Frustabbau-Thread

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Ich bin voll dabei, das jeder unabhängig vom Können gleiche Spielzeit erhält, aber zum Training zu kommen, und das möglichst regelmäßig(Krankheit etc kann keiner verhindern), zählt für mich zu den Grundbedingungen.

    Bei unserer letzten Trainingseinheit habe ich nochmal mit der Mannschaft darüber gesprochen, dass die bloße Anwesenheit beim Training auf Dauer auch nicht ausreichen wird regelmäßig für das Pflichtspiel berücksichtigt zu werden.

    Unsere Trainingszeiten sollten tatsächlich auch für Fußball genutzt werden, anstelle von Smalltalk über Fortnite und andere "wichtige" Themen der heutigen Jugend.

  • SG-Nr8 exakt das gleiche Gespräch gab es bei uns vorletzte Woche.

    Vorher und nachher darf sich gerne über Fortnite und Fifa18/19 ausgetauscht werden. Sollte das weiterhin während des Aufwärmens etc. passieren oder sogar während des ERklärens von Spielformen, dann haben wir vereinbart, das diese Kinder dieses Bedürfnis auf Austausch fußballfremder Themen auch ausleben dürfen. Je nach Zeitbedarf zwischen 5- 10 Minuten, oder bis eben die Übung oder Spielform zuende ist. Damit Sie die anderen in der Konzentration aber nicht stören, und Sie nicht durch die anderen die Fußball spielen wollen gestört werden, dürfen Sie auf die Tribüne und dort in Ruhe ausdiskutieren, was zu besprechen ist. Wir haben das in aller Ruhe besprochen, ohne Androhung von Nichtnominierung oder ähnlichem. Es hat gut funktioniert bis jetzt. Gab keinen mehr der das Bedürfnis hatte Fortnite Strategien oder ähnliches zu diskutieren.

    Auch die Trinkpausen haben wir hauptsächlich aufs trinken reduziert. Also weniger auf Gesprächsrunden. Ab der D Jugend ist das glaube ich auch ok. Die Flaschen stehen nun auch schön in einem Markierten Kreis beeinander.

    Den allermeisten Kindern gefällt das sehr gut, mit etwas Diziplin. Spaß gibts trotzdem genug, aber -fußballspezifisch-;)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Fände ich jetzt bei diesem krassen beispiel 10% zu 100% trainingsbeteiligung ein fatales Signal an die Mannschaft.

    Auch im Hinblick auf Teambuilding, erlernen und kennenlernen eines MANNSCHAFTsports etc. etc.

    Ich bin voll dabei, das jeder unabhängig vom Können gleiche Spielzeit erhält, aber zum Training zu kommen, und das möglichst regelmäßig(Krankheit etc kann keiner verhindern), zählt für mich zu den Grundbedingungen.

    Das ist auch eine Frage, wie wertig einem das ganze erscheint. Ein Kind was voll dabei ist und nicht genug vom Fußball bekommen kann, egal ob -gut- oder -schwächer- zuhause zu lassen, weil ein Kind, dem Fußball nicht wirklich viel bedeutet, trotzdem gleichviel spielen muß, ist ein Gedankengang den ich nicht nachvollziehen kann. Das wird m.e. irgendwann genau von den Kindern beobachtet werden, und alles wird zur Belanglosigkeit.


    Korrekt.


    Das werden die anderen Kinder niemals nachvollziehen und ab E, spätestens D-Jugend stark hinterfragen. Tendenziell wird dann auch bei einigen anderen die Trainingsanwesenheit sinken. Weil sie sehen, dass es offenbar Belanglos ist, ob man kommt oder nicht. Sowas erzeugt auf Dauer Spannungen innerhalb der Mannschaft.


    Auch ist es eine fatale Lehre welche man solchen ,,unzuverlässigen'' Kindern mit auf den Weg gibt, im Endeffekt gibt man ihnen etwas, was sie sich weder erarbeitet noch verdient haben. Das sind dann die Kids die denken das schon alles von alleine läuft und beim Übergang in die Berufswelt böse auf dem hintern Landen.

  • 0:12 gehen den Tabellenführer in der U14 verloren... Frust deswegen weil wir eigentlich die ersten 12min sehr dominant waren und 3 sehr gute Möglichkeiten hatten um in Führung zu gehen. Dann aber 5 massive Tormannfehler die so nie passieren dürfen und es steht in der Pause 0:7...


    Zweite Hälfte im Kopf mit 0:0 begonnen und gleich wieder vier 100% Chancen leigenlassen. Leider in der Abwehr nimmer mit dem Nachdruck gespielt und sich nochmals 5 Tore eingefangen.

    Zum ende hin nochmals zwei 100% liegen lassen und als Krönung einen 11er verschossen :P

  • Und wie es den anderen Kindern erklären?

    Da gibt's nichts zu erklären. Jeder spielt, das habe ich schon immer so gemacht und hatte noch nie Probleme. Jeder muss mal aussetzten, nach einer festen Reihenfolge und damit hat sich die Sache. Wenn wir zufällig nicht genug Spieler haben kann eben ein Kind mitkommen was sonnst nicht dabei gewesen wäre.
    Ich sage es nochmals: Die Kinder können nichts dafür, ob sie beim Training sind oder nicht. Es sind die Eltern.
    Warum aber das Spielen am Wochenende eine Belohnung für's fleißige trainieren sein soll erschließt sich mir immer noch nicht. Das ist für mich Erwachsenen- und Leistungssportlogik und hat nichts mit Kinderfußball zu tun.t.

  • Da gibt's nichts zu erklären. Jeder spielt, das habe ich schon immer so gemacht und hatte noch nie Probleme. Jeder muss mal aussetzten, nach einer festen Reihenfolge und damit hat sich die Sache. Wenn wir zufällig nicht genug Spieler haben kann eben ein Kind mitkommen was sonnst nicht dabei gewesen wäre.
    Ich sage es nochmals: Die Kinder können nichts dafür, ob sie beim Training sind oder nicht. Es sind die Eltern.
    Warum aber das Spielen am Wochenende eine Belohnung für's fleißige trainieren sein soll erschließt sich mir immer noch nicht. Das ist für mich Erwachsenen- und Leistungssportlogik und hat nichts mit Kinderfußball zu tun.t.


    Das hat mit Leistungssport weniger wie nichts zu tun, denn im Leistungssport wird nach Leistung aufgestellt und auch nicht unbedingt nach Trainingsanwesenheit ... es gibt genug ,,Topspieler'' welche permanent nur dosiert trainieren, damit ihre Glasknochen im Training nicht kaputt gehen und sie am Wochenende spielen können!


    Als Trainer im ehrenamtlichen Breitensport Bereich sollte man aber auch gewisse Werte vermitteln (oder es zumindest versuchen), welche den Kinder und Jugendlichen später auch im Schul, Berufs und Privatleben bis hin ins Erwachsenenalter helfen. Das kontakarierst du mit deiner Einstellung. Die von dir sagt eigentlich nur aus ,,ist mir egal was ihr macht, hat eh keine Konsequenzen''. Auf den Fussball bezogen freuen sich dann die Trainer im höheren Jugendbereich, sie kriegen eine unzuverlässige Truppe mit schlechter Moral und Zusammenhalt. Das kommt dabei am Ende nämlich raus!


    Es mögen sicherlich oft - aber keinesfalls immer! - die Eltern und nicht die Kinder für ein Fehlen verantwortlich sein. Das kann man sicherlich zu einem gewissen grad berücksichtigen. Nur interessiert es die anderen Kinder kein Stück warum jemand fehlt - wenn es permanent der Fall ist - sondern nur DAS jemand fehlt.


    Belohnt wird keinesfalls Leistungs sondern zunächst mal Zuverlässigkeit - eine Grundtugend in unserer Gesellschaft. Benehmen und Konzentration (wie jemand mitmacht beim Training) kann man sicherlich auch belohnen. Da darf dann auch ruhig der ,,dicke Paul'' belohnt werden - sofern er denn regelmäßig kommt, sich dann benimmt und im Rahmen seiner Möglichkeiten das beste gibt. Den neuen Messi würde ich aber nicht belohnen, wenn er kaum mal anwesend ist. Da ist dann auch die sportliche Qualität völlig egal.

    Realistisch gesehen sind aber meist die ,,besseren'' Spieler auch regelmäßiger beim Training.



    In der Schule bekommen auch alle Kinder das gleiche Material, haben den gleichen Lehrer und die gleiche Unterrichtszeit - es bekommt aber nicht jeder die gleiche Note!

  • Warum aber das Spielen am Wochenende eine Belohnung für's fleißige trainieren sein soll erschließt sich mir immer noch nicht. Das ist für mich Erwachsenen- und Leistungssportlogik und hat nichts mit Kinderfußball zu tun.t.

    Also wenn ein Kind oder die Eltern dir sagen das sie keinen Bock auf Training haben. Aber zu Spielen gerne kommen. Dann lässt du Ihn genauso oft spielen wie das Kind welches bei Wind und Wetter zu dir ins Training kommt?

    Kann ich mir im leben nicht vorstellen...

    Der will doch nur spielen

  • In der Schule bekommen auch alle Kinder das gleiche Material, haben den gleichen Lehrer und die gleiche Unterrichtszeit - es bekommt aber nicht jeder die gleiche Note!

    Hier muss ich aber mal ganz vehement widersprechen. Diese Denkweise ist komplett veraltet. Und nein, die Kinder bekommen nicht das gleiche Material. Förderunterricht, Drehtürenmodelle, Famlienklassen. In fast allen Schulen fällt den Verantwortlichen inzwischen sehr viel besseres ein... Selbst in unserer eher rückständigen Grundschule bekommt mein Sohn in Mathe andere Aufgaben als seine Klassenkameraden.


    Ich finde es wichtig, dass man sich kennengelernt hat. Dann weiß man nämlich, ob ein Kind für Fußball brennt oder ob nur ein Teelicht leuchtet. Ob es nicht kommen kann, weil die Eltern es nicht auf die Kette bekommen (Arbeit, Geschwister etc) oder weil sie das einfach nicht wirklich unterstützen.
    Ich würde - bevor ich ein Kind abstrafe - eher mal mit den Eltern reden. Mich nervt in dem Zusammenhang nämlich mehr, dass man in Vereinen mit Aufnahmestopp Kinder abweisen muss und auf der anderen Seite Familien einen Platz blockieren, ohne ihn wirklich zu wollen.

    Irgendwann darf man schon einfordern, dass man sich nur mit einem gewissen Einsatz auch die volle Spielzeit erarbeiten kann. Aber das geht in meinen Augen erst in der D-Jugend los, wenn man erwarten kann, dass die Kinder auch per Fahrrad alleine zum Training kommen könnten. Alles bis einschließlich E-Jugend hat für mich "Schonfrist"

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • In der Praxis lässt sich doch keine Aufstellungsphilosophie zu 100% durchziehen, denn es müssen viele Faktoren berücksichtigt werden:


    Wie stark ist der Gegner?

    Trainingsbeteiligung Quantitativ

    Trainingsbeteiligung Qualitativ

    Absagen durch die Eltern, auch kurzfristig

    Neue Kinder ins Team zu integrieren?

    Disziplinarische Maßnahmen notwendig?

    Wie passen die Kinder zusammen? (Man wird kaum nur mit Kindern spielen die alle am liebsten im Sturm spielen wollen)

    und gegebenenfalls: Will ich Ergebnis-orientiert spielen?


    Ich kommuniziere deshalb meinen Eltern vor der Saison, dass jedes Kind gemäß seinem Entwicklungstand spielt, aber die jeweilige Aufstellung von den oben genannten Faktoren abhängig ist.

    Das bewahrt mir eine gewisse Flexibilität. Bisher hat das seit Jahren bei einem Kader von bis zu 20 Kindern geklappt, ohne dass sich die Eltern beschwert haben.

  • Hier muss ich aber mal ganz vehement widersprechen. Diese Denkweise ist komplett veraltet. Und nein, die Kinder bekommen nicht das gleiche Material. Förderunterricht, Drehtürenmodelle, Famlienklassen. In fast allen Schulen fällt den Verantwortlichen inzwischen sehr viel besseres ein... Selbst in unserer eher rückständigen Grundschule bekommt mein Sohn in Mathe andere Aufgaben als seine Klassenkameraden.


    Ich finde es wichtig, dass man sich kennengelernt hat. Dann weiß man nämlich, ob ein Kind für Fußball brennt oder ob nur ein Teelicht leuchtet. Ob es nicht kommen kann, weil die Eltern es nicht auf die Kette bekommen (Arbeit, Geschwister etc) oder weil sie das einfach nicht wirklich unterstützen.
    Ich würde - bevor ich ein Kind abstrafe - eher mal mit den Eltern reden. Mich nervt in dem Zusammenhang nämlich mehr, dass man in Vereinen mit Aufnahmestopp Kinder abweisen muss und auf der anderen Seite Familien einen Platz blockieren, ohne ihn wirklich zu wollen.

    Irgendwann darf man schon einfordern, dass man sich nur mit einem gewissen Einsatz auch die volle Spielzeit erarbeiten kann. Aber das geht in meinen Augen erst in der D-Jugend los, wenn man erwarten kann, dass die Kinder auch per Fahrrad alleine zum Training kommen könnten. Alles bis einschließlich E-Jugend hat für mich "Schonfrist"


    Alle Kinder - zumindest in einer Klasse - bekommen von der Schule die gleichen Bücher bzw. müssen sie kaufen/leihen. Das ist mit Material gemeint. Die ,,Belohnung'' wäre ja auch, wenn Kinder bereits weiterführende Aufgaben machen dürfen.


    Förderunterricht bekommen ja nicht selten genau die, welche im Unterricht lieber mit ihren Kumpels schnacken... den Rest gibt es bei uns nicht.

  • Als Trainer im ehrenamtlichen Breitensport Bereich sollte man aber auch gewisse Werte vermitteln (oder es zumindest versuchen), welche den Kinder und Jugendlichen später auch im Schul, Berufs und Privatleben bis hin ins Erwachsenenalter helfen. Das kontakarierst du mit deiner Einstellung. Die von dir sagt eigentlich nur aus ,,ist mir egal was ihr macht, hat eh keine Konsequenzen''. Auf den Fussball bezogen freuen sich dann die Trainer im höheren Jugendbereich, sie kriegen eine unzuverlässige Truppe mit schlechter Moral und Zusammenhalt. Das kommt dabei am Ende nämlich raus!

    Da hast du zu 100% Recht. Nur stellt sich mir hier die Frage ob ich die Zuverlässigkeit von 6-10 jährigen an der Trainingsbeteiligung abmessen kann!? Schließlich können diese Kinder weder mit dem Rad noch (in den meisten Fällen) alleine ins Training kommen. Der Grund für die Abwesenheit liegt daher in den allermeisten Fällen auch bei den Eltern, waren noch unterwegs, mussten die Schwestern holen, usw.. Erfährt man dann meist im Gespräch.

    Was wir also vermitteln müssen ist der Spaß an der Bewegung und an unserem Sport. Wenn der Spieler während der Trainingszeit daheim mit dem Bruder kickt, weil die Mutter nicht fahren konnte, ist das wirklich schlimm?


    Und klar dreht sich das mit der Zeit. Ab der D-Jugend können die Kinder allein ins Training kommen, haben meist ein Handy und können somit alleine absagen, usw.. Es spricht also überhaupt nichts dagegen hier dann auch gewisse Dinge in die Verantwortung der Spieler zu legen und einzufordern.

    Deine Hypothese mit schlechter Moral und Zusammenhalt ist daher Blödsinn (Sorry!)! Wenn ich es schaffe das 20 Kinder geil auf Fußball sind, egal wie oft jeder einzelne im Training war, habe ich in der D-Jugend 20 Kinder die selbstständig das Training absagen, oder alleine kommen. Warum? Weil Sie wissen das nach Trainingsbeteiligung die Spielzeiten vergeben werden und weil Sie nun selbst das Gehirn haben das zu verstehen. Und nicht weil der Trainer das so will.



    Wenn ein Kind lieber zum Spiel kommt,als zum Training (im Kleinfeldbereich), läuft dann nicht etwas beim Training falsch?

    Genau so sieht es leider viel zu selten aus! Allerdings bleibt immer noch das Thema, Kind will, Eltern können aber nicht fahren oder es stehen andere Termine im Weg. - Mir sträubt sich einfach alles wenn ich dann zu einem 6-8jährigen sagen. "Du darfst nicht spielen weil du nicht zuverlässig genug bist!"


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Die Argumente kann ich teilweise nachvollziehen. Bei 6 jährigen, wo anscheinend die Eltern das Problem sind,

    ist das nachzuvollziehen. Für mich ist ab E Jugend dann das Gespräch mit den Eltern zu suchen, wenn ein Kind nicht zum Training kommt. Nochmal. So unbedarft sind die anderen Kids der Mannschaft längst nicht mehr, das Sie sich trotzhoher Trainingsbeteiligung und Eifer, nicht ärgern, wenn das nicht auch -belohnt- wird, weil es anscheinend egal ist, ob jemand zum training kommt oder nicht, da ohnehin gleich gespielt wird. Ich mache das den Eltern vor der Saison klar, das Trainingsbeteiligung ein Grund für Spielzeiten ist. Das habe ich ab E Jugend so gehalten.

    Wir müssen uns doch nichts vormachen. Es gibt auch Eltern, die alles dafür tun, das Ihre fußballverrückten Kids zum Training kommen. Die treffen auf Eltern denen das vollkommen egal ist , und die wahrscheinlcih nicht mal mit zum

    Spiel fahren oder sich sonstwie beteiligen am Mannschaftsleben. Auch hier sind doch Konflikte vorprogrammiert.

    Noch etwas: Kinder können schon mit hoher Vehemenz einfordern, das Ihnen Fußball wichtig ist. WEnn die Regeln bekannt sind, werden sie das auch tun. Und dann werden einige (nicht alle) auch Ihre Kids regelmäßiger zum Training bringen. WEnn alles egal ist, wird dieser Effekt niemals eintreten, sondern Grund sein, noch bequemer zu sein und die Kids nicht zu bringen, weil die Lieblingsserie grad läuft...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich verstehe überhaupt nicht warum Parallelen zwischen Schule und Vereinssport gezogen werden.

    Für das erste gibt es die Schulpflicht, da kann es sich kein Kind erlauben zu sagen: "Heute habe ich keine Lust/keine Zeit, ich bleibe zuhause."

    Schulbehörden, Lehrer und Erziehungsberechtigte haben dem Kind gegenüber die Verantwortung die Schulzeit so schön wie nur möglich zu gestallten und es nicht wie eine Pflichtveranstaltung aussehen zu lassen.


    Konträr dazu sehe aber die Teilnahme am Vereinsleben. Diese ist für jeden freiwillig, keiner wird gezwungen sich an diesem zu beteiligen.

    Das ist innerhalb unserer Mannschaft mit Kindern und Eltern besprochen worden. Wer mal keine Lust auf Training hat, der darf auch zuhause bleiben, er muss nicht befürchten für zukünftige Spiele nicht berücksichtigt zu werden.

    Gleichwohl muss sich aber auch jeder bewusst sein, dass jemand der nicht so häufig trainiert auch nicht zwingend die gleichen Einsatzzeiten erwarten kann wie der, der immer anwesend ist und fleißig mittrainiert.


    Natürlich sollte das Verhalten der Eltern keine Rolle spielen, wie man mit Kindern umgeht.

    Es ist aber auch so, dass wenn der Vereinsport einen sehr niedrigen Stellenwert bei den Eltern hat, so wird er bei vielen Kindern ebenfalls irgendwann an Bedeutung verlieren bzw. nie wichtig werden.


    Ich finde es wichtig, dass man sich kennengelernt hat. Dann weiß man nämlich, ob ein Kind für Fußball brennt oder ob nur ein Teelicht leuchtet.

    Dem stimme ich zu. Jedoch bin ich es leid mich mit Kindern zu befassen deren Flamme erloschen, bzw. niemals brannte und diese durch ihr Verhalten laufend versuchen das Feuer der anderen Spieler mit einem Wassereimer zu löschen.

  • Dem stimme ich zu. Jedoch bin ich es leid mich mit Kindern zu befassen deren Flamme erloschen, bzw. niemals brannte und diese durch ihr Verhalten laufend versuchen das Feuer der anderen Spieler mit einem Wassereimer zu löschen.

    Da bin ich ja ganz bei dir. Auch hier helfen aber ggf. Gespräche mit den Eltern. Wir haben in den letzten vier Jahren ne Menge Kinder kommen und gehen sehen... Besonders die Bambinizeit ist ja ne unruhige, viele probieren sich aus, einige bleiben, andere gehen wieder. Drei mal habe ich aktiv nachgeholfen und die Eltern gebeten, sich das ganze beim Training mal bewusst anzuschauen und anschließend mit ihrem Kind zu sprechen, ob sie wirklich kicken wollen. Alle drei haben aufgehört. Bei vielen vielen anderen hat sich Geduld aber ausgezahlt...



    Wir hatten einen fünfjährigen, da hatte die Mutter für ein Training abgesagt. Mit 10 minütiger Verspätung kamen sie dann doch. Was war? Der Junge hat zu Hause so ein Theater ob dieser Absage veranstaltet, dass die Mutter den Tag komplett umorganisiert hat, damit der Bursche trainieren konnte =)

    Aber wir hatten auch einen sehr introvertierten Jungen, der kaum sprach. Der hätte sich nie für seine Belange einsetzen können.


    Ich finde es auch schwer mit diesen Teelichtern zu arbeiten. Das widerspricht auch meiner Auffassung von Engagement im Freizeitbereich. Wie gesagt: und wenn es dann auch noch Aufnahmestopps gibt wirds fies.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • In der F-Jugend habe ich bei vielen Dingen tief durchgeatmet. Immer mit den Kindern besprochen, aber selten tandelnd oder gar Strafen ausgesprochen.

    Im Verlauf der E-Jugend habe ich dann bereits konsequenter auf Verfehlungen reagiert.

    Mit dem Wissen, dass in dem momentanen Alter der Kinder, eigentlich jeder das Prinzip von Lob und Tadel verstanden haben sollte.

    Leider scheint dem nicht so. Für die Versäumnisse in der Erziehung einzelner kann weder ich was für, noch die anderen Kinder.


    Wenn ein 10-Jähriger tatsächlich nicht verstehen kann, dass man an einem Training auch teilnehmen sollte wenn man anwesend ist, anstelle sich permanent mit anderen Dingen zu beschäftigen, dann resultiert das auch mal mit einer Denkpause am Wochenende.

  • totog


    Und wie willst Du den Spaß am Fussball vermitteln bei Kindern welchem dem Training - warum auch immer - nur selten beiwohnen?


    Sehen wir doch mal die Realität, 95 % der Kinder welche dem Training im F oder E Jugendalter nur unregelmäßig beiwohnen - sei es weil Fussball nicht ihr Ding ist, oder die Eltern es nicht gebacken bekommen - hören spätestens bis zur C-Jugend auf. Entweder weil sie irgendwann endgültig erkennen das Fussball nicht ihr Ding ist. Das sie sportlich überhaupt nicht mehr mithalten können und deshalb die Lust verlieren. Sie überhaupt nicht in die Mannschaft integriert sind oder die Eltern schlicht und ergreifend irgendwann 0 Interesse mehr haben da noch einen Fünkchen an Zeit zu investieren.


    Dieser Effekt bewirkt doch schon das viele Vereine auf dem Land ab spätestens der C-Jugend Probleme mit der Kadergröße bekommen. Ich behaupte nun sogar, wenn man diese Kinder trotzdem gleichviel einsetzt wie andere richtet man noch mehr Schaden. Spätestens ab der E-Jugend erkennen die anderen Kinder wer regelmäßig kommt und wer nicht - warum das der Fall ist, interessiert die Kinder übrigens kein Stück (die anderen Eltern meist auch nicht)!


    Das hat dann 2 Effekte - entweder sorgt das bei den zuverlässigen Kids für Unmut (gegenüber dem Trainer und auch den unzuverlässigen Kindern) und für das Gefühl von mangelnder Wertschätzung. Nicht selten sehen sich die zuverlässigen dann gerne mal anderweitig um!


    Oder die zuverlässigen werden auch unzuverlässig (sei es nur auf Antrieb der Eltern), weil es ja offensichtlich keine Bedeutung hat ob man kommt oder nicht.



    Und wie gesagt, ich finde man sollte im Mannschaftssport auch gewisse Werte vermitteln - Zuverlässigkeit ist einer davon. Ohne Zuverlässigkeit wird man in diesem Land nichts erreichen. Mit der Einstellung ,,ist mir egal ob ihr kommt, hat eh keine Folgen'' konterkariert man das nur - gerade bei solchen Kindern wo offensichtlich auch das Elternhaus keinerlei Wert auf Zuverlässigkeit legt. Das sind dann am Ende diejenigen die denken ihnen wird im Leben alles geschenkt und dann am Ende der restlichen Bevölkerung auf der Tasche liegen - mal überspitzt formuliert.



    Auch die Aussage von SG-Nr8 das Spieler nicht kommen brauchen wenn sie keine Lust haben ist mir unverständlich. Das mag man bei F-Jugendlichen die noch äußerst Ich-Bezogen sind durchgehen lassen, von meinen D-Jugendlichen erwarte ich aber das sie kommen auch wenn sie mal keine Lust haben. Ich muss ja auch kommen, wenn ich keine Lust habe (war zum Glück weder bei mir noch den Spielern bisher wirklich der Fall). Jeder hat mal einen schlechten Tag, kein Ding. Trotzdem ist Fussball ein Mannschaftssport und da sollte man auch für seine Teamkollegen da sein, wenn man mal einen schlechten Tag erwischt hat und zumindest das beste geben, was einem an diesem Tag möglich ist.



    So vermittelt man aus meiner Sicht auch keinen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und das ist für mich eigentlich das wichtigste im Breitensport!

  • ab einem gewissen Alter ist es wichtig das Thema mit den Eltern und auch den Kinder zu kommunizieren, auch darauf aufmerksam machen das man einen Mannschaftsport ausübt und somit in der Pflicht steht seine Freunde oder Kammeraden nicht im stich zu lassen.

    Aber auch das angebotene Training spielt hier ein große Rolle ob jemand gerne kommt oder nicht.... Und genau über das Training kann ich ein Flämmchen zu einem Feuer entfachen, nicht immer aber eigentlich sehr oft!


    Sicher gibt es immer Einzelfälle aber ihr tut ja gerade so als ob 70% des Teams nicht zum Training kommt aber am WE trotzdem spielt...