Neuordnung Altersklassen/U19 zu den Senioren?

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  • @Chris


    Da hast du vollkommen recht, denn Dropout ist nicht gleich Dropout! Leider gibt es dazu kaum Untersuchungen. Im nachfolgenden Link:


    http://www.dfb.de/fileadmin/us…pertenrunde-2-Impulse.pdf


    wurde dieses Thema im Amateurfussballkongress im Jahr 2012 behandelt. Danach wird deutlich, dass der Trainer eine zentrale Rolle für die Entscheidung der Kinder und Jugendlichen hat. Knapp über die Hälfte entscheiden sich aufgrund von Umständen bei der Sportteilnahme. Aber auch mehr als jeder Fünfte wendet sich aufgrund mangelnden Interesses vom Fussball ab.


    Jedoch darf man auch die Wechselwirkungen einer Vernachlässigung des Jugendbereichs gegenüber den Senioren dabei nicht vergessen. U.a. findet ihr auf Seite 25 im vorgenannten Link eine Statistik, in der es primär um die finanziellen Probleme in den Amateurvereinen geht. Hier geben 35,7 % aller 10. Ligisten, 43 % aller Acht-Ligisten und 49 % aller Sechsligisten zu, für wechselwillige Spieler Ablösesummen zu zahlen. Wenn einerseits eine Geldverschwendung stattfindet, dann ist andererseits kein Geld da, um gute Trainer ausbilden zu lassen und ihre privaten Aufwendungen für die Vereinsaufgaben angemessen zu honorieren.


    Wenn jedoch Trainer eine zentrale Rolle für die Entscheidungen der Kinder und Jugendlichen spielen, dann verdienen sie eine höhere Beachtung im Amateurbereich.
    Leider wird die Realität häufig so wahr genomen, als das sich sehr viel weniger Erwachsene auf einen Trainerjob im Kinder- und Jugendfussball bewerben und deshalb unter allerlei Versprechungen (die dann meist nicht eingehalten werden) angelockt werden müssen.


    Fast schon bedrückend erscheinen da die wenigen Verbesserungsmöglichkeiten. So wird geraten seine Kompetenz und den Dienstleistungscharakter verstärkt zu kommunizieren. Meiner Meinung nach ist es dafür eigentlich schon fast zu spät.


    Was es braucht sind harte Fakten in Form von Veränderungen, die teilweise auch weh tun werden.


    So gilt es die Fairness nicht nur gegenüber dem Gegner und dem Schiedsrichter, sondern auch gegenüber den eigenen aktiven und passiven Mitgliedern in den Mittelpunkt zu stellen. Es muß eine bessere Transparenz über knappe Resourcen herrschen und es müssen Entscheidungen auf ihre mittel- und langfristige Wirkungen geprüft werden. Widersprüche wie Söldner und Vereinsbindungsinteresse müssen erkannt und verändert werden. Der Sponosreneinfluß muß durch eine veränderte Einnahmestruktur durch Mitglieder- und Kommunalbeiträge soweit zurück gefahren werden, sodass die Vereine ihre Ausgaben nach eigenen Bedürfnissen planen können.


    Ohne Moos ist zwar auch im Dorfverein nichts los. Wer aber glaubt, dass man sich dort den Spaß am Fussball kaufen kann, der hat in einem Amateurverein nichts zu suchen!

  • Wie ich gehört habe, gibt es wohl schon eine deutliche Mehrheit der Landesverbände für die Neueinteilung und somit Abschaffung der U19 und der DFB wird daher nächstes Jahr dann auf Bundesebene den Sack zumachen.


    Ich bin aus den von @Chris genannten Gründen ebenfalls dafür.


    Das Problem wird nur die Übergangsphase. Wenn ich bedenke, dass ich dann in der übernächsten Saison eine Mannschaft bekomme, wo der in dieser Altersklasse erfahrene Jahrgang 2001 in die A-Jugend geht und damit seine Erfahrung der Spielklasse gleich mitnimmt, der dann ältere Jahrgang ( der als erfahrener Jahrgang sehr wichtig ist ) erst das dritte Jahr auf Großfeld bestreitet und der jüngere Jahrgang erst sein zweites Jahr auf Großfeld hat, frage ich mich, wie wir da weiterhin auf Landesebene bestehen sollen. Sicher haben die Ligakonkurenten die gleichen Probleme, aber das hat doch insgesamt was von Lotterie.


