Hoffenheim - bejubelt und jetzt mißtra. beäugt?

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  • Natürlich ist das Geld, was Hopp eingesetzt hat erstmal weg, völlig klar. Ich meinte mit der Selbstfinanzierung nur, dass der Verein in einigen Saisons seinen Jahresetat selbstständig stemmen können wird. Sprich in einer Saison werden mindestens soviele Einnahmen gemacht, wie man ausgibt.
    Im Moment ist das sicherlich noch nicht der Fall.

  • Zitat:


    Holler schrieb am 02.12.2008 08:11
    Hopp ist im Endeffekt ein Sponsor wie alle anderen auch, nur dass er sich einen kleinen Verein ausgesucht hat.



    Exakter, Hopp hat sich denjenigen Verein ausgesucht, bei dem er in der Jugend selber spielte. Falls ich auch einmal ein paar vorige Milliönchen zur Verfügung hätte, würde ich es genau so machen. Der Fussball hat mir in meiner Jugend viel gegeben und das versuche ich jetzt dem Fussball mit meinen beschränkten Möglichkeiten als Trainer wieder zurückzugeben.

  • Das hatte ich zum Beispiel gar nicht auf dem Zettel. Wenn dem so ist, dann hat da wirklich mal einer mit seinen Möglichkeiten das gemacht, was man sich immer erhofft, was aber leider wohl die wenigsten tun. Da kann ich dann auch noch mehr die Angefressenheit verstehen bei den Anfeindungen..

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • die Frage ist vielleicht einen eigenen Beitrag wert?

    Welche Werte und Inhalte verbinden wir mit Fußball?

    Und wie vertragen sich diese Werte mit dem was uns der Profifußball heute über die Medien bietet?

    Oder stellen sich mir diese Fragen nur weil ich Ü 50 bin und Erinnerungen an eine sportliche Vergangenheit habe in der Kameradschaft, Verbundenheit mit dem Heimatverein noch eine Bedeutung hatte?
    Oder zählen solche Werte heute nur im Breitensport wo Geld keine Rolle spielt?

    Gruß
    Thom
    hab ich das letztens richtig Verstanden? Ich glaube 2te Bundesliga, eine Mannschaft mit 1 (einem) deutschem Spieler in den Reihen?
    Dafür gehe ich nicht in ein Stadion, dafür mache ich max den Fernseher an, was eigentlich auch schon schlimm genug ist.


    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Du fragst jetzt nicht wirklich, ob Werte wie Vereinsverbundenheit und Kameradschaft einen Platz im Profisport haben, oder?

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Wie habt ihr denn so das Spiel gestern gesehen?

    Ich war begeistert von dem Wahnsinnstempo, das hat man so lange nicht mehr in der Bundesliga gesehen. Ich glaube, dass beide Mannschaften auf einem guten Weg sind.
    Beide haben sich nichts geschenkt und mit vollem Einsatz gespielt, am Ende hat das glücklichere Team gewonnen...

  • Zitat:


    dido schrieb am 06.12.2008 10:32
    Wie habt ihr denn so das Spiel gestern gesehen?

    Ich war begeistert von dem Wahnsinnstempo, das hat man so lange nicht mehr in der Bundesliga gesehen. Ich glaube, dass beide Mannschaften auf einem guten Weg sind.
    Beide haben sich nichts geschenkt und mit vollem Einsatz gespielt, am Ende hat das glücklichere Team gewonnen...




    genau so war es!! Ich bin kein großer Fan der Bundesliga (schaue eigentlich mehr Premier League)
    aber Ich war auch sehr überrascht vom Tempo, dass beide Teams gegangen sind. Bin mir sicher, Hoffenheim wirft diese Niederlage nicht aus der Bahn und bleibt Titelkandidat bis zum Schluß.

