Mit welchem Schwerpunkt die neue Runde beginnen?

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  • Ich übernehme nach den Ferien eine E-Jugend, gemischter Jahrgang. Gemeldet in der Kreisklasse, also wirklich alles im Team dabei.

    Habe eigentlich recht genaue Vorstellungen davon was ich wie trainieren möchte und orientiere mich da auch weitestgehend an der DFB

    Philosophie, bzw. Ausbildung.


    Keine Ahnung ob man schon von einer Periodisierung spricht, aber ich möchte eigentlich zwei Wochen (entspricht vier Einheiten) einen altersgemäßen Schwerpunkt setzen.

    Passen (und Ballan- und mitnahme), Fintieren, 1vs1, Dribbling, Torschuss. (Ausnahmen bilden Finten und 1vs1, das nur in zwei Einheiten).


    Heisst allgemeines Aufwärmen, danach fußballspez. Aufwärmen. Immer zum Schwerpunkt passend.

    Als nächstes kommt eine Spielform zum Schwerpunkt, eine Übungsform, Spielform, freies Abschlussspiel (vielleicht auch mit Provokationsregel).


    Aber mit was beginnt ihr zum Rundenbeginn?

    Eigentlich habe ich mir als erstes diese Reihenfolge vorgestellt:


    Passen (und Ballan- und mitnahme), Fintieren, 1vs1, Dribbling, Torschuss.


    Aufbau am Beispiel Passspiel:


    einfaches Fangenspiel. 1/3 der Kinder Fänger, 1/3 mit Ball, 1/3 ohne Ball. Kinder ohne Ball dürfen gefangen werden, können dem entgehen, wenn sie den Ball zu einem freien Kind werfen (Variante Passen, kommt auf die Gruppe an).


    Pärchenbildung, jedes Paar ein Ball, diverse Hütchentore, welches Team schafft die meisten Pässe durch Hütchentore.


    4vs4 auf vier Stangentore. Bei gegnerischem Ballbesitz müssen zwei Spieler das Tor besetzen. (Überzahl um passen zu provozieren)


    Übungsform. Geh ich jetzt nicht näher drauf ein. Auf jeden Fall mit abschließendem Torschuss. Vielleicht als Rundlauf für viele Wiederholungen.


    4vs4 auf zwei Stangentore. Jetzt nur noch ein Torwart, daher passen noch wichtiger als noch in Spielform Eins.


    Abschlussspiel ( Tore nach 3 (4, 5) erfolgreichen Pässen zählen doppelt.

  • In den vier Einheiten handle ich ja nur den Schwerpunkt ab, das heißt für mich, den coache ich intensiv.

    War zB das letzte Thema Finten und hier von mir aus der Rivelino, dann kommt der in den nächsten

    Einheiten trotzdem noch vor.


    Wenn ich jetzt Dribbling als nächsten Schwerpunkt habe, baue ich als letzte Aktion vorm Torschuss drei Hütchen (als Dreieck, spitze nach vorn zum Spieler) auf und verlange vorm Abschluss einen Rivelino.


    Im Prinzip setze ich darauf den Schwerpunkt in einer Übungsform trainieren zu lassen und versuche hier viele Wiederholungen reinzubringen.
    In den beiden Spielformen habe ich den gleichen Schwerpunkt, den ich mit Provokationsregeln und Steuerungselementen "erzwingen" möchte. Allerdings sind wir hier mehr ganzheitlich und es kommen noch andere Elemente des Spieles vor.

