Fouls in der E-Jugend

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  • Die Variante rüdes Foul hatte ich auch in der F-Jugend. Der Gegenspieler meiner Tochter wurde von seinem Trainer dazu aufgefordert,

    sie zu foulen (Zitat (selbst gehört): "Hau sie um, mach sie fertig"). Er hat es umgesetzt und sie ist richtig abgehoben und ein paar Meter weiter geflogen und auf der Seite gelandet. Sie musste raus (war dann ca. 5 Minuten draußen, in denen der Gegner zwei Tore gegen uns gemacht hat).

    Gott sei Dank ging es für sie weiter und sie konnte noch helfen, dass wir das Spiel trotz dieses und noch anderer grenzwertiger Fouls noch gewinnen konnten. Da hätte ich gerne einen Schiedsrichter gehabt, mit Fairplay hatte das eher nicht zu tun. Mit den blauen Flecken hatte sie noch eine Woche zu tun.

  • Da frag ich mich, was ich tun würde... Wenn jemand einen Kind befielt meinem Sohn weg zu tun und ich höre dass, dann würde dieses Spiel garantiert nicht weitergehen! Also du musst doch dein Kind schützen! =O

  • Und spätestens da hätte ich meine Kinder vom Platz geholt.

    Da gibt es keinerlei Pardon.

    Ich habe die Pflicht meine Kinder vor soetwas zu schützen.

    So ist es. Und doch wissen wir, das solche Rufe wie: Nehmt denen die Lust zu spielen! Geht drauf! das gleiche implizieren.

    Da wird das mit dem Umhauen eben nur verklausuliert.... und vorher in der Kabine trotzdem eingetrichtert. Das ERgebnis ist das selbe.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • @all....ein Vater oder Trainer fordert - als volljährige Person - einen Spieler/jemanden auf, eine Körperverletzung zu begehen, die dann auch stattfindet....ohne das jemand tatsächlich verletzt wurde/oder wurde tatsächlich verletzt.


    müsste ein strafrechtlich relevantes Verhalten sein, jedenfalls dürfte hier ein Anfangsverdacht einer Straftat vorliegen, so dass das Anzeigen der Tat für den Anzeigenden straffrei sein dürfte.


    Im Strafgesetzbuch findet man nämlich den Paragraphen Anstiftung (§ 26 StGB).


    https://de.wikipedia.org/wiki/Anstiftung_(Deutschland)


    Dort steht wo, dass jemand der Anstiftet nur dann gleich dem Täter bestraft wird, wenn es auch zum Erfolg führte...was ich so interpretiere, dass das Opfer auch tatsächlich verletzt wurde.


    Der Versuch dazu, wird -so verstehe ich es- ...mit meinen Worten...anders bestraft....ist aber auch strafbar.


    Egal wie das Ergebnis vor rechtlich wäre, würde - meiner Ansicht nach - danach auch noch das Jugendamt informiert, welches dann nochmals in der Familie des "Täters" Ausschau halten würde, so ein Kind angestiftet wurde.


    Man könnte ...ich betone könnte...neben dem Hausrecht, sprich hier schmeisst der gastgebende Vereine dieses dumme Subjekt aus der Halle oder vom Grundstück, entsprechend die Polizei hinzuziehen, damit diese sowohl eine Personalienfeststellung vornimmt und Zeugen notiert, so dafür sorgen, dass diese - von Amts wegen -(Strafverfolgungszwang) eine Strafanzeige aufnehmen, wegen des Verdachts der Anstiftung.


    Nur mal so in den Raum gedacht...für die Trainer die hier mitlesen und es - sorry für die harten Worte - am Feldrand ähnlich gestalten oder diese Gestaltung von Eltern zulassen...dabei zusehen....und es so eben nicht geschissen kriegen. Gr. Andre

  • Ich kann dir sagen, warum so was nicht passiert: weil das einen totalen Kleinkrieg auslösen würde.

    Leider neigt unsere Gesellschaft dazu, denjenigen zu verurteilen, der Missstände aufdeckt, anspricht, ahndet. Dann wird auf Täterseite relativiert was das Zeug hält. "Emotionen gehören dazu, das ist doch alles nicht so wild und nicht so gemeint, stell dich nicht so an."
    Bei Facebook hat sofort jeder ne Meinung und der Shitstorm bricht los. Wenn es dann noch rivalisierende Dorfvereine betrifft - Halleluja!

    Ich habe in der F mal erlebt, wie ein Trainer ein Kind des Gegners angebrüllt hat. Dann wurde es laut - auf Elternseite, Kinder, Trainer. Rudelbildung! Ernsthaft! In der F Jugend.
    Wer hier nen klaren Kopf behält, sei zu beglückwünschen. Das kann nur eine neutrale Person, alle anderen sind sofort emotional involviert.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Da leider nicht jedes Foul im Fußball eine Körperverletzung darstellt verläuft die Argumentation im Sand. Denn damit fällt der Strafverfolgungszwang und es würde nicht einmal eine Anzeige aufgenommen.


    Ich stimme ja mit Andre überein was den Strafrechtlichen Ansatz betrifft und das es hier mehr Handhabung geben sollte. Aber hier ist dies leider schlicht nicht gegeben.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Kurze Korrektur. Formal juristisch erfüllt jedes Foul erstmal den objektiven Tatbestand der Körperverletzung.

    Die Strafverfolgung entfällt durch die mutmaßliche Einwilligung durch die Teilnahme am Wettbewerb.

    Es gibt übrigens Urteile wegen Körperverletzung.

    Da die E Jugendlichen jedoch nicht strafmündig sind. Käme nur eine Verurteilung z.Bsp des Trainers in mittelbarer Täterschaft in Betracht. Wenn er den Spieler aufgefordert hätte den Gegenspieler zu verletzen.

    Ob das Strafrecht geeignet ist die Missstände zu beheben, wage ich jedoch zu bezweifeln.

    Bin für Punktabzüge für die 1. Mannschaft bei grassem Fehlverhalten der verantwortlichen Vereinsvertreter.

    Aber wahrscheinlich würden sich dann noch mehr Vereine der Jugendarbeit entledigen.

  • Die Strafverfolgung entfällt durch die mutmaßliche Einwilligung durch die Teilnahme am Wettbewerb.

    Es gibt übrigens Urteile wegen Körperverletzung.

    Da die E Jugendlichen jedoch nicht strafmündig sind. Käme nur eine Verurteilung z.Bsp des Trainers in mittelbarer Täterschaft in Betracht. Wenn er den Spieler aufgefordert hätte den Gegenspieler zu verletzen.

    Genau darauf habe ich, wenn auch schlecht ausgedrückt, verwiesen. Alle Urteile zur Körperverletzung welche ich bisher kenne lagen aber auch weit entfernt von "normalem" Foulspiel. Eher im Bereich der Tätlichkeit oder eben im bewussten Verletzen des Gegners.


    Und klar wäre in diesem Fall bei Kindern der Trainer verantwortlicher, selbst eine Aufforderung wie hier das hier beschriebene "Nehmt ihnen den Spaß am Spielen" wäre aber wohl nicht ausreichend da es keine bewusste Aufforderung zu einer Tätlichkeit oder ähnlichem Darstellt. Es ist einfach nur daneben, aber eben auch nicht mehr.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Seit 10 Jahren bin ich im Kleinfeldbereich unterwegs. In dieser Zeit habe ich es genau ein Mal erlebt, dass ein Trainer des Gegners ein Foulspiel gefordert hat. Er durfte sich dann von mir einen Spruch anhören. Dieser Trainer wurde kurze Zeit später aussortiert. Ja, solche Dinge kommen vor. Aber ist das wirkich so häufig...? Mag natürlich auch regionale Unterschiede geben...
    Wenn andererseits zu körperorientiertem Spiel aufgefordert wird, habe ich damit kein Problem. Das kommt einem meiner Schwerpunktthemen (offensives 1:1) sogar sehr entgegen.

  • Ich hab es leider auch schon erlebt...

    G-Jugend "Spitzenspiel" und "Derby"

    Der stärkste Spieler des Gegners am Ball...

    Unser Trainer "Tu Ihm weh"...

    Ich bin damals gegangen.

    Ich hätte vermutlich besser meinen Sohn mitnehmen sollen. Aber ich wußte mit der Situation nicht umzugehen. Der eigene Trainer||.

    Damals war schon klar, dass er den Verein verlässt und ich die G-Junioren übernehme...

    Ich musste viele Vereine erst wieder überzeugen, dass wir wieder auf KiFu Linie sind;(.

  • Ich sprach nicht von der Körperverletzung zwischen zwei Spielern nach einem Foul...da hat Totog bedingt recht, wobei bestimmte Sachlagen durchaus - wie Akjfv es erwähnte - bei übelsten vorsätzlichen Sachverhalten durchaus abseits des Fussballgerichtes "normale" Strafgerichte verurteilt haben.


    Sondern...ich sprach davon, dass ein schreiender Trainer oder schreiende Elternteile sich theoretisch der Körperverletzung strafbar machen, weil sie das Wohlbefinden eines Kindes verletzen, was nach Definition schon KV ist.


    Ferner sprach ich davon, dass das Anstiften zu einer Straftat - hier KV (Körperverletzung) schon bei einem Versuch strafrechtlich relevant sein kann. Der Anfangsverdacht einer Straftat liegt hier schon vor und deswegen ist hier - meiner Ansicht nach - rein theoretisch eine Strafanzeige möglich ohne sich selber strafrechtlich belangbar zu machen. Alles weitere danach läge beim Staatsanwalt und einem Richter. Ich kenne ein solches Beispiel nicht aus der Vergangenheit...weil es keiner so praktizierte. D.h. aber nicht, dass es so nicht möglich wäre. Käme mal auf einen Versuch an;-))). In extremen Fällen würde ich das eiskalt so durchziehen. Ich könnte mir sogar vorstellen, einem solchen Idioten von Vater das in Aussicht zu stellen. Und würde dort in einem solchen extremen Fall die Polizei auftauchen, weil der Bursche austickt, wären die Beamten verpflichtet eine Anzeige aufzunehmen und die Person ggf. vom Platz zu schmeißen bzw. ihn bis zum Spielende einzukerkern. Ich Google mal, ...vielleicht finde ich doch noch so einen Ausnahmefall;-))).