    Beim Fußball geht es nicht um Leben oder Tod, die Sache ist ernster!! Bill Shankly

    • Offizieller Beitrag

    Mir geht es, wie den Meisten hier: erst habe ich Hoffenheim als Retortenclub nicht gemocht, dann war ich vom Konzept und von der Art Fußball zu spielen begeistert.
    Jetzt mache ich mir so meine Gedanken, wo das endet. Ich habe hier einmal aus verschiedenen, kritischen Blogs diese Punkte zusammengestellt und die Aufzählung ist nicht komplett:


    - Müller-Wohlfahrt hat in 2008 eine 1600 Quadratmeter große Praxis im Münchner Stadtzentrum eröffnet und ist nicht mehr Mannschaftsarzt von Bayern München. Finanziert wurde die Orthopädie-Klinik von Dietmar Hopp.
    - Das Stadion in Sinsheim wurde vom DFB als einer der Austragungsorte für die Frauen-WM 2011 ausgesucht (Spiel um Platz 3!).
    - Der Sohn von Zwanziger, Ralf Zwanziger, ist Koordinator für Frauenfußball in Hoffenheim.
    - Die neue Datenbank des DFB wird von ICW hergestellt und vertrieben. Hauptinvestor von ICW ist Hopp.


    Kann ich das alles als normal einstufen? Nehmt mir meine Ängste ;( .

  • Kann ich das alles als normal einstufen? Nehmt mir meine Ängste ;( .


    Ich sehe da nicht viel aussergewöhnliches, als dass ein Milliardär sein Geld irgendwie sinnvoll verpulvern will. Dass Hopp die Klinik von Müller-Wohlfahrt finanziert, ist vermutlich reiner Freundschaftsdienst. Ob er jetzt das Geld so oder an eine Krebs-Stiftung gibt, kommt ziemlich aufs selbe hinaus. Dass Sinsheim Austragungsort für die Frauen-WM ist, ist höchstwahrscheinlich nur auf ein super Angebot eines supermodernen Stations zurückzuführen. Und das mit Zwanziger ist vermutlich reiner Zufall.


    Hopp ist vermutlich ein Gesundheitsfanatiker, da wäre die ICW sicher eine geeignete Investition. Und wie das beim Geschäften im Sport so ist, ein Wort ergibt das andere. Hopp hat vermutlich die Datenbank-Idee des DFB irgendwann aufgeschnappt und dann einige Leute der ICW darauf angesetzt. Ich vermute, dass der DFB allerhöchstens einen Zehntel der tatsächlichen Projektkosten tragen muss, der Rest wird von ICW gesponsert. Ein Konkurrenzangebot macht so natürlich überhaupt keinen Sinn, weder für den DFB noch für andere Firmen.


    Das einzige, was ich bedaure ist, dass Hopp noch nicht das Konzept des 5er-Fussballs für F-Junioren kennengelernt hat. Da könnte man mit wenig Geld sehr viel bewirken, aber ein bisschen Geld braucht es eben trotzdem. Wenn ich sehe wie zögerlich der 5er-Fussball in der Schweiz umgesetzt wird und dass weder Deutschland noch Österreich diesbezüglich etwas machen, stehen mir die Haare zuberge. Dass Deutschland nicht die Nr.1 weltweit ist, dass Österreich unter ferner liefen segelt, wärend die Schweiz langsam aber sicher den Platz 20 anstrebt, ist meiner Ansicht nach eine direkte Folge des 5er-Fussballs bei F-Junioren.

  • Moin,


    es ist in Hoppenheim ja nicht so wie z.B. vielfach in England (Geld rein, "grosse" Stars kaufen usw.) Mir scheint (als Aussenstehender) das Geld in sofern gut angelegt zu sein, als das dort ein ganzheitliches Konzept für einen Verein verwirklicht wird. Das dieses nur mit Geld geht ist klar. Aber eben nicht so eindimensional wie eben in England oder teilweise in Russland.


