Wettkampfstrukturreform im Kinder- und Jugendfußball

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    • Da Sie gerade #16 veröffentlicht haben, ist meine Frage teilweise schon beantwortet. Liegen hierzu auch schon Pilotprojekte und Erfahrungen bei der U12-U15 vor?

    Sind da die NLZs auch Unterstützer dieser Spielform? (ich spreche da auf h) "Förderligen" in der Spielordnung des BFV an)

    Vielen Dank für diese Frage!


    In Bezug auf die U12-U15 liegen von meiner Seite aus Erfahrungen aus dem Ausland vor, jedoch keine eigenständig abgesicherten empirischen Studien. Dies ist etwas, was wir ggf. zukünftig in Angriff nehmen werden.


    In Deutschland gibt es zahlreiche NLZ, die das Konzept seit Jahren unterstützen. Nachfolgend eine Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzt:

    • NLZ SC St. Pauli
    • NLZ TSG Hoffenheim
    • NLZ Hannover 96, insbesondere die angeschlossene Fußballschule
    • NLZ 1. FC Schalke 04
    • NLZ HSV
    • NLZ SpVgg Greuther Fürth, insbesondere die angeschlossene Fußballschule
    • NLZ 1. FCN, insbesondere über Schulprojekt FC Niño

    Wahrscheinlich sind es wesentlich mehr, viele haben auf ein Signal des Verbandes gewartet und gehen nun mit dem Trend

  • Matthias Lochmann : Danke für Ihre Antwort

    Die Frage in Bezug auf die NLZs bezog sich auch auf den Altersbereich U12-15. Der Punkt h) wurde ja durch diese in der Jugendspielordnung aufgenommen:

    "h) Förderligen: Für die Bundesliga Nachwuchsleistungszentren können vom VJA für die U 13 und U 14 Junioren Förderligen eingerichtet werden."


    Eine weitere Frage zu diesem Bereich: Was hat Sie dazu bewogen die U14 und U15 zu unterscheiden? U6/7 (G-Jugend), U8/9 (F-Jugend), U10/11 (E-Jugend) und U12/13 (D-Jugend) deckt sich mit dem bisherigen System. In der C-Jugend hätten wir 2 unterschiedliche Spielformen.


    Im Bereich G-, F- und E-Jugend (FUNino, FORMino, 5) bin ich ein "Jünger" von Horst Wein und Ihnen - hier gehe ich auch davon aus, dass es sich durchsetzen wird, weil auch die NLZs mitmachen oder in diesem Bereich teilweise keine eigenen Mannschaften anbieten. Im Bereich D- und C-Jugend sehe ich das allerdings noch nicht, deshalb meine Fragen hier.


    Falls Sie sich hier auf den Kinderfußball konzentrieren wollen, kann ich auch mit ein Antwort: "Darum kümmern wir uns in 5 Jahren." leben. Danke.

  • Vielen Dank für diese Fragen!


    Die Fragen zur Spielordnung und die Punkte dort außerhalb der Thematiken G-E Jugend bitte ich an Florian Weißmann, den Vorsitzenden des VJA des BFV zu richten.


    Es geht darum einen Stufenplan zu etablieren, der zum 11 gegen 11 bis zum 15 Lebensjahr führt, da ab diesem Alter die psycho-/physischen Entwicklungsmerkmale des Menschen so ausgebildet sind, das die Komplexität des 11 gegen 11 angemessen bewältigt werden kann. Das Konzept G, F, E, D, C, B, A ist historischer Natur. In den Leistungszentren ist dies schon lange aufgebrochen. Dort wird jahrgangsweise gearbeitet, wie in Schulklassen. Noch sinnvoller ist es nach Entwicklungsstand zu gehen und Kinder mit gleicher physischer sowie technisch/taktischer und mentaler Leistungsstärke in Gruppen zu trainieren und spielen zu lassen. Dies zu steuern und zu organisieren ist jedoch komplex und kollidiert an vielen Stellen mit der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit. Unser Vorschlag ist daher ein Kompromiss aus reiner Lehre und bestehender Struktur.

  • Vielen Dank das Sie hier das Thema auch mal mit Fakten belegen. ich war erst skeptisch als ich mir das Buch von Horst Wein zugelegt habe, bin jedoch begeistert und lasse 1 x die Woche meiner E-Jugend danach trainieren und das Buch deckt die Grundlagen ab für die Kids von 6-12 Jahren. Leider haben wir im Verein nicht genug Minitore und müssen entweder Hütchen nehmen oder Stangentore und das macht natürlich weniger Gaudi als auf ein Minitor mit Netz auf den ersten Blick. Als Trainer sind mir die Minitore zu teuer und die günstigen von Aldi oder Lidl fliegen beim ersten Schuss oder Gegenwind über den Platz. Hier muss der Verband mit den Verein etwas unternehmen. Mann sollte den Verein hochwertige Tore subventionieren, damit genug angeschafft werden können oder mit einem Hersteller günstige Konditionen aushandeln, damit auch finanzschwache Vereine sich diese anschaffen können und nicht nur NLZ die ja sowieso bestens ausgerüstet sind.

