Kontra FairPlayLiga

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  • Eine Begebenheit zum Thema kann ich beisteuern:


    Mein Sohn spielt U12, also D2. Unlängst gab es auf einem ziemlich hochklassigen Turnier eine Begegnung gegen einen der unmittelbaren Nachbarvereine. Die Eltern des betreffenden Teams sind bekannt dafür, dass sie sehr emotional und auch aggressiv auf das Spiel einwirken. Es wurde ohne Schiedrichter gespielt, das pssiert in der Altersklasse eigentlich sonst nie. Die Jungs haben selbst entschieden, inklusive Foul (es gab 2-mal 9-Meter) und Abseits. Die Trainer haben bei Bedarf eingewirkt, das hat gut geklappt. Aber vor allem merkte man sehr deutlich, dass die Aggression der zuschauenden Eltern verpuffte, weil sie keinen Adressaten hatte! Für mich war das ein starkes Argument, ohne Schiri zu spielen. Wenn man die Eltern aber auf andere Weise beruhigen kann (Fanzone gab es z.B. nicht, wäre sicher auch gut gewesen), dann kann man aber nach meiner Erfahrung auch gut mit Schiri spielen.


    Denn ich sehe auch das Argument, dass die Jungs sich in frühen Jahren an den Schiri "gewöhnen" sollen, positiv wie negativ. Und ganz ehrlich, mit den allermeisten Schiris in unserer Region klappt das auch vollkommen problemlos. In unserem Heimatkreis werden allerdings generell gestellte Schiris eingesetzt, vor Einführung der FPL also auch schon bei Bambini. Die Probleme mit Heimschiris gibt es hier also per se nicht.


    Grüße
    Oliver

  • @günther


    Ich finde das Konzept gut. Aber die Umsetzung in unserem Kreis ist mies. Und ich habe keine Lust mehr den Missionar zu spielen und regelmäßig den anderen Trainern erklären, was der Sinn und Zweck der FPL ist und wie sie umgesetzt werden soll.


    Deshalb bin ich froh das ich das hinter mir habe.

  • So war ich neulich sehr überrascht, als ich ein C-Jugend-Pokalspiel ohne Schiedsrichter beobachtete, was (fast) ohne Probleme verlief. Was war geschehen? Der angesetzte Schiedsrichter war nicht erschienen (war gar nicht so selten bei Jugendlichen vorkommt, denn die Quote der Schiedsrichterabbrecher ist auch dort sehr hoch). Leider war kein anderer Schiedsrichter (mit Lizenz) vor Ort, weshalb man zunächst einmal überlegte, einen Trainer oder einen Vater darum zu bitten. Schließlich meinte einer der beiden Trainer, er habe unlängst bei seinem anderen Sohn an einem Funktionsspieltag teilgenommen, wo ohne Schiedsrichter gespielt wurde. Das habe prima geklappt, weshalb man das jetzt auch ruhig probieren sollte. Auch der andere Schiedsrichter hatte über sein Kind bereits Erfahrungen aus den Bambini-Begegnungen ohne Schiedsrichter und stimmte dem zu. Dennoch gab es eine Aktion, bei der sich der eine Trainer daneben benahm und sogleich von der betreffenden Mutter eins auf die Mütze bekam. Er hatte einem Spieler aus seiner Mannschaft zugerufen: "die darfst du umhauen, dass ist ein Mädchen"! Es war zwar ironisch gemeint, weil das Mädchen einfach zu schnell für diesen Jungen war, aber trotzdem geht soetwas natürlich nicht!

    Was C-Jugendspiele ohne Schiedsrichter anbelangt hab ich ehrlich gesagt andere Erfahrungen. Durch das große Feld ist es deutlich schwieriger, bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Spielern einzugreifen. Erschwerend kommt hinzu, dass in dieser Jugend einigen das Testosteron manchmal ein bißchen zu schnell in den Kopf schießt. Und bei vielen Situationen (knappes Abseits, resoluter Körpereinsatz oder schon Foul) braucht man den Schiedsrichter als dritte Partei. Denn auch an solchen "Kleinigkeiten" bzw. die Diskussion über deren Bewertung können sich zwei C-Jugenden hochschaukeln. (In dem betreffenden Spiel (Vorbereitung auswärts) war ich froh, als der Schiri nach ca 20 Minuten doch noch aufgetaucht ist. Übrigens auch unsere Spieler. Haben vor den nächsten Vorbereitungsspielen dann auch oft gefragt, ob denn dieses mal eine Schiri kommt, da ihnen die Situation selbst unangenehm war. In einem anderen Vorbereitungsspiel auswärts, wo der Heim-Trainer auch ohne Schiri da stand, waren wir zum Glück mehrere Trainer/Betreuer, so das einfach einer von uns gepfiffen hat).


    Kann natürlich gut sein, dass das anderst aussieht, wenn die Jungs von klein auf an das Spiel ohne Schiri gewohnt sind.

