Jugendfußball-Nachwuchskonzept in einem Amateuer-Breitensportverein

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  • Das ist korrekt, wenn das Konzept "Geld" vorsieht - ohne Geld, brauche ich ein anderes Konzept oder eines, dass sich selbst finanziert.

    Das mag stimmen. Allerdings ist es immer schwierig auf der einen Seite kein Geld ausgeben zu wollen, auf der anderen Seite aber den maximalen, oft auch unrealistischen sportlichen, Erfolg zu erwarten.

    Wenn die Ziele sind jede Jugend mit einer Mannschaft besetzt zu haben und ein schönes Miteinander zu haben, geht das auf jeden Fall auch ohne viel Geld.

    Oft will man ja mit diesen Konzepten aber größeren sportlichen Erfolg und das ist eben ohne Geld ab einem gewissen Niveau einfach nicht mehr möglich.


    Ob ein Konzept umgesetzt wird oder nicht, hängt übrigens nicht von bezahlten und lizenzierten Trainern ab

    Da habe ich gegenteilige Erfahrungen gemacht. Trainer die schon tiefer in der Materie drinn sind können vieles einfacher umsetzen, da schon Vorerfahrungen, Ideen und simple Sachen wie das entsprechende Vokabular einfach schon vorhanden sind.


    Aus meiner Sicht könnten einige Vereine bessere Trainer für ihre Mannschaften haben, wenn sie sich mal auf ihre Mannschaften konzentrieren würden (und das meistens auch günstiger).

    Sehe ich auch nicht ganz einfach. Im Endeffekt erwarte ich dann von jemandem (der schon mindestens 3 mal die Woche als Spieler auf dem Platz ist) noch mindestens 3 mal die Woche als Trainer auf dem Platz zu sein, für Hallenturniere gerne mal ein ganzes Wochenende aufzuwenden, sich fortzubilden, Lizenzen zu machen, Konzepte umzusetzen, sonstige Feiern und Aktivitäten zu planen und das alles am besten noch schön kostenlos.

    Ich entnehme euren Ideen bisher, dass er nichtmal den Sprit gezahlt bekommt, geschweige denn eine angemessene Aufwandsentschädigung.


    Nochmal. Die von mir genannten 200 Euro monatlich für einen Trainer sind kein supertolles Gehalt mit dem man reich wird oder mit dem man als Verein den nächsten Gurdiola von einem Bundesliga-NLZ abwerben kann, sondern eine nette Geste mit der man den Aufwand des Trainers anerkennt und wertschätzt und mit dem er sich mal eine Taktiktafel, ein Buch etc. kaufen kann.

    Von gerechter Entschädigung ist man damit immernoch meilenweit entfernt, aber wenn ein Verein einem Trainer nichtmal das anbieten will, würden bei mir schon alle Alarmglocken schrillen.

  • aber wenn ein Verein einem Trainer nichtmal das anbieten will, würden bei mir schon alle Alarmglocken schrillen.

    wer hat denn gesagt, dass sie gar kein Geld bekommen? Geld bekommen hier im Verein auch alle, nur gibt es grenzen, einmal mMn aus moralischer Sicht und auch aus rechtlicher sicht, weil man da schnell in den Bereich des minijobs gelangt.
    Alles andere, wie Bücker, Equipment etc wird oft auch vomm Verein gezahlt, was möglich ist, wenn man ein gutes Netzwerk um den verein hat und nicht nur sponsoren, die auf den "Fame" der 1. Herren aus sind

  • aber wenn ein Verein einem Trainer nichtmal das anbieten will, würden bei mir schon alle Alarmglocken schrillen.

    wer hat denn gesagt, dass sie gar kein Geld bekommen? Geld bekommen hier im Verein auch alle, nur gibt es grenzen, einmal mMn aus moralischer Sicht und auch aus rechtlicher sicht, weil man da schnell in den Bereich des minijobs gelangt.
    Alles andere, wie Bücker, Equipment etc wird oft auch vomm Verein gezahlt, was möglich ist, wenn man ein gutes Netzwerk um den verein hat und nicht nur sponsoren, die auf den "Fame" der 1. Herren aus sind

    Naja, weiter oben hast du noch geschrieben das man für die Umsetzung eines Konzepts ja kein Geld benötigt, daher meine Schlussfolgerung.

