Von der Umkleide auf den Trainingsplatz, DFB Verband

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Für mich persönlich ist geführtes Training zu circa 2/3 der Trainingszeit nach den Prinzipien der MFS bis einschließlich U13 das beste was man für einen jungen Kicker tun kann

    Bis U13. Was würdest du sagen, ab wann?

    Und genau das ist der Punkt wo sich die Spreu vom Weizen trennt - ich behaupte 90%+ aller Trainer sind sich nicht über den Ablauf der wichtigsten Abläufe bei den entscheidenden technischen Elementen bewusst

    Aus meiner Sicht geht es nicht um die Trainer, sondern um die Spieler. Wie viel Prozent der Spieler können diese Liste umsetzen?

    Wie viele Punkte sind motorisch bedingt und zu wie vielen benötige ich einen Ball? Und bekomme ich die Motorik mit anderen Sportarten und Bewegungsabläufen in einigen der Punkte nicht besser/(schneller) korrigiert (anderes Zusatztraining: Turnen, Judo, Basketball, Leichtathletik usw.)?


    Aufgrund der hier genannten Punkte Trainer/Spieler ist aus meiner Sicht der Weg von H. Wolf über die Spielformen auch genau der richtige, um die breite Masse besser zu machen und motivierter Fußball spielen zu lassen.

  • Bis U13. Was würdest du sagen, ab wann?

    Von Anfang an also Fußballkindergarten bzw. ab Vereinseintritt. Aber wie es die MFS auch macht in abgewandelter und vor allem vereinfachter Form und weniger Fokus auf technische Inhalte als viel mehr auf motorische Vielseitigkeit. (Zum Beispiel - Ball in der Hand halten über ein Hüttchen springen, Ball fallen lassen und auf ein kleines Minitor schießen das 2 Schritte entfernt steht. Davon für immer 2 Spieler eine einfache Übung und viel Wechseln, wegen der Aufmerksamkeitsspanne.


    Hintergrund aber um Abläufe eines geführten Trainings kennen zu lernen :) Das ganze geht auch in dem Alter schon als kleiner Wettkampf und die Kids sind immer voll dabei. Dazu würde ich auch sagen das eher 50/50 das Verhältnis zum Spiel sein sollte.

    Aus meiner Sicht geht es nicht um die Trainer, sondern um die Spieler. Wie viel Prozent der Spieler können diese Liste umsetzen?

    Das Spielt keine Rolle - den dabei handelt es sich um das Ergebnis das bei korrektem und engagierten Coaching raus kommt. Bei denen die das wirklich umsetzen können reden wir über die absolute Spitze - bei allen Punkten - daher viel Inhalt gezielt anbieten und jeder Spieler nimmt für sich etwas mit - weil vor allem jeder unterschiedliche Baustellen hat und die Lerntypen sich auch unterscheiden.


    Wie viele Punkte sind motorisch bedingt und zu wie vielen benötige ich einen Ball? Und bekomme ich die Motorik mit anderen Sportarten und Bewegungsabläufen in einigen der Punkte nicht besser/(schneller) korrigiert (anderes Zusatztraining: Turnen, Judo, Basketball, Leichtathletik usw.)?


    Aufgrund der hier genannten Punkte Trainer/Spieler ist aus meiner Sicht der Weg von H. Wolf über die Spielformen auch genau der richtige, um die breite Masse besser zu machen und motivierter Fußball spielen zu lassen.

    Hier halte ich es gerne mit dem schlauen Satz von Jose Mourinho der sagt, wenn du Klavier spielen lernen willst musst du nicht ums Klavier laufen, sondern Klavier spielen. Ist für mich beim Fußball auch so.

    Ergänzend kommt dazu das du bei der MFS Philosophie mit vielen Finten enorm viel koordinative Bewegungsmuster schulst. Nicht jede Finte zielt darauf ab eine gute Lösung für ein 1v1 zu sein, sondern eine koordinative Herausforderung die parallel das Ballgefühl schult.


    Ich bin ein sehr großer Befürworter von 3vs3 und Funinio und FairPlayLiga usw. schon seit über 10 Jahren setze ich mich aktiv damit auseinander und trainiere Spielformen in möglichst kleinen Gruppen da mein oberstes eigenes Kredo ist, die maximal mögliche Wiederholungsanzahl bzw. Ballaktionen im Training zu erzielen.


