Negative Seiten der Talentförderung??

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  • Das kam mir kürzlich auch so in den Sinn - Meisterschaften mit Auf- und Abstieg abschaffen wäre bis in eine bestimmte Altersklasse, ja eigentlich sogar bis ENde der A-Jugend, optimal.

    2008 hier von Chris geschrieben und jetzt kommt man dem Ganzen in Bayern ein bisschen näher und stockt auf Anregung der SpVgg Bayreuth die Ligen auf - siehe fussballn.de

    "Nach deren Argumentation kann man die Talente nicht fördern, wenn über die Hälfte einer Liga gegen den Abstieg spielt und das primäre Ziel der Klassenerhalt sein muss (da sonst die Talente den Verein wechseln)."


    Mal sehen, ob in 10 Jahren andere gute Ideen von hier schrittweise umgesetzt werden ;)

  • haha großer Sport, aber diesen Satz unterschreibe ich sofort:


    "Man kann die Talente nicht fördern, wenn über die Hälfte einer Liga gegen den Abstieg spielt und das primäre Ziel der Klassenerhalt sein muss."


    Ich bezog das aber weniger auf die Vereinswechsel, als darauf, dass Spieler und Trainer zu viel Druck empfinden (und Trainer dann auch an Spieler weitergeben).

  • Ist ein bisschen krass (die allerschlimmsten Beispiele) und geht um die komerzielle Talentförderung für z.B. Football und Baseball in den USA. Doch irgendwie spiegelt das schon zum Teil den alltäglichen Wahnsinn (in Superlative, es ist halt die USA) den man auch in Deutschland findet. Besonders was die Träume der Eletrn angeht.

    "Sein Vater behauptet, lediglich den Traum seines Kindes fördern zu wollen, gibt aber auch zu: "Ich muss mich manchmal daran erinnern, dass Joey noch an den Weihnachtsmann glaubt."


    http://www.sueddeutsche.de/spo…t-die-talent-ag-1.3758417

  • Ich war gestern mit meinem 7 Jährigen bei einer Schnupperstunde Fechten.

    Der Trainer hat mir im Gespräch freundlich aber auch sehr deutlich klar gemacht, dass dieser Verein als Leistungsstützpunkt (wusste ich vorher gar nicht, dass das einer ist) klar auf Leistung aus ist und wenn mein Kind nicht bereit wäre im Alter von spätestens 12/13 vier mal die Woche zu trainieren, dann bräuchte er eigentlich nicht einsteigen.

    Dazu kommen noch monatliche Beträge von 35 € und zahlreiche Zusatzkosten wie Startgebühren etc.

    Unter Nachwuchssorgen schienen die aber nicht zu leiden.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich halte das vom Fechtverein für ehrlich und völlig legitim, Kinder und Eltern darauf hinzuweisen, was auf sie zu kommt und die Förderung nur Kindern zukommen zu lassen, die dann den entsprechenden Aufwand auch betreiben können und möchten. Der Beitrag und die Zusatzkosten sind ok.

  • Karl : siehst du das beim "Fußball"verein auch so?

    Wenn ich mich als Verein in dieser Form aufstelle, ja. Die Eltern und Kinder informieren und aufmerksam machen was in den nächsten Jahren folgt. - Ob die Ausrichtung richtig oder falsch ist steht auf der anderen Seite der Medaille.


    Bei uns hier handhabt das der Stützpunkt Verein ähnlich. Wer kommt muss sich komplett mit Vereinsklamotten, Trikots, usw. ausstatten. Kostet ca. 200€. Gleichzeitig gibt es einen Flyer mit den Anzahl der Trainings und Spielen pro Woche in allen Altersklassen. Du bekommst also Info was dich erwartet und musst, um dabei sein zu können, erst einmal bezahlen.

    Wenn ich das aber erwarte muss ich dies auch bereits vor dem Eintritt kommuniziere. Von daher ist das in Ordnung. - Ob ich meine Kinder dann dahin schicken würde steht dem ganzen entgegen.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • let1612

    Ja, ich sehe das, einen entsprechend leistungsorientiert aufgestellten Fußballverein betreffend, genauso. Warum sollen Kinder mit viel Aufwand gefördert werden, bei denen von Anfang an fest steht, dass das Ziel dieser Förderung nicht in deren Interesse steht, bzw. die Eltern dies kategorisch ablehnen.

