F-Jugend: Körpereinsatz?!

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  • Fachidiot

    Die allererste Regel, die ich festlege: Es wird bei uns im Training bis auf eine Ausnahme nicht gegrätscht. Grätschen ist immer ein Strafstoß. Außnahme ab der D-Jugend: Blockieren des finalen Torschusses, wenn es weit genug vom Schützen (größer als 1m) entfernt passiert.

    Bei der Übernahme einer Kindergruppe lasse ich sie dann in der ersten TE spielen. Hauptsächlich 1 gegen 1 auf kleine Hütchentore und anschließend 2 gegen 2 mit rotierenden Torwart. Das 1 gegen 1 ist die reinste Form des Fußballspielens. Sie haben extreme koordinative, mentale, geistige, technische, taktische und vor allem konditionelle Anforderung zu bewältigen.

    Nach 7 bis 10 Durchgängen á 90 Sekundensind die Kinder körperlich, geistig und mental fast an ihre Grenzen gekommen.

    Das ist der Punkt an denen sie sich nicht mehr verstellen können und es kommt ihr Aggressionlevel zu Tage. Einige Spieler laufen nicht mehr hinter her, andere kommen ins Straucheln (fast anerober Bereich erreicht) und einige fangen an ihre Gegenspieler zu attackieren oder meckern über sich selbst oder über den Gegenspieler/Platz/Ball usw.

    Schon in dieser ersten TE setze ich die Regel (mit Pfeife) konsequent durch. Dann wissen alle, dass ich konsequent handel.

    Übrigens ist es das einzige Mal, dass ich in den 4-8 Jahren, in denen ich die Kinder begleite, die Pfeife benutze.


    Anschließend machen wir zum "Runterfahren" ein kleines Ballgefühl u. -beherrschungsspiel (Kommandodribbling)

    Dann geht es in das 2 gegen 2 mit rotierenden Torwart. Die Spieler haben sich in der Zwischenzeit erholt.

    Auch hier bin ich schon im ersten Training konsequent. Es gibt beim Grätschen immer eine Strafstoß. Jetzt kommt, schon in der F-Jugend, der Gruppenzwang zum Tragen. Sprüche vom Mitspieler: " Hör mal auf zu Grätschen", "Was soll der Sch...", "wenn Du so weiter machst verlieren wir" usw. helfen mir, dass die Regel akzeptiert wird.

    Wer jetzt auch noch über die Regel meckert und seinen Mitspieler sowie den zweiten Gegenspieler verbal oder körperlich attackiert, ist definitiv ein Spieler, der häufig im normalen Spiel über die Strenge schlägt.


    Nach einer weiteren Technikeinheit kommt das Abschlussspiel. 3 gegen 3 oder 4 gegen 4 in Turnierform

    Ich gebe noch eine weitere Regel aus. Wer grätscht, oder meckert bekommt eine 2 minütige Verschnaufpause.

    (Diese Regel benötige ich nach den ersten 4 TE nur noch extrem selten.)


    Oftmals sind es nur 1 bis 3, einmal waren es aber auch 8 von 16 Spielern. Die überagressiven Spieler sehen, dass ich konsequent bin und fangen schon im ersten Training an, nachzudenken. Hier ist die Konsequenz die Mutter des Erfolgs.


    Spätestens nach der dritten TE suche ich mit den Eltern, der immer noch überaggressiven Kinder, das Einzelgespräch. Es gibt sehr viele Gründe warum Kinder dann immer noch über die Strenge schlagen. Es liegt selten am Kind sondern fast immer an seinem Umfeld. Bisher habe ich fast immer für die Eltern einen passenden Tipp gehabt, wie sie es vermeiden können, dass ihr Kind auch weiterhin in meiner Gruppe trainieren darf.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Also grundsätzlich sind wir somit nicht weit auseinander. Das Thema „Grätsche“ und „Meckern“ unterbinde ich ebenfalls bereits nach den ersten TE. Anfangs mit Diskussionen beladen, ändert es sich recht schnell und die Akzeptanz ist da.