  • Eure Ansätze, in Schwerpunktperioden zu arbeiten ist wichtig und essentiell, um mit den Kindern Fortschritte zu erzielen. Ich finde jedoch 4 Trainingseinheiten für einen Schwerpunkt als deutlich zu wenig - unabhängig davon, welche Technik ihr trainieren wollt. Normalerweise ist es gar nicht möglich, exakt zu bestimmen, wie viele Trainingseinheiten man braucht, damit eine bestimmte Finte sitzt. Das sollte immer vom jeweiligen Fortschritt abhängig gemacht werden und hängt letztendlich auch davon ab, was ihr euch für ein konkretes Trainingsziel für die Zeit setzt (z.B. beim Passspiel mit der Innenseite, dass alle Spieler die wichtigsten Technikmerkmale umsetzen - angezogene Fußspitze, fixiertes Sprunggelenk, Auswinkeln des Beines, mittiges Treffen des Balles usw.).

    Als Richtlinie würde ich Zeiträume von 4-6 Wochen empfehlen, je nachdem wie der Fortschritt ist und was für Fähigkeiten die Kinder bereits vorher in der entsprechenden Technik haben.


    Nachtrag: Als Reihenfolge würde ich dir eher Dribbling, 1vs1, Fintieren, 1vs1, Passen, Torschuss o.ä. empfehlen. Dribbling, 1vs1 und Fintieren gehören eng zusammen und sind m.E. in dem Bereich auch wichtiger als Passtechniken. Aus einem guten Dribbler mache ich dir in wenigen Wochen einen passablen Passer, umgekehrt wird das, je höher man im Jugendbereich kommt, immer schwieriger.

  • Zu Beginn der Saison setze ich auf viele Ballkontakte. Da ich immer eine Sommerpause von mind. 4 Wochen einlege, müssen sich die Kids erst wieder an den Ball gewöhnen.

    Klar gibt des diejenigen, die auch in den Ferien jeden Tag kicken, aber das sind eben nicht alle.

    Also beginne ich mit Ballgewöhnung, Dribbling, Technikparcours u.ä. Dazu Spielformen mit dem Fokus auf Dribblings. Nach 2-3 Einheiten gehe ich dann zum Schwerpunkt 1 gegen 1, Finten inbegriffen. Dann folgen die Schwerpunkte Passen und An- und Mitnahme.

    4 Einheiten zum Schwerpunkt war bei mir bislang zu wenig, eher 6-8 um den Großteil der Kinder zu verbessern.

    Aber das ist von Mannschaft zu Mannschaft verschieden. In der E-Jugend erwarte ich noch nicht die komplett saubere Ausführung, sondern eher ein Verstehen, wie es richtig geht. Bsp. Vollspannstoß, sie sollen wissen, wie er sauber ausgeführt wird. In der D erwarte ich dann auch eine saubere Ausführung.

    Speziell zum Thema Finten: mir fällt auf, dass den Kindern häufig die Finten ohne den richtigen Kontext beigebracht werden. Sie können die Finten dann in isolierten Übungen auch ganz toll ausführen, was aber fehlt, ist das Wissen, in welchen Situation sind welche Finten effektiv.

    Ich versuche die Finten deshalb immer mit aktiven Gegnern in konkreten Situationen zu vermitteln.

  • Als Richtlinie würde ich Zeiträume von 4-6 Wochen empfehlen, je nachdem wie der Fortschritt ist und was für Fähigkeiten die Kinder bereits vorher in der entsprechenden Technik haben.


    Nachtrag: Als Reihenfolge würde ich dir eher Dribbling, 1vs1, Fintieren, 1vs1, Passen, Torschuss o.ä. empfehlen. Dribbling, 1vs1 und Fintieren gehören eng zusammen und sind m.E. in dem Bereich auch wichtiger als Passtechniken. Aus einem guten Dribbler mache ich dir in wenigen Wochen einen passablen Passer, umgekehrt wird das, je höher man im Jugendbereich kommt, immer schwieriger.

    Jein, bei 4- 6 Wochen würde ich dir in einer D-Jugend zustimmen, wenn man sich im goldenen Lernalter bewegt. Bei einer E-Jugend wo man den Übergang vom Spiel- ins Lernalter macht halte ich zwei Wochen mit 4 Einheiten für ausreichend. Hier wollen wir ja noch nicht so ins Detailcoaching gehen. Ist natürlich nicht in Stein gemeiselt, und ich werde abweichende Argumente auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen und vielleicht auch übernehmen.


