Beiträge von ursalien

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    Die letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass wir uns schwer tun das Spiel von hinten sauber aufzubauen, wenn uns der Gegner vorne zustellt und direkt mehr Druck ausübt.

    Eine wunderbare Situation für Dein Team. Lass sie Erfahrungen damit sammeln und helfe dabei, diese Situation gemeinsam zu lösen.


    Engst Du Deine U9 Kinder in ein taktisches Korsett (wo sie nur noch das ausführen, was Du Dir dabei gedacht hast) ein, werden sie sich weit weniger entwickeln, als sie es könnten, wenn Du das nicht tust. Und wenn Du schon eine talentierte Truppe hast, wäre es aus meiner Sicht traurig, sie in der Entwicklung bewusst zu bremsen.


    Behalte Deine taktischen Überlegungen für D1-C2, da wird es viel mehr bringen und dort wirst Du ein Team vor Dir haben, das kreativ ist, das Entscheidungen selbstständig treffen kann und Spaß am Fußball hat. Perfekter Nährboden für Dein taktisches Konzept.


    Bitte nicht als Kritik auffassen, ist nur meine bescheidene Meinung.

    Konter wäre dann nur Hoch und auf den zweiten Ball gehen

    Das sehe ich nicht so, Konter geht auch anders.


    Zum Rest hast Du meine 100%ige Zustimmung.


    Die Konterstrategie ist recht schnell erstellt, sie kann schnell einstudiert werden und hilft kurzfristig. Sollte natürlich nicht in Vordergrund stehen. Hauptsächlich gilt es in der D-Jugend darum gehen, die von Dir genannten Punkte abzuarbeiten.

    Hallo,


    ich praktiziere mit meinen Teams auch gerne den geordneten Spielaufbau und erkläre den Jungs (oder lasse sie darauf kommen) warum wir das tun. Meine wichtigste Regel in diesem Zusammenhang ist: "Wenn wir den Ball haben, kann der Gegner keine Tore schießen." Diese Regel scheint von Deinem Team verstanden zu sein, denn sie versuchen genau das umzusetzen. Meine zweite wichtige Regel ist: "Zuerst vertikal, dann horizontal". Wenn also eine (möglichst sichere) vertikale Passgelegenheit besteht, wird diese bevorzugt, ansonsten wird horizontal gespielt und weiter nach einer vertikalen Lösung gesucht. Ich persönlich forciere das Vertikalspiel durch Einschränkung der Ballkontakte in der eigenen Hälfte gepaart mit freiem Spiel in der gegnerischen Hälfte.


    Gegen (pressing)starke Gegner kann es natürlich vorkommen, dass der geordnete Spielaufbau so sehr gestört wird, dass dieser nicht mehr statfinden kann. Das ist nunmal die Strategie hinter dem Pressing :-). Mache Dir Gedanken über eine für Dein Team passende Lösung dieser Situation und arbeite mit dem Team daran. Verbessere entweder die Qualität des Spielaufbaus oder erarbeite eine Konterstrategie.

    Sagt dir Hans Tanners Laufschule etwas? Erkundige dich da mal. Diese beinhaltet erstens gute Übungen und zweitens werden die Coachingpunkte, also worauf du genau achten solltest bei der Ausführung der Übungen, ganz deutlich definiert.

    Das sagt mir noch nichts, vielen Dank für den Denkanstoß. Ich bin schon sehr gespannt, ich habe das Gefühl, das ist genau das, was ich gesucht habe.


    BTW, inzwischen hat sich der Leichtathletik-Verein gemeldet, es gibt doch noch eine Möglichkeit der Zusammenarbeit, bin sehr gespannt. :)

    Vielen Dank für Eure Antworten.


    Lauf-ABC machen wir eigentlich vor jedem Training und vor jedem Spiel, jede Übung in zwei Durchläufen, ein mal locker und ein mal mit höchster Amplitute. Sprintwettbewerbe aus jeder Start-Position (stehend, sitzend, rückwärts, plank, usw.) kommen auch recht regelmäßig vor. Koordinationsleiter und den Regenbogenlauf hatten wir lange im Programm, machen wir aber in letzter Zeit immer weniger.


    Den Hinweis mit dem Vorderfuss werde ich jetzt umsetzen und so lange durchziehen, bis meine "Fersenkandidaten" einigermaßen "normal" laufen. Bei den anderen sehe ich zwar, dass sie nicht so dynamisch sind wie manch andere, mein nicht spezialisiertes Auge erkennt aber nicht die Ursache.


    Vielen Dank.

    Hallo allerseits,


    zur Zeit gibt es ein Thema, was mich schon länger sehr beschäftigt, ich komme aber auch nach längerem Nachdenken nicht wirklich weiter. Vielleicht hat jemand hier eine Idee oder den richtigen Denkansatz für mich, dafür wäre ich sehr dankbar.


