Leistungsdruck schon in der F-Jugend?

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  • d) Druck durch das DFB-System? Es fanden jetzt im Saisonendspurt die Sichtungsspiele statt. Der betreffende Spieler ist auch gesichtet, aber nicht für gut genug für die Auswahlmannschaft befunden worden. Da taucht es auf jeden Fall auf, "nicht gut genug". Dieser DFB mit diesen so tollen DFB-Standards und Elite-Programm und Fairplayliga und was weiß ich, trägt durch diesen totalen Sichtungsterror – ich nenne das mal etwas provokativ so – m.E. nicht unerheblich zum Druck im Kessel für Fußballkinder bei. Ich frage mich schon, ob das Sichtungssystem nicht etwas zurückhaltender funktionieren könnte!?

    Es handelt sich hierbei nicht um eine Sichtung für den DFB-Stützpunkt, sondern um eine vom Landesverband organisierte Sichtung für die Kreisauswahl.


    Weil aber auch hier werden analoge Sichtungsmerkmale herangezogen werden, spielt es gar keine Rolle, ob ein Kind in seiner Heimatmannschaft dominant ist, sondern ob es diese Dominanz auch im Zusammenspiel mit Talenten aus anderen Mansnchaften zeigen kann?


    Natürlich erzeugt jede Erwartungshaltung Druck, wenn sie dem Kind auf die eine oder andere Art und Weise entgegen gebracht wird. Hier sind es in erster Linie die Eltern, die ihr Kind als das größte Talent ansehen. Auch findet kaum eine Sichtung ohne das Kind des Trainers statt! Wer wollte da eine subjektive Wahrnehmung von Leistungen gänzlich ausschließen?


    Wird dem Kind noch keine ausreichende Eignung für eine weitere Förderung bescheinigt, wollen Eltern meist ihr Kind trösten. Anders sieht die Antwort von Trainern auf derlei Absagen aus. Sie vermuten eine sujektive Wahrnehmung der Auswahltrainer, die nur ihre "Lieblinge" spielen lassen wollen.


    Letzteres verdient sicher einer genaueren Betrachtung. Denn in den Gebieten, wo sich die Auswahltrainer "die Klinke in die Hand geben", sind solche Schwankungen bei der Beurteilung der Förderarbeit von Heimatvereinen meist deutlich zu erkennen. D.h. kommt der neue Auswahltrainer aus einem anderen Verein, so kommen anschließend auch die Talente aus anderen Vereinen. Um Sichtungen objektiv zu gestalten, sollte ein besserer Kontrollmechanismus erfolgen. Dazu müßte zunächst einmal festgestellt werden, wer überhaupt sichten darf? Ich erachte es nicht als sinnvoll, wenn Trainer ohne entsprechende Ausbildung und Erfahrungen im entsprechenden Altersberech an diesen Sichtungen ein Stimmrecht haben. Ferner sollte eine ausreichende Anzahl von Sichtern die Basis für eine ausgewogene Leistungsbeurteilung bilden. Auch die Sichtungsmerkmale sollten so transparent gestaltet werden, als dass es nur in Grenzfällen über Subjektivität diskutiert werden darf. Schlußendlich darf sich jede Talentförderung nur als nach beiden Seiten hin durchgängiges System verstanden werden. Schon allein deshalb, weil nicht jedes Kind auch das will, was es kann und ein anderes Kind zwar will, aber noch nicht kann. Eine Stichtagssichtung nach rein fussballerischen Merkmalen zu gestalten, macht wenig Sinn. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse meist in den ersten 3 Trainingseinheiten abgeglichen. Schließlich sollte ja nicht das Talent des Heimatverein-Trainers, sondern das des Kindes beurteilt werden.


    Bei der Talentförderung des oberen Jugendbereichs wurde in den vergangenen Jahren schon viel geleistet. Trotzdem ist es auch heute möglich, dass ein Spieler (z.B. Hector) sich für die Nationalmannschaft empfehlen kann, welches nicht von der DFB-Eliteförderung profitieren konnte. Leider werden häufig nur die Talente herangezogen, die sich für höchste Aufgaben empfehlen konnten. Würde man nach den Ursachen Derjenigen forschen, für die der Weg vorzeitig zuende ging, dann würde der Faktor "Druck" vermutlich eine der wesentlichen Kritierien ausmachen.


