Quo vadis Jugendfußball?

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  • Ich denke das die vielen Vereinswechsel ein großes Problem darstellen da so keine Bindung zur Mannschaft geschweige denn zum Verein aufgebaut werden kann. Die Wahrscheinlichkeit irgendwann dann komplett mit dem Fußball aufzuhören steigt somit (vor allem wenn mal schwierigere Zeiten kommen, Pubertät etc).

    Viele Wechsel werden von dem Aufstiegssystem der Ligen befeuert. Da könnte man mal ansetzen seitens der Verbände. Im FVN beispielsweise wird die Ligazugehörigkeit vererbt - dieses System zerstört regelmäßig Mannschaften die das Pech haben einen älteren Jahrgang über sich zu haben der vielleicht nicht ganz so leistungsstark ist. Ich habe die Idee dahinter nie verstanden

  • Im SHFV zum Teil ebenfalls so.
    Oberliga (höchste Landesspielklasse unter Regionalliga)-Plätze werden vererbt. Alles darunter kann gemeldet werden und sich dann mit der Vorrunde bis zum Winter qualifiziert werden.
    So kann man theoretisch als Landesliga-Melder zum Winter aber auch in die Oberliga aufsteigen.
    Auf der anderen Seite kann man aber auch zum Winter absteigen.
    Verschiebt mMn nur das Problem.
    (bestes Beispiel bei einem Verein aus meiner Stadt: Haben für die Landesliga gemeldet, dadurch wohl auch ihren guten D-Jugend Kader zusammen gehalten, der in die C-Jugend aufgerückt ist. Tja Vorrunde also Quali-Runde verkackt und sind dann in die Kreisliga abgerutscht. Im Winter musste das Team abmelden, weil die Spieler alle Landesliga spielen wollen und gewechselt sind)

  • Im SHFV zum Teil ebenfalls so.
    Oberliga (höchste Landesspielklasse unter Regionalliga)-Plätze werden vererbt. Alles darunter kann gemeldet werden und sich dann mit der Vorrunde bis zum Winter qualifiziert werden.
    So kann man theoretisch als Landesliga-Melder zum Winter aber auch in die Oberliga aufsteigen.
    Auf der anderen Seite kann man aber auch zum Winter absteigen.
    Verschiebt mMn nur das Problem.
    (bestes Beispiel bei einem Verein aus meiner Stadt: Haben für die Landesliga gemeldet, dadurch wohl auch ihren guten D-Jugend Kader zusammen gehalten, der in die C-Jugend aufgerückt ist. Tja Vorrunde also Quali-Runde verkackt und sind dann in die Kreisliga abgerutscht. Im Winter musste das Team abmelden, weil die Spieler alle Landesliga spielen wollen und gewechselt sind)

    Wirklich interessant.

    So unterschiedlich können C-Jugendliche sein.


    Gestern hatten wir ein abschliesendes Gespräch mit einem Nachbarverein wegen einer SG. Eine Idee war, dass wir aus den dann insgesamt 36 Kindern eine C1 zusammen bekommen, die höchstmöglich gemeldet wird. Es wären tatsächlich wirklich talentierte Kinder, sodass das ehrlich Sinn machen würde.


    Die Abfrage bei den Kindern ergab allerdings, dass sie lieber mit ihren bisherigen Teams weiterspielen und entsprechend niedriger gemeldet wird. Auch wenn der eine Verein dann eigentlich nur eine 9er Mannschaft melden könnte, da sie nur 12 Kinder haben.


    Manchen ist die Höhe der Spielklasse wichtig, anderen das bekannte Umfeld. Muss man beides akzeptieren.

  • Beides ist völlig legitim.

  • Am Montag ist ein neues Buch erschienen: "Die Nachwuchs Lüge" von Philip Kaß.
    Zusätzlich spricht er im Podcast "Technik vor Taktik" in der aktuellen Folge über das Buch und die Probleme der Talentförderung im deutschen Fußball.
    Die Podcast-Folge habe ich gehört, beim Buch bin ich noch dabei, ist aber sehr interessant.

  • CoachT

    Genial Danke. Hier der Link:

    #273 Die Nachwuchslüge - Wie deutsche Profifussballclubs ihre Talente vernichten - mit Dr. Philipp Kaß ~ Technik vor Taktik Podcast
    In dieser Episode spreche ich mit Dr. Philipp Kaß über sein eBook „Die Nachwuchslüge – Wie die deutschen Profifussballclubs ihre Talente vernichten“.…
    www.podcast.de


    @SirAlex

    Vielleicht auch für NLZ Trainer interessant

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Ich habe mir mal meine Mittagspause hergenommen um den Podcast anzuhören.

