Heute Fussball oder doch nicht?

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  • In diesem Thread geht es um die Erwartungen/Ansprüche an die Kinder und ggf. an ihre Eltern.


    Und in Bezug auf den Fußball heißt das für mich, dass wir unsere Herangehensweise ändern müssen - tun wir das nicht, wird die Tendenz genauso weitergehen wie in den letzten Jahren (Mannschaftssterben -> Vereinssterben).


    Die Ansprüche/Erwartungen leiten sich für mich erstmal aus der Organisationsform und der Sportart ab. Wir reden hier über Sportvereine und die Mannschaftssportart Fußball.

    Der Sinn eines Fußballvereins im klassischen Sinne ist es, dass Leute, die gerne regelmäßig und verlässlich Fußballspielen möchten, dieses hier mit Gleichgesinnten tun können. Zudem ist das Wesen des organisierten Sports, dass Spiele / Wettkämpfe / Ligen / Turniere mit anderen Vereinen stattfinden. Das sportliche Niveau spielt dabei für mich ja erstmal gar keine Rolle.


    Aus diesem Sinn lassen sich ja bereits die wesentlichen Ansprüche und Erwartungen ableiten.

    Der Trainer/Verein geht davon aus, dass die Sportler regelmäßig und verlässlich Fußballspielen möchten - und stellen ein entsprechendes Angebot bereit. Und die Sportler (im Fall der F-Jugend die Kinder und deren Eltern) gehen ebenfalls davon aus, dass sie im Verein auf Leute treffen, die regelmäßig und verlässlich Fußballspielen möchten.


    Wenn du jetzt sagst, dass sich bei dir niemand abmelden braucht, wenn er nicht kommt. Und du ebenfalls keine Erwartungshaltung an eine möglichst verlässliche, regelmäßige Teilnahme stellst, führst du das Ganze ja in gewisser Hinsicht ad absurdum. Natürlich kannst du persönlich das machen, aber daraus eine generelle Richtung auch für andere Vereine und Trainer ableiten zu wollen, finde ich schon schwierig. Und es dann mit 'es ist ja Breitensport' zu argumentieren, leuchtet mir auch nicht ein. Klar, zur Klimmzugstange am Waldrand kann ich joggen, wann es mir passt und wenn ich da 2 Wochen nicht hingelaufen bin, vermisst zumindest die Klimmzugstange auch nichts. Aber Mannschaftssport ist ja auf eine gewisse Gruppengröße angewiesen, wenn man es spielen möchte. Und es ist auch auf Spieler angewiesen, die sich als Teil dieser Mannschaft betrachten, sich damit identifizieren und sich auf gewisse Art Einbringen. Ein wesentlicher Punkt des Einbringens ist ja, überhaupt erstmal da zu sein.


    Zu den Minikickern und der F-Jugend:

    Das sind schon spezielle Altersklassen, da ja für viele Kinder auch eine Findungsphase stattfindet. Und in dem Alter werden ja eher wenig andere Spielsportarten angeboten oder man muss weitere Fahrtwege in Kauf nehmen. Fußball ist da sehr dankbar, da es in der einfachsten Form quasi kinderleicht ist und viel Bewegung verspricht, das ist für viele Kinder erstmal attraktiv und treibt bestimmt auch erstmal viele zum Fußball. Kompliziert wird es an dem Punkt, wenn Kinder es mal über einen längeren Zeitraum ausprobieren möchten, dann ein Vereinsbeitritt in vielen Vereinen vermutlich unumgänglich ist. Wie man damit jetzt richtig umgeht, wenn ein Kind nur 1x in zwei Wochen kommt, das hängt von so vielen Umständen ab, da finde ich eine Antwort unmöglich. Aber, dass von Seiten des Trainers überhaupt eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich der Teilnahme besteht, das finde ich durchaus nachvollziehbar, aus den oben genannten Gründen.


    Anzahl der Kinder:

    Noch eine Anmerkung über die Anzahl der Kinder. Wir hatten damals, als wir in den Minis gestartet sind, echt wenig Kinder. Ich weiß noch, wie ich mal mit einem einzigen Kind (es war nicht mein Sohn) Training gemacht habe, weil ich es nicht übers Herz gebracht habe, nach vielen Absagen für den Tag das Training 'komplett' abzusagen. Wir haben nur einmal pro Woche trainiert. Im Laufe der Zeit sind es immer mehr Kinder geworden. Es hat sich aber von Anfang an für mich als Trainer wie eine Mannschaft angefühlt und die kleinen Spielformen im Spielbetrieb gab es damals noch nicht. Mein Trainerkollege in dem Doppeljahrgang unter mir hatte deutlich, deutlich, deutlich mehr Kinder. Die Trainings liefen dort anders ab, aber auch sein Bezug zu den Kindern war ein anderer. Ich will nicht sagen, dass da die Kinder nur verwaltet wurden. Die haben schon ansprechendes Training gemacht, aber aufgrund der Vielzahl lief das organisatorisch anders ab und natürlich auch nicht so individuell. Und dementsprechend war das auch bei den Spielen. Die konnten da gar nicht bei so vielen Kindern jedes Kind immer einplanen, es sagten eh auch immer einige Kinder ab. Das war dann eher so eine Art managen, es war irgendwie distanzierter, halt der Situation geschuldet. Wenn man sehr viele Kinder hat oder nur wenig, führt das denke ich schon zu unterschiedlichen Eindrücken im Traineralltag und schlägt sich auch in unterschiedlichen Meinungen hier im Thread nieder.