    Ich beobachte des öfteren meine Spieler (Jahrgang 2009 und 2010) beim Laufen und stelle fest, dass viele, wenn auch nicht alle, ziemlich ineffizient laufen. Oder es sieht zumindest "wild" aus. Manche laufen komplett nur auf den Fersen, manche total ohne Körperspannung (Hände, Arme, Kopf, alles wackelt wie wild hin und her). So ziemlich alle sind den Gegnern was Dynamik, Antritt, Richtungswechsel usw. meistens unterlegen, mit und auch ohne Ball.


    Folgende Fragen beschäftigen mich bezüglich dieser Situation:

    1. Ist das vielleicht normal und ich habe einfach nur zufällig motorisch weniger begabte Kids?

    2. Kann ich aktiv etwas dagegen tun? Habt Ihr Tipps/Ideen wie soetwas verbessert werden kann? Gibt es Videos/Bücher wie man den Kindern die richtige Lauftechnik vermitteln kann?


    Ich habe den lokalen Leichtathletik-Verein um Hilfe gebeten, leider ist man ein einer Zusammenarbeit nicht interessiert, auf jeden Fall meldet sich niemand bei mir.


    Vielen Dank!

    Mein Einstieg hier in das Forum sollte auf jeden Fall in diesem Thread beginnen.


    Ich habe heute Entscheidungstraining mit meiner U8 gemacht. Die Schwerpunkte der letzten vier Wochen waren Dribbling und Passspiel. Heute habe ich bei einer Übung die Spieler in Situationen gebracht, in der sie sich entscheiden sollten, ob ein Pass oder Dribbling sinnvoll ist. Gerade die "leistungsschwächeren" Spieler haben haben sehr gute Entscheidungen getroffen, sind aber auch manchmal das Risiko eines 1 gegen 1 gegen den Trainer zu gehen.

    Das war wahrscheinlich das beste Training, das ich je geleitet habe. Es hat bei 75% der Spieler klick gemacht. Nächste Woche baue ich gleich darauf auf, damit sich das weiter festigt. Und besonders wichtig: Die Kinder haben selbst gemerkt, was sie heute erreicht haben.

    Ich will dazu mehr wissen :) Hast Du einen Trainingsplan, den ich bewundern kann? Ich bin ebenfalls U8-Trainer und ebenfalls beim Thema 1gg1 vs passen, also Entscheidungsfindung.


    [Edit] Soeben scheint bei mir auch Klick zu machen. Kann es sein, dass Du als Trainer in 2gg1 bewusst einerseits den Laufweg des Ballführenden und andererseits den Passweg geschlossen hast?

    Hallo liebe Kollegen/innen,


    ich kann mit Freude berichten, dass wir heute unser erstes Spiel gewonnen haben. 3-1, auswärts beim Tabellenvorletzten. Und das nach 1,5 Saisons ohne einen einzigen Sieg oder Unentschieden. Bin happy, die Kids sind außer sich. Danke Euch für die Unterstützung, als ich zu zweifeln begann. :thumbup:

    Mit Hin- und Rückrunde? Allein so eine Gruppeneinteilung gehört in diesen Thread...

    Ich finde es nicht so schlimm, auch wenn es mit 30 Spielen in einer Saison echt viel ist. Sollten wir aber jedes Spiel zweistellig verlieren, habe ich am Ende keine Mannschaft mehr, das vertragen die Kids mit Sicherheit nicht.

    ursalien


    0:21 in einem Freundschaftspiel? Oder hat bei euch schon die Saison begonnen?

    Ist es noch die gleiche Mannschaft, die du letzte Saison betreut hast und über die du in deinem Thread berichtet hast?

    Die Saison hat angefangen, da wir 16 Teams in der Gruppe haben. Ich werde vermutlich Dauergast hier im Thread werden.

    Ja, es ist die selbe Mannschaft, punktuell verstärkt.

    Saison mit 0:21 im ersten Spiel angefangen. Dazu noch auf dem Trainerkongress unseres Verbands gewesen ohne die Möglichkeit, den Kids moralisch beizustehen.


    Wo ist der blöde Ausgang aus diesem blöden Hamsterrad?

    Hm, so gesehen dürfte keine Beziehung länger als 2-3 Jahre halten. ;)

    Also ich habe diese Art von Abnutzung noch nicht aufgenommen. Vielleicht liegt es nur daran, dass sich die Kinder und auch ich, in den letzten 2 Jahren alle recht schnell weiterentwickelt haben und es weiter tun.

    Oder es fehlen Hellseher, die ohne die Mannschaft je gesehen zu haben, Taktik-Tipps geben können. :)


    Zur Taktik hast Du schon alles gesagt, es gibt unendlich Möglichkeiten zum vernünftigen Spielaufbau übers Zentrum.

    Ich würde vorschlagen, die Taktik an das vorhandene Material anzupassen.


    Die technischen Fehler kommen aus meiner Sicht aus einer gewissen Verunsicherung der Spieler in Wettkampfsituationen. Wenn ich dann lese: "Ich habe es angesprochen, dass diese leichte Fehler dringend abstellen müssen", ich möchte nicht wirklich glauben, dass diese Maßnahme zur Verminderung der Verunsicherung führt. Ich glaube, den Spieler ist das schon bewußt. Ballbesitz-Spielformen mit Überzahl wäre meine erste Option und die Jungs bei jeder guten Aktion loben.

