Wie verteidigen gegen superstarken Sturm?

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  • Moin,

    letztes Wochenende hatten wir das erste Spiel unserer C-Jugend-Kreisliga-Rückrunde. Unser Gegner war uns bekannt, im Hinspiel hatten wir bei leichten Vorteilen für uns 0:0 gespielt. Auch in den weiteren Spielen der Hinrunde hat der Gegner kaum Tore geschossen. Ich hatte daher meine Jungs eher offensiv aufgestellt mit einer Dreier-Kette hinten. Nicht zuletzt deshalb, weil ich eigentlich eine starke Abwehr habe, die im Durchschnitt pro Spiel nur 1-2 Tore reinbekommt. Selbst gegen die wirklich starken Gegner, den Spitzenreitern der Tabelle, haben wir maximal fünf Tore reinbekommen.


    Dummerweise hat der Gegner die gesamte Winterpause nur Angriff geübt. Und das funktionierte fantastisch - zu unserem Leidwesen. Wir verloren deutlich zweistellig, weil wir diesen schnellen Angriffen mit gutem Passspiel und den super Pässen in die Schnittstelle einfach nicht gewachsen waren. Eins ums andere Mal sind die durchgebrochen. Selbst als ich in der zweiten Halbzeit auf Vierer-Kette umgestellt habe, bekamen wir eine ganze Reihe Tore rein. Ich habe das versucht, locker zu nehmen, und habe für mich dieses Spiel als "Testspiel" abgehakt - aber es war halt schon eine deftige Klatsche.


    Das Dumme ist, dass wir in zwei Wochen gegen denselben Gegner noch mal im Pokal spielen werden. Binnen 10 Tagen muss ich mir also etwas ausdenken, damit wir in diesem zweiten Spiel nicht wieder zweistellig verlieren. Okay, von Anfang an mit Viererkette spielen, meinen besten Torwart einsetzen (im ersten Spiel war es teilweise mein wenig erfahrener zweiter Torwart). Aber was kann ich noch machen?


    Hat jemand noch eine Idee?

  • Bei 0:0 in der Hinrunde mit leichten Vorteilen für Euch zu deutlich 2-stellig ein halbes Jahr später muss sich seitdem gravierenderes ereignet haben, als dass Du die falsche Taktik gewählt hast.

    Ich würde mir da erstmal einige Fragen stellen:
    Hattet Ihr / der Gegner in beiden Spielen jeweils dieselben Spieler auf dem Platz?

    Wenn ja: wie war die körperliche Konstellation im Hinspiel und dieses mal? Gerade in der C-Jugend kann in einem halben Jahr viel passieren und wenn beim Gegner der ein oder andere einen Wachstumsschub hingelegt hat und bei Euch nicht, kehren sich die Vorzeichen ganz schnell um, v.a. wenn man mit der gleichen Einstellung agiert wie zu der Zeit als man körperlich auf Augenhöhe war.


    Interessant wäre natürlich auch, wie beide Teams die Winterpause verbracht haben. Wie viele Trainingseinheiten, Turniere und Spiele hattet Ihr und wie lange war die Pause und wie sah das beim Gegner aus? Wie war Eure Trainingsbeteiligung und das Engagement bei den Jungs in der Pause? Im angesprochenen Alter kann sich in so einem Zeitraum viel verändern in der Entwicklung, allein wenn regelmäßig gutes Training angeboten und wahrgenommen wird.

    Eine 2-stellige Niederlage verhinderst Du meiner Meinung nach auch nicht mit Taktik, sondern Du musst zuerst mal ergründen, ob sich an den Rahmenbedingungen (v.a. körperlich) etwas geändert hat seit der Hinrunde.

    Bist Du der Meinung, dass sich da wenig bis nichts verändert hat, sollten sich Spieler in der C-Jugend schon mal fragen, ob sie mit der richtigen Einstellung unterwegs waren, oder ob man jedes verloren geglaubte Duell aufgegeben hat statt nachzusetzen bzw. den Zweikämpfen von vornherein aus dem Weg gegangen ist.


