Beiträge von Sebastian81

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    Das hängt sicherlich sehr von deiner Mannschaft und den Spielern ab, allgemein würde ich aber dazu raten etwas länger zu warten: Der Schritt auf das Großfeld ist riesig, und dass aus verschiedenen Gründen:

    1) die Wege sind deutlich weiter, und grade die Kinder die noch nicht gewachsen sind haben deshalb auf dem großen Feld enorme Probleme. Warum sollte man sie schon früher als nötig damit konfrontieren, wenn sich die Probleme später teilweise von selbst rechtzeitig rauswachsen?

    2) das Spiel verändert sich nochmal deutlich, es wird taktischer (oder sollte es zumindest werden): um als Mannschaft spielerischen Erfolg zu haben (gut vorgetragene Angriffe, gemeinsames Verteidigen, usw.) sollte man dies erstmal auf dem 9er Feld hinbekommen. Sicherlich schaffen dies schon einige D-Mannschaften, viele sind aber doch noch sehr auf Einzelkönner angewiesen. Auf dem großen Feld wird das sicherlich nochmal deutlich verstärkt, so dass sich nur noch die großen beziehungsweise schnellen Spieler ergebnis-erfolgreich durchsetzten können. Viele langfristig sinnvolle und wünschenswerte Dinge, beispielsweise das Einbinden der AV in die Angriffe, hohes Verteidigen, Seitenverlagerungen, Pressing in bestimmten Zonen, usw. sind mit den meisten Spielern in diesem Alter noch nicht auf dem großen Feld umzusetzen, beziehungsweise verursachen Frust (wie oft will man beispielsweise mit einer kleinen spielstarken Mannschaft gegen Große verlieren, nur weil die einfach die Bälle hinter die Abwehr hauen und so zu doofen Toren kommen, ohne das dies Frust erzeugt).


    Klar, vor dem ersten Meisterschaftsspiel sollte man schonmal auf dem Großfeld gespielt haben,

    dies sollte man aber normalerweise in der Vorbereitung hinbekommen, und die restliche erste Saison in der C-Jugend als erweitertes Training ansehen (falls dies denn hoffentlich möglich ist, und man nicht um jeden Preis die Liga halten muss weil.....). Grade in der jetzigen Zeit mit den vielen ausgefallen Spielen hat deine Mannschaft bestimmt noch genug Dinge zu erlernen, was sie auf dem 9er Feld deutlich besser umsetzten und erlernen können.

    Hallo,


    seht ihr es wirklich so, dass es im Kinder- und Jugendfussball sinnvoller ist, diese Saison zu Ende zu spielen. Ich bin irgendwie genau der anderen Meinung, und möchte dies kurz erläutern:


    1) Tabellen sollten im Kinder- und Jugendfussball nicht besonders wichtig sein. Warum sollen dann Kids die Saison zu Ende spielen die ein Jahr vorher angefangen hat, und sich noch voll reinhängen, wenn man vielleicht sowieso schon im gesicherten Mittelfeld steht oder als Quasi-Absteiger feststeht. Mehr Negativmotivation kann man sich für viele kaum vorstellen.

    Klar, für die Jungs (und Mädchen!) welche vorne mitspielen ist es Schade. Als guter Trainer sagt man aber einfach: jetzt erst Recht, wir trainieren hart und sind dann in der nächsten Saison wieder oben.


    2) Im Herbst stehen plötzlich nur noch Pflichtspiele an, ist dies in Ausbildungshinsicht wirklich sinnvoll?

    Sind die Kids (und vor allem Jugendlichen) überhaupt fit genug, um dann von (für viele) 0 auf 100 zwei Pflichtspiele pro Woche zu spielen?


    3) Im Sommer steht häufig ein Umbruch an, Spieler wechseln, andere hören auf, Trainer hören auch auf oder fangen neu an.

