Lästige Kumpaneien

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  • Ein paar alte Weisheiten:

    • "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus"
    • "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." (aka "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu.")


    Aber auch: "Wer nicht will, der hat schon."


    Ich würde nur vorab prüfen, ob ich bezüglich der ersten beiden Weisheiten sauber bin, bevor ich zur Konsequenz der dritten greife..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hi 16,


    du bist sehr sehr kompromisslos und meinem Empfinden nach sitzt du auf sehr hohem Ross. Die Hintergründe deines Verhaltens kann ich leider nicht nachvollziehen, deine Motivation genauso wenig.
    Du bist wahrscheins sehr jung und siehst die Welt mit einer anderen Bille als meine.
    Ich habe trotzdem paar Fragen:
    Wenn Du eh keinen Bock auf diese "nicht korrekt-deutschsprechenden" Menschen hast, warum tust Du dir das an?
    Fühlst Du dich besser, wenn Du ständig dich damit auseinandersetzt? Macht es Dir Spaß?
    Müssen alle anderen alles so machen, wie Du dir alles so vorstellst?
    Nennst Du es Selbstverwirklichung?
    Sind die Kinder Dir irgendwie was Wert? Oder geht es nur um Dich?


    Mit der Einstellung ftw (heißt es nicht f*** the world) ist es nicht vereinbar, was du tust. So gleichgültig kann dir die Welt nicht sein, wenn Du Dir Stress/Gedanken über eine KiFu Mannshaft machst, denke ich.


    Gruß,
    Uzunbacak


    P.S.: Du musst nicht alle Erfahrungen selber machen. Deswegen gibts hier dieses Forum oder Bücher, oder Eltern, Ältere Menschen, etc.

  • Ältere Menschen,


    Bücher gibt es hier bei Uwe, Eltern zum Glüch auch.


    Aber wo "Ältere Menschen" ?


    Dir ist doch wohl klar, dass für einen 16jährigen schon der 30jährige uralt ist?


    Mit 40 Jahren mit dem Kleinkind im Zoo, sagt doch da ein Junge zu seiner Mutter: Guck mal was der Opa da mit dem Kind macht.


    Traumata, von dem ich mich bis heute nicht therapiert habe. Also sprich nie in Zusammenhang mit mir von älteren Menschen.


    Wenn ich das selbst mache ist das was anderes, das ist dann Therapieansatz. :P

  • @ uzu:


    Seine Motive hat er an anderer Stelle bereits beschrieben, hier stehen dann auch einige Antworten auf deine direkten und indirekt gestellten Fragen. (Link: Junioren Was uns antreibt )


    Doch gebe ich dir bei deinen Feststellungen und Eindrücken auch recht. Wobei ich das auch nicht als komplett Negativ bewerten möchte. Sondern eher als Jugendliche (16jährige) Naivität. Ich glaube auch nicht, dass mich die sozialen Probleme und Situationen von Kindern und Eltern in dem Alter interessiert haben, noch viel weniger glaube ich, dass ich diese in ihrer Gesamtheit und ihrer Problematik verstanden hätte. Das ist einfach etwas, was mit dem Alter kommt. Umso mehr möchte ich dich zitieren!

    Du musst nicht alle Erfahrungen selber machen. Deswegen gibts hier dieses Forum oder Bücher, oder Eltern, Ältere Menschen, etc.

    Hier habe ich aber den Eindruck, dass sich nicht offen genug mit den Meinungen anderer auseinander gesetzt wird. Es bleibt die Meinung, du die wird nicht verlassen, trotz einiger guter Ratschläge, doch mehr auf Eltern und den Problemen von Spielern einzugehen. An anderer Stelle hat sich 16 geäußert, dass ihm das besserwisserische von alten Trainern (da war glaube ich das Beispiel seines Vaters) auf den Keks geht. Auch das ist bedingt nachvollziehbar, doch sind gerade die Erfahrungen im sozialen, zwischenmenschlichen nicht rein sportlichen Bereich etwas, wo die "alten" tatsächlich so etwas wie Weisheit genießen. Vielmehr und das ist jetzt ein subjektives Empfinden macht es auch in anderen Threads den Eindruck, dass du glaubst, alles zu Wissen, und den genauen Plan zu haben, und extrem überzeugt von dir bist. Selbstbewusstsein ist gut, keine Frage, aber der hier vorliegende Fall, mit dem ganzen Verhalten, der Organisation um eine Mannschaft herum, zeigt aber, dass du hier dringend Hilfe brauchst, diese Hilfe bekommst du hier von vielen, bereitwillig, und gerne, setze dich also mit dieser auseinander.