    Ich denke mit der Reform entschärft man gewaltig auch das Konfliktpotential mit Eltern und Trainer, da diese ja automatisch selektiere müssen zum Punktspielbetrieb.


  • Noch sinnvoller ist es nach Entwicklungsstand zu gehen und Kinder mit gleicher physischer sowie technisch/taktischer und mentaler Leistungsstärke in Gruppen zu trainieren und spielen zu lassen. Dies zu steuern und zu organisieren ist jedoch komplex und kollidiert an vielen Stellen mit der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit. Unser Vorschlag ist daher ein Kompromiss aus reiner Lehre und bestehender Struktur.

    Hallo Herr Lochmann,


    Erstmal vielen Dank, dass sie sich die Zeit nehmen hier im Forum Fragen zu beantworten.


    A) Sie lassen ja bereits anklingen, dass eine Differenzierung des Spielbetriebs nicht nur anhand des Alters, sondern auch anhand der individuellen Spielfähigkeit sinnvoll sein kann. Gibt es denn konkrete Konzepte wie eine solche "aufwendigere" Wettkampfgestaltung aussehen könnte?


    B) Desweiteren schreiben sie, dass das 11 gegen 11 als Ziel-Spielform bei den 15-Jährigen angedacht. Bezieht sich dieses Alter ihrer Meinung nach auf einen Spieler im Leistungssport oder im Breitensport? Anhand welcher Erkenntnisse bzw. Kriterien nennen sie genau dieses Alter als idealen Zeitpunkt für die Einführung des 11v11. Meiner Erfahrung nach sind bereits jüngere Spieler (zumindest auf einem gewissen sportlichen Niveau) in der Lage das "große Spiel" kognitiv zu umreissen. Die meisten NLZ spielen ja bereits in der U13 hauptsächlich auf Großfeld.

  • Vielen Dank das Sie hier das Thema auch mal mit Fakten belegen. ich war erst skeptisch als ich mir das Buch von Horst Wein zugelegt habe, bin jedoch begeistert und lasse 1 x die Woche meiner E-Jugend danach trainieren und das Buch deckt die Grundlagen ab für die Kids von 6-12 Jahren. Leider haben wir im Verein nicht genug Minitore und müssen entweder Hütchen nehmen oder Stangentore und das macht natürlich weniger Gaudi als auf ein Minitor mit Netz auf den ersten Blick. Als Trainer sind mir die Minitore zu teuer und die günstigen von Aldi oder Lidl fliegen beim ersten Schuss oder Gegenwind über den Platz. Hier muss der Verband mit den Verein etwas unternehmen. Mann sollte den Verein hochwertige Tore subventionieren, damit genug angeschafft werden können oder mit einem Hersteller günstige Konditionen aushandeln, damit auch finanzschwache Vereine sich diese anschaffen können und nicht nur NLZ die ja sowieso bestens ausgerüstet sind.

    Ich denke mit der Reform entschärft man gewaltig auch das Konfliktpotential mit Eltern und Trainer, da diese ja automatisch selektiere müssen zum Punktspielbetrieb.

    Vielen Dank für diese Anmerkung!


    Eine sehr wichtige Grundlage für eine optimale Talentförderung bildet ein intaktes Beziehungsgeflecht zwischen Kindern, Trainern und Eltern. Die Hauptkonfliktlinie ergibt aus der ungleichen Verteilung der Spielzeitanteile im aktuellen System. Diese Konfliktlinie verschwindet in dem von uns pilotierten Ligen vollständig, da der strukturelle Organisationsrahmen und das Regelsystem der Spiele gleiche Spielzeiten für alle Kinder erzeugt. Wir sprechen daher auch von einem "Instrument zur Beseitigung massiver Ungleichbehandlung"!


    Für die Anschaffung der Tore haben wir ebenso Lösungen entwickelt. Zunächst haben wir ca 10 unterschiedliche Tormodelle erprobt, so dass wir inhaltlich getriebene Empfehlungen geben konnten. Dann haben wir in einen Schlüssel entwickelt, der eine Aussage dazu macht welche Anzahl Tore zunächst für den Festivalbetrieb pro Teilnehmerverein benötigt werden. Wir konnten dann durch eine Sammelbestellung des von uns favorisierten Produktes den Preis von 119 Euro pro 2 Tore auf 60-70 Euro pro zwei Tore senken:

    • 1 Team = 2 Tore = ca. 60 Euro
    • 2 Teams = 4 Tore = ca. 120 Euro
    • 3 Teams = 6 Tore = ca. 180 Euro

    In einem nächsten Schritt haben wir dann nach diesem Modell den Fußballkreis München im Jahr 2017/18 mit 750 Toren beliefert. Seither laufen die Festivals so ab, dass die Teilnehmervereine nach dem Schlüssel oben die Tore zu den Festivals mitbringen. Den gleichen Ansatz haben wir ebenso in Erlangen als auch in Berlin-Brandenburg implementiert.