    Welcher Trainer, der aufhören möchte, wird dann im Herbst wieder motiviert einsteigen. Dasselbe gilt natürlich für Kids die sowieso aufhören wollten. Steigen die nochmal ein? Ist dann die Hälfte der Teams nicht spielfähig?

    Oder ist die Hoffnung der Beteiligten, dass die Fussballpause Vielen gut tut, man aufgrund der irgendwann getätigten Zusage wieder einsteigt, und dann tatsächlich doch noch darüber hinaus beim Fussball bleibt?

    Daran glaube ich kaum, insbesondere da ja klar ist dass erstmal ein Mammut Programm im Herbst auf einen zukommt.


    Ich sehe im Kinder- und Jugendfussball wirklich keinen sehr guten Grund, warum man die Saison unbedingt weiterspielen möchte.

    Für mich zieht das Argument mit ggfs. einer erneuten Aussetzung im Herbst nicht. Stellt euch mal vor, dass im Herbst immer noch nicht gespielt werden kann. Sollen dann die Teams wirklich ihre vor anderthalb Jahren gestartete Saison zu Ende spielen?


    Für die allermeisten Kinder und Jugendlichen ist Fussball ein Hobby, welches vor allem Spaß macht.

    Für die restlichen Kids, welche sich Hoffnungen auf den Profi-Fussball machen, ist die Tabelle am Ende der Saison doch auch komplett egal. Für wenn soll man also im Kinder- und Jugendfussbball die Saison zu Ende spielen? Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

    Es klang ja auch schon bei einigen an, und den meisten ist es wahrscheinlich auch so schon klar, aber ich möchte es nochmal explizit ansprechen: das 3vs3 (oder auch 2vs2) auf 4 Mini Tore fördert nicht nur das Erlernen des Dribblings bei den Kleinen (also G und F), sondern auch relativ schnell und sanft das vernünftige Entscheiden, wie man vereinfachte Spielsituationen gemeinsam lösen kann. Die Kinder haben tatsächlich die Möglichkeit, das Spiel und seine Optionen zu verstehen, und erkennen sehr schnell von selbst, dass es ab und an erfolgreich ist abzuspielen und sich freizulaufen. Das passiert ganz automatisch, ohne das es vom Trainer eingefordert werden muss, da die Kinder sofort den Sinn (große Torchance, ggfs. Torerfolg) erkennen. Gleichzeitig nimmt ihnen das Funino nicht die Möglichkeit zu dribbeln, sondern zeigt den Kindern zielsicher auf, dass je nach Situation das Dribbling, das Abspielen oder der Torschuss sinnvoll ist. Ich denke, dass jeder aufmerksame und unvoreingenommene Beobachter leicht erkennen kann, dass das 3vs3 auf Minitore den Kindern riesigen Spaß macht, alle Kinder auf dem Feld zum mitmachen motiviert, enorm viele fussballtypische Situationen hervorruft und dabei eine unglaublich gute Rückmeldung an die Kinder bei erfolgreicher Entscheidung und Umsetzung liefert.


    Bei 5vs5 oder 7vs7 ist das meiste davon für viele Kinder nicht gegeben, und das am meisten erfolgsversprechende Rezept, langer Ball auf den Stärksten Spieler der vor gegenerischem Tor lauert, oder wahlweise die gegnerischen Verteidiger einfach in großen Bogen zu umlaufen (die schließlich noch nicht gut gestaffelt sind, und in dem Alter normalerweise nicht die Geschwindigkeit des Angreifers mit aufnehmen), sind sicherlich von kaum jemanden die Traumvorstellung eines guten Fußballspiels.

    Follkao hat schon die wichtigsten Dinge angesprochen, welche ihr beachten (z.b. Festspielregel) beziehungsweise vorher klären (z.B. Meldung in welcher Staffel) solltet. Nur wenn diese Dinge geklärt sind, und das ganze Trainerteam dahinter steht, könnt ihr eueren Spielern und Eltern! den Plan gut verkaufen. Dies ist sehr wichtig, da es sonst immer Unzufriedenheit geben wird.


