Frustabbau-Thread

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  • Hallo, ich lese zwar seit Jahren hier mit, und habe für meine zur Zeit unterbrochene Trainertätigkeit viele nützliche Informationen aus diesem Forum mitgenommen, in meinem ersten Beitrag soll es aber um meinen Frust mit dem lokalen Verband (nfv) beziehungsweise Kreis (Hannover) gehen.


    Am nächsten Samstag findet für die U10 die Hallenkreismeisterschaft statt, welche ein offizieller Wettbewerb ist. Am selben Tag ist nun aber auch noch das Sichtungstraining für die Auswahl für diesen Jahrgang geplant. Dies ist unverschämt den Vereinen gegenüber, aber vor allem auch unfassbar in Anbetracht der Verletzungsgefahr für die Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich erlaubt sein soll, erst zu einem 2 stündigen intensivem Training zu gehen, und danach noch ein Turnier spielen zu dürfen. Und selbst wenn es erlaubt ist, sollte man dies anders planen können.


    Meine Frage (für welche ich vielleicht einen eigenen Thread eröffnen sollte) ist, ob man irgendwie dagegen vorgehen kann.


    Bei den lokalen Verantwortlichen stößt man leider sicherlich auf taube Ohren, denn dieser Verband macht insgesamt den Eindruck aus dem letzten Jahrtausend zu sein. Weitere Beispiele gefällig: In der G-Jugend spielen die Kinder 5+1 in der Halle, da die Hallen ja so groß sind. Die F-Jugend spielt draußen schon 6+1, man kann damit ja nicht früh genug anfangen....

  • Ich meine nicht, dass es verboten ist, nach dem Sichtungstraining noch ein Turnier zu spielen. Ob es sinnvoll und gut für das betreffende Kind ist, können ja auch Vereinstrainer und Eltern einschätzen. So bleibt es ihnen überlassen, ob sie das Kind an dem Tag zum Turnier einsetzen. Es wird genug Kinder geben, denen das nichts ausmacht.

  • Sebastian81 deinen Satz mit F Junioren 6+1 verstehe ich nicht.

    Das ist doch schon lange Zeit so (!). Jedenfalls bei uns im FLVW.

    Dafür gibts eben unterschiedliche Feldgrößen. Oder habe ich Dich falsch verstanden?!?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Karl: Ja, mir ist auch klar, dass viele (die meisten) da trotzdem einfach mitmachen, und zu beiden Terminen erscheinen. Eine solche Planung sehe ich trotzdem sehr kritisch, und hat meiner Meinung nach nichts mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Kindern zu tun.


    Trainer E: Ich komme ursprünglich aus dem Verband wfv, dort wird in dem Alter 4+1 gespielt. Vergleicht man nun die Spielweise der Mannschaften in dieser Altersgruppe, so kann man leicht feststellen, dass das 6+1 viele 6-8 Jährige einfach komplett überfordert. Selbst bei "besseren" Mannschaften sieht man viel zu selten, dass die Spieler das Spiel überblicken. Stattdessen wird der Ball leider häufig einfach irgendwohin "gepasst", und wenn dann zufälligerweise ein Mitspieler den Ball erreicht oder auch nur in dessen Nähe kommt, dann wird sich über gelungenes Kombinationsspiel gefreut. Ich habe mir relativ viele Spiele dieser Altersklasse angeschaut, da ich auf der Suche nach einer neuen Mannschaft für meinen Sohn war, und diese Beobachtung musste ich leider fast durchgehend machen. In Zeiten, wo (fast) jeder Trainer schon davon gehört hat, dass kleine Spielformen und viele Ballkontakte die Kinder viel besser fördert, und normalerweise auch mehr Spass macht, finde ich es doch erstaunlich, dass 6-7 Jährige schon 6+1 spielen sollen.

  • Hallo zusammen!

    Lese viel mit, muss mich nun aber auch mal melden :)


    Ich komme aus Baden-Württemberg (WFV) Raum Stuttgart, hier wird bei bei den Bambinis 3:3 auf Mini-Spielfelder mit Mini-Toren gespielt und in der F-Jugend 5:5. im Raum Stuttgart in der F-Jugend auch nach Regeln der FPL.