    Ich kann Dr. Philipp Kaß da ehrlich gesagt nicht so viel abgewinnen.

    Das ganze klingt für mich so, dass er als Wissenschaftler sich dem System Fußball überlegen gefühlt hat und egal wo er war das auch deutlich gezeigt hat. Aus seinen Ausführungen höre ich eigentlich immer etwas Neid und Verbitterung heraus, dass er selbst trotz seiner herausragenden Ausbildung und seines riesigen Know How nicht im System Profifußball bzw. Nachwuchsleistungsfußball landen konnte.


    Natürlich sagt er vieles was wahr ist. Das ist aber alles keine besonders neue Erkenntnis, sondern längst bekannt.

    Mich stört trotzdem der komplett negative Begleitton den er dabei anschlägt.

    Im Nachwuchsleistungsbereich läuft natürlich nicht alles optimal, genauso wenig wie im Breitensport.

    Aber ich kann mit dieser Totalkritik, dass alles falsch ist nichts anfangen...


    Das der sogenannte "Closed Shop" des DFB zum Teil Entwicklungen hemmt will ich gar nicht abstreiten.

    Ein rein wissenschaftlicher Ansatz wird das Problem aber ganz bestimmt auch nicht lösen.

  • Coach1976

    Wenn Du ein Spiel verlierst, ab ca. U16 machst Du doch eine Analyse.

    Mehr hat Dr. Kaß auch nicht gemacht. Das hat er auch immer wieder betont. Bei mir kam er nicht so an als ob er sich überlegen fühlt.

    Für mich war es eine sachliche Schilderung der Sitiuation nach einer Analyse.


    Was ich schockierend finde, ist die Tatsache, dass er in einem NLZ angefangen hat, als ich mich aus diesem Trubel verabschiedet habe.

    Sein Insiderwissen, deckt sich fast 1 zu 1 mit meine nicht ganz so tiefblickenden Erfahrungen, die ich ein paar Jahre vorher machen konnte.


    Übrigens bin ich hier immer noch bei der Aussage von Mathias Sammer: "Der Schlüssel zum Erfolg des zukünftigen deutschen Fußballs liegt beim Kinder- u. Jugendtrainer"

    Da haben die NLZ anscheinend immer noch sehr starken Nachholbedarf.


    Warum gibt es immer noch keine mindestens 4500 Stunden umfassende Ausbildung zum NLZ Trainer?


    Jeder, der in Deutschland einen Beruf erlernt, verbringt mindestens diese Zeit in der Ausbildung.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Warum gibt es immer noch keine mindestens 4500 Stunden umfassende Ausbildung zum NLZ Trainer?


    Jeder, der in Deutschland einen Beruf erlernt, verbringt mindestens diese Zeit in der Ausbildung.

    Am Ende verdienen viele NLZ-Trainer aber auch nur im Bereich, in denen ungelernte Arbeitnehmer verdienen. Also passt das ja ;)

  • CoachT

    So sehe ich es auch. Wenn ich das beste Produkt herstellen will, benötige ich das beste Personal.

    Das beste Personal bekomme ich nur wenn ich es bestmöglich bezahle.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • CoachT

    So sehe ich es auch. Wenn ich das beste Produkt herstellen will, benötige ich das beste Personal.

    Das beste Personal bekomme ich nur wenn ich es bestmöglich bezahle.

    oder man hat Leute die es absolut aus Überzeugung tuen und intrinsisch genug motiviert sind.
    Wobei wenn man die dann vollzeit bezahlen würde mit dem nötigen Freiraum und der intrinsischen motivation, hätten wir sicher absolute top-produkte.
    Aber ich will ungern bei Jugendspielern von Produkten reden :D

  • Dann sind wir aber auch schon bei den Voraussetzungen um sich als Trainer weiterzubilden.

    Um die B-Lizenz zu machen muss ich eine Sporttest absolvieren. Den kann ich wegen eines Knieschadens nicht bestehen.

    Alternativ kann ich Punkte sammeln. Dafür muss ich aber mit meiner C-Lizenz aber mindestens eine Herrenmannschaft 3 Jahre in der Bezirksliga als Chef-Trainer (Co gibt nicht so viele Punkte) trainiert haben.
    Oder eine C-Jugend 8 Jahre in der Bezirksliga, auch als Cheftrainer.

    D Jugend und jünger wird gar nicht berücksichtigt.

    Oder ich war Spieler in der A-Klasse. Wenn ich das in den letzten 10 Jahren 8 Jahre lang war hab ich auch meine Punkte.