    Bei der Reihenfolge sprichst du den Punkt an, der mich eigentlich zu dem Thema bewegt hat. Bin auch der Meinung Dribbling könnte den Auftakt machen. Vor dem 1vs1 würde ich aber eher das Fintieren setzen, damit die Kinder dann die gelernte Finte auch im 1vs1 anwenden können.


    Ich möchte eigentlich immer nur eine Finte pro Schwerpunkt Fintieren machen. Mein Gedanke ist, lieber üben die Kinder 200 (wahlloses Zahlenbeispiel) mal den Rivelino und holen sich Sicherheit, als drei Finten einzuüben und keine davon klappt so richtig.


    Da ist Grätsche noch dazwischen gegrätscht während ich schreibe.


    Ich kenne einen Teil der Truppe. Bei manchen wären 6- 8 Einheiten wirklich angebrachter, aber die kicken halt nur im Training und kommen leider auch unregelmäßig. Wenn ich danach gehe, müsste ich das sogar noch länger machen.

    Werd mir auf jeden Fall offen halten den Intervall höher zu setzen.

  • Ich finde es etwas unlogisch fintieren und 1v1 bzw. fintieren und Dribbling thematisch zu trennen. Letztendlich sind Fintierbewegungen ein elementarer Teil beider Aspekte und gehören dementsprechend trainiert.


    Ich kann ein 1v1 als individualtaktische Maßnahme aufgliedern, d.h. bspw. in seitlich/frontal/im Rücken (in der U11 reicht das, später wird die Thematik komplexer). Ich kopple dann mein 1v1 Training (->Spielform) mit dem Training dazu passender Finten (-> würde ich dann ins Aufwärmen integrieren/Übungsform).


    Beim Dribbling ist es ähnlich, wobei ich hier eher Abkapp-Bewegungen und Richtungswechsel einbauen würde.


    4-6 Einheiten zum selben Thema würde ich kritisch/differenziert betrachten. 1 gegen 1 kann meines Erachtens durchaus einen längeren Zeitraum einnehmen, Torschuss hingegen maximal 2 Einheiten. Wichtige Elemente müssen immer wieder trainiert und gefestigt werden. Um ein ganzheitliches Konzept komme ich als Trainer dementsprechend nicht herum.

    Einen Torschuss bspw. kann ich sehr häufig sinnvoll einbauen und dementsprechend mitcoachen.

  • Klar um Detailcoaching sollte es erst später gehen. Dennoch geht es dir ja um einen nachhaltigen Effekt, das heißt, sie sollen das, was du ihnen in dieser Schwerpunktphase beibringst, möglichst langfristig beibehalten. Du würdest ja erstmal eine Hinführung zur Technik machen, dann bestimmte Technikschwerpunkte erarbeiten und diese dann festigen bzw. im Spiel anwenden lassen. Das wäre mir mit 4 Einheiten zu knapp. Da läuft man m.E. Gefahr, dass Bewegungen noch nicht richtig erlernt bzw. im sportmotorischen Gedächtnis fest verankert sind. Deswegen meine Empfehlung, lieber weniger Schwerpunkte, aber diese gründlicher trainieren :)


    Zur Finte hast du völlig recht: lieber eine Finte richtig können (und selbst das wird nicht vielen gelingen), als 10 Finten aber schlecht.


    Bei der Reihenfolge könnte ich es mir so vorstellen, dass du nachdem du mit ihnen das Dribbling auf verschiedenen Ebenen verbessert hast (Tempodribbling, Richtungsänderungen, Ballhalten unter Druck usw.), das gut im offensiven 1vs1 anwenden könntest, um dann zu sehen, wo sich ggf. noch Probleme auftun. Das wäre dann ein didaktisch schöner Schritt, um Finten einzuführen, um diese Probleme dann bestenfalls mit der Finte lösen zu können. Anschließend kommt wieder die Anwendung der Technik (hier Fintieren) im 1vs1. Das ist aber nur ein Gedankengang von mir, das muss man nicht genau so auch handhaben. Dribbling/Ballkontrolle wäre aber für mich in der E-Jugend der wichtigste Technikschwerpunkt.


