Beiträge von stefan1977

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    Ich würde als Empfehlung aber wirklich noch mal auf die Online-Trainingseinheiten beim DFB als Ideengeber hinweisen:

    Sehr viele Dinge waren mir da auch zu blöd, aber ich habe dort trotzdem viele gute Ideen mitgenommen. Einmal etwas suchen und dann ruhig alle 2 Wochen mal gucken, wie die neue Übung aussieht.

    Ich habe die Trainingseinheiten auch nicht unbedingt komplett gemacht, sondern teilweise nur einzelne Übungen übernommen.


    Und natürlich die Seiten von unserem Betreiber, hier hatte ich auch einige Anregungen und Übungen übernommen.:

    Trainingsübungen Fußball - Übungen für dein Training | Soccerdrills.de

    Oder spezieller für Bambinis: Bambini Fußballtraining - Trainingsübungen für Bambini


    Man muss dann etwas gucken, was zu einem passt.

    Kinder verlieren aus meiner Sicht gar nicht die Lust, wenn sie häufig verlieren. Natürlich ist gewinnen schöner, aber Bambinis vergessen die Spiele doch schon direkt nach dem Abpfiff. Außer wenn Trainer und Eltern die Ergebnisse thematisieren.


    Bei Bambinis habe ich dieses Hoch- und runterlaufen auf dem Platz nicht einmal gemacht, ich glaube später erst ab F-Jugend. Da es nicht spielnah ist, würden es viele hier gar nicht machen, aber im Breitensport für etwas Ballgefühl aus meiner Sicht nicht ganz falsch.

    Bei Bambinis ist es aber so, dass die Konzentrationsfähigkeit eine Katastrophe ist.


    Ich habe mir damals immer einige DFB-Übungen angeguckt, diese dann immer noch einmal deutlich vereinfacht, und durchgeführt.

    Die Kinder lieben Fangspiele, was tatsächlich eine sehr wilde Koordinationsübung sein kann, wenn mehrere Fänger gleichzeitig aus mehreren Richtungen unterwegs sind.

    Die Kinder lieben Fantasiegeschichten. Da sind sie gleich mit doppelten Eifer bei der Sache. Leider kenne ich meine Übungen von daher nicht mehr, aber nur als Beispiel:

    - Es gab ein Thema Meer mit mehreren Übungen, zwei davon als Beispiel:

    => Haialarm. Alle Kinder einen Ball und dribblen "durchs Meer". Wenn der Trainer als "Haialarm" ruft, rennt der Trainer als Hai ins Feld und versucht den Fischen die Bälle wegzunehmen. Die Kinder müssen sich auf eine oder mehrere Inseln retten. Nicht zu aggressiv fangen, aber ruhig ab und zu mal ein Kind ticken. Wenn die Kinder ihre Insel nicht verlassen kann man verlangen, dass sie immer zu einer anderen Insel rüberschwimmen (dribbeln!) müssen.

    => Wale füttern. Die Kindern sollen die Wale (2-4) füttern. Das Futter sind die eigenen Bälle, die Wale sind Jugendtore.

    Ergebnis bei solchen Fantasie-Spielen: Die Kinder sind mit großen Eifer bei der Sache und wollen unbedingt häufig die Wale füttern. Deutlich aktiver als wenn sie einfach nur Tore schießen sollen.

    Selbst bei Fantasiespielen lässt der Elan aber auch schnell nach, also nicht 30 Minuten Wale füttern spielen.

    Aber man kann z.B. nach einer Übungsphase eine Art Wettkampf machen. Also entweder Wettkampf oder einfach "Wie viele Wale könnt ihr in 3 Minuten füttern".


    Abschlussspiel:

    Bei 8 Kindern geht ein 4:4 gut, bei 12 Kindern kann man auch schon zwei Felder 3:3 spielen lassen. Aus meiner Sicht mit Abwechslung, mal auf die "großen" Jugendtore (für Bambinis riesig), mal auf kleine Tore, mal Funino.