    Man darf gespannt sein wohin das Ganze langfristig hin führt. Aber im Endeffekt macht man dort nichts anderes als bei anderen Spitzenklubs üblich ist, nur eben aus einem Dorfverein. Wobei es ja auch zu bedenken ist, das ja z.B. auch Waldhof Mannheim mit ins Boot geholt werden sollte. D.h. die ganze Region dort wird gestärkt.


    Ich persönliche sehe die Sache nicht sehr kritisch. Wenn der Herr Hopp sein Geld so ausgeben möchte, warum nicht? Es gibt bessere Möglichkeiten, aber auch sehr viel schlechtere. Ich sehe nichts verwerfliches daran.


    Beziehungsgeflechte (oder Neudeutsch Networkmanagement) gehört nun mal zum Business, denn nichts andere ist es. Und als Profi, der Hopp nunmal ist, bedient man sich der besten Leute, die für Geld zu bekommen sind.


    Man wird sehen was sich dort langfristig entwickelt und kann derzeit nicht viel negatives dort sehen. Was nur nervt sind die ewigen Diskussionen darüber. Gerade auch die Störfeuer der restlichen Bundesligisten sind lediglich grenzenloser Neid. Wenn alles gut läuft, dann ist die Bundesliga um eine attraktive Mannschaft reicher. Wenn nicht der Herr Hopp um einige Millionen ärmer. Also insgesamt nichts worüber man sich den Kopf zerbrechen sollte...


    ciao
    BB

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  • Bin soweit einverstanden BigBopper.


    Das Thema Networking ist eher von der anderen Seite her kritisch zu sehen. Der DFB sollte schon bis zu einem gewissen Grad "unabhängig" sein und immer unterm Strich das Wohl aller Fußballer in Deutschland verfolgen. Unabhängig von dem Beispiel Hoffenheim, bin ich mir nicht sicher, ob beim DFB ein gewisser "Filz" geblieben ist, nach dem Motto "eine Hand wäscht die andere". Liegt sicher auch daran, dass es mit der Demokratie in unserem Verband nicht weit her ist, auch wegen der vielen undurchschaubaren Hierarchieebenen.

  • Wenn einer Geld hat kriechen ihm die Leute in den Arsch. Alle versuchen einen Teil vom Kuchen ab zu haben. Wenn man mal vergleicht, was sich ein Uli Hoeneß von den gegnerischen Fans anhören musste, und keiner vom DFB hat irgend etwas gesagt. Wenn jetzt irgend ein Fan, was Hopp kritisches sagt, dann springt gleich die ganze DFB-Chefetage entsetzt auf.


    Und dass der Sohn vom Zwanziger Frauenfussballkoordinator bei Hoffenheim ist, ist auch komisch. Ich vermute mal der ist hauptberuflich bei der TSG angestellt. Nur in welcher Liga spielt denn die Damenmannschaft?Fragen über Fragen....

    "Alles, was ich sicher weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball!"


    (Albert Camus)




    "Der Fußball ist für mich ein Mikrokosmos der gesamten Gesellschaft. Alle Prozesse, die in der Familie, in der Großfamilie, in der Kleinfamilie, in irgendeinem Unternehmen ablaufen, finde ich auch im Fußball."



    (Christoph Daum)

    • Offizieller Beitrag

    Zur Situation im Frauenfußball:


    Den ganzen Artikel gibt es hier: http://www.womensoccer.de


    „Noch drei Mal aufsteigen, dann sind wir oben dabei“, klingt es aus Hopps Mund fast wie eine Drohung. Binnen kurzer Zeit soll der Oberliga-Tabellenführer den Sprung in die Bundesliga schaffen, und kaum einer zweifelt daran, dass dies auch gelingen wird.
    Die zweite Frauen-Mannnschaft spielt in der Verbandsliga, die B-Juniorinnen zählen bereits jetzt zur Spitze in Baden-Württemberg. Insgesamt gibt es bereits acht Mädchenmannschaften, drei Spielerinnen stehen im erweiterten Kader der Nationalmannschaft. Hopp glaubt an das Produkt Frauenfußball: „Vergleichen wir doch mal den Frauenfußball vor fünf Jahren mit der Situation heute. Mehr Steigerung geht doch fast gar nicht.“


    ...So gibt es sowohl Pläne, den DFB-Hallenpokal als auch das DFB-Pokalfinale in den Kraichgau zu holen....