    Grüße


    José

  • Sehe ich auch so. Dribbling und Fintieren macht Sinn gemeinsam bzw. gekoppelt zu trainieren. Das 1vs1 wäre dann ja die Anwendung dessen. Das richtige 1vs1 Training ist bei mir Schwerpunkt in der D-Jugend und kann hier auch deutlich länger als diese 4-6 Wochen dauern. Dieser Zeitraum ist jetzt nicht in Stein gemeißelt, sondern war lediglich ein Hinweis für den Threadersteller, was in meinen Augen sinnvolle Zeiträume für diese Schwerpunkte sein könnten.

  • Hallo Thommy, ich Trainiere eine Leistungsstarke U10 die schon als E1 die Sasion spielt.


    Wir haben schon viele Internationale Turniere gespielt und viele NLZ geschlagen und messen uns insofern noch möglich weiterhin mit sowelchen Gegner über Leistungsvergleiche oder Testspiele.


    Ich besitze einen Kader von 15 Mann (davor 14/ 1- Abgang zum NLZ)


    Alle ungefähr auf ein Level, um ein Überblick von meiner Situation zu besitzen.



    Wir Trainieren viel im 1gg1, Spielform (mit Zonen und eigene Kreativbildung) und im Koordinativen Pass(spiel).


    Beispiel, Aufwärmen (grundsätzlich eigentlich immer mit Ball) jede Übung kannst du mit Ball machen, einfach mal Gedanken machen, wie könnte ich ein Hütchen umstellen oder wie könnte ich jetzt den Ball da rein bekommen..außer bei Fangspiele die sind hin und wieder auch sehr Praktisch und wird auch heutzutage bei Bundesligavereine benutz.


    Was sehr gut ankommt Aufwärmmäßig, Handball (2x Teams Blau vs Gelb/ du die müssen sich den ball untereinander werfen, dass andere Team muss sich den Ballholen..irdenwann bisschen Feuer/Motivation reinbringen..wenn ein Team 10 Pässe schafft dann muss das andere Team 3 Kniebeugen machen, oder ähnliches...danach mit 2bällen..ein Team braucht 2 Ball im ballbesitz für 5 Sekunden, und danach mit 3 Bällen ein Team braucht mind. 2 Bälle in den eigenen Reihen für eine gewisse Sekudenanzahl.


    oder Viereck aufbauen zwischen den Hütchen immer eine Person jenach Anzahl 2. in der mitte sind Beispiel: 6 Spieler und außen 6 Spieler, die in der Mitte haben den Ball dribbeln einen außen spieler an und spielen den Ball kriegen den Ball geklatsch, und müssen sich dann einen neuen Außenspieler suchen.


    Varieren: Wenn ein Spieler mit Ball einen Außenspieler anspielt, muss er mit den Ball reinlaufen. / oder den Ball mit Rechts bsp Spielen und mit Links mitnehmen.


    Coachingpunkte: Blickkontakt (Wichtig!!!) sonst kriegt ein Außenspieler mal 2 Bälle gleichzeitig. und evtl Kommandos,, Spiel,Name''


    Wir trainieren eigentlich ein Hauptthema im Training durch Beispiel, Koordinatives Dribbeln und evtl Schere/Übersteiger, dann bauen wir das im Pass(spiel) ein heißt als Beispiel..wir laufen ein Hütchen an machen dort die Vorgabe die wir als Trainingsschwerpunkt haben, und dann spielen wir den ball nach außen, wieder klatsch und dann Tief..und der nächste das gleiche und dann jeweils die Positionen übernehmen..du kennst in jede Passübung dein Schwerpunkt einbauen wie Finten etc.


