Der Weg als Trainer in den Profifußball

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  • Du musst übrigens Mitglied eines Vereins im DFB sein um hier deine Lizenzen zu machen und soweit ich weiß kannst du dich nicht mit einer österreichischen Lizenz auf die nächst höhere Stufe in Deutschland bewerben.

    Mitglied in einem deutschen Verein und Spieler in einem Fifa-Mitgliedsland. Naja, die Mitgliedschaft in einem Verein ist sicher kein Problem.

    Die Zulassung zur Lizenz schon eher.

    michwies wie ich oben schon schrieb: um in Deutschland die A-Lizenz machen zu können, benötigst du die Elite-Jugend-Lizenz. Die gibt es in Österreich gar nicht. Für die Zulassung zur EJ benötigst du eine Mindestpunktzahl bei der B-Lizenz. Wie sieht die Benotung in Österreich überhaupt aus? Weiter musst du an einem Stützpunkt hospitieren. Wenn du das alles hast, kannst du dich für die EJ bewerben. Die Lehrgänge sind schnell ausgebucht und mitunter muss man ein Jahr warten. Um für die A-Lizenz zugelassen zu werden, musst du die EJ mit einer Mindestpunktzahl abschließen. So ganz banal ist das nicht, insbesondere, wenn du vorher nur im Kinderfußball unterwegs gewesen bist.


    Es wurden die Namen Tuchel, Nagelsmann, Tedesco genannt. Thomas Tuchel war Profi in der 2. Liga und spielte u.a. unter Ralf Rangnick. Julian Nagelsmann hat zumindest U19-Bundesliga gespielt und wäre ohne Verletzung mglw. auch Profi geworden. Auf jeden Fall kannte er das System NLZ von innen. Er arbeitete als Trainernovize mit T. Tuchel zusammen. D. Tedesco hatte vermutlich das Glück, Co-Trainer von Thomas Schneider zu werden. Die kurze Aufzählung soll zeigen, dass es immer auch günstiger Umstände bedarf, um so eine Karriere hinzulegen.

    Natürlich ist so ein Weg möglich, ihn schaffen halt nur Wenige.

    Du kannst das Forum gerne über deinen Weg auf dem Laufenden halten.

  • michwies unsachliches Gebrab(b)el habe ich jetzt bei Ersatzbank nicht rauslesen können. Es ist ja toll wenn Ihr auch Siegesserien hattet, hoffentlich bewerten Deine Spieler das richtig, bzw. bekommen das durch richtig vermittelt.

    Ich habe mit meiner jetzt E noch niemals jemand -vernichtend- geschlagen. Davon ab, das mir das Wort nicht gefällt, achte ich darauf das der Spielpartner immer noch sein Gesicht wahren. Und ja, es waren auch viele zweistellige Ergebnisse, die nicht zu verhindern waren, trotz Provokationsregeln etc. etc. Aber daraus ziehe ich für mich eher die Erkenntnis, das es meinen

    Kindern nicht viel gebracht hat, bzw. die Staffel falsch eingeteilt ist.

    Wenn Deine Kids zu den Top 5-10 in Österreich zählen, spielst Du sicherlich sehr viele überregionale Turniere und da wird das doch entsprechend wahrgenommen. Gerade wenn Du die NLZ (kenne die Struktur in Österreich nicht) Mannschaften reihenweise

    schlägst. Wenn meine Mannschaft gg. ein NLZ nur -gut- aussieht (von hohen Siegen kann keine Rede sein, der größte -ERfolg- war ein 0-1 gg. einen Koop Partner eines Bundesligisten) wird man jedenfalls angesprochen, wie man trainiert etc.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • michwies

    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

    Natürlich will dir niemand den Traum ausreden, oder dein Engagement schmälern, aber du musst du die Sache realistisch betrachten.

    Du hast uns nach unserer Meinung über die Chancen gefragt. Und die sind, auch wenn du es nicht "glaubst", sehr gering. Das ist reine Statistik.


    Aber: wir können dich gerne bei deinem Traum unterstützen, dir Tipps geben, dich zu einem besseren Trainer machen. Die richtige Frage wäre also gewesen, wie kann ich dieses Ziel erreichen, und nicht wie stehen die Chancen. Das fände ich auch ein sehr interessantes Thema, das in diesem Forum bisher noch kaum diskutiert wurde.