    P.S Ich halte meinen Weg übrigens nicht für perfekt - ich habe aber aber damit in den vergangenen Jahren sehr viel sehr positive Erfahrungen gemacht und lerne jeden Tag neue Dinge dazu.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Huhu,

    da muss man fairerweise sagen, dass die MFS ich ins Spiel gebracht hatte, nicht Zodiak. Sprich, wenn er das für gut erachtet wie die das machen, dann ist das ja legitim und ich finde, er darf das auch ruhig auch äußern.

    Ich hatte letztens die MFS ins Spiel gebracht, dass die Wolf und Gerland für ihre Trainingsgestaltung, die mehr Richtung Spielformen geht, mehr oder weniger sehr kritisch bis zerrissen hatten in einen ihrer Podcasts und das hatte ich hier mal angesprochen, was ihr davon so haltet wie die Ausrichtung ist so wie die MFS es vorschlägt. Also mehr Technik- und Koordinationsschulung isoliert statt Spielformen und Spielformen wenn dann 30 Minuten am Schluss wo das Erlernte der Iso Technikübungen dann umgesetzt werden soll.

    Ich persönlich bin eher "pro Spielformen", weil vieles leuchtet mir davon einfach mehr ein und ich finde die Argumente pro Spielformen auch einfach sinniger als wiederholendes Einschleifen und Detailkorrekturen und Co.

    Aber ich finde es auch Horizonterweiternd wenn sich Befürworter anderer Wege dazu auch mal melden und ihre Meinungen kundtun. Ob man letztendlich davon was umsetzen mag oder nicht, steht ja erst mal auf einem anderen Blatt, aber ich mag den Diskurs.

    Lg

  • Verdienst du bei der MFS mit oder bist da Trainer oder warum die viele Werbung?!

    Ich war mehrere Jahre hauptamtlicher Trainer unter anderem bei der MFS und bin hier speziell (von CoachT) nach meinen Erfahrungen zur MFS gefragt worden.

    Um deine Frage aber abschließend zu beantworten, ich bekomme also kein Geld dafür sondern Teile praktische Erfahrung mit der Methodik - die ich für äußerst sinnvoll und effektiv halte.

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Verdienst du bei der MFS mit oder bist da Trainer oder warum die viele Werbung?!

    Ich war mehrere Jahre hauptamtlicher Trainer unter anderem bei der MFS und bin hier speziell (von CoachT) nach meinen Erfahrungen zur MFS gefragt worden.

    Um deine Frage aber abschließend zu beantworten, ich bekomme also kein Geld dafür sondern Teile praktische Erfahrung mit der Methodik - die ich für äußerst sinnvoll und effektiv halte.

    Und damit ist dann wohl auch alles gesagt.....

  • Ja wie jetzt , Zodiak meint ja, das Wolf/Gerland/Wagner "Programm" hat nur was mit Wettbewerb zu tun, jetzt auf einmal gehts doch ums Training. Habt ihrs dann?


    Selbstverständlich sollte man seinen Spielern was methodisch beibringen. Das ist unser Job als Trainer! Aber erstens mal wird nicht jeder Spieler jede Bewegung immer "ideal" hinbekommen und zweitens liegt die Wahrheit auf dem Platz. Wenn mein Stürmer jedes Spiel mit Spitzenkick 3 Tore macht weil er sich super bewegt, freiläuft und die Verteidiger aussteigen lässt komme ich jetzt mit der Bewegungs-Ausführung der MFS und sage ihm dass alles was er macht kacke ist weil seine Schusshaltung nicht mit der Idealausführung übereinstimmt? Mal gesehen wie Beckenbauer früher seine Pässe gespielt hat? Da ist auch keiner gekommen, "also nein, Franz, du musst die Innenseite nehmen, Aussenrist geht gar nicht".

    Mal gesehen wie die Bundesligaspieler Tore schiessen? Da müsste auch jemand kommen "ja nein, also der Oberkörper muss immer über den Ball, ihr macht das alle falsch"

  • "NLZ Mannschaften/NLZ Trainer sind in der Regel nicht daran interessiert, einzelne Spieler auszubilden, sondern mannschaftlichen Erfolg zu haben, weil die Qualität ihrer Arbeit an Ergebnissen und nicht an Entwicklung gemessen wird!"

    Das ist leider oft der Ist-Zustand im Jugendbereich...

    unser Ziel die Spieler möglichst breit und individuell auszubilden und Kreativität und Technik fördern!

