Die Zukunft des deutschen Fußball Teil 2

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  • Denn tatsächlich ist doch jedes Spiel für sich ein Wettbewerb, oder geht irgend jemand in ein Testspiel und sagt sich: heute ist mir alles egal ? Wenn ein Spiel erst mal angefangen hat, will man doch einfach so gut wie möglich abschneiden. Dennoch kann man ohne Tabellendruck doch etwas freier agieren. Ich halte daher den Ansatz den Tabellenwettbewerb etwas runterzubremsen für richtig.

    Genau das ist in meinen Augen der Schlüssel.
    Unabhängig von Breitensport oder NLZ.
    Ziel sollte es sein in JEDEM Spiel zu performen, sein bestes zu geben und nach Möglichkeit auch zu gewinnen. Dafür braucht es keine Ligen mit Auf- und Abstieg und wöchentlichem Blick auf die Tabelle.
    Ganz nach dem Motto: "das nächste Spiel ist immer das schwerste und das wichtigste"
    Was spricht dagegen die Jugendlichen jedes Wochenende einen neuen Wettbewerb starten zu lassen. Wenn es schief ging, dann geht es nächste Woche wieder bei null los und der Ausrutscher bzw. schlechte Tag hat keine belastenden Auswirkungen, die einen die ganze Woche ärgern.

    Wenn man erfolgreich war, ist das toll, man kann sich davon aber nichts kaufen und muss sich in der nächsten Woche ohne bequemes Polster durch die bereits gesammelten Punkte neu beweisen.


    Wenn mich einer fragen würde was mich langfristig mehr motivieren und anspornen würde bzw. den nachhaltigeren Einfluss auf meine Entwicklung hätte wäre die Antwort eindeutig.

  • Ist jetzt sehr subjektiv, aber gerade in dieser Corona-Saison ist für mich dieser Gedanke immer stärker geworden. Wir haben mit Pokal gerade mal 5 Pflichtspiele gemacht, aber zusätzlich 8 Testspiele. Und ich kann mich an kein Testspiel erinnern dass nur den sog. 'Testspielcharakter' hatte, da ging es teilweise ganz schön ab. Ein Landesligist will sich gegen einen Bezirksligisten nicht blamieren, der Kreisligist will gegen den Bezirksligisten zeigen was er kann und Vergleiche gegen Bezirksligisten aus anderen Staffeln hatten auch ihren Reiz und sportlichen Stellenwert, und sei es nur für den Moment wo das Spiel läuft.

  • Das geht aber nur so lange auf, wie deine beiden fit sind. Wenn da ein oder zwei ausfallen und dahinter nicht viel kommen würde, sieht es schon mau aus. Das Ziel müsste doch eigentlich sein, dass acht um die Posten der zwei konkurrieren.

    Wir reden aber vom Alter 18 bis 32, in denen Spieler für die Nationalmannschaft interessant sind. Das sind 15 Jahrgänge. Wieviele Spieler sollen denn pro Jahrgang wirklich Bundesligastürmer oder Nationalspieler werden? Klar sind in den U-Mannschaften alle Jahrgänge mit Stürmern besetzt, aber die haben zum Teil ja nichtmal das Zeug zum Zweitliga-Stürmer. Und das sind sogar die, die es soweit geschafft haben. Wenn man sagt, dass da acht konkurrieren sollen, dann muss ja theoretisch nur alle zwei Jahre ein Stürmer aus der Jugend rauskommen, der das Zeug zum Nationalspieler hat.

    Natürlich KANN der DFB nicht jeden Spieler besser machen, aber es sollte das ZIEL sein, dass die Vereine jeden Spieler besser machen (können, wollen)!!

    Und da macht sich schon bemerkbar, das evtl. der ein oder andere aussortiert worden wäre, weil seine Entwicklung kurz -verzögert, unterbrochen whatever- war. Oder ob das Nlz diese Phase, evtl. notgedrungen, zugestanden hat.

