Akku leer oder doch was Tiefgehenderes?

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  • Hi ich wollte mal folgendes Diskutieren:


    Ich mache den Kifu-Trainer jetzt seit Anfang der jetzt beendeten Saison. Mir macht das alles eigentlich riesig Spaß. Ich habe mich immer mega auf jedes Training gefreut und auf Wettspiele freue ich mich sowieso immer. Ich habe mich (zumindest aus meiner Perspektive) unheimlich ins Zeug gelegt um den Kids viel Spaß und ein "erlebnis" zu vermitteln u.a. habe ich folgendes gemacht:


    • zwei mal die Woche Training
    • Training in den Ferien (wenn gewünscht)
    • Fußballcamps in Herbst und Osterferien
    • Turniere oder Freundschaftsspiele an fast jedem Spielfreien-Wochenenden
    • Training in Soccerhallen, bei Platzsperre (teilweise auf eigene Kosten)
    • Weihnachtsfeier organisiert
    • neuen Trikotsatz organisiert
    • Sponsorensuche für Trainingsanzüge und alles organisiert
    • einen Satz Bälle organisiert, sodass jedes Kind seinen eigenen Ball fürs Training hat
    • MeWePro Stickersystem zur Motivation im Training und beim Spiel
    • Hier und da mal ne Kleinigkeit nach dem Training (CapriSonne oder ein Eis an heißen Tagen)
    • Internetseite zur Info-Verteilung erstellt und administriert
    • Ich nehme immer Kinder mit zu Turnieren und Spielen, wenn die Eltern es nicht schaffen
    • nehme teilweise Urlaubstage auf der Arbeit um rechtzeitig bei Spielen zu sein
    • besorge mir sehr viel Literatur um mich weiterzubilden
    • kaufe Trainingsequipment auf eigene Kosten, wenn ich das im Verein nicht finde (Funino-Tore usw.)
    • biete manchmal zusätzliches Sondertraining an um Nachzügler gezielt zu fördern oder einfach mit denen die Bock haben zu kicken

    Ist viel und ich weiß, dass ich einiges delegieren muss/sollte für die Zukunft. Aber mir macht das eigentlich alles unheimlich Spaß. Gerade die Camps zu organisieren fand ich richtig cool. War auch immer super happy wenn irgendwas funktioniert hat. Ich weiß noch wie ich mich um Weihnachten gefreut habe, als ich einen Sponsor für die Trainingsanzüge gefunden habe und den Kids den Anzug zu Weihnachten schenken konnte.


    Auch wenn ich mir mehr Wertschätzung wünschen würde (vor allem von einigen Kindern) kann ich die wohl kaum erwarten. Da denke ich bin ich realistisch genug. Es gibt Kinder die sich bedanken und das zu schätzen wissen und auch einige Eltern wissen das zu schätzen, aber ein Großteil leider nicht, da hat man kaum ein nettes Wort gehört im Gegenteil, wenn etwas nicht so läuft kommt immer die Maßregelung.


    Meine Kifu-Philosophie würde ich bei 60-70% einschätzen (da geht noch sicher noch was, das weiß ich selber):

    • bei mir spielt jeder, sofern er an dem Tag kann und im Kader ist, jeder der ein Trikot anhat wird zu einem vernünftigen Anteil eingesetzt, egal wie es steht
    • gewinnen ist mir nicht so wichtig, als wenn wir stark gespielt haben und alles fair war (aber es ärgert mich schon zu verlieren)
    • ich versuche den Joystick-Trainer in der Tasche zu lassen, manchmal bei engen Spielen gelingt es mir nicht oder wenn der andere Trainer redet wie ein Wasserfall, dann steckt mich das an
    • ich versuche nicht laut zu brüllen, machmal funktioniert das, manchmal kann ich mir nur so Gehör verschaffen und machmal kommen bei mir einfach zu viele Fußballemotionen hoch
    • ich Lobe die Kinder häufig, vor allem wenn Sie etwas machen, dass vorher nicht so gut funktioniert hat
    • Jeder spielt auf jeder Position von Zeit zu Zeit (ich mache keine totale Rotation von spiel zu Spiel da würde es zu chaotisch sein)
    • Abwechslungsreiches Training ist natürlich selbstverständlich


    Mir ist klar, dass das noch nicht alles perfekt ist, viele Dinge versuche ich stetig zu verbessern. Ich bin auch nur ein Mensch und kann leider nicht alles perfekt machen. Viele Dinge sind acuh im Kompromis gehalten, damit sowohl Kinder als auch Eltern zufrieden sind.