  • Es gibt Sachen, die haben nicht nur mit Geld zu tun, wie einige meinen. Frauenfußball ist z.B so ein Bereich, da hier mit relativ geringen Summen und einem vernünftigem Konzept, sehr sehr viel erreicht werden kann.


    Viele glauben, das Hopp und die TSG Hoffenheim nur durch das Geld erfolgreich ist. Das ist aus meiner Sicht Blödsinn, da in diesem Verein hauptsächlich auf die konsequente Förderung der Jugend gesetzt wird. Das gilt für die Herren und die Damen. Das andere Länder mit solchen Konzepten ebenfalls sehr gut fahren, ist anscheinend noch nicht bei allen angekommen.


    Da die meisten Vereine lieber in die Senioren, als in die Jugend investieren, müssen sie sich nicht wundern, wenn sie viel mehr Geld ausgeben müssen als z.B. die TSG Hoffenheim, um nur bedingt genauso erfolgreich zu sein. Das hat auch etwas mit der Fähigkeit zu tun vernünftige, motivierende Strukturen in einem Verein zu installieren.


    Ich jedenfalls halte das Engagement von Herrn Hopp für ein großes Glück. Es wäre gut, wenn einige Verantworliche anderer Vereine zumindest einige der durchaus interessanten Erkenntnisse/Überlegungen übernehmen und in ihre Vereine einfließen lassen. Damit könnten sie aus meiner Sicht sogar bedingt Kosten einsparen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich finde es auch gut, dass Herr Hopp hier investiert, wie ich meine auch sinnvoll. Aber welche Stammspieler der Bundesliga-Mannschaft kommen denn aus der eigenen Jugend der TSG? Hier wurde definitiv eine gute und junge Mannschaft zusammengeKAUFT. Hinzu kommt das spielerische Konzept von Ralf Rangnick. Die angeblich so tolle Jugendarbeit muss sich erst noch bewähren. So weit wie ein VfB Stuttgart (mind. 3 aktuelle Nationalspieler aus der EIGENEN Jugend) sind die Hoffenheimer im Jugendbereich m.E. noch nicht.

  • Auch eine gute Jugendarbeit benötigt Zeit.


    Es stimmt, das hauptsächlich junge, hungrige Spieler mit Potenzial, die bezahlbar sind, gekauft wurden.


    Es müssen ja nicht immer gleich Nationalspieler/Nationalspielerinnen aus eine guten Jugend hervorgehen. Wichtiger ist die Konstanz und ein gutes internes Klima mit Perspektive im Verein. Eine gute Jugendarbeit benötigt Zeit. Und die sollte man auch den Hoffenheimern zugestehen. Denn bis ein D- oder C-Spieler soweit gefördert ist, das er in der Bundesliga bestehen kann, dauert bekanntlich einige Jahre.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Es stimmt schon, dass Hoffenheim im Vergleich zu den anderen Vereinen, die einen Investor haben ein gutes Jugendkonzept hat. Bei Hoffenheim wird immer das Jugendkonzept hervorgehoben, und dass man mit eigenen Jugendspielern was erreichen will. Davon sieht man aber nichts, ich schätze mal dass Hoffenheim so ziemlich den 3. oder 4. teuersten Kader der Bundesliga hat, denn ein Eduardo, Demba Ba..... sind nicht umsonst zur TSG gegangen. Ich bin der Meinung, dass sich Hoffenheim im Moment ein bisschen selbst belügt!

    "Alles, was ich sicher weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball!"


    (Albert Camus)




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    (Christoph Daum)