  • @ 16: Du hast doch mal geschrieben, dass Ihr in eurer Jugend als Trainer zu dritt seid. Wie alt sind denn deine beiden Kollegen? Da man von dir als 16 jährigen vom Verein eigentlich nicht erwarten kann, eine Mannschaft mit dieser Zusammensetzung mit allem drum und dran zu managen, müsste zumindest einer der beiden anderen doch älter sein (Zumindest wurde das bei uns im Verein bei so einer Konstellation immer so gehandhabt). Dann könnte der ältere Kollege ja mal versuchen, mit den betreffenden Eltern Kontakt aufzunehmen

  • @Uzu:


    ftw = For the win ... soweit ich weiß :)


    16er:


    Du erinnerst mich an meine Spieler. Die Meinung und Entscheidungen wechseln sich wöchentlich. Was heute gut war ist morgen schlecht.
    Versuch deiner Linie treu zu bleiben und verlasse den Verein nicht vor der Winterpause! Du musst wie ein Fels in der Brandung stehen,
    damit sich die Jungs an dir orientieren können. Du musst quasi vorleben was Du verlangst. Dazu zählt auch eine Gemeinschaft zu erstellen
    und die Eltern mit einzubinden - und wenn Du sie halt besuchen musst und persönlich drauf ansprichst! Ich wette manchen wird es unangenehm
    sein und werden so ihr Denken eventuell ändern.


    Über Ausländer kann ich im übrigen nur gutes Berichten. Der IV der unbedingt im Sturm spielen wollte nahm die Entscheidung ohne wenn
    und aber an. Keine Diskussionen, keine null-Bock-Einstellung. Gar nichts. Ich selber bin deutscher (zur hälfte zumindest :) und muss leider
    sagen dass es eher die einheimischen Kinder sind, die ständig diskutieren und lamentieren wollen. Kann aber überall anders aussehen.


    Nur weil der Großteil deines Teams der deutschen Sprache nicht so mächtig ist wie Du, darfst Du diese nicht von oben herab behandeln.
    Wäre der größte Fehler den Du machen könntest!

  • Sondern eher als Jugendliche (16jährige) Naivität. Ich glaube auch nicht, dass mich die sozialen Probleme und Situationen von Kindern und Eltern in dem Alter interessiert haben, noch viel weniger glaube ich, dass ich diese in ihrer Gesamtheit und ihrer Problematik verstanden hätte


    Sehe ich auch so. Deshalb sollte da schon eine gewisse Nachsicht geübt werden.


    Problematisch sehe ich jedoch, aber auch das ist altersbedingt, wenn Beiträge mit kritsicher Betrachtung als Vorwürfe
    empfunden werden, gegen die man sich verteidigen muss, anstatt sich mehr darauf zu konzentrieren, was man für da
    positives herausziehen kann.


    Für mich ist das hier das typsiche Beispiel, wie eigendlich engagierte und auch mit fussballerischen Grundkenntnissen ausgestattete
    junge Trainer verheizt werden. Verstärkt noch indem man ihnen eine bekannt schwierige Truppe anvertraut und sie dann allein
    im Regen stehen lässt.


    Dabei gibt es da doch relativ einfache Lösungen.

  • Zitat@Pedro87:

    Zitat

    Und was können die Vereinsverantwortlichen für die Elternschaft der Spieler bzw. seit wann sind nicht mehr die Eltern (mit-)verantwortlich für die Fahrt zu den Spielen?

