Hallo alle miteinander,
hier wird mal fachlicher Rat benötigt.
Unser Sohn, knapp sieben Jahre alt, wechselte im Sommer von der G- in die F-Jugend. Wir als Eltern, mittel bis wenig Fußballbegeistert, Sohn schon sehr früh auf den Ball fixiert, keine Ahnung woher er das hat. Allerdings ist er in unseren Augen eher mäßig talentiert. Unser Sohn ist nicht der allerschnellste, Reaktionsvermögen naja, Körperspannung lässt auch eher zu wünschen übrig, hält sich aus Zweikämpfen überwiegend heraus. Also alles nicht unbedingt top Voraussetzungen fürs Fußballspielen. Trotzdem spielt er mit Freude, geht zweimal die Woche ins Training und kickt auch sonst mit Freunden auf dem Schulhof, im Urlaub am Strand und wo immer es geht, was für uns erst einmal das wichtigste überhaupt ist.
Und nun zum eigentlichen Problem: er geht hier im Dorfverein trainieren. Die F-Jugend hat 6 Trainer, wovon fünf ihre eigenen Kinder im Team haben. Ein Trainer trainiert die F1, die anderen die F2. Stehen Spiele an (F2) sind diese fünf Kinder selbstverständlich gesetzt, völlig unabhängig vom Leistungsvermögen. Dazu nimmt man noch 5-6 starke Kinder mit und das wars. Der Rest darf mal ran, wenn einer ausfällt. Was nicht so häufig der Fall ist. Die Ankündigung dieser Spiele findet in extra dafür angelegten WhatsApp Gruppen statt, damit auch nicht jeder mitbekommt, dass Spiele anstehen. Von den sechs Spielen, die bisher stattgefunden haben, stand unser Sohn einmal im Team, für vielleicht 10 min. Dass man da keine sportliche Leistung erwarten kann, ist wahrscheinlich klar.
Inzwischen sieht das Training leider auch so aus. Zwei Trainer trainieren inzwischen die F2 und ein bis zwei weitere die „Resterampe“. Wenn wir uns so das ein oder andere Mal das Training anschauen, fragen wir uns inzwischen, wie die schwächeren hier eigentlich den Anschluss finden sollen? Zwischen dem Training der F2 und der Schwächeren scheint es doch einen recht großen Unterschied zu geben. Während die F2 sehr viel Zweikämpfe trainiert, schiebt die „Resterampe“ Pässe. Dafür stehen 10-12 Jungs hintereinander und warten, dass sie dran sind. Dass sich Nr. 9-12 irgendwann die Bälle auf die Köppe drischt, kann man ja schon fast nachvollziehen. Und die Trainer setzen sich dann auf den Boden und warten, dass sich das Knäuel von alleine wieder auflöst. Aber warum sollte es? Es macht doch viel mehr Spaß als sinnlos in der Reihe stehen.
Unser Sohn ist inzwischen recht frustriert, er bekommt ja auch mit, dass Spiele stattgefunden haben und er nicht dabei war, da mehrere seiner Klassenkameraden auch in seiner Mannschaft sind.
Was würdet ihr tun? Ehrlich gesagt ist das überhaupt nicht die Vorstellung, die wir von Kinderfußball haben und würden unseren Sohn gerne dort rausnehmen. Dieses Konzept der Bevorzugung sagt uns so gar nicht zu. Dann soll er lieber in der Zeit auf den Bolzplatz gehen, da hat er wahrscheinlich mehr davon. Im Nachbarort gibt es einen Verein, der nicht nach Leistung aufstellt. Dort dürfen alle Kinder gleichmäßig spielen, unabhängig vom Talent. Leider sind die im Moment voll und nehmen niemanden mehr auf. Sollen wir unseren Sohn im Verein lassen und darauf warten, dass im Wunschverein ein Platz frei wird? Oder rausnehmen und erstmal vereinslos bleiben?
Vielleicht könnt ihr uns ein paar Tips geben.