Frauenfußball ist wie Pferderennen mit Eseln?

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  • Moin, den Spruch...Frauenfußball ist wie Pferderennen mit Eseln...fand ich immer unpassend bis lustig und die Freundin meines Sohnes lacht drüber...sie spielt Fußball.


    Heute war ich wo und schaute bei der Hallenkreismeisterschaft der Mädchen zu...D-Mädchen...


    Ein zwei Teams waren gut anzusehen...man erkannte Spielkultur und die eine oder andere spielte augenscheinlich besser als so manch ein Junge!


    Erschreckend fand ich den krassen Unterschied zu den Herren, denn gefühlt sahen die meisten "Damen" beim Antritt tatsächlich alt aus...ebend wie es der dumme Vergleich am Anfang beschreibt.


    Wieso läuft man mit laaaannnngennnn Schritten an....wenn man es eilig hat an oder zu einem Ball zu gelangen. Das verstehe ich nicht, ist das zu erklären, woran liegts?

  • Viel hilft viel, denkt das Kind. Wenn mein Sohn schnell essen will, glaubt er durch Maulvollstopfen klappt das. Jedoch kann er dann nicht mehr kauen und ist langsamer als wenn er mit kleinen Bissen isst. Ich denke das ist beom Laufen ähnlich. Kraftübertragungsverhältnisse und Hebel sind genauso wie die Leistungsformel weg*Zeit=kraft für die kinder völlig unbekannt. Aber ab welchem Alter Kinder das gecheckt haben sollten oder wie viel Einfluss man auf Laufstile nehmen kann weiss ich nicht.

  • Lohnt nicht auch hier ein Blick über den Tellerrand?


    Männer mit Frauen zu vergleichen finde ich dämlich! Es kommt doch beim Tennis, Schwimmen oder Handball auch keiner auf die Idee, direkte Vergleiche heran zu ziehen. Natürlich sehen die Damenversionen anders aus als das männliche Pendant.
    Dennoch kann man bei so ziemlich allen Sportarten Frauen auf Spitzenniveau beobachten. Dynamisch und schnell... Man denke nur an die Beachvolleyballerinnen oder die Turnerinnen mit ihren zig Saltos auf nem ollen Turnteppich.


    Wenn sich also beim Damenfußball die Dorfpomeranzen versammelt haben (kann ja sein), dann ist das vielleicht schlicht ne Kreisliga D-Truppe (und mal ehrlich - da mag man bei den Männern auch oft nicht hinschauen).
    Oder die Mädchen wurden nicht gut trainiert und ausgebildet. Dann würde ich aber nicht mitleidig auf die Mädchen schielen sondern zweifelnd den Trainer angucken. Gerade so technische Grundlagen wie kleine oder große Schritte... das kann man Mädchen beibringen! Ehrlich! Bei allen anderen Sportarten klappt das ja auch.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • klassisch wachsen Mädels viel behüteter auf . Jungs dürfen draußen spielen und sich die Hosen aufreißen , Mädels oft nicht .
    Jungs kriegen mit 3 Jahren ihren ersten Ball geschenkt , Mädchen ein Kuscheltier .
    Die Koordinativen Grundlagen im Durchschnitt sind also bei Mädchen und Jungs sehr unterschiedlich .

  • klassisch wachsen Mädels viel behüteter auf . Jungs dürfen draußen spielen und sich die Hosen aufreißen , Mädels oft nicht .
    Jungs kriegen mit 3 Jahren ihren ersten Ball geschenkt , Mädchen ein Kuscheltier .
    Die Koordinativen Grundlagen im Durchschnitt sind also bei Mädchen und Jungs sehr unterschiedlich .Und das ist

    Und dass soll dann die Erklärung sein, warum ein Mädchen nicht weiß, wie man schnell anläuft?
    Na jetzt bin ich aber baff...


    Hört doch mal auf, die Mädchen mit den Jungs zu vergleichen. Was soll das bringen? Sie sind anders. Ja. Und?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Und dass soll dann die Erklärung sein, warum ein Mädchen nicht weiß, wie man schnell anläuft? Na jetzt bin ich aber baff...