    Auch hier stellt sich die Frage: Wird der Spieler aussortiert, weil er eine Verzögerung durchlebt oder wird er aussortiert, weil man ihm durch die Verzögerung nicht mehr zutraut, es soweit zu bringen? Marco Reus ist in Dortmund aussortiert worden und hat es über Umwege zum Bundesligaspieler geschafft. Dafür gibt es auch noch weitere Beispiele, kann ich dir gerade nicht nennen. Aber diese Spieler sind eben die Ausnahme.


    Und deshalb stellte ich auch an Dirk Coerverfan die Frage "Wie definierst du denn die besten Spieler eines Jahrgangs?":

    Sind die besten Spieler eines Jahrgangs nicht diejenigen, die sich durchsetzen? Die, die sich (warum auch immer) nicht durchsetzen, sind dann eben nicht gut genug. Fußball ist nicht nur Technik, Taktik und Schussgenauigkeit, sondern auch Mentalität, Athletik oder Kraft.

    Wäre es im Umkehrschluss fair, einen technisch guten Spieler vorzuziehen, der körperlich nicht mithalten kann und dafür einen 30cm größeren und körperlich wuchtigen Spieler auszusortieren, der vielleicht technisch nicht so gut ist? Beide haben ihre Stärken und Schwächen, aber auf unerfindliche Weise gilt der eine als "guter Fußballer" und der andere wahrscheinlich als "Bulle".

    Am Ende zählt die ideale Kombination aus beidem und das bringen nicht viele mit. Aber den "guten Fußballer" nicht auszusortieren, weil er ja noch wachsen kann, wäre genauso unfair wie den großen kräftigen auszusortieren, weil er die Technik (noch) nicht mitbringt.

  • Coach1976 und TomGB : ich bin bei euch - wie wahrscheinlich viele in diesem Forum :). Wenn ich allerdings rüber zu facebook und auf die Kommentare zum weiteren Vorgehen im BFV schaue, ist diese Denkweise und Einstellung bisher nur bei den wenigsten angekommen. Hier mal ein Auszug:

    "spielen die Mannschaften die in der Spielrunde 1 fertig sind um die goldene Ananas"

    "als wieder eine Zusatzrunde einzuführen, wo keine Mannschaft Aufstiegsberechtigt ist"

    "Sowas hat mehr Anreiz wie ne wertlose Restrunde"


    Ich frage mich, warum spielen Kinder und Jugendliche Fußball? Wegen einer Tabelle? Falls ja, kann ich gut verstehen, dass die auf die PlayStation u.a. abwandern, weil da können sie stündlich/täglich sich in der Tabelle verbessern und auf- sowie absteigen.

  • JA, nur das jeder Volldepp auf der Playstation jeden Verein trainieren kann und sich die Schwierigkeit der Gegner selbst aussucht.


    Und hier sind wir wieder beim Thema --> "Freundschaftsspiele" oder Turniere mit ebenbürtigen Gegnern,

    nicht irgendwelche Ligen mit Auf- und Abstieg!


    Wenn der Coachsportler auf "Weltklasse" spielt, aber keinen Plan hat und dauernd verliert, wird er das Spiel auch nicht lange zocken...

  • In dem Fall wundere ich mich aber auch nicht, dass sich der Leistungsbereich beim Thema Jugendfußball vom Rest abkapselt und sein sinnvolles Konzept eben alleine durchzieht.

    Wenn man nämlich wartet, bis von unten herauf alle kapieren was los ist, vergehen wieder zehn Jahre und die Stammtischbrüder, die die neuen Ideen verteufeln motzen fleißig weiter über die katastrophale Nachwuchsarbeit.

