Von den NLZs lernen

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  • Wir gehen hier grad vom 100sten ins 1000ste. Haching (3.Liga) und 1860 (3.Liga) gewinnen resp. holen regelmäßig mehr Punkte gegen/als Würzburg (2.Liga) und Augsburg (1.Liga).


    Im Endeffekt geht es ja um die Frage, ob es im NLZ aufgrund der Stärke der Mannschaften (ergebnistechnisch) leisten kann schwächere Spieler einzusetzen oder ob es dazu unweigerlich zu weniger Punkten kommt.


    Nehmen wir exemplarisch Augsburg. Neben dem FC Bayern das einzige BuLi-NLZ in Bayern. Saison 2020/2021 (inkl. FS)


    U14: 5 Siege, 2 Unentschieden, 4 Niederlagen Tordifferenz: 29:17

    U13: 4 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen Tordifferenz 28:18


    In einer Liga wäre das ein gehobener Mittelfeldplatz. Ob die Gegner da starke ältere oder noch stärkere Gleichaltriga waren spielt aber keine Rolle...auf jeden Fall war es meistens eng.



    Du verkennst, dass auf höherem Niveau die Toleranz für Fehler geringer ausfällt. Wenn der dicke Paul als Innenverteidiger zehn von direkte Duelle verliert, der Stürmer aber nur schwach ausgebildete Fähigkeiten im Abschluss hat, macht er daraus vielleicht trotzdem nur 2 Tore.


    Verliert ein NLZ Spieler von den zehn Duellen nur zwei Stück (vielleicht solche, die ein andere Spieler gewonnen hätte) und der gegnerische Angreifer haut die Beide rein, dann tut das im Zweifel genauso weh.


    Die Zahlen sind natürlich nur exemplarisch und könnten in beide Richtungen angepasst werden, ich hoffe aber Du verstehst worauf ich hinaus möchte. Es steht hinter allem natürlich für den Trainer die Frage: Wie sehr tut es der Mannschaft weh, wenn ich diesen Spieler aufstelle? Im Hinblick auf die NLZ muss man dann aber auch fragen: Warum nehme ich als NLZ einen Spieler, bei dem ich es nichtmal rechtfertigen kann, ihm 50% der Spielzeit zu geben?


    Zuverlässigkeit: Macht es das nicht schwieriger zu rotieren? Wenn ich im Breitensport einen Jungen habe, der im Training gefehlt hat, habe ich bessere Argumente, als wenn ich (auch schon auf dem Niveau auf dem ich unterwegs bin) von Trainingsbeteiligungen >90% ausgehe. Ich meine, dass es die Sache nicht leichter macht zu rotieren.


    Zeit und Geld: Ist es wirklich so viel Aufwand Spiele auszumachen? Ich hab meine paar Trainerkollegen mit denen ich regelmäßig was vereinbare. Da gehts dann z.B. "Samstag 11.3. 11:00 bei uns KuRa. Interesse?" "Ja" "Ok, ich lass es eintragen". Geht meistens relativ flott.

  • Du gehst aber scheinbar davon aus, dass der ,,dicke Paule'' Gegenspieler auf seinem Niveau hat. Das Leistungsniveau im Breitensport ist aber deutlich größer wie im NLZ. Da kann der ,,dicke Paule'' bei diesen hypothetischen 10 Fehlern eben auch mal 8 Dinger eingeschenkt bekommen, weil der Gegenspieler das Niveau eines ,,schwachen'' NLZ Spielers hat.


    Warum sollte es einfacher zu sein die Spielzeit gleichmäßig zu verteilen, wenn Spieler völlig unterschiedliche Trainingsbeteiligungen haben? Da ist es eher einfacher zu argumentieren, warum ein Spieler eben deutlich weniger spielt. Im NLZ ist die Trainingsbeteiligung eben ziemlich ähnlich, da lässt es sich auch leichter vertreten das alle Kinder ähnlich viel spielen (gleichviel ist unlogisch). Währenddessen es für den engagierten Breitensport-Spieler samt Eltern wohl eher (und auch nachvollziehbar) weniger verständlich ist, wenn er immer gleichviel spielt, wie jemand der nur halb so oft zum Training kommt und dann am besten noch permanent Unsinn macht.


