Kinder verlieren aus meiner Sicht gar nicht die Lust, wenn sie häufig verlieren. Natürlich ist gewinnen schöner, aber Bambinis vergessen die Spiele doch schon direkt nach dem Abpfiff. Außer wenn Trainer und Eltern die Ergebnisse thematisieren.
Bei Bambinis habe ich dieses Hoch- und runterlaufen auf dem Platz nicht einmal gemacht, ich glaube später erst ab F-Jugend. Da es nicht spielnah ist, würden es viele hier gar nicht machen, aber im Breitensport für etwas Ballgefühl aus meiner Sicht nicht ganz falsch.
Bei Bambinis ist es aber so, dass die Konzentrationsfähigkeit eine Katastrophe ist.
Ich habe mir damals immer einige DFB-Übungen angeguckt, diese dann immer noch einmal deutlich vereinfacht, und durchgeführt.
Die Kinder lieben Fangspiele, was tatsächlich eine sehr wilde Koordinationsübung sein kann, wenn mehrere Fänger gleichzeitig aus mehreren Richtungen unterwegs sind.
Die Kinder lieben Fantasiegeschichten. Da sind sie gleich mit doppelten Eifer bei der Sache. Leider kenne ich meine Übungen von daher nicht mehr, aber nur als Beispiel:
- Es gab ein Thema Meer mit mehreren Übungen, zwei davon als Beispiel:
=> Haialarm. Alle Kinder einen Ball und dribblen "durchs Meer". Wenn der Trainer als "Haialarm" ruft, rennt der Trainer als Hai ins Feld und versucht den Fischen die Bälle wegzunehmen. Die Kinder müssen sich auf eine oder mehrere Inseln retten. Nicht zu aggressiv fangen, aber ruhig ab und zu mal ein Kind ticken. Wenn die Kinder ihre Insel nicht verlassen kann man verlangen, dass sie immer zu einer anderen Insel rüberschwimmen (dribbeln!) müssen.
=> Wale füttern. Die Kindern sollen die Wale (2-4) füttern. Das Futter sind die eigenen Bälle, die Wale sind Jugendtore.
Ergebnis bei solchen Fantasie-Spielen: Die Kinder sind mit großen Eifer bei der Sache und wollen unbedingt häufig die Wale füttern. Deutlich aktiver als wenn sie einfach nur Tore schießen sollen.
Selbst bei Fantasiespielen lässt der Elan aber auch schnell nach, also nicht 30 Minuten Wale füttern spielen.
Aber man kann z.B. nach einer Übungsphase eine Art Wettkampf machen. Also entweder Wettkampf oder einfach "Wie viele Wale könnt ihr in 3 Minuten füttern".
Abschlussspiel:
Bei 8 Kindern geht ein 4:4 gut, bei 12 Kindern kann man auch schon zwei Felder 3:3 spielen lassen. Aus meiner Sicht mit Abwechslung, mal auf die "großen" Jugendtore (für Bambinis riesig), mal auf kleine Tore, mal Funino.
Zum Abschluss habe ich tatsächlich häufig "Wer hat Angst vorm bösen (früher schwarzen) Mann" gespielt, das war für die Kinder das Trainingshighlight und hat natürlich nichts mit Fußball zu tun 
Zum Spielbetrieb:
Coaching bei Bambinis würde tatsächlich absolut minimieren. Positives Feedback bei guten Aktionen. Blümchenpflücker vielleicht ab und zu aufwecken, dass es um Fußball geht.
In dem Alter, und auch noch viele Jahre weiter, sehen viele Kinder ihre Mitspieler gar nicht. Die sind als Kinder so auf sich fokussiert, dass ein Abspielen auf andere Kinder gar keine Alternative darstellt. Da darf man keine Tiki-Taka erwarten. Wobei einige Jungs bei mir schon als Bambini Traumpässe gespielt haben, andere Jungs sind in der D-Jugend noch auf dem Ego-Trip (wobei es da inzwischen Feedback gibt). Aber selbst in der genannten F-Jugend darf man hier noch nicht zu viele erwarten!