  • Hallo auch ich möchte da meinen Senf dazu geben. Der Fußball steckt in Deutschland wirklich in einer Krise. Das hat aber viele Gründe, aber ein Hauptgrund sehe ich bei DFB und deren Dachverbände. Zum anderen geht es viel um Eigeninteressen von Vatertrainern, Verein, Stützpunkten und deren Leiter und Trainer. Sowie die Trainerausbildungen. Was ich in den letzten Jahren erlebt habe ist einfach so, dass Kinder das Mittel zum Zweck dienen. Eine Ausbildung oder Förderung als Fußballer gibt es kaum. So meine pers. Einschätzung. Wenn ich z.B. in der Jugendbereichen sehe wie die Vatertrainer um jeden Preis um den Sieg an der Seitenlinie fighten, natürlich unterstützt von den Eltern die ihre Sprösslinge auch noch dirigieren und dringend viele Tore schießen müssen und bei jeder Einwechselung eines schwächeren Spielers die Augen verdrehen, da kann man sich nur Vorstellen das Spätentwickler in diesen Sport keine Chance haben. Dann geht es weiter in den Fußballschulen die alles versuchen den angehenden erscheinenden Fußballprofi das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dann die Vereine die alles tun um IHREN Verein am Leben zu erhalten und alles andere hintenanstellen. Dann noch die Stützpunkte wo die Eltern Ihre anscheinenden TOPTALENTE hinfahren und den Sprösslingen in guter Manier die Tasche tragen usw. und beim Zusehen wird dann mit dem anderen Elternteil fachsimpelt wie und wo der Sohn vielleicht spielen kann. Dazu noch die Stützpunkttrainer die wie von den Eltern wie Götter behandelt werden um nur nicht von dem Stützpunkt rauszufliegen. Diese Trainer genießen das auch und in jedem Training werden die Kinder 1 1/2 Stunden laut beschallt. Manchmal wenn der Trainer schlechte Laune hat wird dann einer richtig zur Sau gemacht nur weil sich einer mal zu viel drehte. Das ist üb rings nicht anders in den Vereinen, bei so manchen Vatertrainer meint man es geht um die Championsleauge. Kinder .... sind alles ein Mittel zum Zweck. Dann gibts da die Trainer mir Lizenzen die sich mit andern über die Trainerkarriere unterhalten und so neben bei mal so Jugendmaschaften trainieren wo sie eigentlich keinen Bock haben und das lautstark am Platz an den Kindern auslassen. Dann gibt es die NLZ die alles daran setzen um in den NLZ Ligen die Besten zu sein also .... die Trainer. Da werden Talente verbrannt da schüttelt man den Kopf und das schon im Jugendbereich bei Kindern unter 10 Jahren. Alles nur um eines - der Name des NLZ muss ganz oben stehen.... So meine Eindrücke. Der Spieler ist auch hier das Mittel zum Zweck. Dann um wieder zurück zu kommen zu den Stützpunkten deren Koordinatoren die nur eines im Sinn haben. Ihre Vermittlungsquote und Karriere. Da werden Spätentwickler gekonnt rausgekickt da diese eh kaum Chancen haben in ein NLZ zu wechseln. Dann noch der DFB und deren Strukturen mit Beratern , Trainerausbildung --- also den Strukturen. Im Grunde geht es hierbei nur um eines MACHT, GELD und EITELKEITEN sowie EGOUSMUS. Ein Abbild der Gesellschaft eigentlich wo Kinder die Verlierer sind an diesen ganzen. Diese Strukturen auszubrechen sehe ich für unmöglich... und ein Land mit 80 Millionen Einwohner so eine schlechte Qualität an Spieler zu haben eine Schande. Das ist alles meine pers. Meinung.

  • Tut mir Leid dass du (selbst oder mit einem Kind?) diese schlechten Erfahrungen gemacht hast!


    Daraus aber auch alle Vereine, Stützpunkte und NLZ zu schließen, ist allerdings unfair.

    Wenn man sich hier im Forum umsieht, erfährt man, dass es nicht überall so schlecht läuft!