    Rechtlich ist das alles sauber über die Übungsleiterpauschale (bis zu 250€ im Monat) geregelt. Verstehe auch nicht was du da für moralische Bedenken hast.

    Ehrlich gesagt klingt das für mich wieder nach ausreden warum ich meine Trainer nicht gescheit entlohne.

  • Ehrlich gesagt klingt das für mich wieder nach ausreden warum ich meine Trainer nicht gescheit entlohne.

    Also in 1. Linie bin ich aktuelle selber Trainer einer C Jugend und Co-Trainer der 2. Herren bei uns im Verein. Darüber hinaus bin ich Jugendkoordinator (ohne Entgelt).

    Naja, weiter oben hast du noch geschrieben das man für die Umsetzung eines Konzepts ja kein Geld benötigt, daher meine Schlussfolgerung.

    War auch hauptsächlich darauf bezogen, dass ich mit einem möglichen Konzept (wo ich selber die genau ausgestaltung noch nicht kenne, weil es nur wage gedankengänge sind) keine neuen Trainer einkaufen will.
    Mein Ziel ist es, Vereinsinterne Lösungen zu finden, und das kann man meiner Meinung nach bis zu einem gewissne Punkt schaffen, ohne den Vereinshaushalt mehr zu belasten, als es aktuell der fall ist. Aktuell bekommt der Übungsleiter eine Aufwandsentschädigung, die Höhe finde ich teilweise selber zu niedrig, dafür bekommt man aber eigentlich alles vom Verein gestellt oder Unterstützungen vom Verein.

  • Wenn die Ziele sind jede Jugend mit einer Mannschaft besetzt zu haben und ein schönes Miteinander zu haben, geht das auf jeden Fall auch ohne viel Geld.

    Jede Jugend mit einer eigenen Mannschaft besetzten - wie viele Vereine können das heute noch von sich behaupten? Vom Bauchgefühl her 1/3 der Vereine => 2/3 wünschen es sich wahrscheinlich und würden sich damit schon besser stellen.


    Trainer die schon tiefer in der Materie drinn sind können vieles einfacher umsetzen

    Nenne mir mal bitte Beispiele, die bei euch im Jugendkonzept drinstehen, und die Trainer leichter umsetzen können, als einer der keine Lizenz hat.

    Bei uns wird im Kindesalter z.B. Minifußball (Fußball 3 und 5) als Bestandteil gelebt (wir haben kein niedergeschriebenes Konzept) - das können die nicht-lizenzierten Trainer- und/oder BetreuerInnen oftmals besser umsetzen als die lizenzierten.

    Anderes Beispiel: wir haben viele Herren- und Jugendspieler als Kinder- und Jugendtrainer. Wenn ich mir hier verschiedene Trainingseinheiten ansehe, erfüllen die oft nicht meine Qualitätskriterien an ein Training, aber sie haben andere Vorteile. z.B. Trainer spielen sehr oft mit und haben die meisten Ballkontakte und die höchste Laufleistung. Geschaut wird eher auf die besseren. Den Trainern macht es so aber Spaß (der führt wiederum zu weiteren Trainern). Die Kinder/Jugendlichen haben meistens dazu keine Meinung oder finden es sogar noch lustig. Der Verein an sich kommt damit mehr zusammen. Die Kinder und Jugendlichen schauen auch bei den Herren zu, weil sie jetzt jemanden kennen. Und sie sehen, Fußballspielen macht Spaß. Es kommt eine Beziehung zustande. Das hätte ich z.B. nicht, wenn ich mir eine "Fußballschule" in den Verein rein hole, die wahrscheinlich ein sehr gutes Training anbietet, aber die Bindung eher zur "Fußballschule" als zum Verein herstellt.