    Beispiel sind die DFB Stützpunkte. Da trainieren auch teilweise Kinder, deren Eltern dann, wenn es konkret um das angestrebte Ziel, - Wechsel in ein NLZ , eventuell sogar mit Internatsunterbringung verbunden, geht, feststellen, das hätten sie oder ihr Kind nie im Sinn gehabt und käme überhaupt nicht in Frage. In den Fällen wäre doch dann wohl besser ein anderes Kind in den Genuss der Förderung gekommen.

    Was die Monatsbeiträge betrifft, so bin ich hier in diesem Forum immer der Meinung gewesen, dass sich viele Fußballvereine zu billig verkaufen und eine Betreuung, Bespaßung und Ausbildung ihrer Kindern die Eltern auch etwas kosten darf.

  • Wir sprechen von einem 7 Jährigen - wie sicher ist da eine Vorhersage für zukünftigen Erfolg?


    Ich gebe auch zu Bedenken, dass ein Verein an gesetzliche Regelungen gebunden ist (z.B. Gemeinnützigkeit im Steuerrecht) und nicht tun und lassen kann, was er will.


    Wie sieht es mit einem Kind aus, dass auf das Gymnasium geht und nachher "nur Maler" wird - hat das auch einem Realschüler die große Management Karriere versaut und sollte dem Steuerzahler eine Entschädigung zahlen?


  • let1612 :

    Dein Vergleich hinkt, da jeder auf ein Gymnasium gehen kann, so die Leistungen stimmen oder die Eltern darauf bestehen, am Stützpunkt jedoch nur eine gewisse Anzahl an Kindern gefördert wird.

    Der o.g. Verein benennt ehrlich, wohin die Reise gehen soll und was er für Erwartungen hat. Das ist doch schon mal etwas, was nicht so viele bieten. Meist werden alle aufgenommen. Der eine oder andere stellt dann fest, dass er am falschen Ort ist und soll dann im Einzelfall vielleicht sogar noch gesperrt bzw. von ihm im Nachhinein eine sogenannte "Ausbildungsentschädigung kassiert werden, wenn er den Anbieter wechseln möchte. Da halte ich es doch für weit ehrlicher, sich die "Ausbildung" gleich angemessen bezahlen zu lassen.

  • Ich finde das von dem Fechtverein nur dann in Ordnung, wenn es noch einen nicht-leistungsorientierten gibt! Aber da ich mir lebhaft vorstellen kann, dass manch eine Region durchaus nicht so üppig mit Fechtvereinen ausgestattet ist, wäre es schön, wenn jedermann entspannt zum fechten kommen dürfte. So wie es eben beim Fussball auch ist.

  • bin mir zwar nicht sicher, ob das hier reinpasst, aber ich mache es trotzdem.


    Samstag durfte ich bei einem Spiel A-Jugend, höchste Klasse, erster gegen zweiter zuschauen.


    Dabei sind mir folgende Sachen aufgefallen, bei beiden Mannschaften, die ein Spieler unbedingt benötigt um hier mitzuspielen:


    1. Körpergröße.

    Es gab genau einen Spieler der ca. 1,75m war, alle anderen Gardemaß oder darüber.


    2. Grundschnelligkeit.

    Absolutes Muss, immer alles mit Top-Speed und über 90 Minuten.


    3. Verrückte Eltern

    Wenn man sich die Kennzeichen der Autos anschaut, dann wird einem erst bewusst was diese Spieler wöchentlich auf sich nehmen.

    Das ganze Familienleben hat nur noch einen Mittelpunkt.



    Mein Fazit:

    Ich muss vorsichtiger werden, bei der Talentbeurteilung für die Eltern.

    Oder vielleicht immer mit dem Hinweis, Mama und Papa sind nicht groß, könnte sein das dies später mal ein Problem wird.

    Zweite Möglichkeit: das Kind ist ein Topdribbler, allerdings nur der zweitschnellste im Team. Auch da könnte es schwierig werden.


