Dürfen Trainer Spieler mit Eisspray behandeln

dürfen ja,...

Aber ob sie es sollten steht auf einem anderen Blatt.

Wenn ich jemanden sprühe, wird er/sie danach nichtmehr spielen.

Zu groß ist die Gefahr, dass sich die Verletzung danach noch durch erneute Belastung verschlimmbessert/größer wird.

In Hamburg wird in den Ausbildungen davon abgeraten, weil es zu "Verbrennungen" führen kann und das Gewebe dauerhaft schädigt.

Eiswasser & Schwamm bzw. "Heiß - Kalt - Pads" sind das Mittel der Wahl zum Kühlen. Zusammen mit Kompression.

Zitat von ruffy85

In Hamburg wird in den Ausbildungen davon abgeraten, weil es zu "Verbrennungen" führen kann und das Gewebe dauerhaft schädigt.

Eiswasser & Schwamm bzw. "Heiß - Kalt - Pads" sind das Mittel der Wahl zum Kühlen. Zusammen mit Kompression.

Da stimme ich dir vollkommen zu.

ich bin auch kein Fan von diesen Sprays nicht mal bei Erwachsenen.

Ich bin ein Fan der Sprays im Sommer. Nicht für die Verletzungsbehandlung, sondern um aus Distanz kurz ein wenig Kühlung zu bieten. Bei Verletzungen ist es eher der "medizinische Geruch", wenn ich ein wenig durch die Luft sprühe. Placeboeffekt hilft manchmal, im Rahmen des "Sich-Kümmerns" bei Schmerzen.

Das beste sind aber Eiswürfel im Sommer. Was die Behandlung von Verletzungen angeht, kenne ich mich eh viel zu wenig aus, um da kompetent eine Verletzung zu "minimieren" oder was.

Eisspray hat doch in den meisten Fällen eine Placebowirkung.

Bei jüngeren Kindern würde ich absolut davon abraten. Diesen Placebo-Effekt bekommst du auch sehr gut durch eine kurze aufmunternde Umarmung aus deiner Trainerrolle heraus hin.

Was denkt ihr denn, was ich so schon an schwersten Verletzungen geheilt habe

Grundsätzlich sollte ab einem gewissen Alter (ca. U14) immer die Möglichkeit einer Kühlung von Verletzungen verfügbar sein. Bei bestimmten Verletzungen (insbesondere Muskelfaserrisse und strukturelle Bänderverletzungen) führt Kühlen zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose, verhindert ein übermäßiges Anschwellen und lindert Schmerzen. Die PECH-Regel ist ein ganz guter Leitfaden für den Umgang mit diesen Verletzungen: PECH-Regel: Erste Hilfe leisten | BARMER

Hier ist allerdings ein Kühlen mit Eis bzw. Coolpacks dem Kühlen durch Eisspray in allen Belangen überlegen. Eisspray kann oftmals nur kurzfristig angewandt werden, ist extrem schlecht steuerbar und hat ein deutlich höheres RIsiko von Kälteverletzungen. Ich persönlich würde Eisspray eigentlich unter keinen Bedingungen verwenden, sondern schauen, dass ich adäquates Kühlmaterial organisiere.

Wenn man keine Erfahrung damit hat (ich habs im Rahmen meinen Zivildienstes in der chirurgischen Ambulanz gelernt), sollte man wirklich die Finger davon lassen. Die Gefahren wurden ja genannt. Die alternativen auch, auch wenn sie ahf den ersten Blick aufweniger erscheinen. (Eiswürfel bereiten, kühl lagern, hinterher nicht mehr verwendbar, wenn was übrig bleibt ....)

Apropos Placeboeffekt gegen Schmerzen: irgendeine harmlose Braustablette (solange keine Allergien vorliegen) in Wasser auflösen hilft in vielen Fällen.

Zu kühlen wird auf jedem erste Hilfe Lehrgang angeraten. Es hilft gegen den Schmerz und vor allem gegen ein sofortiges Anschwellen und gegen Entzündung. Das würde ich nicht als Placebo Effekt beschreiben. Gefahren bei Kühlspray sehe ich eher nur bei unsachgemäßer Anwendung. Nicht genügend Abstand, zu intensiv oder schlimmer noch auf offene Wunde. Ist halt nur was für den allerersten Moment. Danach sind Kühlpacks sicherlich besser. Aber auch da und bei Eiswürfeln muss aufgepasst werden. Besser was zwischenlegen. In meinem Umfeld sind mir noch keine Schäden durch Kühlspray bekannt geworden.

Die Entzündungsreaktion wird nur verlangsamt

Wir haben eine Kühlbox mit Eiswasser/Eiswürfeln und einen Schwamm darin. Der Schwamm wird dann zum kühlen genutzt, nicht die Eiswürfel oder ähnliches.

Ansonsten gibt es aber auch Kühlkompressen zum Knicken, die dann kalt werden. Ist vielleicht eine bessere Alternative zum Eisspray.

Ich lasse meine Jungs nach einer Verletzung auch gerne etwas gehen und wenn möglich ganz leicht joggen. Ich kann nicht in sie hineingucken, sie müssen selbst merken, ob es geht oder nicht. Nur wenn der Fuß dick wird oder krumm absteht, kann ich erkennen, dass es nicht nur eine leichte Prellung ist.

Und wenn sie mir signalisieren, dass alles OK ist, dann können sie nach einer Pause auch wieder aufs Feld.

Bei den ganz Kleinen hilft auch immer pusten.

Im Kinder- und Jugendfußball hat Eisspray eigentlich nichts zu suchen.

Die Haut und Nerven sind empfindlicher als bei Erwachsenen! Auf keinen Fall gehört es deshalb auf Hautverletzungen oder in Kopfnähe.

Außerdem dient Eisspray ja vor allem als ad hoc-Maßnahme, um die ersten Schmerzen schnell soweit zu lindern, dass sofortiges Weiterspielen ermöglicht wird. Es erfolgt ein Übergehen der körpereigenen Schutzmechanismen und verzögert ggfs. sinnvollere Vorgehensweise wie Pause, Hochlagern, Kompression u.s.w..

Zitat von open-minded

Es erfolgt ein Übergehen der körpereigenen Schutzmechanismen und verzögert ggfs. sinnvollere Vorgehensweise wie Pause, Hochlagern, Kompression u.s.w..

Und das ist der Knackpunkt. Besonders bei Kindern ist ein "sofortiges Weiterspielen" überhaupt nicht angebracht. Daher würde ich auf Eisspray als medizinische Maßnahme verzichten und bei konkreten Hilfestellungen stattdessen ein Kühlpad oder einen Schwamm nehmen.

Google ergabe sofort eine Leitlinie/empfehlung des DFB:

Verletzt? Was nun? – So kühlen Sie richtig! :: DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V.

Ich benutze die Einweg knick pads, da mir Eiswasser zu jedem Spiel und Training mitzunehmen einfach zu umständlich ist.

Beigebracht wurde mir auch kein Eis zu nehmen, sondern ein Schwamm in Eiswasser. Kühlen ja, erfrieren nein. Die Einwegdinger sind nicht so kalt wie Eis und für mich sowohl vom Nutzen als auch vom praktischen her ideal. Für ca. 2 Euro das Stück jetzt auch nichts, was Unmengen kostet. Oft brauch ich sie nicht.

Welche Mehrweg "Heiß-Kalt" Pads könnt ihr eigentlich empfehlen?

Eiswasser mit Schwammtuch nervt auf Dauer doch sehr und das "nasse" schreckt einige Kinder ab.