Moin,
one-touch-soccer ist auch mein "Lieblingssystem" und habe ich auch bei einer E-Jugend schon erfolgreich praktiziert. Erfolgreich deswegen, weil es die Kids sehr mochten!
Wenn es funktioniert kann einen kaum etwas stoppen...
Manndeckung funktionert nicht, da bei einem one-touch-System (wie ich es interpretiere) alle Spieler immer in Bewegung sind und somit sehr laufstark sind/sein müssen. Da kommt auf Dauer kein "Manndecker" hinterher...
Das einzige was wirklich "hilft", d.h. was den Spielfluss verhindern kann --> übergrosse Härte! Da die one-toucher in der Regel schneller sind und den Ball schnell abspielen (= Zweikampfvermeidung) treten die Gegner eben in Richtung Ball, nur das der schon weg ist. Genau das passiert meistens auch, gerade aus Frust, da man sonst nicht an den Ball kommt...
Voraussetzung für one-touch: entgegen vielen Kritikern müssen die Spieler excellente Techniker sein, laufstark und mit Spielintelligenz gefüttert werden. Ballan- und mitnahme in Bewegung und Wandspiel müssen im Schlaf sitzen...
Vorteil: extrem schnelles, variables Spiel, alle Kids sind am Spiel beteiligt, auch für kleine Kids gut geeignet, Gegner ist sehr schnell demotiviert usw.
Nachteil: Technik muss viel geübt werden, schnell und laufstark müssen alle Spieler sein, dauert ca. 2 Jahre bis es funktioniert, man muss viele "gleiche" Spieler haben (d.h. Kader muss bis zur 15 ausgeglichen sein, Ausfälle wiegen sonst doppelt schwer)
Gegenmassnahmen: Gegner "tot" laufen, übergrosse Härte, absolute Disziplin in der Raumdeckung (permanentes verschieben, keiner darf schlafen)
Zu bedenken ist auch: man handelt völlig gegen die heilige DFB-Philosophie...
Mit Taktik schulen hat das übrigens nichts zu tun. Das entwickelt man locker von selber über das Thema "Spielintelligenz"... Man übt ja keine "Spielzüge" ein, da man intelligente Spieler für das System braucht. Bei Kids geht das ganz wunderbar über die verbale Schiene, indem man ein paar wenige Grundregeln vereinbart. Man spricht nicht von schnellem Umschalten, sondern von alle stürmen usw. Die Wortwahl und die Art der Vermittlung machts aus.
Und Spass für die anderen? Um andere zu bespassen sind wir nicht da...
Langweiliges Ballgeschiebe - muss man natürlich durch Training "unterbinden", d.h. immer wieder Risikopässe in die Spitze fördern und fordern. Das einzig lanweilige daran ist, das es lange dauert bis der Gegner den Ball aus seinem Tor geholt hat
ciao
BB