    Kleine Randnotiz: Von den ca. 40 Spielern die dabei waren, hat genau 1 einen Profivertrag erhalten....

  • Kleine Randnotiz: Von den ca. 40 Spielern die dabei waren, hat genau 1 einen Profivertrag erhalten....

    ???? - Der eine hat noch an dem Tag einen Vertrag erhalten? Wie muss man das verstehen?


    Recht gebe ich dir sicherlich das viele physische Punkte in die Laufbahn einspielen die keiner selbst in der Hand hat. Allerdings zeigen auch immer wieder Beispiele wie z.B. kleinere oder langsamere Spieler es schaffen indem sie ihre "Defizite" mit überdurchschnittlichem Können oder herausragendem Spielverständnis kompensieren.


    Eher etwas vorsichtiger bei der Beurteilung zu sein und auf mögliche Probleme Hinweisen ist wohl sicherlich nicht falsch.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Was müssen die 7 Jährigen heute bereits wissen? Sie sollen wissen, ob sie mit 12/13 auch noch täglich Lust auf eine Sportart haben - ich weiß übrigens nicht auf was ich in 5 Jahren Lust habe (die Frage gefällt mir in Bewerbungsgesprächen auch immer sehr gut ;)). Dazu sollen sie wissen, was sie später mal beruflich machen wollen - man verliert ja sonst den Anschluss. Die Berufe gibt es heute wahrscheinlich noch nicht einmal.

    Was bringt ein Leistungsverein bzw. Stützpunkt für einen 7 Jährigen? Im Fußball - er gewinnt jedes Spiel egal ob er zu den besseren oder schlechteren gehört. In den Einzelsportarten sieht das schon anders aus - was auf jeden Fall zunimmt, ist der Druck immer zu den Besten zu gehören. Das man Sport aus Spaß an der Bewegung und wegen des sozialen Austausches machen kann, geht dabei häufig verloren. Ja, wir leben in einer Leistungsgesellschaft, aber in welchem Alter "muss" ich damit beginnen?

    Aus meiner Sicht wäre es für alle Sportarten und die Kinder besser, sie möglichst lange vielfältig auszubilden und sie ihre Sportart suchen zu lassen (geht für mich bis ca. 12 Jahre). Jugendliche sollten sich dann spezialisieren und hier ist Leistungssport neben Breitensport aus meiner Sicht auch sinnvoll.

    Deshalb gefällt mir auch das Konzept der TSG Hoffenheim. Bei denen geht es ab U12 los. Zuvor gibt es ein Kinderperspektivteam und eine Fußballschule. Die Fußballschule wird als GmbH geführt (TSG 1899 Hoffenheim Akademie GmbH) - da weiß ich, dass die gewinnbringend sein soll und das zusätzliche Fördertraining wenig mit dem Verein zu tun hat. Andere verschleiern das ein wenig (z.B. FC Augsburg - Fußballschule gehört zum Verein. Sie bieten auch ein Fördertraining an, haben aber ab der U9 die Mannschaften besetzt.).


    Karl : Einige Gymnasien suchen sich heutzutage auch die Kinder aus - da muss man sich bewerben und schauen, ob man einen Platz bekommt (zumindest bei uns im Umkreis).

  • 1. Körpergröße.


    Es gab genau einen Spieler der ca. 1,75m war, alle anderen Gardemaß oder darüber.

    Dafür musst Du Dir gar nicht ein A-Jugend Bundesligaspiel ansehen. Eine ähnliche Verteilung findest Du oft schon in der B-Jugend auf Kreis- und Bezirksebene. Das liegt aber auch daran, dass die Menschen einfach größer werden.
    Trotzdem gebe ich Dir Recht, dass viele NLZ körperlich starke Spieler bevorzugen. Deutlicher wird das vermutlich, wenn Du Dir die Geburtsdaten der Spieler ansiehst. Ich vermute mal. dass Du Dir HSV gg. Werder angesehen hast. 50% des HSV-U19-Kaders sind im ersten Quartal geboren... Werder veröffentlicht die Geburtsdaten nicht auf der Website.

    2. Grundschnelligkeit.

    Absolutes Muss, immer alles mit Top-Speed und über 90 Minuten.

    Das ist so. Du hast Dir ein Spiel auf höchstem U19-Niveau angesehen. Tempo und Taktik sind die wesentlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Spielklassen im Fußball.

    3. Verrückte Eltern

    Wenn man sich die Kennzeichen der Autos anschaut, dann wird einem erst bewusst was diese Spieler wöchentlich auf sich nehmen.

    Das ganze Familienleben hat nur noch einen Mittelpunkt.

    Na ja... U19 auf höchstem Niveau... Je älter, desto größer der Umkreis, in dem die Vereine suchen. Ich finde es viel erschreckender, wenn ich in der U11 Kinder sehe, die über 100 km zum Training haben.

    Kleine Randnotiz: Von den ca. 40 Spielern die dabei waren, hat genau 1 einen Profivertrag erhalten....

    Von den 40 waren sicherlich ca. die Hälfte jüngerer Jahrgang.
    Wenn es HSV gg. Werder war, spielte einer aber auch in der Startelf des Profiteams...
    Aber abgesehen davon: Ganz realistisch betrachtet haben wir unter Einbeziehung der Drittligisten 56 Mannschaften in D, bei denen man als Vollprofi Fußball spielen kann. Grob über den Daumen geschätzt gibt es also 1.200 - 1.400 Profis mit reellen Einsatzchancen. Wieviele Plätze werden da pro Jahr frei? 150 vielleicht...? Das nur mal, um zu zeigen, wie die Chancen auf einen Profivertrag so stehen...
    Trotzdem ist der Traum für diese Jungs ja noch nicht ausgeträumt. Einerseits haben wir erst November und andererseits haben beide Vereine eine U23 (Werder sogar -noch- in der 3. Liga). Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass einige dieser Jungs (evtl. über den Umweg U23) noch bei Zweit- oder Drittligisten landen.
    Und wenn nicht: Ober- und Regionalliga sind ja nu auch keine Würstchenligen. Geld kann ma da auch ganz ordetlich verdienen. Wenn man sein Studium mit Fußball in der 4. oder 5. Klasse verdienen kann, ist das doch auch nicht schlecht. Andere gehen kellnern oder schleppen irgendwo im Lager Kisten...

    Mein Fazit:

    Ich muss vorsichtiger werden, bei der Talentbeurteilung für die Eltern.

    Oder vielleicht immer mit dem Hinweis, Mama und Papa sind nicht groß, könnte sein das dies später mal ein Problem wird.

    Zweite Möglichkeit: das Kind ist ein Topdribbler, allerdings nur der zweitschnellste im Team. Auch da könnte es schwierig werden.

    Ich denke, wir alle sollten beim Thema Talentbeurteilung nicht den Profibereich im Kopf haben. Wenn wir ein bis zwei Nummern kleiner denken, bleiben wir in unserem Kompetenzbereich.
    Nach 10 Jahren im Kleinfeldbereich, kann ich halbwegs beurteilen, wer Chancen auf den U12-Stützpunkt hat und wer vermutlich eine Anfrage vom benachbarten NLZ bekommt. Mehr nicht. Alles, was darüber hinausgeht, ist für die meisten von uns Kaffeesatzleserei.

  • Ich fand die Kommunikation des Fechtclubs auch in Ordnung, auch wenn diese an den meinen Vorstellungen (Breitensport) weit vorbei gerauscht ist. Ich hab gegoogelt, nachgefragt, hingefahren. Erst vor Ort habe ich an der Tür das Schild Leistungszentrum gesehen. Und ja, andere Vereine stellen sich anders auf (auch preislich) sind aber von der Fahrerei wieder sehr unattraktiv. Sollte mein Kleiner partout Fechten wollen (glaub ich aber gar nicht unbedingt) dann kann er mir ein paar Monate in den Ohren liegen. Dann sehen wir weiter. :P


    Ich hab beim Volleyball mal einen Jungen nicht in die Kreisauswahl bekommen, weil er zu klein war. Die Eltern waren beide sehr groß und jedem hätte klar sein müssen, dass er wachsen wird - wenn auch später. Aber das hat keinen interessiert. Fand ich auch deppert.


