Ich habe diese Woche eine Verhandlung beim Sportgericht:
In einem Freundschaftsspiel meiner Herrenmannschaft wurde ein Spieler meiner Mannschaft erst gefoult, auf dem Boden liegend ins Gesicht getreten, dann von mehreren Gegenspielern festgehalten und zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Nebenbei wurde er rassistisch beleidigt (er hat einen Migrationshintergrund).
Daraufhin zeigte der völlig überforderte Schiedsrichter UNSEREM Spieler die Rote Karte (obwohl er das Opfer war), die Gewalt der Gegner ließ er unbestraft und wollte weiterspielen lassen. Seine Erklärung war: Unser Spieler war für die Rudelbildung verantwortlich und trat einen Gegner "rücksichtslos" (was natürlich nicht mit Rot, sondern in jedem Fall mit Gelb zu ahnden wäre). Ich nahm jedoch meine Mannschaft vom Feld und erwirkte einen Spielabbruch, da ich unter solchen Voraussetzungen meine Mannschaft nicht spielen lassen kann und will.
So, nun ist unser Spieler für unbestimmte Zeit gesperrt, die Verhandlung soll zeigen, wie lange. Die Spieler des Gegners haben seitdem schon 2 Meisterschaftsspiele bestritten und haben offenbar nichts zu befürchten, weil der Schiedsrichter es entweder nicht gesehen hat oder es nicht sehen wollte. Wir haben allerdings 9 Zeugen (Zuschauer und Spieler), die die Vorgänge unabhängig voneinander bestätigt haben.
Wie verhalte ich mich bei der Verhandlung? Wir fahren zu viert dorthin (der genannte Spieler, der Kapitän, ich als Trainer und ein weiterer Spieler, der in der Situation geschlichtet hat). Sollen wir uns nur auf unseren Spieler und dessen unberechtigte Sperre konzentrieren? Sollen wir die Unfähigkeit des Schiedsrichters ansprechen? Sollen wir ganz offensiv die brutalen Gegenspieler an den Pranger stellen? Ich habe leider keinerlei Erfahrung damit.