    Dein Ziel: Neue Spielformen -> jedes Kind das möchte, soll spielen können

    Den Gedanken finde ich ja durchaus sympathisch. Aber wenn du möglichst viele Kinder abholen möchtest, auch die, die quasi kaum zum Training kommen würden (in dem Alter empfinde ich Training ja idealerweise mehr als vereinsinternen Spieltreff!), warum dann die Krücke über den Verein. Wieso setzt du dann nicht zusätzlich auf 'offene Spielnachmittage', wo einfach Kinder hinkommen können, sie werden zu kleinen Teams eingeteilt und spielen dann auf den Feldern, wo vorher noch ein Spielnachmittag mit Vereinsteams stattfand. Dann wäre ja richtige Durchlässigkeit gegeben und kein Kind ist von einem Trainer abhängig, der es (trotz Vereinsmitgliedschaft und seltener Teilnahme) nicht für Turniere berücksichtigt. Wenn dann ein Kind nicht spielen möchte, geht es da nicht hin. Und wenn es spielen möchte, geht es hin. Volle Flexiblität für die Kinder/Eltern.


    Zukunft der Vereine sichern

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zukunft der Fußballvereine darin besteht, auf 'kommste heute nicht, kommste morgen' Teams zu setzen. Um das klar zu sagen: Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Leute unterschiedliche Sportarten oder Freizeitbeschäftigungen haben. Und sie für Fußball nicht so brennen wie vielleicht andere. Wenn sie vielleicht nur einmal pro Woche in einer Art Trainingsumfeld einfach nur spielen wollen. Natürlich können diese Leute Teil der Zukunft von Vereinen sein, aber für mich muss es für diese Leute ein anderes Angebot sein. Mindestens schonmal ein Angebot, das nicht an einen fixen Spielbetrieb gekoppelt ist. Es kann ja zweimal pro Woche (1x Mittwochs und 1x Samstags) eine Fußballspielgruppe sein. Das ginge ja auch für kleine Kinder. Mit einem Betreuer und Spielorganisator (aber keinem 'Trainer'). Dafür braucht es dann auch keinen Spielerpass und ggf. auch keine Mitgliedschaft, sondern meinetwegen eine Art Kursgebühr. Leute (oder auch Kinder) die eigentlich nach sowas suchen, werden im organisierten Mannschaftsumfeld mit Spielbetrieb immer schwer zu integrieren sein. Und das sehe ich auch wirklich unabhängig von dem Spielniveau. Wenn in solchen Gruppen jemand merkt, dass er mehr möchte (mehr Termine und ggf. auch den Wettkampf), kann er ja gerne jederzeit in ein Vereinsteam wechseln oder halt auch zurück. Ist jetzt nur eine Idee. Die Idee, alle Wünsche und Befindlichkeiten innerhalb einer Mannschaft abdecken zu wollen, finde ich schwierig und führt nach meinem Empfinden und persönlichen Erfahrungen letztendlich dazu, dass sich niemand richtig wohl fühlt und zufrieden ist.

  • Kinder haben Bewegungsdrang und wollen gefordert und gefördert werden.

    Gerade in diesem Alter profitieren die Kids extrem von 2 bis 3 Trainingseinheiten. Sowohl technisch,motorisch und sozial in der Gruppe.

    Unterschreibe ich sofort. Die Frage ist, ob bis zum Alter von 12 Jahren eine Spezialisierung auf eine Sportart oder auf mehrere Sportarten (multisportiv) den Kindern mehr bringt. Das wäre ein eigener Thread.

    Ich denke, wir sind eben einfach total verschieden, was das betrifft.

    Glaube ich nicht, wenn ich lese, dass deine Kinder neben Fußball noch Tennis haben. Dann kommen die auf 5 Trainingseinheiten (2-3x Fußball und wahrscheinlich 2x Tennis, wenn du dort genauso denkst wie beim Fußball). Und auch ich habe lieber 14 gleich starke Kinder als 2 die abfallen und für die ich mir immer extra Übungen einfallen lassen muss (?!?) - ganz egal, ob die nun wegen weiteren Terminen so schwach sind (dann habe ich das "Problem" zumindest nicht jedes Training) oder aus sonstigen Gründen.

  • Dass Kinder heute eher unter Bewegungsmangel leiden als noch 20-30 Jahren liegt am zunehmend strukturiertem Alltag (Stichwort Verinselung).


    Organisierte Sportangebote sollten daher diese Veränderung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen reflektieren und ihren Teil dazu beitragen, dass täglich min. 60 Minuten aktive und abwechslungsreiche Bewegung jedem Kind ermöglicht werden.


    Muss das Fußball sein? Ich sage nein. Muss das mehr 2x Training / Woche für eine Sportart sein? Ich sage nein.


