Regelchaos in der CL

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  • Gestern im CL-Spiel zwischen Dortmund und Chelsea gab es ja wieder reichlich Raum für Diskussionen beim entscheidenden Elfmeter.

    Ich bin der Meinung beide Sichtweisen sind vertretbar (pro und contra Dortmund), und zwar sowohl im Falle Elfmeter oder nicht als auch im Falle Wiederholung oder nicht.


    Pro:

    Elfmeter: Armhaltung ist natürlich, Arm geht nicht aktiv zum Ball, Spieler dreht den Körper weg und versucht die Hand wegzuziehen, was nicht gelingt, weil er aus relativ kurzer Entfernung angeschossen wird.


    Wiederholung: Havertz verzögert nicht beim Anlauf, sondern stoppt ab und verschafft sich dadurch eigentlich einen Vorteil, den er nicht nutzt. Es laufen Spieler beider Mannschaften in die "Sperrzone" bevor der Elfmeter ausgeführt wurde, allerdings mit Chillwell ein Chelsea-Spieler als erstes und am nähsten zum Ball. Hätte Haverts den Pfosten einen halben Zentimeter weiter rechts getroffen, wäre der Abpraller bei Chillwell gelandet und der hätte abstauben können. Mich würde schon interessieren, wie die Entscheidung ausgefallen wäre, wenn der Elfmeter im Tor gelandet wäre oder Chillwell den Abpraller bekommen hätte.


    Contra:
    Elfmeter: Der Arm liegt nicht am Körper an, sondern steht deutlich ab. Das "Handspiel" verhindert eindeutig, dass die Flanke in den 16er kommt und daraus eine Torchance entstehen könnte (bin mir aber nicht mehr sicher wie gefährlich die Boxbesetzung bei Chelsea war)

    Wiederholung: Özcan läuft zu früh in den 16er-Kreis und durch seinen Laufweg zentral hinter dem Ball kann der den Abpraller klären, bevor ein Chelsea-Spieler diesen erreichen und zum Nachschuss kommen kann.


    Alles in allem eine knifflige Situation, bei der ich kein eindeutiges richtig oder falsch sehe.

    Grundsätzlich bin ich aber eher der Meinung, dass der VAR beim Elfmeter nicht hätte eingreifen dürfen, weil hier keine klare Fehlentscheidung vorlag. Die Wiederholung des Elfers geht für mich in Ordnung.

    Vielleicht sollte man den Elfmeter auch im Spiel eher wie beim Elfmeterschießen betrachten und Nachschüsse ausschließen, oder der Ball gilt für die Feldspielererst dann wieder als im Spiel, wenn er nach der Abwehraktion den 16er verlassen hat, ähnlich, wie es früher beim Abstoss der Fall war...


    Feuer frei für weitere Diskussionen;)

  • Die Wiederholung des Strafstoßes ist regelkonform, da Spieler beider Teams vor Ausführung in den Strafraum laufen. Da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen, jedenfalls wären alle anderen Meinungen nicht mit den Regelfakten gedeckt. Es spielt auch keine Rolle, wer zuerst oder wer wohin läuft.


    Ob der VAR dies mitteilen durfte, weiß ich aktuell aber nicht. Wenn es nur um klare Fehlentscheidung ging, dann war das weiterspielenlassen nach dem frühzeitigen Eindringen in den Strafraum ja eine Fehlentscheidung und der VAR hat das dann entsprechend gemeldet.


    Ob Havertz tatsächlich gestoppt hatte und nicht sich doch (ganz) langsam vorwärts bewegte, ist Wahrnehmung und Entscheidung des Schiedsrichters in der Szene und wurde dann ja auch vom VAR nicht moniert.


    Für mich war das alles i.O.

  • Die Wiederholung des Strafstoßes ist regelkonform, da Spieler beider Teams vor Ausführung in den Strafraum laufen. Da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen, jedenfalls wären alle anderen Meinungen nicht mit den Regelfakten gedeckt. Es spielt auch keine Rolle, wer zuerst oder wer wohin läuft.

    Zumal einer der Dortmunder Spieler, der zu früh reingelaufen ist, auch derjenige ist, der letztlich den Ball klärt. Ich gehe davon aus, dass wenn ein Londoner Spieler, der zu früh im Strafraum gewesen wäre, ein Tor geschossen hätte, der Strafstoß auch wiederholt worden wäre. Ist sicherlich unglücklich, aber es haben sich beide Teams einen potenziellen Vorteil verschafft und einer der Dortmunder hat ihn auch genutzt.