    Hört doch mal auf, die Mädchen mit den Jungs zu vergleichen. Was soll das bringen? Sie sind anders. Ja. Und?

    Viele Koordinative Grundlagen und das Gros an Kompetenzen der Selbstwahrnehmung werden im Kleinkindalter ausgebildet.
    Ich empfehle eine Autorin, die mein Wissen und meinen Blick geschärft hat.
    Renate Zimmer - aktuell lese ich ihr Buch "Handbuch der Bewegungserziehung"


    Du wirst bei der Ausinandersetzung mit den Inhalten der frühkindlichen Entwicklung schnell merken, dass der Vergleich mit dem Kuscheltier und den zerrissenen Hosen nicht ganz so weit her geholt ist.
    Das Thema im ganzen ist sehr interessant. Ich beschäftige mich neben meiner Ausbildung sehr intensiv damit. Wer fragen hat, bitte immer raus damit. Das regt zur Aufarbeitung an :thumbup:

  • Ich persönlich bin ehrlich und sage, dass ich als Zuschauer kein großer Fan von Frauenfußball bin, für mich einfach nicht schnell und dynamisch genug.


    Den Spruch fand ich allerdings auch immer grenzwertig... wobei je länger man darüber nachdenkt, ist er gar nicht so unpassend, auch wenn die Wortwahl Esel erst einmal beleidigend klingt.
    Wenn man die Fakten nimmt, passt der Vergleich durchaus. Ein Eselrennen (wenn es sowas geben würde) wäre im Vergleich zu Pferderennen ein wenig langsamer, weniger dynamisch. Aber bei Eseln untereinander kann dies dennoch ein fairer und spannender Wettkampf sein...
    Beim Verhältnis Frauen- und Männerfußball ist es da ähnlich. Auch im Frauenfußball gibt es spannende und objektiv gesehen interessante Wettkämpfe. Halt alles eine Nummer langsamer.

  • @Andre
    Fussball ist für die Mädchen im allgemeinen nicht die Volkssportart wie bei den Jungen. Allerdings kann man sich erst dann ein gutes Bild über die Fähigkeiten von D-Jugend-Mädchen machen, wenn man die Besten des Jahrgangs gesehen hat. Die aber spielen häufig bei den Jungen, sind dort sogar manchmal Leistungsträger und ja, man mag es nicht glauben, rennen ihnen teilweise sogar davon.


    Früher hat man gemeint, die talentierten Mädchen müßten unbedingt bei den Jungen mitspielen, weil sie nur dort den "wahren" Fussball erlernen könnten. Mitlerweile ist auch die Mädchen-Auswahlarbeit besser geworden, aber es gibt immer noch deutliche Unterschiede in der Qualität der Förderung


    Wissen sollte man auch, dass es gerade zu Beginn der Pubertät, die ja bei den Mädchen etwas früher beginnt, manchen gar nicht recht ist, wenn ihnen Jungen allzusehr auf die Pelle rücken und dann lieber unter sich spielen. Werden sie dort kaum gefordert, dann sieht der Laie manchmal den Unterschied nicht.


    Selbstverständlich kommt es zur objektiven Beurteilung der Fähigkeiten auch auf den gewählten Vergleich an. Wenn ich mir z.B. ein Seniorenspiel auf Kreisebene anschaue und sehen muß, wie in einer Szene der Erste über den Ball tritt, der Zweite in den Rasen und der Dritte über den Ball fällt, dann sollte hier ein Trainer schon leidensfähig sein. Schaue ich mir zum Vergleich ein Frauenspiel aus der 1. und 2. Bundesliga an, komme ich taktisch fast immer auf meine Kosten, selbst dann, wenn sie nicht so schnell wie die Herren. Hier paßt auch der Vergleich sehr gut, denn Esel gelten als besonders schlaue Tiere, die nur das machen, was sie selbst wollen, während man Pferden nachgesagt, sie würden bis zum Umfallen rennen ohne nachzudenken.


    Jeder sollte sich den Fussball aussuchen, der ihm am besten gefällt. Wichtig ist aber nicht, wer die meisten Zuschauer bekommt, sondern wie viel Spaß die Aktiven beim Fussball erleben?

