Fouls in der E-Jugend

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  • Mein nunmehr 9jähriger wird immer wieder zum Teil sehr rüde gefoult. Im November wurde er abgeräumt, so dass er sechs Wochen keinen Sport mehr machen konnte. Gestern wieder. Der Junge, der ihn gefoult hat, hat wohl gesagt: "der hat mich provoziert."

    Vielleicht indirekt mit seinem flinken Spiel aber ganz sicher nicht mit Worten! Mein Sohn spricht nicht mit dem Gegner auf dem Feld, dafür lege ich meine Hand ins Feuer, da war nichts.


    Aber es kann doch nicht sein, dass Kinder im Alter von 9/10 Jahren so unbeherrscht sind, dass sie dem anderen weh tun (wollen).


    Oder werden die Kinder am Ende in der Halbzeit heiß gemacht so nach dem Motto: "ihr müsst den mit der Nr. 10 unter Kontrolle kriegen"? Denn wenn gefoult wird, wird immer der aktivste Spieler gelegt. Das kann doch kein Zufall sein!


    Mein Sohn ist jedenfalls heute morgen mal wieder in die Schule gehumpelt X(. Schulsport und Training kann er wohl erstmal wieder vergessen.

    Er selber sagt: die wollen mir ja immer ein Bein stellen aber ich springe meist drüber.


    Wie kann man ihn besser schützen? Was könnten die Trainer und was wir Eltern ihm raten?

  • Oder werden die Kinder am Ende in der Halbzeit heiß gemacht so nach dem Motto: "ihr müsst den mit der Nr. 10 unter Kontrolle kriegen"? Denn wenn gefoult wird, wird immer der aktivste Spieler gelegt. Das kann doch kein Zufall sein!

    Ich kenne da Mannschaften, die waren schon in der jhüngeren F-Jugend so und wurden von den Trainern auch so gedrillt.

    Bei wirklich unsportlichen Verhalten, auch offensiochtlichen wurde da nicht mal sanktioniert.....


    Was du dagegen tun kannst? Mit den Leuten Reden, mehr vermutlich nicht.

    Ich für meinen Teil breche Spiele, ab sofort, immer ab, wenn ich sehe, dass der Gegner unverhätnismäßig rabiat zur Sache geht und der gegnerische Trainer nicht interveniert...

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

    Einmal editiert, zuletzt von Goncare ()

  • Ich für meinen Teil breche Spiele, ab sofort, immer ab, wenn ich sehe, dass der Gegner unverhätnismäßig rabiat zur Sache geht und der gegnerische Trainer nicht interveniert...

    Das werde ich ab sofort auch so machen. Vermutlich bekommt der Verein zwar dann eine Strafe wegen Verursachen eines Spielabbruchs, aber das ist mir egal. In den letzten Wochen musste ich wieder erleben, wie trotz Schiedsrichtern Kinder spielunfähig getreten wurden.

    Soweit es meine Mannschaft betroffen hat, habe ich mit dem gegnerischen Trainern auch versucht zu sprechen. Aber das hätte ich mir auch sparen können. Da wurden Aktionen schön geredet, beschwichtigt und Fouls meiner Mannschaft künstlich hoch geredet. Das brauche ich nicht mehr. Sprüche wie "wir sind hier nicht beim Halma" habe ich genug gehört.

    Bei den jeweiligen Mannschaften fahre ich auch zu keinen Turnieren mehr.

  • Schatefan mit dem Trainer sprechen und Ihn bitten, solche Spiele dann abzubrechen! Wie es mein Vorredner auch schrieb.

    Ich hatte ein solches Spiel indem ich den Gegnertrainer bat, auf seine Spieler einzuwirken.

    Passierte nichts, hätte ich abbrechen müssen. Ende vom Lied war das dann ein Spieler von mir einen Archillessehnenanriß durch eine Grätsche von hinten erlitten hat. (und Archillessehnenverletzungen in dem Alter sind ungewöhnlich!!!)

    Das war mir eine Lehre.... In der E Jugend schon am Mann zu grätschen ist ein Wahnsinn. Von der F ganz zu schweigen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich musste am Wochenende leider lernen das es in der E-Jugend wohl gar keine Trainer braucht um bewusstes Foulen und auch Provozieren hervorzubringen.