    Nach Beantwortung der Fragen lassen sich verschiedene Ansatzpunkte finden.

    Keine Veränderung der körperlichen Rahmenbedingungen und keine anderen Spieler auf dem Platz:
    Einstellung der Spieler ansprechen, Laufbereitschaft und Bereitschaft Zweikämpfe zu führen erhöhen, enger am Gegenspieler agieren und gemeinsam als Mannschaft verteidigen.
    Ob Ihr das eher mit einer tiefen Verteidigung oder offensivem Pressing macht musst Du natürlich entscheiden.
    Nach so einem Desaster brauchst Du in meinen Augen auch gar kein großes Konzept für die Offensive, sondern getreu dem alten Motto über den Kampf ins Spiel finden. Der Rest ergibt sich dann hoffentlich von selbst.


    Sollte sich an den Rahmenbedingungen gegenüber der Vorrunde wesentliches Verändert haben und ihr dem Gegner deshalb objektiv deutlich unterlegen sein, ist es in der C-Jugend im Pokal sicher auch mal erlaubt Beton anzurühren (Entwicklung hin oder her).

    d.h. grundsätzlich defensive Ausrichtung, enge Räume vor dem eigenen 16er und hoffen auf Kontersituationen.

    Themen wie Einstellung, Laufbereitschaft, Zweikämpfe gelten natürlich immer und in jeder Spielsituation.

  • Ergänzend zu meinem Vorschreiber möchte ich noch einwerfen, dass ich es nicht zielführend finde, wenn hier 3er Kette (mal losgelöst davon, dass das wohl eher eher eine 5er Kette sein wird oder Libero und 2 IV) als weniger defensiv verallgemeinert wird, als die 4er Kette.

    Und dass man mit einer Systemumstellung erhofft hat, dass sich das Probem löst.


    Liegt es denn wirklich an der individuellen Qualität der Abwehrspieler oder vlt auch daran, dass man im Mittelfeld turmhoch unterlegen ist, aber hoch verteidigt hat, der gegner dann unbedrängt die Bälle in den freien Raum spielen konnte, wo der/die Stürmer scneller waren, als die IV?

    Du schreibst ja selbst von Super Schnittstellenpässen. Die sind relativ leicht,, wenn der Passgeber keinen Druck hat und der Raum hinter der Abwehr riesig ist.

    Dann wäre das tiefe Verteidigen und/oder das Verdichten des Mittelfeldzentrums zB geeignet Gegenmaßnahmen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich halte es für einen Trugschluss, dass die Viererkette zwangsläufig mehr defensive Stabilität gewährleistet, nur weil nominell ein Spieler mehr auf der letzten Linie agieren soll. Dieser Gedanke verstärkt sich, weil du von Anfälligkeit in den Schnittstellen sprichst. Wenn wir es mal ganz abstrakt betrachten, hast du in der Viererkette ja 3 Schnittstellen, die auf direktem Weg zum (Gegen-)Tor führen können: RV (1) IV (2) IV (3) LV. Natürlich können die bei diszipliniertem Verschieben und gutem, kompakten Kettenverhalten immer rechtzeitig geschlossen werden - in der Praxis sieht das dann ja aber doch häufig anders aus. Das liegt unter anderem daran, dass die Viererkette zum Spiel mit ballorientierter Raumdeckung beitragen soll. Sprich: "Der Ball bestimmt welche Räume verteidigt werden müssen und in diesen Räumen ordnen wir uns schließlich den Gegenspielern zu." Viererketten sind deshalb aber auch verhältnismäßig leicht zu manipulieren und können durch die typischen Auslöser wie Kreuzen, Hinterlaufen, Spiel über den Dritten usw. ausgehebelt werden. Die Verteidiger werden dabei immer vor die gleichen Entscheidungsprobleme gestellt: "Gehe ich mit? Übergebe ich? Rücke ich raus? Sichere ich ab?" Gerade wenn der Gegner eine Ordnung mit 2 Spitzen und 2 offensiven Außen im Angriff wählt, kommt man da schnell in die Bredouille - immerhin hat man bestenfalls Gleichzahl auf der letzten Linie. Nimmt der Gegner noch den Außenverteidiger und einen Spieler aus dem Zentrum mit, wird da sogar eine Unterzahl draus.


