Aktuelle Situation der deutschen Nationalmannschaft

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  • golfstrom


    Ich gebe dir in vielen Dingen Recht, aber du kannst dir Einwohnerzahl nicht voellig ausser acht lassen. Hier geht es um einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung.

    Umso mehr Kinder du hast die Fussball spielen, umso groesser ist die Wahrscheinlichkeit eine gute Mannschaft zu formen.


    Indienund China haben sehr viele Menschen, aber Nationalsportarten sind dort andere und nicht Fussball. Einwohnerzahl spielt eine Rolle, aber dann eben auch die von dir aufgefuehrten Segmente.

  • Seit Nagelsmann zeigt sich mM nach schon, dass viel der Trainer ausmacht.

    Wir haben jetzt auch mal wieder einen, statt ines Übungsleiters.


    Die "Schein"-Argumente, dass man keine guten Spieler habe oder es "keine kleinen Nationen" mehr gäbe, die kann man seit Nagelsmann so nicht mehr gut argumentativ anbringen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die "Schein"-Argumente, dass man keine guten Spieler habe

    Der Thread ist inzwischen über 4 Jahre alt, in der Zeit hat sich nun auch einiges geändert. Wir reden offensiv über eine ganz andere Qualität mit unter anderem Wirtz und Musiala, die auch im internationalen Vergleich ein höheres Standing haben als die damalige Offensive.

    oder es "keine kleinen Nationen" mehr gäbe, die kann man seit Nagelsmann so nicht mehr gut argumentativ anbringen.

    Würde ich dagegen wetten. In der ersten Liga der Nations League spielen Schottland, Polen, Israel, Bosnien, Ungarn, Serbien und die Schweiz, was hatten die vor 10-15 Jahren im internationalen Fußball zu melden?

    England hat sich gegen Griechenland punktgleich zum Aufstieg gezittert, Belgien (mit Top-Spielern und 10 Jahre lang Geheimfavorit auf jeden Titel) hat durch einen knappen direkten Vergleich gegen Israel den direkten Abstieg verhindert.


    Österreich hat bei der EM die Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden gewonnen, die Schweiz hat den Titelverteidiger der EM rausgeworfen. Slowenien und die Slowakei verlieren erst in der Verlängerung und im Elfmeterschießen gegen Portugal und England. Luxemburg wäre mit ein wenig Glück zur EM gefahren.


    Ich hatte im Jahr 2024 unter Nagelsmanns Leitung nie das Gefühl, dass es andere aufgeholt haben, man war in allen Spielen überlegen und stark. 2023 in diesen Tagen gab es aber wohlgemerkt ein 2:3 gegen die Türkei und ein 0:2 gegen Österreich - beides auch schon unter Nagelsmann.


    Es hat sich für Deutschland im Jahr 2024 viel zum positiven verändert und man fühlt eine Aufbruchstimmung, für die Nagelsmann als Trainer hauptverantwortlich ist.


    Aber den Trend im allgemeinen sehe ich nach wie vor, nur Deutschland hat sich eben weiterentwickelt und ist sowohl gegen Große Nationen, als auch gegen kleine Nationen einfach sportlich überlegen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • In der N11 kann ein Trainer ja auch nicht in kurzer Zeit so viel bewirken. Da ist es klar, dass die ersten Spiele noch anders aussehen, als später. Also bei einem wirklich guten Trainer.


    Und es geht ja auch nicht nur um die Ergenbnisse, es geht um die Art und Weise.



    Denn obersten Part verstehe ich nicht oder falsch.

    Natürlich gibt es immer wieder (wechselnde) Nationen, die auch mal 2-3 gute Jahrgänge und ein gutes Team haben.

    Länder,die eigentlich eine "kleinere Fussbalnation" sind, aber ein paar Jahre gute Teams haben.


    Darum ging es aber nicht bei der Aussage um "kleine Nationen". Denn die Aussage war, es gäbe keine leichten Spiele/gegner mehr, alles sei im Niveau zusammengerückt.

