Beidfüssigkeit

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  • Hi,

    sollte mann in der U 15 noch Beidfüssigkeit Trainiert werden wenn Sie es in den E D Bereich kaum oder gar nicht Trainiert wurde. Hat es dann noch sinn?
    Oder sollte mann dann andere Schwerpunkte Trainieren.

    Danke

  • Beidfüssigkeit sollte immer trainiert werden. Klar ist es nun schwerer, aber abgefahren ist der Zug meiner meinung nach NIE.

    Gruß Daniel

  • Ich bin in der F Jugend angefangen, nach der E war Schluss. Ich bin dann zur B wieder gekommen. Nach der A war aus beruflichen Gründen Schluß. Ich kickte dann in einer Freizeitmannschaft und danach bei den alten Herren Ü 30. Ich bin heute 41 Jahre alt.

    Meine Trainer haben zu keinem Zeitpunkt die Beifüßigkeit geschult. Als ich mit ca. 25 Jahren mit den Freizeitkickern gespielt habe, kam mir der Gedanke, den linken Schlappen mitzutrainieren. Ich fing selbständig an, mit links zu dribbeln und auch mal abzuziehen. Ich konnte bis dahin auch nicht jonglieren, heute klappt das recht gut. Ich übte den linken Fuß auch hierbei,.....rechts, links, rechts, links .....
    Unter dem Strich spiele ich heute realistisch zu 95 Prozent weiter mit rechts. In Stresssituationen und beim Torabschluss unter Stress nutze ich den linken Fuß. Das hätte ich früher nicht getan! Von daher von mir ein klares -JA-, man ist nie zu alt und es ist nie zu spät.

  • Hi,

    keine Frage, auch im sog. "2. goldenen Lernalter" muss man immer den schwachen Fuß mit einbeziehen.

    Am Ende sollte zumindest ein sicherer 15m - Pass mit der Innenseite des schwachen Fußes stehen, besser natürlich jede Art von Torschuss.

    --> moderner, schneller Fußball wird meist mit dem "logischen" Fuß gespielt ... und dies ist in ca. 50 % leider der schwache

    MfG

    Gerri

    Gerri
    ... getrieben von der Leidenschaft, den Kindern Spaß am Fußball zu vermitteln und sie spielerisch weiter zu bringen.

  • Macht auf jeden Fall noch Sinn, vor allem in der B-Jugend und auch in der C-Jugend. Habe es gerade diese Saison mit meiner B2 noch mal verstärkt geübt und deutlich sichtbare Fortschritte gemerkt. Also nur zu!

  • vor allem in der c jugend wirst du angeschaut als wärst du vom mond,kann ich nicht,will ich nicht............
    als wenn der ball nur auf den starken fuss kommt.
    beidfüssig sollte jeder etwas übung haben.
    habs auch erst in der b jugend aktiv trainiert bei mir,heute könnte ich beidfüssig kicken
    gruss micha

  • Hallo,

    ich lasse meine E-Jugend immer Beidfüssig trainieren.

    Den Jungs ist das mittlerweile egal mit welchem Fuß sie aufs Tor
    schießen oder einen Paß spielen.

    Den Ball auf den Richtigen Fuß legen entfällt somit und man spart
    Zeit und kann schneller Spielen.

    Ich denke auch Erwachsene lernen noch mit dem Schwachen Fuß zu
    schießen, dass zu üben ist nie zu spät.

    Ich selbst habe auch erst mit Anfang 20 gelernt mit beiden Füßen zu
    Spielen und zu Schießen. Lag aber auch daran, dass mein starker Fuß
    verletzt war!

    Gruß,
    Michael

    Fußball-Power

  • Bei mir ist das Training der Beidfüßigkeit auch elementarer Bestandteil des Trainings. Anfänglich haben sich die Kinder massiv dagegen gesträubt, aber das ist Vergangenheit. Erfolge lassen sich im Spiel sehr schnell erkennen. Gerade in Zweikampfsituationen haben meine Spieler einen großen Vorteil, weil es ihnen egal sein kann, auf welcher Seite sich der Ball befindet - sie können den Ball ja mit Innen- und Außenseite beider Füße kontrollieren (auch mit der Sohle).
    Ich persönlich war auch bis zu meinem 22. Lebensjahr ein reiner Rechtsfuß. Irgendwann kam mir der Gedanke, es einfach mal mit dem linken zu probieren und seitdem trainierte ich diesen. Es ist nie zu spät, den schwachen Fuß zu verbessern, und vor allem ist es auch okay, erst in der C-Jugend damit zu beginnen - meiner Meinung nach hast du noch genug Zeit, und wie schon meine Vorredner meinten: die B-Jugend ist das 2. goldene Lernalter, da sollte man den schwachen Fuß gezielt trainieren.

    Gruß
    Sven

  • Da gibt es überhaupt keine Diskusion. Egal ob vorher beidfüßg trainiert wurde oder nicht.

    Dein Training, egal in welchem Alter ist immer beidfüßig !!!