    Zum Abschluss habe ich tatsächlich häufig "Wer hat Angst vorm bösen (früher schwarzen) Mann" gespielt, das war für die Kinder das Trainingshighlight und hat natürlich nichts mit Fußball zu tun ;)



    Zum Spielbetrieb:

    Coaching bei Bambinis würde tatsächlich absolut minimieren. Positives Feedback bei guten Aktionen. Blümchenpflücker vielleicht ab und zu aufwecken, dass es um Fußball geht.

    In dem Alter, und auch noch viele Jahre weiter, sehen viele Kinder ihre Mitspieler gar nicht. Die sind als Kinder so auf sich fokussiert, dass ein Abspielen auf andere Kinder gar keine Alternative darstellt. Da darf man keine Tiki-Taka erwarten. Wobei einige Jungs bei mir schon als Bambini Traumpässe gespielt haben, andere Jungs sind in der D-Jugend noch auf dem Ego-Trip (wobei es da inzwischen Feedback gibt). Aber selbst in der genannten F-Jugend darf man hier noch nicht zu viele erwarten!


    Dass ist das schöne Deutschland, wie man es überall liest. Viele Themen hören sich schön an, sind aber nicht immer so schön.

    Inklusion an Schulen hört sich natürlich auf dem Papier toll an und es gibt auch viele Fälle, die natürlich integriert werden sollten. Vor allem wenn man über Einzelschicksale redet.


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Inklusion!

    - Körperlich Behinderte (z.B. Rollstuhl usw.) lassen sich häufig problemlos integrieren. Selbst blinde Kinder können häufig so mitlaufen.


    Aber bei psychischen Erkrankungen wird es sehr schnell sehr schwer, da der gesamte Unterricht gestört wird (werden kann!). Darunter leiden dann alle anderen Schüler, für die der Lehrer deutlich weniger Zeit hat.

    Zudem gibt es für diese in der Regel extra Betreuungspersonen (=Co-Trainer).


    Nicht ganz falsch verstehen:

    Auch ADHS-Kinder gehören für mich grundsätzlich erst einmal in normale Schulen.

    Und selbst geistig Behinderte Kinder können, je nach schwere der Behinderung, an normalen Schulen unterrichtet werden.


    Aber irgendwann werden Grenzen überschritten, wo die "einfachen" Kinder mehr verlieren als die Inklusionskinder gewinnen. Und dann muss, um die anderen Kinder zu schützen (!!!), das Inklusionskind rausgenommen werden. Natürlich erst nach zahlreichen Vorfällen, Gesprächen usw.



    Zurück zum Fußball:

    Nicht einmal normale Lehrer sind für Inklusionskinder ausgebildet (dafür gibt es Förderlehrer), aber es ist immerhin noch ihr Job und sie werden bezahlt.


    Trainer bekommen höchstens ein Taschengeld, wenn überhaupt. Und sie opfern ihre Freizeit dafür, natürlich freiwillig und häufig gerne.


    Und um auf meinen Fall zurück zu kommen. Ich hätte meine Trainerkarriere beendet, wenn ich diesen Jungen länger hätte trainieren müssen. Und mein Trainerkollege war genauso genervt, auch er hätte so nicht weitergemacht.

    Wir haben nicht dem Verein gedroht und auch nicht den Eltern. Aber wir hätten einfach am Ende der Saison aufgehört, weil das Hobby keinen Spaß mehr macht. Und aktuell trainieren wir jeweils 15 Kinder, also 30 Kinder für die dann ein neuer Trainer hätte gefunden werden müssen.

    Habe die gleiche Meinung wie oben:


    Ich habe auch gerne Rondos in der F-Jugend gemacht, auch wenn meine Jungs sie nicht so gut konnten. Aber man merkt, dass sie es lernen.

    Bei kleineren Jungs war ich aber auch immer eher beim 3:1 oder sogar 4:1, wenn die Passqualität nicht so hoch ist.


    Sehr schön, aber leider erst später kennengelernt, finde ich immer noch Rondos mit Kontertoren. Also der Spieler in der Mitte kann bei Balleroberung ein Tor schießen, versuchen aus dem Feld zu dribbeln oder ähnliches.

    Sehr passend, wenn man eh Funino machen will. Dann stehen die Kontertore schon auf dem Platz.