    So MUSS es eigentlich im Jugendbereich sein!

  • Wenn Du aber in der E- und F-Jugend Tore mit der Pike feierst, weil es in dem Moment Erfolg hat und deinen Spielern nicht beibringst, dass es bessere Lösungen für den Torabschluss gibt, bist Du einer der hier oft erwähnten Ergebnistrainer und legst wenig Wert auf die Entwicklung der Spieler (was ich nicht glaube, wenn ich deine anderen Beiträge zum Thema Training und Ausbildung verfolge)

    Was ich damit sagen will:

    Wir müssen aufpassen, dass wir spielformenbasiertes Training nicht mit Bolzplatz pur und jeder macht was er will verwechseln.

    Auch oder erst recht in Spielformen muss ich als Trainer coachen indem ich anhalte, einfriere und den Spieler frage warum er jetzt den Ball mit der Pike diagonal nach vorne gedonnert hat in der Hoffnung, dass ihn einer ersprintet und nicht den freien Spieler, der den Zwischenraum anläuft sauber mit der Innenseite bedient.

    Dementsprechend ist es im Training mit Spielformen auch nicht verboten den Kindern zu zeigen, wie es geht. Keiner verlangt, dass die Kinder sich das spielen selbst beibringen. Es geht darum, dass die Wiederholungen nicht in isolierter Form trainiert werden, sondern im Spiel.

    Wo ich Zodiak zustimmen muss, weil ich es sehr oft live sehe, ist dass viele Spieler egal ob im Kinderfußball, Breitens- oder Leistungssport technisch wesentlich unsauberer agieren als früher, vermutlich, weil Basics wie Ballannahme, Passformen, Torschüsse nicht mehr in dem Detail gelehrt werden. Ich glaube das ist tatsächlich der größte Konflikt zwischen den beiden Philosophien. Und ich glaube auch nicht daran, dass alles implizit und autodidaktisch funktioniert. Ich finde das Beispiel:

    schon interessant diesbezüglich. Klar kann man viele der Dinge intuitiv richtig machen.

    Aber wenn mir einer erklärt (Best Practise), wie ich mein Standbein im richtigen Abstand zum Ball und in der optimalen Ausrichtung stelle und mir zeigt, dass der Pass besser wird wenn ich mein Sprunggelenk fixiere statt herumzuschlackern, dann kann ich es gleich richtig üben und spare mir viel Zeit in der ich statt der vielen Fehlversuche erfolgreich spielen kann.

    Das bedeutet nicht, dass ich 10.000 isolierte Pässe gespielt haben muss, bis ich anfangen kann zu spielen. Aber eine vernünftige knackige Erklärung des Ablaufs mit ein paar Trockenübungen und anschließender Umsetzung im Spiel schadet sicher nicht und ist im Konzept von Wolf & Co ja auch nicht verboten.

  • Schade das Thomas Müller nicht von euch gecoacht wurde, er hätte sich sonst zu einem der besten deutschen Stürmer entwickeln können.

    Wie gesagt aus meiner Erfahrung sind talentierte Fußballer nicht nur Fußballtalente (im Sinne Spielverständnis etc.) sondern meist auch Bewegungstalente. Die machen Technik oft intuitiv richtig bzw. verstehen nach wenigen Hinweisen wie sie es besser umsetzen können und "machen es einfach". Ich erinnere mich noch an einen Spieler der heute bei 60zig im NLZ spielt, dem hab ich mit 7(!) Jahren mal gefragt ob er nen Flugball (als eine der komplexesten Techniken im Fusball würde ich sagen) spielen kann, habs ihm kurz vorgemacht und nach 3-4 Mal hat er den sauber gespielt. Das werden einige der Jungs die mit ihm damals in der Mannschaft waren vielleicht nichtmal bis ins Erwachsenentalter sauber gemeistert haben.

    Auf der anderen Seite habe ich die Erfahrung gemacht dass man selbst Breitensport-Kindern mit argen motorischen Problemen mit geduldigen Korrekturhilfen und ja erstmal Übungen im Trockenen, ohne Gegnerdruck und auch mentalen Stress, unterstützen kann in eine vorteilhafte Bewegungsausführung zu kommen die sie dann letztlich auch im Spiel unter Zeit und Gegnerdruck üben und ausführen können - damit auf nem höheren Level mithalten können.