    Das beschleunigt nicht nur das Spieltempo, da es nicht mehr erforderlich ist sich den Ball auf den starken Fuß zu legen. Besonders wichtig sehe ich die Beidfüßigkeit beim Torabschluß.

    Sieht doch ansonsten irgendwie lächerlich aus, wenn jemand den Ball optimal auf dem linken Fuß serviert bekommt, um dann eine atemberaubende Bewegung (einfach nur lustig zum angucken) zu machen, um den Ball mit seinem starken Fuß ins Tor zu bringen, falls es denn überhaupt klappt. Das ganze sieht teilweise so aus, als ob der-/diejenige sich selbst einen Knoten in die Beine macht ;) .

    Deshalb alle Übungen (Ballführung, Torschuß, Flanken, Pässe) immer beidfüßig ausführen lassen.

    Am Anfang tun sich dabei sicherlich noch einige recht schwer (wahrscheinlich ist es ihnen peinlich), aber nach einiger Übung wird es deutlich besser. Außerdem erhöhen diese Übungen den Spaßfaktor innerhalb der Mannschaft, weil die eine oder andere Aktion einfach nur lustig aussieht.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Meiner Meinung nach ist es zwingend erforderlich die Beidfüßigkeit zu schulen und damit bereits bei den Fußballeinsteigern zu beginnen. Wird dies in frühen Jahren vernachlässigt, so kann das zur Folge haben, dass ein Spieler grundsätzlich seinen starken Fuß benutzt.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass manche Spieler es relativ schnell umsetzen, mit beiden Füßen zu agieren und teilweise die Technik mit dem schwachen Fuß sehr schnell gelernt wird, vor allem der Torschuss.

    Und bei anderen Spielern kann man das zwar im Training immer üben, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Spieler gibt, die vermutlich rein gewohnheitsbedingt (weil sie es früher nicht gelernt haben) immer wieder im Spiel ihren starken Fuß verwenden, obwohl die Schussposition schlecht ist oder der Ball umlaufen werden muss oder eine komische Verrenkung notwendig ist. Und dies zieht sich dann die ganze Fußballkarriere durch. Hat hier jemand die selben Erfahrungen und vielleicht Tipps, wie man bei solchen Spielern entgegenwirken kann.

  • Ich versuche auch Wert auf Beidfüssigkeit zu legen im Training, aber leider ist es so, dass viele die Übungen mit dem schwachen Fuss dann nicht richtig machen und nur halbherzig dabei sind. Da kannste auch noch so viel motivieren und ihnen erklären wie wichtig es ist.

    Sie müssen es selber im Spiel merken wie wichtig es wäre auch mal mit dem schwachen Fuss zu schiessen oder zu passen.
    Da hatte ich letztens ein schönes Erlebnis, unser Topstürmer schoss alle Tore immer mit dem rechten Fuss, es kam dann oft vor, dass er im Strafraum war und sich den Ball vorlegen musste, was ihm Zeit kostete und am Ende auch das Tor. An diesen Situationen konnte ich ihm zeigen, dass er mit links die Zeit nicht verloren hätte. Diese Situation kam dann nochmals 3-4 mal vor bis er es eingesehen hat, dass man im Straufraum nicht die Zeit hat sich den Ball auf den starken Fuss zu legen. Jetzt hat er von sich aus den schwachen Fuss trainiert und schiesst auch mit dem erfolgreich aufs Tor. Es ist zwar nur ein Spieler von 20, der es Begriffen hat, aber immerhin einer.

  • Ich bin natürlich auch für die beifüßige Erziehung. Ich habe gestern beim Spieletraining der F Jugend zugeschaut. Von der F 2 bis zur F 5 waren spieler dort. Ich bin der festen Überzeugung, dass es Spieler gibt, den wird man das in diesem Leben nicht beibringen, jedenfalls fehlt mir da der Glaube. Das war echt Wahnsinn wie unbeweglich manche Kinder sind. Dann habe ich aufgepaßt und mal darauf geachtet, von wem die Kinder abgeholt wurden. ....Mir wurde vieles klar.
    Diese armen Trainer, die werden wohl noch lange überhaupt das Geradeauslaufen üben dürfen. Schade

  • Hallo,

    noch eine Frage zu dem Thema.

    Echte Beidfüssigkeit! Wie ist das bei Spielern, die sowohl mit links als auch mit rechts gleichstark sind. Ist dies angeboren (wie linksfuss/rechtsfuss) oder antrainiert?

    Wobei ich jetzt unter echter Beidfüssigkeit nicht einen sicheren Pass über 15m mit beiden Beinen verstehe sondern einen echten Andy Brehme...

    Also: kann man das antrainieren, ist das antrainiert oder muss da schon was in die Wiege gelegt worden sein?

    Gruß
    Dennhold

  • Zitat:


    Dennhold schrieb am 07.05.2008 00:44
    Hallo,

    noch eine Frage zu dem Thema.

    Echte Beidfüssigkeit! Wie ist das bei Spielern, die sowohl mit links als auch mit rechts gleichstark sind. Ist dies angeboren (wie linksfuss/rechtsfuss) oder antrainiert?