    Im Endeffekt erwarte ich dann von jemandem (der schon mindestens 3 mal die Woche als Spieler auf dem Platz ist) noch mindestens 3 mal die Woche als Trainer auf dem Platz zu sein, für Hallenturniere gerne mal ein ganzes Wochenende aufzuwenden, sich fortzubilden, Lizenzen zu machen, Konzepte umzusetzen, sonstige Feiern und Aktivitäten zu planen und das alles am besten noch schön kostenlos.

    Erwarte ich nicht. Erwarten es denn eure Kinder und Jugendlichen? Das meine ich mit auf eure Mannschaften konzentrieren. Was wollen die Spieler eurer Mannschaften? Welchen sportlichen Erfolg wollen die? Wollen die in der E-Jugend die beste Mannschaft im Kreis, Bezirk, Landes- oder Bundesebene sein? Gibt es andere Modelle? z.B. mehrere Trainer, die sich das teilen. Eltern, die als Betreuer einspringen u.a. Wie wichtig ist denen Fußball? oder ist der Kindergeburtstag oder die Motto-Party wichtiger. Wollen die meisten wirklich 2x die Woche Training? Oder macht man das halt, weil es schon immer so war. Bei den besseren bitte 2x durch eine andere Zahl ersetzen.


    Zum Geld: ich kann nur ausgeben, was ich auch einnehme. Was kann ich einnehmen? Mitgliedsbeitrag, Mannschaftsbeitrag, Turnier-/Festivaleinnahmen, Zuschüsse, Spenden, Tippspiel u.a. (wurde hier auch schon in Threads gesammelt) - dann muss das auch ins Konzept rein. Und wenn ich das nicht durchsetzen kann, ist es das falsche Konzept für den Verein.

  • Die Diskussion hängt etwas, weil ihr zwei unterschiedliche Themen mischt


    Konzept in einem leistungsorientierten Verein vs überhaupt mal ein Konzept, passend zum Verein - wie auch immer dieser aussieht.


    Da der Thread lt. Titel auf einen Breitensportverein zielt sag ih mal so: in einem "reichen" Verein erwarte ich, dass meine Spieler vollumfänglich ausgestattet werden, also Trikotsätze, Leibchen etc. vorhanden sind, die Trainer entlohnt werden, alles an Material vorhanden ist und die Duschen nicht stinken.

    Wenn das alles bezahlt ist, dann darf von mir aus auch Geld von der Jugend in den Topf der Erwachsenen fließen.


    Ist man jedoch wie ich in einem arme-Leute-Verein wo man für ein Grillfest pro Saison arbeitet und die Trikotsätze von den Eltern (Sponsoren selber suchen) gestemmt werden müssen, dann wäre das für mich in Grund zum Austritt, wenn hier auch nur eine müde Mark zu den Erwachsenen gingen. (Das passiert hier aber auch nicht)


    Generell glaub ich, dass ein Konzept (ob das nun aufgeschrieben ist oder "nur" gelebte Realität) schon sinnvoll und wichtig ist. Wurschtelt jeder nur für sich, wird wirklich viel "Potential und Material" verschleudert.


    Als Beispiel sei hier der genannte Trikotsatz genannt, der von den Eltern finanziert wird. Weil das so ist verbleiben die Trikots bei den Spielern, ob sie nun rausgewachsen sind oder nicht. Gerne wird auch noch der Name drauf geflockt... :(

    Würde man hier mal einen Cut machen, einen Sonderbeitrag Trikots über alle Mitglieder erheben und noch kaufen was fehlt, dann könnte man pro Jugend einen Trikotsatz haben und von Jahr zu Jahr weiterreichen. Das ist unterm Strich viel billiger!



    Zum Aufstellen eines Konzeptes kann man sich bei der Arbeitswelt bedienen und zum Beispiel den PDCA-Kreislauf hernehmen.

