Warm machen vor einem Spiel

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  • Hallo Trainer, ich hätte mal eine Frage zum Thema "warm machen vor einem Spiel, oder Aufwärmen vor einem Spiel".


    Bisher haben wir es so gehalten, das wir nach dem umziehen 4-5 Bahnen gelaufen sind, dann einen kreis gebildet haben, wo sich der Ball zugespielt werden muss, und der angespielte Spieler mit Namen genannt werden muss, anschließend haben wir den Kreis behalten und 2 Spieler mussten rein (Ball erobern). Zum Schluß bzw kurz vor Anpfiff haben wir noch kurz Torschuss gemacht. Unser TW wurde in der Zeit extern warm gemacht.


    Nun zu meiner Hauptfrage.


    • Ist das zu viel ?
    • Gibt andere oder bessere Übungen die man vor einem Spiel machen kann ?

    Zeit zum warm machen ist meist so 30 Minuten.


    Es geht hier um E-Jugend (2006er)

  • Versuch mal das Warmmachen nicht als spezielle Vorbereitung für das Spiel zu sehen (E-Junioren müssen sich noch überhaupt nicht "warm"machen, stumpfes Warmlaufen ist vergeudete Zeit), sondern betrachte es als zusätzliche Einheit, in der du Sachen wie Life Kinetic, Coerver etc machen kannst (-> Koordination).


    Also kurz gesagt: Das Hirn aktivieren


    Dann vllt noch eine Übung mit Passen/Dribbeln/Torschuss und deine Kinder sind optimal versorgt.


    Wichtig auch: Standzeiten minimieren

  • Wenn es rein darum geht wie viel warm machen nötig ist um auf Temperatur zu kommen und Verletzungen vorzubeugen, dann brauchst du bei E wirklich nicht so viel zu machen.
    Mach doch einfach schon mal deine 5 Bahnen nicht längs, sondern quer und dafür abwechslungsreich. Ich glaube das wäre schon eine wertvolle schnelle und einfache Verbesserung.

  • Mal ganz stumpf unser Spielvorbereitungsprogramm (D-Jugend):


    Als ersten Schritt machen wir eine Laufschule. Da sind dann meistens die Übungen dabei, die die meisten eh kennen sollten:Sidesteps, Hopserlauf, Scherenlauf, Boxer etc. Ich halte die einzelnen Bahnen dabei zwischen 10-15m. Ich persönlich find längere Distanzen eher nicht optimal, da ich die Erfahrung als Spieler gemacht habe, dass die ganze Sache sonst eher einschläfernd ist. Aber ich denk mal das ist Geschmackssache.
    Wir versuchen i.M. diesen Teil des Aufwärmens immer mehr einem einzelnen Spieler (Kapitän) in die Hand zu drücken.


    Der zweite Teil ist ein dynamisches Dehnprogramm mit einzelnen Übungen zur Aktivierung der Muskulatur (z.B. Handwalk).


    Danach kommt ein Teil Passspiel. Dabei beginnen wir meist mit einfachem Passspiel über 15-20m bei 2 Pflichtkontakten. Das ganze steigern wir (abhängig von der Tagesform; Konzentration) durch Erhöhung der Passdistanz, Begrenzung auf einen Kontakt oder die Variation der Übung mit einem Spieler in der Mitte der jeweils prallen lässt und dann durchläuft (klingt grad komplizierter als es ist).


    Zuletzt gehen wir dann in den Torschuss. Hier bauen wir immer zwei parallele Stationen auf, bei der die Spieler den Ball zugepasst bekommen, sich zum Tor drehen und dann möglichst schnell abschließen. Der ganze Vorgang im Optimalfall mit 2 Ballkontakten.
    Ich finde die Übung spielnäher als das stupide Ballvorlage->Torschuss (besonders dann, wenn es von der Mittellinie aus begonnen).


    Insgesamt dauert das Aufwärmprogramm etwa 30-35 Minuten. Wobei ich denke das alles was deutlich darüber liegt von der Konzentrationsfähigkeit schon Grenzwertig wäre.


    Wir versuchen den ganzen Ablauf immer wieder etwas zu variieren um etwas Abwechslung zu schaffen und (wie Ersatzbank bereits angesprochen hat) das Gehirn mehr zu aktivieren als bei immer dem selben Übungsablauf.

  • Hi onkel1978,


    wir sind eine B-Jugend, das ist schon mal was anderes. Die Spieler dürften konzentrierter sein (manchmal jedenfalls ;) ).


    den Torwart extern warmzumachen habe ich mir im Laufe der Jahre auch angewöhnt. Da ich meistens allein unterwegs bin, kann ich in dieser Zeit die Mannschaft nicht beatmen. Die müssen also alleine klar kommen. Dazu haben sie ein Aufwärmprogramm, dass der Kapitän mit der Truppe abspult. Es ist eine Laufschule im Reißverschluss auf einem ca 15 x 15 m Quadrat oder Slalomparcour. Das dauert ca 15 Minuten. Darin enthalten sind auch Sprints. Auch gerne zum Teil mit Ball. Danach folgt ein Aufwärmspiel im 5 vs 9 oder 7 vs 7 auf 4 Tore (nochmal 15 Minuten). Danach sind die Spieler auf Betriebstemperatur. Muskuläre Verletzungen haben wir wenig.


    Vor dem ganzen Programm bilden die Spieler bereits Kleingruppen und gewöhnen sich an Ball und Untergrund, je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht.


    Wenn wir wenig Zeit haben, machen wir auch gerne das Spiel 5 vs 9 auf das Tor. Dann bekommt der Torwart ein paar spielnahe Bälle aufs Tor.


    Durch dieses Programm sind wir stets bei Anstoss bereits voll konzentriert. Den Torschuss mit Anlauf von der Mittellinie machen wir gar nicht. Ich glaube, dass die Spielform im 4 Tore Feld (ca. 30 x 20 m) die Spieler gut auf das vorbereitet, was da kommt. In einer E-Jugend könnte man sicherlich den Reißverschluss noch durch etwas Spielerisches ersetzen, den brauchen die Kinder nicht. Die Übung fokussiert aber ganz gut. Das Bahnen-Laufen würde ich auch weglassen.

  • @onkel1978


    Vielleicht gibt es ja irgendwann mal einen anderen Namen für das "Warmmachen", damit es nicht mehr mißverstanden werden kann.


    Man kann sie im unteren Jugendbereich als eigene kleine Trainingseinheit gestalten und im oberen Jugendbereich als Spielvorbereitung mit typischen spielnahen Situationen auskleiden. Das gilt auch für den Torwart! Da sieht man manchmal seltsames, wie z.B. den sitzenden Torwart, vor dem ein Partner steht und ihm Bälle zuwirft. Ich denke mal, es kommt nicht so häufig im Spiel vor, dass ein Torwart sitzend auf einen Ball wartet oder?


    Wichtig ist es die Mannschaft rechtzeitig und ohne Hektik bei einer kleinen Trainingseinheit oder Spielvorbereitung zu begleiten.


    Ansonsten sollte die Phase dazu genutzt werden, um den Kreislauf nach ggf. längerer Autofahrt ein wenig in Schwung zu bringen und die Aufmerksamkeit aufs nachfolgende Spiel zu lenken.


    Wenn der Sinn der Spielvorbereitung verstanden wurde, dann kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen!

  • Gibt es einen besonderen Grund für die Frage?
    Hast Du von irgendeiner Seite Kritik bekommen?
    Habt Ihr spezielle Probleme zu Spielbeginn?


    Mit einer Torschussform schließe ich das Warmmachen auch ab. Vor dem Torschuss steht aber eine Passkombi. So habe ich schon mindestens 3 Spieler eingebunden.
    Wichtig ist mir eine Zweikampfform beim Warmmachen. Es muss vorm Spiel schon Körperkontakt gegeben haben.
    Überleg mal, ob eine kleine Spielform (z.B. auf Ball-halten mit Neutralem) Sinn macht.
    Generell: Das Warmmachen muss nicht immer gleich aussehen. Das Spielt läuft schließlich auch nicht immer gleich.

  • Torschuß als Abschluß ist eigentlich überflüssig, wenn TW extern fürs Spiel vorbereitet wurde.


    Sehr viele Torhüter hassen das Torschießen deshalb, weil sie nach 10 - 15 meist erfolgreichen Torschüssen immer müder werden während sich die Mitspieler so richtig eingeschossen haben. Für Dritte erweckt es dann den Eindruck, als würde der Keeper nichts taugen, weil er nicht mal die einfachsten Bälle hält.


    Wenn man 2 Keeper hat, dann kann man es machen, weil sich dann die Keeper nach ca. 5 Schüssen abwechseln können. Aber auch dann ist der Nutzen für die Torleute stark eingeschränkt, weil auch mit kurzen Wartepausen die Aufmerksamkeit spätestens nach dem 20. Torschuß nachläßt.


    Der Spaß der Spieler dürfte sich vor allen für die, die ganz hinten in der Warteschlange stehen je nach Witterung ebenfalls in Grenzen halten.


    Das Torschießen in dieser Form halte ich auch für nicht spielnah, weil kein Keeper binnen im Sekundentakt eine größere Anzahl von Bällen abzuwehren hat.


    Nur kurioser und spielfremder wird es, wenn der Trainer an der Strafraumgrenze steht und den Ball für seine Spieler ablegt. Dann hat der Trainer zwar die meisten Ballkontakte, aber das nützt dann seinen Mitspielern wenig. Ausserdem sollte das Ablegen des Balles am Strafraum ohne Gegnerdruck wohl eher nicht vorkommen, weshalb diese Übung auch beim Ablegen durch einen Feldspieler wenig Bedeutung fürs Spiel haben sollte. Denn so leicht wirds einem der Gegner nicht machen! Was habt ihr also davon, wenn ihr soetwas übt und das danach im Spiel sowieso so gut wie gar nicht vorkommt?


    Wie wäre es mit eine paar spielnahen Varianten? Gegner könnten in der einfachsten Form durch Hütchen markiert werden. Bei Erhöhung des Gegnerdrucks könnten Abwehrspieler passiv, halbaktiv oder aktiv teilnehmen.


    Wie wäre es msl mit einer Spielform incl. mitspielendem Keeper, kleinem Tor und Kontertörchen (fürs schnelle Umschaltspiel)? Beispiele dazu findet ihr reichlich im Internet. Wichtig ist jedoch, dass es nicht zu lange dauert, damit sich eure Spieler nicht zu sehr verausgaben und noch genug Körner fürs anschließende Spiel haben.


    Viele von euch werden jetzt sagen: aber das Torschießen haben unsere Großväter und Eltern schon so gemacht!


    Ja und?


    Was hindert euch daran, mal was Neues auszuprobieren? Viel Spaß dabei!

  • Gibt es einen besonderen Grund für die Frage?Hast Du von irgendeiner Seite Kritik bekommen?
    Habt Ihr spezielle Probleme zu Spielbeginn?

    zu 1:
    Ja, weil ich denke und weiß, das es für die Spieler auf dauer langweilig ist. Warum ich das sage, beantworte ich in Punkt 2.


    zu 2:
    Ich selbst habe keine Kritik direkt bekommen, da ich "nur" der Co und Betreuer bin, aber unser Trainer immer das selbe vor einem Spiel macht, daher wurde ich mal angesprochen, ob es sinnvoll wäre immer das selbe zu machen. Trainer und ich reden uns zwar ab, aber am ende entscheidet der Trainer die Übungen, und ich würde gerne mal etwas neues ausprobieren, damit auch die Eltern sehen das Neuerungen kommen. denn wir haben schon eine top Mannschaft die auch weiter sind, als manch andere E-Jugend.


    zu 3:
    Nein



    genau deshalb frage ich ja. ;)

  • Ich sehe die Zeit vor dem Spiel (ca. 30 Min.) nicht als Warm machen (trainiere eine U12) sondern als zusätzliche Trainingseinheit. Deshalb machen wir alles mit Ball.
    Von dem stumpfen hoch und runter laufen, halte ich nicht viel, zumindest noch nicht, bei dieser Altersgruppe.


    Der Torhüter macht auf alle Fälle die Passübung mit und wird dann separat, von meinem Kollegen, warm gemacht (Torwartübungen).


    Da das Thema dehnen sehr unterschiedlich bewertet wird, habe ich den Jungs ein paar Übungen zum dynamischen Dehnen gezeigt und jedem freigestellt, sich zu dehnen.


    Auf jeden Fall ist immer eine Passübung dabei wie z. B. ein Quadrat mit Hütchen aufbauen, Spieler gleichmäßig verteilen und 2 Spieler mit Ball.
    Dabei gibt es 3 Varianten
    - Ball zum Gegenüber passen, den Namen vom Passempfänger rufen und dem Ball hinter herlaufen
    - Ball zum Gegenüber passen, den Namen vom Passempfänger rufen und zum diagonal gegenüber liegenden Hütchen laufen
    - Ball zum diagonal gegenüber stehenden Spieler passen, den Namen vom Passempfänger rufen und zum gegenüberliegenden Hütchen laufen


    Manchmal machen wir noch eine kurze Zweikampf Übung mit Torabschluss


    Pass- oder Dribbelübung mit Torabschluss (auf keinen Fall, Trainer steht vor dem Tor und legt auf!)