    Das ist mM nach genauso falsch, wie es vor 4 oder 6 Jahren war.

    Denn es ist nichts systematisches, Belgien ,die du selbst ansprichst, hatte da quasi 2-3 super Jahrgänge beisammen, die aber inzwischen dann auch wieder alt sind und nachrücken tut diese Qualität nicht mehr. (Belgien war Mitte der 80iger schon mal ebenso gut -Pfaff, Scifo, Ceulemans, Grün - wird es irgendwann mal wieder sein, aber sie haben eben nicht grundsätzlich aufgeholt.)


    Aber, die großen 8 oder 9 Fussballnationen haben immer diese Qualität. Wenn die gegen diverse kleinere Länder quasi grundsätzlich schlecht aussehen, dann ist es vor allem der Trainer, dem die Qualität fehlt.


    Du bestätigst eigentlich sogar meine Aussage, dass das Niveau der Länder nicht zusammengerückt ist. Es sind nur andere, die jetzt "Geheimfavoriten" sind und gute Turniere spielen, als vor 10-15 Jahren.

    Dauerhaft "oben dabei" das sind dann eben immer die großen Nationen, inklusive Deutschland - wenn die einen guten Trainer haben. Und selbst mit nicht so brilliantem sind die ja trotzdem meist oben dabei.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Nochmal in einem Satz:

    "Es gibt keine kleinen/leichten Gegner " mehr, weil das Niveau zusammengrückt ist, das ist mM nach falsch.

    Die vermeindlich wenigen kleineren, die aber trotzdem gutes Neibvau haben, di gibt/gab es immer, die wecheln aber. Und es sind eben bei weitem nicht alle, es sind stets nur wenige, weshalb es immer auch viele leichte(re) Gegner gibt. Nur halt immer mal andere Nationen, die aus dieser Kategorie phasenweise nach oben rausstechen.

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  • Unter Nagelsmann ist das Team deutlich stärker und vor allem stabiler geworden. Er hat eine Aufbruchstimmung erzeugt und es tut meiner Meinung nach der Mannschaft auch gut, dass einige Altweltmeister wie Neuer, Hummels, Müller oder Kroos nicht mehr dabei sind. Auch wenn Kroos bei der EM der Mannschaft durchaus nochmal Stabilität geben konnte und auch definitiv geholfen hat. Aber man sieht eben, dass auch ohne Kroos jetzt das Team nicht zusammenbricht, sondern sich andere Kompetenzen auf diesen Positionen entwickeln.

    Ich finde den Ansatz von Nagelsmann gut, dieses Team jetzt bis zur WM wirklich einspielen zu lassen und nur wenige Anpassungen an der Startelf durchzuführen. Er hat seine Formation gefunden, das Team kann sich mit der Spielidee absolut identifizieren und die Spielfreude ist deutlich erkennbar.

    Die letzten Turniere haben doch deutlich gezeigt, dass vor allem die eingespielten Teams hervorragend abschnitten. Ich schaue positiv in Richtung der WM 2026, ich denke dort kann wirklich was gehen und unser Team wird zu den Topfavoriten gehören, wenn der eingeschlagene Weg bis dahin fortgesetzt werden kann.

  • Die vermeindlich wenigen kleineren, die aber trotzdem gutes Neibvau haben, di gibt/gab es immer, die wecheln aber. Und es sind eben bei weitem nicht alle, es sind stets nur wenige, weshalb es immer auch viele leichte(re) Gegner gibt. Nur halt immer mal andere Nationen, die aus dieser Kategorie phasenweise nach oben rausstechen.

    Wer behauptet denn das Gegenteil? Natürlich gibt es mal gute oder schlechte Jahrgänge, aber nach wie vor - und das ist auch schon in den letzten vier Jahren im Thread diskutiert worden - gibt es deutlich mehr "Überraschungen", "Stars" in kleineren Teams und eine höhere Stolper-Quote bei den ganz großen. Ich weiß, das hast du vor einigen Jahren schonmal mit den gleichen Argumenten verneint.