    Also

    • Plan - planen
    • Do - machen
    • Check - kontrollieren
    • Act - verbessern


    - Wer sind wir und was was wollen wir

    - welche Handlungsmöglichkeiten haben wir überhaupt und sind die Ziele ambitioniert aber auch realistisch

    - wer macht was (Verantwortlichkeiten auf viele Schultern verteilen)

    - wie sind die nächsten Schritte. (machen)

    - in regelmäßigen Besprechungen festhalten was gut und was nicht gut läuft

    - ggf. ändern, verbessern, verwerfen und die entsprechende Umsetzung planen



    Woran fehlt es (in meinen Augen)? An Leuten, die solche Entscheidungen treffen (wollen)

  • Da der Thread lt. Titel auf einen Breitensportverein zielt sag ih mal so: in einem "reichen" Verein erwarte ich, dass meine Spieler vollumfänglich ausgestattet werden, also Trikotsätze, Leibchen etc. vorhanden sind, die Trainer entlohnt werden, alles an Material vorhanden ist und die Duschen nicht stinken.

    Wenn das alles bezahlt ist, dann darf von mir aus auch Geld von der Jugend in den Topf der Erwachsenen fließen.

    Also bis auf Trikotsätze bezahlt der Verein so gut wie alles.
    Mannschaften selber müssen sich darüber hinaus aber aktuell selber finanzieren, sprich Sponsoring für Trikots, Trainingsanzüge, etc. Da sucht sich jede Mannschaft für sich selber was.

    Ist man jedoch wie ich in einem arme-Leute-Verein wo man für ein Grillfest pro Saison arbeitet und die Trikotsätze von den Eltern (Sponsoren selber suchen) gestemmt werden müssen, dann wäre das für mich in Grund zum Austritt, wenn hier auch nur eine müde Mark zu den Erwachsenen gingen. (Das passiert hier aber auch nicht)

    Naja, also unsere Herren selber müssen sich wie alle anderen auch finanzieren, nur ist es ja manchmal einfacher für die sich Sponsoren zu suchen als für eine Jugendmannschaft.

    Mein Ziel hier wäre es: Zumindest im Jugendbereich ein Top zu generieren, sprich man stell sich Listen zusammen, welche Sponsoren man aktuell irgendwie hat, was für Kleidung vorhanden ist, was nicht personalisiert ist.
    Auf der Basis fängt man dann an zentral zu verteilen. Sponsoren zahlen in ein Topf, daraus werden alle Mannschaften identisch ausgestattet.
    Vorteil: für Mannschaften ohne Familien-Unternehmen etc. ist es einfacher auch gut ausgestattet zu werden und es kann einheitlich gearbeitet werden (nicht alle mit unterschiedlichen Ausrüstern etc.)

    Nachteil: manche Eltern sponsorn ja gezielt nur die Mannschaft ihres Kindes, die könnten abspringen und das Interesse verlieren. Kann man die durch gute Gespräche vllt. trotzdem halten?

    Ich glaube auf neutrale Firmen kann das auch attraktiver wirken, da sie Gewissheit haben, dass wenn Trikots weiter gegeben werden, auch immer zur Show gestellt werden. Anders als wenn ein Jugendspieler seins mit nimmt und bei Wechsel etc. dann nie mehr trägt, weil zu klein.

    Auch würde man Trainer entlasten, da sie nicht aktiv nach Sponsoren gucken müssen und somit keine extra Zeit dafür opfern müssen. Vllt zeit die beim Training etc fehlte.

    Generell glaub ich, dass ein Konzept (ob das nun aufgeschrieben ist oder "nur" gelebte Realität) schon sinnvoll und wichtig ist. Wurschtelt jeder nur für sich, wird wirklich viel "Potential und Material" verschleudert.

    Das glaube ich auch, ein Konzept schadet nur dem, der keins hat.

    Geht ja Stark in die Richtung meiner ganz zu Anfang genannten Idee, wie man das Thema in einer Runde mit den Leuten ansprechen kann

  • ich hätte eine Bitte.


    Könnte jemand mal eine Homepage von einem Verein einstellen, der ein Konzept hat, es umsetzt und es auch schon länger macht?


    In meiner Gegend gibt es immer wieder Vereine die in der Öffentlichkeit mit einer sehr guten Jugendarbeit wahrgenommen werden.

    Schaut man dann genauer hin, sind es meist 1-2 Trainer die Ihre Sache richtig gut machen und der Rest ist Durchschnitt oder noch darunter.