    Sollten Sportarten im Grundschulalter auf ihre Eigenheiten fokussieren? Ich sage, wer errät es?!, nein.


    Es gilt viel mehr die Kinder zu motivieren / begeistern sich täglich zu bewegen und ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern, damit "keine Lust" (innerer Schweinehund) möglichst nicht zum Vorschein kommt.


    Und ist es mal nicht Fußball, dann ist das okay. Meist wollen die Eltern ihre Kinder beim Fußball sehen anstatt andere Sportarten ausprobieren zu lassen. Und das führt zu den beschriebenen Problemen dieses Fadens.

  • Es geht hier nicht um Bewegungsmangel, sondern um ein Überangebot an verschiedenen Tätigkeiten, welche die Kids ausüben...


    Wenn man sich einer Mannschaft anschließen möchte, sollte man auch dementsprechend da sein. Aber das wurde oben bereits alles gesagt.


    Wie Linksfuss schön beschrieben hat, darf und soll man sich gerne ausprobieren. Nach einer gewissen Zeit, sollte das Kind dann doch wissen, ob es was für einen ist oder auch nicht.

    Manchmal klingt das aus euren Mündern, als reden wir hier von 3 bis 4 jährigen.

    In meinem speziellen Fall reden wir von 7-9 jährigen. Die gehen in die 1. bis 3. Klasse. Die verstehen das schon, wenn man das richtig kommuniziert und sind gewiss nicht dumm. Aber wenn man alles so Lari Fari vorlebt und immer alles egal scheint, dann kommt leider sowas dabei raus...

    Wenn man nicht bereit ist, den regelmäßigen und ganzen Weg eines Vereinsdasein zu gehen, dann muss man sich eben zu unverbindlichen Kickergruppen zusammenschließen.

    Oder aber man hat wirklich so viele Kinder und Trainer zur Verfügung und bietet sowas im Verein gezielt an. Aber ich denke, dass haben die wenigsten.

  • Unterschreibe ich sofort. Die Frage ist, ob bis zum Alter von 12 Jahren eine Spezialisierung auf eine Sportart oder auf mehrere Sportarten (multisportiv) den Kindern mehr bringt. Das wäre ein eigener Thread.


    Wofür mehr bringt? Ernstgemeinte Frage.

  • Sorry, aber von 7-9-jährigen zu verlangen, dass sie sich entscheiden müssen, was ihnen wichtig ist und wo ihre Prioritäten liegen, das ist schon extrem viel verlangt. Die Zeiten, in denen es logisch war, dass man zum Fußball geht oder nichts macht, weil es nun mal keine Alternative gibt, sind ja mittlerweile ein paar Jahre vorbei. Die Einstellung, die Du beschreibst und verlangst, treibt die Kinder und Familien eher weg vom Verein als hin.

    Schade ist halt, dass die meisten Sportvereine das noch nicht kapiert haben und im Endeffekt sich ja sogar zwischen den Sparten Konkurrenz machen und die 7-9-jährigen Kinder quasi zwingen sich jetzt doch endlich mal zwischen Fußball und Basketball oder Leichtathletik zu entscheiden, anstatt sich zu freuen, dass das Vereinsangebot in seiner ganzen Breite angenommen wird.

    Viel schlauer wäre es, wenn die Vereine, die mehrere Sportarten anbieten sich durch abgestimmte Trainingszeiten oder auch der Jahreszeit angepasste Schwerpunkte (im Sommer mehr Fußball und Leichtathletik, im Winter mehr Basketball o.ä.) dafür sorgen, dass die Kinder keine Konflikte haben welchen Sport sie machen, sondern dass sie so lange wie möglich so viele verschieden Sportarten wie möglich machen können.

    Und ich garantiere dir, wenn man dieses flexible Angebot bis mindestens Ende des E-Jugendalters durchzieht hat der Verein die besten Fußballer, Basketballer, Handballer, Leichtathleten ... etc. die er haben kann, weil diese Multi-Sportausbildung kein Fußball-, Basketball-, Handball-, Leichtathletik-, etc-trainer liefern kann wie das was die Kids in diesen Jahren mit so viel Sport wie möglich aufsaugen und erleben.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach1976 ()

  • Wofür mehr bringt? Ernstgemeinte Frage.

    Für die motorische Entwicklung und soziale Integration.


    Also sind Kinder, die sich nur auf einen Sport konzentrieren, automatisch schlechter integriert (wobei eigentlich?) und motorisch nicht so gut entwickelt, wie Kinder, die mehrere Sportarten machen??

  • Das was du schreibst, wäre natürlich absolut wünschenswert, aber so ist es leider nicht. Vielleicht in Großstädten, aber schon gar nicht auf dem Dorf.


    Meine Kids wollten ja auch, neben Fussball, noch Tennis spielen und wir haben uns dann eine Gruppe gesucht, welche nicht mit dem Fussballtraining kollidiert.

    In dem Fall ergänzen sich die Sportarten super und ziehen auch die sogenannte Synergie daraus...