    Ich weiß, dass es sich nicht gehört, aber ich stelle einmal die Gegenfrage: - Seit wann sind die Eltern für die Fahrt zu den Spielen verantwortlich ?



  • Karl, die Eltern sind natürlich nicht verantworltich für die Fahrt in dem Sinne, dass sie organisieren müssen welche Eltern zu welchen Spielen fahren oder wann die Abfahrt ist etc. (deshalb "(mit-)verantwortlich). Aber sehr wohl dafür, dass (über die Saison verteilt) genügend Autos mit Fahrern für die jeweiligen Spiele zur Verfügung stehen, erst recht bei einem minderjährigen Trainer ohne Führerschein geschweige den eigenes Auto. Allen Eltern ist doch wohl klar, dass man für jedes Auswärtsspiel drei, vier Eltern braucht, die sich bereit erklären zu diesem zu fahren und insofern stehen sie in der Verantwortung, sich auch dementsprechend als Fahrer zur Verfügung zu stellen.


    Verantwortung daher nicht im Sinne für die Organisation der Fahrt sonder Verantwortung für die Ermöglichung dieser Organisation durch den Trainer

  • "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus"
    "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." (aka "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu.")




    Aber auch: "Wer nicht will, der hat schon."


    Kann das sein, dass wir die gleich Omma haben? die hat mir das auch eingetrichtert.


    hab übrigens für Mittwoch Morgen Urlaub eingereicht und auch genehmigt bekommen.

  • Pedro87:


    Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass im Vorfeld viel zu wenig miteinander kommuniziert wird. Kinder werden aufgenommen, Beitrag kassiert und hinterher werden von den Eltern zusätzlich Dinge wie Kuchen backen, Fahrdienste etc. verlangt. Kann man ja vereinbaren, aber dann bitte im Vorfeld, damit jeder weiß, auf was er sich einlässt.
    Beispielsweise kannst du aber auch niemanden verpflichten, Fahrdienste zu leisten. Du kannst eher verlangen, dass die Kinder sich jeweils am Spielort treffen. Dann ist es Sache der Eltern, ihre Kinder dorthin zu bringen bzw. Fahrdienste zu organisieren, falls sie ihr Kind nicht fahren können. Fremde Kinder für den Verein zu Spielen fahren, - würde ich auch nicht machen. Ausnahme sind persönliche Absprachen mit Eltern, die auch meine Kinder mitnehmen.

  • Pedro87:


    Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass im Vorfeld viel zu wenig miteinander kommuniziert wird. Kinder werden aufgenommen, Beitrag kassiert und hinterher werden von den Eltern zusätzlich Dinge wie Kuchen backen, Fahrdienste etc. verlangt. Kann man ja vereinbaren, aber dann bitte im Vorfeld, damit jeder weiß, auf was er sich einlässt.
    Beispielsweise kannst du aber auch niemanden verpflichten, Fahrdienste zu leisten. Du kannst eher verlangen, dass die Kinder sich jeweils am Spielort treffen. Dann ist es Sache der Eltern, ihre Kinder dorthin zu bringen bzw. Fahrdienste zu organisieren, falls sie ihr Kind nicht fahren können. Fremde Kinder für den Verein zu Spielen fahren, - würde ich auch nicht machen. Ausnahme sind persönliche Absprachen mit Eltern, die auch meine Kinder mitnehmen.

    Hm, ehrlich gesagt wird es bei allen Vereinen in unserer Gegend (ländliches Württemberg), soweit ich weiß, so gemacht, dass sich die Eltern mit Fahren abwechseln, man in der Woche vor dem Spiel abklärt welche Eltern dieses mal fahren und man dann am Treffpunkt die Spieler auf die Autos aufteilt. Das läuft eigentlich ab den Bambinis so. Bisher gab es da eigentlich keine Probleme (ich glaube, wenn ich dass ab sofort so regeln wurde, dass jeder direkt zum Ort des Auswärtsspieles muss und Fahrgemeinschaften zwischen den Eltern abgeklärt werden sollen, würden mir die meisten Eltern den Vorschlag als viel zu umständlich um die Ohren hauen). Abgesehen davon, kann doch niemand erwarten, dass ich mein Kind für ein paar Euro (ich glaub höher wie 50 Euro ist der Jahresbeitrag bei uns nicht, wenn überhaupt) bei einem Verein anmelde und ich damit komplett raus bin und der Verein mein Kind 10 Stunden die Woche bespasst und auch noch deren Transfer zu den Auswärtsspielen organisiert. Zumindest bei uns läuft der Fahr-oder Kuchendienst unter stillschweigend mitvereinbartes Gewohnheitsrecht =) .