    Ich finde diese Anpassungen echt gelungen.

    3:3 für die Bambinis macht den Jungs/Mädels echt riesigen Spaß.

    Auch das 5:5 in der F-Jugend lässt recht ansehnliche Spiele entstehen, da recht das Spielfeld überschaubar.


    Grüße

    Martin

  • In Zeiten, wo (fast) jeder Trainer schon davon gehört hat, dass kleine Spielformen und viele Ballkontakte die Kinder viel besser fördert, und normalerweise auch mehr Spass macht, finde ich es doch erstaunlich, dass 6-7 Jährige schon 6+1 spielen sollen.

    Das müssen hier sogar schon die Bambinis machen (FVN) :pinch:

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wir spielen in der Halle auch 4+1. Bei uns ist aber immer doof, dass bei der Endrunde in der wesentlich größeren Halle auf einmal 5+1 gespielt wird. Diese Umstellung ist uns bis jetzt nie gelungen.

  • Libra bei uns wird das immer unterschiedlich gespielt. mal 4+1 in der halle, auch mal 5+1. mal futsal mit regeln. mal nicht. mal fairplay anstoß, mal nicht. mal bande, mal nicht. mal rückpassregel bis E junioren ausgesetzt, mal nicht. habe in der hinsicht resigniert ;)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich finde dass das kein Grund zur Resignation ist sondern die Kinder vor die viel zitierten vielfältigen Aufgaben stellt. Wir hatten gestern ein FS in einer Halle, da haben wir auf einer Seite mit Bande, auf der anderen Seite mit Aus gespielt. Ging prima...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Zu den Hallenregeln gibt es ja bereits einen eigenen Thread.


    Natürlich sind es immer neue aufgaben. Es wäre jedoch schön wenn die Kinder wüssten was auf sie zukommt und nicht immer wieder zurück gepfiffen (im wahrsten Sinne) werden weil "heute spielen wir so". Vor allem da es hier durchaus den Anschein macht das es immer zu Gunsten der Ausrichter Mannschaften ausfällt.


    Mal wird in der Halle mit Bande und Futsal plus Abschlag und Rückpassregel gespielt, mal ohne Bande mit "normalem" Ball und ohne Abschlag. In der Ausschreibung steht aber bei beiden das selbe zum Regelwerk. "Nach BFV ...".

    Es gibt aber leider Kombinationen welche schlichtweg zu Gebolze und anderem Chaos führen! Und wenn ich das vorher weiß fahre ich da nicht hin. Leider ist es aber immer wieder zu Beginn des Turniers ein Geschachere unter den Trainern und Veranstaltern wie denn nun heute gespielt wird.


    Goodie Ich bin bei dir das Regeln den Gegebenheiten angepasst werden können. Das ist auch für die Kinder völlig in Ordnung. Der Kern der Regeln sollte aber immer bestehen bleiben. Zum Beispiel geht Grätschen in der Halle gar nicht. Und wenn in der Ausschreibung steht "nach Futsal ..." möchte ich dies auch einfordern. Leider ziehe ich aber in jedem zweiten Turnier den Regelkatalog hervor um die Schiedsrichter (leider auch immer wieder geprüfte) zu überzeugen. Wehalb es auch gut ist das wir im Frustabbau sind. Denn der Wächst bereits wieder mit jedem Turnier!