    Ob Havertz tatsächlich gestoppt hatte und nicht sich doch (ganz) langsam vorwärts bewegte, ist Wahrnehmung und Entscheidung des Schiedsrichters in der Szene und wurde dann ja auch vom VAR nicht moniert.

    Soweit ich weiß, darf der Spieler den Anlauf gestalten, wie er will, nur der letzte Schritt darf nicht stoppen und muss flüssig sein. Lewandowski hat das perfektioniert, Jorginho intelligent umgangen. Havertz gestern regelkonform. Oder hat sich die Regel inzwischen wieder geändert?

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Zum Handelfmeter: Arm und Hand hängen schlaff herab, Wolf versucht sich noch wegzudrehen, wird aber aus kurzer Distanz angeschossen, daher mMn klar "unabsichtlich". Aber der Pfiff passt in die derzeitige Praxis, insofern setzt der Schiri da die aktuell geltende Sicht auf die Regelauslegung durch, daher kein Fehler des Schiris. Ich würde mir wünschen, dass wieder wieder mehr versucht wird, absichtliche und unabsichtliche Handspiele zu trennen.


    Die Wiederholung ist regelkonform, aber 1) bin ich ziemlich sicher, dass bei einem Tor nicht wiederholt worden wäre (obwohl der Chelsea-Spieler als erster reinläuft) und 2) wird das eigentlich nie streng gepfiffen. Wenn man diese Regel strikter durchsetzen will, dann müsste man das aus meiner Sicht ankündigen und dann auch konsequent umsetzen (unabh. vom Erfolg oder Misserfolg des Schützen).


    Ist ein ähnliches Ding wie die Regel, dass der Keeper den Ball nur 6 Sec in der Hand halten darf. Auch das könnte man ja einfach mal konsequent pfeifen, da gibt's große Augen.


    Obwohl ich finde, dass der BVB vom Schiri nicht gerade bevorteilt wurde, sind sie aber zu Recht ausgeschieden. Ohne eigenes Tor darf man nicht weinen, wenn man verliert.


    Grüße

    Oliver

  • Zum Handelfmeter: Arm und Hand hängen schlaff herab, Wolf versucht sich noch wegzudrehen, wird aber aus kurzer Distanz angeschossen, daher mMn klar "unabsichtlich". Aber der Pfiff passt in die derzeitige Praxis, insofern setzt der Schiri da die aktuell geltende Sicht auf die Regelauslegung durch, daher kein Fehler des Schiris. Ich würde mir wünschen, dass wieder wieder mehr versucht wird, absichtliche und unabsichtliche Handspiele zu trennen.

    Hier hätte ich auch am ehesten gesagt, dass die Entscheidung falsch ist. Als der Ball an den Arm prallt, sieht man ja, dass keine Spannung drauf ist. Wenn der Schiedsrichter die Szene wahrnimmt, beurteilt und den Spielern sogar signalisiert, dass es kein strafbares Handspiel ist, ist das eine vertretbare Entscheidung.


    Warum der VAR dann doch noch kommt und ihn umstimmt, obwohl es keine klare Fehlentscheidung ist (denn wie gesagt vertretbar und nicht übersehen), erschließt sich mir nicht.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Das Fazit hätte von mir stammen könne. Deckt sich 1:1 mit dem Gefühl, das ich gestern hatte.

  • Zum Handelfmeter: Arm und Hand hängen schlaff herab, Wolf versucht sich noch wegzudrehen, wird aber aus kurzer Distanz angeschossen, daher mMn klar "unabsichtlich". Aber der Pfiff passt in die derzeitige Praxis, insofern setzt der Schiri da die aktuell geltende Sicht auf die Regelauslegung durch, daher kein Fehler des Schiris. Ich würde mir wünschen, dass wieder wieder mehr versucht wird, absichtliche und unabsichtliche Handspiele zu trennen.