    Ich hatte eine ähnliche Situation, allerdings mit anderer Ausgangslage. Bevor ich die Details schildere, möchte ich erst herausstellen, dass ich ein großer Freund von möglichst homogenen Teams bin (welche möglichst oft gegen etwa gleichstarke Gegner spielen sollten).

    Dies ist natürlich nicht in jedem Verein möglich, aber bei 24 Kindern in einem Jahrgang (?) doch (mittelfristig) machbar.

    Der Grund für möglichst homogene Mannschaften ist für mich, dass sich dadurch alle Spieler besser entwickeln können, aber eben vor allem auch die Schwächeren. Dies gilt allerdings natürlich nur, wenn man (das Trainerteam) auch alle Gruppen gleich behandelt und fördert. Meine Erfahrung ist, dass die schwächeren Kids sich in einer Mannschaft mit vielen guten Kickern häufig verstecken (können oder wollen). Falls die Mannschaft allerdings einigermassen homogen ist, (und der Gegner vom Niveau nicht deutlich überlegen), dann ist normalerweise allen Kindern auf dem Platz klar, dass sie sich selber für den Erfolg der Mannschaft anstrengen müssen. Wenn dies gelingt, und man damit dann mittelfristig Erfolgserlebnisse erzielen kann, dann werden sich auch die Schwächeren sehr gut entwickeln können.


    Ich habe (zusammen mit einem gleichberechtigten Trainerkollegen, und teilweise mit Cotrainern), einen Jahrgang eines Stadtteilvereins von der G bis zur unteren E-Jugend betreut. Wir hatten von Anfang an genügend Kinder (14+, in der G-Jugend noch mit dem jüngeren Jahrgang, der dann aber nicht mit in die F-jugend genommen wurde), so dass wir immer 2 Teams gemeldet hatten, und mit 2 Teams (relativ bald dann zu unterschiedlichen) Turnieren gefahren sind. Die Anzahl der Kinder ist dann in der F-Jugend relativ schnell auf gut 20 Kids angewachsen. Wir haben immer alle Kinder die wollten aufgenommen, nie jemanden weggeschickt, und auch nie aktiv Kinder angeworben. Wir hatten ein paar sehr talentierte Kinder (je nach Zählweise 3-6) viele gute Kicker, und einige die deutlich schlechter Fussball gespielt haben (teils weil sie erst später angefangen haben, teils weil sie zu bewegungsfaul oder eher unsportlich waren (leider), und teils weil sie mentale/familiäre oder andere Probleme hatten). Wir haben dann im Prinzip die Mannschaft in diese 3 Gruppen eingeteilt, und sind weiter mit 2 Teams angetreten. Wir konnten ein Team immer höher als das andere anmelden, und haben dann auch ein besseres und ein schlechteres Team gestellt. Dabei mussten die guten Kicker häufig zwischen diesen beiden Mannschaften wechseln

    (nicht unbedingt von Spieltag zu Spieltag). Es kam durchaus auch mal vor, dass die Überflieger in der schlechteren Mannschaft gespielt haben (zum Beispiel als Torwart mit Spielaufbau-Aufgaben), oder dass für Turniere mehr gemischt wurde. Das war aber eher die Ausnahme. Auch kam es nicht vor, dass leistungsschwache Kinder einzeln in der starken Gruppe gespielt haben, sondern eher das 2 sehr gute in der eher schwachen Mannschaft ausgeholfen haben (nicht in Hinblick darauf, ein 'wichtiges' Spiel zu gewinnen, sondern meistens in einer Situation wie: Die starke Mannschaft hat einen schwächeren Gegner, die guten sollen mal zeigen was sie können. Die beiden Überflieger sollten zuhause bleiben, oder eben bei Spielermangel mal aushelfen).