    Hier schreiben einige Trainer, unter denen ich vermutlich gerne gespielt hätte! :)

  • Charles De Goal

    Es gibt bei Kinden u. Jugendlichen bestimmte Entwicklungsstufen. (Achtung es ist natürlich nur Statistik und Statistik betrachtet niemals den Einzelfall) in denen sie besonders lernfähig sind. Früher hat man von senistiven Phasen gesprochen.

    Stichwörter: egozentrischen Welt, Körperproportionen; 3D Sehen, Perspektivisches Sehen, Blickwinkelerweiterung, Peer Group, abstraktes Denken, planvolles Handeln, Muskelaufbau, Testosteroneinschuß usw; usw.

    Der DFB bezeichnet es als "goldenes Lernalter" 1. Goldenes Lernalter D-Jugend; 2. goldenes Lernalter B-Jugend

    Damit sollten vor allem Techniken in diesem Lernalter entwickelt und geschult werden.


    Aus meiner heutigen Sicht passen diese "goldene Lehrnalter Klassifizierungen" auch sehr gut auf den Breitenfußball.

    Bei 2 bis 3 mal die Woche á 1Stunde Training, bieten die technischen Lernschwerpunkte genügend Ziele, um die Kinder und Jugendlichen zu wirklich tollen Breitenfußballern auszubilden.


    Gruppentaktiktraining gehört auch meiner Meinung nach in den B-Jugend u. A-Jugendbereich. In diesem Alter suchen sich die Jugendlichen ihre Peer Groups auch außernhalb vom Fußball. Diese menschliche Entwicklungphase machen ich mir als Trainer beim Taktiktraining zu nutze.

    Allerdings sollte es niemals ein Schwerpunkt des Trainings sein. Im B-Jugendbereich ist für mich das "A u. O" das Verfestigen und erlernen von Techniken das dominierende Lernziel. Individualtaktiken ist die nächst Prioritätsstufe in der B-Jugend.

    Noch eine Stufe tiefer gehören in der B-Jugend die Kleingruppentaktiken.

    Sorry ich habe deine Fragen noch nicht beantwortet.

    Meine Zeit ist immer knapp. Ich versuche es heute Abend.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • beobachter_1000
    Ich kann Dir da nicht ganz zustimmen.

    Ich glaube schon, dass die Mehrzahl der Menschen, die sich mit der fußballerischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen befassen keine persönlichen Eitelkeiten befriedigen wollen, sondern tatsächlich das Ziel haben das Beste für ihre Schützlinge möchten.

    Ob sie immer genau wissen, was das beste ist steht auf einem anderen Papier.
    ("gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht")
    Ich bleibe bei meinem Mantra, dass allen beteiligten ein radikal veränderter Wettkampfbetrieb im Kinder- und Jugendfußball helfen würde.

    Heute haben viele als mittel-/langfristiges Ziel eine gute Position in der Tabelle zu erreichen bzw. auf- oder nicht abzusteigen. Kurzfristig müssen dann in jedem Spiel möglichst viele Punkte geholt werden, so dass das Training entsprechend viel zu früh auf das nächste Spiel ausgerichtet wird und die Spiele mit einer dementsprechenden Emotionalität aufgeladen werden, die es natürlich irgendwann im Fußball auch mal braucht. Für mich wäre es aber vollkommen ausreichend, wenn man im Erwachsenenbereich damit startet.
    Ohne Tabellen und Auf-/ Abstiege könnte sich der Focus verschieben:
    Mittel-/ Langfristiges Ziel: fußballerische Entwicklung der Spieler (als Einzelner als auch als Team)
    Kurzfristiges Ziel: nächstes Spiel erfolgreich gestalten und natürlich wenn möglich gewinnen, aber nicht um jeden Preis, weil das Ergebnis auf den langfristigen Erfolg keine Auswirkung hat...