    Allerdings kann ich mit „überagressiven Spielern“ nichts anfangen. Wenn wir hier von Jungs reden die das schubsen, anschnautzen und absichtlichen beinstellen nutzen um etwas zu kaschieren, dann stimme ich dir ebenfalls zu. Diese ganzen Frustaktionen gehören einfach nicht auf den Sportplatz. Treten meiner Meinung nach aber speziell in der von dir genannten Altersgruppe verstärkt auf. Habe auch hier und da einen der einfach nie gelernt hat zu verlieren. Seine Impulskontrolle ist nicht sonderlich ausgeprägt und das äußert sich dann meist in solchen überreaktionen. Gespräche mit den Eltern habe ich hierzu auch schon des Öfteren geführt. Ein Ausschluss kommt für mich aus mehreren Gründen allerdings nicht in Frage.


    Wie du siehst, sind wir nicht wirklich weit auseinander. Wenn ich meinen Jungs nun allerdings den Tipp gebe, dass sie bei einem Zweikampf den Körper zwischen Ball und Gegner stellen, sehe ich allerdings kein „körperbetontes“ Training. Ich übe diese Dinge auch nicht explizit. Ich sehe das eher als Werkzeug für die Jungs wie sie auf faire Art und Weise den Ball gewinnen können, um vielleicht auch zu verhindern dass das frustlevel spürbar steigt und dann zu übersprungshandlungen führt.


    Nur zu „verbieten“ und etwas zu „vermeiden“ führt ja noch lange nicht dazu, dass ich mir von allein etwas anderes überlege. Denn in der Regel hat sich dieses Verhalten ja oft eingeschliffen und dafür bin ich der Meinung brauchen die Jungs eine Hilfestellung wie es eben auch anders gehen kann.

  • Also ich habe langsam das Gefühl, dass mittlerweile hier etwas aneinander vorbei diskutiert wird.
    Ich bezweifel, dass hier irgendwer seinen Kids beibringt wir man den Gegner schubst oder böswillig umtritt.

    Was aber Fachidiot richtig schreibt, gehört zum Fußball aber auch etwas Körperkontakt. Den Ball "Behaupten" also mit dem Körper situativ dem Ball vom Gegner "abschirmen" ist wichtig und gehört ab der D-Jugend bei etlichen Leistungsteams dazu. Spätestens ab der C-Jugend wird in den meisten Oberligen und in den Regionalligen es deutlich körperbetonter.
    Auch wenn ich an ein Laufduell denke, ist es nunmal selbst vom DFB vorgegeben, dass man als Verteidiger versuchen soll beim Vorlegen des Gegners seinen Körper dazwischen zu bekommen.

    Gezielt trainiert man das nicht, höchstens coacht man das in 1v1 Situationen. Die Angst davor, sich da reinzustellen und Körperkontakte zu haben, kann man durch solche Ring&Raufen-Spiele zum WarmUp minimieren.

    PS: JA ich schreibe hier von keiner F-Jugend

  • klar ohne Körperkontakt geht es eben nicht das bestreitet ja auch keiner soweit, sei es bei den Standard oder Laufduellen geht es z.T. nicht. Das ist ja auch schön und reizvoll , wenn es gute Zweikämpfe um den Ball geht. Das wollen wir doch sehen.

    ich finde auch gut, daß nicht immer alles sofort von den Schiris soweit es noch regelkonform abgepfiffen wird. Ich denke da immer an Rugby was ja rauher ist als Fussball aber dort gibt es feste Regeln und die Gesundheit der Spieler steht ganz oben.

    Hier würde ja auch viel über Gleichgewicht und Beweglichkeit und Standhaftigkeit gesprochen bei den Duellen, was seht wichtig ist, geht aber nur über entsprechendes Athletiktraining und Koordinationsübungen.

    Klassiker ist natürlich individualtaktisch sich zwischen Ball und Gegner bringen. Das kann man gut trainieren und man sollte damit früh genug anfangen ab der F-Jugend.