    Insgesamt hat diese Aufteilung (welche sich wirklich bis zur E-Jugend hingezogen hat), wirklich viel Überzeugungsarbeit bei den Eltern und den Kindern erfordert. Es hat sich allerdings für die Entwicklung vieler Kinder wirklich gelohnt, insbesondere gibt es eben einige die anfangs schwächer waren, und die jetzt in der oberen D-Jugend Leistungsträger sind. Das sind dann natürlich auch eher die Kinder gewesen, deren Eltern unser anfängliche Einteilung angenommen haben, und die Kinder dabei unterstützt haben sich auf ihrem Niveau zu entwickeln. Ich bin mir sicher, das wir viele Fehler (im Detail) gemacht haben, und wir hätten vieles besser erklären und teilweise anders entscheiden müssen. Aber im Großen und Ganzen haben wir dies gut hinbekommen, und ich würde es bei einer ähnlichen Ausgangslage wieder so machen (wobei ich noch mehr kommunizieren würde).


    In der von mir beschriebenen Situation war es allerdings sehr wichtig, dass man selbst sowie das gesamte Trainerteam die schwächere Mannschaft nicht als notwendiges Übel ansieht, sondern sich über deren Entwicklung und Erfolge mindestens genauso freut wie bei der starken Mannschaft. Wenn man das (den Kindern und den Eltern gegenüber) glaubhaft rüberbringt, dann lohnt sich eine Aufteilung in leistungshomogene Teams für alle.

    Wie weiter oben schon mehrfach von anderen geschrieben wurde, vergleichen sich Kinder natürlich gerne. Dies ist ein ganz normales Verhalten. Sobald die Kids verstanden haben was eine Tabelle bedeutet, benutzen sie diese auch um sich zu vergleichen, beziehungsweise um für sich selbst einschätzen zu können wie gut sie sind. Natürlich ist diese Einschätzung der Kinder nicht unbedingt immer wirklich sinnvoll, zum Beispiel sagt die Tabelle nicht aus ob die Kinder die entscheidende Dinge der Fußballausbildung für das jeweilige Alter gelernt haben. Wenn es die Kinder wirklich interessiert, und falls es noch eine Tabelle gibt, dann kann man mit den Kleinen durchaus mal darüber reden. Jedoch sollte man den Kids wirklich klar machen, dass die Tabelle im Vergleich zum nächsten Training oder Spiel komplett irrelevant ist, und es viel wichtiger ist im jeweils nächsten Spiel alles zu geben, als auf Platz 1 oder 5 zu sein.


    Als Trainer von kleinen Kindern möchte ich doch Verbesserung sehen (mittelfristig) und nicht vom gutn Saisonstart leben. Für wen am Ende der Spielrunde die Ergebnisse vom Anfang noch bedeutungsvoll ist, hat von Ausbildung keine Ahnung. Kinder sollten sich beim Sport anstrengen, weil genau das wichtig ist und Spaß macht (mein Eindruck langfristig macht es nur gegen etwa gleichguze Gegner Spaß, wo Anstrengen zum Erfolg dazu gehört), und nicht weil man den Tabellenplatz festigen will.


    Also, falls es eine Tabelle gibt in welcher man gut dasteht, die Kinder aber in letzter Zeit eher lustlos sind, macht man wohl etwas falsch. Andersrum gilt natürlich, dass eine lernwillige Truppe, welche sich voll reinhängt, unabhängig vom Tabellenplatz einen Trainer (und die Eltern) zufrieden machen sollte.

    Thommy:

    Danke für die Empfehlung, ich habe es gleich mal bestellt.


    Oliver: du hast sicherlich Recht, es klingt ein bisschen komisch, und ist sicherlich nicht für alle Kids etwas, aber unterschiedliche Kinder ticken unterschiedlich (Ich habe mit ca 8-9 Jahren angefangen, mich stark für Wissenschaft zu interessieren, und angefangen, populärwissenschaftliche Bücher für Erwachsene zu lesen).