    Da wir im Dorf nebenan noch einen Multifunktionsplatz mit Fussball, Basketball und Volleyballfeld haben, sind wir zu gegebenen Zeiten auch dort und spielen mit Fussballfreunden regelmäßig diese Sportarten mit den Kids, Mamis und Papis.

    Ich bin auch absoluter Freund von vielen Sportarten.

    Nur kann ich nicht Montag ins Fussball oder Basketball, Dienstag ins Judo, Mittwoch wieder ins Basketball oder Fussball und am Wochenende wird ne Münze geworfen, zu welchem Spieltag ich gehe? Das wird keinem richtig gerecht.


    Dass die Kids motorischer und körperlicher Hinsicht aus vielen Sportarten profitieren ist völlig klar, dennoch sage ich, dass bsp Fussball und Basketball so verdammt technische Sportarten sind, dass diese nur durch entsprechendes spielen und üben dieser Sportart erlernt werden kann.

    Willst du nen Effetball schießen, musst du die entsprechende Technik üben. Dann hilft dir dein Basketball oder Leichtathletikttaining nicht viel...( aber deine Wendigkeit und körperliche Dynamik ist sicher Endkrass 😁, aber auch nur zu einem gewissen Punkt).


    Und sollte doch dieser "Worst Case" eintreten und mehrere Sportarten kollidieren miteinander, dann sollte man wenigsntes so fair sein und kommuniziert das mit entsprechendem Verein.

    Nur wird es für Vereine wieder sehr schwierig, wenn man einen kleinen Kader hat und auf diese Kids bei Spieltagen angewiesen ist. Dann haben wir wieder die oben aufgeführte Problematik und niemand profitiert.

  • Also sind Kinder, die sich nur auf einen Sport konzentrieren, automatisch schlechter integriert (wobei eigentlich?) und motorisch nicht so gut entwickelt, wie Kinder, die mehrere Sportarten machen??

    Das habe ich nicht geschrieben.

    Dass die Kids motorischer und körperlicher Hinsicht aus vielen Sportarten profitieren ist völlig klar

    Oder Thomas Krücken - ehemals VfB Stuttgart:

    "Wir wollen wegkommen von einer zu frühen Spezialisierung der Kinder und hin zu einer breiten motorischen Ausbildung. Prof. Dr. Arne Güllich von der TU Kaiserslautern hat in mehreren Studien nachgewiesen, dass international erfolgreiche Spitzensportler in jungen Jahren meistens verschiedene Sportarten ausprobiert haben, um auf diese Weise vielfältige motorische Erfahrungen zu sammeln und die Sportart zu finden, die am besten zu ihnen passt. Kernsportart bleibt bei uns selbstverständlich der Fußball, bis zur U13 sind bei uns aber auch Sportarten wie Basketball, Judo und Turnen fix im Ausbildungsplan verankert."


    Und wenn ich Fußball und Basketball spiele, dann habe ich schon zwei Gruppen in denen ich soziale Prozesse lernen kann.

  • warum dann die Krücke über den Verein. Wieso setzt du dann nicht zusätzlich auf 'offene Spielnachmittage', wo einfach Kinder hinkommen können, sie werden zu kleinen Teams eingeteilt und spielen dann auf den Feldern, wo vorher noch ein Spielnachmittag mit Vereinsteams stattfand.

    Der Verein hat den (Fußball)Platz. Und bei uns im Verein wird das gemacht: nennt sich Fußball 3 Bolz und findet Montags statt.

    Wenn sie vielleicht nur einmal pro Woche in einer Art Trainingsumfeld einfach nur spielen wollen.

    Das machen wir bei den Alten Herren (AH) im Verein.

    Dafür braucht es dann auch keinen Spielerpass und ggf. auch keine Mitgliedschaft, sondern meinetwegen eine Art Kursgebühr.

    Das macht der FC Augsburg mit seinen Spieltagscamps und seinem Fördertraining (siehe hier).

  • Ist doch logisch. Teams D3 und D4 nehmen die Resterampe und so fühlen sie sich auch und der Trainer hat wohl keine höheren Ambitionen, wenn er am Wochenende nicht mal genug Spieler hat. Bekommen schlechtere Trainingsrandzeiten und Kids kommen kunterbunt zum Training und das Training ist auch nicht so intensiv. Die Spiele weniger spannend am Wochenende und ein Turniersieg fast ausgeschlossen. Während bei Team D1 alles wie geleckt ist und sich schon wie die nächsten Profis fühlen und. Meistens sind es aber die Teams D3 und D4 die bis zur B und evtl. A-Jugend dem Verein die Treuer halten und den Spielbetrieb. Nur so nebenbei.

  • Ist doch logisch. Teams D3 und D4 nehmen die Resterampe und so fühlen sie sich auch und der Trainer hat wohl keine höheren Ambitionen, wenn er am Wochenende nicht mal genug Spieler hat. Bekommen schlechtere Trainingsrandzeiten und Kids kommen kunterbunt zum Training und das Training ist auch nicht so intensiv. Die Spiele weniger spannend am Wochenende und ein Turniersieg fast ausgeschlossen. Während bei Team D1 alles wie geleckt ist und sich schon wie die nächsten Profis fühlen und. Meistens sind es aber die Teams D3 und D4 die bis zur B und evtl. A-Jugend dem Verein die Treuer halten und den Spielbetrieb. Nur so nebenbei.

