"Eine Erweiterung des Bewegungsrepertoire( z.B. neue Moves oder Skills) ist durch reine Spielformen nicht möglich. Diese müssen ersteinmal isoliert und später mit sich steigernden Zeit- oder Gegnerdruck eingeübt werden, um beim Spieler in das aktive Repertoire aufgenommen zu werden."
- Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr. In der Mannschaft meines oben genannten Freundes konnte man das sehr gut beobachten. Da war ein kleiner Messi, der die anderen Jungs schwindlig gespielt hat. Mit der Zeit haben die anderen angefangen, die Tricks von ihm nachzumachen (Pass hinterm Standbein, Finten etc.). Die Techniken an sich waren für sie nicht das Problem; die hatten sie sofort fehlerfrei drauf. Das Problem war die situativ angemessene Anwendung. Das hat 2-3 Einheiten gedauert bis sie es erfolgsbringend umsetzen konnten. Die Kinder haben sich das einfach abgeschaut und im Rahmen der Spielformen konnten sie unter den situativen Gegebenheiten die richtige Anwendung verfeinern. Da ging es um die bestmögliche Ausnutzung der Dynamik: Wann mache ich den Trick (in Bezug auf den herannahenden Gegenspieler), in welche Richtung (wo ist mein Mitspieler bzw. wo ist freier Raum)? Da wurde nichts eingeschliffen.
"Bei Kindern und Jugendlichen ist verstärkt durch Wachstum zudem eine kontinuierliche Reaktivierung bzw. Festigung des Bewegungsrepertoire nötig, auch dies ist teilweise nur durch isolierte Technikübung möglich."
- Auch hier ein ganz klares "Nein"! In Spielformen, in denen es unentwegt Raum-, Zeit- und Gegnerdruck gibt, müssen sich die Spieler unentwegt orientieren, die Laufrichtung und -Geschwindigkeit ändern. Da werden die motorischen Anforderungen doch implizit gefördert. Ich sage nicht, dass Koordinationshilfen nichts bringen, aber dass man isolierte Übungen braucht, um Bewegungen zu vermitteln, halte ich für falsch.