mannschaftsgröße, unterschiedliche Spielweisen und Regeln an die sich aber grundlegend am American Football orientieren. Ich denke damit sollte sich jeder, der schon mal Football gesehen hat, was darunter vorstellen können.

  • Ich habe nochmals nachgeschaut und wir spielen es eher nach Touch-Rugby regeln.

    1. Anstoß ist ein Dropkick

    2. Kein Pass darf nach vorne gespielt werden

    (3. Kicks nach vorne nur unter Knie-Höhe)

    4. Kein Körperkontakt! Sonnst Ballwechsel!

    5. Spielfortsetzung duch einen "Touch"

    -Der Spieler dessen Band abgerissen wurde legt den Ball auf den Boden und rollt ihn durch seine Beine. Ein weiterer Spieler nimmt ihn auf und Passt ihn nach hinten. Die Verteidiger müssen 5m Abstand halten.

    6. jedes Team hat 6 Versuche (nach dem 6 "Tackle" ist ein Ballwechsel)

    7. Gepunktet wird durch das Ablegen des Balles hinter der Ziellinie.

  • so das klingt wirklich interessant, hab ich bislang noch nie gehört/gelesen


    dh du hast 2 Teams die in einem Feld gegeneinander spielen, ziel ist es den ball in die "Endzone" (hinter Linie) zu bringen?


    kein pass darf nach vorne gespielt werden - dh es darf nur nach vorne mit ball gelaufen werden? was passiert bei vergehen (ball nach vorne gepasst?)


    wer hat aller bänder/überziehshirts in der hose? alle?


    was ist ein "touch"


    jedes Team hat 6 versuche? jeder neuversuch von der Grundlinie?



    vielen dank, lg chris



    p.s. für alle die wie ich touch Rugby nicht wirklich kannten anbei ein link m regeln: damit erklärt sich fast alles - aber wofür brauch ich dann bänder/Shirts?


    http://rbw-rugby.de/wp-content…/05/Regeln-Touchrugby.pdf

  • Jeder kann den Ball erhalten, somit hat jeder Bänder. Wir verwenden hierzu normale Leibchen die rechts und links in die Hose kommen. Vorgaben gibt es hierbei.
    Shirts auch in die Hose und Leibchen muss bis zu den Oberschenkeln runter hängen. Sonst bleibt nur ein Zipfel draußen und das Shirt hängt drüber.


    Touch ist bei uns wenn das Leibchen vom Gegner aus der Hose gezogen wird. Wendiges Laufen kann also auch Vorteile bringen. Denn eine normale Berührung reicht nicht, ich muss das Leibchen erwischen.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ich spiele es am Anfang meist mit leichteren Regeln, wird ein Foul von der Ballführenden Mannschaft (Ball nach vorne gespielt etc.) begangen verliert die Mannschaft einen Versuch, später verschärfe ich die Regeln auf Ballwechsel. Wenn eines deiner beiden Bänder (man sollte links und rechts eines haben) abgezogen wurde legt es der Spieler an der Stelle ab und dein Team verliert einen Versuch. An dieser Stelle wird das Spiel nun fortgesetzt indem der Spieler der "gefangen" wurde den Ball nach hinten durch seine Beine rollt, ein Teamkollege ihn aufnimmt und zu einem dritten Mitspieler passt. Erst nachdem man den Ball durch seine Beine gerollt hat, darf man das Band wieder am Hosenbund befestigen und wieder mitspielen.

    Tag-Football