    Was fordert aber ein Trainer wirklich, wenn er im Training und Spiel mehr Körpereinsatz fordert? Ich denke eher , er sieht, daß sein Team die Laufbereitschaft und Intensität nicht mitbringt beim anlaufen, freilaufen, ohne Druck werden Zweikämpfe verloren durch schlechte Ballannahmen und somit direkter Zweikampf, schlechtes Passspiel und will das durch höheren Körpereinsatz kompensieren ....also ist ganz klar wo man ansetzen muss finde ich.

  • CoachT

    Ich habe nicht das Gefühl, dass wir aneinander vorbei diskutieren.

    Das Thema ist "F-Jugend Köpereinsatz".

    Und somit habe ich immer für eine F-Jugend geschrieben.

    Warum ich das Schubsen, Drängeln und Halten nicht speziell trainiere hat pädagogische und vor allem methodische Gründe.

    siehe weiter oben "angstfreies Lernen"

    Das darf natürlich jeder Trainer anderns sehen.

    Ich ermütige euch nur dazu, es einmal zu versuchen. Ich denke immer noch, dass meine Erfolge in der individuellen Ausbildung für sich sprechen.


    Übrigens ist das "Körper zwischen Gegner und Ball bringen" eine Individualtaktik. Wie ich oben beschrieben habe, kommt für mich erst ab der D-Jugend die Schulung der Individualtaktik in Frage. Bis dahin dürfen sich die Kinder im 1 gegen 1 bis 3 gegen 3 selbst ausprobieren.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Wobei du die Kids ja auch nicht wirklich selbst ausprobieren lässt, wenn du den expliziten Körpereinsatz, den die Kinder in der Situation wählen, unterbindest.

    Meine Erfahrung ist eben das, was ich oben schon beschrieben habe. Die Kids versuchen sich dann eben an diesen verschiedenen Methoden. (schubsen, treten etc.) Denn diese kennen sie ja aus ihren täglichen Spielereien. Wenn ich das nicht möchte, muss ich den Kinder ja irgendeine Alternative anbieten, denn sonst kommen große fragende Augen und die dazugehörige Frage „was soll ich denn sonst machen?“. Und genau darauf möchte ich den Kunden dann z.B. eine solche Antwort. Die Kinder mit einem Problem alleine zu lassen und zu sagen „mach mal“ um dann im Anschluss mit „aber das nicht“, „das auch nicht“ und „das auf gar keinen Fall“, ist in meinen Augen kein Lösungsansatz. Ich muss ihnen dann ja eine Alternative anbieten, die sie in solchen Situationen anwenden „dürfen“. Für mich ist das eben keine Individualtaktik, sondern eine Unterstützung um das umerwünschte verhalten zu reduzieren.


    Wie gesagt, ich spreche immer aus meinen Erfahrungen heraus, genauso wie ich davon ausgehen dass du Dirk von deinen Erfahrungen berichtest. Ich finde das auch mal sehr erhellend welch unterschiedliche Erfahrungen jeder von uns macht.

  • Fachidiot

    1. ich unterbinde das Grätschen und

    2. ich bringe den Kindern nicht bei, dass sie schubsen, halten und treten sollen.


    Ich denke das ist keine "Haarspalterei" sondern ein riesen großer Unterschied.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Jetzt wiederum glaube ich, das wir uns falsch verstehen 🙈

    Ich wollte es dir bestimmt nicht vorwerfen! Denn wie gesagt, bin ich bei diesen Punkten absolut bei dir!


    Ich frage mich nur, was deine Alternativen sind. Kommen bei dir die Kids wirklich von alleine auf die körperlose Lösung? Oder gibst du hier doch entsprechende Lösungsansätze?

    Wenn ja, welche? Wenn nein, Glückwunsch! (bei meinen Jungs kam immer die Frage wie sie es denn sonst lösen sollen)

  • Ich forderer kein körperlose Spiel. Ich fordere nur nicht das bewusste Halten, Rempeln, Schubsen, Treten usw ein. Ich fördere das körperliche Spiel sogar dadurch, dass ich das 1 gegen 1 auf engsten Raum in jedem Training spielen lasse. Es ist alles im Rahmen der DFB Regeln oder Regeln des Kreisverbandes erlaubt außer das Grätschen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Also ich habe damals als F-Jugendtrainer nie das Grätschen gefördert oder gefordert.