    Wenn ihr eh häufiger 3er-Kette spielt in der Saison, würde ich dabei bleiben und defensiv eine 5er-Kette bilden lassen. Wir spielen häufig ein 3-1-4-2 als Grundordnung. Die beiden 8er/10er müssen dabei sowohl offensiv als auch defensiv auf der Ballseite immer wieder auch den Flügel bearbeiten, damit das Funktioniert. Ich habe mal schnell eine kleine Abbildung zusammengeschustert, in der die Zuständigkeiten bei gegnerischem Ballbesitz deutlich werden. Denn das ist der große Stolperstein bei dieser Formation. Es wird zunächst ganz klassisch nach außen gelenkt und dann muss die 10/8 auf den gegnerischen AV auslösen. Wichtig ist dann wie in der Mitte nachgerückt und weiter nach vorne verteidigt wird, damit der Gegner die Gegenbewegung nicht ausnutzen kann. Die 3 IVs kommen dann eigentlich wirklich erst bei der Verteidigung im letzten Drittel so richtig in ihre Aktionen und können bis dahin den direkten Weg zum Tor zustellen.

  • Hattet Ihr / der Gegner in beiden Spielen jeweils dieselben Spieler auf dem Platz?

    Genau das kann ich mir auch nicht vorstellen. Selbst mit bestem Training schlägt nicht eine Mannschaft eine eben noch ebenbürtige andere Mannschaft zweistellig.



    Ich halte es für einen Trugschluss, dass die Viererkette zwangsläufig mehr defensive Stabilität gewährleistet, nur weil nominell ein Spieler mehr auf der letzten Linie agieren soll.

    Exakt, tatsächlich ist diese Annahme (defensive Stabilität da einer mehr hinten) der völlig falsche Grundgedanke bei Installation einer Viererkette. Die Kettenbildung ist zum ballorientierten Verteidigen eingeführt worden, d.h. in Ballnähe soll Überzahl erzeugt werden und der jeweils ballführende Spieler mit Ball bekommt soviel Gegnerdruck, dass er nichts Gefährliches mit dem Ball unternehmen kann. Keinen Pass in gefährliche Räume, kein Dribbling um gefährliche Meter zu machen. Er soll im Prinzip nur in ungefährliche Räume seitlich/nach hinten spielen können, wo die eigene Kette dann sofort wieder Überzahl in Ballnähe erzeugt.


    Damit ist die Kettenbildung ein Instrument, mit dem vorne (auf Ballhöhe) verteidigt wird. Schon da sollen gefährliche Aktionen des Gegners unterbunden werden. Die Anfälligkeiten der 'hinteren' Kette bzw. letzten Kette werden in Kauf genommen, da sich insgesamt das ballorientierte und nicht mehr mannorientierte Spiel als erfolgreicher gezeigt hat. Auf einer Ebene allerdings wo dies mit sehr viel Zeitaufwand trainiert werden kann.


    Denn wenn Kette gespielt wird, muss die ganze Mannschaft Kette spielen. Es geht um die Herstellung von Abständen aller eigenen Feldspieler zueinander um den Druck auf den jeweils ballführenden Mann immer wieder blitzschnell herzustellen. Es ist damit eine ständige Positionsrotation innerhalb der Mannschaft erforderlich. Die Kette, das sind die Abstände aller Feldspieler einer Mannschaft zueinander, um das Spielziel (Druck auf den Ball) zu erreichen.


    Wenn man Beispielsweise die Viererkette als eigenständige Kette ansieht, die unter sich funktionieren muss und dann passt das schon, dann hat man ein starres System, das nichts mit dem Grundgedanken der Kettenbildung in einer Mannschaft zu tun hat. Vereinfacht gesagt der LV bleibt LV, ob er gerade weiter vorne oder hinten ist. Das gilt auch für alle anderen Positionen. Man kann die Kette aber nicht als positionsstarres Gebilde spielen. Dann erzeugt man durch zu weites Vorrücken bsp. des LV einen Leeraum dahinter, wo nicht einmal abgestimmt ist wie dieser Leeraum abgesichert wird. Will man diesen Leeraum nicht erzeugen, wird die 4-Kette dann eben defensiver gespielt und es passiert genau das, was in den Beiträgen oben angesprochen wurde: Man bringt sich im Mittelfeld durch das Stellen einer vom Rest der Mannschaft 'abgesonderten' 4-Kette im Mittelfeld in Unterzahl und der Gegner kann im Mittelfeld immer wieder relativ unbedrängt auf die 4'Kette zumarschieren. Dann braucht es nur einen guten Passgeber und einen schnellen Stürmer der weiß wann er gehen muss und 2 Leute können auch eine 8'er Kette aushebeln, dann ist es zu spät.


    Spielt die ganze Mannschaft Kette würde der Vorstoß der AV (um mehr Druck in Ballnähe zu generieren) z.B. durch ein Zurückfallen eines 6'ers ausgeglichen werden und die IV werden zu AV. Klingt simpel, sind aber


    LV wird Mittelfeldspieler

    RV wird Mittelfeldspieler

    linker IV wird LV

    rechter IV wird RV

    6'er wird IV


    5 Positionsentscheidungen, die blitzschnell und gleichzeitig von den Spielern getroffen werden müssen. Und dazu kommen noch 5 weitere Entscheidungen der Spieler davor, um die Gesamtkette herzustellen. Nur mal als ein Beispiel.


    Ganz ehrlich: trainierst Du nicht im leistungsorientierten Bereich und hast Trainingszeit und eine Trainingsbeteiligung im entsprechenden Bereich, dann Finger weg von dem Begriff Kette.


    Mein Rezept wäre da z.B. eine Dreierabwehr (nicht Kette nicht Kette nicht Kette) mit einem IV der ruhig hoch verteidigen darf und kein Libero alter Schule sein muss und 2 AV die mannorientiert spielen. Davor zwei 6'er, einer etwas tiefer einer etwas höher justiert. Das sollte deutlich mehr Druck abhalten als 4 Leute auf relativ einer Linie, die alles andere als eine echte Kette sind.

  • Ich bin fasziniert davon, dass ihr mit so wenig Informationen taktisch handeln könnt. Mit den obigen Angaben gibt es zig Möglichkeiten wie die Tore gefallen sind und wir sprechen von einer C-Jugend von der wir keinerlei Ahnung haben, wie sie bisher gespielt haben (z.B. D-Jugend) und welche taktischen Verhaltensweisen bisher mit ihnen trainiert wurden.

  • Und ich bin fasziniert davon, dass Du einen Beitrag reinstellst, mit dem der Threadersteller nun so gar nichts anfangen kann. In unseren Beiträgen kann er zumindest gucken, ob es seine Situation womöglich trifft und er was davon mitnehmen kann. Wenn nicht, dann eben nicht.


    Im übrigen sind einige Rahmendaten (C-Jugend, Kreisebene, Gegner hat im Winter viel Angriffsspiel geübt und hat angeblich plötzlich einen Wundersturm, der kaum aufzuhalten ist) genannt. Aus denen könnte man schließen (muss natürlich nicht so sein) dass zuviel aus dem Profibereich auf den Breitensport übertragen werden soll, insbesondere das flexible Kettenverhalten einer ganzen Mannschaft, was aufgrund der Rahmenbedingungen schlichtweg nicht möglich ist und man schlecht gestaffelt und sortiert auf dem Platz steht und es dem Gegner unnötig leicht macht, immer wieder durchzukommen.


    Ob das richtig ist oder nicht, mag der Threadersteller für sich selbst rausfinden. Oder mehr Daten liefern. Dein Kommentar ist schlicht überflüssig.

  • Wäre es vll. möglich, dass die Dreierkette einfach nicht funktioniert hat? Wenn man dann (hoch) hinten liegt, bringt die Umstellung auf Viererkette auch nicht mehr viel.

    Im C-Jugendbereich würde ich persönlich eher die Viererkette bevorzugen, weil man damit der Mannschaft meiner Meinung nach einfacher das ballorientierte Verteidigen beibringen kann.

    Das ist ja eh dein Plan und viel mehr kannst du auch nicht machen. Du kannst halt bis zum Spiel den Trainingsschwerpunkt auf das Verteidigen legen. Gerade gegen individuell bessere Gegner bleibt dir ja auch nicht viel anderes übrig als auf ballorientiertes Verteidigen zu setzen.

  • Ich kann mir schwer vorstellen, dass es auf dem Leistungsniveau einer C-Jugend-Kreisliga möglich ist, zwischen verschiedenen Defensivtaktiken hin- und her zu switchen.
    Es handelt sich dabei um die ersten beiden Jahre im 11er Fußball.


    Abgesehen davon: Der Unterschied zwischen "0:0 bei eigenen Vorteilen" und "zweistellig verlieren" kann gerade in dieser Altersklasse kaum ausschließlich in der Taktik liegen. Es sei denn, die "neue" Taktik wurde nicht einmal ansatzweise verstanden.

    Indiz dafür ist:

    Ich hatte daher meine Jungs eher offensiv aufgestellt mit einer Dreier-Kette hinten.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an einer Dreier-Kette offensiver sein soll. Gegen den Ball bringt man dabei ja nicht weniger Leute hinter den Ball als bei einer Vierer-Kette und man verteidigt ja auch nicht mit weniger Leuten.
    Wieviel Trainingszeit habt Ihr vorher in die Dreier-Kette investiert?
    Was waren die Vorgaben für die Außenspieler mit Ball und gegen den Ball auf der ballfernen und ballnahen Seite? Was waren die Vorgaben für's Zentrum mit Ball und gegen den Ball?


    Wäre es möglich, dass Deine Mannschaft die Dreier-Kette so interpretiert hat, dass sie einfach einen Spieler weniger in der letzten Reihe hatte? Das wäre natürlich kompletter Blödsinn, würde aber dafür sprechen, dass man eine C-Jugend mit solchen taktischen Umstellungen auch überfordern kann.

  • In einer 3er Kette bist du enorm auf die Qualität der einzelnen IVs angewiesen. MMn mehr als in der IV, da du weniger raumorientiert als Mannorientiert verteidigst. Ja es gibt aktuell ein Trend zur 3er Kette, aber hauptsächlich von qualitativ gut aufgestellten Teams ( wie Bayern, City etc.)

    Viel mehr will ich da auch garnicht drauf eingehen, es geht immer noch primär um die Ausbildung der einzelnen Spielern

  • Ich habe etwas mit der Antwort gewartet, um die Ergebnisse des letzten Spieltags abzuwarten: der "Supersturm" hat erneut zugeschlagen und auch den nächsten Gegner - deutlich höher in der Tabelle als wir - genauso hoch zweistellig deklassiert. Es geht also nicht um "falsche Einstellung" meines Teams oder "vielleicht andere Spieler", wie teilweise gemutmaßt, sondern die Mannschaft hat sich tatsächlich komplett verändert. Sie hat in den beiden Spielen dreimal so viel Tore geschossen wie in der ganzen ersten Saisonhälfte. Ohne neue Spieler! Sie haben es nach den Angaben des gegnerischen Trainers die ganze Winterpause bis zum Erbrechen geübt und haben jetzt den Bogen raus. Wenn ich ihn am Sonntag sehe, werde ich ihn bitten, mir ein paar der Übungen zu verraten. D


    Ich gebe es zu, ich bin Laie und als Vater in die Trainerrolle reingerutscht. Und ich weiß, dass Ferndiagnosen schwierig sind. Ich brauche jetzt aber ein paar konkrete Ideen, was Ihr in dieser Situation bei der Aufstellung oder der Taktik machen würdet. Wir spielen übrigens in einer Sonderliga mit verkürztem Großfeld und 9 Spielern (also 1:8). Meine Mannschaft ist die klassische Breitensport-Mannschaft: ein paar Gute, viel Durchschnitt und ein paar Schwache.

  • Servus WolfgangL,

    Die Übungen würden mich auch interessieren.

    Ohne die gegnerische Mannschaft gesehen zu haben, ist eine Aussage schwierig. Ich versuche es trotzdem mal.

    Für mich hört sich das nach einstudierten Spielzügen an, wo jeder genau weiß was er machen muss. Hast Du vielleicht ein Muster erkannt?

    Oben wurden schon viele gute Dinge genannt.

    Du kannst versuchen sie sehr früh unter Druck zu setzen, dass sie gar nicht zum passen kommen. Oder Du stellst die Passwege und Empfänger zu. Cattanaccio.

    Drücke Dir und Deinem Team die Daumen!

  • Ich habe etwas mit der Antwort gewartet, um die Ergebnisse des letzten Spieltags abzuwarten: der "Supersturm" hat erneut zugeschlagen und auch den nächsten Gegner - deutlich höher in der Tabelle als wir - genauso hoch zweistellig deklassiert. Es geht also nicht um "falsche Einstellung" meines Teams oder "vielleicht andere Spieler", wie teilweise gemutmaßt, sondern die Mannschaft hat sich tatsächlich komplett verändert. Sie hat in den beiden Spielen dreimal so viel Tore geschossen wie in der ganzen ersten Saisonhälfte. Ohne neue Spieler! Sie haben es nach den Angaben des gegnerischen Trainers die ganze Winterpause bis zum Erbrechen geübt und haben jetzt den Bogen raus. Wenn ich ihn am Sonntag sehe, werde ich ihn bitten, mir ein paar der Übungen zu verraten. D


    Ich gebe es zu, ich bin Laie und als Vater in die Trainerrolle reingerutscht. Und ich weiß, dass Ferndiagnosen schwierig sind. Ich brauche jetzt aber ein paar konkrete Ideen, was Ihr in dieser Situation bei der Aufstellung oder der Taktik machen würdet. Wir spielen übrigens in einer Sonderliga mit verkürztem Großfeld und 9 Spielern (also 1:8). Meine Mannschaft ist die klassische Breitensport-Mannschaft: ein paar Gute, viel Durchschnitt und ein paar Schwache.

    Wenn das tatsächlich so gelaufen ist, wie Du es beschreibst:
    keine neuen Spieler, der gleiche Trainer, auch keine Schwächung der Gegner in der Vorrunde, dann Hut ab und Kompliment an den Trainer und die Spieler im Team.

    Genau dafür gehen Spieler und Trainer ins Training, damit man gemeinsam ein Ziel verfolgt, konsequent daran arbeitet und jeder seinen Beitrag leistet. Gerade in der C-Jugend, wo es ja altersbedingt auch mal zu Motivations- und Disziplinverlusten kommen kann ist die Leistung vom kompletten Team nicht hoch genug zu bewerten, über die Winterpause so einen Entwicklungssprung hinzulegen.

  • Ich habe etwas mit der Antwort gewartet, um die Ergebnisse des letzten Spieltags abzuwarten: der "Supersturm" hat erneut zugeschlagen und auch den nächsten Gegner - deutlich höher in der Tabelle als wir - genauso hoch zweistellig deklassiert. Es geht also nicht um "falsche Einstellung" meines Teams oder "vielleicht andere Spieler", wie teilweise gemutmaßt, sondern die Mannschaft hat sich tatsächlich komplett verändert. Sie hat in den beiden Spielen dreimal so viel Tore geschossen wie in der ganzen ersten Saisonhälfte. Ohne neue Spieler! Sie haben es nach den Angaben des gegnerischen Trainers die ganze Winterpause bis zum Erbrechen geübt und haben jetzt den Bogen raus. Wenn ich ihn am Sonntag sehe, werde ich ihn bitten, mir ein paar der Übungen zu verraten. D


    Ich gebe es zu, ich bin Laie und als Vater in die Trainerrolle reingerutscht. Und ich weiß, dass Ferndiagnosen schwierig sind. Ich brauche jetzt aber ein paar konkrete Ideen, was Ihr in dieser Situation bei der Aufstellung oder der Taktik machen würdet. Wir spielen übrigens in einer Sonderliga mit verkürztem Großfeld und 9 Spielern (also 1:8). Meine Mannschaft ist die klassische Breitensport-Mannschaft: ein paar Gute, viel Durchschnitt und ein paar Schwache.