    Mit dem nächsten Schritt war nicht der fußballerische nächste Schritt gemeint, sondern der bei der Lektüre: Das empfohlene Buch hat er gelesen, aber er kannte das meiste schon. Trotzdem fand er das Buch gut. Ich möchte ihm jetzt aber ein Buch besorgen, was ihm neue Dinge aufzeigen kann.


    Darüber hinaus bin ich sehr wohl der Meinung, dass es prinzipiell Bücher für Jugendliche über Fußball geben könnte, welche einigen jungen Sportlern viele wichtige Dinge vermitteln kann. Ich erwarte nicht, dass das für alle etwas ist, aber mit ca. 12 Jahren sind viele Kinder in einigen geistigen Belangen schon sehr weit, und können extrem viel über interessante Dinge lernen. Und bevor er sich nur der Bravo Sport und ähnlichem widmet, möchte ich ihm zumindest aufzeigen, dass er sich auch auf etwas tieferer Ebene mit seinem Hobby Fußball beschäftigen kann. Und wenn die eher taktischen Bücher oder “Dein Weg zum Profi “ nichts für ihn ist, dann findet er vielleicht Biografien spannend, vielen Dank auf jeden Fall für den Tipp.

    Erstmal vielen Dank für die Tipps. Ich hätte sicherlich erwähnen sollen, dass er "Dinge, die clevere Spieler tun" schon gelesen hat, und jetzt bereit ist für den nächsten Schritt. Ich schaue mir die anderen Bücher und auch die dfb-Reihe auf jeden Fall mit ihm an, und hoffentlich ist da schonmal was dabei. Ansonsten freue ich mich über weitere Tipps.

    Mein fast 12jähriger Sohn ist ein begeisterter Fußballer, und hat mittlerweile schon ein sehr gutes Verständnis für das tolle Spiel entwickelt. Dies bedeutet zum Beispiel, dass er nach einem Spiel sehr genau erklären kann, wieso er gewisse Entscheidungen auf dem Platz getroffen hat, und diese meiner Meinung nach auch meisten ziemlich sinnvoll sind. Er ist außerdem eine ziemliche Leseratte, und deshalb bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Fußballbuch für ihn, welches ihm das Spiel noch besser erklärt. Dabei meine ich natürlich nicht ein Buch für absolute Beginner, welche erstmal die Regeln und Begriffe erklären, sondern eher eine Art Taktikbuch für besonders interessierte Nachwuchsleistungssportler.


    Natürlich ist mir bewusst, dass es kaum einen Markt für ein solches Buch für D-C Jugendliche gibt, da die meisten guten Kicker sich anfangs eher weniger für die Theorie interessieren, allerdings ticken unterschiedliche Kinder anders, und meinem hilft es teilweise sehr, wenn er sich Dinge vorher theoretisch überlegen kann. (Dies ist sogar oft bei Bewegungsabläufen so gewesen, wo er, bei völlig neuen Dingen, erstmal etwas Zeit zum Verinnerlichen benötigt, und reines Nachmachen der Bewegung kaum etwas bringt). Die Taktikbücher bei uns zu Hause sind jedenfalls alle für den Trainer/Erwachsene geschrieben, und ihm noch etwas zu trocken. Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn jemand eine gute Empfehlung hat.

    Am besten wäre es wohl, wenn Piecemaker die Situation genauer erläutern würde. Ich lese seinen Post nämlich anders als die meisten hier: Der Verein/Trainer möchte Wechsel zur neuen Saison unterbinden, selbst wenn bis zum 15.7. fristgerecht gekündigt wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Verein dabei nicht im Recht ist (wozu gibt es denn diese Wechselfristen).