    Torschuss genauso, 2 Stangen mit Tempo die erste Stange anlaufen den Schwerpunkt nach Links ausführen und dort die nächste Stange suchen, und dann nach Recht's ausführen und Torabschluss, dann kann die Linke Gruppe schon beginnen (dort wird mit Links abgeschlossen) irdenwann tauschen die Seiten.


    Wichtig ist bitte..bildet bei Torschüssen so oft wie möglich 2 oder 3er Gruppen..um eine Lange Wartezeit zu vermeiden und der Fokus der Kinder ist höher, weil desto kleiner die Trainingsgruppe (oder Anstellgruppe) desto höher ist der Fokus eines 8-11j. Kind.


    Wenn so ein durchgang sauber klappt, und wirklich schon flüssig läuft (nach eine oder zwei einheiten, machen wir auch mal was anderes und fordern im Abschluss(spiel) mal die dinge und dann nach 4-5 Trainingseinheiten kommt evtl der Schwerpunkt wieder vor.


    indem Alter ist variantesreiches Training halt ziemlich erforderlich, oder wie würdest du es sehen wenn du zum Training gehst und weißt,,boar heute wieder 5 runden laufen und danach die Finten übung''.


    Die Sicht einen Nachwuchsleistungzentrum (Bundesligaverein meistens)


    die Trainieren im U9-U10 Bereich feste Themen ab.


    Erste 3 Monate Defensive (alles was dazu gehört, nach außenlenken etc).

    zweite 6 Monate Offensive (Alles was dazu gehört, zb Finten etc)


    Ich muss vielen Vorgängern rechtgeben, dass im unteren Jugendbereich die Entscheidungfindung am wichtigsten ist und das übst du zb durch Funino oder durch Überzahlspiel..wo ein Kind entscheiden muss (bitte Alleine, Coaching nach der Situation immer Positiv geht auch,, heisst..Tim wenn du so läufst ist deine Chance höher, und nicht Tim wieso läufst du so da rein??''.


    Beispiel Funino oder Überzahlspiel, 3vs2 Spiele ich jetzt den Ball oder gehe ich im 1gg1 etc.


    aber nebenbei erwähnt du brauchst in der Altersklasse eigentlich nur Tempo, wenn du/dein Kind ein Bewegungstalent bist indem Alter..hast du schon die halbe miete..weil den Rest bringst du ihm bei..und bei Bundesligavereinen siehst du nur Bewegungstalente und keine Technikmonster.


    Ich hab einen der war im Freestyle Meister, aber der langsamste bei uns und im Spiel ist es wie ein 5vs6 wenn er auf den Platz ist..gute Mischung ist klasse! :)


    Zum Schlusswort..das Wort NLZ wurde von mir häufig erwähnt um ein Vergleich zu haben wie das Bundesligavereine handhaben..aber ich finde indem Alter ist es viel zufrüh ein Kind dort hinzuschicken..von 14 Mann bleiben keine 90% 2-3 Jahre später dort!!


    Liebe Grüße

    Sportliche Grüße

    und tollen Austausch

  • Ich finde es etwas unlogisch fintieren und 1v1 bzw. fintieren und Dribbling thematisch zu trennen

    Das kommt auf die Kinder an.

    Es bringt dir und den Kindern nichts, wenn du ihnen Finten beibringen willst, sie aber nicht unfallfrei geradeaus laufen können.

    Bei entsprechenden Kindern steht für mich erstmal im Vordergrund, dass sie die verschiedenen Arten der Ballführung erlernen und den Blick vom Boden lösen können.

    Dann kommen die einfachen Finten (erstmal die Bewegungsabläufe ohne Gegner) und später 1 gegen 1 Situationen mit der Vermittlung, welche Finte in welcher Situation Sinn macht.

    Der TE übernimmt eine gemischte E, d.h. hier steht eher noch das Kennenlernen der Bewegungen und Abläufe im Vordergrund.