    Aber ein Spieler hat von alleine plötzlich angefangen Bälle absolut sauber ohne Gegnerkontakt zu wegzugrätschen. Ich hatte deshalb sogar eine Diskussion mit einem anderen Trainer, der das Grätschen auch unmöglich fand.


    Ich war und bin aber hier der festen Überzeugung, dass das auch zum Fußball dazugehört.

    Ich habe es bei allen Spielern sofort unterbunden, wenn es im Training oder im Spiel nur annähernd gefährlich wurde. Aber wie geschrieben, dieser eine Spieler hat die Bälle absolut sauber gegrätscht.


    Und da habe ich damals und würde ich auch heute niemals eingreifen. Aber so etwas auch niemals bewusst trainieren oder fördern.

  • Also ich habe langsam das Gefühl, dass mittlerweile hier etwas aneinander vorbei diskutiert wird.
    Ich bezweifel, dass hier irgendwer seinen Kids beibringt wir man den Gegner schubst oder böswillig umtritt.

    Den Eindruck habe ich auch.


    Ich finde es sogar ermüdend, wenn man suggeriert, dass der andere Standpunkt das Grätschen, Treten, Schubsen sei und darauf basierend dann argumentiert.


    Das nennt sich Strohmannargument und hilft keinem konstruktiven Diskurs.


    Es ging um körperbetontes (den Körper aktiv nutzendes) Spiel, nicht um unfaires Spiel. Das sind völlig verschiedene Dinge.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich war und bin aber hier der festen Überzeugung, dass das auch zum Fußball dazugehört.

    Eines meiner Prinzipien ist "stehen bleiben", d.h. auf den Füßen bleiben. Egal ob im Zweikampf oder beim Torschuss.

    Ein Spieler auf dem Boden hilft überspielt meistens nichts mehr. Die meisten Spieler grätschen den Ball unkontrolliert weg oder ins Aus (2x habe ich keinen Ballbesitz). Sollte doch mal ein Spieler in Ballbesitz bleiben, vergeht von grätschen und wieder aufstehen um das Spiel fortzusetzen auch einige Zeit (Gegenbeispiel: Philipp Lahm, da war das oftmals eine Bewegung).

    Was braucht man für das Grätschen bzw. den Zweikampf: Abschätzen von Geschwindigkeiten und Abständen, Rhythmusgefühl, Fallschule u.a. - manches kann man mit den Kindern trainieren (z.B. Fallschule und Rhythmus), manches kommt erst mit der Entwicklung der Kinder (z.B. Abstände und Geschwindigkeiten)

  • Ich war und bin aber hier der festen Überzeugung, dass das auch zum Fußball dazugehört.

    Eines meiner Prinzipien ist "stehen bleiben", d.h. auf den Füßen bleiben. Egal ob im Zweikampf oder beim Torschuss.

    Ein Spieler auf dem Boden hilft überspielt meistens nichts mehr. Die meisten Spieler grätschen den Ball unkontrolliert weg oder ins Aus (2x habe ich keinen Ballbesitz). Sollte doch mal ein Spieler in Ballbesitz bleiben, vergeht von grätschen und wieder aufstehen um das Spiel fortzusetzen auch einige Zeit (Gegenbeispiel: Philipp Lahm, da war das oftmals eine Bewegung).

    Was braucht man für das Grätschen bzw. den Zweikampf: Abschätzen von Geschwindigkeiten und Abständen, Rhythmusgefühl, Fallschule u.a. - manches kann man mit den Kindern trainieren (z.B. Fallschule und Rhythmus), manches kommt erst mit der Entwicklung der Kinder (z.B. Abstände und Geschwindigkeiten)

    Grätschen muss man dann, wenn man vorher nicht gut agiert hat. Nur dann.


    Deshalb bin ich auch ein Verfechter davon, Grätschen nicht zu trainieren, zu fordern oder gar zu feiern, sondern die Skills zu verbessern, die einem diese Situation ersparen und einen richtigen Zweikampf ermöglichen.