    Problematisch wird es immer nur dann, wenn in einer Mannschaft (so wie bei @16) proportional viele Jungs mit einem bestimmten Migrationshintergrund dabei sind. Denn deren Eltern fühlen sich größtenteils (ist zumindest meine Erfahrung nach 4 Jahren als Trainer von jeweils vier verschiedenen Jugendmannschaften) wirklich nicht an diese übliche Vorgehensweiße gebunden...... Was zum Glück aber meistens durch entsprechen engagierte Eltern ausgeglichen wird.

  • Ich hoffe ich vergesse hier jz keinen


    @uzunbacak


    Wenn Du eh keinen Bock auf diese "nicht korrekt-deutschsprechenden" Menschen hast, warum tust Du dir das an?
    Fühlst Du dich besser, wenn Du ständig dich damit auseinandersetzt? Macht es Dir Spaß?
    Müssen alle anderen alles so machen, wie Du dir alles so vorstellst?
    Nennst Du es Selbstverwirklichung?
    Sind die Kinder Dir irgendwie was Wert? Oder geht es nur um Dich?

    1. Ich liebe meinen Verein und mir macht die Arbeit mit den Kindern (fast) immer Spaß
    2. Nein. Ich bin aber immer wieder dabei nachzudenken, was man im Verein insgesamt besser machen kann, was ich selbst besser machen kann. Dabei gibt es aber Grundsätze an denen ich festhalte
    3. Was soll damit gemeint sein? Also ich nehme gerne Vorschläge an aber ich habe durchaus gerne die Kontrolle über die Mannschaft. Hört sich jz irgendwie krankhaft an, fällt mir so auf
    4. Nein
    5. Natürlich. Ich habe selbstverständlich auch Lieblinge, aber es geht um beide Seiten. Ich machs natürlich weils mir Spaß macht, aber ich interessiere mich für sie. Wenn jemand ein privates Problem hat, bin ich bereit zu helfen.

    Vielmehr und das ist jetzt ein subjektives Empfinden macht es auch in anderen Threads den Eindruck, dass du glaubst, alles zu Wissen, und den genauen Plan zu haben, und extrem überzeugt von dir bist

    Ja, das mag wirklich so sein. Ich bin tatsächlich überzeugt von mir. Aber ich bin jetzt nicht beratungsresistent.

    Wie alt sind denn deine beiden Kollegen? Da man von dir als 16 jährigen vom Verein eigentlich nicht erwarten kann, eine Mannschaft mit dieser Zusammensetzung mit allem drum und dran zu managen,

    19 und 20. Alle 3 auf einer Ebene. Nicht gerade das beste Modell aber absolut ok.

    Du erinnerst mich an meine Spieler.

    Passt vom Alter her perfekt :D

    Nur weil der Großteil deines Teams der deutschen Sprache nicht so mächtig ist wie Du, darfst Du diese nicht von oben herab behandeln.

    Das Team kann, die Eltern jedoch nicht. Problem: Der geringe Altersunterschied

    Verstärkt noch indem man ihnen eine bekannt schwierige Truppe anvertraut und sie dann allein
    im Regen stehen lässt.

    Ich habe es mir ja selber ausgesucht und kann jederzeit auf die Unterstützung des JL vertrauen.

    Ich weiß, dass es sich nicht gehört, aber ich stelle einmal die Gegenfrage: - Seit wann sind die Eltern für die Fahrt zu den Spielen verantwortlich ?