    Zu den Vatertrainern:
    Ich bin auch so einer, und ich kann mich nicht davon frei machen, dass ich den Job nur mache, weil mein Sohn gut kicken kann und im Verein keine vernünftige Lösung für die damalige U7 vorhanden war. Ich gebe auch zu, dass mein Focus beim Training und auch im Spiel immer etwas mehr auf meinem Sohn liegt als auf den anderen (manchmal auch zu seinem Leidwesen).
    ABER: ich bin auch überzeug davon, dass alle bis zu 50 anderen Jungs, die ich in den letzten 6 Jahren betreut habe und die vermutlich 10% weniger Aufmerksamkeit bekommen haben als mein Sohn trotzdem genug gelernt und mitbekommen haben und nicht schlechter dran waren als mit einem Nicht-Vater-Trainer.

  • Hallo auch ich möchte da meinen Senf dazu geben. Der Fußball steckt in Deutschland wirklich in einer Krise. Das hat aber viele Gründe, aber ein Hauptgrund sehe ich bei DFB und deren Dachverbände. Zum anderen geht es viel um Eigeninteressen von Vatertrainern, Verein, Stützpunkten und deren Leiter und Trainer. Sowie die Trainerausbildungen. Was ich in den letzten Jahren erlebt habe ist einfach so, dass Kinder das Mittel zum Zweck dienen. Eine Ausbildung oder Förderung als Fußballer gibt es kaum. So meine pers. Einschätzung. Wenn ich z.B. in der Jugendbereichen sehe wie die Vatertrainer um jeden Preis um den Sieg an der Seitenlinie fighten, natürlich unterstützt von den Eltern die ihre Sprösslinge auch noch dirigieren und dringend viele Tore schießen müssen und bei jeder Einwechselung eines schwächeren Spielers die Augen verdrehen, da kann man sich nur Vorstellen das Spätentwickler in diesen Sport keine Chance haben. Dann geht es weiter in den Fußballschulen die alles versuchen den angehenden erscheinenden Fußballprofi das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dann die Vereine die alles tun um IHREN Verein am Leben zu erhalten und alles andere hintenanstellen. Dann noch die Stützpunkte wo die Eltern Ihre anscheinenden TOPTALENTE hinfahren und den Sprösslingen in guter Manier die Tasche tragen usw. und beim Zusehen wird dann mit dem anderen Elternteil fachsimpelt wie und wo der Sohn vielleicht spielen kann. Dazu noch die Stützpunkttrainer die wie von den Eltern wie Götter behandelt werden um nur nicht von dem Stützpunkt rauszufliegen. Diese Trainer genießen das auch und in jedem Training werden die Kinder 1 1/2 Stunden laut beschallt. Manchmal wenn der Trainer schlechte Laune hat wird dann einer richtig zur Sau gemacht nur weil sich einer mal zu viel drehte. Das ist üb rings nicht anders in den Vereinen, bei so manchen Vatertrainer meint man es geht um die Championsleauge. Kinder .... sind alles ein Mittel zum Zweck. Dann gibts da die Trainer mir Lizenzen die sich mit andern über die Trainerkarriere unterhalten und so neben bei mal so Jugendmaschaften trainieren wo sie eigentlich keinen Bock haben und das lautstark am Platz an den Kindern auslassen. Dann gibt es die NLZ die alles daran setzen um in den NLZ Ligen die Besten zu sein also .... die Trainer. Da werden Talente verbrannt da schüttelt man den Kopf und das schon im Jugendbereich bei Kindern unter 10 Jahren. Alles nur um eines - der Name des NLZ muss ganz oben stehen.... So meine Eindrücke. Der Spieler ist auch hier das Mittel zum Zweck. Dann um wieder zurück zu kommen zu den Stützpunkten deren Koordinatoren die nur eines im Sinn haben. Ihre Vermittlungsquote und Karriere. Da werden Spätentwickler gekonnt rausgekickt da diese eh kaum Chancen haben in ein NLZ zu wechseln. Dann noch der DFB und deren Strukturen mit Beratern , Trainerausbildung --- also den Strukturen. Im Grunde geht es hierbei nur um eines MACHT, GELD und EITELKEITEN sowie EGOUSMUS. Ein Abbild der Gesellschaft eigentlich wo Kinder die Verlierer sind an diesen ganzen. Diese Strukturen auszubrechen sehe ich für unmöglich... und ein Land mit 80 Millionen Einwohner so eine schlechte Qualität an Spieler zu haben eine Schande. Das ist alles meine pers. Meinung.

    Diesen Schuh möchte ich mir nicht anziehen, im Gegenteil frage ich mal ganz provokant: Wenn das alles bei dir so einen hohen Blutdruck verursacht, warum tust du dir alles an?

  • Nochmal zum Post von mir ! Es ist klar das doch nicht alle so sind, sonder ich will damit aufzeigen wo die massiven Schwächen sind. Ich habe bewußte diese negatives Bild gezeichnet da es auch dieses gibt und ich glaube das es ein großer Bestandteil ist, warum vieles nicht so funktioniert wie es funktionieren soll. Zum einem die Implementation von Funino z.B. um weiter zu spinnen, die Altersbeschränkungen und und und - es gibt einfach so viel zu machen um den Vereinsfußball wieder attraktiver zu machen. Aber da müssen bestehende Strukturen und und und aufgebrochen werden. Es ist gut das sich viele in meinem Post nicht sehen - aber es gibt welche die einfach nicht verstehen das wir ein gesellschaftliches Problem haben um mehr akzeptanz zu bekommen. Das ICH - und nicht WIR steht im Vordergrund. Nochmal wir sind ein Land mit 80 Millionen Einwohnern und sind spielerisch gerade bei der Schweiz...

  • Nochmal zum Post von mir ! Es ist klar das doch nicht alle so sind, sonder ich will damit aufzeigen wo die massiven Schwächen sind.

    Also meiner Meinung zeigst Du keine Schwächen im System auf. Was soll man mit einem Apell an die Moral von handelnden Personen anfangen ? Das ist einfach nur destruktiv ohne den geringsten Ansatz wie es besser gemacht werden könnte. Oder wie das derzeitige System umgestellt werden könnte, um negative Auswüchse (z.B. den sich im Erfolg sonnenden Meistertrainer im Nachwuchsbereich) einzudämmen.

    Ein konstruktiver Ansatz wäre z.B. wie in Beiträgen oben weiter erwähnt eine Struktur zu schaffen, wie ohne Tabellendruck eine bessere Ausbildung möglich ist im Vergleich zum gegenwärtigen System (U 19 Bundesliga etc.).

    Du schreibst sehr viel und sagst dann zum Abschluss auch noch dass sowieso nichts besser werden kann:

    Diese Strukturen auszubrechen sehe ich für unmöglich...

    Jedes System kann zu Fehlentwicklungen wie Machtmißbrauch, Befriedigung von Eitelkeiten etc. führen. Genau deswegen gilt es so gut wie möglich ein System zu schaffen, dass solche Dinge möglichst weit nach hinten rutschen zugunsten der Ausbildungsziele, die im Vordergrund stehen sollten. Und gleich mal zu erklären dass sowieso alles schlecht ist und nicht besser wird, was soll das bringen ?

  • 9er Feld in der C-Jugend? Nein danke!


    Trainiere jetzt die xte D-Jugend 9er Feld, nicht nur das die Jungs dem 11er Feld mehr entgegen fiebern wie der neuen PS5, am Ende der D-Jugend wird es teilweise schon richtig eng auf dem 9er Feld. Jetzt mögen einige behaupten, dass würde ja die fussballerischen Fähigkeiten fördern, in der Tat fördert es aber eher schwerwiegende Verletzungen, Rumtreterei und vor allem die Kick and Rush Konterteams profitieren davon. Es ist dann schon wieder zu eng.