    Aber nur, weil Nagelsmann jetzt Nationaltrainer ist, ändert das nichts an der Entwicklung des weltweiten Fußballs. Deutschland scheint mit der aktuellen Leistungsstärke nicht mehr davon betroffen zu sein und das finde ich auch gut. Aber dennoch lassen sich die von mir genannten Beispiele ja nicht durch Zufälle erklären.

    Dauerhaft "oben dabei" das sind dann eben immer die großen Nationen, inklusive Deutschland - wenn die einen guten Trainer haben. Und selbst mit nicht so brilliantem sind die ja trotzdem meist oben dabei.

    Und dein Argument, dass es an "schlechten Trainern" liegt, dass Nationen scheitern, schließt ja das ganze nicht aus. Dann ist das eben nur ein weiterer Grund dafür, dass große Nationen öfter stolpern. Das "dauerhaft" ist ja keine Voraussetzung dafür, dass große Nationen scheitern oder kleine Nationen für mittelgroße Sensationen sorgen. Die "Spitze" ist kein Konstrukt, zu dem feste Mannschaften gehören.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Es gibt eine höhere Stolperquote der Großen, als vor 20 Jahren?

    Das bestreite ich.

    Das Gegenteil ist der Fall.

    WM Katar:

    Italien in der Quali (einer der Top10, der nicht zum Turnier kommt, das gab es oft. Holland, Frankreichoder Spanien zB, selbst Argentinien war nicht jede WM dabei. Es ist aber genu eine Topnation)


    Gruppenphase nur Deutschland aus den Top10 Nationen ausgeschieden.

    Dazu noch Spanien und Portugal im AF und VF an Überraschungsteam Marokko.

    Alle anderen sind nur gegen Topnationen ausgeschieden.


    Euro 24:

    Kroatien in der Gruppenphase (aber eben hinter Spanien und Italien).

    AF Italien gg die Schweiz

    Der Rest nur gegen Top-10 Nationen.


    Deine Behauptung lässt sich mit Zahlen so gar nicht belegen.



    PS:

    Top10 sind Brasilien, Argentinien, Deutschland, Italien, Holland, Spanien, Frankreich, England, Portugal und mit Abstrichen Kroatien/früher Jugoslawien.



    Edit:

    Selbst 1966 ist Italien in der Gruppenphase gegen Nordkorea ausgeschieden. Das gab/gibt es vereinzelt immer mal wieder.

    Aber vor 20-30 Jahren war die Quote weite höher, als vorher und aktuell wieder. Die Spiele in Summe auch alle wesentlich enger, in Quali und Turnier.

    Nimm die WM 2002:

    Holland nicht qualifiziert. (wie gesagt einen trifft es bei einer WM oft mal)

    Gruppenphase: Frankreich, Portugal (hinter Südkorea und USA), Argentinien und Kroatien, wenn man die als10ten mitzählt.

    Achtelfinale: Italien

    VF Spanien

    Das sind 7 von 10, die gegen vermeindlich schlechtere Nationen ausgeschieden sind.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Der heutige Fussball - ausgehend von Peps Ideen - hat das Spiel mit dem Ball und das gute, hohe Pressing so verbessert, dass man mit basalem und massivem Einmauern und Kontern nicht mehr den Erfolg hat. Das können die guten Team heutzutage sehr gut bespielen und gewinnen oft deutlich.

    Individuellequalität und Qualität auf der Bank kann man wieder viel einfacher und verlässlicher in Ergebnissen auf dem Feld sichtbar machen.


    Das sieht man in der Liga, im Europapokal aber auch bei der Nationalmannschaft.


    Das war 1-2 Dekaden anders, aber diese Zeiten sind auch wieder vorbei.