    In letzter Zeit fällt mir halt immer mehr auf das mich Kleinigkeiten sehr ärgern

    • Wenn ich kaum 7 Spieler für ein Wettspiel zusammen bekomme, auch wenn der Termin schon seit letztem Jahr bekannt ist (bei ca. 18 Spielberechtigten Kindern)
    • Wenn die Kommunikation von seiten der Eltern null ist, aber erwartet wird, das sich immer alles perfekt organisiert habe
    • die Kinder beim Training partout nicht zuhören oder generell hören wollen
    • die Kinder im Spiel kein BOck haben oder mehr auf die Anweisungen ihrer Eltern hören als auf meine
    • Die Kinder im Spiel immer wieder die gleichen Fehler machen und gar nicht daraus lernen (dieser Punkt ist denke ich auch mehr meiner Ungeduld geschuldet, aber manchmal hat man das Gefühl, dass alle imme rmit dem Kopf durch die Wand wollen)
    • die Kinder unhöflich sind oder repsektlos sind (vor allem im Training manchmal, die meinen das gar nicht böse, ist mir klar, aber es lässt mich leider trotzdem nicht kalt)
    • zu spät kommen
    • eine Minute vorher absagen


    Und generell freue ich mich immer weniger aufs Training und aufs Spiel....



    Nun die Frage, ist es normal, dass der Akku zum Ende der Saison nachlässt. Kennt ihr das auch?
    Wenn ich nämlich so reflektiere habe ich das Gefühl, dass im Moment auch die Umstände da mit reinspielen.


    Wie ist eure Erfahrung?

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Akku leer oder doch was Tiefgehenderes?
    Akku leer kann auch zu was "Tiefergehenderes" werden.
    Ich glaube dass du "überpaced"!
    Du willst zu perfekt sein, am besten alles alleine unter eigener Kontrolle.
    Dein Umfeld hält nicht Schritt, das wundert dich zuerst, mit sinkender Energie wirst du dann dünnhäutiger.
    Die Ursachen benennst du ja selber. Aus deinen Erkenntnissen müssten aber Maßnahmen erfolgen, die dir Erleichterung verschhaffen.
    Aufgaben deligieren an Co und Eltern. Das verschafft dir wieder Zeit und Energie für wesentliche Dinge.
    Die Kids merken das instinktiv und ihr Verhalten wird besser.
    Versuche auch nicht zu perfekt zu sein, 80% genügt ;)
    Lese mal ein Buch, das nix mit Fußball zu tun hat.
    Sei nicht zu nett. Du bist weder der Fahrdienst, noch der Vergnügungswart!
    Mach klare Ansagen mit deinen Wünschen und setze sie um, damit du ernst genommen wirst.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich bin 1:1 genauso wie du. Habe die Probleme auch gehabt, da hilft nur eins mit den Eltern reden. Wenn die Kids respektlos sind Sie einfach ermahnen, beim zweiten mal des Trainings verweisen. Das hilft wirklich.

  • Nun die Frage, ist es normal, dass der Akku zum Ende der Saison nachlässt. Kennt ihr das auch?

    Ja.
    Das ist normal. Und deswegen will ich in der Sommerpause auch immer 4 Wochen frußballfreie Zeit haben.


    Aber abgesehen davon: Du machst zu viel.
    Da sind 'ne Menge Themen bei, die auch die Eltern (oder der Verein) übernehmen könnten. Du siehst ja, dass die Eltern das schnell als selbstverständlich ansehen.
    Meine Empfehlung:
    Programm runterfahren. Gründe per Elternabend/Mail/WhatsApp (je nach Erreichbarkeit) erläutern. Fragen, wer diese Themen übernehmen will.