    Das alles hat aber mit dem Thema jetzt nur noch am Rande zu tun, was ich schade finde. Eigentlich sogar gar nicht, weil Grätschen ja idR kein Körpereinsatz ist, es nicht zum Kontakt kommt bzw. falls doch, ist es meist ein klares Foulspiel.


    Körpereinsatz ist ein anderes Thema mM und wie oben schon gesagt dient das Verlagern auf Grätschen, Schubsen, etc. oder nicht nur dazu, den Diskurs zu sabotieren.

    Das hat hier niemand ausgesagt oder gemeint bei der Frage Körpereinsatz oder nicht.



    Und noch etwas zum Trainieren des (fairen/regelkonformen) Körpereinsatzes:

    Nur, weil man viel 1gg1 spielen oder trainieren lässt, trifft man das mM nach überhaupt nicht.

    Um die Nutzung des Körpers zu verbessern, da bedarf es mM nach gutem Coaching. Nur laufen lassen, da bleibt alles diesbezüglich so, wie es ist. Besonders, wenn die gesamte Trainingsgruppe diesbezüglich gleich agiert, so dass man sich dabei nicht mit anders agierenden Spielern messen muss, etwas abgucken kann.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ab einem Gewissen Alter finde ich gehören Grätschen grundsätzlich auch einfach dazu.

    Und wenn sie klappen werde ich sie auch weiterhin loben, lobt ihr Kunstschüsse nicht?

    Die Wahrscheinlichkeit mit einem „normalen“ Schuss zu treffen ist ja höher.

    Hab auch kaum NLZ Trainer bisher gesehen die es unterbinden warum auch ist eine faire Möglichkeit den Ball zuerorbern.


    Was den Punkt Körpereinsatz angeht geb ich dir aber tatsächlich vollkommen recht.

  • Erobert man denn mit einer Grätsche idR wirklich den Ball? Hat der grätschende Spieler danach den Ball und kann ihn gezielt im eigenen Team halten?


    Die meisten Grätschen sind nicht nötig und auch nicht gut, man hätte die Situation besser lösen können. Denn man will den Ball wirklich erobern und nicht am Boden liegen und nicht mehr agieren können.

    Deshalb gibt es konstuktive Kritik, wenn es diese bessere Lösung gab.

    In den seltenen Fällen, wo eine Grätsche zum Blocken des Balles ein sicheres Tor verhindert, weil wir vorher nicht gut genug verteidigt haben, da kritisiere ich das aber naürlich trotzdem nicht. Das sind aber seltene Fälle.


    Und ja, ich kristisiere auch den Kunstschuß aus 40 Metern, wenn dieser im Tor ist, wenn wir einen 3gg1 Konter laufen könnten.

    Oder häufig sogar, der Einsatz der Hacke, wenn dieser nicht notwendig war, nicht die beste Option war.

    Pässe über das Standbein kritisiere ich auch, indem ich aufzeige, dass man den Körper aufdreht, wenn man den Ball passt.

    Oder eine sinnlose Finte im leeren Raum.

    Alles losgelöst von Erfolg der Aktion, weil das keine gute Lösung ist und in der Masse zu Fehlern führt oder/und zu einer Verlangsamung der Aktion, in der der Gegner sich verschieben kann, etc.


    Technik muss immer sinnvoll eingesetzt werden, dass heißt einem Zweck dienen. Den Bereich Technik gibt es deshalb in der Wissenschaft auch gar nicht, er heißt technisch-taktischer Bereich und das hat einen Grund.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Technik muss immer sinnvoll eingesetzt werden, dass heißt einem Zweck dienen. Den Bereich Technik gibt es deshalb in der Wissenschaft auch gar nicht, er heißt technisch-taktischer Bereich und das hat einen Grund.

    Amen.