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  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch an dem liegt was Nagelsmann der Mannschaft vermittelt. Er hat klargestellt, dass dieser Wettbewerb "wichtig" sei und das hat sich auch auf die Spieler übertragen. (s. Kommentar von Kimmich hierzu. Zitat: "

    «Natürlich ist es von uns ein großes Ziel, das Final Four zu erreichen. Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, an dem wir teilnehmen" oder "Wenn du erfolgreich sein willst, entsteht das nicht beim Turnier. Wir wollen den Weg so positiv wie möglich gestalten")


    Genau hier lag, wie ich finde, in der Vergangenheit ein großes Problem. Man erachtete "nur" noch die EM und WM als wichtig. Alles andere war halt Pflicht. Hinzu kommen natürlich auch einige Personalentscheidungen und ein dem Spielerpersonal angemessener Matchplan.

  • Das ist natürlich alles nur ein Nebenkriegsschauplatz in diesem Thread, weil es darum eigentlich nicht geht.


    Ich habe mal die Zusammensetzung aller EMs und WMs in Excel gepackt und die Nationen nach der ewigen Tabelle des jeweiligen Wettbewerbs eingeteilt (Topf 1 dann zum Beispiel BRA, GER, ARG, ITA, FRA; Topf 2 ENG, SPA, NED, URU, BEL und so weiter).

    Hier muss man natürlich betrachten, dass die Wettbewerbe immer größer wurden und immer mehr Plätze für Teams da waren. Vollkommen natürlich ist, dass der prozentuale Anteil der Top-5 oder Top-6 bei mehr Teilnehmern sinkt. Aber die Anzahl der Qualifikanten aus den ersten beiden Töpfen ist in den letzten Jahren eher rückläufig, während die hinteren Töpfe nicht nur die zusätzlichen Plätze besetzen, sondern auch immer mehr Plätze der oberen Teams verdrängen (auch wenn es nur 1-2 sind). Der Trend war vorher nicht zu beobachten.

    Durch die Vergrößerung der Wettbewerbe sind zumindest die Zahlen von den 90ern schwer zu vergleichen, da es wegen weniger Plätzen auch weniger Überraschungsteams geben konnte.


    Ja, aber Überraschungen gab es immer mal wieder. Beispiel Italien: Italien war zwischen 54 und 70 bei fünf Weltmeisterschaften viermal qualifiziert und ist jedes mal davon in der Gruppe gescheitert. In den Zeitraum waren sie nur ein- von dreimal bei der EM und das eine mal Europameister, allerdings bei vier Teams, das Halbfinale im Münzwurf gewonnen und das Finale im Wiederholungsspiel vor eigener Kulisse - ob das jetzt so hoch zu bewerten ist?! Jetzt die aktuelle Situation: bei den letzten vier WMs nur zweimal qualifiziert, dabei jeweils in der Gruppe gescheitert - dennoch zwischendurch Europameister. Aber es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass die Italiener in dem aktuellen Zeitraum, in dem sie bei der WM so gnadenlos versagt haben, einige Spieler der Weltspitze haben/hatten, mit denen man problemlos zur WM fahren muss (siehe EM-Titel). Ist das wirklich mit einem Vorrundenaus gegen Nordkorea von vor 60 Jahren zu vergleichen, bei dem die italienische Mannschaft sowieso über 15 Jahre lang keine Rolle (bis auf den wie oben erwähnt glücklichen EM-Titel) gespielt hat?

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Die Kernaussage war, dass die Nationen enger zusammengerückt sind vom Niveau, dass es "keine kleinen Länder", oder "leichten Spiele" mehr gäbe.


    Vielleicht war meine Ausführungen diesbezüglich schlecht, meine Aussage ist, dass ich das für falsch erachte.


    Ja, es gibt immer mal eine große Nation, die sich schwer tut, versagt. Meist sind die Gründe aber mM nach eben beim Trainer zu suchen, wenn diese Nationen desaströs versagen.

    Das "Spielermaterial" würde besseres hergeben, wenngleich auch die Topnationen mal schlechtere und mal Jahrhundertjahrgänge (Deutschland 2008-14) haben.