    Ich habe aber vor 10 Jahren mit Fussball spielen aufgehört, wie wahrscheinlich sehr viele Papa-Trainer, also fallen die Punkte auch weg.

    Ich kann auch 3x 3 Tage eine Fortbildung machen. Und habe dann 3 von 25 erforderlichen Punkten.


    Trainer B - Fußballverband Rheinland
    EINSATZBEREICH Alle Juniorenmannschaften außer Junioren-Regionalliga/Bundesliga Alle Frauenteams (außer Bundesliga) Alle Amateurmannschaften bis 5. Spielklasse…
    www.fv-rheinland.de


    Ich werde also bis auf weiteres bei meiner C-Lizenz bleiben obwohl ich gerne die B-Lizenz machen würde.

    Wenn ich dann in 12-14 Jahren hoffentlich die erforderlichen Punkte zusammen habe bin ich mitte 50.

    Da mache ich dann auch keine B-Lizenz mehr.

  • Das könnte ich sein. Bei mir schaut es ähnlich aus.

    Ambitioniert, aber Knorpelschaden Grad 4 lässt keine Sporttauglichkeit zu.

  • besondere Zulassungsvoraussetzungen:

    • Die Vollendung des 17. Lebensjahres (die Lizenz kann ab der Vollendung des 18. Lebensjahres erteilt werden),
    • die gültige C Lizenz,
    • der Nachweis über mindestens 6 Monate Tätigkeit als Trainer im Erwachsenen- oder Jugendbereich (Altersbereich U12 und höher) und
    • der Nachweis des aktuellen Bezugs zum Amateurleistungsfußball als aktiver Trainer.
    • Um zugelassen zu werden ist diese Liste mit entsprechenden Nachweisen einzureichen

    Da steht nichts von den von Dir genannten Kriterien. Es gibt keinen Sporttest mehr, Empfehlung des DFBs ist die Überprüfung einer Coachingsituation, d.h. Spielform, Übungsform oder spielnahe Übungsform.


    Die B-Trainer kann jeder machen. Das ist leider ein Problem, da es keine gestufte Lizenzausbildung gibt, Lizenzvorstufen immer noch Bestandteil der Trainerausbildung sind (Grundlagenlehrgang, Basiswissen und Teamleiter gibt es ja nicht mehr) denn die geringe Ausbildungszeit gekoppelt mit dem sofortigen (6 Monate nach Absolvierung des UEFA C Levels) erreichen des UEFA B Level ist in meinen Augen, ein großer Trugschluss. Jeder will 'Trainer' sein, keiner werden und das dauert lange. Was noch schlimmer ist, dass suggeriert wird, dass man mit dem BasisCoach oder Trainerzertifikat (KiTz/JuTz/ETz) denkt, man sei Trainer/Coach. Mitnichten. Das Schlimme ist, dass die realistische Einordnung und Reflexion, wo stehe ich, wie wirke ich, komplett fehlt. Nur Fortbildungen reichen nicht für Punkte bzw. das Bestehen der Folgekurse, Erfahrung in einer entsprechenden Liga durch Trainingsqualität und Inhaltscoaching durch eine Detailtiefe sind das Mindeste, was da sein muss.


    Es wäre sinnvoll:

    Grundlagenlehrgang,

    Teamleitung,

    Basiscoaching,

    UEFA Grassroots 60 LE und UEFA Elite Grassroots 80 LE, entspräche Übungsleiter C und B

    UEFA D 100 LE und UEFA D Youth 120 LE, entspräche Trainer C Breitensport

    UEFA C 140 LE und UEFA C Youth 160 LE, Trainer C Leistungssport

    UEFA B 220 LE und UEFA B Youth 320 LE, Trainer B Leistungssport

    UEFA A 360 LE und UEFA A Youth 540 LE, Trainer A Leistungssport

    UEFA Pro Level 700 LE, Diplom Trainer


    zu staffeln oder eine 3-4 jährige staatliche Ausbildung im DQR6 mit Bestandteilen der ErzieherInnenausbildung (Grundhaltung/Mindset/Methoden), Trainer im Nachwuchsleistungssport (Energiebereitstellung/Prävention/etc.) und Lehramt Sport/Sportpsycholgie und geht mit einem UEFA A Level einher.


    Im letzten A Lizenz Lehrgang waren nun die ersten B Level Lizenzinhaber (ohne B+/DFB EJ Lizenz), die eine alte Ausbildung gemacht haben, sie hatten riesige Probleme mit der Umstellung zu den neuen Inhalten bzgl. Entwicklung, Filmen, Reflexion, Feedback, FeedUp, Feedforward.

    Einmal editiert, zuletzt von userdx ()


  • Da ist noch ein Link. Mit dem kommst du auf die Excel-Datei zur Berechnung deiner Punkte.

    Hast du auch selber mit rein kopiert.


    • Um zugelassen zu werden ist diese Liste mit entsprechenden Nachweisen einzureichen
  • Warum gibt es immer noch keine mindestens 4500 Stunden umfassende Ausbildung zum NLZ Trainer?


    Jeder, der in Deutschland einen Beruf erlernt, verbringt mindestens diese Zeit in der Ausbildung.

    Am Ende verdienen viele NLZ-Trainer aber auch nur im Bereich, in denen ungelernte Arbeitnehmer verdienen. Also passt das ja ;)


    Wenn ein NLZ gut bezahlen würde, würde sich wahrscheinlich kein NLZ mehr rechnen.

    Am Ende wird natürlich jeder Verein rechnen, was stecke ich rein und was bekomme ich an "Spielermaterial" (böses Wort) usw. wieder heraus.

    Anders steuern könnte man nur, wenn die NLZ noch mehr Zuschüsse erhalten, um die Kosten zu decken.


    Zweitens ist der Erfolg auch hier wichtig:

    In fast allen Jugendabteilungen werden am Ende doch Erfolge gefeiert. Sowohl im NLZ als auch im Breitensport.

    In meinem Breitensport-Verein werden immer die Meisterschaften hoch gelobt. Ich finde es nicht einmal verwerflich. Für die Jungs ist es ein schöner Erfolg, der auch in Erinnerung bleibt.


    Sportlicher Erfolg lässt sich auch leichter messen als die Entwicklung der Spieler. Alle Spieler werden sich entwickeln, sogar wenn man wie früher nur Torschuss trainiert. Aber wie misst man, wie ein Spieler sich bei anderen Trainingsmethoden entwickelt hätte?


    Und Erfolge fährt man kurzfristig nicht ein, indem man ausschließlich langfristig Spieler ausbildet. Kurzfristige Erfolge widersprechen häufig einer langfristigen Ausbildung.

    Und NLZ-Trainer, die eine Trainer-Karriere anstreben, wollen natürlich mit Erfolgen Werbung machen.



    Und drittens:

    Ich glaube immer noch, dass das veröffentlichte DFB-Konzept nicht einmal vom DFB als einzige richtige Lösung verstanden wird.

    Jeder, der schon länger dabei ist, kennt doch die Jungendtrainer, die schon in der F-Jugend ganz viel Torschuss und 7:7 trainiert haben. Weil dass auch der Spielbetrieb war.

    Wenn diese Trainer, die Erfolge erzielen wollen, durch das 3:3 Spielsystem im Training jetzt verstärkt 3:3 im Training spielen lassen. Dann wird das für die Ausbildung ganz viel bringen.


    In NLZs gehe ich davon aus, dass hier schon lange Trainingseinheiten auch in kleinen Gruppen durchgeführt werden.

  • Also zum 1. Punkt (mit bisschen Punkt 2)
    NLZs rechnen sich jetzt schon nicht, wenn man die aktuellen Situationen betrachtet.
    Der große Fehler ist halt, wie man in DE aktuell Spieler, die aus der U19 kommen betrachtet im Verhältnis dazu, wie die Lizenzabteilungen der NLZ arbeiten und erwarten. Das passt einfach nicht zusammen. Man muss sich endlich mal offenkundig eingestehen, dass Spieler, die aus dem Jugendbereich kommen halt keine fertigen Spieler sind. Um zu solchen zu reifen, brauchen sie Raum und Zeit. Raum für Fehler und Zeit für Entwicklung (Spielzeit). Die gewährt man aber in DE aktuell kaum welchen. Nur hier und da kommt mal ein "Wunderkind" wie Musiala oder Wirtz in diesen Genuss. Und auch diese Spieler machen Fehler usw. Da heißt es dann aber immer "die sind jung, die müssen auch mal Fehler machen". Wenn aber ein Jamie Gittens mal nicht performt, ist er danach komplett weg vom Fenster (nicht der beste Spieler als Beispiel).
    Und genau das sieht man von der Buli bis runter in die Regio. Ein Tom Bischof kann doch jetzt nur zu Bayern wechseln, weil er als Jungspieler bei Hoffenheim genau diese Chancen bekommen hat nach der U19. Wäre er direkt aus der Bayernjugend gekommen, hätte er niemals den Wechsel in den Profikader geschafft, weil er nicht diesen Raum und die Zeit wie bei Hoffenheim bekommen hätte, weil er da ja unbedingt direkt funktionieren muss.
    Der Out-Put aus den NLZs ist nicht scheiße, weil die NLZs nicht gut vorbereiten oder weil wir nicht genügen Qualität in den deutschen Nachwuchsteams haben, sondern weil die Stufe dadrüber es nicht gut aufnimmt und nicht weiß, was sie damit anfangen sollen.
    Das wäre so, als wenn ein Betrieb Azubis ausbildet und nach der Ausbildung die vor die Tür setzt, weil man lieber den älteren Gesellen von nebenan holt, der halt da direkt übernommen wurde.
    Das ist eigentlich wirtschaftlich betrachtet total dumm aber im deutschen Fußball leider Normalität.

    Zu 2.
    Ja, das vermeintliche Bewertungssystemen in den deutschen NLZs ist totaler müll und es profitieren eventuell die falschen dadurch.
    Und sicher ist Entwicklung von Spielern nur schwer messbar, aber es wäre messbar.
    Wir führen so viele Statistiken, filmen in den NLZ-Ligen alle Spiele und haben da bereits Analysten.
    Lass die doch mal weniger sich auf den nächsten Gegner vorbereiten sondern herausfiltern wieviele erfolgreiche progressive Pässe Spieler X in dem Halbjahr 1 gemacht hat und dann im Halbjahr 2.
    Daran kann man doch zT sehen, ob ein Spieler sich in gewissen Punkten verbessert und entwickelt.
    Sicher ist das aufwendiger, wie eine Tabelle in der NLZ-Liga sich anzugucken, aber es ist ehrlicher und passender zu dem Bereich, in dem man dort arbeitet.


    Zu 3.
    Nein, das glaube ich auch nicht. Und ja selbst wir als Nicht-NLZ haben bereits seit Jahren primär in Spielformen (und auch kleineren Spielformen) trainiert, ähnlich, wie der DFB es jetzt vorsieht.
    Der DFB hat das ja auch schon so in den Trainerlehrgängen der letzten Jahren vermehrt propagiert. Also neu ist das auch nicht beim DFB.
    Nur so holt man, so wie du es schreibst, wahrscheinlich auch die letzten überehrgeizigen Dorf-Trainer (no front) ab.


    (PS: zT sind das auch Inhalte und Meinungen, die Philipp KAß auch in seinem Buch skiziert)

  • Vielleicht sind wir Deutsche eben nur gut in der Perfektion von Produktionsanlagen aber soweit der Faktor Menschlichkeit und Fehlerkultur hinzukommt kriegen wir Probleme und hingen den anderen Nationen vielleicht doch ein wenig hinterher, Die anderen Nationen (unschönes Wort) haben uns in der Perfektion kopiert wohl auch z.T. überholt.
    Mein Blick auf die NLZ.
    Wir haben in Deutschland europaweit und vielleicht weltweit die beste Infrastruktur an gepflegten Fussballplätzen, Internate und und en all-Inclusive Angebot mit Shuttle Service, Elternbetreuung für die Nachwuchskicker und eine Menge Millionen Jungs und Mädels die jedes Wochenende dem Ball hinterherjagen.
    Trotz all der finanziellen Anstrengungen sind wir nicht zufrieden mit dem Output.
    Oder ganz einfach gesagt sind einfach unsere Erwartung zu hoch?

    Einmal editiert, zuletzt von Fantomas ()

  • Selbstverständlich nicht im NLZ sprechen wir nicht ohne Grund von „Rohdiamanten“, die wir beginnen zu schleifen. Dieser Entwicklungsprozess muss jedoch im Profibereich konsequent weitergeführt werden.


    Natürlich hängt vieles vom jeweiligen NLZ ab. Hier in Köln wird zum Beispiel bereits hervorragende Arbeit geleistet, was sich auch daran zeigt, dass zahlreiche Talente den Sprung in den Profibereich schaffen. Einige spielen auch bereits im jungen Alter CL.


    Grundsätzlich kann das funktionieren – doch im laufenden Ligabetrieb stellt sich die Frage: Wer hat die notwendige Zeit dafür? Letztlich werden auch wir Trainer an den sportlichen Ergebnissen gemessen.


    Auch wenn 3-gegen-3 derzeit die empfohlene Spielform im Spielbetrieb ist, stellt sich die Frage, warum es „falsch“ sein sollte, gelegentlich auch andere Formate wie 5gegen5 oder bei entsprechend entwickelten Spielern 7gegen7 auszuprobieren. Vielfältige Spielformen können zusätzliche Impulse in der Ausbildung setzen.