    Also ich hatte in der E-Jugend einmal für ein paar Monaten einen Jungen mit ADHS.


    Und ich kann leider nur sagen, dass ich nicht wieder mit solchen Jungs arbeiten möchte. Falls hier Eltern mitlesen tut es mir leid, aber es war für mich ähnlich wie von dir beschrieben.


    Der Junge hat mein komplettes Training torpediert, mit der Folge, dass viele Jungs ihn auch witzig fanden. Übungen, die nicht aus freiem Spiel bestanden, waren quasi unmöglich.

    Er hat im freien Spiel immer den Ball gefordert, aber selbst nie abgespielt.

    Er hat mit Beleidigungen um sich geworfen. Der Höhepunkt war eine Beleidigung nach eindeutig unfairem Spiel von ihm gegen den gegnerischen Trainer-Schiedsrichter.


    Ich hatte das "Glück", dass die Eltern des Jungen ihn rausgenommen haben, weil es auch aus deren Sicht und auch aus Sicht des Jungen nicht funktioniert.


    Auf Dauer hätte ich wahrscheinlich verlangt, dass ein Elternteil permanent als Co-Trainer am Platz ist.



    Das mag sich etwas wie ein Arschloch-Trainer anhören, aber:

    - ich bin Trainer und kein (Sozial-)Pädagoge und schon gar kein Arzt. Mit solchen Kindern bin ich überfordert.

    => Natürlich habe ich auch viele Jungs, die schlecht zuhören oder Quatsch machen. Aber ADHS ist eine ganz andere Liga.

    - wenn ich mich extrem um ein Kind kümmere, vernachlässige ich die anderen Jungs!!!

    - es wurde mir mitgeteilt, dass andere Jungs das Training nicht mehr gut fanden. Sie fanden es auch doof, dass keine Übung und kein Spiel mehr vernünftig durchgeführt wurde.




    Sorry wenn es hart klingt und eventuell liest es sich auch unsozial.

    Aber ist es fair, wenn 15 Jungs ein schlechteres Training bekommen, nur weil ich zwanghaft versuche einen Jungen zu integrieren? Ich meine Nein!


    Also aus meiner Sicht ist das reine Fußballspiel auch die Hüpfburg.

    Allerdings, wenn ich meine Jungs 90 Minuten lang im Training einfach 6:6 kicken lasse, werde ich schnell merken, dass die Intensität nachlässt. Also bringe ich regelmäßig neue Regeln ins Spiel, also verändere ich die Hüpfburg und mache sie wieder interessanter.


    Reine Erklärungen, Übungen, usw. sind hingegen das Springen auf der Stelle. Ob man es komplett verteufeln muss bezweifle ich inzwischen, hängt immer vom Kader ab. Meiner Breitensport-Mannschaft tun Pass- und Dribbelübungen auch ganz gut, einfach um mehr Ballgefühl zu bekommen.


    Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass auch eine Hüpfburg mal langweilig werden kann.

    Gerade ab D-Jugend - A-Jugend werden immer wieder Spieler aufhören, weil das eigene Interesse am Fußball doch nicht so groß ist. Die Jungs entwickeln ja immer mehr eine eigene Meinung und eigene Interessen.

    Und es ist auch zu einfach, es nur auf die Playstation zu schieben.

    Bei uns im Verein sind einige Jungs auch mit 2-3 Hobbys unterwegs (Musik, Tischtennis, Reiten, Leichtathletik, usw.). Hier wird zusammen mit höheren Schuljahrgängen die Zeit knapper. Da werden auch mal Entscheidungen gegen den Fußball getroffen.


    Ich persönlich bin aber der Meinung, dass meinen Jungs der Fußball an sich reichen muss. Wenn ein Junge aufhört, weil ich zu wenig Action neben dem Platz anbiete, dann ist es seine Entscheidung.

    Natürlich versuche ich das Training abwechslungsreich und spannend zu machen, aber es dreht sich schon fast nur um Fußball. Ganz selten mal Brennball, aber selbst da habe ich noch einen entfernten Bezug zum Spiel ;)

    Aufwärmen würde ich auch nicht zu lange machen.