    Aber während es in den 90igern und 2000ern ja viele, viele knappe Spiele gegen kleine bis sehr kleine Nationen gab, so gibt es heute viele, viele sehr klare Spiele in der Quali.

    Ja, es gibt natürlich auch mittelgroße Fussballnationen, die temporär eine gute Manschaft sammt gutem Trainer haben und dann nahe an das Niveau der Topnationen herankommen, gerade, wenn diese nicht den besten Trainer haben.

    Aber diese Nationen sind ja nicht grundsätzlich näher herangekommen, eine Dekade später sind es andere Nationen.

    Das war auch immer schon so.

    Deshalb ist die Aussage, dass die Qualität der Nationen zusammengerückt ist für mich weiterhin falsch.

    Das ist immer eine Ausrede, wenn man den Trainer nicht angreifen will, dann wird es auf die Qualität der Einzelspieler geschoben.


    Deutschland hatte auch seit 2018 eine hohe Qualität der Einzelspieler, die abgesehen von den Topnationen kaum jemand hatte. Da waren diverse Championsleaguesieger im Team, bevor Nagelsmann Trainer wurde. Rüdiger zB ist ja nicht jetzt plötzlich gut geworden, der war es offensichtlich schon in Chelsea vor einigen Jahren. Das nur als Beispiel, weil gerade auch die Qualität der Abwehrspieler angegriffen wurde, obwohl es mM nach nur wenige Länder gab (Portugal, Frankreich) die da wirklich besser besetzt waren, dazu einige wenige, die vlt ähnliches Niveau hatten.


    Die Ergebnisse genauso wie die Spielweise waren aber schlecht. Und das ist nunmal der Aufgabenbereich des Trainers.


    Ich bn eh der Meinung, dass der Einfluss eines wirklich sehr guten Trainers noch unterschätzt wird von der breiten Masse. Auch auf Vereinsebene.


    Mit gutem Trainer spielt Deutschland auch wieder ganz anders, nicht nur von den Ergebnissen(da kann mman auch ab und an mal Pech haben), auch von der Dominanz.

    Da wird Ungarn dann eben klar und deutlich besiegt, im Rückspiel mit klarer B-Elf auch domiert und wirklich unglücklich Remis gespielt. Und Ungarn hat gerade aktuell Szoboslai, Orban, Gulasci und co auf dem Höhepunkt. Diese individuelle Qualität haben die so schnell nicht wieder. Das sah vor ein paar Jahren gaaanz anders aus.

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  • Es geht ja nicht immer nur darum, ob ein Trainer gut oder schlecht ist, sondern, wie ein Trainer mit der Mannschaft und der aktuellen Situation performt.

    Dass Joachim Löw von 2006 - 2016 ein guter Trainer war bezweifelt sicher niemand.
    Im Anschluss ist ihm aber scheinbar der Draht zum Team und das eigene Konzept abhanden gekommen und vermutlich hat er teilweise auch auf die falschen Leute gesetzt.

    Hansi Flick hat bei Bayern bewiesen und tut es jetzt bei Barcelona, dass er ein guter Trainer ist.

    In der Nationalmannschaft hat er es zu keiner Zeit hinbekommen.
    Julian Nagelsmann hat bei Bayern vieles gut, aber genauso vieles falsch gemacht.

    Im Tandem mit Sandro Wagner macht er aktuell einen überragenden Job.

    Dazu hat er aber auch Spieler, die im Moment auf einem Top-Niveau agieren, dass sie unter Löw und Flick nicht erreichen konnten bzw. sie vielleicht damals noch nicht weit genug waren.

    Auf der anderen Seite ist natürlich auch die Erkenntnis gereift, dass ich Spieler so einsetzen muss, dass sie auf der Position wo sie Spielen die bestmögliche Leistung für die Mannschaft und sich bringen können. Das hat zur Folge, dass der ein oder andere Mittelfeldspieler zu Hause bleibt, weil es wichtiger ist mindestens zwei echte 9er dabei zu haben.