    Grundsätzlich halte ich allerdings sehr viel von Vereinstreue, insbesondere im Kinderfussball und falls die Bedingungen stimmen, d.h., ein engagierter Trainer, der die Kinder auf ihrem Niveau trainiert, und für ein gutes Mannschaftsklima sorgt. Unter diesen Bedingungen zu wechseln finde ich nicht so toll, und widerspricht dem Mannschaftsgedanken im Fussball. Allerdings kommt es leider oft genug vor, dass die Trainer ihren 'Job' nicht gut machen, sei es durch Reinbrüllen/übermässiges Kritisieren, ungerecht verteilte Spielzeiten oder ein ungutes Klima innerhalb der Mannschaft (dafür ist der Trainer zumindest mitverantwortlich). Ausserdem gibt es viele Vereine, die schon in den unteren Jugenden (G-E/D) einen starken Leistungsdruck erzeugen, z.b. indem immer wieder Spieler gesichtet werden oder mit Neuzugängen gedroht wird. Unter solchen Bedingungen sollte man sich nicht zur Treue verpflichten lassen, sondern lieber für das Kind die beste Entscheidung treffen.

    Schatefan: Ich habe keinen direkten Einblick in das Training bei NLZs, sondern gehe von meinen Eindrücken von (zahlreichen) Spielen meines Sohnes gegen diese Mannschaften aus. Was ich allerdings weiss ist, dass ab einem gewissen Alter (etwa untere D-Jugend) damit angefangen wird, gezielt die Zweikampfstabilität zu trainieren: Einerseits werden Stabilitätsübungen gemacht (im Training, sowie als Hausaufgaben aufgegeben), und zum anderen wird die körperbetonte Zweikampfführung beigebracht (z.b. wie bewege ich mich zum Gegner und Ball, wie bringe ich meinen Körper zwischen Gegner und Ball) und auch eingefordert (körperloses Spiel von diesen Spielern sieht man eigentlich nie, und falls doch, dann wird dies auch sofort/zeitnah angesprochen, zumindest nach meiner Beobachtung).


    Da dein Sohn untere E-Jugend ist, ist es wohl definitiv zu früh mit den Stabiübungen zu beginnen (das schädigt soweit ich weiss langfristig massiv den gesamten Körper, es gibt hier im Forum aber sicherlich Leute, die Genaueres wissen). Eine andere Möglichkeit ist aber vielleicht deinen Sohn neben den Fussball noch bei einer anderen Sportart anzumelden, z.b. Judo, Karate oder ggfs sogar Tanzen oder Turnen. Das hängt sicherlich von Zeit und Interesse ab, aber in diesen Sportarten lernt er (noch) besser mit seinem Körper umzugehen. Für meinen älteren Sohn (untere D-Jugend) sind diese Stabiübungen jedoch ziemlich toll, wir haben mittlerweile eigentlich keine besonderen Sorgen mehr, dass er sich bei Zweikämpfen verletzt. Eine Garantie ist das natürlich nicht, und gegen eingesprungene Grätschen hilft es auch nicht. Aber ihr könntet vielleicht mit dem Trainer reden und ihn bitten, dass er, soweit möglich, doch bitte nicht auf Turniere fährt auf denen Holzhackertruppen anwesend sind (dies machen ja zum Beispiel einige der hier anwesenden Trainer so, und funktioniert eigentlich gut, vielleicht muss der Trainer deines Sohnes einfach mal darauf gestossen werden).