    Leider hat diese gute Jugendarbeit nur immer eine kurze Haltbarkeitsdauer, weil entweder der gute Jahrgang weg ist oder die Trainer in den gut bezahlten Herrenbereich wechseln.

  • Könnte jemand mal eine Homepage von einem Verein einstellen, der ein Konzept hat, es umsetzt und es auch schon länger macht?

    Fans/Zuschauer/Mitglieder (fc-kluftern.de)
    ganzen unten findet man den Link zu dem Konzept. Wobei, ob die es wirklich umsetzen, ist immer eine andere Frage, dafür müsste man im Verein sein oder Insider-Wissen haben.
    Alternativ: Spielphilosophie und Verhaltenskodex - VfB Lübeck (vfb-luebeck.de)
    Es ist nicht so ausführlich und beinhaltet nicht das Wort "Konzept", aber ich weiß durch Gespräche mit Mitgliedern aus dem Verein und und durch Bekannte, dass dort die festgeschriebenen Punkte umgesetzt werden.

  • Hallo zusammen,


    ich hole diesen Thread nochmal hervor weil er glaube ich zu meiner Frage am besten passt.


    Denkt ihr es ist wichtiger ein gutes Konzept zu haben oder gute Trainer?


    Das ist jetzt recht grob formuliert und der Begriff "gut" ist ja relativ, daher führe ich es kurz aus.


    Zeit und Geld sind ja immer knapp in Amateurvereinen. Im Optimalfall hat man ja ein gutes Konzept das alle Ausbildungsinhalte abdeckt und gute Trainer die das Konzept umsetzen können, engagiert sind, altersentsprechend arbeiten usw.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass es mehr Sinn macht, sich um gute Trainer zu bemühen und sich für diese attraktiv zu machen und diesen eher Leitlinien zu setzen, als nach Trainern zu suchen die sich sehr eng an ein kompliziertes Konzept halten wollen.

  • Denkt ihr es ist wichtiger ein gutes Konzept zu haben oder gute Trainer?

    Ich nehme einfach mal deine Frage als Ausgangspunkt, beziehe mich aber auf alles.

    Vorab: Ich glaube Konzept =/= Konzept. Es gibt da so viele Gestaltungsmöglichkeiten, und viele Konzepte die ich im Internet gefunden habe sehen wie folgt aus: Vorab begründen die Ihre Ziele im Verein "Wollen Spieler an den Aktivenbereich heranführen". Darauf folgen Verhaltensregelns für Spieler, Trainer und Eltern und dann wird grob gesagt, wie das Training in den Altersklassen aussehen sollte. Dabei wird oft die Ausbildungsphilosophie des DFB kopiert und darauf mit Grafiken verwiesen.


    Und dann gibt es Konzepte von Leistungsvereinen, die gehen weiter, schreiben fest, wie man Fußball spielen will etc.


    Ersteres genanntes kommt für mich auch eher wie Leilinien vor. Eine grobe Richtung, in die gearbeitet werden soll, UND Damit verbunden die Gewissheit für folgende Trainer, welche Grundsteine gelegt worden sind.

    Und das ist für mich als Trainer doch auch wichtig?! Wenn ich zu einem Verein wechsel als Trainer will ich ja auch eine gute Infrastruktur, wenn ich eine Mansnchaft übernehme würde ich auch gerne wissen, was die schon können. Klar bekomme ich diese Eindrücke auch so, aber es geht ja schneller und reibungsloser, wenn man da auf bestimmte Punkte sich verlassen kann.

    Ich glaube, für einen Verein, der zukunftsorientiert arbeiten will, ist beides nötig.

    Und je nachdem was die genauen Ziele sind, ist das eine nötiger als das andere. Wenn man nur auf die einzelne Entwicklung der Spieler achtet, kümmert man sich mehr um gute Trainer. Wenn man aber ein gesundes Vereinsklima und eine dienliche Entwicklung der Spieler forciert, so versucht man ein gutes Konzept auch umzusetzen.

  • diesen eher Leitlinien zu setzen, als nach Trainern zu suchen die sich sehr eng an ein kompliziertes Konzept halten wollen.