    Dementsprechend kann man zusammenfassend schlicht feststellen, dass wir im Moment zum Glück wieder ein "Match" zwischen Trainer und Team als auch innerhalb des Teams haben, das kombiniert mit positiver Formkurve der Spieler zu den in 2024 erzielten Ergebnissen führt.

    Das war in den letzten Jahren eben nicht immer so.
    Mal hat es beim Trainer nicht gepasst, mal innerhalb der Mannschaft nicht und mal waren zu viele Spieler im entscheidenden Moment nicht auf Top-Niveau (was nicht immer dem Bundestrainer anzukreiden war). In der Summe hatte das aber zur Konsequenz, dass keine ausreichende Leistung zu Stande kam.

    Für Top-Leistungen und Top-Ergebnisse müssen eben alle Faktoren stimmen und alle Rädchen ineinander greifen.


    Nicht vergessen darf man auch den positiven Einfluss von Rudi Völler, der Spieler, Trainer und DFB daran erinnert hat, dass das Tagesgeschäft daraus besteht gut und erfolgreich Fußball zu spielen. Wenn man dass tut, gibt es hinterher auch was zu vermarkten.

  • Es geht ja nicht immer nur darum, ob ein Trainer gut oder schlecht ist, sondern, wie ein Trainer mit der Mannschaft und der aktuellen Situation performt.

    ...

    Doch, das ist schon der wichtigste Punkt.


    Unter Nagelsmann spielt Deutschland einfach wieder gut.

    Und er hat nicht nur Weltklassespieler wie Löw von 2008-2014, da stehen Stiller, Kleindienst und Mittelstädt zB heute im Team.

    Tah, Rüdiger und Schlotterbeck wurde vor 2 Jahren das Niveau noch vielerorts abgesprochen und "arumentiert", wie haben eben keine guten Verteidiger mehr.


    Ein Nationaltrainer kann sich das Team ja aussuchen, man muss ja nicht die besten Einzelspieler nominieren.

    Ich kritisiere deshalb zB auch eigentlich nie die Kader für ein Turnier. Im Gegenteil, ich würde da auch nicht die besten 23-25 Einzelspieler mitnehmen, schon weil ab Kaderplatz 16 die Spieler ja eh kaum Einsatzzeit benötigen, ich da also niemanden brauche, der mit dieser Situation nicht umgehen kann und den die Medien, Fans und "Experte" wie Basler dann fordern.


    Taktik wird iim Fussball extrem unterschätzt mM. Es wird zwar schon mehr anerkannt, als vor 20Jahren, aber es ist mM nach noch nicht annähernd so, wie es sein müsste.

    "Gehts raus und spielt Fussball", das geht heute nicht mehr, wenn der Gegner selbst nicht völlig unfähig ist.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Dass der Umschwung der Nationalelf zu einem extrem hohen Prozentsatz Julian Nagelsmann und nicht zu vergessen Sandro Wagner zuzuschreiben ist steht vollkommen außer Frage. Ergänzt wird das noch durch die Erfahrung, die Rudi Völler in die sportliche Leitung einbringt.

    Ist er jetzt ein besserer Trainer als Jogi Löw es war? Keine Ahnung. Mit Sicherheit ist er besser, als Löw es in der Endphase seiner Amtszeit war.
    War Julian Nagelsmann bei Bayern München, als ihm das Team entglitten ist ein schlechterer Trainer als heute bei der Nationalmannschaft? Es schein so. Andererseits hatte er in München eine Mannschaft, mit der er arbeiten musste, beim DFB hat er natürlich mehr Möglichkeiten die Spieler auszuwählen, die charakterlich passen und die aktuell die beste Form haben.

    Neben wichtigen taktischen Veränderungen, die er vorgenommen hat ist für mich aber der größte Unterschied zu Löw, dass das Leistungsprinzip wieder greift und sich nicht auf vergangene oder potentielle Leistung bezieht, sondern die Leistung und Form zum Zeitpunkt der Nominierung bzw. der Länderspielphase.