    Ein weiterer Ansatz, den wir ganz zu Beginn verfolgt haben, bestand darin, dass ich seitens des Lehrstuhls 5000 Euro investiert habe um eine ausreichende Anzahl an Toren in den Pilotligen in Erlangen und Nürnberg leihweise mit Toren auszustatten. Mit dieser kostenlosen Leihstellung haben die Ausrichtervereine dann Festivals durchgeführt bei denen sie Einnahmen durch Abverkauf von Kaffe und Kuchen in Höhe von 3,8 Euro pro Teilnehmerkind erzielt haben. Da unsere Organisation stets 2 Festivals hintereinander vorgesehen hatte, ergaben sich daraus Einnahmen in Höhe von = 130 Kinder x 3,8 Euro pro Kind = 494 Euro. Dieses Geld wurde dann wiederum eingesetzt um Tore, Bälle, Hütchen und Leibchen zu kaufen.


    Als dritten Ansatz haben wir Flyer für die Vereine erstellt, mit denen Sie auf lokale Unternehmen im Ort des Vereins zugehen konnten. In diesen Flyern haben wir erklärt was wir machen und welche Vorzüge auch für lokale Unternehmen daraus resultieren können. Auch hier war das Ergebnis positiv in dem Sinne, dass die Unternehmen grundsätzlich bereit sind die Tore als Sponsoring zu zahlen.


    Eine weitere Möglichkeit ist die Kooperation mit ortsansässigen Grundschulen. In Bayern gibt es das Programm "Sport nach 1". Hier stellen Grundschulen und Vereine gemeinsame Anträge auf Förderung von Personal- und Sachkosten beim Ministerium. Damit wurde es möglich Minitore über die Grundschulen anzuschaffen und diese dann von Grundschulen und Vereinen nutzen zu können.


    In allen Pilotligen konnten wir feststellen, dass das Thema "Toranschaffung" keine wirkliche Hürde darstellt. Daher geht auch in Bezug auf das Thema "Infrastrukturelle Voraussetzungen" die Diskussion in den social media Kanälen und in der Presse an der Wirklichkeit der Pilotligen komplett vorbei.

  • Matthias Lochmann ersteinmal vielen Dank, das hier im Forum faktisch so detailliert darzulegen.

    Hier gibt es sicherlich viele, die sich ohnehin damit beschäftigt haben und es auch in die Breite tragen. jedenfalls mehr als -da draußen-

    Zur Aufzählung der NLZ. Es gibt darüberhinaus noch mehr NLZ die schon in den Ausbildungsgrundsätzen -nach den Grundsätzen von H.Wein- ausbilden.


    Für mich bleibt es in der Breite das größte Problem, das sich nicht inhaltlich damit auseinandergesetzt wird, sondern Scheindiskussionen geführt werden, die zermürbend sind (Torspielerausbildung, Kosten Tore etc. etc. etc.).

    Für mich selbst ist und bleibt es einfach. Ich habe den Vergleich zwischen Funino Kids seit fast 4 Jahren und nicht Funino Kids in meiner D Jugend. Ich weiß das es verschiedenste weiche Faktoren gibt, die diesen Vergleich beeinflussen/verwässern,

    aber der Unterschied (sowohl in Spielerischer als auch technischer Ausbildung) bleibt trotz dieser Faktoren ein gewaltiger.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Matthias Lochmann


    Ich habe mich nun über eine längere Zeit inhaltlich mit dem Thema Funino auseinandergesetzt und bin inhaltlich vollkommen überzeugt.


    Meine Kritikpunkte setzen in der breiten Umsetzung an.


    Ich sehe die einzige Möglichkeit Funino zum Erfolg zu führen, in einer alternativlosen Umsetzung verbunden mit einer breit angelegten Aufklärungskampagne. Wichtig ist hierbei, dass nicht nur interessierte Trainer adressiert werden, sondern das gerade der Elternschaft und den Verantwortlichen in den Vereinen inhaltliche Vorteile des Funino nähergebracht werden.


    Heute ist Funino in meinem sportlichen Umfeld noch entweder unbekannt, das Hirngespinst von Idealisten oder aber diese "Geschichte aus Bayern". Auf dieser Grundlage ist dieses Konzept für Trainer nur sehr schwer umzusetzen, die Alternativen für Spieler und Eltern sind einfach sehr zahlreich.


    Ein weiterer Punkt wäre die Unterstützung des Verbandes. Die Vereine und Trainer können das finanziell, aber vor allem inhaltlich nicht stemmen.

    Meinem Eindruck nach ist Funino mit all seinen Vorteilen keineswegs so verbreitet wie es wünschenswert wäre oder wie dieses Forum es suggeriert.


    Ich trainiere seit ca. 1,5 Jahren die G-Jugend eines Vereins, der sich seine Plätze teilweise mit einem verbandsbetriebenen SportCentrum teilt. Der Verband besitzt 5 Plätze und für diese Plätze existieren 8 alte Minitore, von denen keines ein intaktes Netz besitzt. Spricht man Vertreter des Verbands auf diesen Umstand an, kommt gleichgültiges Schulterzucken oder es wird vermittelt, dass man erstmal abwarten müsse ob diese "Geschichte denn überhaupt kommt."

    An diesem Ort werden Trainer bis hin zur A-Lizenz ausgebildet und Funino spielt absolut keine Rolle.

    Mein Kampf für Minitore und die Umsetzung des Funino wird innerhalb meines Vereines maximal belächelt und mir wurde schon ein Umzug nach Bayern nahegelegt.