    Bei einem dezidierten 1 gegen 1 Training (die Frage offensiv oder defensiv wurde hier noch gar nicht behandelt) reichen nach meiner Erfahrung 4 Einheiten keinesfalls, allerdings ist das in der E für einige Kinder noch zu früh.

    Torschuss hingegen maximal 2 Einheiten.

    Warum?

    Schießen lernen ist genauso wichtig, wie dribbeln oder passen. Was willst du in 2 Einheiten verbessern?

    Wichtige Elemente müssen immer wieder trainiert und gefestigt werden.

    Sehe ich auch so, setzt aber voraus, dass die Basistechniken erst einmal vernünftig sitzen. Und gerade beim Dribbling erlebe ich, dass es eben häufig nichts sitzt.

  • Ich habe irgendwann den persönlichen Eindruck gewonnen, dass mein trainerischer Einfluss viel geringer ist, als man das so meint. Meint gleich meinen und das ist nicht Wissen, also Nichtwissen.


    Ich kam für mich zu der Auffassung, daß das Können der Koten von ihrem körperlichen und geistigen Entwicklungsstand abhängt. Selbigen beeinflusse ich bei zwei Trainings die Woche und einer effektiven Bewegungszeit aber nur minimal.


    Sie lernen über Bewegung und Erfahrung. Bewegen tun Sie sich bei den Spielformen. Spielformen sind Echtzeitausschnitte und es wird dabei ganzheitlich bedient.


    Dabei entsprechende Provokationsregeln verbauen und passt schon.


    Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass es durchaus auch Sinn machen kann, sich in diesen Altersbereichen nicht so stark zu strukturieren und die Dinge - trotz einer Trainungsvorbereitung ohne großartiger Jahresplanung geschehen zu lassen.

  • Danke schonmal für eure vielfältigen Meinungen.

    Sehr interessanter Einblick MichaelW98 , davon ist meine Truppe aber leider sehr weit weg. Dennoch konnte ich auch hier einiges mitnehmen.


    Ich möchte nochmal kurz begründen, warum Fintieren eine losgelöste Einheit vom 1vs1 bei mir bekommen würde.


    Meine Truppe ist ein gemischter Jahrgang, Breitensport heterogen. Etwa die Hälfte Gelegenheitskicker die in der Freizeit nie kicken, und sicherlich auch nicht beide Trainingstermine wahrnehmen, ebenso bei den Spielen.


    Wenn ich jetzt als erstes in zwei Einheiten meine Finte lehre, ist der Aufbau:


    allg. Erwärmung: Fangspiel. Das will ich ja später auch in Übungs- und Spielform sehen.

    fussballspez. Erwärmung: vormachen der Finte, freies ausprobieren für alle, ich kann mir jeden rausnehmen, erklären, vormachen usw.


    Spielform: ein Jugendtor, Startpunkt, zwei Dribbellinien besetzt mit "Verteidigern", Kontertore. Mein Spieler geht in den Zweikampf gegen den ersten Verteidiger, der darf die Linie nur verlassen wenn er den Ball erobert und und auf die Kontertore abschliessen, kommt mein Stürmer vorbei, gehts gegen den nächsten Linienverteidiger, kommt er auch hier vorbei, sucht er den Abschluss.


    Ist das zu schwer, kann ich den Aktionsradius des Verteidigers noch einschränken. Ich will ja die Finten sehen.


    Übungsform ohne Gegnerdruck am Ende mit Torschuss, als Rundlauf um wieder viele Wiederholungen zu haben.


    Spielform: siehe oben, nur diesmal statt mit Linie, wird es eine Zone, so aufgebaut, daß der Stürmer immernoch im Vorteil ist.

    Klappt das nicht, gehe ich wieder zurück zur Linie.


    Abschlussspiel.


