Hallo zusammen,
ich hab in meinem Kader U10 Breitensport 10 Kinder aktuell. 8-9 Kinder kommen mMn gern ins Training und zu den Spielen. Allerdings habe ich schon über Jahre einen Nichtfussballer drinnen, der schlicht und ergreifend die Basics noch immer nicht kann, nicht wirklich aufpasst und andere ablenkt und Fussball weder bei seinen Eltern noch bei ihm im Alltag irgendwie ein Thema ist.
Ich weiß von den Eltern, dass ihre Motivation ist, dass der Bub einen Teamsport macht. Er kommt richtig oft ins Training, aber nur weil ihn die Eltern zwingen und nicht aus Eigenmotivation. Sein Verhalten ist vergleichbar mit einem Kind in der Schule, das halt hingeht weil es muss, aber z.B. mit Mathematik nichts anfangen kann und deswegen dem Lehrer nicht wirklich zuhört, keine Schulübung hinkriegt und jede Gelegenheit zum Tratsch mit dem Banknachbarn sucht.
Ich hab ihn jetzt öfter zuschauen lassen, weil ich nur 9 Kinder mitnehmen kann und der Unterschied zu diesen 9 mittlerweile in allen Belangen auffällig ist.
Ich hab viel Geduld, aber ich hab mich schon selbst ertappt, wie ich nach dem 5. erfolglosen Mal zeigen in einer leichten Übung unrund wurde und ihn geschnappt habe und ihn hochgehoben und dort hingestellt habe, wo er sein hätte müssen (einfaches 'Spiel zu Hütchen und lauf dem Pass nach'). Hab den Eltern die Nichtnominierung für ein Spiel mitgeteilt und das Telefonat zur Darstellung der aktuellen Situation mit dem Vater geführt.
Es war ein ruhiges Gespräch, wo der Vater meinte, sie überlegen sich übers Wochenende wie es weitergeht, aber es hat den Bub schon sehr gestört, dass ich ihn bei der Übung 'nach links und rechts geschubst habe'.
Wie geht ihr mit solchen Fällen um, wo das Kind Talent und Interesse am Sport -100 hat, wenig checkt und andere ablenkt? Und zusätzlich die Eltern halt auch kein Support sind, sondern mich als verlängerten Hort sehen, wo halt das Kind in einer Gruppe ist. Hauptsache das Kind kann spielplatzmäßig Spaß haben und Fussball lernen ist nicht wichtig.
Euer Oesi