  • Die Wahrheit ist ein Opfer der Zeit. Franz spielt jetzt in der E-Jugend im 7v7 auf Jugendtore, ist der Größte oder Schnellste in der Umgebung oder im Kopf schon etwas weiter, er bekommt den Ball 10 Meter vor dem Tor, der Verteidiger hat geschlafen, steht nicht nah genug bei ihm und als er mit Pike schießt ist der Torwart total unvorbereitet und vergisst sich hinzuschmeissen, der Ball geht problemlos rein. Sein drittes Tor heute.


    Loop in die Zukunft. Franz spielt in der Kreisliga B. Er bekommt den Ball gesteckt, es sind aber immer noch 35 Meter zum Tor, er sprintet, der Verteidiger ist dran an ihm, drückt ihn mit dem Körper nach Außen weg vom Tor, Franz schirmt den Ball trotzdem gut ab, die Kraft geht langsam aus, er schießt etwas seitlich vom Tor von der 16er Kante aus mit der Pike ins lange Ecke, der Ball kullert am Ende dem Torwart in den Arm, der sich über nen leichten Ball freut.

  • Coach1976


    Das war ein Extrembeispiel, das mit der Pike evtl. kein so wirklich gutes, zugegeben, aber ich denke du weisst worauf ich hinaus will mit "richtig oder falsch". Meine Person tut hier nicht so viel bei der Diskussion zur Sache, nur soviel: Bei mir haben alle Kinder die gleiche Spielzeit.

    Es ging ursprünglich darum dass die MFS diese "neuen Spielformen-Ansätze in Training und Spiel" zerpflückt hat und das wollen wir diskutieren. Ich bin bei allem 100% bei dir. Ich sag meinen G und F Junioren, "spielt den Pass nicht mit er Pike sondern mit der Innenseite" und dann mach ich das vor mit bildlicher Sprache "Fußspitze zum Himmel" lass ich sie das im Training 5x machen mit dem Zusatz, trainiert das daheim im Hof gegen die Wand. Und gut ist. Ich stell da keinen noch 20 Minuten hin und lass ihn das stupide üben, dafür kommt kein G oder F Junior ins Training. Das "kann" in einer E Jugend schon wieder anderst aussehen, da hab ich nix gegen Wiederholungen und verbessern/coachen. Aber man muss einfach die Kirche im Dorf lassen und nicht so argumentieren wie die MFS (alles kacke, Übungsformen sind der Shit).


    Und natürlich gehts auch bei Spielformen um Trainingsinhalte und je älter die Kinder sind desto mehr kann man einfrieren, Position einnehmen, nachmachen, zeigen, verbessern. Ebenso kann man mit Provokationsregeln, Spielfeldaufbau, etc.pp alles steuern und seine Schwerpunkte setzen.


    SamS

    Sagt doch auch kein Mensch dass man nicht Üben sollte. Siehe weiter oben.

    Mein Beispiel mit der Pike war unglücklich. Ich wollte damit ausdrücken es gibt mehr als eine Art "Fussball zu spielen" und manche Dinge muss man nicht so viel korrigieren wenn Kinder Sachen sehr gut machen auf ihre eigene Art.

  • Es geht doch nicht um ein entweder-oder, sondern um die Gewichtung. Und da spielt die persönliche Vorlieben,die persönliche Wahrnehmung und die zu trainierende Gruppe eine große Rolle.


    Wir (also ich zumindest) haben in der Regel im Breitensport keine ausgeglichene Gruppe an Kindern auf einem ähnlichen Niveau.


    Wenn ein Kind einen sauberen Pass mit der richtigen Stellung der Füße zum Ball spielen kann, wozu dann nochmal 30% der Trainingszeit dafür verwenden, es noch weiter zu verbessern? -Stichwort Grenzertrag-

    Andere Kinder in der Mannschaft haben vielleicht mehr Defizite, denen wiederum würde das gut tun.


    Also muss ich eine Form des Trainings anbieten, das jedem Kind gerecht wird, und in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst effektiv Verbesserungen für alle ermöglicht.


    Aus meiner Sicht kann ich in Spielformen wesentlich einfacher einen Spieler herausnehmen und ihm individuell die Technik des z.B. gerade technisch schlecht gespielten Passes vermitteln, als in einer Isolierten Technikübung einem technisch guten Spieler was über Spielintelligenz vermitteln.



    Wir machen z.B. zum Aufwärmen/Einstimmung immer isolierte Technikübungen mit Augenmerk auf saubere Ausführung.