    Komm gerne zu uns und zeig uns, wie jemand wie du es besser macht. Wir haben eh zu wenig gut ausgebildete Trainer, da können wir dich gut gebrauchen. Es gibt 30,- EUR pro Monat. Na, Deal?

    Nur so nebenbei…

  • Warum sollten die von der D1 und D2 nicht auch später im selben Verein spielen?

    Wenn es doch gut läuft, verliert man eventuell nur punktuell jmd der vielleicht mal ins Nlz wechselt.


    Warum soll ein Trainer der D3 oder D4 keine Ambitionen haben? In meiner ganzen Laufbahn habe ich noch niemanden erlebt, ( in der Regel trainiert meistens ein Papa oder eine Mama das Team), der 3 mal die Woche seine Zeit investiert ( 2 mal Training, Wochenende Spiel) und keine Ambitionen hat...

  • Ist doch logisch. Teams D3 und D4 nehmen die Resterampe und so fühlen sie sich auch und der Trainer hat wohl keine höheren Ambitionen, wenn er am Wochenende nicht mal genug Spieler hat. Bekommen schlechtere Trainingsrandzeiten und Kids kommen kunterbunt zum Training und das Training ist auch nicht so intensiv. Die Spiele weniger spannend am Wochenende und ein Turniersieg fast ausgeschlossen. Während bei Team D1 alles wie geleckt ist und sich schon wie die nächsten Profis fühlen und. Meistens sind es aber die Teams D3 und D4 die bis zur B und evtl. A-Jugend dem Verein die Treuer halten und den Spielbetrieb. Nur so nebenbei.

    Warum sollten die von der D1 und D2 nicht auch später im selben Verein spielen?

    Wenn es doch gut läuft, verliert man eventuell nur punktuell jmd der vielleicht mal ins Nlz wechselt.


    Warum soll ein Trainer der D3 oder D4 keine Ambitionen haben? In meiner ganzen Laufbahn habe ich noch niemanden erlebt, ( in der Regel trainiert meistens ein Papa oder eine Mama das Team), der 3 mal die Woche seine Zeit investiert ( 2 mal Training, Wochenende Spiel) und keine Ambitionen hat...

    Ich hab nicht gesagt das die Trainer schlechter sind. Sie kümmern sich sogar liebevoll um ihre Mannschaft aber das sportliche steht nicht im Vordergrung, sondern die gemeinsame Zeit und nicht selten halten die Jungs zusammen bis zur A-Jugend.

    ich kenne den obigen Verein nicht. Die These ist auf Grundlage langjähriger Erfahrung. Ich kenne nur wenige Vereine die den Spagat zwischen Leistungsport und Breitensport gut unter den Hut bringen.

    Es gibt Vereine die sich als reine Leistungsvereine definieren und hier spielen auch die A-B Jugend in höheren Ligen und diese geben ihre besten Talente an die NLZ oder Vereine unterhalb der NLZ ab. Ich sehe bei Großvereinen mit 40 Jugendmannschaften selten das ihre A- und B Jugend hoch spielen, sonder eher Kreisklasse oder Kreisliga und welchen talentierten Jungen/Mädchen willst du da halten. Ab der C-Jugend wechseln diese zu den reinen kleineren Leistungsvereinen, nicht immer NLZ. Meine 5 Cent. Gern darf meine These oder Beobachtung wiederlegt werden.

  • Der Verein hat den (Fußball)Platz. Und bei uns im Verein wird das gemacht: nennt sich Fußball 3 Bolz und findet Montags statt.

    Sowas finde ich z.B. total interessant und für manche zum Einstieg bestimmt eine gute Sache. Muss natürlich auch passend kommuniziert und getragen werden. Vereinsintern und auch nach Außen hin.


    Bezüglich: Der Verein hat den Fußballplatz. Ja, die Vereine müssen da mitmachen. Und nicht jeder wird dabei mitmachen. Das finde ich aber auch gar nicht schlimm. Es sollte aus Eigenantrieb des Vereins kommen, das wird sich bestimmt positiv auswirken.


    Um da mal den Bogen zum anderen Thread zu schlagen:

    Beispielsweise Arbeitsgruppe F-Junioren 2023/24:

    ? x Staffelleiter (soviel wie organisatorisch erforderlich sind)

    1 x Kleinfeldkoordinator

    2 x FairPlay-Koordinatoren

    Bestenfalls noch Gerätepool zum Verleihen: z.B. Minitore für Veranstaltungen / zum Testen

    So etwas (also etwas, das ihr Bolz3 nennt) kann ja auch durch einen Kleinfeldkoordinator bei Vereinen, die ihm positiv auffallen und anscheinend umtriebig/innovativ agieren, angesprochen werden. Der Kleinfeldkoordinator ist für mich auch schon eine Art 'Entwicklungshilfeminister' oder 'Kinderfußballleiter', der nicht nur darum bemüht ist, den typischen Spielbetrieb für die Altersklasse zu betreuen, sondern auch weiter denkt, sich mit anderen Kreisen abstimmt und austauscht und im eigenen Kreis dann auch mal Dinge probiert.