    Diese Stimmung muss, aus meiner Sicht, massiv bearbeitet und beeinflusst werden um überhaupt die Möglichkeit zu schaffen, Funino sinnvoll umzusetzen. Die Trainer, die aktuell in den Vereinen arbeiten, haben in unserer Region weder die fachliche Qualifikation noch die Unterstützung um hier den Kampf für diese neue Idee zu führen. Ganz im Gegenteil, sie wissen nicht einmal das es Funino gibt oder sie wissen nicht wofür es eigentlich steht.


    Ich verstehe ihren Ansatz der eigenständigen Forschung, bin aber vollkommen überzeugt davon, dass die praktische Umsetzung am Ende nur mit massivem inhaltlichen und finanziellen Einsatz des Verbandes zum Erfolg werden kann.


    Sind Schritte in diese Richtung mit dem DFB und allen Landesverbänden geplant und möglich?

  • Hallo Herr Professor Lochmann,


    ich habe mich dsbzgl wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Deswegen habe ich einige Anschlußfragen:


    1. Können Sie nachvollziehen, dass es für einen breiten Teil der Kinder, Eltern und auch der "Zufallstrainer", die zu kleineren Vereinen kommen, nicht um eine optimale Ausbildung, sondern primär um die Vermittlung von Freude am Fußballspiel geht?

    (Ich will das nicht verallgemeinern, aber das ist zumindest in meinem Umfeld meine persönliche Erfahrung)


    2. Können Sie nachvollziehen, wenn Kinder, die vielleicht nicht so viele Ballkontakte wie andere haben, denn dennoch unglaublich viel Spaß am Fußball spielen haben, weil sie Teil eines Teams (und nicht mehrerer Dreier/Vierer Teams) sind, sondern im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Erfolg des Teams beigetragen haben?


    3. Können Sie nachvollziehen, dass ich als Trainer keine überspannten Ambitionen bzgl Ausbildung der Kinder habe, deshalb dem Wunsch von Kindern und Eltern gerne entspreche und Fußball mit Torwart auf jeweils ein Tor spielen lasse?


    4. Ist es wirklich Kind-gerecht, Kindern, die "klassisch" Fußball spielen wollen, das Fußballspiel absichtlich vorzuenthalten?#


    5. Im Champions League Modus wird zunächst selektioniert. Durch welche Maßnahmen wird die Lücke zwischen entwickelten Kindern und weniger entwickelten Kindern geschlossen?

  • Drei Anschlußfragen:


    6. Ist es nicht ein wunderbares Erlebnis für eine Mannschaft, wenn sie einmal ZUSAMMEN die goldene Ananas gewinnt?


    7. Haben sie einmal miterlebt, dass im Falle des Gewinns der Ananas sich das gesamte Team freut, auch die, die an dem Turnier vielleicht nicht aufgestellt waren oder nur unterdurchschnittliche Einsatzzeiten hatten?


    8. Ist es gerecht, wenn bspw in einer U10 Mannschaft die Kinder, die bereits 3 Jahre spielen, nur gleiche Einsatzzeiten bekommen wir Kinder, die erst seit ein paar Wochen zur Mannschaft dazugestoßen sind?

  • EnterTrainer & Fechter , ich bin zwar nicht Matthias Lochmann aber um deine Fragen zu Beantworten reichen einige Jahre im KIFU aus bzw. sind sie schon philosophischer Natur die nie 100% korrekt beantwortet werden können...


    1. Schließt das eine das andere aus? Wenn ich schon dem Aufwand betreibe 2 oder 3 mal die Woche zum Fußball zu gehen kann ich ja was sinnvolles draus machen, oder? Münze die frage auf alles andere (Schule, Beruf, weitere Sportarten und Hobbys) um und du wirst sehen das sei komplett Sinn frei ist. Wenn das der Anspruch ist wäre es einfacher und billiger sich auf einer Wiese zu treffen und die Kids herumtollen lassen.
    2. was spricht dagegen den Spaß herzunehmen um das Maximum aus den Kinder herauszuholen? Möchte sehen wenn du im KIGA so eine Antwort bekommst wie zb. "Es werden nur diejenigen gefordert und gefördert die sich auch aufdrängen und die ruhigen und stillen können sich ja mit den andern mitfreuen wenn sie möchten..."
    3. Dann bist du fehl am Platz, du hast eine gewisse Verantwortung übernommen und wenn du nicht bereit bist dieser gerecht zu werden ist es nicht das richtige. Gegenfrage, was machst wenn der Freiwillige Feuerwehrmann beim Hausbrand auf einmal zu dir sagt "Eigentlich habe ich keine Ambitionen Brände zu löschen, ich höre viel lieber das Folgetonhorn, mir gefällt das Blaulicht und ich finde es geil die Uniform zu tragen"
    4. Wer fordert es wirklich Eltern, Trainer oder Kinder?
    5. Jeder spielt gegen Gleichgesinnte und ist nicht hoffnungslos über- oder unterfordert.
    6. Ist ein 3er, 4er oder 5er Team keine Mannschaft? Was spricht dagegen ein U8 Team aus 20 Kinder bei 6+1, in zwei U8 Teams zu je 10 Kindern bei 4+1 zu teilen außer das die 20 Kinder in 2 Teams alle auf die gleiche Spielzeit kommen bei gerechtem Wechsel im Vergleich zu 20 Kinder beim 6+1. Die zwei 10er Teams bei 4+1 sind mehr Team als die 20 Kinder in einem Team bei 6+, spreche aus Erfahrung.
    7. Wieder aus der Erfahrung gesprochen weil wir es wie im punkt 6 machen. Ja es freuen sich alle mit, auch das zweite 8er Team kommt sogar mit Trommeln zum Supporten ohne je eine Minute gespielt zu haben und feiert dann genauso mit dem Team das gespielt hat.
    8. Verallgemeinert kann man das sicher nicht mit JA beantworten, jedoch gibt es zu jeden Topf einen Deckel. Steht immer in Relation wie ambitioniert ein Verein ist.
  • EnterTrainer & Fechter , ich bin zwar nicht Matthias Lochmann aber um deine Fragen zu Beantworten reichen einige Jahre im KIFU aus bzw. sind sie schon philosophischer Natur die nie 100% korrekt beantwortet werden können...