  • Was die C-Jugend angeht kann ich dem TW Trainer nur zustimmen, wir hatten in der Saisonvorbereitung mit unserer U14 ein enges Testspiel gegen einen Lokalrivalen und U15. Der angesetzte Schiri kam nicht aber ich muss sagen, dass ich wirklich sehr positiv von dem Spiel überrascht war. Wenn es knifflig war haben wir Trainer zusammen entschieden ansonsten war was Aus oder Fauls anging waren die Jungs sehr ehrlich.


    Wobei Abseits haben wir eigentlich immer von außen gemacht, aber es gab null meckereien...

  • Was die C-Jugend angeht kann ich dem TW Trainer nur zustimmen, wir hatten in der Saisonvorbereitung mit unserer U14 ein enges Testspiel gegen einen Lokalrivalen und U15. Der angesetzte Schiri kam nicht aber ich muss sagen, dass ich wirklich sehr positiv von dem Spiel überrascht war. Wenn es knifflig war haben wir Trainer zusammen von entschieden ansonsten was Aus oder Fauls anging waren die Jungs sehr ehrlich.


    Naja, ein Testspiel ist schon noch einmal eine ganz andere Hausnummer, als ein Punktspiel. Zumindest in der C-Jugend.


    Deshalb eignet sich dieses Beispiel in meinen Augen überhaupt nicht für eine qualifizierte Aussage über die Probmlematik.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • ...denn es eskalierten Situationen häufig erst dann, wenn Trainer oder Eltern zunächst Schiedsrichterentscheidungen kritisierten und diese Kritik danach auf die Spieler überschwappte.

    Sehe ich auch als Hauptproblem.

    Schließlich meinte einer der beiden Trainer, er habe unlängst bei seinem anderen Sohn an einem Funktionsspieltag teilgenommen, wo ohne Schiedsrichter gespielt wurde. Das habe prima geklappt, weshalb man das jetzt auch ruhig probieren sollte.

    Das kann ich nur bestätigen. Finde ich auch sehr interessant. Liegt es an Funktionsspieltagen vielleicht daran, dass sich die Eltern und Trainer bei den Vergleichsspielen Stützpunkte/NLZ'en zurück halten ( müssen ) ?

  • Finde ich auch sehr interessant. Liegt es an Funktionsspieltagen vielleicht daran, dass sich die Eltern und Trainer bei den Vergleichsspielen Stützpunkte/NLZ'en zurück halten ( müssen ) ?


    Ja logisch liegt es daran.


    Ich hab Väter, auch Vatertrainer erlebt, die sich in normalen Staffelspielen nicht gerade angenehm verhalten haben, dann bei Stützpunktspielen sich äusserst zurückhaltent verhielten., wohlwissend, dass bei gleichem Verahlten ihr Sohn schnell vom Stützpunkt weg wäre.


    Vielleicht mal überlegenswert, auch mal im Verein entsprechend vorzugehen. Aber da kommt ja gerne das Argument,
    dass man Kinder nicht für das Verhalten ihrer Eltern bestrafen darf, vergisst dabei aber, dass Eltern und Kind im KIFU-Alter
    eine Einheit darstellen.


    "Warum hast du P... schon nach 10 Minuten ausgewechselt?" "Mir ging dein ständiges Reinrufen und Anweisungen von Draussen
    auf die Nerven: und wie P.. draussen war, war es halt wesentlich ruhiger. Hab das übrigens auch deinem Sohn so erklärt "


    Kann mir vorstellen, was da zu Hause abging.


    Ich habe schon Dialoge in dieser Richtung geführt. Mit durchschlagendem Erfolg, zum Vorteil und nicht als Bestrafung für die diese
    Jungs.

  • Eine anonymisierte Anmeldung scheint nicht erwünscht.


    Micha


    Leserbriefe in einer Zeitung werden grundsätzlich nicht anonym akzeptiert.


    Mich wundert etwas die pauschale Aburteilung dieses Beitrages. In diesem Artikel werden doch auch Dinge angesprochen, die nun mal draussen Ort Realität sindd ass einiges auch im Stil daneben ist, kritisiere ich auch..


    Will man in der besseren Umsetzung der FPL weiterkommen, sollten diese Probleme doch wohl angesprochen werden, genaus wie
    die Tatsache dass in der F-Jugend in diesem Jahr in FPL-Ligen mehr Spielabbrüche bekannt sind als in der herkömmlichen
    Spielweise.

  • Günter


    auch anonyme Artikel sind mir bei Zeitungen bisher eher selten vorgekommen - allenfalls in Form von "Name der Redaktion bekannt", wenn der Autor ein besonderes Schutzinteresse hatte (z. B. Aussteiger aus einer kriminellen Vereinigung, so genannte "Whistleblower" oder ähnliches)


    Ich hätte auch nichts dagegen gehabt mich mit meinem Namen anzumelden, aber dazu soll man seinen Facebook-Account nutzen, wenn man kein Abonnent der Zeitung ist. Da ich über Facebook einen Teil meiner Mannschaftsorga pflege und in den vergangenen Jahren gepflegt habe, werde ich einen Teufel tun. Komisch, ich dachte immer, unserer Presse sind die Datenkraken nicht geheuer.