    Immer alles von oben herab auszuentwickeln, auszudefinieren, auszudiskutieren, zu verabschieden und dann auf alle Vereine auszurollen, das ist einfach ein viel zu zäher Prozess. Und du sagst ja selbst, die neuen Spielformen bieten sehr viel Flexibilität (und die Überzeugung habe ich ja auch). Engagierte Vereine profitieren dann halt, weil sie sich an solchen Dingen beteiligen (das ist dann quasi ihre Ausbildungsentschädigung - s. anderer Thread). Vereine die nicht dazu bereit sind, machen es halt nicht, werden aber auch zu nichts gezwungen.

  • Ist doch logisch. Teams D3 und D4 nehmen die Resterampe und so fühlen sie sich auch und der Trainer hat wohl keine höheren Ambitionen, wenn er am Wochenende nicht mal genug Spieler hat. Bekommen schlechtere Trainingsrandzeiten und Kids kommen kunterbunt zum Training und das Training ist auch nicht so intensiv. Die Spiele weniger spannend am Wochenende und ein Turniersieg fast ausgeschlossen. Während bei Team D1 alles wie geleckt ist und sich schon wie die nächsten Profis fühlen und. Meistens sind es aber die Teams D3 und D4 die bis zur B und evtl. A-Jugend dem Verein die Treuer halten und den Spielbetrieb. Nur so nebenbei.

    Warum sollten die von der D1 und D2 nicht auch später im selben Verein spielen?

    Wenn es doch gut läuft, verliert man eventuell nur punktuell jmd der vielleicht mal ins Nlz wechselt.


    Warum soll ein Trainer der D3 oder D4 keine Ambitionen haben? In meiner ganzen Laufbahn habe ich noch niemanden erlebt, ( in der Regel trainiert meistens ein Papa oder eine Mama das Team), der 3 mal die Woche seine Zeit investiert ( 2 mal Training, Wochenende Spiel) und keine Ambitionen hat...


    So schauts aus! Bei uns ist die Dropout-Rate verschwindend gering. Manchmal wechseln Kids den Verein weil sie unbedingt mit einem Kumpel zusammen kicken wollen, anderen wird die Fahrerei irgendwann zu blöd, bei manchen ist die Freundin irgendwann interessanter - aber durch die Bank sind unsere A-Jugend-Spieler meist seit der F- oder E-Jugend im Verein, auch die bei der A2 im Jungjahrgang. Natürlich kommt hier und da auch mal ein Wechsel ins NLZ, und diesen Jungs legen wir keine Steine in den Weg, auch wenn wir sie natürlich aus sportlicher Sicht lieber halten würden. Bei den halbjährlichen Spielergesprächen stellt sich immer wieder heraus: theoretisch könnte jemand wechseln, würde dann ggf. auch noch mal höher spielen - bleibt aber, weil er sich tierisch wohl fühlt im Verein.
    Wenn man natürlich irgendwelche Egomanen an der Seitenlinie der 1. und 2. stehen und von "Mannschaftsführung" noch nie etwas gehört hat - ja, dann mag es durchaus sein, dass die Jungs dann irgendwann woanders spielen. Auf der anderen Seite sind es dann aber auch nicht die Jungs aus der 3. oder 4., die später bei den Herren Oberliga spielen.

  • Basti81 : Danke für deinen Beitrag - er hat mich neugierig gemacht ;) und ich bin überrascht, was ich gesehen habe.

    1. FC Gievenbeck: 3x A-Jugend; 4x B; 4x C; 5x D; 5x E; 5x F

    SpVgg Vreden: 2x A; 3x B; 3x C; 4x D; 5x E; 5x F

    FC Eintracht Rheine: 2x A; 3x B; 3x C; 4x D; 4x E; 3x F

    In Westfalen sieht das teilweise sehr gut aus - auch wenn ich mir die Mannschaftsstatistik ansehe (bin mir nur nicht sicher, ob beim großen Plus im unteren Bereich schon die neuen Spielformen wirken und die Mannschaftsgrößen evtl. kleiner wurden. A und B-Jugend hat ein geringes Minus).

    Was machen die Vereine besser und anders als die anderen? Haben die alle so eine gute Infrastruktur? Gibt es noch mehr von diesen positiven Beispielen?

  • let1612

    Ich habe nicht den blassesten Schimmer, was diese Vereine anders machen. Wir könnten ähnliche Mannschaftsstärken bei uns im Verein haben, sind aber durch die Platzkapazitäten etwas eingeschränkt, der 2. Kunstrasenplatz fehlt noch. Für deren Dropout-Rate kann ich nicht sprechen, aber die Anzahl ihrer Teams lässt ja darauf schließen, dass die da - wie wir - doch eher wenig Probleme haben.
    Die Anlage in Gievenbeck ist leider geil, mit 2 Kunstrasenplätzen und dem Stadion, und dann eben noch dem Rasenplatz nebendran, der wohl nur fürs Training genutzt wird. In Rheine und Vreden war ich noch nicht, Google Maps lässt aber darauf schließen, dass die eine ähnlich gute Infrastruktur haben.