    Mich würde interessieren, ob ihr in Euren Vereine schon jetzt Maßnahmen einleitet oder Konzepte erstellt habt, mit denen Ihr darauf vorbereitet seit.

  • Die gleichen Konzepte wie bei der Entscheidung in den Schulen von G9 auf G8 zu gehen? Die Kids müssen in kürzerer Zeit mehr lernen.


    @Steini Du siehst die Probleme In der geringeren Erfahrung auf dem Großfeld. Ich schließe mich hier Deiner Frage an, wie man das konzeptionell abfangen könnte, denn schon früher auf das Großfeld zu gehen kann ja nicht die Lösung sein. Würde bedeuten der Altjahrgang D spielt 11:11 auf dem großen Feld. Horst Wein dreht sich Grab um wenn er das hört!


    Wäre eine neue Spielklasse der Jungsenioren (U21) denkbar? Ist ja nicht so, dass es das nicht schon gäbe!

  • Nach wie vor verstehe ich die Dramatik nicht unbedingt.


    G8/G9:
    Kann man nicht vergleichen. Die Kinder müssen nicht "mehr Stoff" durchkriegen. Und ob ein 19-Jähriger schon im Seniorenbereich spielt oder noch ein Jahr A-Jugend ist kein Weltuntergang.


    Jüngerer Kinderbereich Katastrophe
    Wieso? Das Einzige, was ich als diskutabel ansehe, ist die U13 auf dem Großfeld. Ansonsten spricht nichts dagegen zu sagen:
    G-Jugend U6: 3v3 oder 4v4
    F-Jugend U8/U7: 5v5
    E-Jugend U10/U9: 7v7
    D-Jugend U12/U11: 9v9
    Solange man entsprechend trainiert und schult ist die Feldgröße bei Pflichtspielen nicht unbedingt der Untergang des Abendlandes, zumal viele NLZs in der U13 sowieso schon 11v11 auf Großfeld spielen.


    "Sich vorbereiten"
    Finde ich nicht wirklich notwendig, alle haben mit derselben Umstellung zu tun, egal in welcher Spielklasse.

  • Chris: was gibt es denn daran nicht zu verstehen?


    Es wird alles ein Jahr vorgezogen. D.h. der heutige F-Jugendliche spielt auf kleinerem und zukünftig im gleichen Alter auf größerem Feld. Da werden einige Zrainer noch früher auf das Passspiel Wert legen und das Dribbling wird hinten an gestellt.


    Zudem trainieren die Trainer immer auf der Feldgrösse und mit der Spielerzahl die auch am Wochenende relevant ist. Deine Aufteilung würde ich begrüßen, ist aber zumindest in unserem Kreis nicht so. Da spielen G-E im 6+1.


    Ich finde es Klasse wenn im F Bereich 4:4 gespielt wird, aber bei uns ist ab der G 6+1 angesagt, mit Star-Trainern die das Kick and Rush pflegen.


    Ich wage mal zu bezweifeln, dass sich der DFB oder die Verbände/Kreise zu weiteren Neuerungen im G-E Bereich bewegen können.

  • @schroeppke0815


    Sorry, aber das Argument, dass einige Trainer etwas anders machen als Andere, kann ich nicht als Begründung gegen eine Reform akzeptieren. Wenn nicht verstanden wird, das Taktik nur mit entsprechend vorhandenen Techniken sinnvoll ist, dann kann die Reform leider nicht alle Trainer erreichen. Wenn nicht verstanden wird, dass der Spielerfolg auf Basis einen gründlichen Ausbildung nur einen nachhaltigen Effekt hat, dann kann man die Reform nicht für die Irrtümer von Trainern und Vereinen verantwortlich machen, denen die Mittel für den Staffelsieg egal sind. Das war in der Vergangenheit schon so und das wird es leider auch nach der Reform geben.


    Schon als Matthias Sammer seinerzeit die 11-er Mannschaften für die D-Jugend auf dem Großfeld "verbot" gab es genügend Kritiker, die hierhin eine unglückliche Verallgemeinerung der Fähigkeiten sahen. So wäre es wie bereits in anderen Jugendteams möglich gewesen, eine nach den individuellen Möglichkeiten des Vereins günstige Mannschaftsgröße zu bestimmen. Allenfalls die Torhöhe des Großfeld-Tores war zu beklagen, weil aufgrund der zu kleinen Körperlänge in diesem Alter fast unmöglich ist, einen hohen Ball auch unmittelbar unter der Torlatte erfolgreich abzuwehren.