  • Die Kids merken das instinktiv und ihr Verhalten wird besser.
    Versuche auch nicht zu perfekt zu sein, 80% genügt
    Lese mal ein Buch, das nix mit Fußball zu tun hat.
    Sei nicht zu nett. Du bist weder der Fahrdienst, noch der Vergnügungswart!
    Mach klare Ansagen mit deinen Wünschen und setze sie um, damit du ernst genommen wirst.

    Ich werde es versuchen. Leider entspricht das nicht meinem naturell. Ich bin sehr hilfsbereit und versuche es allen recht zu machen. Aber ich muss und werde einige Dinge runterfahren.


    Ich bin 1:1 genauso wie du. Habe die Probleme auch gehabt, da hilft nur eins mit den Eltern reden. Wenn die Kids respektlos sind Sie einfach ermahnen, beim zweiten mal des Trainings verweisen. Das hilft wirklich.


    Ja ermahnen ist klar. Des Trainings verweisen ist sehr schwer. Ich habe ja Aufsichtspflicht, wenn denen dann was passiert ist ziemlich übel. Vor allem wenn die nicht gerade direkt neben dem Sportplatz wohnen.

    Aber abgesehen davon: Du machst zu viel.
    Da sind 'ne Menge Themen bei, die auch die Eltern (oder der Verein) übernehmen könnten. Du siehst ja, dass die Eltern das schnell als selbstverständlich ansehen.
    Meine Empfehlung:


    Ich gebe dir im Grunde genommen recht. Aber ich glaube nicht dass die Eltern, um die es geht mehr machen würden oder sich engagieren würden.
    Aber ich werde dennoch neue Wege versuchen.


    Danke schonmal, Jungs.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Ich sehe viele Parallelen zu mir. Für die Kids ist es wichtiger, dass sie einen entspannten Trainer haben, der Freude an der Sache hat, als einen Trainer der verbissen versucht das "perfekte" Training zu präsentieren. Ich muss mich da selbst auc immer wieder ermahnen.


    Ich würde sagen einen Gang runterschalten. Deine Zöglinge und vor allem du werden davon ungemein profitieren.

    Ich gebe dir im Grunde genommen recht. Aber ich glaube nicht dass die Eltern, um die es geht mehr machen würden oder sich engagieren würden.
    Aber ich werde dennoch neue Wege versuchen.

    Werden sie nicht. Diese Eltern darf man aber ruhig auch mal "auflaufen" lassen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Aber ich glaube nicht dass die Eltern, um die es geht mehr machen würden oder sich engagieren würden.

    Dann werden halt einige Dinge in Zukunft nicht mehr gemacht.
    Weihnachtsfeier mache ich z.B. gar nicht. Saisonabschluss findet nur statt, wenn die Eltern ihn organisieren.
    Wenn Du Deine Camps weitermachen willst (btw: Herbst oder Ostern reicht auch, beides ist zu viel), kannst Du sie ja nur stattfinden lassenm, wennn die Eltern sich um alles nicht-fußballerische kümmern. Wenn das keiner machen will, gibt's halt kein Camp.

  • Lese mal ein Buch, das nix mit Fußball zu tun hat.

    falls du eine Empfehlung möchtest: Das LOLA-Prinzip von Rene Egli


    auf dem Cover steht: "Das LOLA-Prinzip zeigt, wie Sie jedes Ziel mit weniger Zeit und Aufwand erreichen als auf die herkömmliche Art."


    LOLA steht für:
    LO = Loslassen
    L = Liebe (das sogar im Quadrat (ich kann hier nur den 2er oben nicht schreiben)
    A = Aktion/Reaktion

  • Dann werden halt einige Dinge in Zukunft nicht mehr gemacht.Weihnachtsfeier mache ich z.B. gar nicht. Saisonabschluss findet nur statt, wenn die Eltern ihn organisieren.
    Wenn Du Deine Camps weitermachen willst (btw: Herbst oder Ostern reicht auch, beides ist zu viel), kannst Du sie ja nur stattfinden lassenm, wennn die Eltern sich um alles nicht-fußballerische kümmern. Wenn das keiner machen will, gibt's halt kein Camp.