    Bestes Beispiel: Leon Goretzka. Er war im letzten Jahr zurecht nicht bei der Nationalmannschaft dabei. Und zwar nicht, wie viele munkeln, weil er charakterlich ein Problem für die Truppe darstellte (sonst wäre er vermutlich nicht mehr zurückgekommen), sondern weil er einfach in der letzten Saison komplett außer Form war.

    Diese Saison hat er sich zurück gearbeitet, glänzt im Verein mit starken Auftritten und war gemeinsam mit Kimmich über beide Spiele gegen Italien die herausragende Figur.

    Unter Löw wäre Goretzka vermutlich während seines Formtiefs im Kader geblieben und es hätten sicher auch nicht eine solche Anzahl an Mainzer, Gladbacher ... Spielern eine Chance bekommen.

  • Was war das denn gestern für ne erste Halbzeit. Hui, das hat Spaß gemacht zuzuschauen. Dass das noch nicht durchgängig klappt, in meinen Augen geschenkt. Da muss der Gegner ja auch "mitspielen" oder sich eben überrennen lassen. Aber wenns in diese Richtung weiter geht: Super

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Andererseits hatte er in München eine Mannschaft, mit der er arbeiten musste, beim DFB hat er natürlich mehr Möglichkeiten die Spieler auszuwählen, die charakterlich passen und die aktuell die beste Form haben.

    Neben wichtigen taktischen Veränderungen, die er vorgenommen hat ist für mich aber der größte Unterschied zu Löw, dass das Leistungsprinzip wieder greift und sich nicht auf vergangene oder potentielle Leistung bezieht, sondern die Leistung und Form zum Zeitpunkt der Nominierung bzw. der Länderspielphase.

    Mit Goretzka hast du natürlich recht. Aber komplett geht er die Linie auch nicht. Bei der Position Linksverteidiger hat meiner Meinung nach eher Gosens die beste Form, warum da Raum den Vorzug bekommt und Gosens gar nicht dabei ist passt da nicht ganz finde ich. Raum zumindest hat da Meinung voll bestätigt :)

    Auch Sane läuft bei Bayern nicht ganz unproblematisch (von guter Form würde ich da nicht wirklich reden) und darf zweimal trotz schwacher Leistung starten. Auch er hat mich beidesmal gar nicht überzeugt und hat sogar gegen Italien das 1:3 eingeleitet.

    Letztes Beispiel ist das Groß im Hinspiel startet und nicht Stiller. Das hat er zumindest in Spiel 2 geändert und ist belohnt worden.


    Wobei es natürlich auch nicht sinnvoll ist wenn Spieler in Vereinen eine schwere Phase haben (zB Dortmund), diese gleich gar nicht mehr einzuladen. Man will ja am Ende doch eine stabile Grundtruppe haben.


    Finde Nagelsmann/Wagner machen es echt gut und es macht auch wieder mehr Spass die Spiele zu schauen wie in der Endphase Löw....

  • Etwas off topic, aber für mich ist Löw, Thomas Müller, und Hummels ein klassisches Beispiel, was passiert wenn man den "richtigen" Zeitpunkt verpasst um "Schluß zu machen! Meiner Meinung nach, hätten sie nach der WM 2014 so wie Lahm, oder spätestens nach der EM 2016, wie Schweinsteiger mit der National Mannschaft Schluß machen sollen. Den nach der WM ist es gefühlt nur noch abwärts gegangen egal wer der Gegner war und egal wer in der "Satrt Elf" gespielt hat. Was sie alle, zurecht, nach den desaströsen Leistungen an Kritik einstecken mussten und bis heute hat die Glanzvolle Löw Kariere in der Nationalmannschaft mit dem Sommermärchen und dem WM Titel, dann hälftige Kratzer bekommen, das hätte er und die erwähnten Spieler alles ersparen können. Aber nachhinein ist es natürlich leicht reden und zumal für mich als außenstehender der nie in dieser Situation gewesen ist und wahrscheinlich nie sein wird. Wie gesagt, finde dieses Situation als bestes Beispiel dafür, wenn man den "richtigen" Zeitpunkt verpasst, Danke und Auf wiedersehn zu sagen.