    Kurzes 4:2


    Fintenquadrat


    ...


    Versuche immer etwas zu variieren, aber meistens Übungen, die die Jungs kennen, um keine Zeit mit Erklärungen zu verschwenden.
    Zudem suche ich Übungen aus, die schnell aufgebaut sind.

  • @bob-rooney schrieb oben er sucht sich Übungen aus die schnell Aufgebaut sind.


    Daher würde mich nun interessieren was ihr da immer so mit euch rumschleppt, speziell zum Auswärtsspiel. Bittet ihr den Gastgeber z.b. um Bälle o.ä.?


    Bei mir sind immer 4-6 kleine TellerHütchen dabei, 2 Bälle und gelbe Leibchen.

  • Daher würde mich nun interessieren was ihr da immer so mit euch rumschleppt, speziell zum Auswärtsspiel. Bittet ihr den Gastgeber z.b. um Bälle o.ä.?

    Ich packe meinen Koffer und habe dabei:


    Leibchen, 5 Bälle, einen Stapel Hütchen, meine Unterlagentasche mit Pässen und Magnettafel DIN A 4 UND ein paar Ersatzhandschuhe / Schienbeinschoner ;)


    Mehr Bälle sprengt meinen Kofferraum
    Arztkoffer und Trikots macht jeweils ein Spieler

  • ich mache es wie folgt, und damit macht man in meinen Augen im Kinderbereich nichts falsch -warm up im sinne vom Lauf ABC ist erst ab D Jugend(alt) notwendig.
    Es sind meist so 35 Minuten dafür eingeplant:
    Alle Kinder machen mit , auch der TW.( Ich nehme immer 9 Kinder mit)
    5 Minuten Fang und Geschicklichkeitsspiele
    10 Minuten- Ballgewöhnung und Fintenlehre
    10 Minuten- 3vs3 mit 3 neutralen in der Tiefe.
    (Mal auf Hütchentore, dann zählt ein Tor nur wenn der neutrale angespielt wurde - mal auf ballhalten ohne Tore, es gibt einen Punkt wenn der Ball von der einen Tiefe in die andere gespielt wurde)
    10 Minuten 1vs1 im Zentrum, mit Abschluss aufs große Tor. Jeder Spieler geht nachdem er Stürmer war in die Verteidigung,jeder Verteidiger geht ins Tor und dee TW wird nach ner Runde zum Stürmer
    Da ich im Moment wieder bei einer F bin, greift völlige Rotation. Bei einer E könnte man erwägen das beim 1vs1 der TW bleibt , vorausgesetzt es wird an den unterschiedlichen Spieltagen rotiert sodass der Spieler am nächsten Wochenende als Feldspieler aufläuft.


    @TW-Trainer , du weißt ich kann mich nur schwer in Torhüter hineinversetzen.
    Allerdings kenne ich einige gute Trainer, die sagen der Torabschluss ist wichtig vor dem Spiel da es einen hohen Erfolgsfaktor vor dem Spiel hat. Bedeutet auch den Abschluss so simpel wie möglich aber dennoch spielnaheren gestalten.
    Aus der Sicht vom Spieler (Trainer) macht das Sinn.. so könnte ich einen kleinen Pakour aufbauen und nach einer Finte o.ä. den Torschuss einbringen.


    Aber ich verstehe auch deine Sicht für den TW - was würdest du denn vorschlagen wie kann man diese beiden Aspekte verbinden?


    Gruß Coke

  • 12 Bälle,4 Funino Tore, 30er Stapel Hütchen, Ersatzschienbeinschoner, Leibchen

    Wow! Das ist viel! Noch jemand da, der soviel mitnimmt?



    Ich packe meinen Koffer und habe dabei:


    Leibchen, 5 Bälle, einen Stapel Hütchen, meine Unterlagentasche mit Pässen und Magnettafel DIN A 4 UND ein paar Ersatzhandschuhe / Schienbeinschoner ;)


    Mehr Bälle sprengt meinen Kofferraum
    Arztkoffer und Trikots macht jeweils ein Spieler


    Ersatzschienbeinschoner/-Handschuhe hab ich auch immer dabei - stimmt.
    Erste Hilfe-Päckchen habe ich zwar auch immer dabei, verlasse mich da aber eigentlich auf den Gastgeber, dass dieser das dann parat hat am Platz.