    Etwas Platz ist doch nicht von Nachteil, mehr Raum ergibt meist mehr Chancen und interessantere Spiele, mehr Erfolgserlebnisse und reines hintenreinstellen ist in der C-Jugend nur schwer möglich, zumindest damit Erfolg zu haben.


    Im 9er Feld U15 werden die Top-Talente nicht in ihrer Technik und Handlungsschnelligkeit gefördert, sondern lediglich kaputt getreten.


    Es gibt ja noch das ,,Norweger-Modell'' 9er Feld, mit Großtoren, von einem Großtor zum anderen Strafraum, gleiche Breite wie 11er Feld, also einfach nur 16 Meter verkürzt. Das gibt es aber tendenziell noch mehr Platz wie auf dem 11er Feld.



    Man muss sich auch mal fragen, ob man alles dem Ausbildungsziel unterordnen will? Die Kinder wollen normale Abschlussspiele mit gleichgroßen Teams, und sei es 9 gegen 9 am Ende des Trainings. Mag nicht das beste für den Lerneffekt sein, ist aber so erwünscht, alles andere ist für die Kids kein Abschlussspiel sondern nur eine weitere Übung, da wären sie schlicht enttäuscht. Auch wollen sie so schnell wie möglich 11er Feld spielen, dass ist für die Kinder ,,richtiger'' Fussball, wie es ihre Vorbilder machen, alles andere ist Kinderfussball.

    Wie gesagt, dass mag nicht das allerbeste für die Ausbildung sein (auf der anderen Seite spielen die NLZ Teams alle schon ab U13 11er Feld), ist so aber vielfach auch von den Kindern erwünscht und ich behaupte, wenn das wegfällt, ist das durchaus ein Grund zum aufhören für viele Kinder oder zum Vereinswechsel.

  • Deine Klassifizierungen zu den Altersschwerpunkten gefallen mir sehr gut! Wirkt in sich sehr stimmig und logisch, weil die Annahmen und die daraus folgenden Konsequenzen meiner Meinung nach genau richtig sind. Ich werde das in Zukunft beachten!!


    Dennoch bin ich der Meinung, dass mit Beginn des Großfeldes auch die Grundlagen von Gruppentaktiken geschult werden sollten. Denn ich sehe Teams, die in der C- und B-Jugend eben keine Gruppentaktiken gelernt haben und einfach nur wild über den Platz laufen und der Zufall regiert. Da ist dann die Vorgabe "Hinten eng stehen und vorne lange Bälle auf den schnellen". Mit Zufall fördere ich aber noch weniger die Talente, behaupte ich.

    Das Prinzip einer Viererkette, das Pressing, die Möglichkeiten des Spielaufbaus und vor allem die Frage "Wie will ich überhaupt zum Tor kommen?" sind ganz elementar, um Struktur ins Spiel zu bringen. Ohne das wird niemals eigenständig ein Ball im Pressing gewonnen werden, niemals sauber als Team verteidigt und auch kaum ein Ball vernünftig nach vorne gebracht. Nein, für mich sind das elementare Dinge, die auch in der C-Jugend schon notwendig sind.

  • 9er Feld in der C-Jugend? Nein danke!


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    Trainiere jetzt die xte D-Jugend 9er Feld ,... in der Tat fördert es aber eher schwerwiegende Verletzungen, Rumtreterei und vor allem die Kick and Rush Konterteams profitieren davon. Es ist dann schon wieder zu eng.