    Ich denke, dass dies ein sehr wichtiges Thema im Kinder- und Jugendfussball ist: Die Kinder lernen dabei von ihren Trainer und gegebenenfalls von ihren Eltern, wie weit sie gehen sollen und dürfen um Erfolg zu erlangen. Dabei scheinen einige leider das falsche zu lernen, nämlich das es okay ist überhart einzusteigen und dabei vielleicht sogar den Gegner zu verletzen. Das wird so sicher niemand zugeben, aber leider spricht die Spielweise einiger Kinder/Mannschaften und die (Nicht)Reaktion ihrer Trainer dafür. Zum Glück gibt es auch andere Beispiele, wie wir zum Beispiel weiter oben bei totog sehen konnten. Kinder probieren sich aus und die ihnen gesetzten Grenzen aus, und Eltern, Lehrer und auch ihre Trainer sind dafür verantwortlich diese zu setzen und auf deren Einhaltung zu achten. Und wenn ein Kind grob unsportlich handelt, dann müssen die Verantwortlichen ihm aufzeigen, dass es so nicht geht. Im Fussball ist das ja eigentlich sehr einfach, indem man sich nicht scheut das Kind einfach mal früher runter zu nehmen. Das führt spätestens nach dem dritten Mal zu einem Lerneffekt. Da dies aber leider nicht überall so gehandhabt wird gibt es weiterhin Probleme. Hier könnten sicherlich auch die Schiedsrichter stärker entgegenwirken, indem sie bei unsportlichen Verhalten einfach konsequenter handeln. Man muss ja in den unteren Jugenden nicht gleich die Spieler des Feldes verweisen, allerdings kann man, wenn der Trainer nicht selbständig handelt, ihn darauf hinweisen, dass er seinen Spieler doch bitte für das restliche Spiel auswechseln möge.


    Im Gegensatz zu Dorfverein16 habe ich jedoch nicht die Erfahrung gemacht, dass ambitionierte Mannschaften übermässig oft überhart beziehungsweise unfair spielen. Zweifelsohne spielen Kinder dieser Mannschaften oft hart, und es kommt teilweise auch zu taktischen Fouls. Jedoch sind es diese Kinder eben gewöhnt, dass Zweikämpfe körperbetont geführt werden, so dass dies unerfahrenen Spielern oft als sehr hart vorkommt. Natürlich ist es einfacher, und macht teilweise auch mehr Spass, wenn man nicht bei jedem Ballkontakt die Schulter oder das Bein des Gegners spürt. Ich bin auch der Meinung, dass die Ausbildung in Deutschland viel zu früh auf das körperbetonte Spiel ausgerichtet ist (da bestehen teilweise komplette Mannschaften eines NLZs aus Pressingmonstern, Ballkünstler sieht man jedoch eher selten), allerdings würde ich dies nicht als unfair sondern eher als eine falsche Spielidee betrachten.

    Prinzipiell sind natürlich unterschiedliche Rahmenbedingungen nichts Schlechtes, allerdings sollte der Rahmen die Kinder nicht unbedingt überfordern. Warum unterteilt man für die Kleinsten die Halle nicht einfach, und lässt sie 3 gegen 3 spielen. Es gibt viele Möglichkeiten, und nicht alle sind gut. Einfach mehr Kinder aufs Feld schicken, da die Halle zu groß ist, zeugt von mangelndem Verständnis für Kinderfussball, und auch von mangelden Verständnis für Fußball: wenn jemand mal ein Spiel 6 gegen 6 von g-Junioren gesehen hat, dann muss man zum Schluss kommen, dass dies kein Kind irgendwie weiterbringt in der fußballerischen Entwicklung. Der Größte/Schnellste legt sich den Ball weit vor, alle anderen laufen hinterher. Da in dem Alter die Unterschiede zwischen den Kindern teilweise extrem groß sind, und so gut wie nie 2 homogene Mannschaften aufeinander treffen, haben deshalb immer nur ein paar wenige viele Ballkontakte. Da es aber überall auf dem Platz nur so von Kindern wimmelt, können selbst diese Kids sich nicht wirklich gut entfalten, da sie eigentlich nie auch nur ein bisschen Zeit für eine überlegte Aktion haben. Sobald einer ausgedribbelt wurde, ist man wieder umzingelt. Für Jugendliche, welche Leistungsorientiert spielen, ist ein solcher andauernder Gegnerdruck natürlich toll, kleine Kinder, welche den Ball wenn überhaupt nur ein bisschen kontrollieren können, benötigen dies sicher nicht. Stattdessen ist es für die körperlich Überlegenen auch vorteilhaft, sich in einer überschaubaren Gruppe mit Gleichstarken zu messen, um eben nicht nur durch körperliche Überlegenheit sondern durch Tricks und Können zum Ziel zu kommen. Von den “Schwächeren „ muss ich wohl gar nicht erst sprechen...