    Im übrigen auch ein Argument, der NLZ Trainer wird meist weitaus weniger hinterfragt oder gar kritisiert seitens der Elternschaft wie der Breitensport-Trainer...


    Die Mehrzahl der Trainer im Breitensportbereich sind Väter Trainer, mit normalen Job, häuslichen Verpflichtungen, oftmals mehr wie 1 Kind. Da ist dann eben nicht die Zeit, noch permanent zusätzliche Testspiele und Turnieren zu machen, sicherlich nicht in dem Aufwand wie es ein NLZ macht und schon gar nicht mit weiteren Anfahrten (und sei es nur 1 Stunde). Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Mehrzahl der NLZ Trainer immerhin eine (wenn auch weiterhin nicht große) finanzielle Entschädigung bekommt, während die Papa-Trainer oftmals noch draufzahlen. Mal abgesehen davon, dass in nicht wenigen Breitensportmannschaften auch viele Eltern gar kein Interesse an einem großartig zusätzlich Programm. Denen reicht 1x max 2x Training die Woche und ein Spiel alle 2-3 Wochen.


    Klar es gibt Ausnahmen, dass ist aber nicht die Regel. Gibt immer sehr engagierte, gibt auch einige Breitensportteams die mehr machen, dass sind aber oftmals dann eher stärkere Teams mit einem teilweise größeren Traintertteam (2-3 Papa-Trainer) oder jüngeren Trainern, die familiär noch nicht so eingebunden sind.

    Ich mache mit meinem Teams auch viele zusätzliche Spiele, geht aber auch nur weil zum einen die Eltern das unterstützen (hatte ich auch schon gegenteiliges), ich selbst (noch) keine Kinder habe und im Familienbetrieb arbeite, wo mir von den Arbeitszeiten etwas Spielraum gelassen wird. Und trotzdem bin ich froh zwei Co-Trainer zu haben...


    Im übrigen habe ich nicht behauptet, dass die NLZ Teams von kleinen 2.Ligisten oder 3.Ligisten per se schwächer sind wie die von Bundesligisten. Es ist aber durchaus die Regel. 1860 München und Unterhaching sind hier genau zwei Ausnahmen die du rausgesucht hast. Beides allerdings Vereine mit einer historisch guten und bekannten Jugendarbeit, anders als z.B. Würzburg, Ingolstadt oder Regensburg.


    Ist im Westen ähnlich, gibt sicher mal Ausnahmen, aber ein Trend ist zu erkennen. Ist auch nicht ungwöhnlich, weil die Bundesligisten selbst im D-Jugend Bereich schon anderen Möglichkeiten haben, selbst im Vergleich zur kleineren NLZ


    D-Junioren Regionalliga West - Deutschland – D-Junioren - 2020/2021: Ergebnisse, Tabelle und Spielplan bei FUSSBALL.DE


    D-Junioren Regionalliga West - Deutschland – D-Junioren - 2020/2021: Ergebnisse, Tabelle und Spielplan bei FUSSBALL.DE

  • HansMcMans : wer interessiert sich im Breitensportverein für das Ergebnis deiner D-Jugend und warum? welche Konsequenzen hat das Ergebnis für deine Jungs und für dich?

    Aus meiner Sicht gibt es im Breitensportverein einen Jugendleiter und der ist meistens froh dich als Trainer zu haben. Im NLZ gibt es da einen Jugendleiter (NLZ-Leiter) und einen weiteren Bereichsverantwortlichen (z.B bis U11). Sie haben dich als Trainer ausgewählt, haben aber oftmals noch zig Bewerbungen in der Schublade liegen. Und die müssen nach oben berichten - was im Breitensportverein meistens auch nicht der Fall ist. Im Breitensportverein gehst du (oftmals aus Mangel an Alternativen) mit deinem Team weiter. In den NLZs oftmals höchstens 2 Jahre - da bauen auch die Trainer der höheren Mannschaften noch Druck auf.