    Natürlich sollte man mithelfen, dass sein Kind angemessen gefordert und gefördert wird. In diesem Zusammenhang kann ich aus langjährigen Erfahrungen nur davor warnen, sein Kind wie Sauer Bier jährlich unterschiedlichsten Vereinen anzubieten. Der Schuß geht meistens nach hinten los, weil das Kind nach wiederholten negativen Erfahrungen irgendwann den Spaß am Fussball verliert!

  • Erstmal an Alle : Faire und gute Diskussion!!!


    Zum Thema : Wir hatten Samstag ein großes Turnier und da war wieder mal eine Truppe "auffällig" was aber nur am Trainerstab und den Eltern lag. Die Kids hatten alle Kreismeister T-Shirts an, (es gibt wohl im MekPom noch keine Fairplay Liga ?! ) und hatten ein sehr ungewöhnliches aber sehr erfolgreiches Spielsystem 5 Verteidiger (!!!) und ein Stürmer. Da haben sich wohl die Trainer tatsächlich darauf spezialisiert, das es in der F Jugend kein Abseits gibt. Im Spiel sah das so aus, das die Verteidiger sich den Ball erkämpften und dann hoch und weit auf ihren größten und schnellsten Spieler nach Vorne schlugen. Der war immer in Bewegung in "Abseits" Position. Zu solchen "Perversionen" des Fussballs kann solcher Leistungsgedanke führen. Der Trainer brüllte nebst Eltern zudem den ganzen Platz zusammen, was meine Jungs zusätzlichverwirrte...


    Den Kindern wird an allen Ecken und Kanten Leistung abverlangt. Ob Schule, Medien oder Eltern, Sie bekommen Lob nur dann, wenn Sie Leistung bringen und am besten alle andere Übertrumpfen.


    Meiner Meinung nach sollte Fussball den kleinen hier Zuflucht bieten und einen Ausgleich zum Alltag geben. Spaß in der Gruppe und an der Bewegung. Der HSV z.B. startet mit den Young Talents erst ab der E-Jugend, dort wurde bereits erkannt, das Stress im Fussball keine guten Spieler generiert. Damals wollten die Verantworlichen eigentlich erst ab der D-Jugend mit Leistungsfussball anfangen, da haben sich aber Mitglieder gegen gestämmt...
    Ich will den F-Jugend Kiddys vermitteln, das Fussball eine der geilsten Sachen auf der Welt ist, wo man eine Gemeinschaft aus Freunden finden kann.

  • Bei uns in der F 2 gibt es auch Leistungsdruck . Nur wer gut ist darf auch regelmäßig spielen . So kommt es das einige ein 2 x 20 Minuten Spiel durchspielen und andere nur 3 Minuten spielen. Obwohl die Leistungsunterschiede nicht gravierend sind. Dazu kommt das die F 1 in diesem Jahr Kreismeister und Pokalsieger geworden ist !! Das erhöt natürlich auch den Druck für das nächste Jahr .


    Viele schreiben hier das es ihnen egal/nebensächlich ist ob die Mannschaft gewinnt oder verliert. In der Realität bei den Mannschaften die ich kenne , geht es immer darum zu gewinnen.

    Ich bestreite aber nicht , das manchmal auch die Eltern den Druck machen.


    Ach bei uns gibt es eine Einladung vom DFB zum Talentsichtungstraining .

  • @Spieler-papa
    Jepp. Mehr schein als sein. Die aussage der Sieg wäre nicht wichtig - dem alle immer zustimmen (wahrscheinlich aus Angst politisch etwas unkorrektes zu sagen) sieht es bei mir so aus:
    Ich bekomme immer Druck von den Eltern weil ich keinen Druck mache!
    Die sind da alle Erläuterungs-Resistent und Neudenk-Taub. Leider lässt der Verein den Trainer da wohl (noch) freie Hand, somit habe ich kaum Unterstützer.
    Sogar die Eltern von den Kleinsten wollen, dass die stärksten spielen und ich ihre Kinder draußen lasse, nur damit gewonnen wird! Mein Co (Brüllaffe mit Fernsehbundesligalizenz)denkt wie die Eltern und ich bin es leid dauernd gegen Wände zu rennen und gebe oft nach. Naja, ab der neuen Saison bin ich erst mal ohne Co und ohne die Eltern der ganz kleinen. Mal sehen was sich da ändert.

  • Viele schreiben hier das es ihnen egal/nebensächlich ist ob die Mannschaft gewinnt oder verliert. In der Realität bei den Mannschaften die ich kenne , geht es immer darum zu gewinnen.

    So schaut es aus. 9 von 10 Eltern wollen das gewonnen wird, werden es aber nie öffentlich sagen. Auch die Vereine selbst wollen das gewonnen wird. Ich hatte es ja schon geschrieben gehabt, jeder"Dorfverein" ist auf froh wenn neuer Nachwuchs kommt, aber der kommt meistens erst dann wenn Erfolge vorhanden sind, somit sehen Eltern (ob nun falsch oder richtig) das in dem Verein "gute" Arbeit geleistet wird, da man ja Erfolgreich ist. Also wird das Kind dort angemeldet.


    Natürlich in einem Verein wo im Umkreis von X Kilometer kein anderer ist, da schaut es meist anders aus, aber wenn in einer Stadt gleich 6-8 Vereine sind, dann schaut es wieder anders aus, denn dann haben Vereine die Möglichkeit auszusortieren (ich weiß, hört sich Doof an), denn das ist die Realität.

  • @Ersatzbank


    Versuch sie doch einfach von deiner Methode dadurch zu überzeugen, dass du keinen Druck ausübt und dein Team trotzdem fast immer gewinnt! Dann werden doch auch die Eltern bemerken, dass die Kinder unter Leistungsdruck immer schlechter spielen, als wenn sie freiwillig gut Fussball spielen wollen.


    Es spielt also keine Rolle, ob man vorgibt, keinen Druck zu erzeugen oder den Druck nur anders zu verpacken! Letzendlich führt die bessere Methode (ohne Leistungsdruck in angstfreier Umgebung) auch dazu, den Kindern, die den Fussball unter Leistungsdruck erlernen mußten, ein Stück voraus zu sein.


    Insofern liegt es allein an dir (ob mit oder ohne Unterstützung aus dem Trainerteam), ob du mit deiner Methode die Kinder dauerhaft besser werden, weil du auch praktisch zeigst, dass die Mittel den Zweck bestimmen, jedoch nicht in jedem Falle heiligen!


    In jedem Kind steckt ein Talent, was entdeckt werden will! Das ist harte Arbeit, aber es macht auch sehr viel Spaß! In jedem Trainer steckt ein Talent. Leider geben viele dadurch auf, als dass sie ihrer Umgebung die Schuld daran geben, wenn es nicht klappt. So kann es nicht entdeckt werden!

  • @Ersatzbank


    Versuch sie doch einfach von deiner Methode dadurch zu überzeugen, dass du keinen Druck ausübt und dein Team trotzdem fast immer gewinnt! Dann werden doch auch die Eltern bemerken, dass die Kinder unter Leistungsdruck immer schlechter spielen, als wenn sie freiwillig gut Fussball spielen wollen.


    Es spielt also keine Rolle, ob man vorgibt, keinen Druck zu erzeugen oder den Druck nur anders zu verpacken! Letzendlich führt die bessere Methode (ohne Leistungsdruck in angstfreier Umgebung) auch dazu, den Kindern, die den Fussball unter Leistungsdruck erlernen mußten, ein Stück voraus zu sein.

    Ich arbeite daran. :)

  • Ich bekomme immer Druck von den Eltern weil ich keinen Druck mache!
    Die sind da alle Erläuterungs-Resistent und Neudenk-Taub.

    Steter Tropfen höhlt den Stein. Immer wieder argumentieren warum und weswegen. Entweder die Eltern verstehen es mit der Zeit oder sie verstehen es nicht und melden ihre Kinder woanders an.
    Ich bin überzeugt davon, dass sich mittelfristig der Erfolg einstellt, wenn die Kinder sich ausprobieren können. Spätestens dann wird von den Eltern Ruhe herrschen. Und diejenigen die gegangen sind, werden erkennen, dass ein Verbleib besser gewesen wäre.

  • Steter Tropfen höhlt den Stein. Immer wieder argumentieren warum und weswegen. Entweder die Eltern verstehen es mit der Zeit oder sie verstehen es nicht und melden ihre Kinder woanders an.Ich bin überzeugt davon, dass sich mittelfristig der Erfolg einstellt, wenn die Kinder sich ausprobieren können. Spätestens dann wird von den Eltern Ruhe herrschen. Und diejenigen die gegangen sind, werden erkennen, dass ein Verbleib besser gewesen wäre.

    Was ich beobachte:

    • Es kommen mehr Zugänge als Abgänge.
    • Die Abgänge sind oft stärkere Spieler.
    • Die Zugänge sind oft Spieler die bei anderen Trainern aus Leistungsgründen nie zum Einsatz kommen. (In der Regel im letzten Quartal des Jahres geborene, besonders weinerliche, nicht besonders talentierte.)
    • Trotzdem sage ich: Die Leistungen meiner Mannschaft wachsen schneller als die Leistungen unserer Standard-Gegner auf die wir öfters treffen.

    Gerade diese Veränderungen in der Altersstruktur machen es natürlich auch nicht leicht mit Erfolg zu überzeugen. Wenn jemand den Kinderbaseballfilm "Die Bären sind los" kennt, der weiß was für ne Truppe ich habe. :-)Gerade wieder zwei Telefonate geführt: die Eltern meines Zweitstärksten überlegen den Verein zu wechseln und ein Zwillingsbruderpaar geboren im Dezember kommt Freitag zum Probetraining.


    Aber es kommt auch irgendwie mehr Ruhe rein. Ich bin mir sicher, wenn ich die Linie durchziehe und denen die gehen wollen nicht nachweine, dann sammelt sich eine Truppe gleichgesinnter und ich kann anfangen die Kinder auszubilden. Denn letztlich gehen die starken Spieler sowieso irgendwann mal weg.

  • @Spieler-papa
    Jepp. Mehr schein als sein. Die aussage der Sieg wäre nicht wichtig - dem alle immer zustimmen (wahrscheinlich aus Angst politisch etwas unkorrektes zu sagen) sieht es bei mir so aus:
    Ich bekomme immer Druck von den Eltern weil ich keinen Druck mache!
    Die sind da alle Erläuterungs-Resistent und Neudenk-Taub. Leider lässt der Verein den Trainer da wohl (noch) freie Hand, somit habe ich kaum Unterstützer.
    Sogar die Eltern von den Kleinsten wollen, dass die stärksten spielen und ich ihre Kinder draußen lasse, nur damit gewonnen wird! Mein Co (Brüllaffe mit Fernsehbundesligalizenz)denkt wie die Eltern und ich bin es leid dauernd gegen Wände zu rennen und gebe oft nach. Naja, ab der neuen Saison bin ich erst mal ohne Co und ohne die Eltern der ganz kleinen. Mal sehen was sich da ändert.

    Es ist schade, wenn sich Erfolgseltern und Erfolgstrainer so durchsetzen. Ich hatte zu Beginn meine Betreuertätigkeit auch den Eindruck, dass Eltern grundsätzlich "erfolgsorientiert" im Sinne von Spielergebnissen sind. Im Nachhinein weiß ich, dass dieser Eindruck nicht stimmte. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die "erfolgsorientierten" Eltern lauter als andere Eltern sind.


    Wie wir in zahllosen Diskussionen schon festgehalten haben, ist Kommunikation mit Eltern und die Erläuterung von Zielen das A und O. Damit erreicht man - neben anderen Effekten - unter anderem, dass die weniger erfolgsorientierte Fraktion Argumente in der elterninternen Diskussion hat.


    Wichtig ist auch der Hinweis, dass es viele Kinder gibt, die - wenn sie in einem guten Umfeld betreut werden und spielen dürfen - Sprünge machen, die man z. T. nicht für möglich gehalten hätte. Eltern von Kindern, die aufgrund der weniger erfolgsorientierten Betreuung solche Sprünge machen (was nahezu sicher ist!!), sind sehr dankbar. Mir scheint hierüber eine größere Vereinsbindung möglich als über "Ergebniserfolge". Und TW-Trainer hat es glaube ich auch schon an anderer Stelle gesagt: KiFu und Ergebniserfolge schließen sich nicht aus!

  • Ich bin überzeugt davon, dass sich mittelfristig der Erfolg einstellt, wenn die Kinder sich ausprobieren können. Spätestens dann wird von den Eltern Ruhe herrschen. Und diejenigen die gegangen sind, werden erkennen, dass ein Verbleib besser gewesen wäre.

    Das ist ein löbliches und als Strategie auch absolut erstrebenswertes Ziel. Leider passt das so wenig zu dem heutigen kurzfristigen Denken. Zu den Tigermüttern und Helikoptereltern... ;( Wo nur der schnelle Erfolg zählt. Wer will denn heute noch 12-14 Jahre warten, ob der Weg des Vereins (im Sinne der DFB-Leitlinien) der richtige ist? Viel lieber vertraut man da doch auf die Schwarm-"Intelligenz" der Spielerelterschar, die sich aus einem gefährlichen Halbwissen, Stammtischparolen und halbgarem Internetinfos speist.


    Und obwohl der Weg scheinbar zum Scheitern verurteilt ist, will ich ihn ja auch versuchen... Denn wer nicht wagt... (hier sind die 2 € fürs Schwein)



    Wichtig ist auch der Hinweis, dass es viele Kinder gibt, die - wenn sie in einem guten Umfeld betreut werden und spielen dürfen - Sprünge machen, die man z. T. nicht für möglich gehalten hätte. Eltern von Kindern, die aufgrund der weniger erfolgsorientierten Betreuung solche Sprünge machen (was nahezu sicher ist!!), sind sehr dankbar. Mir scheint hierüber eine größere Vereinsbindung möglich als über "Ergebniserfolge". Und TW-Trainer hat es glaube ich auch schon an anderer Stelle gesagt: KiFu und Ergebniserfolge schließen sich nicht aus!


    Leider bedingen sie einander aber auch nicht zwingend... Wenn ich Deinen letzten Satz nämlich wörtlich nehme, denn ist die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Ergebniserfolgen nicht besonders hoch...


    Meine Hoffnung ist da eher, dass sich kindgerechtes Training und Ergebniserfolge sich ergebnistechnisch mittelfristig auszahlt. Anderenfalls wird es sich nie bis in den letzten Verein an der Basis durchsetzen...

  • Sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte. Ich bin der Auffassung, dass sich schon mit Bambini Turniere gewinnen lassen unter Beachtung von Kifu-Regeln. Selbst erlebt. Aber nicht wichtig und gegen getrimmte Teams verliert man auch eher. Mittelfristig stellen sich Ergebnis- Erfolge sicher ein.

  • Ein kleines Problem ergibt sich noch. Wenn man Kifu-Regeln beachtet, entwickelt sich jedes Kind bestmöglich. Dann gibt man als Normaloverein früher oder später Kinder ab. Das ist aber gottgewollt und ein anderes Thema.

  • Ein kleines Problem ergibt sich noch. Wenn man Kifu-Regeln beachtet, entwickelt sich jedes Kind bestmöglich. Dann gibt man als Normaloverein früher oder später Kinder ab. Das ist aber gottgewollt und ein anderes Thema.

    Das hängt davon ab, wo Dein Verein ist. Auf dem platten Land (Kleinstadt) hast Du ganz gute Chancen die meisten Spieler bei Einhaltung der Kifu-Regeln zu halten. Da gehen nur die "erfolgsgeilen" Eltern mit ihren Kindern zu ähnlich gestrickten Vereinen. [Bei uns sichten erfolgreichere (ergebnistechnisch)Vereine teilweise 5-Jährige "Supertalente" und versuchen sie zu sich zu holen. Und das bei Entfernungen von 30 km und mehr...] Die "normalen" Spieler bleiben...


    Das mag in der Großstadt ganz anders sein. Da dürfte fast jeder besser ausgebildete Spieler sehr schnell weg sein... Und mit Gott hat das wenig zu tun...

  • Versuch sie doch einfach von deiner Methode dadurch zu überzeugen, dass du keinen Druck ausübt und dein Team trotzdem fast immer gewinnt! Dann werden doch auch die Eltern bemerken, dass die Kinder unter Leistungsdruck immer schlechter spielen, als wenn sie freiwillig gut Fussball spielen wollen.

    Wenn das immer so einfach wäre!