    Man könnte ja auch die Leitlinien als Konzept hernehmen.


    gute Trainer die das Konzept umsetzen können

    Die, die es können, machen es oftmals nicht. Somit würde ich "können" durch "wollen" ersetzen.

  • und diesen eher Leitlinien zu setzen

    ...das kann ja Teil des Konzeptes sein.


    ehr eng an ein kompliziertes Konzept

    ... wenn ich gute Trainer finde kann das Konzept "freier" sein.

    wobei eben zu klären wäre, was ein "guter Trainer" sein soll. Fachlich gut oder menschlich oder alles zusammen


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Viele Konzepte die ich gelesen habe sind sich ziemlich ähnlich.

    Da wird eigentlich immer dasselbe erzählt von freiem Spiel, Offensivfussball, Kurzpassspiel etc.. Eventuell wird Mal der neuste Trend mit den starken 1 GG. 1 Dribblern aufgegriffen.

    Vll. gibt es ja noch intern irgendwelche Geheimkonzepte die ich nicht kenne, aber im Endeffekt sollen die Kinder, die vom DFB vorgegebene Lehrinhalte möglichst in freiem Spiel vermittelt bekommen.

    Da ist selten was neues dabei.

    Das Konzept von Hoffenheim war z.B. etwas interessanter, da ging es eher darum den Spielern die bestmögliche Lösung für jede Situation mit auf dem Weg zu geben. Das sind aber halt auch Profis, mit hochbezahlten Experten auf jeder Position.


    Ich glaube es wäre oft klüger dafür zu sorgen, daß die Trainer das Konzept vom DFB gut umsetzen. Da sitzen schließlich Experten. Die können sich zwar auch irren aber 90 % der Fussballvereine werden wohl selbst kein kompetenteres Personal haben, ohne jetzt jemanden zu nahe treten zu wollen.


    Interessant wäre doch eigentlich wie ein Verein die Lehrinhalte vermitteln will und was ihn da von anderen Vereinen unterscheidet.


    Z.B. "Wir haben feste Trainier für die Bereiche Funino, Kleinfeld und Großfeld und die Mannschaften werden jeweils in der E, C und A Jugend an einen neuen Trainer übergeben.

    Oder: "Wir legen Wert darauf, Jahrgangsmannschaften zusammen zu halten."

    Wegen mir auch Mal was Innovatives wie "Für unsere G, F und E Junioren bauen wir 3 Mal die Woche mehrere Funino-Felder zum freien Spielen auf, welche von mehreren Trainern gemeinsam betreut werden."

    Oder Mal was ganz verrücktes 😅:

    "Wir bezahlen unsere Jugendtrainer und bilden sie weiter." Klingt utopisch, aber wenn ich überlege was ich schon an Geldverbrennung in manchen Vereinen gesehen habe ....


    Ich rede hier natürlich vom Breitensport.

  • ich denke man kann das Konzept bei einem Breitensportverein auf auf A4 Blatt festhalten.
    Jeder neue Spieler oder Trainer zeichnet es gegen und bespricht es mit seinen Spielern/Eltern.
    Alle 3-4 Monate kurzes treffen mit allen verantwortlichen Trainer. Inhalte auf den Prüfstand stellen.

    ich halte nix von 30 Seiten Konzept bis ins letzte Detail. Dafür fehlt einfach die Manpower.

  • Ich halte viel von einem Konzept weil man nur so Handlungsoptionen hat, wenn ein Trainer "wilde Sau" spielt.


    Ich konkretisiere mal:

    • ein Trainer lässt eine F-Jugend zum Warmwerden Runden laufen.
    • in der C2 spielen immer nur die Besten, die anderen gucken zu und werden nur Alibimäßig ein paar Minuten eingesetzt

    Spricht man solche Trainer an, erfährt man wortreich die "Gründe": Hat mir auch nicht geschadet, der Spieler kann halt nix und das ist für ihn in Ordnung auf der Bank, ich mach das so wie ich das schon immer mache, usw usf.


    Gespräch beendet.


    Mit Konzept kann es weiter gehen: du hast dich mit unserem Konzept einverstanden erklärt, dann setz es jetzt auch um.


    Rauswerfen kann man in beiden "Systemen" aber welcher Verein kann sich das schon erlauben? Somit sollte die Schulung und das Verständnis aller Beteiligten immer im Fokus liegen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Somit sollte die Schulung und das Verständnis aller Beteiligten immer im Fokus liegen.

    Ich stimme dir mit deinem Inhalt komplett über ein.

    Aber mal dumm gefragt: Was ist, wenn diese Trainer einfach sich stur stellen? Um die Glaubwürdigkeit zu bewahren, MUSS man solche Leute rauswerfen, aber was ist wenn man kein Ersatz findet? Meldet man dann die Mannschaft ab, weil kein Trainer/Betreuer?

  • Um die Glaubwürdigkeit zu bewahren, MUSS man solche Leute rauswerfen, aber was ist wenn man kein Ersatz findet? Meldet man dann die Mannschaft ab, weil kein Trainer/Betreuer?

    Das ist das Dilemma! Und das Thema Trainerfindung ist in diversen anderen Beiträgen prominent vertreten.

    Aber wie sieht es ohne Rauswurf aus?

    Der Jugendleiter reibt sich ob seiner Spezialisten die Nerven blank und schmeißt hin, die Spieler und Eltern sind unzufrieden und suchen sich einen anderen Verein, der Verein bekommt dank des Brüllaffen in der E1 zur Belohnung auch noch einen entsprechenden Ruf usw.

    Das ist überspitzt aber ist es unterm Strich nicht der größere Schaden, solche Trainer machen zu lassen, wenn sie unbelehrbar sind?


    Der Verein tritt als Arbeitgeber auf. Und auch wenn etwas unentgeltlich ist, ist das nicht frei von Regeln und Vorgaben. Gerade beim Fußball, wo quasi die Schnürsenkelfarbe vorgegeben ist, hagelt es immer wieder Geldstrafen wegen kleinster Vergehen. Und wenn sich hier ein Trainer immer wieder hervor tut, dann schadet er allen!

    In meinem Dorfverein hat es vor einem halben Jahr einen Knall gegeben wegen oben aufgeführter Probleme. Da hat der Hauptvorstand des Vereins zur Trainersitzung geladen und sie waren extrem klar und eindeutig in ihren Aussagen: Wer nicht mitzieht, fliegt. Sie haben das freilich etwas länger ausgeführt und jeder hat geglaubt, dass sie durchziehen werden, ungeachtet der Frage, wie es dann weiter geht. Das lässt sich nämlich zumeist dann doch regeln, und wenn es erstmal nur eine temporäre Lösung wäre.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie Ich bin da voll bei dir, nicht falsch verstehen, nur sind das Fragen, die sich ein Verein stellen muss.

    Mir ist bewusst, dass ich mal ursprünglich diesen Thread erstellt habe, nur sind das Fragen, mit denen ich mich auch beschäftigen musste, und jedem, der sowas angehen will, auch bewusst darüber nachdenken muss. Das wollte ich nur aufzeigen

  • Ein extremes Beispiel haben wir derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft.


    Zwei Vereine, die ab der D eine Spielgemeinschaft haben spielen mit dem älteren E-Jahrgang gegeneinander.


    Einer der Trainer ist ein typischer Brülltrainer und wurde seit Jahren nicht davon überzeugt, dass es ander besser gehen könnte.


    In diesem Spiel wird der Trainer, wie bisher immer, entsprechend Laut und so "emotional", dass ihm auch Aussagen unter dem normalen Niveau herausrutschen.


    Nach dem Spiel eskaliert das ganze derart, dass die Eltern des anderen Vereins nicht bereit sind, in der D mit dem Verein des Trainers gemeinsam zu spielen. Dass der Trainer dann gar nicht mehr da ist, spielt inzwischen keine Rolle mehr. Das Verhalten des Trainers hat den Verein erstmal grundsätzlich geschädigt. Aktuell steht sogar die Auflösung der kompletten Spielgemeinschaft (D bis A) im Raum.


    Hätte man den "uneinsichtigen" Trainer in der G oder F schon rausgeschmissen, wäre es wahrscheinlich anders gekommen...