    Wie ist das nächste Spiel gegen diese Truppe denn gelaufen ?

    Ich hatte nichts mehr geschrieben, da in der Tat ja nichts dazu gesagt wird, warum es plötzlich immer so hoch ausgeht. Außer dass die in der Winterpause viel Angriff geübt hätten. Aber das ist ja auch keine Info mit der man viel anfangen kann und wie dann immer offenbar mit Leichtigkeit immer wieder die klaren Dinger für den Gegner entstehen.

    Außer tief stehen und tief gestaffelt dann halt nur bis zur Mittellinie Fußball spielen fällt mir da nicht ein. Und 'Beton anrühren' und sich aufs intensive Verteidigen beschränken, na ja das ergibt sich gegen deutlich überlegene Mannschaften aus der Situation heraus dann meistens sowieso von alleine.


    Ist das zweite Spiel denn besser gewesen und woran hat es womöglich gelegen, dass es besser gelaufen ist ? Würde mich echt interessieren.

  • Im zweiten Spiel wussten wir, was uns erwartet. Ich habe die Abwehr verstärkt und ins Zentrum zwei besonders schnelle Verteidiger gestellt. Ich hatte vorher noch mal mehrfach das Verschieben der Abwehrkette geübt und die Verteidigung angewiesen, möglichst mit zwei Mann auf den ballführenden Gegner zu gehen. Außerdem hatte das Mittelfeld den Auftrag, jeden ballführenden Spieler des Gegners, der in unsere Hälfte kommt, unmittelbar zu attackieren und unter Druck zu setzen. Damit eben gar keine Pässe mehr in die Schnittstellen kommen können.

    Vor dem Spiel dann mal wieder die übliche Horrormeldung: einer meiner Torhüter verhindert, der andere krank. Ich musste also einen Feldspieler ins Tor stellen. Die positive Nachricht: zwei bessere Spieler, die neu im Team waren, waren endlich einsetzbar.


    Und das Ergebnis? Wieder verloren, aber nur noch 0:1. Meine Taktik wurde tatsächlich mal weitgehend befolgt. Durch unser starkes Pressing haben wir die Taktik des Gegners ausgehebelt. Er hatte zwar seine Chancen, konnte sie aber - bis auf das eine Tor, bei dem ein Spieler durchbrechen und frei aufs Tor schießen konnte - nicht nutzen. Und der Feldspieler, den ich ins Tor stellen musste, hat super gehalten.

  • Man sollte sich von zweistelligen Niederlagen im Nachwuchsfußball nicht blenden lassen. Kinder/Jugendliche lassen meist nach Rückständen von 4-5 Toren gewaltig den Kopf hängen und zeigen deutlich weniger Einsatz, während die führende Mannschaft meist euphorisiert weiter nach vorne spielt und teilweise besser spielt als anfangs des Spiels.


    Ich bin auch der Meinung, dass die Diskussion um Dreier- und Viererkette überbewertet wird.

    Es geht meist darum, wie man als Team verteidigt! Es muss also beobachtet werden, ob ALLE mit verteidigen oder nur gewisse Spieler oder Mannschaftsteile. Geschieht die Abwehrarbeit in Abstimmung oder verteidigt jeder für sich.

    Mit welcher Intensität wird verteidigt und auf welcher Höhe wird verteidigt.

    Da ist es erstmal egal ob wir von 4er-Kette oder 3er-Kette sprechen. Das sind elementare Dinge, die in allen Formationen eine Rolle spielen.


    Bei deiner Schilderung der zweistelligen Niederlage gehe ich von viel zu hoher Abwehrarbeit bei gleichzeitig nicht geschlossener Abwehrarbeit aus. Also jeder hat quasi für sich verteidigt und als Ganzes viel zu hoch