    Und für die Spieler hat es auch Konsequenzen. Stimmen die Ergebnisse nicht, wird schnell mal eine halbe Mannschaft ausgewechselt - das geht bei fast jedem NLZ, aber nur bei den wenigsten Breitensportvereinen. Somit sehe ich bei den NLZs höheren Ergebnisdruck als bei einem Breitensportverein.

  • Ich weiß nicht, ob man überhaupt bemessen muss, ob es im NLZ und im Breitensportverein "schwerer" ist. Beides stellt einen immer wieder vor quasi unlösbare Probleme:


    Im Breitensport F-Jugend (7:7) hatten wir 2 Spieler, die praktisch nicht am Spiel teilgenommen haben. Beide waren gerne dabei, aber de facto haben die keinen einzigen Zweikampf gewonnen. Als Trainer habe ich mir oft den Kopf zerbrochen, wie ich die Jungs dennoch einsetzen kann. Im Ergebnis stand immer einer der beiden auf dem Feld, aber nie beide gleichzeitig, außer das Spiel war ohnehin schon entschieden (meist gegen uns). Für die stärkeren Spieler war es dennoch sehr frustrierend, dass die Mannschaftsleistung so reduziert wurde. Die wurden auch nicht angespielt, das konnte ich als Trainer auch nicht erzwingen. Oft haben die im Spiel kaum den Ball gesehen. Aber sie waren dennoch eifrig dabei. Was mich als Trainer da regelrecht angek*zt hat war die Spielklasseneinteilung: Wir waren eigentlich immer überfordert, das machte es extrem schwer, die schwachen Spieler mitzunehmen, ohne jedes Speil haushoch zu verlieren.


    Im NLZ habe ich nur die Perspektive als Spielervater. Es war in allen Jahrgängen so, wie Sir Alex es beschreibt, dass es immer Spieler gab, die deutlich heraus stachen, bei uns und auch bei den jeweiligen Gegnern. Natürlich sind die schwachen NLZ-Spieler immer noch recht gute Kicker, aber das Niveau ist halt insgesamt so hoch, dass "recht gut" deutlich abfällt und so auch Spiele oder Turniere entscheidet. Bei vielen Teams habe ich wahrgenommen, dass die sehr früh (schon ab U10, U11) eine Stamm-Besetzung haben, d.h. die Spielzeiten sind nicht mehr gleich verteilt. Ob da nur die Leistung ausschlaggebend ist oder ob andere Faktoren hineinspielen, weiß ich nicht. In den Teams meines Sohnes wurde bis U13 ziemlich durchrotiert, dann wurde zunehmend leistungsbezogen aufgestellt. Der Druck ist auf allen Ebenen hoch: Auf die Spieler, weil sie nicht aussortiert werden wollen. Die Trainer müssen sich erklären, wenn auf dem Turnier gegen eine Breitsportmannschaft verloren wurde. Enormer Druck resultiert alleine daraus, dass es quasi verboten ist abzusteigen. Und das ist z.B. als U14 in der C-Jugend Landesliga gar nicht so einfach.


    Noch ein Satz zu den Spielen an sich: Im NLZ wird deutlich mehr gespielt als im Breitensportverein. Und deutlich meint doppelt so viel oder eher noch mehr! Viele Spiele sind auch gar nicht bei fussball.de aufgeführt, z.B. Testspiele gegen andere NLZs oder Leistungsvergleiche werden oft nicht gemeldet. NLZs nehmen teilweise an einem Wochenende parallel an mehreren Hallenturnieren teil, in dem sie z.B. zwei 8er Teams bilden.


    Grüße

    Oliver

  • HansMcMans : wer interessiert sich im Breitensportverein für das Ergebnis deiner D-Jugend und warum? welche Konsequenzen hat das Ergebnis für deine Jungs und für dich?

    Aus meiner Sicht gibt es im Breitensportverein einen Jugendleiter und der ist meistens froh dich als Trainer zu haben. Im NLZ gibt es da einen Jugendleiter (NLZ-Leiter) und einen weiteren Bereichsverantwortlichen (z.B bis U11). Sie haben dich als Trainer ausgewählt, haben aber oftmals noch zig Bewerbungen in der Schublade liegen. Und die müssen nach oben berichten - was im Breitensportverein meistens auch nicht der Fall ist. Im Breitensportverein gehst du (oftmals aus Mangel an Alternativen) mit deinem Team weiter. In den NLZs oftmals höchstens 2 Jahre - da bauen auch die Trainer der höheren Mannschaften noch Druck auf.