  • Woran es liegt? Es sind Frauen. Da muss einfach einen Unterschied akzeptieren. Deswegen haben aber Mädchen und Frauen genauso ein Recht auf eine anständige Förderung. Man sollte einfach Frauenfußball nicht mit Männerfußball vergleichen, damit tut man Frauen keinen Gefallen. Gerade Frauen/Mädchen haben meiner Erfahrung nach Riesenprobleme wenn man sie vergleicht, weil sie diesen Vergleich nicht gewinnen können und sich deswegen schlecht fühlen. Leider wird von prominenter (TV-Kommentatoren) Stelle leider oftmals das Gegenteil gemacht und Frauenfußball als "fast so gut wie Männerfußball" dargestellt.
    Also am besten einfach zurücklehnen und das Spiel als etwas eigenständiges betrachten.
    Ein Querverweis zum Tennis sei hier mal erwähnt. Karsten Braasch hat als damals 203. der Tennisweltrangliste angeheitert/betrunken gegen Serena Williams gespielt. Er hat ohne sich anzustrengen, inklusive rauchen in der Pause und nur einem Aufschlag 6:1 gewonnen. Trotz diesem Ergebnis spielt Serena Williams klasse Tennis und genauso ist es beim Fußball.

  • Hier ging es allerdings um Mädchen in einem Alter , in dem die Jungs größtenteils noch nicht in der Pubertät sind .
    Und da sind die Unterschiede noch nicht hormonell bedingt .
    (Wobei das Längenwachstum der Mädels sicher mit ein Grund Koordinativer Schwächen in dem Alter ist)

  • Geht es jetzt in der Quatschdebatte, eigentlich um Damen oder um U13 Mädchen.
    Beim letzten U13 Kreisturnier hätte man unter dem Gesichtspunkt einer Eignung zum Rennpferd bei vielen der Jungs wohl eher den Abdecker geholt.
    Nächstes Woche sind die Verbandsauswahlen der U 15 Juniorinnen in Wedau, da kann man sich über Eselinnen gut informieren.

  • Ich habe das Gefühl, dass sich hier nicht ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt wird. Wenn dieser Thread nur zum Austausch von Ressentiments und der Bestätigung von Vorurteilen gilt, berue ich es mir die Mühe gemacht zu haben das Thema sachlich zu beantworten.


    Wer über Frauenfußball lästern möchte, oder Unterschiede unterstreichen will, nur um sich Bestätigung zu holen, der soll in die dörfliche Eckkneipe gehen. Ich wünschte mir, wir gingen hier unter Kollegen etwas respektvoller und ansatzorientierter zu Werke.

  • André fragte
    "Wieso läuft man mit laaaannnngennnn Schritten an....wenn man es eilig hat an oder zu einem Ball zu gelangen. Das verstehe ich nicht, ist das zu erklären, woran liegts?"


    Der Thread ist dann so populistisch in die gebder-unterschied-ecke abgedriftet. Ich fand die Frage nämlich interessant. Geht in Richtung Muskelfasernaufbau.

  • Ernsthafte Auseinandersetzung!
    Leider sind die statistischen Zahlen der fussballspielenden Mädchen wohl unrealistisch( bitte selber googeln)
    Die große Chance Mädchenfussball als Breitensport zu etablieren wurde in den Jahren nach der eigenen HeimWM wohl vergeben. Die Zahlen der aktiven Mädchen über dem 12 Lebensjahr ist wohl rückläufig.
    Die Damen und Mädchenabteilungen werden in den meisten Vereinen meist als Belastung empfunden.
    Der Damen und Frauensport findet in der deutschen Gesellschaft nur dann statt, wenn dort Gold gewonnen wird. In Italien und selbst in der Türkei sind beim Volleyball der Frauen die Hallen voll.
    Wann kam das letzte Handball, Basketball, Volleyball, oder Fußballspiel der Bundesliga der Frauen in der Sportschau.
    Frauensport ist nur präsent wenn die Nationalhymne gespielt werden könnte. Biathlon oder so spannende Sportarten wie Rodeln, Eisschnelllauf oder Bob kommen jedoch ständig.Zur Erklärung möchte die Leistung der Athletinnen nicht schmälern, aber medial nicht wirklich spannend.
    Aber es geht eigentlich nicht um den Spitzensport, sondern dem Recht der Mädchen ihr Hobby ähnlich respektiert auszuüben, wie die Jungs.
    Gleiche Förderung, usw. werden sie im seltensten Fall erfahren. Dümmliche Vergleiche haben sie jedoch sicherlich nicht verdient.
    Kurze eigene Erfahrung, in der Antrittsgeschwindigkeit und Endgeschwindigkeit sind sie den Jungen nach der Pupertät unterlegen, in den koordinativen Fähigkeiten bin ich gerne bereit meine langjährigeren Spielerinnen in den Vergleich zu setzen.