    Ein sechszehnjähriges Rudertalent (Niveau Deutsche Jugendmeisterschaften) sagte mir kürzlich, dass ihm der Sport immer zwar immer noch Spaß macht, ihm aber der stetig steigende Druck immer mehr zur Last wird. Er sieht sich am Ende der Jugendzeit im Ruhestand, damit er sich auf einen Studiengang o.ä. konzentrieren kann.


    Bezogen auf den Fußball geht mir immer durch den Kopf, dass man Kinder im Alter von 12/13 Jahren in eine Berufsausbildung steckt. Dass man erwartet, das die Kinder diesem Berufswunsch ihre gesamte Kindheit/Jugend unterordnen und allzuoft auch die Gesundheit gleich mit. Ich finde das alles wenig attraktiv denn anders als im normalen Arbeitsleben haben die "Lehrlinge" an Ende der Zeit gar nichts in der Hand! Irgendwann spült es sie aus dem System raus. Fertig.


    Überhaupt gehen mir immer mehr die Jugendlichen nahe, die es nicht schaffen, deren Träume platzen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

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  • Das ist doch die Crux: Mit 14, 15 fährt der Zug Richtung Profi spätestens ab, wer dann nicht im NLZ ist, wird in der Regel eben kein Profi mehr (Ausnahmen bestätigen...).


    Um Profi zu werden, muss man also mit 12, 13, 14 alles diesem Ziel unterordnen - hat aber trotzdem nur eine verschwindend geringe Chance, dort anzukommen. Ich habe jetzt so einen Spieler (13), dem ich es theoretisch zutraue, für den sich die Türen aber langsam schließen, wenn er uns nicht verlässt. Ich weiß aber nicht, ob ich ihm wirklich aktiv dazu raten soll, nun wegzugehen.

  • Karl


    Ich würde das mit den Kindern, die beim Stützpunkt sind, nicht so extrem sehen. 1. ist es sicher nicht überall so, daß das Thema NLZ beim Eintritt in den Stützpunkt überhaupt ein Thema ist; ich z.B. kann mich nicht erinnern, daß es bei meinem Sohn jemals zur Sprache kam. Ob unsere Famile das in zwei Jahren mitmachen würde (z-B. auch Internat), kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Das hängt vor allem davon ab, wie das Kind sich bis dahin entwickelt (nicht nur sportlich, sondern schlicht als Mensch und nicht zuletzt in der Schule), das kann man doch heute (mit 11) noch gar nicht wissen. Sicher gibt es Eltern, die würden ihren Sohn um jeden Preis (zur Not auch ans andere Ende der Republik) in ein NLZ schicken. Soll ich nun wirklich meinen Sohn beim Stützpunkt abmelden, nur weil wir uns nicht sicher sind, was wir in zwei Jahren, wenn es denn so kommen sollte, machen werden (vorher auf keinen Fall, es gibt aus unserer Sicht da auch keine Notwendigkeit, weil sowohl das Training im Verein als auch im Stützpunkt super ist)? 2. Gibt es ja nun Stützpunkt und Stützpunkt. Will sagen, es gibt teilweise Stützpunkte mit einem derart geringen Einzugsgebiet, die dann auch Kinder dabei haben, bei denen ich nicht glaube, daß man hier von den Trainern her ernsthaft glaubt, ein größeres Talent zu haben. Ich habe mitlerweile einige Turniere, Leistungsvergleiche etc. gesehen, und das Gefälle ist sehr hoch (ist irgendwie auch logisch, wenn es in Stützpunkt A mehr als fünf mal so viele Spieler im entsprechenden Alter gibt wie in Stützpunkt B). Da sind sicher Kinder dabei, schlicht, weil man 12 braucht, um eine Mannschaft vollzukriegen. Ich finde das auch gar nicht verwerflich: Auch diese Jungs können da eine Menge Spaß haben und was lernen. Auch wenn das NLZ - ob man überhaupt dahin will, oder nicht - praktisch "unerreichbar" ist.