    1. Schließt das eine das andere aus? Wenn ich schon dem Aufwand betreibe 2 oder 3 mal die Woche zum Fußball zu gehen kann ich ja was sinnvolles draus machen, oder? Münze die frage auf alles andere (Schule, Beruf, weitere Sportarten und Hobbys) um und du wirst sehen das sei komplett Sinn frei ist. Wenn das der Anspruch ist wäre es einfacher und billiger sich auf einer Wiese zu treffen und die Kids herumtollen lassen.
    2. was spricht dagegen den Spaß herzunehmen um das Maximum aus den Kinder herauszuholen? Möchte sehen wenn du im KIGA so eine Antwort bekommst wie zb. "Es werden nur diejenigen gefordert und gefördert die sich auch aufdrängen und die ruhigen und stillen können sich ja mit den andern mitfreuen wenn sie möchten..."
    3. Dann bist du fehl am Platz, du hast eine gewisse Verantwortung übernommen und wenn du nicht bereit bist dieser gerecht zu werden ist es nicht das richtige. Gegenfrage, was machst wenn der Freiwillige Feuerwehrmann beim Hausbrand auf einmal zu dir sagt "Eigentlich habe ich keine Ambitionen Brände zu löschen, ich höre viel lieber das Folgetonhorn, mir gefällt das Blaulicht und ich finde es geil die Uniform zu tragen"
    4. Wer fordert es wirklich Eltern, Trainer oder Kinder?
    5. Jeder spielt gegen Gleichgesinnte und ist nicht hoffnungslos über- oder unterfordert.
    6. Ist ein 3er, 4er oder 5er Team keine Mannschaft? Was spricht dagegen ein U8 Team aus 20 Kinder bei 6+1, in zwei U8 Teams zu je 10 Kindern bei 4+1 zu teilen außer das die 20 Kinder in 2 Teams alle auf die gleiche Spielzeit kommen bei gerechtem Wechsel im Vergleich zu 20 Kinder beim 6+1. Die zwei 10er Teams bei 4+1 sind mehr Team als die 20 Kinder in einem Team bei 6+, spreche aus Erfahrung.
    7. Wieder aus der Erfahrung gesprochen weil wir es wie im punkt 6 machen. Ja es freuen sich alle mit, auch das zweite 8er Team kommt sogar mit Trommeln zum Supporten ohne je eine Minute gespielt zu haben und feiert dann genauso mit dem Team das gespielt hat.
    8. Verallgemeinert kann man das sicher nicht mit JA beantworten, jedoch gibt es zu jeden Topf einen Deckel. Steht immer in Relation wie ambitioniert ein Verein ist.

    So richtig überzeugen mich diese Kommentare nicht, da sie praktisch nicht auf meine Fragen eingehen.


    1. Beim Fußball geht es eben nicht darum, etwas Sinnvolles zu machen. Freude steht an erster Stelle. Das hat mit sinnvoll nix zu tun und ist deshalb schon gar nicht mit Schule oder Beruf vergleichbar


    2. Zum Glück müssen wir aus den Kindern gar nichts herausholen; wenn jemand ein Kind nicht immer gleiche Anteile im Spiel hat, heißt das nicht, dass es nicht an anderer Stelle (Freundschaftsspiele, Einzeltraining...) gefördert wird


    3. Meine Kinder und Eltern würden nicht unterschreiben, dass ich fehl am Platz bin. Freude am Spiel als oberste Zielsetzung ist legitim, es gibt keine Brände, die zum Wohl der Allgemeinheit/des Vereins gelöscht werden müssen.


    4. Definitiv als zu allererst die Kinder, die beschweren sich bei mir schon über zu viel Funino im Training.


    5. Wiederum keine Antwort auf meine Frage. Meine Gegenthese lautet: Spielen zusammen mit Besseren oder Schlechteren aus der eigenen Mannschaft ist förderlich für verschiedene Aspekte der fußballerischen Entwicklung


    6. Hier gebe ich Dir zum Teil recht: Über Alters-angepasste Mannschaftsgrößen kann man reden


    7. Es ist eben bei Fußball etwas Anderes als, wenn sich ein gesamtes Leichtathletik Team auf der Tribüne über eine Einzelmedallie im Marathon freut.