    Und für die Spieler hat es auch Konsequenzen. Stimmen die Ergebnisse nicht, wird schnell mal eine halbe Mannschaft ausgewechselt - das geht bei fast jedem NLZ, aber nur bei den wenigsten Breitensportvereinen. Somit sehe ich bei den NLZs höheren Ergebnisdruck als bei einem Breitensportverein.


    Wer sagt das mich das Ergebnis interessiert in der D-Jugend?


    Es gibt aber eben genug Vereine im Breitensportverein wo die Trainer, Eltern und vor allem Kinder(!) an den Ergebnissen interessiert sind. Da macht es für die Kinder durchaus einen Unterschied ob sie nach der Play-Off Runde in der Kreisliga spielen oder eben ,,nur'' in der Kreisklasse.

    Ob das sonderlich sinnvoll ist, sei mal dahingestellt, ist aber durchaus die Realität.


    Diesen Druck haben NLZ schon einmal überhaupt nicht. Weil sie in Ligen ohne Auf oder Absteiger spielen. Und glaubst du wirklich die anderen Trainer sowie sportlichen Leiter im NLZ sind so eindimensional, dass die Mannschaften und Trainer nur an Ergebnissen bemessen? Da wird doch viel langfristiger gedacht wie in den meisten Breitensportvereinen, oder wie es überhaupt viele Eltern in den meisten Breitensportvereinen können.

    Zumal, die NLZ die eben nicht in reinen NLZ Ligen spielen, selbst den besten Breitensportklubs sportlich teilweise deutlich überlegen sind. Da besteht gar keine Sorge über permanent schlechte Ergebnisse...


    Der Leistungsdruck im NLZ für die Spieler ist sicherlich höher, nicht aber unbedingt der Ergebnissdruck. Das führt dann eher zum Austausch von Spielern, wobei der bei größeren NLZ meistens nach der U13 oder U14 selbst bei bis dahin guten Ergebnissen stattfinden, da der Scoutingradius deutlich vergrößert wird. Dann sind die Ergebnisse die in der U12 oder U13 geholt wurden spätestens sowieso nichtig....

  • Ich war sowohl im NLZ (auch wenn es länger her ist) als auch im Breitensportverein und kann das, was Sir Alex schreibt, fast komplett bestätigen.


    Grundsätzlich liegst du auch nicht falsch, aber Dir fehlt einfach ein bisschen der Einblick in Details, oft spielt z.B. auch die U12 als U13 und wird auch in fussball.de so gelistet, während die U13 gar nicht gelistet wird oder als C3 o.ä.


    Die Aussage, dass die NLZ-Trainer nicht so oft kritisiert werden, wie die Trainer im Breitensportverein, ist leider auch sehr falsch. Da ist die Kritik oft noch viel größer, das läuft halt oft aber hinter dem Rücken ab und nicht so offen.


    Dass der Ergebnisdruck nicht so groß ist im NLZ und die Sportlichen Leiter ja nicht so eindimensional denken würden, ist leider zu 80-90 Prozent auch falsch. Man sagt es anders, man verkauft es anders, aber wenn die Ergebnisse nicht stimmen, musst du dich sofort erklären. Wenn du angesehen bist, überstehst du ein Jahr ohne gute Ergebnisse. Ein zweites aber in der Regel nicht. Absteigen, wie Sir Alex schon meinte, ist ein absolutes No Go.


    Umgekehrt ist es aber eben auch nicht so, wie Sir Alex meinte, dass im Breitensportverein es so viel leichter sei, die schwachen Spieler mitlaufen zu lassen - denn die zerstören dir in der Tat auch die Ergebnisse sehr einfach (siehe Ausführungen von Don Quijote) - mal dahingestellt, wie schlimm das nun ist.


    Ich würde es daher relativ einfach zusammenfassen: Schwache Spieler ziehen dich ergebnistechnisch runter, egal ob NLZ, ambitionierter Breitensport oder normaler Breitensport.