    Bin ich als ehemaliger Schiri zu 100% bei dir. Das Regelwerk selber spricht von "absichtlichem Handspiel" und Indizien dafür waren immer, ob zB der Arm auf Spannung ist oder nicht, und auch die Distanz:
    Beides spricht hier für klar gegen ein strafbares Handspiel, keine Spannung und kurze Distanz führen hier mMn zu keinem absichtlichen Handspiel. Leider sind die Pfiffe in den europ. Ligen aktuell anders gestaltet, hier ist ein mMn schlechter Trend erkennbar. Nur wird dieser Trend dazu führen, dass in und um die Box herum immer mehr versucht wird auf Höhe der Hände und Arme zu schießen, um so Handspiele zu provozieren -> Etliche Handelfmeter in einem Spiel (kann nicht im Sinne der Regel sein).

    Die Wiederholung ist regelkonform, aber 1) bin ich ziemlich sicher, dass bei einem Tor nicht wiederholt worden wäre (obwohl der Chelsea-Spieler als erster reinläuft) und 2) wird das eigentlich nie streng gepfiffen. Wenn man diese Regel strikter durchsetzen will, dann müsste man das aus meiner Sicht ankündigen und dann auch konsequent umsetzen (unabh. vom Erfolg oder Misserfolg des Schützen).


    Ist ein ähnliches Ding wie die Regel, dass der Keeper den Ball nur 6 Sec in der Hand halten darf. Auch das könnte man ja einfach mal konsequent pfeifen, da gibt's große Augen.

    Auch hier bin ich bei dir. Mir fällt da auch das Thema Blocken ohne Ball (ohne Absicht den Ball zu spielen ein): Wie oft sieht man am Wochenende dieses typische "Ablaufen" mit extremen Körpereinsatz. Streng genommen regelwidrig, da man nicht versucht den Ball zu spielen, sondern nur den Gegner hindert an den Ball zu kommen. Wenn man kleinlich pfeifen will, dann hat man ada auch etliche Verstöße.

    Schlussendlich kotzt mich aber die Einstellung von Dortmund an. Anstatt erstmal auf die eigene Leistung zu gucken sucht man die Fehler bei anderen. GANZ SCHLECHTE VORBILDER!!!
    Und sowas färbt auf den Jugendbereich ab, leider. Dortmund ist klar rausgeflogen, nicht weil der man in Schwarz schlecht war, sondern weil sie einfach schlecht gespielt haben. Sucht die Gründe fürs Ausscheiden bei euch selber und nicht bei anderen...

  • Schlussendlich kotzt mich aber die Einstellung von Dortmund an. Anstatt erstmal auf die eigene Leistung zu gucken sucht man die Fehler bei anderen. GANZ SCHLECHTE VORBILDER!!!
    Und sowas färbt auf den Jugendbereich ab, leider. Dortmund ist klar rausgeflogen, nicht weil der man in Schwarz schlecht war, sondern weil sie einfach schlecht gespielt haben. Sucht die Gründe fürs Ausscheiden bei euch selber und nicht bei anderen...

    !!!


    Ganz genau und am Samstag ist der Schiedsrichter wieder schuld, wenn es in der D-Jugend-Kreisliga ein 8:0 gibt und das spielentscheidende 3:0 vielleicht Abseits und das 6:0 ein fragwürdiger Elfmeter war. :/

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Schlussendlich kotzt mich aber die Einstellung von Dortmund an. Anstatt erstmal auf die eigene Leistung zu gucken sucht man die Fehler bei anderen. GANZ SCHLECHTE VORBILDER!!!
    Und sowas färbt auf den Jugendbereich ab, leider. Dortmund ist klar rausgeflogen, nicht weil der man in Schwarz schlecht war, sondern weil sie einfach schlecht gespielt haben. Sucht die Gründe fürs Ausscheiden bei euch selber und nicht bei anderen...

    !!!


    Ganz genau und am Samstag ist der Schiedsrichter wieder schuld, wenn es in der D-Jugend-Kreisliga ein 8:0 gibt und das spielentscheidende 3:0 vielleicht Abseits und das 6:0 ein fragwürdiger Elfmeter war. :/

    Das fällt mir in letzter Zeit übrigens immer mehr auf, das die Mannschaften, Spieler wie Trainer und dann auch teilweise noch die Verantwortlichen gefühlt immer mehr die Schuld bei den Schiedsrichtern suchen und Schiedsrichter mitverantwortlich machen, und das färbt immer von oben nach unten ab. Die Vorbildfunktion kommt einem so vor, interessiert sowieso fast keinen mehr bei unseren "Profis". Und komm mir blos keiner mit der lächerlichen Entschuldigung der ach so großen "Emotionen", die dann da im Spiel sind.