    Ich fokusiere also nur auf die Finte, gebe nur dem Stürmer Hilfestellungen. Mein Ziel sind viele, viele Wiederholungen mit vielen, vielen Erfolgserlebnissen. Wenn ich nur mal kurz die Finte einstreue, werden das meine Topjungs vielleicht schaffen, die breite Masse aber nicht.

    Dabei glaube ich, daß es auch dem Selbstvertrauen des dicken Paule gut tut, wenn er weiß, auch er kann fintieren und kann damit Erfolg haben.


    Im Block danach kommt das 1vs1, ich erinnere noch kurz an die Finte, lass sie auch bei der fussballspez. Erwärmung einfliessen, aber ansonsten gehts jetzt nur ums 1vs1, hier coache ich, hier lasse ich die Kids durch gezielte Fragen Lösungen finden.


    Was Andre sagt glaube ich auch. Meine Hoffnung dahingehend ist, die Kinder ahmen das gelernte mit Freunden oder allein beim kicken im Hof nach und holen sich weitere Wiederholungen und Aha Effekte.

  • Schöner formuliert: situationsbezogen anwenden.

    Wo steht/bewegt sich mein Gegner? In welchem Raum will ich? Welche Finte ist geeignet, um meinen Zielraum zu erreichen?

    Ich lobe den Spieler dafür, dass er eine Finte probiert hat bzw. sie technisch sauber ausgeführt hat, frage dann, was er mit der Finte bewirken wollte und ob er sein Ziel erreicht hat. Falls das Ziel nicht erreicht wurde, frage ich, wie es hätte erreicht werden können.

  • Ich fördere und provoziere im Training auch sinnlose Finten - gerne dürfen die auch im Spiel angewandt werden. Stelle mir gerade vor, dass ein Trainer Ronaldo frägt, was er mit den 2 Übersteigern im Stand gerade erreichen wollte ;) - ist mir ein bisschen zu "kopflastig". Ich erfreue mich einfach an den Finten und lasse den Kindern ihren Spaß.

    Zielraum - Robben will nach innen um mit Links abzuschließen. Das wissen alle. Jetzt geht er rechts vorbei und legt von dort das Tor auf. Warum soll er in seinen Zielraum kommen?

    Da stellt sich mir eher die Frage, warum will er in diesen Raum? Kann er nur mit rechts oder links den Abschluss suchen?

    Macht sich ein E-Jugendlicher wirklich so viele Gedanken?

  • Vielleicht als kleines Beispiel, weil du den Übersteiger gerade eingebracht hast:


    Es gibt ja die Schere, Übersteiger sowie den Ausfallschritt, die methodisch und technisch eng miteinander verwandt sind. Hier kann man die Kinder, sobald sie erstmal alle drei Varianten kennengelernt haben, schön fragen, wann sie denn welche Finte einsetzen würden. Bzw. was sie glauben, was der Vorteil der einen oder anderen Finte gegenüber den anderen sein könnte. Dann kommen die Kinder ganz von selbst auf die Lösung, in welcher Situation welche Finte Sinn macht. Das würde mir aber in einer E-Jugend vermutlich schon etwas zu weit gehen.

  • Jose Mourinho : "was der Vorteil der einen oder anderen Finte gegenüber den anderen sein könnte" damit bin ich schon überfordert. Ich probiere es einmal:

    - alle 3 sind Frontal- oder seitliche Finten

    - bei der Schere liegt der Ball unter meinem Körper und ist die meiste Zeit vom Gegner nicht spielbar, weil mein Fuß um den Ball herum geht und ihn schützt

    - bei allen 3 versuche ich, dass der Gegner sein Gewicht/Abwehrverhalten auf die falsche Seite verlagert

    - Ausfallschritt, Übersteiger, Schere ist aus meiner Sicht die Reihenfolge bei der koordinativen Schwierigkeit

    - alle 3 können bei hohem Tempo gemacht werden

    Kannst du mir mal Vor- und Nachteile nennen? Auch Beispiele für den Vorteil in einer Situation wären für mich interessant. Danke.