    Ich glaube aber tatsächlich, dass das auch immer ein wenig mit der Ligenzugehörigkeit zu tun hat. Je höherklassiger die Teams, desto geringer ist auch die Quote an - ich nenne es jetzt mal bewusst so - asozialen Menschen, die dort hinkommen. Damit meine ich Spieler (und natürlich Eltern), die aufgrund ihres Verhaltens und Umgang mit Mitspielern/Miteltern für Probleme sorgen. Weniger Pöbler auf und neben dem Platz. Bei mehr Ruhe im Vereinsumfeld hat man eine größere Zufriedenheit, und die wirkt sich sicher positiv auf den Dropout aus.
    Ich habe ja mittlerweile alle möglichen Konstellationen im Jugendfußball durch: Den Wald- und Wiesenverein, den ambitionierten Emporkömmling der hoch hinaus will, und jetzt eben den etablierten Verein der mit allen Altersklassen (überhalb E-Jugend, natürlich) überkreislich vertreten ist. Und das auch noch in genau der Reihenfolge.
    Im ersten Verein war es noch so, dass der Vorstand sich weitestgehend aus allem heraus gehalten hat. Der Vorstand des Gesamtvereins war stolz auf die Tennis-Abteilung und kannte den Rest der Abteilungen nur vom Papier. Dort hatten einzelne Trainer auch regelrecht mehr Einfluss als der Vorstand der Jugendfußball-Abteilung. Viele Egozentriker und Selbstdarsteller, die sich für sehr wichtig hielten und meinten, ihre Mannschaft sei ohnehin der wichtigste Faktor im Verein. Viele kennen das: "Wenn ich nicht das kriege was ich will, dann gehe ich und nehme die ganze Mannschaft mit!". Und die kamen damit oft genug auch durch, da war man auch froh über jedes Kind, das sich angemeldet hat. Allerdings auch viele Störfaktoren, viele Kinder aus sozial schwierigen Umfeldern, wenig Eltern bei den Spielen, Mitfahrgelegenheiten zu Auswärtsspielen waren nur extrem schwer zu organisieren.
    Im zweiten Verein lief das schon ein wenig anders. Man war ambitioniert, wollte was erreichen, die Fußballabteilung war das Aushängeschild. Gute Infrastruktur, die Mannschaften halfen sich untereinander wo es ging und möglich war. Der Vorstand war bemüht den Trainern ruhiges Arbeiten zu ermöglichen. Kinder aus sozial schwierigem Umfeld waren da schon seltener, die Eltern waren auch interessierter an dem, was ihre Kinder da tun. Da bin ich zur "Hochzeit" weg, aus beruflichen Gründen. Mittlerweile ist der Verein mehr oder weniger aber im "Niemandsland" angekommen.
    Der jetzige Verein war eigentlich immer das, was ich mir als "Moloch" vorgestellt hatte. Es gab und gibt ja immer die üblichen Gerüchte über Leistungsvereine.... Spieler werden regelmäßig aussortiert, passt die Leistung nicht gibts die Fahrkarte, die 1. Mannschaft steht über allem usw.
    Aber ich habe vom ersten Tag an eigentlich nur das genaue Gegenteil erlebt. Jeder grüßt jeden, jeder Spieler grüßt jeden Trainer per Handschlag, Auftreten in Vereinskleidung ist üblich, man gehört sofort dazu. Der Vorstand und die Verantwortlichen der 1. Mannschaft schauen sich die Jugendspiele an, die Spieler der 1. bleiben nach ihrem Training auch mal stehen und schauen den Kindern beim Spiel zu. Gerade der Vorstand kennt auch so ziemlich jeden Jugendspieler mit Namen, einfach weil sie allesamt Interesse daran haben. Der Verein selber ist nicht zentral gelegen, sondern eher exponiert, man war immer ein "Dorfverein", das schweißt natürlich zusammen. Die meisten Spieler kommen eben auch aus diesem "Dorf", da gabs keinen zweiten Verein im näheren Umfeld, während andere Stadtteile teilweise 3-4 Vereine vorzuweisen hatten (mittlerweile aufgrund von Fusionen etc. auch nicht mehr). Das ist sicher ein großer Bonus wenn es darum geht, Spieler im Verein zu halten.
    Aber ich glaube, am stärksten zieht halt der Umgang der Trainer und aller sonstigen Verantwortlichen mit den Kindern. Mit allen neuen Spielern führen wir als Trainer ein Gespräch und sprechen in diesem Gespräch auch nur das Kind an. Mama und Papa dürfen natürlich Fragen stellen und bekommen auch was erzählt, aber der Spieler steht im Mittelpunkt. Mit solchen Kleinigkeiten fängt es eben für mich an. Ich will ja nix von den Eltern, ich will was vom Spieler. Der soll 3x die Woche zum Training kommen, und das regelmäßig und mit Spaß, und da soll er auch noch jedes Mal alles raushauen was geht. Da stehe ich dann beim Gespräch nicht mit der Kippe in der Hand mit den Eltern und quatsche darüber, wie toll alles im Verein ist. Das Kind ist der Star und fertig, unabhängig vom Leistungsvermögen. Und da werden die schwachen Kinder nicht anders behandelt als die Leistungsträger. Natürlich muss man im Leistungsbereich auch mal einem Spieler beibringen, dass es eben nicht ganz reicht, aber auch da ist eben wichtig, wie man es macht. Bei den wenigen Fällen wo wir bei uns im Kader tatsächlich mal Spieler aussortieren mussten und es keine interne Lösung gab haben wir uns immer bemüht, den Jungen woanders gut unterzubringen. Der potentielle neue Trainer im neuen Verein wusste von uns dann schon alles über das Kind. Stärken, Schwächen, Persönlichkeit. Immer das Positive herausgestellt. Und da Kinder ja Menschen sind, und nicht nur "Spielermaterial", guckt man sich dann auch mal das ein oder andere Spiel für den neuen Verein an, oder fragt halt auch mal per WhatsApp nach wie es so läuft, wie es dem Kind so geht. Kleinigkeiten eben, die aber für so ein Kind enorm wichtig sein können. Bei verletzten oder erkrankten Spielern fragt man ebenfalls mal zwischendurch nach dem Wohlbefinden, ganz unabhängig vom Fußball. Dass der ein oder andere mal aufhört weil die Freundin wichtiger wird lässt sich halt nicht verhindern. Wir legen Spielern die zu einem höherklassigen Verein wechseln können auch keine Steine in den Weg, die Tür steht ihnen immer offen wenn es dort dann nicht klappt.
    Und ist ja als Trainern auch immer bewusst: wir haben zwar talentierte Kids, aber wir werden den Weg bis zur Bundesligakarriere nicht mit ihnen gemeinsam gehen, irgendwann trennen sich unsere Wege, und trotzdem wäre es für uns als Trainer das Größte wenn ein ehemaliger Spieler mal in der Sportschau zu sehen ist wie er in der 80. Minute eingewechselt wird und sein Profidebüt gibt. Genau so vermitteln wir den Kindern das immer auch.
    Und andere Vereine auf dem Level machen das bei uns in der Gegend eben auch nicht anders. Wir haben so oft potentielle neue Spieler, denen wir aber keine Einsatzzeit in Aussicht stellen können und die wir dann an einen anderen Verein in ähnlicher Spielklasse vermitteln, weil die eventuell auf genau der Position eben einen Spieler brauchen können - und umgekehrt. Ich glaube, auf Kreisliga-Niveau wird es sowas wohl eher nicht geben, zumindest habe ich es dort nie so erlebt.
    Zudem holen wir auch nicht beständig neue Spieler hinzu. Es muss keiner auf die Bank nur weil wir irgendwo einen Spieler gesehen haben, der doch noch einen kleinen Tick besser ist, wir arbeiten und bekennen und langfristig zu den Spielern. Im Kader unserer U15 sind 23 Spieler, die meisten davon sind seit der F- oder E-Jugend dabei. Im aktuellen Kader ist kein Spieler, den wir aktiv gescoutet haben, alle Neuzugänge kamen von sich aus, auf der anderen Seite haben 3-4 Spieler den Verein verlassen, weil sie Angebote aus NLZ hatten.
    Für mich ist und bleibt der Schlüssel immer der persönliche Umgang mit den Spielern. Das wird bei den von dir genannten Vereinen nicht viel anders sein. Wichtig ist die Perspektive, was kommt nach der A-Jugend? Es kann ja nicht immer der komplette Altjahrgang A in die 1. Mannschaft integriert werden, vor allem muss was für die Jungs da sein, die vorher schon auch "nur" in der A3/B3/C3 etc. gespielt haben.
    Was wir bei uns aber auch völlig anders machen: Unsere Jugenspieler ab der C-Jugend werden aktiv ins Trainerleben integriert. Interessenten dürfen bei einem erfahrenen Co-Trainer im unteren Jugendbereich reinschnuppern und dann, sofern sie möchten, da offiziell als Co-Trainer/Betreuer anfangen. Da wir ab der E-Jugend 3x die Woche trainieren und den Kindern und Eltern nicht noch mehr Zeit abgenötigt werden soll, werden die Trainingszeiten entsprechend angeglichen. Haben z.B. 3 C-Jugendliche Traineraufgaben in der E-Jugend, trainieren diese Mannschaften dann direkt vor der C-Jugend. Das bindet natürlich auch nochmal enorm an den Verein, und die übertragene Verantwortung ist natürlich auch nochmal ein bisschen Schulterklopfen und Wange streicheln für die Jungs.

  • Schöner Beitrag, deckt sich allerdings in keinster Weise mit meinen Erfahrungen. Ganz im Gegenteil - umso "höher" der Verein spielt desto unpersönlicher wird es. Höherklassige Vereine ziehen gewisse Spieler/ Eltern an wie der Sch...haufen die Fliegen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl bleibt da idR auf der Strecke. Gerade die Selektion (ohne die es im Leistungssport nicht geht) befeuert diese Entwicklung extrem.

    Aber Toll wenn es solche Vereine noch irgendwo gibt!