    8. Was denn nun? Das Topf/Deckel Zitat versehe ich nicht

  • -Definitiv als zu allererst die Kinder, die beschweren sich bei mir schon über zu viel Funino im Training.-

    Dann lass es doch bitte. Du bist funino gegner, deine kinder ergo auch. Du bist dienstleister der Eltern anscheinend auch derer mit weniger Spielzeit, da die akzeptieren das die anderen -besseren- mehr förderung verdient haben.( komische Einstellung m.e.)Akzeptiere aber bitte das es Menschen gibt die es schaffen das ihre kids funino lieben. Das sind -für mich- eher die dienstleister der kinder. Meine kids wollten in der f kein abschlussspiel mehr. Nur noch -das auf die 4 tore- ... die eltern waren übrigens auch skeptisch. Ich wollte hier nichts mehr ausserhalb der Beantwortung von matthias Lochmann schreiben. Aber sorry manches nervt mich wirklich. Lass es doch bleiben und fertig.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()

  • -Definitiv als zu allererst die Kinder, die beschweren sich bei mir schon über zu viel Funino im Training.-

    Dann lass es doch bitte. Du bist funino gegner, deine kinder ergo auch. Du bist dienstleister der Eltern anscheinend auch derer mit weniger Spielzeit, da die akzeptieren das die anderen -besseren- mehr förderung verdient haben.( komische Einstellung m.e.)Akzeptiere aber bitte das es Menschen gibt die es schaffen das ihre kids funino lieben. Das sind -für mich- eher die dienstleister der kinder. Meine kids wollten in der f kein abschlussspiel mehr. Nur noch -das auf die 4 tore- ... die eltern waren übrigens auch skeptisch. Ich wollte hier nichts mehr ausserhalb der Beantwortung von matthias Lochmann schreiben. Aber sorry manches nervt mich wirklich. Lass es doch bleiben und fertig.

    Ich kann mit Deinem polarisierendem Statement nichts anfangen:


    Ich bin gegen Funino als Wettbewerb jenseits der Bambini, erlaube mir aber, es im Training anzuwenden. Wieviel Kinder sind zu Euch in den Verein gekommen, weil sie im Wettbewerb Funino spielen wollten? Natürlich kann man es schaffen, dass alle mit ausschließlich Funino klarkommen, wenn man nix Anderes anbietet, aber dazu müssen Kinder bzw Eltern umerzogen werden. Warum soll ich mich an so einer Umerziehung (...schaffen, das ihre Kids Funino lieben"...) beteilgen? Dass bei mir ausschließlich die Besseren gefördert werden, nur weil wir nicht im Funino Modus spielen, ist eine Unterstellung, die einfach nicht stimmt. Über die Saison verteilt erhalten alle Kinder bei mir mithilfe von Spielen jenseits der Liga und mithilfe einer Teilnahme an weniger stark besetzten Turnieren annähernd gleiche Spielzeit.


    "Aber sorry manches nervt mich wirklich. Lass es doch bleiben und fertig."


    Soll ich das als Maulkorb verstehen? Wenn dem so ist, dann höre ich auf, hier zu posten, aber dann sollten sich die Funino-Jünger nicht wundern, wenn aufgrund derartiger Methoden, nämlich der Verweigerung einer kritischen Auseinandersetzung Funino keine breite Akzeptanz finden wird.

  • nein sollst du nicht. Wenn deine kids funino nervt lass es einfach. Für mich gehört dazu kindern sinn und zweck an jeglichen spielformen zu vermitteln und kein kind nervt mein training...

    Mit dem Eingangszitat bin ich auf Deinen Post eingegangen.

    Wenn dem so ist, dann höre ich auf, hier zu posten, aber dann sollten sich die Funino-Jünger nicht wundern, wenn aufgrund derartiger Methoden, nämlich der Verweigerung einer kritischen Auseinandersetzung Funino keine breite Akzeptanz finden wird.

    Deine Schlußfolgerung geht deshalb am Ziel vorbei. Die kritische Auseinandersetzung passiert hier im Thread durch Matthias Lochmann. Ich befürchte aber das Trainer die Funino per se ablehnen, ohnehin nicht daran interessiert sind,

    sich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Eine breite Akzeptanz erfordert m.e. das Hinterfragen auch von sich selbst und seinen Handlungsweisen. Die -Funino Jünger- wie Du sie bezeichnest, die ich persönlich kenne, sind ausschließlich Menschen/Trainer die reflektiv arbeiten und sich und Ihr Training ständig hinterfragen. Die haben Funino nicht mit der Muttermilch aufgesogen, sondern haben das als ausbildungstechnisch besten Weg für sich und vor allem Ihre Kids entdeckt. KEiner dieser MAnnschaften bei uns im Kreis hat mit Kindern zu kämpfen, die das Training als -nervig- empfinden. Außerdem sind es nach meinen Erfahrungen bei uns im Kreis (6 Jugenden die ich kenne praktizieren das mittlerweile im Training) alles vom ambitionierten C Lizenz Trainer bis zum A Lizenz Trainer am STP der das unterstützt und/oder umsetzt bzw. vehement in seinen Verein trägt(weil er z.b. eine C Jugend trainiert).