    Im weiteren Verlauf des Trainings wird dann nur noch punktuell bei ganz groben und wiederholten Fehlern das rein technische gecoacht.


    Sind wir damit erfolgreich?

    Ja, alle Kinder werden besser.

    Würden sie mit anderem Training noch besser werden?

    Keine Ahnung, wir haben keine Vergleichsgruppe...

  • Ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten und von einer kleinen Anzahl an Spielern die ich seit F bis jetzt zur B Jugend (da höhere Klasse und anderer Verein nun nur noch 2) trainiert habe. Von daher ist das natürlich subjektiv. Die beiden Jungs sind technisch(taktisch) mit die besten in der Mannschaft, obwohl bis zur, einschließlich C Jugend, nur auf Kreisliga Niveau. Die Jungs wenden Technik, Körpertäuschung (m.e. die beste Finte) situativ richtig an, womit ich zum obigen Zitat komme.

    Da die Jungs niemals isoliert Technik trainiert haben (bis auf eine kurze Orientierungsphase des Trainers ;) ), sondern rein

    in Spielformen ist das entweder dem -Talent- (normal bis durchschnitt) oder der Trainingsmethodik geschuldet.

    Das Beispiel ist wie gesagt subjektiv und begründet keinesfalls , das Spielformen nun das richtige Training sind.

    Jedoch ist m.e. allgemein festzuhalten das ein richtiges Verhalten in einer Spielsituation bedingt, das man Abstände zum Gegner, Mitspieler etc. erfasst, die ständig variieren. Denn Fußball ist nun mal ein komplexes System. Ich sehe oft, das Spieler eine Technik anwenden, z.b. Übersteiger etc, die vollkommen richtig ausgeführt werden, aber im falschen abstand etc. etc.

    Ich nehme mal hier nur den letzten Punkt raus. Wenn ich eine -isoliert- trainierte Technik im Abschlußspiel belohne,

    werde ich damit fördern, das die Handlung im Spielkontext nicht (oder weniger) beachtet wird, sondern nur der Ablauf. Es wird möglicherweise sogar belohnt, das der Spieler eine falsche Entscheidung getroffen hat, aber die -richtige- Finte angewandt hat.

    Es nützt m.e. wenig ein Repertoire von 20 Finten zu haben, wenn ich keine davon richtig im Spiel einsetzen kann, und mich dazu im Raum nicht richtig situativ bewege.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Mich wundert generell die Diskussion um "isoliert" ich habe das Gefühl die Sicht ist, das man das ohne Anschlussaktion und ohne Durchlauf und weitere Aktionen trainiert? Wenn das so gemeint ist dann bin ich auch komplett dagegen :)


    Dies ist zumindest in meinem Konzept nicht der Fall, sondern das ganze wird eher als Rundlauf und in Wettkampfform angeboten. Hier werden Standzeiten reduziert, Wiederholungen maximiert und man hat durch den Aufbau einer Übungsform die Zeit sehr individuell auf einzelne Spieler einzuwirken.


    Ich meine hier also Übungen/Aufbauten in dieser Richtung:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Mein Eindruck beim durchhören des MFS Podcasts war nicht so extrem wie eurer - habe es aber nicht ganz verfolgt und wie ich schon gesagt habe, bin ich ein großer Befürworter von kleinen Spielformen im Wettkampf/Ligabetrieb.

    Bin in diesem Zug auch ein großer Fan des Norweger Modells mit dem in Bayern aktuell Mannschaften in der C-Jugend gemeldet werden können hier wird auf verkleinertem Feld mit großen Toren im 9vs9 gespielt.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • „Letztlich sind wir Begleiter und keine Lehrer. Ich glaube, das wird oft ein bisschen verkannt. Es sind zu viele Trainer da draußen, die meinen, sie müssen da unterrichten und die Jungs immer in jedem Element ausbilden. Es geht uns ja darum, dass wir deren Entwicklung begleiten. Und das haben wir entsprechend über diese freien Spielformen, dass die Kinder sich einfach ganz natürlich entwickeln“, sagt Bender.

    Quelle: deutschlandfunk.de

  • „Letztlich sind wir Begleiter und keine Lehrer. Ich glaube, das wird oft ein bisschen verkannt. Es sind zu viele Trainer da draußen, die meinen, sie müssen da unterrichten und die Jungs immer in jedem Element ausbilden. Es geht uns ja darum, dass wir deren Entwicklung begleiten. Und das haben wir entsprechend über diese freien Spielformen, dass die Kinder sich einfach ganz natürlich entwickeln“, sagt Bender.