    Tatsächlich war diese Vorgehensweise für den Saisonabschluss jetzt auch geplant, nachdem ich auf zwei Emails zu dem Thema nur zwei Rückmeldungen bekommen habe. Ich hätte da jetzt gar nichts mehr gemacht, wenn nicht eine der Mütter mich angesprochen hätte.


    Das Fußballcamp in den Osterferien war auch kurz davor nicht stattzufinden, au diesem Grund. Dann haben sich zwei Eltern ein bisschen eingebracht. Leider danach wieder nicht....

    Werds mir noch heute bestellen....Danke

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • WIr ticken auch ähnlich und kommen zum gleichen Ergebnis: es dankt dir keiner.
    Ich hatte dazu noch die Mannschaftskasse denn wenigsten die Kosten für Material etc. wollte ich nicht aus eigener Tasche berappen. (Aufwandentschädigung war nämlich 0 €). Wir haben sogar mal Taschen selber beflockt...


    Wir sind jetzt in einem anderen Verein und da ticken die Uhren anders.
    Es gibt einen Zeugwart, bei dem kann jedes Elternteil Trainingsanzug, Jacke oder was so gewünscht ist bestellen und bezahlen.
    Für Bälle und Hütchen gibts ne Garage mit Fächern, das heimische Materiallager ist Geschichte :thumbup:
    Trikots: werden von Jahrgang zu Jahrgang durchgereicht, namentliche Beflockung hab ich noch nicht gesehen.
    Trainingscamp: einmal im Jahr mit einem überregionalen Partner
    Vereinsfahrt: einmal im Jahr drei Tage mit super Orga-Team, das den Trainern genaue Anweisungen gibt. Sprich machen ja, kümmern nein.
    Feiertage: Anlage zu
    Sommerferien: drei Wochen Anlage zu


    Und es regt keinen auf!!! :D:D:D



    Mach mal Pause! Ein Wochenende ohne, in den Ferien drei Wochen Pause für alle (tut auch den Eltern gut) und konzentriere dich auf das wesentliche

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Es gibt einen Zeugwart, bei dem kann jedes Elternteil Trainingsanzug, Jacke oder was so gewünscht ist bestellen und bezahlen.
    Für Bälle und Hütchen gibts ne Garage mit Fächern, das heimische Materiallager ist Geschichte
    Trikots: werden von Jahrgang zu Jahrgang durchgereicht, namentliche Beflockung hab ich noch nicht gesehen.
    Trainingscamp: einmal im Jahr mit einem überregionalen Partner
    Vereinsfahrt: einmal im Jahr drei Tage mit super Orga-Team, das den Trainern genaue Anweisungen gibt. Sprich machen ja, kümmern nein.

    Vor allem die letzten beiden Punkte fehlen mir auch sehr in unserem Verein. Es ist so schwer hier was für das Teambuilding und auch Vereinsbuilding zu machen.


    Die zentrale BEstellung von Trainingsanzügen etc. ist auch so cool. Aber wenn ich sowas vorschlagen würde, käme wohl auch nur, dass ich mich selber engagieren muss.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Wir haben auch viele Dinge zentral geregelt.
    Ansprechpartner Materialien, Klamotten etc...
    Gleichwohl gibt es ja immer so ein, zwei Sachen, die man ggf. haben möchte und die kein anderer braucht...da greife ich dann mal selber in die Tasche wenn es nicht zu viel ist.
    Um die Trikots wird sich auch zentral gekümmert, so dass alle immer ordentliche Sätze haben.


    Ich ziehe meinen Hut vor Dir @Goncare, aber ich denke auch, dass es etwas zu viel ist, was man sich im Allgemeinen und Du Dir im Speziellen aufbürdest!!!
    Ich kann Dich aber auch verstehen, denn ich versuche auch mein Maximum zu geben, weil es einfach super viel Spaß macht...aber das Hobby darf niemals in dauerhaften Stress ausarten...

  • @Goncare: ein Problem in vielen Vereinen und Teams: wenn es jemanden wie Dich gibt, der sich offenbar wirklich um alles selbst kümmert .... macht sonst keiner mehr was. Erstens, wie hier schon geschrieben wurde, weil das nach kurzer Zeit "eingepreist" ist. Du machst es halt einfach, muss ja sonst keiner was machen.


    Zweitens, und da musst Du Dich vielleicht hinterfragen - besteht dann schnell die Wahrnehmung, dass Dir eh nicht zu helfen ist. Wenn Du Dich ja eh immer um Alles kümmerst und dann ist es auch noch so perfekt, dann verlieren die (wenigen) engagierten Leute auch schnell den drive. Einfache Ausreden sind dann "der lässt eh keinen was machen", "will die Fäden nicht aus der Hand geben" usw. Ob das jetzt auf Dich zutrifft weiss ich natürlich nicht, aber ich kenne z.B. einen Fall, in dem eine Einzelperson einen kompletten Verein (von 2 auf 120 Mitglieder) quasi im Alleingang aufgebaut hat. Die Umwelt war am Anfang voller Bewunderung und es gab durchaus Leute, die auch unterstützen wollten, aber nach kurzer Zeit gab es die Wahrnehmung, dem könne man nicht helfen, will ja eh alles selbst machen.


    Vorschlag: Für die neue Saison machst Du eine Auflistung der Dinge, die Du als deine Aufgabe ansiehst und in die Hand nimmst. Du hast weitere Dinge auf der Liste, von denen Du sagst, dass sie nur stattfinden, wenn es jemanden gibt, der diese Dinge FEDERFÜHREND übernimmt, Du hälst Dich am besten ganz raus oder unterstützt maximal.


    Für Deine Motivation (mindestens ist das bei mir so) ist es super, wenn Du mal zu einem event Deines Teams kommst, dass Du einfach nur geniessen kannst, ohne dass Du in irgendwelche Organisation involviert bist.

  • Achja die liebe Fußballwelt - eine Parallelwelt in die man ganz ganz schnell abdriften kann...
    Ähnlich wie die anderen sehe ich es so, dass du zu viel machst. Ich glaube klare Regeln für die Eltern würden dir weiterhelfen. Das führt zu weniger Frustration bei dir.
    Gebe Sachen wie Sponsorensuche an Eltern ab.


    Zu deiner Ungeduld bei den Kindern.. Ich verstehe dich - da bildet man sich fort, macht hier und da, hängt sich voll rein und verliert am Wochenende gegen den Assi Trainer vom Verein nebenan, der so gar keine Ahnung von Fußball hat.


    Inzwischen bin ich seit 6 Jahren Trainer, und habe für mich beschlossen, dass ich mich als Trainer unter der Woche sehe. Am Wochenende bin ich der, der dafür sorgt dass Kinder ein und ausgewechselt werden. Mehr nicht!
    (natürlich coache ich ein wenig im Spiel, aber das eher durch positives zurufen)


    Kinder machen Fehler, wollen aber keine machen... Aber du darfst dich im Spiel nicht drüber ärgern. Im Training, ja da darfst du dir auf dem Heimweg denken "menno - warum macht xy das immer noch nicht richtig?"
    Und jetzt ACHTUNG - da jetzt überlegen was du ändern kannst, nicht den Fehler beim Kind suchen.. Und wenn du alles probiert hast, dann ist es einfach so dass xy noch nicht weit genug ist und du dem Kind Zeit geben musst.
    Geh entspannt an die Sache, wenn es nicht so klappt dann ist das so.


    Aber noch eine andere Sache zu dem "overpaced".. Wie oben geschrieben, diese Fußballwelt ist so geil, da will man nichts mehr anderes machen.. Auch mir ging es so, ich habe die letzten 2 Jahre 2 Mannschaften trainiert, und war parallel noch Jugendobmann für den Kleinfeldberech, habe Konzepte geschrieben, habe Trainer heran geführt, habe dies und das gemacht weil ich meinen Verein einfach liebe.
    Aber es wurde zu viel, und ich wusste auch nach der Zeit, wenn irgendwas ist bin ich am Ende der, der aushilft.