    Entweder, wenn möglich, jeder einen Ball am Fuß und wild durch die Halle oder auch irgendwelche einfachen Slalom-Strecken laufen lassen. Ist nicht spielnah, aber bringt gerade die schwächeren sicherlich etwas weiter.

    Bei etwas weniger Bällen kann man auch immer auf den nächsten freien Mann passen lassen, also endlose Passfolgen. Das hat bei meinen Jungs aber tatsächlich noch nie fließend funktioniert, endet sehr schnell in Standfußball.


    Alternativ einfache Fangspiele. Gerade bei 20 Jungs könnte es hier richtig wild zugehen, was für die Koordination ja nicht schlecht ist.

    Hier gibt es zahlreiche Ideen bei den Trainingseinheiten des DFB für F-Jugendliche, wenn einem keine Fangspiele einfallen.



    Ich habe offiziell nur 60 Minuten, da lasse ich meine Jungs immer 10-15 Minuten vorher im Hallengang hoch und runterdribbeln. Sind aber nur 12 Jungs und der Gang ist einen Meter breit.

    Dann mit ganz einfachen Übungen, z.B. den Vordermann überholen oder einfache Tricks machen oder ähnliches. Ist natürlich sehr begrenzt, was man da machen kann und auch nicht spielnah. Aber bei Breitensportlern halte ich inzwischen auch einfache technische Übungen für angemessen, da es deren Ballgefühl verbessert. Und in diesem Fall besser als nichts...

    Ich weiß nicht, von wie vielen Kindern wir sprechen, aber vielleicht kann man daraus 2 Teams machen? Trainer müssen sich dann finden, notfalls Eltern.

    Ist grundsätzlich besser als riesige Trainingsgruppen, wo man niemandem gerecht wird.


    Die besseren Spieler draußen lassen finde ich übrigens auch nicht richtig. Jedenfalls sollten sie nicht weniger spielen als alle anderen Spieler.

    Das ist so etwas wie in den meisten Schulsystemen. Es wird so viel vereinfacht, integriert und Inklusiv gemacht, dass die starken Schüler auf der Strecke bleiben. Das Tempo orientiert sich häufig an den Schwächeren, die auch viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    Das gleiche ist beim Fußball, ist es fair, wenn die besseren weniger Spielen, nur weil sie so gut sind??? Sie leiden tatsächlich schon beim Training durch die Leistungsunterschiede, weil sie immer auf die Schwächeren "warten" müssen.


    Ich hatte damals in der F-Jugend auch zwei Überflieger, die Trainingsspiele und Ligaspiele alleine entscheiden konnten. Wir haben hier dann auch die Mannschaften nach Leistung getrennt und die beiden Spieler kamen in eine Leistungsstärkere Mannschaft. Wir hatten damals aber auch die Möglichkeit aus 2 ähnlichen F-Mannschaften 3 neue Teams nach Leistung zu unterteilen.

    Wir haben hier nicht alle Freundschaften getrennt, aber schon relativ homogene Teams erstellt.


    Letzte Saison hatte ich für 1-2 Monate einen sehr schwachen Flüchtling dazubekommen. Ihn habe ich die Übungen quasi so durchlaufen lassen, auch wenn er vieles nicht konnte.

    Aber spätestens bei allen spielnahen Übungen und Spielen konnte ich ihn nur als zusätzlichen Spieler aufstellen und nicht mitzählen. Dass merken leider auch junge Spieler und ist nicht schön.



    Beim Training:

    Gibt es wirklich nicht die Möglichkeit die Jungs etwas aufzuteilen?

    Z.B. kann man schon bei 10 Jungs eine Torschuss-Übung immer gleich auf 2 Tore aufbauen. Hier kann man trennen oder eine Art Rundlauf machen.

    Wenn man etwas nach Leistung trennt, kann man bei den stärkeren mehr fordern.

    Das gleiche gilt für Technik-Übungen usw.


    Ab 12 Jungs macht es auch immer Sinn 2 kleine Spielfelder aufzubauen, wo sie dann jeweils 3:3 oder ähnliches spielen.

    Auch Spiele wie Rondo kann man gut trennen. Hier kann man auch die stärkeren Spieler 3:1 oder 4:2 spielen lassen, während die schwächeren im 4:1 (oder 5:1) oder 5:2 (6:2) spielen.


    Oder wie oben erwähnt, Spiele wie Champions-League führen dazu, dass nach ein paar Runden stärkere Teams gegen stärkere Teams spielen.




    Ich trainiere übrigens nicht die Leistungsstarken Jungs im Verein, sondern eher Team Breitensport.

    Ich habe als Kindertrainer immer Funino im Training spielen lassen. Im "Wettkampf" gab es dann Fußball auf 2 Tore.

    Jetzt würde ich als Kindertrainer im Training mehr 5:5 auf Jugendtore spielen lassen, da ich Funino ja am Wochenende habe. Ich mochte immer die Mischung aus beidem.


    Funino selbst hat erst einmal den größten Vorteil im 3:3 statt 7:7. Jeder, der Kinder trainiert hat, kennt doch das Problem, dass bei F/G-Jugend-Spielen 2-3 Spieler das Spiel machen, die anderen Jungs laufen mit.

    Man braucht auch kein Mathematiker zu sein, um zu erkennen, dass beim 3:3 jeder einzelne Spieler viel mehr Ballkontakte hat.


    Aber was trainieren Ehrgeizige Väter, wenn der "Wettkampf" 7:7 ist. Genau, die spielen auch im Training immer 7:7 oder ähnliches. Mit weniger Ballkontakten für alle Jungs. Mit zudem unrealistisch großen Toren im Vergleich zum Torwart, der dieses verteidigen soll.


    Vier Tore, bei nur 3:3 Spielern, sorgt sicherlich dafür, dass eben nicht alle zentral mittig stehen und die Tore blockieren. Spielintelligente Spieler suchen sich dann Lösungen. Und es gibt dadurch viele 2:1 Situationen.


    Und vier Tore soll eben nicht das Spiel im Strafraum nachstellen, sondern eher das Spiel im Mittelfeld, wo jeder Spieler auch mehrere Möglichkeiten hat.

    Der Torabschluss im Funino ist im 11:11 eher der tödliche Pass auf den Stürmer und nicht der Torschuss des Stürmers.


    Horst Wein hat immer gesagt, dass das Fußballspiel aus ganz vielen 2:1 Situationen besteht. Und im Funino produziert man ganz viele dieser 2:1 Situation. Eben auch durch den Angriff auf das schwächer verteidigte Tor.

    "Arg negativ" würde ich so nicht sagen, dass sind halt meine Erfahrungen.


    Des Weiteren unterscheide ich mittlerweile immer zwischen Großfeldbereich und Kleinfeldbereich.

    Beides lässt sich nur schwer vergleichen. Was im Kleinfeld möglich ist und gut ist, muss nicht zwingend im Großfeldbereich funktionieren.


    Ganz nebenbei. Lese ich das richtig? Ihr habt 5 F-Jugendmannschaften und 5 E-Jugendmannschaften. Bei uns gibt es max. 3 Mannschaften pro Jugend und das sind auch nicht viele Mannschaften die das haben.

    Ja, wir haben im Kinderbereich regelmäßig 4-5 Mannschaften, sind ein großer Breitensport-Verein.



    Sonstiges zum Thema:

    Aktuell haben wir die Überlegung einer Trainings-App, die vom Verein dann kostenpflichtig erworben werden müsste.

    Hierüber würden Übungen je nach Altersgruppe vorgegeben, und diese sollten möglichst auch befolgt werden.

    Ich denke, dass solche technischen Lösungen Vereine einen Schritt nach vorne bringen können, wenn es um einheitliche Trainingsvorgaben geht.

    Natürlich hat so etwas auch Schwächen.

    Wenn die Trainingseinheiten aber relativ einfach und gleichzeitig sinnvoll sind, sollte ein Breitensportverein davon insgesamt profitieren.


    Na ja, dass ist aber schon arg negativ.


    Ich bin auf beiden Positionen unterwegs gewesen, Trainer und Koordinator für einzelne Jugendbereiche (z.B. Mini, F, E-Jugend, jeweils 4-5 Teams).



    Als Koordinator:

    - Ziel 1 ist ganz klar "überhaupt" Trainer zu finden.

    - Ziel 2 kann es aber sein, dass die Jugendleiter/Koordinatoren usw. schon im Training "helfen".


    Im Training helfen meine ich jetzt keine hochtrabenden Konzepte, sondern einfache Tipps für ein besseres Training.

    Ich habe ganz klar die Meinung, dass man Trainingsinhalte nicht fest vorgeben sollte/kann. Beispiel ich selbst als Trainer habe schon immer viel Funino gespielt, weiß aber, dass ich damit fast alleine unterwegs war. Ich habe es für richtig gehalten, andere Trainer aber für Quatsch.

    ABER: Es gibt auch einfache Tipps, z.B. alle Spieler möglichst immer einen Ball am Fuß. Keine Kondition powern in den jüngeren Jahrgängen, spielnah trainieren (mit Beispielen), und so weiter. Es sollte also mehr um grundsätzlich Tipps und Tricks gehen.

    Ich trainiere aktuell in der Halle, mache aber nur Training und keine Freundschaftsspiele.

    Ein Hallenturnier habe ich noch abgesagt, ist mir doch etwas zu heikel.


    Dort laufen dann 100 Kinder rum. Natürlich sind alle geimpft, genesen oder unter 18. Aber den Mundschutz hat man bei der Sportausübung schon mal nicht auf, so dass in der Halle eine Ansteckung durchaus möglich ist.

    Ist die Gefahr groß? Ich kann es nicht beurteilen, vermute aber eher nicht. Da auch Sporthallen recht groß sind und dann auch verhältnismäßig wenig Personen drinnen sind. Nicht vergleichbar mit Diskos mit vielen Feiernden.


    Aber gleichzeitig finde ich es auch richtig, in der aktuellen Situation solche Veranstaltungen zu vermeiden. Man kann nicht immer nur verlangen, dass "die Anderen" sich einschränken.

    Wenn man in der Presse nämlich liest, dann sind je nach Aussage der Interessengruppen Diskos/Geschäfte/Arbeitsplätze/Busse/Schulen/draußen/Stadien usw. kein Infektionstreiber.


    Aber soll auch kein Vorwurf sein. Es ist eine schwierige Entscheidung, die jeder Trainer für sich treffen sollte.


    Ich habe meinen Eltern auch per WhatsApp mitgeteilt, dass es kein Problem ist, wenn diese ihre Kinder vom Training wegen der hohen Inzidenzen abmelden.

    Tatsächlich wurde aber kein einziges Kind abgemeldet, sogar zum Turnier wären alle Jungs mitgekommen.

    Interessant, wie unterschiedlich das schon wieder gehandhabt wird: in NRW ist die Grenze zu 2G die Vollendung des 15. Lebensjahres (also ab dem 16 Geburstag).


    Gab es nicht vor einem Jahr extra eine einheitliche Bundesnotbremse und Verordnung? Jetzt ist wieder alles unterschiedlich und ich kann mir schon wieder aussuchen, ob ich von NRW rüber nach Niedersachsen oder Hessen fahre, je nachdem wo mir die Regeln besser passen.


    ich muss jetzt leider politisch werden....

    Ich bin entsetzt über unseren Staat! Absolut keine strategische Planung, wir werden mit jeder Welle aufs neue überrumpelt. Bei den Volkswirtschaftlichen Kosten des nächsten Lockdowns hätte man aus meiner Sicht viel mehr Geld für die Bekämpfung für Corona investieren müssen.

    Das ist so, als wenn Straßendienste erst Salz bestellen, wenn die Straßen schon 1-2 Wochen zugefroren waren, um dann im Frühling die sauberen Straßen zu salzen. Und im nächsten Jahr wundern sie sich wieder, dass es friert.

    Im ersten Jahr habe ich die Politik noch verteidigt, da war alles neu und ungewiss. Da ist jede Entscheidung extrem schwierig. Aber jetzt, nach fast 2 Jahren?!?


    Und unser Föderalismus ist schon lange eine Katastrophe. Aber mit Corona kommt er extrem an seine Grenzen, und auch nach fast 2 Jahren will jeder Provinz-Fürst die anderen Minister übertrumpfen.

    (wobei ich tatsächlich die Regelungen in meinem Bundesland ganz gut nachvollziehbar finde)

    Leider hängen an den Bundesländern zu viele gutbezahlte Posten als Politiker oder Staatssekretäre usw., als dass man hier jemals etwas ändern könnte.

    Ich glaube ja tatsächlich nicht, dass die Bürger so sehr an ihren Bundesländern hängen, wie es die Politiker glauben. ;)


    Ich träume schon seit langem von vier Bundesländern. Nord, Süd, Ost und West. Hauptstädte Hamburg, Berlin, München und im Westen sollen sie sich darum streiten.

    Die eigentlichen Bundesländer können ja repräsentativ noch bestehen bleiben, aber bitte keine größeren Entscheidungen mehr treffen.


    Weniger Kosten, weniger Wahlen (=weniger Stillstand!!!), einheitlichere Regelungen, weniger Konkurrenzdenken.


    Sorry, völlig Off-Topic, musste aber irgendwie raus!

    Löscht es gerne wenn es stört....

    In Niedersachsen kommt es morgen wieder zu Verschärfungen, ab morgen müsste Warnstufe 2 gelten.


    Wir haben dann beim Sport Indoor 2G-Plus für ab 18-jährige. Also geimpft/genesen plus bescheinigter Test.

    Ich trainiere die Jungs in der Halle alleine, daher reicht es, wenn ich einen Test mache.


    Draußen ab morgen 2G ab 18 Jahre. Also nur geimpfte dürfen trainieren.

    Aber: Duschen und Umkleiden allerdings 2G-Plus!

    Ich bin bei Spielgemeinschaften etwas gespalten.


    Bei uns sind zwei relativ große Vereine als JSG unterwegs, damit die ersten Jugendmannschaften oben mithalten können.


    Die richtig heißen Kicker wollen immer in die jeweilige JSG A1/B1/C1.

    Allerdings wollen die nächstbesten Jungs mit weniger Ehrgeiz häufig nicht in einer JSG spielen. Der Aufwand scheint denen zu groß, Training in zwei Orten usw.

    Sie gehen dann z.B. in die C2/C3, die dann nicht mehr gemischt sind.

    Dadurch spielen in den ersten Mannschaften häufig gar nicht die 11 besten Jungs.


    Ob das optimal ist, weiß ich nicht.

    Eventuell fördert man dann ja auch nur die, die unbedingt wollen.

    Vielleicht würden sich einige Spieler aber besser entwickeln, wenn es keine JSG gäbe.

    Bericht bei der Tagesschau online:

    Nachwuchsfußball: Die Ware Kind | tagesschau.de


    Da steht als ein Fazit folgendes:

    Junge Fußballer könnten langfristig darunter leiden, wenn sie früh bei den Bundesligisten landen. Zu diesem Schluss kommen die Sportwissenschaftler Arne Güllich und Paul Larkin. Sie haben 57 Studien zur Talentförderung untersucht, das unveröffentlichte Ergebnis ihrer Auswertung liegt Kontraste und "Ippen Investigativ" exklusiv vor. Ihr vernichtendes Fazit: Je früher ein Spieler in ein NLZ aufgenommen wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er jemals Fußballprofi wird.



    Über dieses Thema berichtet das ARD-Magazin „Kontraste“ am 25. November 2021 um 21:45 Uhr.

    Habe ich nicht gesehen, sollte aber in der Mediathek zu finden sein.

    Es ist doch wahrscheinlich so, dass hier die Motivation unterschiedlich ist.


    Wir haben einen großen Verein. Und hier sehe ich auf dem Sportgelände regelmäßig einige Jungs, die dort kicken. Es sind vor allem Spieler aus den jeweiligen ersten Mannschaften (E1, D1, C1), ergänzt mit deren Freunden aus vielleicht niedrigeren Mannschaften.

    Bei uns ist das Sportgelände immer offen, im Dorf ist so etwas noch möglich. Und wir haben auch ein kleines Soccerfeld vom DFB, welches auch immer gerne genutzt wird.