    Spiele sind nicht garantiert. Beitrag wird für die Teilnahme am Training bezahlt.

    Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass im Vorfeld viel zu wenig miteinander kommuniziert wird.

    Das ist wohl korrekt. Das muss ich mir mit meinen Mittrainern auch ankreiden lassen. Da jedoch die "Regeln" zur Mitarbeit der Eltern seit Ewigkeiten bestehen ist es nicht nur meine Schuld

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Zitat Pedro:

    Zitat

    Abgesehen davon, kann doch niemand erwarten, dass ich mein Kind für ein paar Euro (ich glaub höher wie 50 Euro ist der Jahresbeitrag bei uns nicht, wenn überhaupt) bei einem Verein anmelde und ich damit komplett raus bin und der Verein mein Kind 10 Stunden die Woche bespasst und auch noch deren Transfer zu den Auswärtsspielen organisiert.

    Ja, das sehen wir vielleicht so, aber es gibt immer wieder Eltern, die das anders erwarten. wie will ich denen das aber vorwerfen, wenn doch mit so billigen Beiträgen geworben wird und die "Nebenkosten" verdeckt sind.
    Was die einsichtigen Eltern angeht, so habt ihr Glück. Bei uns lief das dann anders und ich gebe zu, dass auch ich einer derjenigen war, die nur noch Kinder mitgenommen haben, wo die Eltern auch regelmäßig fuhren. Es ist ja auch nicht ohne, wenn fremde Kinder im Fall eines Unfalls bei mir zu schaden kommen. Warum sollte ich das Risiko für Eltern, die sich selbst nicht beteiligen, tragen ? So haben das dann auch die anderen Eltern gesehen.
    Grundsätzlich meine ich aber, dass nicht gefordert werden kann, was nicht vereinbart wurde.

  • Zitat Pedro:


    "Problematisch wird es immer nur dann, wenn in einer Mannschaft (so wie bei @16) proportional viele Jungs mit einem bestimmten Migrationshintergrund dabei sind. Denn deren Eltern fühlen sich größtenteils (ist zumindest meine Erfahrung nach 4 Jahren als Trainer von jeweils vier verschiedenen Jugendmannschaften) wirklich nicht an diese übliche Vorgehensweiße gebunden...... Was zum Glück aber meistens durch entsprechen engagierte Eltern ausgeglichen wird"



    So so.


    Welcher bestimmter Migrationshintergrund ist es dann? Welchen Migrationshintergrund hast Du denn, als Pedro? Oder heißt Du evtl. Peter?


    Meine 5 Jahre als Türke in deutschen Vereinen können bezeugen:


    Die Eltern, die ihre Kinder nicht zu den Spielen gerne gefahren haben:


    1x halb polnisch halb deutsch


    1x 100 % italienisch


    1x halb deutsch halb spanisch


    2x 100 % deutsch (römisch katholisch)



    Liegt es an Katholiken? Alle waren katholisch. Es gab mehrere evangelische, die ihre Kinder gerne zum Spiel oder Turnier gefahren haben. So, sind die Evangelischen besser als diese Katholiken? So ein Schwachsinn, wenn man eine Relation dazwischen sucht.


    Oder ist es einfach so, dass man es nicht nach irgendeiner Klasse/Religion/Konfession/politische Richtung pauschalisieren soll? Mensch ist Mensch, der ausgelutschte Satz sagt: Egal wo, es gibt gute und schlechte Menschen.



    Ganz klar ist es für mich, dass es gerade dort mehr Menschen in den Vereinen spielen, deren Eltern / Großeltern woanders geboren sind, wo auch solche wohnen.


    Ich habe große Probleme manchmal das zu verstehen.


    Ein wichtiger Punkt dabei, vielleicht der Wichtigste: So lange irgendeiner, einen Buben, der hier geboren ist, als Migranten sieht und benennt, wird sich kaum was ändern. Immer sind die Migranten problematisch, asozial, unwillig, etc.