    Im Ausland hat man uns seinerzeit ausgelacht und den Herrn Sammer für einen Narren gehalten! Wenn nunmehr 1 Jahr früher auch in 11-er Teams auf dem Großfeld gekickt werden darf, dann erachte ich dies als sinnvolle Korrektur.

  • Trainer, die schlecht trainieren, trainieren schlecht, egal ob sie 7v7 oder 5v5 oder 9v9 spielen.
    Bei uns spielt G, F und E leider auch 7v7. Daher ist es im Bereich F zum Beispiel keine Veränderung. Meine Aufstellung war ein Beispiel dafür, wie es aussehen könnte, wenn die Jahrgänge "eins hoch" rutschen. Ich muss meine Trainingsziele doch nur in den wenigsten Bereichen von der Feldgröße abhängig machen.


    Ich trainiere aktuell eine U12, nach dem neuen System wäre sie nächste Saison als U13 auf dem Großfeld. Wäre nicht wirklich schlimm und würde meine Trainingsziele so gut wie gar nicht beeinflussen.

  • Deine vielleicht nicht, aber ich denke schon das einer dieser Superstartrainer seine Ziele noch weiter Richtung Erwachsenenfußball anpasst. Man kann ,wenn man Großfeld spielt, eben die "Trainingsmethoden des Erwachsenenfußballs" viel besser rationalisieren da es ja das "richtige Spiel" ist. Ich beobachte das auch oft bei jetzigen C Mannschaften. In der d noch halbwegs Kindergerecht und ab der C plötzlich "Erwachsenentraining" und Leistungsdruck. Dabei sind das ja auch noch Kinder.

  • @Skriwer


    Das haben wir doch heute schon, dass "Superstartrainer" ihre "Bambinies nach Leistung" aufstellen und in derF-Jugend Konditionstraining mit Platzrunden machen!
    Solange ahnungslose Laientrainer auf die Kinder gehetzt werden, wird man Trainer die glauben, Kinder seien beim Fussball wie kleine Erwachsene geben, weil sie gar nichts anderes kennengelernt haben.


    Nein, auch diese Argumente sprechen m.E. nicht wirklich gegen die Reform im Jugendbereich. Ich denke, man sollte es ausprobieren und dort korrigieren, wo die Praxis nicht die gewünschten Erwartungen erfüllt.

  • @TW-Trainer


    Ja da hast du wahrscheinlich Recht.
    Ich habe bloß so ein Gefühl, dass das Ganze nicht gut für den Jugendbereich sein kann.
    Denn es gibt, außer vielleicht das die Vereine keine A-Jugenden zusammen bekommen, auch keine Argumente die für eine solche Reform sprechen würden. Mir sind zumindest keine bekannt.
    Das Spieler mit dem Kleinfeld unterfordert werden können halte ich für schwachsinnig. Eher das Gegenteil ist der Fall.
    Jeder der schon mal Kleinfeld und Großfeld, gespielt hat merkt schnell das die technischen und läuferischen Anforderungen auf einem Kleinfeld wesentlich höher sind. Man hat mehr Kontakte, mehr Gegnerdruck und weniger Platz. Das Spiel ist geprägt von vielen kurzen Sprints ohne die Möglichkeit zu Pausieren. Meine Erfahrungen sind zwar aus dem Seniorenbereich, aber spiegeln sicher auch Spielabläufe in leistungsbezogenen Jugendmannschaften wieder. Das einzige womit ich mich nicht so recht vereinbaren kann ist die Aufhebung der Abseitsregel. Diese könnte schon in einer U13 auf dem Kleinfeld umgesetzt werden. Das würde auch vermeintliche Taktische Argumente für das Großfeld aushebeln. Aber sowieso könnte man eine moderne Spielphilosophie die von schnellem Kurzpassspiel und aggressiven Pressing(mit Abseitsregel) geprägt ist genauso auf Groß und Kleinfeld Umsetzten. (Ob man taktisch so weit gehen sollte in einer U13 ist eine andere Frage)

  • Im Ausland hat man uns seinerzeit ausgelacht und den Herrn Sammer für einen Narren gehalten!

    In Belgien nicht. Da hat man's stattdessen ähnlich gemacht.
    Den Weltmeistertitel des DFB und die aktuell auffälligen Ausbildungsergebnisse des belgischen Verbandes an der Verkleinerung der Felder festzumachen, ginge natürlich zu weit. Trotzdem war auch das ein Teil der Maßnahmenpakete im Ausbildungsbereich, die diese Verbände zum Erfolg zurückbrachten.

  • mMn


    U13 zu früh fürs Grossfeld
    U7 zu früh für regelmässigen Spielbetrieb


    Wenn ich mitbekomme wie es bei uns und auch anderswo im A / B - Bereich ausschaut , wird dieses krampfhafte 1-Jahr-runterschrauben auch nix bringen .
    Die Anzahl der A/B - Jugenden wird sich nicht signifikant erhöhen .
    Es ist ja nicht so , daß erst im 2ten A-Jugendjahr alle wegbrechen ...


    mfg

  • Ich finde, dass bei dem Thema alle ziemlich "unkreativ" sind ... Das es ein Problem mit der U19 gibt ist ja eigentlich relativ unstrittig, zumal die Jungs, vor allem im Leistungsbereich, immer früher, immer fetter und somit attraktiver für den Seniorenbereich werden. Aber wer sagt denn, dass danach die Klasseneinteilung weiterhin so "klassisch" bleiben muss? Was wäre denn, wenn die Altersklasse "C" als solche weg fällt?


    Sprich:


    A:


    u18 (ehem. jung A)
    u17 (ehem. alt B)


    B:


    u16 (ehem. jung B)
    u15 (ehem. alt C)
    u14 (ehem. jung C)


    dann Kleinfeld ...


    "C" (ehem. D)


    U13/U12


    usw usf



    Ich weiss, dass einige sich jetzt an den drei Jahren in einem Jahrgang aufhängen werden. Aber es könnte eine interessante Entwicklung entstehen mit neuen Herausforderungen für Spieler UND Trainer. Soll nicht heissen, dass es gänzlich durchdacht ist, aber die U19 in den Seniorenbereich einzugliedern muss ja nicht automatisch heissen, die U13 schon aufs Großfeld zu schicken ;)


    3...2...1... RING FREI :)

  • Mich begeistert vor allem, dass das Zusammenspiel von U14 und U15 wegfällt. U13/U14 passt viel besser.


    U12 und U11 sowie U15 und U16 auch. Ist nicht das Ziel der Reform, aber ich finde es richtig gut.


    Was die Anzahl der A-Jugenden angeht habe ich auch meine Zweifel.

  • Fände das grundsätzlich ganz gut


    Glaube aber nicht, dass man das überstürzen wird. Man muss den Vereinen ja auch Zeit geben, das anzupassen.


    Ich denke, wenn eine Entscheidung fällt, wird es heißen "in 2 oder 3 Jahren.

  • Und warum nicht gleich U18 und U19 weg???


    Ich ziehe hier mal die Linie zum Frauenfussball..... dort sind die Jugendmannschaften bis zur B-Jugend da...danach gehts zu den Erwachsenen....!


    Warum nicht auch bei den Jungens.....!!!!!??????

  • Ich ziehe hier mal die Linie zum Frauenfussball..... dort sind die Jugendmannschaften bis zur B-Jugend da...danach gehts zu den Erwachsenen....!


    Oh, es gibt auch A-Juniorinnen ... also U19-Mädchen. Allerdings sind diese Mannschaften deutlich seltener, da die Vereine oft große Probleme haben, genügend Frauen zusammenzubekommen. Deshalb muss ja teilweise auch schon der ältere U17-Jahrgang hochgezogen werden.

  • U18 Spieler in den Senioren? Keine Chance. Außer bei wenigen Ausnahmetalenten.


    Die haben es doch jetzt schon schwer.


    Die angedachte Lösung, dass die U19 zu den Senioren geht, ist unter dem Aspekt schon schwierig.

  • U18 Spieler in den Senioren? Keine Chance. Außer bei wenigen Ausnahmetalenten.


    Die haben es doch jetzt schon schwer.


    Die angedachte Lösung, dass die U19 zu den Senioren geht, ist unter dem Aspekt schon schwierig.

    Also in dem Fall, wird es keine Freimachungen mehr in der U18 geben für den Seniorenbereich (ausser im absoluten Leistungsbereich!). Also bleiben die Jungs defentiv ein Jahr in dem Jahrgang!