    Leider ist es doch gerade in den unteren Jahrgängen so das 1-2 bessere Spieler in einer Mannschaft den Unterschied aus machen. Hat man diese nicht, oder wechseln diese in andere Vereine, hat man gegen andere Mannschaften häufig ein Problem. Da kann man als Trainer noch so oft auf die Entwicklungen von Spieler A und B hinweisen. Erfolgs hungrige Eltern werden immer nur das letzte X:0 im Hinterkopf behalten.
    Uns geht es ähnlich; wir sind das Auffangbecken für alle Spieler welche in den umliegenden Vereinen nicht dran kommen. Sei es nun wg. Verhaltensauffälligkeiten oder anderem. Unsere Erfolgen beschreiben sich daher oft in einer "deutlich niedrigeren Niederlage als noch im Hinspiel". Aber in Summe scheint unser Konzept aufzugehen (steigende Spielerzahlen und in der Regel Eltern die uns in unserem Weg Unterstützen). Nun hab ich dieses Jahr einen guten Jahrgang incl. einem Top-Spieler welcher aus unserer Truppe heraus sticht. Wir haben von 8 Spielen am Ende 7 gewonnen und trotzdem konsequent an unseren Regeln wie jeder spielt gleich usw. festgehalten. Im Spiel welches wir verloren haben hab ich unseren besten 8 Minuten vor Ende ausgewechselt da es so im Machtplan stand. 1min vor Ende haben wir dann die Niederlage kassiert. War OK für mich und im ersten Gespräch auch für meine Eltern.


    Nun musste ich aber beim Saisonabschluss feststellen das mir dies mehrfach als "einziger Fehler" in der Saison aufs Brot geschmiert wurde. Auch von den Eltern der schlechteren. Wenn X durchgespielt hätte hätten wir eine perfekte Saison. Wohlgemerkt FaiPlay Liga ohne Tabelle usw. Also auch ein konsequenter Weg und Überzeugung durch Erfolg verleiten Eltern wieder in die Erfolgsecke.


    Siehe oben; wir beschreiten (oder versuchen es) den selben weg und stellen selbes fest.


    Ich bin auch der festen Überzeugung das eine "breite Förderung" gerade beim Wechsel auf größere Felder dazu führt das man auch dann noch Mannschaften stellen kann. Am Ende ist ein Hauptziel des Kinderfußballs auch Kader stärken zu erschaffen welche ab der C-Jugend einen 11er Kader möglich machen. Das funktioniert nicht mit einem 9 Topspieler Kader in der F Jugend. Dazu braucht es auch "Max und Moritz" aus welchen vielleicht nur passable Fußballer werden und eben keine Topstars (Abgesehen davon das sich das erst noch zeigen muss).


    Ich denke aber auch das wir als Trainer, egal ob nun heute bereits erfolgreich oder nicht, und auch die Verantwortlichen immer zu Erklärungen und Rechtfertigungen aufgefordert sind. Leider ist es doch auch so das dieses Konzept allen gesellschaftlichen Anforderungen entgegen läuft. Hier in Bayern müssen sich die Kinder mit 10 für einen Bildungszweig entscheiden. Also werden ab der zweiten Klasse schon Durchschnittsnoten zuhaue gerechnet usw. Und dann kommen wir mit unserer Insel der Entfaltung und ohne Leistungsdruck und beschreiben dies als das beste fürs Kind. Klar wissen die Eltern auch das wir wohl recht haben. Aber nach 90min am Trainingsplatz geht es zurück in die anderen Regeln.


    Es bedarf also Beharrlichkeit und ständiges Wiederholen der bisherigen Erfolge oder Entwicklungen. Meine Erfahrung zeigt auch das eine offene Diskussion mit den Eltern über neue Ideen z.b. "Ich habe vor ganze Trainings ohne Fußball anzubieten um auch Bewegungserlebnisse abseits des Standards zu ermöglichen. was haltet ihr davon?" Als erstes erntet man hier verwirrte Blicke. Nachfragen ermöglichen aber eine Erklärung deiner Hintergedanken z.B. "wenn X einen Ball nicht normal über Kopf werfen kann brauche ich Ihm auch keine Bein Regeln beim Einwurf lernen oder ihn zu einem schnellen Ausführen des Einwurfes ermutigen." usw. Meine Erfahrung zeigt das viele Eltern das Konzept hinterher besser mittragen da Sie sich wohl auch eingebunden fühlen. Zusätzlich wirken auch Angebote sich meine diversen DFB Medien (nach welchen ich mich natürlich richte!) auszuleihen. Gerade bei uns deutschen zieht eine gewisse Verbands-Hörigkeit doch immer. Vor allem Väter lassen sich damit gerne überzeugen! (Zum Ausleihen kam aber bisher noch keiner. Es reicht wohl das Wissen das ich Sie habe und wohl deren Inhalt kenne)


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)