  • konschi Charles De Goal
    Ich hab aktuell das Problem selber in der Mannschaft. Da wird die eigene schlechte Leistung mit der angeblich schlechten Aufstellung begründet etc. Das wird morgen bei der Video-Analyse auch bie mir nochmal Thema, dass man erst die eigene Leistung reflektieren sollte.
    Ich glaube das hat auch viel mit der heutigen Gesellschaft zutun, dass man immer weniger für eigene Fehler und schlechte LEistung die Verantwortung übernimmt. Und die Kids heutzutage wohl auch nur gepudert werden zu Hause, wie geil die doch sind. Früher war das anders, da wurde man zu Hause eher noch vom Vater kritisiert, obwohl man 5 Tore geschossen hat. Heute wird man im Auto für 3 Querpässe gelobt und der TRainer ist der Idiot, wenn man ausgewechselt wird, weil man sonst in 50 1v1 Duellen 49 mal den selben Fehler macht und den Ball verliert.

  • konschi Charles De Goal
    Ich hab aktuell das Problem selber in der Mannschaft. Da wird die eigene schlechte Leistung mit der angeblich schlechten Aufstellung begründet etc. Das wird morgen bei der Video-Analyse auch bie mir nochmal Thema, dass man erst die eigene Leistung reflektieren sollte.
    Ich glaube das hat auch viel mit der heutigen Gesellschaft zutun, dass man immer weniger für eigene Fehler und schlechte LEistung die Verantwortung übernimmt. Und die Kids heutzutage wohl auch nur gepudert werden zu Hause, wie geil die doch sind. Früher war das anders, da wurde man zu Hause eher noch vom Vater kritisiert, obwohl man 5 Tore geschossen hat. Heute wird man im Auto für 3 Querpässe gelobt und der TRainer ist der Idiot, wenn man ausgewechselt wird, weil man sonst in 50 1v1 Duellen 49 mal den selben Fehler macht und den Ball verliert.

    Auch, wenn es etwas vom Thema abdriftet, ist das genau der Punkt.


    Anstatt sich selbst zu hinterfragen, ist es immer einfacher, wenn andere schuld sind. Sind es Trainer, Mitspieler, Schiedsrichter, Gegner... Oder auch der Ball oder der Platz. Wetter hab ich auch schon gehört.


    Das nervt tierisch und bringt niemanden weiter, weil es einem überhaupt keinen Ansporn gibt, was besser zu machen oder mehr zu tun! Interessant ist es dann, wenn es bei einem anderen Trainer, Schiedsrichter oder bei anderem Wetter auch nicht läuft, dann sollte eigentlich die Einsicht kommen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Die Wiederholung des Strafstoßes ist regelkonform, da Spieler beider Teams vor Ausführung in den Strafraum laufen. Da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen, jedenfalls wären alle anderen Meinungen nicht mit den Regelfakten gedeckt. Es spielt auch keine Rolle, wer zuerst oder wer wohin läuft.


    Ob der VAR dies mitteilen durfte, weiß ich aktuell aber nicht. Wenn es nur um klare Fehlentscheidung ging, dann war das weiterspielenlassen nach dem frühzeitigen Eindringen in den Strafraum ja eine Fehlentscheidung und der VAR hat das dann entsprechend gemeldet.

    Für mich ist das Einschalten des VAR zum Einlaufen im IFAB VAR-Protokoll klar geregelt.


    VAR - Protokoll | IFAB

    Zitat

    2. Spielentscheidende Entscheidungen/Vorfälle, für die eine Videoüberprüfung möglich ist

    ...

    a. Tore

    ...

    Vergehen durch den Torhüter und/oder Schützen bei der Ausführung eines Strafstosses oder durch einen Angreifer oder Verteidiger, der direkt ins Spiel eingreift, wenn der Ball nach dem Strafstoss vom Torpfosten, von der Querlatte oder dem Torhüter zurückspring

  • Der Elfmeter an sich war für mein VErständnis absolut in Ordnung. Den Wiederholungselfmeter habe ich so allerdings nicht verstanden. Nicht wegen der grundsätzlichen Regelung, sondern wegen der Auslegung. Wenn ich mir die vergangenen Elfmeter anschaue, dann läuft, meiner Erfahrung nach, immer jemand zu früh rein. Entweder bestrafe ich das generell, oder überdenke das Thema nochmal. Das betrifft genauso das Thema Torwart. Dieser soll sich ja auch nicht zu früh von der Linie nach vorne entfernen, passiert aber regelmäßig.