    Da einer meiner Jungs auf den ersten Metern etwas Nachteile hat, versucht er gerne diese mit bewusstem Körpereinsatz auszugleichen. In 98% der Fälle aber Fair und ganz klar im Rahmen des erlaubten. Keine Hände, keine Bodychecks oder ähnliches. Während eines Spieles am Wochende musste ich aber beobachten wie dieser Einsatz immer mehr und immer weiter ins Unfaire abgedrifftet ist, worauf ich den Spieler vom Feld genommen habe und darauf angesprochen habe. Hierbei schossen ihm die Tränen in die Augen und er erklärte mir, mehrfach mit Schimpfwörtern und Provaktionen von den Gegenspielern betitelt worden zu sein.


    Ohne ein großes Fass aufzumachen haben wir das Spiel zu Ende gebracht und ich habe auf der Tribüne das Gespräch mit dem anderen Trainer gesucht. Zu meinem erstaunen nahm er den Hinweis sehr interessiert auf und erklärte mir dass er das fast nicht glauben kann, da er seine Spieler ja glaubt zu kennen.

    Nachdem er das Thema aber scheinbar mit seinem Team angesprochen hat, kamen zwei seiner Spieler zu unserem und haben sich entschuldigt. Zusätzlich erklärte mir der Trainer dass die Spieler die Beleidigungen zugegeben haben und er dankbar für meinen Hinweis war.


    Mit allen Medien und snstigen Einflüssen von außen würde ich daher für keinen Spieler die Hand ins Feuer legen. Ebenso wenig würde ich alle Schuld auf ein "Heiß machen" oder andere Einflüsse durch die Trainer verlegen. Klar kann das ein Teil des Problems sein, aber gerade bessere E-Spieler sind durchaus in der Lage die Probleme im Spiel selbst zu erkennen und sich in der Pause einen Plan bereit zu legen.


    Wenn dieser nun Fouls beinhaltet wäre es natürlich wieder am Trainer dagegen zu steuern, wenn aber der erste Tritt sitzt hat dieser nicht einmal eine Möglichkeit. Erschwerend kommt wohl noch hinzu das die guten Spieler häufig noch die Lösungen aus der F bevorzugen. Im Zweifel also alleine gegen alle gehen. Wodurch die Zweikampfdichte natürlich nochmals zunimmt.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Wir (E 2) haben aktuell auch die Erfahrung gemacht, dass die Spieler einiger (meist etwas ambitionierterer) Vereine überhart in die Zweikämpfe gehen. Ich habe von einem Freund mit viel Erfahrung im Kifu den folgenden Tip bekommen:


    Wenn es viele harte Aktionen gibt und der Trainer nicht eingreift, spreche ich mit ihm, dass einer der Trainer der beiden Mannschaften das Spiel als Schiedsrichter leitet. Das kann gerne der andere Trainer sein. Ich gehe davon aus, dass ein Erwachsener spätestens dann seiner Verantwortung für die Kinder gerecht wird und überhartes Spiel unterbindet. Wenn dazu keine Bereitschaft besteht, brechen wir das Spiel ab.


    Werden wir in der Rückrunde so durchziehen.

  • Ich finde, die Trainer haben den Vorfall ganz gut gemanagt. Die Trainer haben sich um unseren Sohn gesorgt und mit uns Eltern das Gespräch gesucht. Dabei kam raus, dass der Spieler schon häufiger negativ aufgefallen wäre, zuletzt aber nicht mehr und dass sie sich diesen Rückfall nicht erklären könnten. Der Junge kam und hat sich entschuldigt.

    Sie haben den Jungen sofort vom Platz gestellt, mit ihm und seinen Eltern geredet und ihn intern für das nächste Spiel gesperrt.


    Denn es waren sich alle einig: das war ne Tätlichkeit.


    Mein Sohn steckt das bisher ganz gut weg. Ich bin nur in Sorge, dass er über diese Erfahrungen den Spaß am Spielen verlieren könnte.

  • Ich denke, dass dies ein sehr wichtiges Thema im Kinder- und Jugendfussball ist: Die Kinder lernen dabei von ihren Trainer und gegebenenfalls von ihren Eltern, wie weit sie gehen sollen und dürfen um Erfolg zu erlangen. Dabei scheinen einige leider das falsche zu lernen, nämlich das es okay ist überhart einzusteigen und dabei vielleicht sogar den Gegner zu verletzen. Das wird so sicher niemand zugeben, aber leider spricht die Spielweise einiger Kinder/Mannschaften und die (Nicht)Reaktion ihrer Trainer dafür. Zum Glück gibt es auch andere Beispiele, wie wir zum Beispiel weiter oben bei totog sehen konnten. Kinder probieren sich aus und die ihnen gesetzten Grenzen aus, und Eltern, Lehrer und auch ihre Trainer sind dafür verantwortlich diese zu setzen und auf deren Einhaltung zu achten. Und wenn ein Kind grob unsportlich handelt, dann müssen die Verantwortlichen ihm aufzeigen, dass es so nicht geht. Im Fussball ist das ja eigentlich sehr einfach, indem man sich nicht scheut das Kind einfach mal früher runter zu nehmen. Das führt spätestens nach dem dritten Mal zu einem Lerneffekt. Da dies aber leider nicht überall so gehandhabt wird gibt es weiterhin Probleme. Hier könnten sicherlich auch die Schiedsrichter stärker entgegenwirken, indem sie bei unsportlichen Verhalten einfach konsequenter handeln. Man muss ja in den unteren Jugenden nicht gleich die Spieler des Feldes verweisen, allerdings kann man, wenn der Trainer nicht selbständig handelt, ihn darauf hinweisen, dass er seinen Spieler doch bitte für das restliche Spiel auswechseln möge.


    Im Gegensatz zu Dorfverein16 habe ich jedoch nicht die Erfahrung gemacht, dass ambitionierte Mannschaften übermässig oft überhart beziehungsweise unfair spielen. Zweifelsohne spielen Kinder dieser Mannschaften oft hart, und es kommt teilweise auch zu taktischen Fouls. Jedoch sind es diese Kinder eben gewöhnt, dass Zweikämpfe körperbetont geführt werden, so dass dies unerfahrenen Spielern oft als sehr hart vorkommt. Natürlich ist es einfacher, und macht teilweise auch mehr Spass, wenn man nicht bei jedem Ballkontakt die Schulter oder das Bein des Gegners spürt. Ich bin auch der Meinung, dass die Ausbildung in Deutschland viel zu früh auf das körperbetonte Spiel ausgerichtet ist (da bestehen teilweise komplette Mannschaften eines NLZs aus Pressingmonstern, Ballkünstler sieht man jedoch eher selten), allerdings würde ich dies nicht als unfair sondern eher als eine falsche Spielidee betrachten.

  • Schatefan Das konnte ich aus deinem ersten Text nicht heraus lesen. Icch denke das die trainer, wie du schreibst, ihr mögliches getan haben. Leider hilft das deine Sohn nur wenig. Aber keiner kann in die Köpfe der Spieler hinein sehen.


    Ich denke die Erfahrung die hier geschildert sind zeigen das die Kinder (oder zumindest einige) ab der E-Jugend durchaus auch ein Foul als Mittel zum eigenen Vorteil sehen und anwenden können bzw. wollen. Was eben für die besseren Spieler (leider) bedeutet das Sie einer größeren Gefahr ausgesetzt sind.


    Ein Einwirken der Trainer ist wie Sebastian81 beschreibt nicht immer der Fall. Gleichzeitig ist aber auch nicht jeder Körperkontakt ein Foul und wenn die Kinder das lernen kann auch ein Sr wenig dagegen tun. Ich selbst pfeife regelmäßig KiFu-spiele ab der E-Jugend. Bei mir ist eine klare Grenze das verwenden von den Händen. Halten, Schubsen und Drücken wir immer gepfiffen. Beim Körperkontakt ist die Grenze aber schon viel schwieriger zu ziehen. Da meine Spieler im Mittel eher klein und leicht sind und ich bosher keinerlei Anreiz hatte ein Körperbetontes Spiel zu schulen, sind wir in der Regel auch die die bei "normalem" Körpereinsatz der Gegner probleme haben. Deshalb ist es aber auch noch kein Foul.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ach ja, sicher war der Frust um diese Situation, seine Tränen und Schmerzen, Anlass für diesen Post. Aber mir geht es nicht so sehr um diesen speziellen Fall. Denn wie ausgeführt war das Verhalten der Verantwortlichen vollkommen ok.


    Es geht mir um Prävention. Also was können seine Trainer und wir Eltern ihm raten...


    Mit normalen körperlichen Spiel kommt er klar. Überhaupt geht es bei uns im Kreis noch recht freundlich zu. Aber wenn es zu bösen Fouls kommt, ist in 80% der Fälle meiner betroffen.


    Im Gegensatz zu Dorfverein16 habe ich jedoch nicht die Erfahrung gemacht, dass ambitionierte Mannschaften übermässig oft überhart beziehungsweise unfair spielen. Zweifelsohne spielen Kinder dieser Mannschaften oft hart, und es kommt teilweise auch zu taktischen Fouls. Jedoch sind es diese Kinder eben gewöhnt, dass Zweikämpfe körperbetont geführt werden, so dass dies unerfahrenen Spielern oft als sehr hart vorkommt.

    Uhhh, hast du hier tiefere Einblicke? Das war nämlich auch eine meiner Überlegungen. Ob er vielleicht in einer selektierten Mannschaft mit entsprechend besseren Gegnern besser aufgehoben sein könnte.
    Eigentlich würde ich den Plan, ihn noch mindestens 2-3 Jahre in einer Dorfmannschaft zu belassen, nicht aufgeben wollen aber der Gedanke kam mir am Wochenende...

    Was seit dem WE aber endgültig vom Tisch ist, ist ihn eine Jugend hochzugeben (wurde vereinsseitig andiskutiert). Wieviel kräftiger die Kinder dann im Mittel sind, haben wir ja gesehen (Gegner war kompletter Altjahrgang) und wie weit ein kleiner, zierlicher fliegen kann auch. :(

    Das muss man ihm nicht jede Woche antun.

  • totog da hast Du genau recht, denn körperbetontes Spiel hat nichts mit unfairnis zu tun. grätschen, halten schubsen etc. aber schon.

    Sebastian81 diesen Eindruck habe ich auch. Auch Spielstarke Mannschaften erobern sich den Ball oft dadurch das Sie den Körper einsetzen und verzeichnen dadurch Ballgewinne. Gerade die werden geschult im Zweikampf -auf den beinen- zu bleiben und die Körperbalance zu haben um das Spiel direkt fortzusetzen ohne Foul zu spielen.

    Das versuchen meine Jungs auch. Hände haben dabei wegzubleiben, Gegrätscht wird ohnehin nicht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • totog da hast Du genau recht, denn körperbetontes Spiel hat nichts mit unfairnis zu tun. grätschen, halten schubsen etc. aber schon.

    Sebastian81 diesen Eindruck habe ich auch. Auch Spielstarke Mannschaften erobern sich den Ball oft dadurch das Sie den Körper einsetzen und verzeichnen dadurch Ballgewinne. Gerade die werden geschult im Zweikampf -auf den beinen- zu bleiben und die Körperbalance zu haben um das Spiel direkt fortzusetzen ohne Foul zu spielen.

    Das versuchen meine Jungs auch. Hände haben dabei wegzubleiben, Gegrätscht wird ohnehin nicht.

    Ich bezweifle, dass die darauf geschult werden. Oft bestimmt. Immer garantiert nicht. Ich glaube das entwickelt sich einfach dadurch, dass es eben nicht so leicht ist den Ball zu erobern oder zu behaupten in einer homogenen Truppe. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass selbst bei schwachen Mannschaften das Spiel härter wird, wenn nur Leistungshomogenität herrscht. Nur dort wird es wegen Unvermögen öfters im Foul enden.
    Und da wir in der Regel häufiger Trainieren als spielen sehen wir im Spiel das jeweilige Verhalten als Ergebnis.
    Dem Gleichstarken will man es zeigen, wer der bessere ist - Kinder in dem Alter sind extrem kompetitiv und wissen genau wann es sich lohnt sich anzustrengen.

    So wie totog das macht: Konsequent sein und keine Hände dulden, ist doch schon eine klare Grenze. Dann noch kein Grätschen am Mann und den Fuß nicht draufhalten wenn der andere schiesst, dann sind für den Kinderfußball doch 99% der Probleme gelöst.
    Es liegt. um das durchzusetzen, einfach wie so oft nicht an den Kindern, sondern an den Erwachsenen. Und da eben nicht bei den Erwachsenen des anderen Teams, sondern dem eigenen Coach.

  • Ersatzbank bzgl. der Leistungshomogenität gebe ich Dir recht. Nicht jedem Kind von 9,10 JAhren ist es körperlich gegeben den Gegner abzulaufen, dabei stabil(dagegenhalten) zu bleiben und den Ball kontrolliert zu erobern mit Anschlußaktion.

    Trotzdem wird das trainiert(gespielt) bzw. angeleitet. Das leistungsstarke das evt. besser umsetzen. mag sein.

    Das das bei Leistungschwächeren wegen Unvermögen dann oft im Foul endet glaube ich nicht.

    Es gibt Mannschaften da wird auch das Grätschen gefordert. Das hat nichts mit Kompetivem Verhalten zu tun, sondern mit Trainingssteuerung, Vorleben etc.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich bezweifle, dass die darauf geschult werden. Oft bestimmt. Immer garantiert nicht. Ich glaube das entwickelt sich einfach dadurch, dass es eben nicht so leicht ist den Ball zu erobern oder zu behaupten in einer homogenen Truppe. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass selbst bei schwachen Mannschaften das Spiel härter wird, wenn nur Leistungshomogenität herrscht. Nur dort wird es wegen Unvermögen öfters im Foul enden.

    Doch, das wird schon gezielt geschult.

    Es geht eben darum, den Ball zu erobern. Alles andere ist ja kein Ballgewinn.

    Und dazu eben den Körper, besonders Oberkörper einzusetzten. Fussball ist ein Kontaktsport. Und da darf ein (fairer) Kontakt des Gegners einen selbst nicht aus der Balance bringen. Denn dann ist der Ball weg.


    Und das auf den Beinen bleiben ist nicht nur im Zweikampf wichtig, bzw. wird geschult. Man sieht nicht selten Spieler, die nach einem Pass oder Schuss hinfallen. Da fehlt die koordination. Das wird aber von den meisten Trainern gar nicht gecoacht oder gar trainiert, wenn der Ball ankommt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Schatefan: Ich habe keinen direkten Einblick in das Training bei NLZs, sondern gehe von meinen Eindrücken von (zahlreichen) Spielen meines Sohnes gegen diese Mannschaften aus. Was ich allerdings weiss ist, dass ab einem gewissen Alter (etwa untere D-Jugend) damit angefangen wird, gezielt die Zweikampfstabilität zu trainieren: Einerseits werden Stabilitätsübungen gemacht (im Training, sowie als Hausaufgaben aufgegeben), und zum anderen wird die körperbetonte Zweikampfführung beigebracht (z.b. wie bewege ich mich zum Gegner und Ball, wie bringe ich meinen Körper zwischen Gegner und Ball) und auch eingefordert (körperloses Spiel von diesen Spielern sieht man eigentlich nie, und falls doch, dann wird dies auch sofort/zeitnah angesprochen, zumindest nach meiner Beobachtung).


    Da dein Sohn untere E-Jugend ist, ist es wohl definitiv zu früh mit den Stabiübungen zu beginnen (das schädigt soweit ich weiss langfristig massiv den gesamten Körper, es gibt hier im Forum aber sicherlich Leute, die Genaueres wissen). Eine andere Möglichkeit ist aber vielleicht deinen Sohn neben den Fussball noch bei einer anderen Sportart anzumelden, z.b. Judo, Karate oder ggfs sogar Tanzen oder Turnen. Das hängt sicherlich von Zeit und Interesse ab, aber in diesen Sportarten lernt er (noch) besser mit seinem Körper umzugehen. Für meinen älteren Sohn (untere D-Jugend) sind diese Stabiübungen jedoch ziemlich toll, wir haben mittlerweile eigentlich keine besonderen Sorgen mehr, dass er sich bei Zweikämpfen verletzt. Eine Garantie ist das natürlich nicht, und gegen eingesprungene Grätschen hilft es auch nicht. Aber ihr könntet vielleicht mit dem Trainer reden und ihn bitten, dass er, soweit möglich, doch bitte nicht auf Turniere fährt auf denen Holzhackertruppen anwesend sind (dies machen ja zum Beispiel einige der hier anwesenden Trainer so, und funktioniert eigentlich gut, vielleicht muss der Trainer deines Sohnes einfach mal darauf gestossen werden).

  • Da dein Sohn untere E-Jugend ist, ist es wohl definitiv zu früh mit den Stabiübungen zu beginnen (das schädigt soweit ich weiss langfristig massiv den gesamten Körper, es gibt hier im Forum aber sicherlich Leute, die Genaueres wissen)

    Ohne medizinischen oder anderen hintergrund möchte ich aber hierzu dennoch was beitragen. Und zwar ist in diesen Punkten zwischen "Stabilisation" zur Kräftigung (Zielt eher auf Zweikämpfe ab) und Stbilisation hinsichtlich Verletzungesprofilaxe (Zielt eher auf Koordination ab) zu unterscheiden. Ersten ist sicher in der E noch sehr früh. Zweites beginnt aber z.B. mit Einbeinstand und Bälle werfen und Fangen.


    Aus eingener Erfahrung kann ich folgendes Berichten. Nach 5 OP's an den Sprunggelenken hat mir ein Physio eben diesen Einbeinstand beim Werfen und u.a beim Zähneputzen angeraten. Und siehe da, seit nunmehr knapp 10 Jahren bin ich ohne größere Verletzungen in diesem Bereich.

    Natürlich tut ein Schlag aufs Schienbein immer weh und eine Todesgrätsche der Gegner bleibt gefährlich. Aber eine generelle Verletzungsanfälligkeit kann oft von kleinen Dingen ausgehen (Stichwort Micro-Muskulator und intra/inter Muskuläre Abläufe). Warum ich diese Dinge nicht bereits in einer E-Jugend mitnehmen sollte, in der einer der Hauptpunkte noch auf der allgemeinen Koordination liegt, kann ich nicht nachvollziehen. Gerade weil unser Sport ja dennoch eher einseitige Belastungen darstellt sollten wir dem, so weit möglich, entgegenwirken.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • wie totog sagte sollte man zwischen koordinativen Übungen die zur Stärkung der Körperbalance beitragen und Stabi-übungen zur Stärkung z.b. der Rumpfmuskulatur beitragen, unterscheiden.

    Im Bereich bis zur U12 wird in dem mir bekannten NLZ nur der koordinative Part trainiert. (15min pro Einheit - Koordinationstrainer der 3 gleichzeitig trainerende U Mannschaften übernimmt, je 6 Spieler gehen im Wechsel zum Koordinationstraining). -Reine- Stabiübungen beginnen ab U 13. Das mag aber woanders auch unterschiedlich gehandhabt werden.

    Bei Stabi-übungen zur Stärkung der Muskulatur sollte man meiner Meinung nach nicht vor D Jugend anfangen und hier auch die körperlichen Gegebenheiten beachten. ( kinder die gern mal etwas mehr mayo auf der pommes essen, halten zum Teil das eigene Körpergewicht nicht, sodaß es auf den Rücken gehen kann). Auch ist wichtig das man auf die genaue Ausführung achtet.

    Thema hatten wir schonmal in einem anderen Thread (schrieb let1612 schon)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Das korrektes Krafttraining für gesunde Kinder schädlich ist, ist quatsch. Bei der Kräftigung muss aber das gleiche Prinzip wie beim Fußballtraining gelten: Kindertraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining!

    Es kommt noch dazu, dass gerade die dicken Kinder viel Selbstbewusstsein tanken können, da diese oft schon kräftiger sind und dadurch die Besten.


    Wer sich etwas dazu belesen will schaut mal hier:

    - https://www.sportunterricht.ch…e/kraft_kinder_jugend.php

    - krafttraining_mit_kindern_und_jugendlichen.pdf

    - https://www.dr-gumpert.de/html…ining_im_kindesalter.html