  • Sorry Ersatzbank, nicht wirklich interessant.
    U13 bei den Mädchen ist bei den Mädchen die Phase mit dem längsten Längenwachstum, unbeachtet der weiblichen Anatomie, neigen auch Jungs mit einem früher Wachstumsschub zu langen tiefen Schritten.
    Interessant wäre geschlechtsunabhängig die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit der Korrektur in der betreffenden Phase und darüberhinaus.
    Schrittlänge und Frequenz und ihre situationsbedingte Trainierbarkeit in der Pubertät wäre natürlich ein interessantes Thema.

  • Sorry Ersatzbank, nicht wirklich interessant.
    U13 bei den Mädchen ist bei den Mädchen die Phase mit dem längsten Längenwachstum, unbeachtet der weiblichen Anatomie, neigen auch Jungs mit einem früher Wachstumsschub zu langen tiefen Schritten.
    Interessant wäre geschlechtsunabhängig die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit der Korrektur in der betreffenden Phase und darüberhinaus.
    Schrittlänge und Frequenz und ihre situationsbedingte Trainierbarkeit in der Pubertät wäre natürlich ein interessantes Thema.

    also doch interessant ;)
    Dann für mich steht ausser frage, dass lange träge Schritte ungünstig sind, zu viel Kraft kosten und sogar beim Zuschauen Gähnimpulse aufkommen. Ich würde das schon gerne im richtigen Alter entsprechend fördern.


    Ich lese deine Zeilen so, hoffe ich interpretiere nicht zu viel falsch: wenn das größte Längenwachstum auftritt, dann sollte man das akzeptieren und hinnehmen, danach dann, wenn die Glieder sich beginnen zu sortieren, kann man das trainieren.

  • Ich bin einfach nur entsetzt , was in den Köpfen einiger " Herren " los ist. Wenn fachlich gebildete Trainer solche Ansichten verallgemeinern und auf alle Aktiven anwenden . Wen wundert es da noch , das die jüngsten diese Ansichten auch schon verbreiten.


    Wir haben Jungen im Verein wo man sich fragt wo sie rennen/spielen " gelernt " haben. Wie in jeder Sportart kann es nicht nur super talentierte Aktive geben.


    Wie schon erwähnt sollte " Mann " sich mal ein Turnier einer Frauen Bundesliga Mannschaft anschauen.


    Das Mädchen/Frauen anders Fußball spielen , bestreite ich ja nicht.


    Ich kenne einen Vater der selbst dann noch sagt das Mädchen war schlecht .. wenn es alle wichtigen Tore geschossen hat und 3 mal in folge zum besten Spieler gewählt wurde.


    Sowas kommt von sowas.

  • Hinnehmen?
    Denke das gerade in den Wachstumsphasen koordinative und stabilisierende Übungen wichtig sind.
    Wirkliche instruierte Korrekturen jedoch wahrscheinlich kontraproduktiv sind. Da sich eine Individuelle Anpassung an die neuen Hebelverhältnisse usw. beim Jugendlichen erst einmal ergeben muss.
    Dieses Problem ist jedoch geschlechtsunabhängig. Bei den Mädchen lediglich früher und meist etwas länger andauernd. Jedoch bedeutend früher abgeschlossen. Während die Jungs länger an Wachstumsschüben usw. leiden. Daher ist es auffällig das Koordinatives Training in den höheren Jahrgängen bei mir im Umfeld fast keine Rolle mehr spielt.
    Im Übrigen bin ich der Meinung das Spieler- Papa mit seiner Kritik durchaus recht hat.