    Wobei ich jetzt unter echter Beidfüssigkeit nicht einen sicheren Pass über 15m mit beiden Beinen verstehe sondern einen echten Andy Brehme...

    Also: kann man das antrainieren, ist das antrainiert oder muss da schon was in die Wiege gelegt worden sein?




    Es gibt wohl beides. Aber auf jeden Fall kann man es sich antrainieren.

  • Hallo
    Beidfüssigkeit.
    Bis zu einem gewissen (sehr frühen) Alter haben Kinder beides drauf. Das sieht man z. B. daran, dass zwar mit rechts gezeichnet wird, Messer und Gabel oft vertauscht werden. Das ist dann auch bei der Ballbehandlung. Erst in einem späteren Alter schleift sich das ein. Den genauen Zeitpunkt hab ich jetzt nicht parat.
    Jetzt kommt es natürlich drauf an, das zu erkennen und im Fussball zu fördern; die Beidfüssigkeit meine ich.

    gruss playmosoccer

    panta rhei - alles fliesst

  • Ich habe mal irgendwo gelesen, dass der Rechtshänder oder auch Rechtsfüßer die Dinge mit rechts macht, weil seine linke Gehirnhälfte das steuert. Genauso ist es umgekehrt, beim Linkshänder, da steuert die rechte Gehirnhälfte.

    Im Prinzip -ist meine Meinung- schulst Du nicht den Fuß oder die Hand, sondern das Gehirn, die entsprechende Hirnhälfte. Dieses erreichst Du meiner Ansicht nach auch mit gutem Koordinationstraining. Dort lege ich größten Wert auf die Ballschule. Hierhinein integriere ich z.B. das Jonglieren, enges Passspiel am Fuß. Darauf aufbauend kommt für mich der Torschuss für beide Füße.

    Mir fällt übrigens auf, dass diejenigen Spieler meiner Mannschaft, die ein Instrument spielen (z.B. Klavier) sich viel leichter tun und schneller lernen, hier insbesondere das Spiel mit dem linken Fuß, obwohl man eigentlich mit rechts spielen würde. Natürlich muß ich sagen, dass ich weitestgehend die Talente im Verein trainiere, nämlich die erste Mannschaft im Bereich D.

    Ich denke der Trainer einer F 5 oder wie bei uns einer F 7 kann da ganz anderes berichten.

  • Hallo Andre,

    "Ich denke der Trainer einer F 5 oder wie bei uns einer F 7 kann da ganz anderes berichten."

    Habt ihr 7 F-Jugend Mannschaften? Oder was meinst du mit F7? Wäre ja allerhand, dann würde mich schon interessieren wie groß die Stadt ca. ist...

    Hintergrund ist, das wir froh sind eine F-Mannschaft zusammen zu bekommen.

    Gruß
    Dennhold

  • Moin,

    es sind derzeit -soweit ich als D Trainer informiert bin- 9 F-Jugendmannschaften, davon sind wohl zwei Mädchenmannschaften. In der kommenden Saison munkelt man hier, sollen es 10 Mannschaften werden. Es sind soviele, dass immer wieder auf Grund Trainermangel über Aufnahmestops nachgedacht wird. In der E sind es derzeit 7 Mannschaften, die D Jugend umfaßt 3 , die C auch 3 Mannschaften, B = 2, A = ? (ich glaube 2). Wenn die Jungs unten also immer mehr werden, wird oben wohl mittelfristig auch aufgestockt werden müssen. Der Damenbereich wird hier auch groß geschrieben. Die erste Damenmannschaft spielt in der Regionaliga mit Tendenz zur Bundesliga.

    Wir sind eine Kleinstadt mit ca. 40.000 bis 50000 Einwohnern im Innenstadtbereich. Der Innenstadtbereich verfügt über zwei Vereine. Wir sind ein Verein davon. Wir verfügen über 29 Mannschaften, der andere Innenstadtverein über 19 Mannschaften, die spielen mit der B und A Jugend in der Landesliga. Ihre Spieler rekrutieren sie aus dem Umland, von uns und wenige aus der eigenen Jugend. Wir kriegen hier trotz des "Unterbau" den hintern nicht wirklich hoch. Das liegt meiner persönlichen Meinung entsprechend daran, dass nicht mit harten Bandagen geprobt wird und nicht professionell gefördert wird (Sichtungstrainings, damit wirklich die Besten in den ersten Mannschaften spielen). Meinen Verein zeichnet das familiere Klima und trotz der nicht wirklich professionellen Einstellung im unteren Jugendbereich eine über die Ortsgrenzen bekannte super starke und höchst moderne Jugendarbeit aus. Zudem verfügen wir um Umfeld über einige Neubaugebiete. Familien aus den Großstädten ziehen hier ins Grüne, weil man sich in der kalten Heimat keinen Bauplatz leisten konnte. Nun pendeln viele in die nächst größeren Städte wie Rheine/Osnabrück/Münster. Der Zulauf ist unglaublich und kaum noch zu verkraften, wahnsinn im Gegensatz zu anderen Vereinen. Aber besser so als anders herum.