    Hier ist meine Sicht der Dinge zu deiner Situation:


    1. Du bist gerade einmal seit einem halben Jahr Trainer. Nimm dir Zeit dich zu entwickeln. Wie in jedem Gebiet braucht es viel Zeit, um Leistungsexzellenz zu erreichen. Trainer sein ist ein höchst anspruchsvolles und komplexes Thema (wenn man es gut machen möchte). Es gibt so viele Dinge zu wissen, zu erfahren, so viele Fehler zu machen um daraus zu lernen. Es ist aus meiner Sicht unmöglich, diese Fähigkeiten und das Wissen in einem so kurzen Zeitraum erlernt zu haben. Genauso wie man Fußballspielen lernen muss, muss man das Trainersein lernen. Du bist aktuell doch an einer richtig guten Adresse. Ein ambitionierter Verein und eine junge Mannschaft zum Einstieg. Hier kannst du alles ausprobieren, Fehler machen, dich Fortbilden, Lizenzen machen usw. Ich bin schon deutlich länger Trainer, trotzdem lerne ich immer wieder Neues dazu. Also: versuche erstmal ein guter Trainer zu werden, bevor du bei einem NLZ anfängst. Weil dort wirst du keine Zeit haben dich zu entwickeln. Dort musst du sofort liefern.


    2. Leistung und Lizenzen sind nicht alles. Ich kenne so viele sehr gute Trainer, die es längst verdient hätten in einem NLZ zu arbeiten, z.T. sogar höhere Lizenzen haben als die Kollegen im NLZ. Leider ist Vitamin B, zumindest bei uns in der Nähe, immer noch das A und O bei den Trainerbesetzungen.


    3. NLZ ist als Ziel nicht unbedingt empfehlenswert. Was möchtest du bei einem NLZ erreichen? Dir einen Namen machen? Das kannst du genauso gut, wenn nicht gar besser, auch außerhalb. Geld verdienen? Das kannst meistens erst richtig bei den älteren Jugendmannschaften. Außerhalb gibts Fußballschulen, oder sonstige Akademien, bei denen man gut verdienen kann.


    4. Nein, die Ergebnisse sagen leider überhaupt nichts über deine Arbeit aus, da muss ich Ersatzbank eindeutig zustimmen. Da gibt's schöne Statistiken, die eindeutig belegen, dass die Ergebnisse von jungen Spielern 0 Korrelation mit der späteren Leistungsklasse der Spieler aufweisen.


    5. Du nennst sehr gerne das positiv Beispiel Dominico Tedesco. Klar, für alle die nie hochklassig gespielt haben, wie ich auch, ein inspirierendes Vorbild. Aber: er ist ein glückliches Beispiel. Bei den NLZ gehen etliche Bewerbungen für die Trainerpositionen ein. Du siehst hier halt nur ein Beispiel, wo es mal geklappt hat. Von den zahlreichen abgewiesenen Bewerbungen hörst du nichts. Auch meine ich, dass dies keine Initiativbewerbung gewesen ist. Er hat in einem Interview erzählt, dass Stuttgart für die U9 einen Co-Trainer gesucht hat, und er sich dann darauf beworben hat. Und von hier aus weiter aufzusteigen gehört auch nochmal eine gehörige Portion Glück.


    Ich hab hier ein paar Fragen an dich: Wie sieht dein Trainingskonzept aus? Wie lässt du spielen? Woher hast du dein Wissen? Du bezeichnest dein Training als "modern", woran machst du das fest? Was macht dich genau bzw. deine Mannschaft so "erfolgreich", so besonders? Trainiert ihr gravierend anders als die "Konkurrenz"?

  • NLZs vor allem in den höheren Jugenden sind Haifischbecken. Geld um zu Leben gibt es meistens ab der U15 - darunter ist es ein schönes Taschengeld für einen Studenten.

    Wie in jedem begehrten Job, läuft viel über das eigene Netzwerk. Um dieses aufzubauen gibt es viele Möglichkeiten (z.B. Trainerfortbildung, Hospitationen, Freundschaftsspiele und -turniere, Austausch unter Gleichaltrigen michwies / MichaelW98 , Spielbeobachtung usw.) - und du hast Zeit (notfalls auch 20 Jahre ;)))

    Geh deinen Weg, hol dir einige blutige Nasen, lass dich nicht beirren - und wenn du nicht Trainer wirst, wirst du halt etwas anderes :) und machst es in deiner Freizeit.