    2 Trainingseinheiten täglich würde ich so aufteilen, dass eine Einheit statische, organisatorische oder regenerative Bausteine beinhaltet :


    Besprechung der Gruppen- und Mannschaftstaktiken (Präsentation)

    Visualisierung auf dem Platz (erklären, einstudieren)

    Standardsituationen

    Aktive Erholung

    Einzel- und Gruppengespräche


    Die zweite Trainingseinheit zum Üben des Gelernten in spielnahen Situationen.

    Weiters sind 2 Einheiten pro Tag einfach Kontraproduktiv für den Fußball. Du möchtest dass deine Spieler über 90 Minuten max. explosive Aktionen machen. Das sollte dann auch im Training so gefordert werden. Doch wie willst du 100% geben, wenn du am Vormittag schon eine andere Einheit hattest? Dann gibst du am Abend nur noch 80% oder weniger, weil dein Körper nicht mehr zulässt. Und man Verbessert sich eben nur, wenn man an seine Grenzen geht, da sich der Körper dann wieder anpassen muss.

    Das sehe ich anders. Bei der Fülle der Aufgaben in der kurzen Zeit kann man sehr wohl 2 mal täglich trainieren. Das zweite Training sollte aber selbstverständlich einen anderen, z.B. technischen, taktischen, koordinativen Schwerpunkt haben. Das wird auch sicherlich so gewesen sein, denn bei allem Respekt, das sind dort keine Vollidioten.

    Für mich sind folgende Punkte ausschlaggebend für das frühe Aus:


    1. Der Nationaltrainer wirkte auf mich nach der gewonnenen WM14 nicht mehr so fokussiert. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mehr und mehr als (erfolgreicher) Manager verstanden hat. Der Ehrgeiz und der Biss ist weniger geworden, meiner Meinung nach. Inszenierungen, Interviews, Werbeverträge, das erfolgreiche Leben halt.


    2. Der Plan A (Handball-Fussball) funktioniert offensichtlich nicht mehr, noch nicht mal mehr gegen vermeidlich schwächere Gegner. Die Spanier haben es gestern auch versucht und sind damit ebenfalls gescheitert. Wenn man den Gegner in den eigenen Strafraum hinein presst, gibt es keinen Raum, den man vertikal bespielen kann. Die Stärken von Werner und Reus haben wir uns selbst geraubt.


    3. Wir, und auch die Spanier, hatten keinen Plan B.


    4. Wenn schon Plan A, dann bitte auch die richtigen Spieler dafür mitnehmen. Ein Sane nicht mitzunehmen ist quasi schon grob fahrlässig.


    5. Im ersten Spiel gegen Mexiko zu viel Risiko eingegangen. Selten eine Turniermannschaft erlebt, die so etwas gemacht hat.


    6. Die Spieler wirkten überheblich und "satt", daher behäbig, langsam und wenig überraschend. Im Weltfußball ist so schon lange nicht mehr etwas zu holen.

    Damit man die Aussage der Studie wirklich deuten kann müsste man ja alles Berücksichtigen inkl. den Schwangerschaftsverlauf. Wie ist der Bildungsstand der Eltern, in welchem Umfeld wächst das Kind die ersten 6 Monate auf usw. Sonst ist es ja wieder nicht wirklich aussagekräftig und man kann nicht von angeboren sprechen sondern eher von angelernt. Dann muss man auch noch die 3 weiteren Jahre berücksichtigen. Wurde das Kind gefördert oder nicht usw.


    Weiters benötigst du einen gewissen Umfang an Versuchsteilnehmern sonst ist es nicht allgemein gültig, sondern nur für eine kleine Gruppe. Kleine Gruppen => extreme Ergebnisse.

    Ja, und wo eine Studie gibt, gibt es auch eine Gegenstudie. Und ab wann ist eine Gruppe aussagekräftig genug...

    Ich denke, wir sollten das hier mal so stehen lassen, wir kommen nicht näher. Aber danke für den Denkanstoß, ich werde mal in dieser Richtung nachforschen.

    najao, da bin ich nicht zu 100% Prozent bei dir. Konzept und Struktur ja, Hauptberuflichen Trainer muss nicht sein.

    das ist aber Instinkt, der ist angeboren! fussballschule_tirol hat da schon recht. Alleine wenn ich an meine Tochter zurückdenke., die Konnte anhand der Babyzeichensprache nach knapp 7 Monaten mit uns kommunizieren ohne noch ein Wort sagen zu können. War alles meiner Frau ( Pädagogin) zu verdanken.


    Sicher etwas überspitz aber unterm strich hat er recht.

    Instinkt angeboren ist also kein Problem. Aber gewisse Begabungen schon. Keine Ahnung wie man da so sicher sein kann.

    Scheinbar eine interessante Frage mit den Talenten, eine Studie habe ich hier gefunden:


    http://www.pnas.org/content/110/45/18116

    Es gibt wohl Anzeichen, dass (zumindest) ein mathematisches Talent wohl bei der Geburt existiert.