    Dazu. Mein Sohn hat in Valencia U11 U12 auf einem 8er Feld gespielt, was quer zum 11 Feld gespielt wurde. In den unteren Ligen ging das bis zur U12 ganz gut. In der Super Liga mit den besten Teams war jedes Spiel ab der U11 eine epische Schlacht mit vielen Blessuren und oft ... wie Du schreibst, Kick & Rush. Die Intensität war brutal und "gespielt" wurde wirklich nur noch von den absoluten Top Teams, VCF und Villareal, der Rest, Ball vom Tor fern halten. Mein Fazit, man muss rechtzeitig aufs groessere Feld um Platz zu schaffen

  • HansMcMans : hast du deine Kinder/Jugendliche schon mal gefragt, ob sie ein Abschlussturnier statt ein Abschlussspiel machen wollen?


    Nö, habe es aber 2-3 mal ausprobiert in den letzten Jahren. Es kamen während des ,,Abschlussturniers'' mehrfach die Fragen ob noch ein Abschlussspiel gemacht wird.


    So ein Turnier wie ,,Champions League'' sehen die Kinder eher als weitere Übung, nicht als klassisches Abschlussspiel.


    Man sollte vielleicht auch mal bedenken, dass war am besten für die Entwicklung der Kinder/Jugendlichen scheint, ist nicht automatisch das, was sie auch wollen.

  • ...


    Man sollte vielleicht auch mal bedenken, dass war am besten für die Entwicklung der Kinder/Jugendlichen scheint, ist nicht automatisch das, was sie auch wollen.

    Der Konflikt zwischen dem was am besten für die Entwicklung ist und dem was die Kinder / Jugendlichen wollen lässt sich nicht abstreiten und ist nicht immer einfach zu lösen.
    Wollte ich polemisch sein könnte ich sagen, meine Kinder wollen auch am liebsten jeden Abend mit Chips und Cola bis Mitternacht vor dem Fernseher sitzen, erlaube ich aber nicht, weil es schlecht für die Entwicklung ist. => will ich aber nicht ;)
    und bevor @ Hans zurecht dagegen protestiert: ja der Vergleich ist an den Haaren herbei gezogen und passt nicht zum Thema.

    Trotzdem: würde man das, was viele Kinder für ein cooles Training halten (Torschuss und danach Abschlussspiel mit vielen gegen viele auf große Tore) als Standardtraining beibehalten, würde es dazu führen, dass viele irgendwann wegbrechen, weil sie keinen Bock darauf haben ein Spiel zu spielen, dass sie nicht gut genug beherrschen. Diejenigen, die noch Bock haben könnten es auch nicht richtig, weil sie jahrelang das opportunistische Training genossen haben.

    Mit entwicklungsorientiertem Training verliert man vermutlich tatsächlich ein paar, die lieber Torschuss und 11gegen11 spielen wollen. Die wären aber bei den oben genannten Verlusten sowieso dabei gewesen. Allerdings haben die verbliebenen bei Variante 2 eine bessere fußballerische Ausbildung genossen und finden sich wesentlich besser zurecht, wenn sie dann wirklich auf großem Feld mit großen Toren spielen dürfen.

    Es spricht ja auch überhaupt nichts dagegen, immer mal wieder ein großes Abschlussspiel ins Training einzustreuen, solange das nicht jede Woche mehr als 50% der Trainingszeit auffrisst.
    Genauso könnte es auch im Wettkampf möglich sein zwischen den Spielfeldgrößen, die für eine Altersklasse in Frage kommen hin und her zu wechseln.
    Bei U12: Ein bis zwei Wochen 7er Feld, dann wieder ein paar Spiele 9er Feld, dann wieder zurück zum 7er. Das mag für den Ergebnistrainer das totale Chaos bedeuten wenn es darum geht die Mannschaft mannschaftstaktisch und ergebnisorientiert kontinuierlich zu entwickeln.
    Für die Spieler selbst würde sich der individuelle "Werkzeugkasten" aber mit deutlich mehr Varianten füllen.
    Voraussetzung wären dann aber wieder voneinander unabhängige Leistungsvergleiche / Freundschaftsspiele, die nicht in tabellengeführte Wettbewerbe münden.