  • finde schon, dass für jeden Spieler ein eigener Ball zur Gewöhnung dabei sein sollte.
    Erste Hilfe und Collpack auch immer dabei. Auf andere Vereine ist nicht immer Verlass.
    Die "Kurzen" brauchen das Pflaster und die Kühlung umgehend, und nicht erst nach 10 Minuten, wie leider schon erlebt.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Allerdings kenne ich einige gute Trainer, die sagen der Torabschluss ist wichtig vor dem Spiel da es einen hohen Erfolgsfaktor vor dem Spiel hat. Bedeutet auch den Abschluss so simpel wie möglich aber dennoch spielnaheren gestalten.


    Na klar ist das wichtig, häufig vorkommende Situationen vor dem Spiel mit dem Keeper zu üben, damit er im Spiel die Sicherheit hat, solche Bälle gut abwehren zu können. Dazu zählen flache, halbhohe und hohe Schüsse, Flanken aus unterschiedlichen Positionen und Balldruck. Je nach Alters- und Leistungsstufe können die Bälle geworfen oder beidfüssig geschossen werden. Wichtig ist, dass der Keeper jeweils eine reele Chance für eine erfolgreiche Torabwehr hat. Deshalb genügt es normalerweise jede Situation 2 - 3 mal zu simulieren.



    Aber ich verstehe auch deine Sicht für den TW - was würdest du denn vorschlagen wie kann man diese beiden Aspekte verbinden?

    1. Routine und Sicherheit in die die Spielvorbereitung bringen
    Hat man keinen Torwarttrainer, dann gilt es mit der Mannschaft typische Situationen mit dem Keeper zu üben. Wie man es gestalten kann, hab ich bereits unter Beitrag 8 grob geschrieben. Wenn ich hier für jedes Alters- und Leistungsgruppe passende Beispiele aufführen sollte, würde der Beitrag wohl arg lang werden. Bitte jeweils darauf achten, das die Übung nicht mit dem Torschuß, sondern mit der Spieleröffnung durch den Keeper endet, damit es realitätsnah (Torverhinderung + Spieleröffnung = komplette TW-Aktion) ist.


    2. Alters-leistungsabhängige Übungen
    Wenn du noch eine "normale" U 10 trainierst, dann bieten sich einfache Paßstaffeten mit Torabschluß und Kontermöglichkeit an. Sie sollen ausschließlich bekannte Elemente enthalten, damit für Spieler und Keeper Sicherheit in der Routine entsteht und man sich danach ganz aufs kommende Spiel konzentrieren kann, ohne das innere Zweifel entstehen. (Wer genügend Trainererfahrung besitzt, der kann daraus eine kleine Trainingseinheit machen.)


    3. Kein Torwart ist wie der Andere, aber Nervenstärke brauchen alle
    Torwarttypen gibt es mit sehr unterschiedlichem Naturell. Ob der Keeper im anschließenden Spiel nervenstark ist, hängt primär von der Anzahl seiner Erfolgserlebnisse ab, aus denen sich sein Nervenstärke herleitet.


    4. Der Trainer entscheidet durch seine Übungsgestaltung auch die Erfolgswahrscheinlichkeit
    Der Trainer trägt durch die Art seiner Spielvorbereitung dazu bei, ob z.B. ein U 10 Keeper anschließend "mitspielt" und sein Team lautstark oder eingeschüchtert an der Torlinie steht.


    5. Bei offenen Fragen in die Situatione des Keepers hinein versetzen
    Da lohnt es durchaus, sich mal selbst in die Lage eines Keepers zu versetzen. Denn ob sie mit den Herausforderungen wachsen können, hängt von eurem (positiven/negativen) Einfluß ab. Ihr entscheidet durch die Übungsgestaltung, ob die Keeper in den Aktionen "gut" oder "schlecht" aussehen. Am besten ist eine Übung dann gestaltet, wenn die Chancen für Angreifer und Torwart gleichgroß sind.


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    6. Spielvorbereitungsübungen auf Altersklasse und Spielstärke anpassen
    In anderen Altersklassen können die Prioritäten etwas anders gesetzt werden. Es kann das Tempo, die technische Schwierigkeit in der Ausführung und die Anzahl der gleichzeitig aktiven Personen variiert werden. Wenn ihr Zeit habt, dann geht doch mal ein bißchen früher zu einem Spiel im Leistungs- oder Profifussball. Dort erhaltet ihr jede Menge Anregungen, die ihr auf euren Alters-/Leistungslevel anpassen könnt.