  • 50% garantierte Einsatzzeit für alle Spieler in der D-Jugend oder jünger halte ich für im Breitensport absolut verbreitet und normal. Habe ich auch so von den Bambinis bis zur D-Jugend so gemacht und ich werde versuchen, dies auch in der C-Jugend so zu praktizieren. Diese Quote erlaubt dennoch, in allen "wichtigen" Spielen weitestgehend Leistungs-orientiert zu spielen, und das finde ich auch gut so.

  • Umgekehrt ist es aber eben auch nicht so, wie Sir Alex meinte, dass im Breitensportverein es so viel leichter sei, die schwachen Spieler mitlaufen zu lassen - denn die zerstören dir in der Tat auch die Ergebnisse sehr einfach (siehe Ausführungen von Don Quijote) - mal dahingestellt, wie schlimm das nun ist.


    Ich würde es daher relativ einfach zusammenfassen: Schwache Spieler ziehen dich ergebnistechnisch runter, egal ob NLZ, ambitionierter Breitensport oder normaler Breitensport.

    Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

    Ich wollte nicht aussagen, dass es einfach sei im Breitensportverein die schwachen Spieler einzusetzten ohne dass es such auf die Ergebnisse auswirkt.


    Die Ausgangsthese war, dass es im NLZ ja einfach sei die Spielzeit auf alle Spieler gleichermaßen zu verteilen, im Gegensatz zum Breitensport.

    Und diese Aussage halte ich für nicht zutreffend.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


  • Ich habe nirgends bestritten, dass einige NLZ Teams mit ihrer U12 gegen die U13 Teams der Breitensportvereine spielen, dass ist nicht einmal ungewöhnlich. Selbst dann sind aber die NLZ Teams noch überlegen, nicht ungewöhnlich das bei größeren NLZ die Kids schon im U12 Alter auch aus 1 Stunde entfernter Ortschaften abgeholt werden...Welcher Breitensportklub kann so etwas bieten?


    Die U13 Teams spielen dann meistens schon C-Jugend 11er Feld, gegen die U14 Teams ambitionierter Breitensportklubs und die U15 Teams ,,normaler'' Breitensportvereine. Meistens ist das dann C-Jugend Bezirksliga. Da hat dann ein U13 Spieler vom NLZ mehr Talent wie alle Kicker der normalen Breitensport U15 zusammen.


    Wenn die Ergebnisse permanent schlecht sind, war vermutlich auch die Entwicklung der Spieler nicht gut. Aber zeig mir doch mal 1 NLZ was in einer Liga mit Breitensportteams (selbst ambitionierten) nicht weit oben steht?


    Ergebnisdruck was Auf und Abstieg angeht gibt es halt im D-Jugend Bereich in den meisten NLZ nicht, weil sie in einer reinen Meldeliga spielen. Da gibt es keine Absteiger! Dieser Druck kommt erst aber der C-Jugend dazu, da wird dann die Spielzeit auch bei weitem nicht mehr so ausgeglichen verteilt...


    Mag sein, das die Eltern auch im NLZ hinter dem Rücken der Trainer tuscheln, wir sind in Deutschland wäre also nicht verwunderlich. Offene Kritik (sei es einfordern von Ergebnissen etc.) gibt es da aber weniger, trauen sich die Eltern gar nicht. Die sind am Ende doch froh das ihre Kids im NLZ spielen dürfen...nicht wenige Eltern setzen da viel persönliche Hoffnung rein...

  • HansMcMans : mit der Meldeliga von Gruppe bis Kreisliga gibt es den Druck des Auf- und Abstieg in Bayern für die meisten Breitensportvereine von D- bis A-Jugend (und davor gibt es ihn sowieso nicht) auch nicht mehr - hoffentlich bleibt das so auch nach Corona.

  • Tut mir leid, aber du hast gar keinen Einblick, wie es im NLZ abläuft.


    1) Du glaubst, dass die Eltern der NLZ-Jungs leichter zu händeln sind, weil die froh sind, dass ihre Kinder im NLLZ sind?

    Wie kommst du darauf, wo du selbst ja sogar erkannt hast, dass doch so einige Eltern da eigene persönliche Hoffnungen reinstecken.


    2) Ergebnisdruck besteht doch nicht nur aus Auf-/Abstieg.

    Wenn man bei jedem Turnier Letzter wird (und das egal ob Breitensport oder NLZ), dann ist alles tutti? Bei Turnieren kann man ja nicht absteigen.


    3) Wenn in der NRW Nachwuchsrunde zB Leverkusen abgeschlagen hinter Köln, BVB, Schalke, Gladbach, sogar Aachen, Essen und Oberhausen 10ter ist, dann bekommt der Trainer weder von Eltern/Spielern/Jugendkoordinator Fragen gestellt, warum?

    Nimm alternativ den BVB oder Schalke, wenn die 8ter in der Liga sind und von den anderen 8:2 abgeschossen werden Woche für Woche.


    4) Einen Jahrgang höher spielen, also die U13 als U14 zB.

    Nimm nicht deinen bevölkerungsarmes Gebiet und leite davon alles ab.

    Die Mehrzahl der Bundesligisten und NLZs ist in bevölkerungsstarken Gebieten beheimatet.


    Ich habe es schon angerissen, du warst trotz der geringen Wegstrecke wohl noch nie auf einem Turnier in Berlin. Da können in der U11/12/13 auch Vereine, wie Hertha Zehlendorf, TeBe, SC Staaken, Viktoria Berlin, Rein. Füchse, etc. richtig gut. Die schlagen bei Turnieren mitunter auch "schlechtere NLZs" verdient. Die trifft man auch außerhalb Berlins bei großen Turnieren an und an.


    In NRW würden (spielen ja Nachwuchsrunde) Leverkusen und co gegen die U14 von Fortuna Köln, Preußen Münster, RW Essen, FC Hennef etc. - die allesamt B-Jugendbundesligisten sind - spielen. Oder RW Oberhausen, die wenigstens U15 Regionalliga spielen.

    Gehe nach Berlin, da spielt Hertha gegen die U14 von Union, Hertha Zehlendorf, Viktoria Berlin und co. (allesamt B-Jugend-Bundesligisten und C-Jugend Regionalligisten)



    Da verhaust du als U13 nicht deren U14 Teams, die ja sogar U15 Spieler einsetzten können und das mitunter auch machen. Schon gar nicht, wenn du deine schwächsten Spieler aufstellst.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


  • Zu 1.) In jedem NLZ das ich kenne (was schon einmal ein paar sind...) läuft es wesentlich autoritärer ab, wie in vielen Breitensportvereinen. Viele Eltern sind froh, dass ihr Kind es überhaupt ins NLZ geschafft hat und wollen das nicht riskieren in dem sie den Trainer angreifen. Wohl wissentlich das übermäßige Kritik auch schnell mal dazu führen kann, dass sie ihr Kind schnell wieder beim nächsten Breitensportverein anmelden können.

    Zudem sind NLZ Trainer (ähnlich wie Stützpunkttrainer) oftmals wesentlich höher angesehen (ob gerechtfertigt oder nicht). Da wird dann mehr Vertrauen in die Entscheidungen gesteckt, weil dem Trainer mehr fachliche Kompetenz zugerechnet wird.


    Zu 2.) Auf und Abstiegssystem verstärken aber Ergebnisdruck zweiffelsohne. Das lässt sich wohl kaum bestreiten. Auf langfristige Sicht sind Ergebnisse nahezu immer ein Ergebnis der Entwicklung, ob positiv oder negativ. Einzelne Ergebnisse aber nicht unbedingt. Wenn also dauerhaft schlechte Ergebnisse eingefahren werden, dann war auch zwangsläufig weder die Leistung noch die Entwicklung der Spieler/Mannschaft gut. Dann wird sicherlich ein Trainer hinterfragt. Das ist aber mal mindestens in ambitionierten Breitensportvereinen nicht anders. Aber mal ehrlich, wie realistisch ist es das eine NLZ Truppe immer letzter wird? Ist ja eher Weltfremd.


    Zu 3.) Mag sein, dass dann Fragen gestellt werden. Dann muss sich der Koordinator aber auch selbst hinterfragen, was für einen Trainer er angeschleppt hat, respektive was für Spieler er gescoutet hat. Wenn die permanent 8:2 abgeschlatet werden, dann fallen ja scheinbar nicht nur 3-4 Spieler aus der Mannschaft ab.