  • El Rondo - die Antworten würden mich auch brennend interessieren. Ich suche auch noch die Erfolgsformel für mein Team.

    Jeder soll sich seinen Traum erfüllen und wenn wir dem jungen österreichischen Jungtrainer helfen können sein Traum zu verwirklichen, hat das Forum sein Dienst schon mehr als erfüllt.

    Sportstudium + Hospiz Ausland + Praktikum ambitionierten Teams + Fussball-Feriencamps + soziales Engagement könnte eine Erfolgsformel sein. So in 10-15 Jahren kann man sicherlich abschätzen, ob man ernsthaft eine Chance hat 3/4 Liga aufwärts ein Trainerposten zu ergattern.

  • Seit gut einem halben Jahr bin ich Trainer einer F-Jugend eines Regionalligavereins

    Die Anlagen waren sicherlich vor meinem Kommen auch schon sehr gut, allerdings ist es mir durch meinen enormen Zeitaufwand gelungen, dass meine Mannschaft definitiv in den top 3 in ihrem Bundesland ist.

    Deinen Traum und Dein Engagement in allen Ehren...
    Aber schreibst Du es Dir tatsächlich auf die Visitenkarte, dass die F-Jugend eines höherklassigen Vereins, die Du seit einem halben Jahr trainierst, recht viel gewinnt?
    Ich finde das reichlich naiv.
    Ich hatte auch schon Mannschaften, die viel gewonnen haben und teilweise auf NLZ-Niveau mitspielen konnten. Aber zu sagen, "das liegt daran, dass ich so ein guter Trainer bin" ist gerade im Kleinfeldbereich eine sehr einseitige Sicht der Dinge.

  • Sorry für die verspätete die Antwort aber irgendein witziger hat mein zweites Konto deaktiviert. Naja was soll man da noch sagen... Habe erst heute gemerkt, dass der Text nicht oben war. Habe nocheinmal alles geschrieben.


    Grätsche

    Hier siehst du den Weg zur UEFA Pro Lizenz (Fußballlehrer):

    http://www.oefb.at/_uploads/_b…eltig%20ab%201.7.2016.pdf



    @Prof. Dr. Trainer 



    1. Natürlich ist es unmöglich und vermessen zu sagen, dass man alles besser weiß oder bereits ein kompletter Trainer ist. Ich mache das daran fest, dass ich meiner Meinung nach (habe ich schon öfters von anderen Trainern gehört) talentiert bin und sehr schnell lerne und Informationen verarbeite.



    2. Ich bin der letzte der sagt, dass Lizenzen zeigen ob man ein guter Trainer ist. Allerdings sind sie unumgänglich um einen kontinuierlichen Aufstieg zu schaffen. Daher entbehrt diese Diskussion jedweder Grundlage.



    3. Meiner Meinung nach ist es der leichtere Weg durch einen längeren Aufstieg in einem Profiverein, der zum Beispiel in der U19 endet Bundesligatrainer zu werden als beispielsweise über die Oberliga. Der Trend U19 Trainer zu befördern setzt sich immer mehr durch (Wolf, Tedesco, Kohfeld, Hofschneider, Nagelsmann, Sandro Schwarz etc.)



    4. Ich finde schon, dass das Ergebnis etwas aussagt. Es ist nicht vorderrangig aber trotzdem wichtig um die Spieler zu motivieren und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Außerdem besteht meine Mannschaft zu 80% aus Herbstkindern, was heißt das immer gegen körperlich überlegene Gegner gespielt wird. Diese Defizite technisch zu kompensieren und dann auch noch des öfteren zu gewinnen sehe ich schon als Erfolg.



    5. Ich habe ein Interview gelesen wo er sagte, dass er began die Kreisliga Mannschaft in seinem Heimatort began zu trainieren und sich dann eben initiativ beim VfB beworben hat.



    avatar-default.svgProf. Dr. Trainer schrieb:Ich hab hier ein paar Fragen an dich: Wie sieht dein Trainingskonzept aus? Wie lässt du spielen? Woher hast du dein Wissen? Du bezeichnest dein Training als "modern", woran machst du das fest? Was macht dich genau bzw. deine Mannschaft so "erfolgreich", so besonders? Trainiert ihr gravierend anders als die "Konkurrenz"?



    Mein Trainingskonzept besteht lediglich aus spielerischen Mitteln und Techniktraining (Coerver Schule). Zusätzlich zu zweimal Mannschaftstraining gibt es für die besten 3 Spieler ein Individualtraining in der Woche. Hier verwende ich Übungen die ich monatelang zusammengestellt habe und für Spieler in diesem Alter sicher anspruchsvoll sind, aber durchaus schaffbar.



    Mein Wissen habe ich aus ca. 30-40 Büchern über Trainingspsychologie, Trainingslehre etc. Als modern würde ich mein Training bezeichnen, da die Inhalte spielerisch vermittelt werden, keine Stehzeiten vorhanden sind, ziemlich fordernd ist und es den Kindern Spaß macht. Meine Spielphilosophie baue ich vor allem auf die Horst Wein Schule.



    Gerade zu Beginn gab es auch häufig Niederlagen und auch hohe Niederlagen (7:2,4:0). Aber ein Grund warum es mittlerweile gut läuft ist, dass ich mit meinem Cotrainer unsere Linie knallhart durchgezogen habe und wir im Vergleich sicher öfter trainieren als üblich. Auch sind wir keine besonders große Mannschaft (11 Spieler), dies führt dazu, dass wir noch individueller auf die Schwächen UND Stärken eingehen können. Ein weiterer Grund für den Erfolg ist, dass mein Cotrainer und ich bei Matches im Training fast immer mitspielen und auch häufig zusammenspielen um die Schwierigkeit für die Jungs noch zu erhöhen. Auch spielen wir ein sehr aggresives Pressing, was natürlich auch nach hinten losgehen kann, aber bis dato noch nicht passiert ist. Auch spielen wir schon mit Freistoß-, Eckballtricks-, Freilaufen bei Einwurf. Das ist für diese Altersklasse sicher sehr untypisch.


  • michwies 2 Ich will nicht auf alle Punkte eingehen. Toll das Du so wißbegierig bist. Haben Die anderen Trainer Dein Training über Wochen beobachtet und Die attestiert das Du talentiert bist? Ich will Dir das gar nicht absprechen, aber ich finde das nach einem halben Jahr etwas schwierig.

    Alle Punkte die Du beschreibst : Fördertraining für die Besten (warum nicht die schwächsten?). Mitspielen von Trainer und Co Trainer. Einstudieren in der F von Eckballtricks etc. etc. sind wirklich für diese Altersklasse sehr untypisch. Und werden im NLZ nicht trainert. Jedenfalls in dem was ich kenne und schon mal hospitieren durfte. Zum Mitspielen von Trainer und Co Trainer gibts da eine klare Meinung zu. Das ist in dem Alter total unsinnig. Passt jetzt auch so gar nicht zu Deiner Horst Wein Philosophie.

    Da Du ja in einem Verein der Höher Spielt trainierst, wird da ein Jugendkonzept vorgegeben, nachdem in der Jugend trainiert wird?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E

    Talent ist für mich nicht nur spielerische und technische Stärke. Willenskraft ist auch ein Talent. Deshalb meine ich mit talentiertesten Spielern auch jene Spieler die unbedingt wollen aber vielleicht nicht die kleinen Messis sind. Als schwächere Spieler sehe ich auch genauso Spieler die vielleicht technisch gut sind, wo es aber bei der Einstellung hapert. Hier für die „schwächeren“ ein gezieltes Individualtraining anzubieten ist für mich eine Kosten Nutzen frage. Jede Woche 2 Stunden in Spieler zu investieren die eventuell im Sommer aufhören? Naja. Lieber fördere ich diejenigen, bei denen Einstellung passen, lernwillig sind und sich um jeden Preis verbessern wollen.

    Gerade am Mitspielen von uns Trainern mache ich unseren Erfolg und die tolle Entwicklung der Jungs fest. So müssen sie sich immer beweisen und durchsetzen. Wir schauen natürlich, dass wir ausgeglichen spielen, aber das die Jungs eben durchaus härtere Gegner haben als bei Turnieren. Das ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll. Auch macht es den Kindern mehr Spaß wenn wir mitspielen. Das schlimmste wäre meiner Meinung nach ein Trainer Mitte 50 der keine Übung vorzeigen kann und während eines Trainings einen 5m Bewegungsradius abgeht. Der Verein verfolgt ein Jugendkonzept. Das deckt sich aber größtenteils mit meinem Training.

  • michwies 2 kosten/nutzenfrage bei u10 kindern?!? Ok dann bin ich irgendwie anders unterwegs.

    Thema Mitspielen: Es geht hier nicht darum, das man den Kindern keine Übung oder Technik vormachen kann. Das sollte man schon darstellen können.

    Beim Trainings/abschlußspiel mitzuspielen generiert aber überhaupt keine Spielsituation die ein Kind beim normalen Wettkampf erlebt. Die Kids werden z.b. niemals bei Spielen auf physisch annähernd starke Kinder treffen. Für mich stört das die Konzentration und den Ablauf auf der einen- (Kinder) und die Korrekturmöglichkeit (Trainer) auf der anderen Seite, um nur 2 Aspekte zu nennen.

    Möglicherweise kommt auch der Pass etc. vom Trainer anders als vom Mitspieler. Beweisen und durchsetzen müssen sich Kids bei Provokationsregeln, Überzahl/Unterzahl, 2 Kontakte, etc...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe doch gerade erklärt welche Definition Talent für mich hat. Außerdem wende ich wöchentlich ca. 15 Stunden auf. Ich bezweifle stark, dass mehr als 5% aller Jugendtrainer im E/D-Jugendbereich auf diesen Aufwand kommen. Deshalb ist es doch durchaus legitim zu sagen, dass mir 4 Tage in der Woche reichen. Es hat keinen Sinn ein Individualtraining für Spieler zu machen die mäßig motiviert sind. Ich finde es außerdem komisch, dass du hinterfragst warum ich für die talentiertesten ein IVT anbiete und nicht für die schwächeren. Meiner Meinung nach läuft genau das falsch in unserer Gesellschaft und im mitteleuropäischen Fußball bezogen auf Breitenfußball. Es wird geschaut, dass alle auf ähnlichem Niveau sind. Dadurch bleiben weiterentwickelte Spieler in der Entwicklung stehen und können sich nicht gänzlich entfalten. Frei nach dem Motto - "Das kannst du schon gut, da müssen wir nicht mehr üben"


    Die Korrekturmöglichkeit durch den Trainer ist natürlich genauso gegeben und vermutlich besser als wenn man nicht aktiv im Spielgeschehen einwirkt. Gegen stärkere Gegner ist man auch mehr gefordert und muss sich eben etwas einfallen lassen.

  • Ich mußte gerade nochmal gucken ob du wirklich ein F Jugend Team trainierst.


    Bei uns in D gibt es ab jungem E Jugend Jahrgang die Kreisauswahlen, dann Stützpunkte etc. (also die -talentierten Förderung-)

    Ich denke das hat einen guten Grund.

    Vorher kann man sicherlich Talent erkennen, auch motivierte Spieler (ich gehe davon aus, das Du 11 motivierte Spieler hast)

    man kann m.e. aber noch keine Spielerentwicklung mit 8 Jahren voraussagen. Da kommt das goldene Lernalter erst mal noch.

    Von daher stelle ich auch Indivualtrainings in Frage. Lass die -unterforderten- (warum auch immer) doch 2 mal im Monat mit der älteren Jugend bei euch im Verein trainieren.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe doch gerade erklärt welche Definition Talent für mich hat. Außerdem wende ich wöchentlich ca. 15 Stunden auf. Ich bezweifle stark, dass mehr als 5% aller Jugendtrainer im E/D-Jugendbereich auf diesen Aufwand kommen.


    Die Korrekturmöglichkeit durch den Trainer ist natürlich genauso gegeben und vermutlich besser als wenn man nicht aktiv im Spielgeschehen einwirkt. Gegen stärkere Gegner ist man auch mehr gefordert und muss sich eben etwas einfallen lassen.

    Servus,


    vorneweg, ich wünsche dir auf einem weiteren Trainerweg viel Erfolg!


    Aber wenn du WIRKLICH Erfolg haben willst, muss du schleunigst an deiner Einstellung arbeiten. Ich finde, du hast deine Trainer "Karriere" sehr gut begonnen, indem du dich über Bücher und Fortbildungen erste Informationen eingeholt hast. Nichts anderes hattest du mit deinem Post hier im Forum vor, du wolltest dir Informationen holen. Man merkt jetzt jedoch, das du mit anderen Meinungen und leichter Kritik nur schwer zurecht kommst. Du vermittels mir das Gefühl, bereits alles zu Wissen. Ein großer Fehler, wenn du dich Weiterentwickeln möchtest. Im Fußball gibt es kein Richtig oder Falsch. Im Fußball gibt es sehr viele verschiedene Ansätze und fast jeder Trainer verfolgt einen anderen, so wie du DEINEN Ansatz verfolgst. Du wirst aber mit der Zeit merken, das andere Trainer auch nicht dumm sind und teilweise auch gut Ansätze haben. Dabei muss dir nicht alles gefallen, aber du wirst sehen das du das ein oder andere auch für dich nutzen kannst. Ich empfehle dir, stehts offen für neue Dinge zu sein. Egal ob es aus Büchern, Fortbildungen oder Trainerkollegen oder auch hier im Forum ist. Es wird dich auf deinen weiteren Weg nur besser machen. Und dabei geht es im übrigen nicht nur immer darum, wie viel Zeit man für etwas aufwendet. Nur weil man ein Training 10 Stunden vorbereitet muss es anschließend in der Umsetzung auch richtig gut sein.


    Zum Thema mitspielen im Training:

    Ein absolutes No-Go für den Cheftrainer, sofern es sich nicht um ein Abschlusspiel ohne Coaching Inhalte geht. Wenn du selbst im Spielgeschehen beteiligt bist, bleiben dir immer Dinge verborgen die du von Außen sehen würdest. Das ist allein schon darin begründet, das du von Außen einen ganz anderen Blick auf das Spiel hast als von Innen.

  • faboulas03 : und außen bleibt dir verborgen, was du innen siehst und erlebst ☺


    Entscheidender als die Frage, was du heute brauchst um Bundesligatrainer zu werden, ist was du in 20 Jahren brauchst.


    Und ich würde nicht fragen, was du alles gelernt hast, sondern was deine Kinder gelernt haben.

  • faboulas03


    Stimme dir außer in einer Sache zu. Wahrscheinlich hast du recht, dass ich mich vermutlich etwas überschätze (wer tut das nicht), aber ich gebe sicher nicht vor alles zu wissen. Ich bin jemand der sich selbst und auch von andern als sehr wissbegierig bezeichnet wird. Ich traue mir durchaus zu zu sagen, dass sehr wenige in meinem Alter über so ein Fußballwissen verfügen.


    Auch verstehe ich nicht ganz warum es ein NoGo sein soll mitzuspielen?

    Ich habe ja noch einen Cotrainer mit dem ich mich oft genug auch abwechsle, sodass einer zusieht. Zu 50% spielen wir dann beide mit. Ich verstehe nicht was so schlimm daran sein soll, schließlich machen die Jungs eine Hammerentwicklung durch.

  • Bei einer F Jugend mag das Egal sein, aber bei älteren Jahrgängen verschwimmt dann die Trennung zwischen Spieler/Kumpel und Trainer/Chef.

    Im Breitensport spielt das nicht so eine große Rolle, aber sobald es in den Leistungssport geht kann das zu erheblichen Problemen führen, wie du dir ja sicherlich vorstellen kannst. Selbst wenn du Ronaldinho bist und alles mit dem Ball kannst, während du das Spiel beobachtest und coacht, ist das nicht so eine gute Idee.

  • faboulas03



    Ich habe ja noch einen Cotrainer mit dem ich mich oft genug auch abwechsle, sodass einer zusieht. Zu 50% spielen wir dann beide mit. Ich verstehe nicht was so schlimm daran sein soll, schließlich machen die Jungs eine Hammerentwicklung durch.

    Erstmal ist es ja gut, das Du so wißbegierig bist. Reflektionsvermögen gehört für mich auch zum guten -Trainersein- .

    Die Hammerentwicklung die Du ansprichst ist m.e. in dem Alter nicht in einem halben Jahr meßbar und schon gar nicht auf einzelne Ausschnittspunkte des Trainings zu beziehen (weil wir mitspielen).

    Ich habe Auswahlspieler, trainiere die Jungs mittlerweile seit 3 Jahren, und frage mich immer mal wieder ob Sie wegen oder trotz meines Trainings Auswahlspieler sind. Wahrscheinlich habe ich nur das Glück das Sie von Natur aus Talent mitbringen und

    Ihnen das Training Spaß macht und Sie auch in der Freizeit ständig kicken. Die spielen da aber nicht ausschließlich deshalb,weil ich Funino trainere oder ein toller Trainerhecht bin.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)