    Daher habe ich mich dazu entschlossen den Verein zu verlassen, und in einem anderen Verein "nur" Trainer auf Leistungslevel zu sein.
    Sicher ich hätte vielleicht auch noch einen anderen Weg gehen können und nur eine Mannschaft in meinem alten Verein trainieren können... Aber, der Rest im Verein ist nicht so schnell wie ich - ich möchte den Verein auf NLZ Niveau bringen.. Und das würde bedeuten dass ich es selber machen müsste.. Und ich hätte es auch gemacht, das dann aber auf Kosten meiner Familie, meines Studiums, meiner Gesundheit..


    Ich habe es gerade so gemacht, dass ich das, was von der Aufwandsentschädigung übrig blieb gespart habe und eine Woche Urlaub gemacht habe. So konnte ich immerhin ein wenig Zeit zurück gewinnen..


    Es ist schwer, weil diese Parallelwelt so viele Fassetten hat - aber es ist nicht die "echte" Welt, es ist NUR EIN HOBBY.
    Mein Tipp zum Schluss, 10 Stunden die Woche reichen. Wenn Training länger dauerte oder ähnliches.. Am nächsten Tag nicht ans Telefon gehen und den Dingen seinen Lauf lassen (übrigens habe ich mir eine Prepaid Karte für Fußball gekauft).



    Gruß

  • Vielen Dank für eure Worte. Teilweise erfährt man hier zwischen den Zeilen mehr Wertschätzung als man gewohnt ist.


    Es ist einfach nur frustrierend. Nun wieder Spielermangel beim zweiten Wochenende hintereinander. :(
    Egal wie sehr man sich reinhängt..da kommt so wenig zurück...

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  • auch wenn die langen Wochenenden wie Fronleichnam, Pfingsten und Christi-Himmelfahrt immer voll sind mit Turnierangeboten und das Wetter ebenfalls einlädt - ich melde keine. Die Brückentage sind hier an den Schulen frei und viele Eltern nutzen die Zeit, um mit den Kindern wegzufahren.


    Das wäre hier mit Ansage vor den Baum. Und ich finde, das solltest du nicht persönlich nehmen!


    Ich bin als Sportler und Mutter übrigens genau so: da ist ein Turnier, dann basteln wir den Rest drum herum. Aber ganz ehrlich? Auch das dankt dir keiner, wenn die anderen diese Einstellung nicht haben, dann kommen die Kinder nicht. Von demher lasse ich es jetzt nach vier Jahren "Kindersport" an dieser Stelle auch ruhiger angehen.


    Auch beim ersten Elternabend unseres neuen Teams hatte ich das Gefühl, dass man diese Eltern erst langsam an das Thema "Verpflichtung" heranführen muss.


    Mein Augenmerk wird in der künftigen Saison daher mehr auf FS während der Trainingstage liegen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • jap, das werde ich mir auch für nächstes jahr merken. Werde an langen Wochenenden nicht mehr für Turniere melden.
    Es ist halt etwas ärgerlich, weil die Termine ja schon seit vor Weihnachten bekannt sind. Und es spricht ja auch gar nichts dagegen, dass die Famiilen zusammen etwas unternehmen. Aber es frustriert schon, wenn dann an beiden Wochenenden nacheinander, fast alle Familien Urlaub machen und weg fahren...


    summa summarum: ich werde wohl den "leistungskatalog" drastisch reduzieren um mein Seelenwohl nicht zu gefährden. Und das wird sich wohl auch auf die Kinder vorteilhaft auswirken (wenn die merken, dass ich weniger gestresst oder frustriert bin).

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • btw: über die diversen Kanäle (Facebook, WFLV, Whatsapp) werden zur Zeit überall Nachrückerteams für die Turniere gesucht.
    "Nach Absage suchen wir dringend..."


    Ich finde es auch egal, wie lange ein Termin im Vorfeld bekannt ist. Wenn Eltern beschließen, "die vier Tage fahren wir weg", dann fahren sie weg. Das hat ja mit Urlaubsplanung in den Firmen, mit den beweglichen Ferientagen der Schulen etc. zu tun. Dass da ein F-ling mit seinen Terminen hinten ansteht, scheint da logisch...


    Ich habe mir deine Ursprungsliste nochmal angeschaut... Nach dem Paretoprinzip musst du eigentlich nur deine 2-3 Hauptstörfaktoren finden/abstellen und hast 80% der Probleme behoben. Für mich wäre das wohl der Einsatz von Urlaub (ich würde durchdrehen, wenn mein Mann Urlaubstage, die wir dringend für die Schulferien brauche, für Fußball verballern würde) und die zähe Kommunikation sein. Das kann aber freilich bei dir was ganz anderes sein.


    Ein Stück weit kann man sicherlich bei einem Elternabend seine Neuausrichtung vorstellen und um Mithilfe bitten. Wenn keine erfolgt, dann bleibt das eben liegen (Stichwort Klamotten oder Camps)
    Bei der Kommunikation würde ich die, die sich nie melden auch nicht berücksichtigen. Wenn ein Kind dann ohne Zusage doch beim Spiel auftaucht, bekommt er halt kein Trikot. Wenn man so etwas im Vorfeld vorgestellt hat, kann man das IMO auch durchziehen. Die Spielregeln müssen halt vorher klar sein.


    Das Thema "zuhören" setze ich immer durch leise werden um. Wenn ich mit normal "Platzstimme" kein Gehör finde, setze ich mich Mitten auf den Platz hin und werde leiser. Ich sage dann mit vollkommen normaler, leiser Stimme: wir machen erst weiter wenn alle zuhören. Und dann bleibe ich so lange sitzen bis ALLE da sind, im Kreis sitzen und zuhören. Ob das nun 2 oder 12 Minuten dauert ist mir wurscht.
    Das merken sich die Kinder und rufen sich beim nächsten oder übernächsten Mal selber gegenseitig zur Ordnung.


    Und was ich überhaupt nicht ab kann sind respektlosigkeiten, sowohl untereinander wie uns gegenüber. Da kommt dann auch schon mal die Strafbank für 2-3 Minuten zum Einsatz... Kinder, besonders in der F-Jugend wissen sehr wohl, wie sich sich zu verhalten haben und was drüber und nicht ok war.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Man sollte auch hinterfragen, ob eigenes Anspruchdenken mit dem der Kinder/Eltern auf Dauer wirklich vereinbar ist. Ein junger sehr engagierter Trainer, der einiges anschieben möchte und Eltern, die jedes zweite Wochenende mit ihren Sprösslingen vereisen, deren Kinder dann aber natürlich spielen müssen, wenn sie dann mal ausnahmsweise Zeit haben, passen m.M.n. auf Dauer nicht zusammen. Dort reicht auch ein Trainer, der einmal in der ein Training anbietet und die Punktspieltermine absichert.
    Ehe man sich für nichts aufreibt, sollte man sich eher eine passende Mannschaft suchen.

  • Man sollte auch hinterfragen, ob eigenes Anspruchdenken mit dem der Kinder/Eltern auf Dauer wirklich vereinbar ist. Ein junger sehr engagierter Trainer, der einiges anschieben möchte und Eltern, die jedes zweite Wochenende mit ihren Sprösslingen vereisen, deren Kinder dann aber natürlich spielen müssen, wenn sie dann mal ausnahmsweise Zeit haben, passen m.M.n. auf Dauer nicht zusammen. Dort reicht auch ein Trainer, der einmal in der ein Training anbietet und die Punktspieltermine absichert.
    Ehe man sich für nichts aufreibt, sollte man sich eher eine passende Mannschaft suchen.

    Ja prinzipiell schon. Jetzt bin ich aber nicht gerade Carlo Ancelotti und man ist ja auch loyal gegenüber seinem Verein.
    Aber ja ich denke auch die Ansprüche gehen da weit auseinander, bzw. was die Leute bereit sind dafür zu leisten.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly