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  • Thomas Staak (u.a. auch beim DFB als Autor aktiv) schreibt auf spond.com: "FUNino ist die neue Spielform für den Spielbetrieb des Kinderfußballs. Der DFB und die Landesverbände wollen sie in den nächsten Jahren bundesweit in den Altersklassen Bambini bis E-Junioren (U6 bis U11) einführen."


    Mal schauen wie sich das die Landesverbände vorstellen. Aus meiner Sicht wird es höchstens ein zusätzliches Angebot und kein Ersatz für die heutigen Spielformen. Wie seht ihr das?

  • Ich sehe das schon ein wenig kritisch, muss ich sagen.


    Man hat beim DFB gemerkt, dass man bei der Ausbildung gerade gegenüber anderen Ländern wieder etwas hinterherhinkt. Jetzt meint man, mit der Einführung von Funino diesen Rückstand in der Nachwuchsausbildung wettmachen zu können bzw. sich wieder einen Vorsprung erarbeiten zu können.


    Ich habe selber gerade ein Sichtungsverfahren eines Bundesligavereins beobachtend begleiten können. Da habe ich schon Fragen, warum welche Kinder zum Probetraining eingeladen oder auch nicht eingeladen werden und wie eigentlich die Sichtung erfolgt ist. Fast alle Kinder, die es letztlich geschafft haben, zum Probetraining eingeladen zu werden, sind körperlich sehr groß. Beidfüßigkeit? Fehlanzeige. Technische Fähigkeiten? Bei vielen Kindern sehr schwach ausgeprägt. Spielintelligenz und Übersicht? Hat bei dem Sichtungsverfahren offenbar überhaupt keine Rolle gespielt. Groß, schnell, durchsetzungsstark – das waren offenbar die leitenden Kriterien.


    Natürlich muss man angesichts dessen fragen, welche personellen und zeitlichen Ressourcen überhaupt zur Verfügung standen, um bei der Menge der Kinder, die im Umkreis dieses NLZ zu sichten waren, zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Ich denke, dieses NLZ ist schon ausgesprochen gut ausgestattet, aber trotzdem kann es für mich keine Frage sein, dass die Sichtung nur sehr oberflächlich erfolgt sein kann. Das geht vielleicht(?) auch gar nicht anders.


    Das ist der Kontext, in dem ich die Pläne zur Einführung von Funino sehe. Ist ja kein Zufall, dass das jetzt nach der verkorksten WM forciert wird. In meinen Augen geht es bei der Einführung von Funino nicht um "Ausbildung" oder "kindgemäßen Fußball", sondern das ist für mich in erster Linie ein Verfahren, um noch früher die besonders leistungsstarken Kinder detektieren und in den selektierten Leistungsmannschaften fördern zu können.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Thomas Staak (u.a. auch beim DFB als Autor aktiv) schreibt auf spond.com: "FUNino ist die neue Spielform für den Spielbetrieb des Kinderfußballs. Der DFB und die Landesverbände wollen sie in den nächsten Jahren bundesweit in den Altersklassen Bambini bis E-Junioren (U6 bis U11) einführen."

    Ein DFB, fünf Regionalverbände, 21 Landesverbände... Ich bin sehr gespannt, wie lange der anvisierte Zeitraum "die nächsten Jahre" dauert...

  • Das ist der Kontext, in dem ich die Pläne zur Einführung von Funino sehe. Ist ja kein Zufall, dass das jetzt nach der verkorksten WM forciert wird. In meinen Augen geht es bei der Einführung von Funino nicht um "Ausbildung" oder "kindgemäßen Fußball", sondern das ist für mich in erster Linie ein Verfahren, um noch früher die besonders leistungsstarken Kinder detektieren und in den selektierten Leistungsmannschaften fördern zu können.

    Keine Ahnung welches -Sichtungsverfahren-du begleitend beobachtet hast. Und in welchem Alter wurde gesichtet.

    Für das NLZ das ich sehr gut kenne ist jedenfalls Spielintelligenz, beidfüßigkeit und hohes technisches Vermögen etc. Grundvoraussetzung. Keine Ahnung welches NLZ da jetzt überhaupt nicht drauf achtet. Schwer vorstellbar.

    Kinder die nach Funino ausgebildet werden, sind größtenteils beidfüßig und spielintelligent. Jeder auf seinem Niveau.

    Ich habe den direkten Vergleich von 3 Jahren ohne und mit. Unterschiede sind mehr als deutlich sichtbar.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Nur mal ein Gedanke:

    Ist es nicht vielmehr so dass auch der Fußball immer weniger Kinder anlockt. Und wer dann nicht 100%ig überzeugt ist springt wieder ab. Weniger Massen = weniger Auswahl = weniger Qualität in der Spitze


    Meine Beobachtung im Funino ist eine breitere Ausbildung für jeden auf seinem Niveau. Daher können vielleicht auch mehr Kinder von unserem Sport begeistert werden (oder bleiben).

    Also allem voran kann ein breiteres Fundament gebaut werden, ohne bereits hier Kinder zu verlieren.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Weniger Massen = weniger Auswahl = weniger Qualität in der Spitze

    Nach der Logik dürften ja nur große Länder Chancen im internationalem Wettbewerb haben und Länder wie Kroatien hätten nie eine Chance, da die Basis sehr viel kleiner ist.


    Ist es wirklich entscheidend, ob man noch ne Kreisliga C oder D hat? Oder ist nicht viel mehr entscheidend, die die brennen richtig gut und altersgerecht auszubilden?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Massen = weniger Auswahl = weniger Qualität in der Spitze

    Das ist genau die Argumentation von Lochmann, dass so die "Selektionsbasis" erhöht würde. Aber diese Fußballrealität zeigt eben, genau wie Goodie sagt, dass das so nicht stimmt.

    Nach der Logik dürften ja nur große Länder Chancen im internationalem Wettbewerb haben und Länder wie Kroatien hätten nie eine Chance, da die Basis sehr viel kleiner ist.



    Trainero

    aber das wäre doch kein Nachteil, wenn dadurch alle besser gefordert wären

    Natürlich ist es gut, wenn alle Kinder gut gefördert werden. Aber das sollte ja auch derzeit so geschehen und auch bei Funino ist das illusorisch, sondern da reicht es dann ja dass ein Trainer seine drei "Star-Spieler" fördert.


    Worüber reden wir? Wir reden über den Spielbetrieb. Das sind bei uns in in F und G 6er Staffeln, also in einer Saison 10 Spiele à 40 Minuten. Dazu kommen in der Halle drei Kreisturniere à 5x11 Minuten. Also ein winziger Ausschnitt dessen, was die Kinder bei uns an Fußball spielen. Und das soll jetzt den Ausschlag geben, dass "alle Kinder" besser gefördert werden?


    Rhetorische Frage, natürlich nicht. Alle Kinder sollten nach ihren Fähigkeiten gut gefördert werden, das ist völlig unabhängig von der Organisation des Spielbetriebs, der ja eben nur einen winzigen Ausschnitt dessen bietet, was Kinder in Deutschland an Fußball spielen.


    In Wahrheit geht es, daran besteht für mich kein Zweifel, nicht um die Kinder, sondern darum die Sichtung zu erleichtern und die besten Talente immer früher ausfindig machen zu können.


    Warum wurde denn etwa ein Niklas Füllkrug von Werder Bremen entdeckt? Weil er in einer Mannschaft spielte, die damals im ganzen norddeutschen Raum für Furore sorgte, weil sie alles in Grund und Boden gespielt haben. Das lag aber natürlich nicht nur an Niklas Füllkrug, sondern das war eine sehr gute Mannschaft. Andere herausragende Kicker spielen in ihrem Team mit lauter Blümchenpflückern zusammen und dann reicht es beim 6+1 nicht, eine Granate im Team zu haben.


    Unser NLZ sichtet schon für ihre U10 alle oder zumindest sehr viele Spieler der Mannschaften in der Umgebung. Aber das machen ja die wenigsten NLZs in dem jungen Alter, weil das auch einfach gar nicht geht. Funino vereinfacht das, weil systemisch schonmal vorgesiebt wird. Und dann braucht man nur noch auf dem A-Platz die Spieler zu sichten. MDahlin und luibo haben das aus dem Berliner Raum erzählt, dass es da genau so läuft und das ist ja auch nur logisch.


    Deswegen sehe ich diese Diskussion um eine Einführung von Funino kritisch. Das soll nicht heißen, dass ich das rundweg ablehne oder nicht die Vorteile von Funino (als Ausbildungs-Tool!) sehe. Aber es ist halt klar (so sehe ich das zumindest), dass es da jetzt nicht oder zumindest nicht in erster Linie um das Wohl oder Interesse der Kinder geht, die wollen nämlich einfach nur Fußball spielen; sondern es geht darum, die besten Talente möglichst früh zu entdecken, um sie möglichst früh besonders gut fördern zu können.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Bei Eltern, die ruhig bleiben, können die Scouts ja so lange um den A-Platz schleichen wie sie wollen. Und die Vollgas-Eltern schleppen ihre Kinder eh in die entsprechenden Vereine und lassen sie vorspielen. Kein Unterschied also.

    Die NLZs bekommen die Kinder sowieso vorselektiert präsentiert. Das nennt man Stützpunkttraining. Kann mir doch keiner erzählen, dass dort niemand rumlungert.


    Der große große Vorteil ist aber nicht der A-Platz sondern die Tatsache, dass jeder Spieler sofern alle gut einsortiert sind, gegen gleich- oder ähnlich starke Gegner antreten darf. Wie sieht das denn auf den Dorfplätzen aus in der E- und F-Jugend? 2-4 Kinder rocken das geschehen, werden selten ausgewechselt und haben 80% der Bälle. Der Rest sind die nützlichen Idioten.

    Ich sehe keine Alternative zum Funino, will man diesen Spuk beenden.

    Und wie sich dann diese Kinder entwickeln, wenn man sie in die Ball- und Gegneraktion "zwingt", ist doch viel spannender, als alle anderen Gedankenspiele.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich wage folgende Prognose:

    sollte Funino flächendeckend bis zur E-Jugend als Regelspielform eingeführt werden, werden die Aktivenzahlen im KiFu-Bereich signifikant sinken. Die Kinder kommen um Fußball zu spielen und zwar mit Torwart und mit der Möglichkeit aufs Tor zu bolzen.


    Wenn man Funino als Regelspielform einführt, priorisiert man individuelle Ausbildung gegenüber dem Zusammenhalt des ganzen Teams mit allen damit verbunden Nachteilen. Damit sägt man zugunsten einer optimierten Selektion mutwillig am

    Fundament des Fußballs als Breitensport.

  • ohne Erfahrung mit Funino von U6 an, kann ich deine Sorgen verstehen, aber die sind unbegründet.


    Kids, die von Anfang an Funino spielen, haben damit kein Problem.

    Im Training auf Kleinfelstore zu kicken ist ja nicht verboten, im Gegenteil.


    Und dadurch, dass alle spielen und jeder auf seinem Niveau, bleiben auch alle dabei

  • Natürlich ist es gut, wenn alle Kinder gut gefördert werden. Aber das sollte ja auch derzeit so geschehen und auch bei Funino ist das illusorisch, sondern da reicht es dann ja dass ein Trainer seine drei "Star-Spieler" fördert.

    An sich hast du Recht. Aber selbst wenn ich mich als Trainer auf meine stars konzentriere spielen alle anderen bei Funino auf "Ihrem" Niveau. Im 7er Fußball blebt ihnen meist nur das Ball wegschlagen oder abgeben.


    Und auch hinsichtlich der Spielzeit hast du Recht. Leider ist es aber bei >50% der Kleinfeldteams doch so dass für das trainiert wird was in eben diesen wenigen Minuten gefordert ist. Und genau hier sehe ich im Funino die große Chance und erlebe die Effekt auch immer wieder in den Vereinen.
    Wenn kein 7er mehr gefordert ist denken auch die Trainer um und setzen auf kleine Teams im Training usw.. Klar sollte das auch heute so sein, ist es aber leider nicht da wir ja für spiel üben müssen.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Der DFB Stützpunkt bei uns unterstützt Funino seit 2017 extrem. MAn kann das von zweierlei Gesichtspunkt sehen.

    Entweder man verteufelt das und sagt das die ja nur schneller selektieren wollen oder man glaubt das Sie die bessere

    Ausbildung sehen. Hier ist noch Regelspielbetrieb. Seit letztem Jahr ist Funino auch in der C-Lizenz ein Thema.

    Hier geht es erstmal um Trainingsinhalte. Unser Verein stellt im 2008er gesamt 5 Spieler von 15 Kreisauswahlspielern (52 Vereine im Kreis). Denen wird vor allem hohe technische und spielerische Ausbildung attestiert. Natürlich bringen Sie auch ein Grundtalent mit. Es gibt aber wesentlich -bessere- in Punkto, Grundschnelligkeit, Körperlichkeit etc.

    Nur sind die zum größten teils weder beidfüßig noch Handlungsschnell.

    Das ist klar zu sehen.

    Am Beispiel der Exerlights kann man das als Experiment sehr schnell erkennen. Kinder die nach Funino trainierten begreifen das innerhalb von Sekunden(Vororientierung). Kinder ohne Funino Vorgeschichte brauchen da extrem viel länger sich zu orientieren.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Powerzwergenpapa ich habe nicht gesagt, dass es so gemacht wird. Wenn man wollte, dann könnte man es so machen, um z.B. zu sehen wer an einem DFB-Stützpunkt weitergehend gefördert werden sollte.


    Ansonsten ist die ganze Diskussion müßig. Fakt ist, dass der Kinderfußball, wie er aktuell besteht, katastrophale Ergebnisse produziert. 2/3 aller Kinder hören wieder auf Fußball zu spielen! Entweder wir lassen alles so wie es ist, was übrigens das eigentliche Sägen am Ast des Breitenfußballs ist, oder versuchen einfach mal etwas anders zu machen, um vielleicht mehr Kinder beim Sport zu behalten. Die Wahrheit ist, dass die Mitgleiderzahlen seit Jahren wegbrechen: https://www.dfb.de/fileadmin/_…45-DFB-Statistik_2018.pdf


    Es geht doch hier überhaupt nicht um NLZs, Selektion und den ganzen Scheiß, sondern darum, dass wir im Breitensport möglichst vielen Kindern eine aktive Teilhabe und sportliche Betätigung ermöglichen und das möglichst langfristig.


    Im Übrigen geht es bei den Vorschlägen des DFB gar nicht nur um FUNiño, sondern um eine stufenweise Entwicklung des Spielbetriebs. Auch ein ganz gewöhnliches Fußballspiel auf 2 zentrale Tore im 4+1 ist Teil des Vorschlags und soll ab F/E-Jugend eingeführt werden. Der eigentliche Clou an der Sache ist die Etablierung des Festival Modus, um alle Kinder entwicklungsgerecht spielen zu lassen.

  • Unser NLZ sichtet schon für ihre U10 alle oder zumindest sehr viele Spieler der Mannschaften in der Umgebung. Aber das machen ja die wenigsten NLZs in dem jungen Alter, weil das auch einfach gar nicht geht. Funino vereinfacht das, weil systemisch schonmal vorgesiebt wird. Und dann braucht man nur noch auf dem A-Platz die Spieler zu sichten. MDahlin und luibo haben das aus dem Berliner Raum erzählt, dass es da genau so läuft und das ist ja auch nur logisch.

    Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. MDahlin und ich haben in der Regel keine U10 Kinder bei den Festivals.

    Bisher beschränkt sich das zum Großteil auf U6-U9.

    Von Scouts die auf dem "A-Platz" sichten kann ich nichts berichten.

    Zumindest nicht das ich es bisher mitbekommen hätte.


    Ich wage folgende Prognose:

    sollte Funino flächendeckend bis zur E-Jugend als Regelspielform eingeführt werden, werden die Aktivenzahlen im KiFu-Bereich signifikant sinken. Die Kinder kommen um Fußball zu spielen und zwar mit Torwart und mit der Möglichkeit aufs Tor zu bolzen.


    Wenn man Funino als Regelspielform einführt, priorisiert man individuelle Ausbildung gegenüber dem Zusammenhalt des ganzen Teams mit allen damit verbunden Nachteilen. Damit sägt man zugunsten einer optimierten Selektion mutwillig am

    Fundament des Fußballs als Breitensport.

    Genau das glaube ich im übrigen nicht. Ich bin kein Funino-Jünger. Betrachte aber Funino als richtige Form für die kleinsten und ideale Ergänzung für die U9. Ob bei der U10 das reine Funino noch der richtige Ansatz ist finde ich auch diskutabel. Dafür gibt es aber Formen wie Formino etc.

    Am wichtigsten ist für mich jedoch die von dir und Powerzwergenpapa so extrem kritisierte "Selektion"

    Wenn ich meine spielschwächeren Kinder gegen ebenso spielschwächere Kinder spielen lasse ergibt es für die Kids einen gewaltigen Mehrwert. Und genau für diese Kinder ist die "Selektion" ein Segen. Sie erhalten Erfolgserlebnisse und wichtige Spielerfahrungen.

    Und zwar in einer Masse, die sie im 7 vs. 7 nicht sammeln können. Weder im 7 vs. 7 gegen Kinder auf Augenhöhe, noch im 7 vs. 7 mit den ganzen "Starspielern". Da werden sie nämlich sehr schnell zu Statisten degradiert. Nicht mutwillig. Aber sie kommen mit dem Tempo garnicht mit.

    Gehst du aber den Weg der Selektion, und kümmerst dich adäquat um die spielschwächeren, wirst du einen ziemlichen großen Sprung bei den schwächeren erleben.

    Wir sind den Weg gegangen.


    2 1/2 Jahre später ist mein Kader mit 16 Kindern fast unverändert zusammen. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Kinder und Eltern ziehen bei Spielen/Turnieren/Trainings und Veranstaltungen immer mit.


    Trainingsbeteiligung liegt bei über 80 %. Und das auch im Winter ohne Hallenzeit bei 0 Grad und Nieselregen.


    Ich habe immer wieder Anfragen von Kindern anderer Vereine die gerne zu uns kommen wollen. Da waren auch einige Leistungsträger anderer Vereine dabei. Wir haben stets abgelehnt, da unserer Kapazität leider erschöpft ist.

    Bei uns spielt jedes Kind gleich viel. Unabhängig von der Spielstärke. Wir rotieren kpl. durch.

    Und wir haben unsere spielschwachen auf ein Niveau bekommen, dass sie mithalten können.

    Wir sind seit über einem Jahr in der "normalen" Liga ungeschlagen. Jedes einzelne Kind hat es in der Zeit zu einem Torerfolg gebracht.

    Und jedes Kind hatte die gleichen Spielanteile an diesen Erfolgen.

    Wir sind im übrigen kein selektierter Haufen. Wir sind ne gewürfelte Truppe vom Dorf.


    Funino ist wie alles andere nur ein Werkzeug. Richtig angewand ist es wie ein Schweizertaschenmesser. Unzählige Einsatzmöglichkeiten und Vorteile im Alltag.

    Benutze ich aber nur das Messer kann es schnell passieren das ich mich schneide ;).

  • Die Spielform ist gar nicht so entscheidend. Ob es 2 oder 4 Tore sind; kleine oder große Tore, das ist nur ein Element.


    Viel wichtiger sind die Mannschaftsgrößen, die dem Entwicklungsstand angepasst sein sollten, um den Kindern die bestmögliche Ballkontaktzahl zu bieten. Das hat oft mit dem Alter gar nichts zu tun. Wenn jemand in der dritten Klasse anfängt Fußball zu spielen, dann kann er teilweise auch dem Erstklässler fußballerisch unterlegen sein, der das schon seit 2 Jahren macht.


    Im Kern geht es darum, von einer reinen Alterssicht wegzukommen und die Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand in einer für sie geeigneten Komplexitätsstufe spielen zu lassen. Je weniger die Fähigkeiten entwickelt sind, desto geringer sollte die Komplexität des Spiels sein.


    Der zweite ganz wichtige Faktor ist die Etablierung von Festivalformen oder die Festlegung, dass bei entsprechender Spieleranzahl mehrere Spiele parallel zu bestreiten sind, wenn sich nur 2 Vereine begegnen. Ansonsten wird es immer so bleiben, dass nur ein Teil der Kinder spielen kann. Nehmen wir das Beispiel der 16 Kinder. Damit alle immer spielen können, müsste man 2 Mannschaften im 7:7 melden. Das wird man in der Regel aber nicht machen, weil nie alle da sind. Also meldet man nur 1 Mannschaft und nimmt davon aber immer nur 9-10 mit, so dass 6-7 zu Hause bleiben. Natürlich kann man sich hier abwechseln, so dass jeder mal zu Hause bleibt, aber optimal ist das nicht.


    Mancher wird das vielleicht auch hinbekommen so wie luibo scheinbar, aber die Regel ist das nicht. Es hilft ja nichts darauf zu hoffen, dass wir gute Trainer bekommen, die das so machen. Es muss in der Organisationsform des Spielbetriebs verankert werden, so dass alle spielen können, wenn sie denn wollen.

  • 2 1/2 Jahre später ist mein Kader mit 16 Kindern fast unverändert zusammen. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Kinder und Eltern ziehen bei Spielen/Turnieren/Trainings und Veranstaltungen immer mit.


    Trainingsbeteiligung liegt bei über 80 %. Und das auch im Winter ohne Hallenzeit bei 0 Grad und Nieselregen.

    Gleiches kann ich auch berichten. Wir haben 25 Kinder und spielen seit 2 Jahren fast ausschließlich FUNiño.

  • 27 kids...ausschliesslich funiño...nicht ein abgang...im übrigen argumentiert prof. Lochmann selbstverständlich mit breiterer selektionsbasis... schließlich muss er den dfb überzeugen... diejenigen, die funino als selektionstool verteufeln und brhaupten Wein gelesen zu haben, sollten sich sein Buch noch Mal zur Hand nehmen und zum Thema dropout lesen...ich bezweifel aber ganz ehrlich, dass z.b. entertrainer gelesen hat, sonst würde er solch kruden theorien nicht aufstellen...teams, die uns überrollt haben vir einem Jahr, haben jetzt grosse probleme im 4+1 gg uns, obwohl wir es nie spielen...funino beflügelt selbstwirksamkeit und vor allem, dass kinder sich in der freizeit mit dem Ball beschäftigen...x-fach mehr ballkontakte als beim schwachsinnigen 7vs7...angreifer lernt verteidigen, intervalltraining, gag, implizites lernen...das und vieles mehr leistet funiño, ohne

    dsss ein erwachsener instruierend eingreift...

  • diejenigen, die funino als selektionstool verteufeln

    Da fühle ich mich mal auch angesprochen. Dass ich die Einführung von Funino als "Selektionstool" sehe, ist richtig. "Verteufeln" ist aber falsch, das möchte ich für mich zurückweisen.


    stellarium, ihr seid F-Jugend?

    ausschliesslich funiño...

    Im Training, nehme ich an!? Im Spielbetrieb habt ihr 4+1, jetzt in der Halle. Nehmt ihr sonst am Spielbetrieb teil?

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)