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Prinzipiell sind natürlich unterschiedliche Rahmenbedingungen nichts Schlechtes, allerdings sollte der Rahmen die Kinder nicht unbedingt überfordern. Warum unterteilt man für die Kleinsten die Halle nicht einfach, und lässt sie 3 gegen 3 spielen. Es gibt viele Möglichkeiten, und nicht alle sind gut. Einfach mehr Kinder aufs Feld schicken, da die Halle zu groß ist, zeugt von mangelndem Verständnis für Kinderfussball, und auch von mangelden Verständnis für Fußball: wenn jemand mal ein Spiel 6 gegen 6 von g-Junioren gesehen hat, dann muss man zum Schluss kommen, dass dies kein Kind irgendwie weiterbringt in der fußballerischen Entwicklung. Der Größte/Schnellste legt sich den Ball weit vor, alle anderen laufen hinterher. Da in dem Alter die Unterschiede zwischen den Kindern teilweise extrem groß sind, und so gut wie nie 2 homogene Mannschaften aufeinander treffen, haben deshalb immer nur ein paar wenige viele Ballkontakte. Da es aber überall auf dem Platz nur so von Kindern wimmelt, können selbst diese Kids sich nicht wirklich gut entfalten, da sie eigentlich nie auch nur ein bisschen Zeit für eine überlegte Aktion haben. Sobald einer ausgedribbelt wurde, ist man wieder umzingelt. Für Jugendliche, welche Leistungsorientiert spielen, ist ein solcher andauernder Gegnerdruck natürlich toll, kleine Kinder, welche den Ball wenn überhaupt nur ein bisschen kontrollieren können, benötigen dies sicher nicht. Stattdessen ist es für die körperlich Überlegenen auch vorteilhaft, sich in einer überschaubaren Gruppe mit Gleichstarken zu messen, um eben nicht nur durch körperliche Überlegenheit sondern durch Tricks und Können zum Ziel zu kommen. Von den “Schwächeren „ muss ich wohl gar nicht erst sprechen...


    Der wfv ist da in der Tat vorbildlich, und ich durfte dort glücklicherweise mit meinem mittleren Sohn die Umstellung auf 3 gegen 3 miterleben. Neben den oben erwähnten Vorteilen war das ganze Drumherum auch extrem viel angenehmer, da es eben offensichtlich ist, das solche Spiele kein richtiger Fußball sind, und deshalb auch niemand einen neuen Messi entdecken muss.


    Um zum Thema zurück zu kommen: Es ist echt frustrierend, mit meiner Jüngsten wieder in die fußballerische Steinzeit zurück versetzt zu werden, und dies tut leider meiner Begeisterung für ihren Sport nicht gut. Ich hoffe, sie bemerkt das nicht...

  • Hier gucken mich immer alle an wie ein Alien... hier ist das 7:7 so fest verankert, das ist wie Beton.

    Wir hatten ein Hallenspiel als Bambinis gegen einen Gegner, der nochmal ein Jahr jünger und Totalanfänger war. Wir hatten uns schon einen Plan überlegt, wie wir vermeiden, diese Kinder zu überrennen (Torgefährlichster als TW, Tore nur mit links, Kinder runter nehmen wenn es ganz übel wird etc) als die Trainer total pampig meinten: wir schicken zwei mehr aufs Feld.

    ACHT!!! Kinder auf einem Knubbelhaufen. :pinch: Respekt vor so viel Verständnis im Kifu

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie doch in der Hinsicht oder der Illusion das immer gleiche Regeln sollten, habe ich resigniert.

    Das unterschiedliche Bedingungen den Kindern fußballerisch gut tun, ist doch eine ganz andere Sache.

    Aber es tut den Kindern auch gut zu wissen wie man spielt. gestern waren wir zum ersten Mal in der Halle.

    Nach dem Aufwärmen habe ich direkt mal kurz spielen lassen. Anstoß: Kinder gucken zu mir und fragen? Mit Fairplay Anstoß oder ohne? Letztes Hallenturnier ist jetzt ein paar Monate her.... Dieser Satz(Frage) beschreibt das ganze Dilemma.

    Im letzten Jahr kannten manche Ausrichter den Fairplayanstoß gar nicht. (ob der sinnhaftigkeit bin ich auch zwiegespalten, ist aber nun mal eine Regel)

    Es wurde auch mal lustig mit 5(!!!) er Bällen in der Halle (E-Jugend) gespielt. Das sind so Bedingungen die den Kindern kaum gut tun.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Fairplay Anstoß kannte ich bisher auch nicht. Sinnhaftigkeit, Naja.
    Andererseits wird hier bei uns erwartet das vor den Spielen ab-geklatscht werden muss, incl. Schiedsrichter.


    So möchte wohl jeder Verband oder Kreis das Thema immer wieder bewusst machen. Auch wenn vorgeschriebene Handlungen hierzu eben nur bedingt taugen.


    Zugegeben wäre ein Thema wie dieses allein wohl kein Problem für die Kinder. Einmal gesagt, "Wir spielen heute mit oder eben ohne diesen" und gut. In der ganzen Hallensaison ist es aber eben nur ein Punkt von vielen. Mal darf der TW abschlagen (in der Halle), mal nur Werfen. Mal darf er den Ball aufnehmen und wieder ablegen, mal muss er werfen sobald er in der Hand war. Mal gibt es 4 Sekunden beim Einkick, mal nicht.

    Jeder Punkt allein ist nicht schlimm.. aber am Ende läuft es darauf hinaus das jeder Veranstalter, im Glauben den Kindern etwas gutes zu tun, zu Beginn über "seine Regeln" aufklärt. Ich gebe dann den Katalog an die Kinder weiter und in den ersten Spielen werden X Aktionen abgepfiffen weil sich nicht alles gemerkt werden konnte. Ab dem dritten Spiel läuft es dann meistens Rund und wenn man nicht die Zwischenrunden erreicht hat man genau ein letztes Spiel in dem die Kinder alles auf dem Schirm haben und entspannt aufspielen können.


    Das ist doch auch nicht das Golden Ei des Fußballs!


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

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    - (Quelle: paderball.com)

    Einmal editiert, zuletzt von totog ()

  • totog Sinnhaftigkeit wird dann zur sinnlosigkeit wenn die Regel mißbraucht wird. und das passiert leider sehr schnell und ist nicht zu kontrollieren. Bälle werden dann hart in die Abwehrreihe zurückgespielt und die Mannschaft rückt sofort auf.

    Von daher halte ich auch nichts (mehr) davon. Das wird dann noch aufgeweicht zum Teil, das es nur zum Anpfiff ist, manchmal nach jedem Tor, sodaß dann sogar die Mannschaft die ein Tor kassiert hat im Nachteil ist, wenn die andere Mannschaft -unfair- zurückspielt.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wenn meine Kinder das machen würde würde ich wohl einschreiten.

    Andererseits bin ich durchaus auch dafür das sie eigene Ideen umsetzen und probieren sollten. Wenn sich also einer meiner Spieler in Fairem Abstand vor den Abschlagenden TW stellt lass ich ihn. Ausnahme der TW ist verunsichert oder eben noch sehr jung. Aber ich würde so etwas nie einfordern.


    Ähnlich ist es hier. Da meine Jungs mit Funino gelernt haben was ein Früher Angriff bei wenigen Spielern bewirkt spielen Sie in der Halle ein enormes Pressing. Wenn Sie nun merken das ein solcher Anstoß einen Vorteil bringt würden Sie sicherlich auch ihrem Vorteil versuchen. Obwohl ich doch hoffe das hier mein FairPlay Vorbild Früchte getragen hätte.


    Es ist aber ein gutes Beispiel wie wenig, an sich gut gemeinte Vorgaben, bei den Kindern bewirken wenn wir Trainer nicht auch über die Hintergründe aufklären (Warum so und nicht anders) und das FairPlay nicht vorleben und einfordern. Schade eigentlich.


    Gruß

    Torsten

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  • Meine haben es nachdem es andere Mannschaften so gespielt haben auch so gemacht.

    Ich habe es dann eingefordert, es -ordentlich- zu machen. (Das taten aber auch 2,3 andere Trainer)

    Der Anstoß hat ja nichts mit dem Spiel Fußball an sich zu tun,

    und somit lernt man auch noch nicht mal eine taktische Komponente wenn man unfair zurückspielt, sondern erschleicht sich nur einen Vorteil.

    Das hohe, frühe Attackieren spielen meine Jungs genauso. Ebenso, denke ich, Funino -geschuldet-.

    Noch dazu: Man erklärt den Kindern den Fairplayanstoß und was es damit auf sich hat. Die verstehen aber mit 9,10 jahren gar nicht was es mit dieser Regel auf sich haben soll. (Ball freiwillig abgeben, um ihn dann zurückzubekommen). Da finde ich die Abklatschregeln schon besser, das man sich nach dem Spiel -die hand gibt-(abklatscht) auch mit dem Gegner. Das fördert mehr Respekt.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)