    Wenn es diese Regeln gibt, dann sollten diese auch konsequent umgesetzt werden. Da dies, meiner Meinung nach, nicht der Fall ist, wird es jedes mal wieder Diskussionen geben.

  • Wenn ich mir die vergangenen Elfmeter anschaue, dann läuft, meiner Erfahrung nach, immer jemand zu früh rein. Entweder bestrafe ich das generell, oder überdenke das Thema nochmal. Das betrifft genauso das Thema Torwart. Dieser soll sich ja auch nicht zu früh von der Linie nach vorne entfernen, passiert aber regelmäßig.

    Das hängt ja alles damit zusammen, ob man sich einen Vorteil damit verschafft oder nicht.


    Steht der Torwart nicht auf der Linie und der Ball geht rein - wen interessierts? Verschafft er sich aber den Vorteil und der Ball geht nicht rein, dann hat er sich verbotenerweise einen Vorteil verschafft und der Elfmeter muss wiederholt werden.


    Genau so wird ein Elfmeter mit Sicherheit nicht wiederholt, wenn der Schütze im Anlauf illegal verzögert und nicht trifft. Warum sollte jemand, der gegen die Regeln verstößt und damit nicht erfolgreich ist, eine zweite Chance bekommen?!


    Parallel dazu hat sich ja am Dienstag auch ein Dortmunder einen Vorteil verschafft, in dem er früher reingelaufen ist und dann den Ball dadurch als erster klären konnte. Wäre der Elfmeter drin gewesen, hätte auch das niemanden interessiert.


    Ich bin mir sicher, dass das alles immer geahndet wird, wenn man sich verbotenerweise einen Vorteil verschafft hat und erfolgreich damit war.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Diese Auslegung könnte aber auch dazu führen, dass die Offensivspieler pauschal zu früh einlaufen, weil wenn der Elfer reingeht, passiert eh nichts und wenn man durch das erfolgreiche zu frühe Einlaufen den Nachschuss trifft wird im schlimmsten Fall der Elfmeter wiederholt.

    Oft wird es in der Praxis vermutlich so gehandhabt, wie Du schreibst, optimal ist es aber auch nicht...

  • je mehr Regel, desto mehr Gesprächsbedarf für alle. Chelsea stand mit dem rücken zur Wand. Liga läuft es nicht, Pokal ausgeschieden. Haben für mich in 2 Spielen den besseren Fussball gespielt und das notwenige quetschen Glück des Tüchtigen gehabt.

    Handelfmeter hin oder her, da wird man nie einer Meinung sein bei der derzeitigen Regelauslegung. Auch finde ich es uninteressant, ob der Arm angespannt war oder nicht. Der Ball nimmt eine andere Richtung als vorgesehen und verändert die Spiel. Hätte ein Stürmer unabsichtlich den Ball berührt vor dem Torerfolg wird es ja auch zurückgenommen, egal ob angespannt oder locker oder angeschossen aus 2 m. Die Hand und vor allem der Unterarm haben nichts am Ball verloren als Feldspieler. . Sonst gibt es zu viele Interpretationmöglichkeiten.

  • Die Hand und vor allem der Unterarm haben nichts am Ball verloren als Feldspieler

    Also willst du, dass wir vermehrt wieder das Bild sehen, wie Verteidiger mit hinter dem Rücken verschränkten armen versuchen zu verteidigen? Rein physisch betrachtet haben diese dadurch einen enormen Nachteil, weil die Armbewegungen den Körper mit ausbalancieren. Sprich mit verschränkten Armen ist es für den Angreifer leichter den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen.

    Nicht mein Verständnis von Fußball und den Regeln

  • Falsch, genau das passiert ja eben dann nicht. In einigen Fällen gibt es dann einen indirekten Freistoß - nämlich, wenn man sich einen Vorteil verschafft und nicht trifft.