    Ich finde es nur deshalb nicht korrekt, weil der Verfasser selber anonym bleibt, Ralf Klohr aber namentlich mehrfach nennt und so tut, als sei da jemand in einer völlig irrgeleiteten Mission unterwegs. Ralf Klohr kann nur bedingt etwas dafür, dass die FPL Liga nicht überall mit der Kommunikation eingeführt wird, wie es sie eigentlich verdient und auch benötigt. Oder machst machst Du den Flugzeughersteller verantwortlich, wenn die Kiste abschmiert, weil die Fluggesellschaft es leider versäumt hat, den Piloten auf diesem Flugzeugtyp zu schulen?


    Also nochmal: Auch wenn man über die Qualität der Einführung der FPL (und von mir aus auch den Sinn der Einführung der FPL da, wo es doch bisher gut lief) gerne diskutieren mag (ich selber nicht, weil zu wenig KiFu-Erfahrung), ist dieser Artikel für mich ein ganz übles Ding.

  • Sir Alex
    Gebe dir vollkommen recht! Schiedsrichter müssen eine entsprechende Ausbildung und Qualifikation besitzen, wenn sie von Nutzen fürs Spiel sein sollen. Aber hier liegt gerade die Krux! Die Schiedsrichterausbilder sind davon überzeugt, dass auch die Schiedsrichter ihrem Niveau entsprechend üben sollen. Die Auswirkungen, wenns nicht klappt, können fatal fürs Spiel sein. Da sollten auch in der Ausbildung schon etwas bessere Maßstäbe angelegt werden! Dann würden auch nicht so viele Jugendschiedsrichter in der ersten Saison schon wieder aufhören.


    Andererseits finde ich es gar nicht so verkehrt, hin und wieder mal ohne Schiri zu spielen, damit man die Verantwortung für`s Spiel nicht allzuleicht an den "Mann mit der Pfeife" delegiert!


    Steini
    Generell sollen sich Eltern und Heimattrainer bei sämtlichen Talentfördermaßnahmen zurückhalten. Bei den Mädchen klappt das fast immer, bei den Jungen auch immer besser. Zusätzlich wird bei der Übernahme eines neuen Jahrgangs darüber informiert und fallweise "nachgeschult" Wo jedoch Auswahltrainer sich nicht zu benehmen wissen, da hakt´s auch bei den Eltern manchmal aus. (Hier mag es in den Vereinen ähnlich negative Übertragungseffekte geben.)
    Ein weiterer Unterschied im Verhalten liegt darin, dass die Eltern einen Fussball auf höherem Niveau von diesem Jahrgang nur hier zu sehen bekommen, weshalb das freudige Erstaunen meist überwiegt! Schließlich mag beim einen oder anderen Elternteil die Angst vorhanden sein, dass das Kind sonst nach Hause geschickt werden könnte? Ansonsten sehe ich keinen Unterschied zum Vereinsfussball, ob mit oder ohne Schiedsrichter gespielt wird.



    Der Verzicht auf die Schiedsrichter hat etwas mit dem Leistungsstandard und der Übernahme von Verantwortung zu tun. Nicht umsonst kann eine unverhohlene Schiedsrichterkritiik (durch die meist von eigenen Fehlleistungen abgelenkt werden soll) durch einen Trainer dem Verein je nach Spielklasse sehr teuer hin.

  • Ich finde es nur deshalb nicht korrekt, weil der Verfasser selber anonym bleibt,


    da geh ich absolut konform mit dir. jedoch ist das (leider) gar nicht so unüblich.


    ich hab in der Vergangenheit schon Artikel reingegeben, die wurden wortwörtlich übernommen (wenn ich mich an die vorgegebenen
    Zeilenanzahl gehalten habe) , und mein Name ist nirgendwo erschienen. Diese Beiträge wurden dann mit "rd" (Redaktion)
    gekennzeichnet. Da habe ich auch nicht mitbekommen, ob das inhaltliche überprüft wurde. Waren aber auch alles positive Berichte
    gewesen, und niemanden persönlich angegriffen.


    nur mal zur Klarstellung von Vorgehensweisen bei Zeitungen.


    Fraglich jedoch, ob es sich lohnt nun darüber gross zu disktutieren und sich aufzuregen, oder ob es nicht doch sinnvoller
    wäre, gewisse Aussagen zu betrachten, entweder zu widerlegen oder auch zu bestätigen.


    Dieser Beitrag steht nun mal hier jetzt im Forum. Da nehmen wir ja auch gewisse Beiträge, gelegendlich einzelne Passagen oder
    auch Aussage für Aussage auseinander und diskutieren da unterschiedlich.


    Aussagen stehen nun mal im Raum, ob diese nun in der Zeitung oder hier im Forum anonym geäussert wurden, interessiert
    mich persönlich weniger. Fühlt sich Ralf Klohr und die FPL durch diesen Artikel angegriffen, dürfte es für ihn doch ein leichtes sein, einen entsprechenden Gegeneitrag in dieser Zeitung zu placieren.