    Der wfv ist da in der Tat vorbildlich, und ich durfte dort glücklicherweise mit meinem mittleren Sohn die Umstellung auf 3 gegen 3 miterleben. Neben den oben erwähnten Vorteilen war das ganze Drumherum auch extrem viel angenehmer, da es eben offensichtlich ist, das solche Spiele kein richtiger Fußball sind, und deshalb auch niemand einen neuen Messi entdecken muss.


    Um zum Thema zurück zu kommen: Es ist echt frustrierend, mit meiner Jüngsten wieder in die fußballerische Steinzeit zurück versetzt zu werden, und dies tut leider meiner Begeisterung für ihren Sport nicht gut. Ich hoffe, sie bemerkt das nicht...

    Karl: Ja, mir ist auch klar, dass viele (die meisten) da trotzdem einfach mitmachen, und zu beiden Terminen erscheinen. Eine solche Planung sehe ich trotzdem sehr kritisch, und hat meiner Meinung nach nichts mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Kindern zu tun.


    Trainer E: Ich komme ursprünglich aus dem Verband wfv, dort wird in dem Alter 4+1 gespielt. Vergleicht man nun die Spielweise der Mannschaften in dieser Altersgruppe, so kann man leicht feststellen, dass das 6+1 viele 6-8 Jährige einfach komplett überfordert. Selbst bei "besseren" Mannschaften sieht man viel zu selten, dass die Spieler das Spiel überblicken. Stattdessen wird der Ball leider häufig einfach irgendwohin "gepasst", und wenn dann zufälligerweise ein Mitspieler den Ball erreicht oder auch nur in dessen Nähe kommt, dann wird sich über gelungenes Kombinationsspiel gefreut. Ich habe mir relativ viele Spiele dieser Altersklasse angeschaut, da ich auf der Suche nach einer neuen Mannschaft für meinen Sohn war, und diese Beobachtung musste ich leider fast durchgehend machen. In Zeiten, wo (fast) jeder Trainer schon davon gehört hat, dass kleine Spielformen und viele Ballkontakte die Kinder viel besser fördert, und normalerweise auch mehr Spass macht, finde ich es doch erstaunlich, dass 6-7 Jährige schon 6+1 spielen sollen.

    Hallo, ich lese zwar seit Jahren hier mit, und habe für meine zur Zeit unterbrochene Trainertätigkeit viele nützliche Informationen aus diesem Forum mitgenommen, in meinem ersten Beitrag soll es aber um meinen Frust mit dem lokalen Verband (nfv) beziehungsweise Kreis (Hannover) gehen.


    Am nächsten Samstag findet für die U10 die Hallenkreismeisterschaft statt, welche ein offizieller Wettbewerb ist. Am selben Tag ist nun aber auch noch das Sichtungstraining für die Auswahl für diesen Jahrgang geplant. Dies ist unverschämt den Vereinen gegenüber, aber vor allem auch unfassbar in Anbetracht der Verletzungsgefahr für die Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich erlaubt sein soll, erst zu einem 2 stündigen intensivem Training zu gehen, und danach noch ein Turnier spielen zu dürfen. Und selbst wenn es erlaubt ist, sollte man dies anders planen können.


    Meine Frage (für welche ich vielleicht einen eigenen Thread eröffnen sollte) ist, ob man irgendwie dagegen vorgehen kann.


    Bei den lokalen Verantwortlichen stößt man leider sicherlich auf taube Ohren, denn dieser Verband macht insgesamt den Eindruck aus dem letzten Jahrtausend zu sein. Weitere Beispiele gefällig: In der G-Jugend spielen die Kinder 5+1 in der Halle, da die Hallen ja so groß sind. Die F-Jugend spielt draußen schon 6+1, man kann damit ja nicht früh genug anfangen....