    Zu 4.) Ich wohne in einem Gebiet mit circa 4 Millionen Einwohnern, der 8 größte Metropolraum in Deutschland - allerdings flächenmäßig deutlich kleiner wie die Metropolgebiete die zu München, Stuttgart, Hamburg, Köln und Berlin gewertet werden. Bevölkerungsdichte ist wohl nur im Ruhrgebiet noch höher...

    Aber interessiert, erst wird argumentiert, dass die NLZ ja mit ihrer U12 gegen U13 Team spielen, mit ihrer U13 aber nicht mehr gegen U14 Teams. Was machen die mit ihrer U13, nur Training?


    Ich habe nirgends bestrittet das Vereine wie TeBe etc. gute Teams haben, auf einem Turnier mit 10 bis max 20 Minuten spielen, reiße ich aber mit meiner ambitionierten Breitensporttruppe - längst nicht so bekannt wie TeBe oder Reinickendorf - auch mal was gegen ein NLZ, eher selten und es braucht auch Matchglück aber nicht ausgeschlossen.

    Die Ergebnisse bei solchen Turnieren haben aber nur sehr sehr begrenzte Aussagekraft. Aus meiner Region haben neulich 2 NLZ innerhlab von 4 Tagen zweimal gegeneinander gespielt - U13. NLZ Nr.1 gehört zu einem aktuellen Zweitligisten, der aber jahrelang Liga 1 gespielt hat. NLZ nr.2 zu einem Team das seit Jahren zwischen Liga 2 und 3 pendelt. Testspiel Nr.1 waren reguläre 60 Minuten, endete 9:1 für NLZ nr.1, Spiel nr.2 war 20 Minuten bei einem Turnier, verkleinertes Feld nur 7gg7, endete dann 1:1...


    Die Teams aus NRW spielen eine reine U13 Liga, die Bevölkerungsdichte ist in NRW weitaus höher wie im Rest vom Deutschland, dass passt also nicht.

    Hertha spielt tatsächlich mit ihrer U13 gegen die U14 Teams der größeren Berliner Klubs (selbst Union). Die verhauen dort zwar nicht alles (anders wie mit ihrer U12 gegen U13 Teams...), dass habe ich aber auch nie behauptet. Es ist aber auch nicht so, dass die da rumkrebsen...


    Was du hier auch völlig ignorierst, ein NLZ hat selbst im U12/U13 Bereicht bereits einen Kader von 18 bis 20 Kindern. Es ist ja nicht so, dass die genau gleich viel in einem Spiel eingesetzt werden. Geht ja auch gar nicht. Diese ursprüngliche Aussage war wohl eher auf die Saison gerechnet.

    Wenn Hertha z.B. mit ihrer U13 gegen die U14 von TeBe oder Union spielt, werden sie wohl eher die stärkeren Kids aus dem 20er Kader einsetzen. Gegen die Teams aus der unteren Hälfte der Liga (wie bekloppt sind die in Berlin eigentlich während Corona mit solchen Ligengrößen zu spielen?) oder in Testspielen spielen dann halt mal die ,,schwächeren'' Kids. Bei Turnieren in der Halle (wo ja maximal 10 Kinder spielen können) gegen größere NLZ kommen wiederrum die stärkeren mit, nicht selten findet gleichzeitig ein anderes Turnier statt (oder am nächsten Tag), da geht es dann vielleicht gegen etwas ,,schwächere'' Gegner und es kommt ein anderer Kader mit. Auch so kann man Spielpraxis gleichmäßiger verteilen, in der Hoffnung dass sie sich relativ schnell angleicht, sonst fliegen die schwächeren Kids sowieso raus, egal wie die Ergebnisse sind und das auch schon in der U12.


    Jetzt wirst du wieder entgegen, Breitensportvereine können ja auch mehr Testspiele machen. Ist aber unrealistisch für die meisten ,jedenfalls auf einem Niveau wie im NLZ , wie ich dir bereits begründet habe, worauf die aber überhaupt nicht eingehst...