  • War Julian Nagelsmann bei Bayern München, als ihm das Team entglitten ist ein schlechterer Trainer als heute bei der Nationalmannschaft? Es schein so. Andererseits hatte er in München eine Mannschaft, mit der er arbeiten musste, beim DFB hat er natürlich mehr Möglichkeiten die Spieler auszuwählen, die charakterlich passen und die aktuell die beste Form haben.

    Ja, er wurde bei Bayern entlassen, aber man muss sein Wirken dort auch nicht schlechter machen, als es war. Ob die Entlassund Nagelsmann die richtige Entscheidung aus Sicht des Vereins war, das kann man durchaus argummentativ diskutieren.

    Bayern war noch in allen drei Wettbewerben vertreten und sein Nachfolger hat es wohl kaum besser gemacht, als es Nagelsmann selbst getan hätte. Und Tuchel halte ich auch für einen wirklich guten Trainer.

    Man darf auch nicht unterschlagen, dass Nagelsmann nicht die Lobby bei Bayern hatte, er hat nicht jeden Wunschspieler bekommen. Nicht mal annähernd.

    Alleine, dass er nicht mehr Lewandowski hatte, aber eben noch keinen Ersatz (Kane) zB.


    Ich halte von Nagelsmann wirklich eine Menge, er ist mM nach fachlich extrem gut. Aber, wiejeder Trainer benötigt er die volle Unterstützung/Lobby, sonst wird es schwer, weil dich die Stars - geradde bei Bayern - über KH und besonders UH halt ausspielen, wenn du diesen keine tragende Rolle in jedem Spiel gibst.

    Wenn Nagelsmann über Fussball spricht,zB seine Idee von Fussball, das hat schon Hand und Fuß, das ist nicht dieser populistische Stammtischtalk, das ist detallierte Taktik.


    Ein Grundsatz bei ihm ist zB, dass das Zentrum immer sehr gut besetzt ist, um schnell ins Gegenpressing kommen zu können, der Gegner nicht kontern kann.

    Der Nachteil, dass er mit weniger Breite so natürlich auch den Gegner nicht so breit zieht, wenn Nagelsmanns Teams den Ball haben, den nimmt er in Kauf, weil die Vorteile ihm wichtiger sind.

    Die Außenbahn besetzt seiin Team dann meist nur in der vordersten Linie mit je einem Spieler (oft auf einer Seite der AS, auf der anderen der AV, während der andere AV ins Zentrum schiebt.)

    Das ist schon was anderes, als es im Sommermärchen war, wo man mit Ball sehr breit stehen wollte (Jögis Faust-Metapher).

    etc.

    Das macht schon Spaß, ihm da mitunter zuzuhören, wenn er da detaillierter über seine Idee von Fussball spricht. Auch und gerade, weil er auch die Nachteile anspricht (und damit eben weiß) und die Argumente dann eben gewichtet.

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  • Etwas off topic, aber für mich ist Löw, Thomas Müller, und Hummels ein klassisches Beispiel, was passiert wenn man den "richtigen" Zeitpunkt verpasst um "Schluß zu machen! Meiner Meinung nach, hätten sie nach der WM 2014 so wie Lahm, oder spätestens nach der EM 2016, wie Schweinsteiger mit der National Mannschaft Schluß machen sollen.

    Thomas Müller war 24, Mats Hummels 25 als sie Weltmeister geworden sind. Aus welchem Grund genau hätten die beiden nach der WM 2014 (oder auch der EM 2016 mit dann 26 bzw. 27 Jahren) ihre Karriere in der Nationalmannschaft beenden sollen?


    Es war ja zum damaligen Zeitpunkt auch nicht unbedingt absehbar, dass man in den darauffolgenden Jahren so dramatisch abstürzen würde.