    Das ist zumindest beim DFB klar geregelt:


    TorKein Tor
    Vergehen des AngreifersWiederholung des StrafstoßesIndirekter Freistoß
    Vergehen des VerteidigersTorWiederholung des Strafstoßes
    Vergehen des Verteidigers und des AngreifersWiederholung des StrafstoßesWiederholung des Strafstoßes
    Vergehen des TorhütersTorNicht abgewehrt: keine Wiederholung des Strafstoßes (außer der Schütze wurde eindeutig gestört) Abgewehrt: Wiederholung des Strafstoßes und Ermahnung des Torhüters (Verwarnung bei jedem weiteren Vergehen)
    Gleichzeitiges Vergehen des Torhüters und SchützenIndirekter Freistoß und Verwarnung des SchützenIndirekter Freistoß und Verwarnung des Schützen
    Ball wird nicht nach vorne geschossenIndirekter FreistoßIndirekter Freistoß
    Unzulässiges AntäuschenIndirekter Freistoß und Verwarnung des SchützenIndirekter Freistoß und Verwarnung des Schützen
    Falscher SchützeIndirekter Freistoß und Verwarnung des falschen SchützenIndirekter Freistoß und Verwarnung des falschen Schützen

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Die Hand und vor allem der Unterarm haben nichts am Ball verloren als Feldspieler

    Also willst du, dass wir vermehrt wieder das Bild sehen, wie Verteidiger mit hinter dem Rücken verschränkten armen versuchen zu verteidigen? Rein physisch betrachtet haben diese dadurch einen enormen Nachteil, weil die Armbewegungen den Körper mit ausbalancieren. Sprich mit verschränkten Armen ist es für den Angreifer leichter den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen.

    Nicht mein Verständnis von Fußball und den Regeln

    Wir wollen doch Tore sehen in Hülle und Fülle, das Salz in der Suppe. Ich habe auch keine Patenlösung.

    Aber die derzeitige Lösung ist für alle eine Graus von der Amateurliga bis zum Championsleague. Wie soll ein Kreisliga oder KOL Schiri ohne Hilfe und ganz alleine da noch durchblicken. War der Arm in natürlicher Haltung, war der Arm angespannt , wurde die Körperfläche vergrößert , lag die Hand zur Abstützung auf dem Boden, war das natürlich oder nicht. Spieler passen sich dem Regelwerk an und suchen nach Möglichkeiten sich einen Vorteil zu verschaffen von welcher Seite auch immer.

    Die Spieler sollen eben im Strafraum wo die meisten Tore fallen eben die Hand oder den Unterarm weglassen und nicht die Blockfläche vergrößern. Wer das nicht kann, muss eben die Arme hinter dem Rücken verschränken, wenn dadurch die Regel vereinfacht wird für Schiri, Zuschauer und Mitspieler. Außerhalb des Strafraums juckt es doch keinen Spieler wenn der Ball mal an den Arm geht, da wird keiner den Arm verschränken nur eben im Strafraum wollen wir Zuschauer und Trainer Tore sehen und keine endlosen Diskussionen zwischen VAR , Schiri und den Emotionen auf den Trainerbänken.

  • Die Wiederholung ist regelkonform, aber 1) bin ich ziemlich sicher, dass bei einem Tor nicht wiederholt worden wäre (obwohl der Chelsea-Spieler als erster reinläuft) und 2) wird das eigentlich nie streng gepfiffen. Wenn man diese Regel strikter durchsetzen will, dann müsste man das aus meiner Sicht ankündigen und dann auch konsequent umsetzen (unabh. vom Erfolg oder Misserfolg des Schützen).

    Soweit ich weiß, gibt es da einen klaren Grundsatz, der besagt: "Aus einem Vorteil darf kein Nachteil werden." Deshalb gibt es ja auch Eckball, wenn ein Freistoß direkt und ohne Umwege im eigenen Tor landet. Von daher würde aus meiner Sicht die Wiederholung eines erfolgreichen Strafstoßes nicht in Frage kommen, wenn Spieler - egal welcher Mannschaft - zu früh in den Strafraum eindringen. Es wird ja auch nicht wiederholt, wenn der Ball im Netz zappelt, obwohl der Torhüter nicht mindestens einen Fuß auf der Linie hatte. Der Vorteil muss ein Vorteil bleiben.


    Das sollte man aus meiner Sicht aber auf alle Fälle hinterfragen. Schließlich kann es ja auch sein, dass der Torhüter von einem zu früh hereinlaufenden Gegner irritiert wird und den Strafstoß deshalb nicht abwehren kann.. Insofern sicherlich überdenkenswürdig.