    Özil, Khedira, Gündogan, Boateng, Klose, Podolski, Asamoah, Cacau, etc. sollen einfach als Deutscher akzeptiert werden und nicht als Migrant. Werden sie auch als Deutsche akzeptiert, da sie erfolgreich sind. Also Erfolg deckt alles ab. Wenn ein Bub, Türke und Moslem und ein guter Spieler ist, dann ist es kein Problem, er ist Deutsch-Türke, aber vor allem Deutscher. Wehe es, wenn er Türke und Moslem und schlechter Spieler ist, dann ist er der Migrant, (man kann auf ihn verzichten). Nein besser, er hat einen bestimmten Migrationshintergrund, überhaupt er hat einen Migrationshintergrund.



    Die Jungs oben, die Weltmeister sind, die sind keine Migranten mehr, sie sind natürlich Deutsche. Natürlich.



    In dem Sinne,


    Einen schönen Abend von einem, der einen bestimmten Migrationshintergrund hat, der diesen tatsächlich hat, da er nicht hier in diesem Lande geboren ist.

  • Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die Eltern überhaupt nicht für das Fußballspiel ihrer Söhne interessieren. Was kann also der Grund sein, dass sie nicht kommen, sich nicht beteiligen ? Vielleicht könnte es sich doch lohnen, Versuche der Kommunikation aufzunehmen. Da scheint ja bislang nicht besonders viel gelaufen zu sein. Einen Elternabend habe ich auch noch nie gemacht, aber das mindeste ist doch wohl eine Art 'Elternbrief' mit Trainingszeiten, Spielterminen und ähnlichem, was einem als Trainer wichtig ist. Ist nun wirklich kein großer Aufwand, so einen Zettel zu schreiben und den Kindern beim ersten Training mitzugeben. Wenn wirklich ein Großteil so gar nicht kommt und Du nicht einmal genügend Fahrer für Auswärtsspiele hast, würde ich durchaus die direkte Ansprache suchen und einfach mal nachfragen, ob nicht doch ein gewisses Interesse für den Sport der Kinder besteht. Da Du noch sehr jung bist, sollte Dich der Verein hier unterstützen anstatt Dich im Regen stehen zu lassen. Du sagts doch dass dein JL hinter Dir steht, kann der hier nicht was machen mit Dir gemeinsam ? Im D-Jugendalter sind die Kinder definitiv zu jung dafür, dass alles nur über die Kinder läuft.

  • Ich weiß es nicht. Insgesamt ein Viertel dass man wohl noch vor 7-8 Jahren Ghetto nannte. Viele Sozial schwache Familien. Es ist aber in der Tat so dass die Migrantenfamilien (überwiegend Kurden und Araber) immer noch nicht sich beteiligen wollen. Unsere Mannschaft besteht aus 60% dieser Kinder, 40% Deutsche. Von den Deutschen beteiligen sich 60% ca aktiv, während es bei den migranten eher richtung 15% geht.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Nur ganz kurz mal ein paar kurze Anregungen von mir.


    Ich trainiere eine U17, habe also regelmäßig mit 16-Jährigen zu tun. Erst einmal finde ich das Engagement von 16aufmrücken beachtlich. Wer sich in diesem Alter so sehr für die Materie interessiert, dass er sich in diesem Forum anmeldet und Diskussionen sucht, sollte erst einmal dafür ein Lob erhalten. Dass du, 16, bestimmte Dinge noch zu simpel siehst, ist alterstypisch und ich kann dir nur raten: Sieh manche Kommentare nicht als Angriff (auch das ist alterstypisch), sondern denke wirklich mal intensiv darüber nach, was du wie anders machen kannst. Ich finde, dass deine letzten Reaktionen zeigen, dass du dazu in der Lage bist. Viele Dinge sieht man durch gemachte Erfahrungen anders. Erfahrungen kann man mit 16 halt einfach noch nicht so viele haben.