    Wobei ich mal gelernt habe, dass man Erfolge bei Spielern eher schwierig coachen kann, da der Spieler im Kopf sich nur fragt, was man von ihm will, wenn es doch geklappt hat.
    Und über Standbein passen ist manchmal durchaus nützlich und sinnvoll ;)

  • wie ihr bei #30 schon gesehen habt, diskutiere ich lieber anhand von Bildern. Hier mal 3 Videos von youtube:


    a) https://www.youtube.com/watch?v=KuphByVPT5A

    Kritikpunkte:

    - ich trainiere kein Zeitspiel

    - ich möchte Lösungen an der Eckfahne (man könnte es auch dort trainieren und nicht im Mittelkreis)

    - manche Schiedsrichter pfeifen das zurecht ab – Sperren ohne Ball, weil der Spieler den Ball gar nicht spielen will


    b) https://www.youtube.com/watch?v=XImowZZO5Gg

    Kritikpunkt:

    - warum soll ich in Ballbesitz Gegendruck erzeugen? Ich drehe mich um den Gegner herum und gehe dem Druck aus dem Weg. Da kann man von vielen Kampfsportarten lernen, die die Kraft des Gegners für ihre eigene Aktion nützen.


    c) https://www.youtube.com/watch?v=A3AMT1cRzmw

    Positiv:

    - kann man auch mit kleineren Kindern machen

    Kritikpunkt:

    - Arme werden meistens nicht regelkonform eingesetzt.

    - Abstand zum Ball – den sollte ich weiter spielen können


    Die Rauf- und Rangelspiele gehören aus meiner Sicht bei den Kleinen auch dazu – sind aber nicht Fußball (Beispiele: 959.pdf?Date=16.04.2024-11:17:09)


    Exkurs/Bonus: hier noch Grätschen ohne Körperkontakt - https://www.youtube.com/watch?v=GEd-B48xoVA

  • Sir Alex

    Zitat #115:

    "Technik muss immer sinnvoll eingesetzt werden, dass heißt einem Zweck dienen. Den Bereich Technik gibt es deshalb in der Wissenschaft auch gar nicht, er heißt technisch-taktischer Bereich und das hat einen Grund."

    Ich konnte keine Bericht im Netz finden, der deine These untermauert.

    Aber dieser Artikel, Überschrift "ohne Technik keine Taktik", ist lesenswert: Artikel – Fußballtraining


    Das es immer eines guten Coaching in den unteren Altersstufen bedarfs, wie du in #113 forderst, sehen manche Fachleute anders.

    Downloads
    DFB-Trainingsdialog; Downloads; Training; Talententwicklung
    www.dfb-akademie.de

    DFB-TRAININGSDIALOG | Mit Bolzplatzprinzipien das Training optimieren

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Aber dieser Artikel, Überschrift "ohne Technik keine Taktik", ist lesenswert: Artikel – Fußballtraining

    Finde aber auch, dass man so nicht automatisch schlussfolgern kann, dass Technik ohne Taktik existiert.
    Auch beim fintieren mit Gegenspieler existiert Individual-Taktik in den absoluten Grundzügen.
    Das richtige Einsetzen von Finten ist ja ein taktisches Element.

    Einen Übersteiger in der falschen Situation einsetzen ist ja ein taktischer Fehler und kein technischer Fehler, wenn er diesen richtig ausführt.


    Es bedingt sich ja also beides schon ein wenig. Ohne Technik keine Taktik, aber auch keine Technik ohne Taktik.
    Damit meine ich im speziellen jedoch die Individual-Taktik, die bis einschließlich D-Jugend absolut im Vordergrund stehen sollte.
    Ab der C-Jugend kann man gruppentaktische Elemente trainieren und fokussieren.
    (So sieht es ja auch der DFB vor, wenn man die Trainingsbücher Glauben schenken mag)

  • CoachT

    Technik laut DFB

    Passtechnik

    Schusstechnik

    Dribbel

    Ballan- u. Mitnahme

    Kopfball (aber Achtung es gibt hier endlich auch Altersbeschränkungen)


    Gegnerüberwindendes Dribbling ist ein Teil des Dribblings.

    Wenn man es methodisch lehrt, dann werden die ersten Trainings ohne Gegenspieler gelernt und somit bleibt es eine Technik.


    Ein taktischen Verhalten tritt immer erst ein, wenn ich Situationen lösen möchte. (Die genau Definition kenne ich nicht)

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden