Follkao hat schon die wichtigsten Dinge angesprochen, welche ihr beachten (z.b. Festspielregel) beziehungsweise vorher klären (z.B. Meldung in welcher Staffel) solltet. Nur wenn diese Dinge geklärt sind, und das ganze Trainerteam dahinter steht, könnt ihr eueren Spielern und Eltern! den Plan gut verkaufen. Dies ist sehr wichtig, da es sonst immer Unzufriedenheit geben wird.
Ich hatte eine ähnliche Situation, allerdings mit anderer Ausgangslage. Bevor ich die Details schildere, möchte ich erst herausstellen, dass ich ein großer Freund von möglichst homogenen Teams bin (welche möglichst oft gegen etwa gleichstarke Gegner spielen sollten).
Dies ist natürlich nicht in jedem Verein möglich, aber bei 24 Kindern in einem Jahrgang (?) doch (mittelfristig) machbar.
Der Grund für möglichst homogene Mannschaften ist für mich, dass sich dadurch alle Spieler besser entwickeln können, aber eben vor allem auch die Schwächeren. Dies gilt allerdings natürlich nur, wenn man (das Trainerteam) auch alle Gruppen gleich behandelt und fördert. Meine Erfahrung ist, dass die schwächeren Kids sich in einer Mannschaft mit vielen guten Kickern häufig verstecken (können oder wollen). Falls die Mannschaft allerdings einigermassen homogen ist, (und der Gegner vom Niveau nicht deutlich überlegen), dann ist normalerweise allen Kindern auf dem Platz klar, dass sie sich selber für den Erfolg der Mannschaft anstrengen müssen. Wenn dies gelingt, und man damit dann mittelfristig Erfolgserlebnisse erzielen kann, dann werden sich auch die Schwächeren sehr gut entwickeln können.
Ich habe (zusammen mit einem gleichberechtigten Trainerkollegen, und teilweise mit Cotrainern), einen Jahrgang eines Stadtteilvereins von der G bis zur unteren E-Jugend betreut. Wir hatten von Anfang an genügend Kinder (14+, in der G-Jugend noch mit dem jüngeren Jahrgang, der dann aber nicht mit in die F-jugend genommen wurde), so dass wir immer 2 Teams gemeldet hatten, und mit 2 Teams (relativ bald dann zu unterschiedlichen) Turnieren gefahren sind. Die Anzahl der Kinder ist dann in der F-Jugend relativ schnell auf gut 20 Kids angewachsen. Wir haben immer alle Kinder die wollten aufgenommen, nie jemanden weggeschickt, und auch nie aktiv Kinder angeworben. Wir hatten ein paar sehr talentierte Kinder (je nach Zählweise 3-6) viele gute Kicker, und einige die deutlich schlechter Fussball gespielt haben (teils weil sie erst später angefangen haben, teils weil sie zu bewegungsfaul oder eher unsportlich waren (leider), und teils weil sie mentale/familiäre oder andere Probleme hatten). Wir haben dann im Prinzip die Mannschaft in diese 3 Gruppen eingeteilt, und sind weiter mit 2 Teams angetreten. Wir konnten ein Team immer höher als das andere anmelden, und haben dann auch ein besseres und ein schlechteres Team gestellt. Dabei mussten die guten Kicker häufig zwischen diesen beiden Mannschaften wechseln
(nicht unbedingt von Spieltag zu Spieltag). Es kam durchaus auch mal vor, dass die Überflieger in der schlechteren Mannschaft gespielt haben (zum Beispiel als Torwart mit Spielaufbau-Aufgaben), oder dass für Turniere mehr gemischt wurde. Das war aber eher die Ausnahme. Auch kam es nicht vor, dass leistungsschwache Kinder einzeln in der starken Gruppe gespielt haben, sondern eher das 2 sehr gute in der eher schwachen Mannschaft ausgeholfen haben (nicht in Hinblick darauf, ein 'wichtiges' Spiel zu gewinnen, sondern meistens in einer Situation wie: Die starke Mannschaft hat einen schwächeren Gegner, die guten sollen mal zeigen was sie können. Die beiden Überflieger sollten zuhause bleiben, oder eben bei Spielermangel mal aushelfen).
Insgesamt hat diese Aufteilung (welche sich wirklich bis zur E-Jugend hingezogen hat), wirklich viel Überzeugungsarbeit bei den Eltern und den Kindern erfordert. Es hat sich allerdings für die Entwicklung vieler Kinder wirklich gelohnt, insbesondere gibt es eben einige die anfangs schwächer waren, und die jetzt in der oberen D-Jugend Leistungsträger sind. Das sind dann natürlich auch eher die Kinder gewesen, deren Eltern unser anfängliche Einteilung angenommen haben, und die Kinder dabei unterstützt haben sich auf ihrem Niveau zu entwickeln. Ich bin mir sicher, das wir viele Fehler (im Detail) gemacht haben, und wir hätten vieles besser erklären und teilweise anders entscheiden müssen. Aber im Großen und Ganzen haben wir dies gut hinbekommen, und ich würde es bei einer ähnlichen Ausgangslage wieder so machen (wobei ich noch mehr kommunizieren würde).
In der von mir beschriebenen Situation war es allerdings sehr wichtig, dass man selbst sowie das gesamte Trainerteam die schwächere Mannschaft nicht als notwendiges Übel ansieht, sondern sich über deren Entwicklung und Erfolge mindestens genauso freut wie bei der starken Mannschaft. Wenn man das (den Kindern und den Eltern gegenüber) glaubhaft rüberbringt, dann lohnt sich eine Aufteilung in leistungshomogene Teams für alle.