    Quelle: deutschlandfunk.de

    Da stellt sich mir wieder die Expertenfrage - wie viel Trainererfahrung hat Lars Bender? Wieviel davon im Kinderfußball und wieviel davon im Breitensport. Ich behaupte wir alle die hier diskutieren haben hier mehr Expertise. So wie auch Watzke kein Experte im Bezug auf die Ligaspielreform ist da es ihm an Fachwissen in diesem Bereich und ebenso praktischer Erfahrung mangelt.


    Ich habe übrigens erst vor 3 oder 4 Wochen eine Fortbildung der Bender-Zwillinge live erlebt - aber für U15 und älter. Nach "begleiten" sieht das dann auch bei denen auf dem Platz nicht aus.


    Für mich sind wir nicht nur Begleiter - aber auch keine Lehrer - für mich sind wir Vorbilder und in dieser Funktion verantwortlich ein Verständnis für Abläufe zu erläutern und auszubilden - dementsprechend sehe ich uns als Ausbilder. Was letztlich auch die Erwartung an uns ist nach meinem Verständnis.


    Niemand stellt in Abrede das Spielformen essentieller Bestandteil sind - aber wenn sie die Wunderwaffe sind, dann stelle ich ganz populistisch die Frage wieso dann überhaupt geführtes Training mit qualifizierten Trainern notwendig ist?


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Trainer E

    Spielen lernen Kinder durch spielen. 😉


    Abwechslungsreiche Spiele, in denen die Kinder sich ausprobieren können, sind insbesondere in dieser strukturierten / organisierten Zeit sehr wichtig.


    Zodiak

    Isoliertes Training bzw. Training in Übungsformen zielt auf das Verbessern gewisser Fähigkeiten und Techniken. Hohe Wiederholungszahlen, monotone Abläufe kennzeichnen diese Trainingsansätze.


    Es ist immer die Frage hinsichtlich der Zielstellung, welche Trainingsformen sich am besten eignen.


    Ich denke, dass alle Trainerinnen und Trainer einen roten Faden verfolgen und altersgerechte Entwicklungsschritte definieren und ihr Training an diesen ausrichten.


    Daher gibt es kein richtig oder falsch, so meine bescheidene Meinung. Dennoch sind die Rahmenbedingungen heute deutlich anders als noch vor 10 Jahren oder zu unserer Fußballjugendzeit.

  • Zwei Gedanken dazu noch die das Bild meiner Meinung nach Verzerren könnten:

    1. Altersstufe: Meiner Meinung nach erfolgt so Technik-Detailcoaching im Idealfall am besten schon im Bambini bis E-Jugend Alter, mit Ausnahme von eher Großfeld-relevanten Techniken wie Flanken oder Flugball. Danach sollten die Kids die Basics gut drauf haben und es wird dann neben Individualtaktik eh das Gros nur noch Spielformen trainiert. Seht ihr das auch so? Und sprechen wir über diese Altersklasse oder eher Großfeld etc.?
    2. Training in Familie: Gerade die Kids die sich gut entwickeln trainieren meiner Beobachtung nach außerhalb der Trainingszeit auch regelmäßig mit Papa oder anderen Verwandten/Bekannten. Und der Papa trainiert ja dann meist auch eher "isoliert" Technik wie Passen, Dribbling, Schuss. D.h. dieses Training und die Benefits davon hat man womöglich gar nicht so auf dem Schirm und denkt dass das Kind sich allein durchs Spielen verbessert hat. Beobachtet ihr das auch oder lieg ich da falsch?
  • Zodiak


    Weder Rundläufe noch Wettbewerbe sind in Übungsformen neu. Willst du jetzt Probs für die Videos? Sowas kann jeder Breitensporttrainer drehen wenn er die besten 6 von seinem Jahrgang oder 2 Jahrgänge nimmt.

    Hab mir deine anderen Videos auf dem Kanal angeschaut. Wer seiner U7 bzw. U8 was von "Breit machen", "totstoppen" und "Rambo nimmt den Platz weg in den freien Raum" und "Spiel verlagern" erzählt sollte sich selbst eher hinterfragen als hier den Larry raushängen zu lassen. Just my 2 Cent.