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()

  • So richtig überzeugen mich diese Kommentare nicht, da sie praktisch nicht auf meine Fragen eingehen.

    welche Antworten willst haben ? Der Großteil deiner Fragen ist mit keiner Statistik zu belegen weil sie philosophischer Natur sind. Ok, ich versuche es nochmals aber diesmal in Kurzform

    1. Fußball ist Sinnvoll weil, es das Körper Gefühl schult, den Charakter bildet und zusätzlich etwas gesundes für den Körper getan wird(Abhängig vom Ausmaß) .
    2. warum willst du ein zusätzlich Aufwand betreiben um den Kindern die gleiche Chance zu bieten wenn du das alles mit einer Übung, Spielform erledigen kannst. Einerseits sagt du das du keine Ambitionen hegst die Kinder auszubilden anderseits betreibst Mehraufwand um allen gerecht zu werden??? klingt eher nach Schildbürger verhalten für mich?!
    3. Ok, aber zu sagen ich hege keinen Ambitionen den Kinder die richtige Ausbildung zukommen zu lassen ist für mich Arbeitsverweigerung. Dann bist du am platz den du solltest ja nach Vorgabe des Verbandes die Kids ausbilden, oder nicht?
    4. Wie alt sind dein Kinder? Es zwingt dich ja niemand Funinio zu trainieren. Ich habe noch nie nach Buch trainieren lassen, einzig das Prinzip mit den 4 Toren habe ich übernommen, alles andere an die Kids angepasst. Ich habe auch zum ende hin das Abschlussmatch auf "große (3x1,6m)" Tore spielen lassen weil es den Kids wichtig war. So war es immer gerecht aufgeteilt und alle waren glücklich. gibt es nicht die Möglichkeit des Mittelwegs? Gibt es immer nur schwarz und weiß? Wie wäre es mal mit grau?
    5. Ja und nein. Die Gefahr hier Frust zu schieben weil die einen eben unter- bzw. überfordert sind ist weit höher. Außerdem findest du nie 10 Kinder in einem Team die den gleichen Entwicklungsstand haben. den Gibt nicht mal im Profifußball! Gerade in jungen Jahren sind die unterscheide so massiv, entweder groß und plump oder klein und wendig. die wenigsten großen sind nicht plump und die wenigsten kleinen können ihren Körper richtig Einsetzen aber wenn da welche sind kann man die gegeneinander spielen lassen, denn die profitieren dann voneinander. Und der Großteil der beides noch nicht richtig kann darf sich dann gegen die andern mit seinen Waffen versuchen. So hast du auch ein normales Gefälle in einer gewissen Toleranzgrenze ohne das jemand Frust schiebt.
    6.   
    7. Wie gesagt ich kann dir nur aus der Praxis erzählen wo sich auch der teil des Team mitfreut welches nicht am Turnier teilnimmt weil sie eben gemeinsam trainieren und sich trotzdem als ein großes Team sehen U8 A und U8B. Zwei Teams in einem Jahrgang aber trotzdem treten sie als geschlossene Einheit auf. Das ist aber dann auch der Verdienst des Trainerteams, als Selbstverständlich kann und darf ich das nie betrachten weil viele Eltern nie Mannschaftssport betrieben haben und diese werte den Kindern auch nicht mitgeben/vermitteln können. Großfamilien +2Kinder schaffen das auch noch weil die funktionieren auch nur als Team
    8. Topf/Deckel. --> Nicht jeder Deckel passt auf jeden Topf (zu groß oder zu klein)und genauso ist es auch mit Spielern, nicht jeder passt in jedes Team weil eben Entwicklungsstand oder Anforderung nicht passen. Wer sagt außerdem das Kinder die schon 3 Jahre im Verein spien immer besser sein müssen als Kinder die erst neu hinzukommen?


    Ergänzung:

    Ich nutze aktuell das spiel auf 4 kleine Tore für eine U14 und U23, die spielen das genauso mit der gleichen Freude wie unsere Bambini, wenn nicht oft sogar mehr weil sie die List im 4-Tore Prinzip schon kennen und gezielt ausnutzen. Das ist ja auch der Schmäh dahinter, erkenne des überladen Raumes und gezielt die Spielrichtung ändern und den freien Raum erkennen (überspitz formuliert). Auch kann ich super die Fußballfitness trainieren. Das spiel auf 4 Tore oder Dribbellinie hat für mich nur Positive Erfragungen gebracht.


    Wenn du das nicht willst für deine Kinder und du den harten Wege gehen willst ist ja auch kein ding aber rede etwas nicht schlecht das in einigen Ländern schon über Jahre hinweg funktioniert. Selbst BL-Klubs (Bsp. Hoffenheims Kinderzentrum unter Dominik Drobisch) bilden nach diesen Methoden aus und da denke ich sind sicher hellere Köpfe (Sportwissenschaftler, Pädagogen ( usw.) Hauptberuflich angestellt als in jedem Nasenbohrer Verein wo wir uns beweisen dürfen. Ist keine persönliche Kritik, so sehe ich das halt.


    https://www.dfb.de/trainer/art…364c74bb142d827dedc26871f

    https://www.achtzehn99.de/aktu…18-wege-zur-kreativitaet/



    Ergänzung:

    Ich bin gegen Funino als Wettbewerb jenseits der Bambini, erlaube mir aber, es im Training anzuwenden

    dann ist es ja eh gut, keiner Verpflichtet dich dazu an Turnieren teilzunehmen. Das "richtige" Torspiel wird ja nie verschwinden und wenn es doch bis zur zb U10 verschwinde sollte musst halt weiterziehen und denjenigen Platz machen die sich damit Identifizieren können.

