Moin moin,
die Planungen für die kommende Saison laufen – wie ich denke bei allen – auf Hochtouren.
Wir sind eine C-Jugend im Leistungsbereich – Verbandsliga.
Mein Co-Trainer und ich haben den JG jetzt zu dieser Saison aus der ehemaligen U14 übernommen. Wir haben eine Mannschaft, die im Offensivbereich starke Spieler hat. Hier haben wir diverse Qualitäten, viele Spieler sind vor allem im offensiven 1 gegen 1 sehr stark. Wir haben uns am Wochenende zusammengesetzt, unsere bisherigen Spiele analysiert und überlegt, wie wir denn das Spiel von hinten heraus gestalten wollen.
In den bisherigen Spielen haben wir versucht strukturiert nach vorne zu spielen. Dies gelang uns aus verschiedenen Gründen nicht. Meist führte das dazu, dass wir den Ball schnell verloren haben, dann aber gut gegen den Ball gearbeitet haben und vor allem sehr stark nach vorne umschalten. Letztlich möchte ich aber keine gute Umschaltmannschaft sein, sondern den Ball haben. Frech ausgedrückt: Wenn wir nur hinterherrennen, können wir auch zur Leichtathletik gehen. Ich möchte, dass wir kombinieren und die direkten offensiven 1 gegen 1 Duelle suchen. Wenn wir im vorderen Drittel sind, klappt das wie gesagt auch echt gut. Aber der Weg dahin…wir kommen quasi nur nach langen Bällen und Fehlern des Gegners oder durch gutes Umschalten dahin. Steht der Gegner halbwegs geordnet, haben wir immer wieder Probleme:
- technische Fehler:
Unsere Spieler aus der Abwehrkette und im Mittelfeld besitzen eine ordentliche bis gute Technik. Hier gibt es jedoch das Problem, dass die Jungs im Spiel bei dem leichtesten Gegnerdruck total überhastet reagieren. Dies führt immer wieder zu Fehlern bei Ballannahmen (Ball springt oft zu weit weg oder springt hoch) und einfachsten Pässen. Zunächst dachte ich, dass die Techniken nicht gut genug sitzen.
Wir sind im Training nochmal isolierte Übungen zu beiden Techniken durchgegangen; kein Problem, es klappte gut. Dann haben wir Spielformen mit steigendem Zeit- und vor allem Gegnerdruck gemacht. Hier kam es immer wieder zu Situationen in denen der Gegnerdruck ziemlich hoch war, die Ausführung trotzdem passte. Wenn ich dies mit Situationen aus Spielen vergleiche, wurden hier bei deutlich geringerem Gegnerdruck leichte Fehler gemacht.
Ich habe letzte Woche angesprochen, dass wir diese „leichten Fehler“ dringend abstellen, aber zumindest verringern müssen. Dass ich mir diese nicht wirklich erklären könne, da sie quasi durch die Bank technisch absolut in der Lage sind diese Bälle anzunehmen bzw. sauber weiterzuspielen. Dann habe ich mal vorgemacht, wie „lange“ 3 Sekunden Zeit am Ball sind, um „in Ruhe“ weiterzuspielen.
Ich bin mal gespannt, wie es sich entwickelt, Fakt ist aber, dass uns einfach die sogenannte Ruhe am Ball fehlt. Wir werden dazu in der Vorbereitung mal einige Spielformen zur Ballzirkulation machen.
- fehlende Idee im Spielaufbau:
Die Jungs haben in der U14 eine Saison in der unteren Kreisliga gehabt. Dort sind sie nicht wirklich gefordert worden und konnten quasi alles durch ein Dribbling lösen oder hatten total klare Passoptionen, weil die Gegner einfach krasse Fehler machten. Jetzt gegen gute Gegner, die geordnet stehen und ein Mittelfeldpressing spielen, haben wir überhaupt keine Lösungsmöglichkeiten.
Wir spielen generell im 4-2-3-1. Haben wir den Ball, schieben die AV hoch und stehen den offensiven Außen oft auf den Füßen. Hier ist es denke ich noch relativ leicht, mit denen zu erarbeiten, dass sie dann den Korridorpass vom IV fordern sollen, also etwas ins Zentrum einrücken und entgegengehen sollen.
Unsere IV stehen auch nicht breit genug im Spielaufbau, auch das kann man ja relativ zügig beheben.
Meine Frage hierzu ist, was wären eure bevorzugten Passzonen im Spielaufbau, um die 6er bzw. den 10er mit einzubeziehen? Habt ihr hier Varianten mit denen ihr meinen Horizont erweitern könnt?
Da ich den Korridorpass auf den offensiven Außen nicht zustellen möchte, darf der ballnahe 6er natürlich nicht zu weit nach Außen ziehen, sondern muss den Raum offen lassen. Auf gleiches muss ja auch der 10er bzw. ST achten, wenn dieser entgegenkommen sollten. Hier wäre ich für eine Anregung sehr dankbar.
Sollte der Gegner mit 2 klaren Stürmern spielen, lasse ich prinzipiell zu Dritt aufbauen und ziehe einen 6er zu den IV zurück. Dann spielen wir 3 vs. 2 in der ersten Reihe. Die Sache bleibt quasi gleich, wir wollen aus dem 3 vs. 2 ein 2 vs. 1 machen, indem der ZIV einen Stürmer aktiv andribbelt und dann den entsprechenden IV blank spielt bzw. selber durchdribbelt (je nach Verhalten des angedribbelten Stürmers.).
So bauen wir also quasi bei der Variante „Gegner mit 1 Spitze“ und „Gegner mit 2 Spitzen“ in Überzahl auf und versuchen einen Verteidiger durch die Sturmreihe durchzubekommen. Das werden wir schon erarbeitet bekommen, aber danach…da wäre ich für Optionen im Zentrum dankbar.
Auf Außen ist die Option, der Offensivspieler kommt leicht ins Zentrum und entgegen und zieht den gegnerischen AV mit, um Platz für den hinterlaufenen eigenen AV zu schaffen sehr erfolgsversprechend. Lässt sich der gegnerische AV nicht rausziehen ist meist der eigene offensive Außen im Halbfeld – zumindest kurzzeitig - gut anspielbar und kann aufdrehen.
Welche Passzonen haltet ihr für eure ZM offen, bzw. in welchen Zonen sollen diese sich anbieten? Welche Variationen habt ihr hier?
Ich danke euch für eure Hilfe