    Die Jungs hängen am Sportplatz zwar auch rum oder chillen teilweise nur.

    Aber wenn ich mich ehrlich an meine Kindheit zurück erinnere, haben wir auch nicht nur gebolzt. Wir saßen dort auch gerne nur im Gras, haben Mutproben gemacht und das Highlight war ein simples Elfmeterschießen um eine Dose Cola.

    Es war nicht so, dass wir von zwei bis sieben durchgehend gekickt hätten. Aber wahrscheinlich schon deutlich mehr als ein Durchschnittskind heute.


    Die Playstation/X-Box ist bei uns gar nicht die größte Konkurrenz. In meinem Bekanntenkreis werden die Jungs noch nach draußen geschickt, wenn es nicht regnet. Aber wenn die lieber aufs Trampolin gehen, mit dem Rad durchs Dorf fahren oder verstecken spielen, ist es auch vollkommen in Ordnung.

    Nur kann man dann nicht erwarten, dass es die nächsten Messis werden.

    Zur Grund zur Spielzeit.

    Ich trainiere auch eine D-Mannschaft Breitensport. Wir haben auch 2-3 schwächere Spieler, einer fällt davon sogar deutlich ab. Die Spieler bekommen trotzdem angemessene Spielzeiten, meistens kommen sie zweimal so ca. 15 Minuten. Den schwächsten Spieler wechseln wir hingegen noch etwas später ein, er kommt dann eher auf 2x 10-12 Minuten.

    Die Spieler sollen nicht direkt merken, dass sie weniger spielen. Sie meckern bislang auch nicht.


    Wenn wir Spiele klar verlieren oder klar gewinnen, dann ist die Entscheidung alle spielen zu lassen richtig.

    Bei knappen Niederlagen und unnötigen Unentschieden, ist es hingegen sehr ärgerlich, wenn man mit den schwächeren Spielern verliert.



    Aber auch die Wahrheit:

    Wir haben zwei Torhüter, wovon ich einen deutlich stärker einschätze. Der zweite Torhüter bekommt aber trotzdem immer eine Halbzeit.

    Und gerade der zweite Torwart hat in den letzten Spielen einen gewaltigen Sprung gemacht. Wenn er nie spielt, hätte er wahrscheinlich die Lust verloren und fehlt dem Verein dann in den kommenden Jahren.

    Ich sehe es so, dass der Wettkampf die Kontrolle des Trainings ist. Im Wettkampf steht natürlich das Anwenden des Erlernten und der Spaß im Vordergrund. Man muss nicht immer trainieren, "lass sie kicken", wenigstens am Spieltag.

    Und genau dass ist der Hintergrund von der Umstellung auf Funino.

    Gerade die Verbände, wo die Minis und F-Jugend im 6+1 gegen 6+1 antreten, trainieren viele für den Wettkampf.

    Die Jungs machen dann viel Torschuss und möglichst Abschlussspiele 6+1.


    Ich habe es damals schon anders gemacht und meistens im Training Funino und ähnliches gespielt. Sogar vor dem Spiel habe ich teilweise statt dem klassischen Torschuss ein Spiel auf 4 Tore mit Hütchen aufgebaut.

    Und ich sehe erst jetzt, in der D-Jugend, das meine Jungs durchschnittlich ein besseres Spielverständnis als andere Jungs haben. Ich finde sie auch dribbelstärker und auf das Passspiel erscheint mir besser. Verglichen mit anderen mittelguten Kickern ;)

    Die Spiele damals habe ich allerdings häufig verloren. Im Extremfall gegen Mannschaften die hinten nur rausbolzen und dann ab der Mittellinie auf die viel zu großen Tore schießen (im Bezug zum kleinen Torwart).

    Meine Jungs hingegen sollten hinten den Ball flach rausspielen und haben alleine damit viele Gegentore eingefangen.



    Ich bin im Wettkampf-Bereich tatsächlich auch nicht nur für Funino, sondern ich fände 6+1 und Funino-Spieltage als Mischung super.

    Aber solange die meisten Trainer ab dem Mini-Bereich auf Erfolg im normalen Fußball setzen und so trainieren, ist Funino vielleicht die bessere Lösung.