  • Es wäre schade, wenn auch dieser Thread wieder in eine verfahrene Diskussion mündet, in der immer wieder die gleichen, schon zigfach durchgekauten Contra-Funino Argumente gebracht werden. Das von Matthias Lochmann bereitgestellte Dokument geht auf viele dieser Punkte ein und wer dennoch weiterhin der Meinung ist, dass 7er Fußball für die Kinder besser ist, den wirst du maider187 nicht umstimmen.

    Jemand, der nichts von Rotation hält oder Spielern aufgrund ihres momentanen Entwicklungsstandes weniger Spielzeit zuspricht, wird seine Einstellung nicht freiwillig ändern.

    Deshalb ist es wichtig, dass sich die Verbände nach einer Einführungsphase konsequent (und vor allem einheitlich) zeigen und diesen neuen Weg vorschreiben, d.h. die Spielform in allen Kreisen vorgeben (bspw. 2er und 3er Fußball bei den Bambinis, Funino in der F und 5er Fußball in der E-Jugend). Dies scheint der einzige Weg zu sein, allen Kindern ein kindgerechtes Fußballspielen zu ermöglichen.


    Ansonsten ist es mMn für das Forum eine große Bereicherung, Informationen aus erster Hand erhalten zu können.

  • Vielen Dank für dies Fragen bzw. Statements


    zu 1: In unserer Ansätzen geht es darum Freude und optimale Ausbildung möglichst widerspruchsfrei zu vereinen und Organisationsformen des Spielbetriebes zur Anwendung schaffen, die dies sicherstellen. Was Freude macht ist ganz sicher subjektiv, allerdings dürfte unstrittig sein, dass Nichtnominierung, Ersatzbank weniger Freude macht als Teilhabe.


    zu 2: Wir beobachten in den Pilotligen, dass sich die Kinder auch als Team des Vereins begreifen, wenn sie zB. mit 12 Kindern in drei 4er Teams antreten. In den Hallenformaten feuern sie sich gegenseitig an, da hier nicht alle gleichzeitig spielen sondern hintereinander. Ich kann nachvollziehen, dass Sie der Auffassung sind, das geht nur in einen größeren Team, dies entspricht jedoch nicht unseren Erfahrungen, daher teile ich Ihre Auffassung nicht. Es wirft natürlich auch die Frage auf, ob sie Ihre Einschätzung auf Erfahrung beruht und sie an Festivals der Pilotligen mehrfach mit Ihren Teams teilgenommen haben, oder ob es Annahmen sind auf diese Ihre Aussagen stützen.


    zu 3: Was überspannt ist und was nicht wäre zu definieren. Die Betreuer in unseren Pilotligen sind normale Menschen ohne besondere Erwartungshaltungen an die Ausbildung. Die meisten wollen, dass ihre Kinder Freude haben, möglichst viel Einsatzzeiten und eine gesunde Bewegungserziehung. Wenn hierbei im Nebenschluss auch gute Ausbildung stattfindet, habe ich noch niemanden gesehen, der dies abgelehnt hat. Welche Wünschen Sie in Bezug auf Fußball Sie entsprechen möchte ich nicht bewerten.


    zu 4: Dies wirft die Frage auf was klassisch ist. Wir sehen in dem von uns dargelegten Format mehr Dribblings, mehr Schüsse, mehr Torspieleraktionen, mehr Pässe in die Tiefe, mehr Doppelpässe usw. Dies sind alles Elemente des klassischen Fußballs. Wenn klassisch 7:7 im Ligabetrieb für Sie bedeutet ist das eine Auffassung die genauso ihre Berechtigung besitzt wie andere Auffassungen. Klassisch bedeutet dann aber auch, dass alle negativen Effekte, die diese Organisationsformen mit sich bringen in Kauf zu nehmen sind.


    zu 5: Im Champinonsleague Modus wird nicht selektioniert sonder differenziert. Das ist ein großer Unterschied. Selektion heißt die besten auszuwählen und diesen spezielle Fördermöglichkeiten zukommen zu lassen. Das ist das Paradigma der NLZ und der Auswahlmannschaften. Dies wird auch weiter bestehen bleiben. Die Lücke zwischen entwickelten und weniger entwickelten schließt sich, indem die weniger entwickelten nicht zu Hause gelassen werden (nicht Nominierung), auf der Bank sitzen, oder in Positionen fixiert werden, in welchen sie kaum Ballkontakte und Spielerfahrung sammeln können. Weiterhin sind die Ligen im CL-Modus durchlässig und die Kinder können auch zwischen den Teams pendeln. Es liegt ja im Ermessen der Betreuer, ob sie ihre Mannschaften homogen oder inhomogen ausgestallten.