    Auch immer wieder spannend finde ich, wie viele Dinge in anderen Vereinen anders laufen. Für mich zum Beispiel ist es ganz klar die Verantwortung der Eltern, wie die Spieler zu Spielen kommen. Ich gebe einen Treffpunkt vor (meist am gegnerischen Sportplatz um X Uhr), und dann müssen sich Spieler/Eltern selber kümmern. Gerne nehme ich jemand mit, der mich dann fragt.



    Zu uzunbacak möchte ich unbedingt etwas sagen: Ich finde es sehr gut, deine Meinungen hier zu lesen, da sie in diesem Gespräch mit "Naturdeutschen" :) oft eine andere Perspektive eröffnen. Aber ich kann sie nicht immer teilen. Ich finde, du machst es dir zu einfach, wenn du bestimmte Probleme nicht siehst/sehen willst(?). Ich habe 18 Jahre Erfahrung als Jugendtrainer im Frankfurter Raum und muss sagen – der Anteil an muslimisch/arabischen Eltern, die nicht teilnehmen am Fußballhobby ihrer Kinder, ist eindeutig höher als bei anderen Hintergründen. Natürlich gibt es auch deutsche/spanische/außerirdische Kinder, bei denen das so ist und es gibt unbestritten auch sehr engagierte muslimisch/arabische Eltern. Wenn man sie kennengelernt hat, kann man sich oft sehr gut mit ihnen verstehen (manchmal sind sie einen Tick zu fanatisch). Der Fakt aber bleibt, den ich in meiner Trainerkarriere so erkannt habe – sie ziehen sich öfter komplett aus der Affäre. Das sagt noch nichts über die Gründe aus, ist aber hier auch einfach so.


    Womit habe ich in dieser ganzen Migranten-Diskussion noch ein Problem?

    So lange irgendeiner, einen Buben, der hier geboren ist, als Migranten sieht und benennt, wird sich kaum was ändern. Immer sind die Migranten problematisch, asozial, unwillig, etc.


    Das ist leider auch viel zu oft der Fall. Da gebe ich dir Recht. Aber die Medaille hat, wie so oft, zwei Seiten:


    Frag doch einmal in einer typischen deutschen D- oder C-Jugend alle Spieler mit Migrationshintergrund, was Sie sind. Deutsche? Türken? Ich gebe dir Brief und Siegel, dass der allergrößte Teil der Spieler mit "türkischem Hintergrund" voller Stolz sagen wird: Ich bin Türke! Aber den deutschen Pass mit Vorteilen nehmen sie dann doch gerne. Der Russland-Deutsche in unserer D-Jugend sagt übrigens ganz klar, dass er Deutscher ist. Sein Vater spricht übrigens auch nur sehr gebrochen deutsch, der Junge fließend. Wie gesagt, es gehören zu allem zwei Seiten.

  • @uzunbacak:


    - ich habe keinen Migrationshintergrund, unser Haustier hies Pedro


    - ich hatte bisher bis auf eine Außnahme immer Mannschaften, in denen der Großteil der Jungs einen Migrationshintergrund hatte und ich habe nie einen Unterschied zwischen den einzelnen Spielern gemacht. Bisher sind alle bestens mit mir ausgekommen und reden mich auch meistens jetzt nach Jahren noch freundlich an wenn man sich irgendwo trifft. Ich mach den Jungs ja auch gar keinen Vorwurf. Die können ja nichts dafür bzw. leiden im Gegensatz ja darunter, da sie ja selbst sehen, dass ihre Eltern nie zum Zuschauen etc. kommen und sie fragen meistens schon im Training vor dem Spiel, ob sie bei einem von uns Trainern mitfahren können, weil sie wissen, dass ihre Eltern eh nicht mitkommen.


    - lustig übrigens, dass bei Migrationshintergrund im Kontext mit etwas Negativen immer alle gleich von der gleichen Richtung ausgehen. Hab noch nie gehört, das jemand gesagt hat: Stimmt, diese dänischen Spieler sind bei mir auch ein Problem was die Organisation der Auswärtsfahrten angeht.... Klar gibt es überall entsprechende Eltern, aber es ist halt schon auffällig.


    - die Erfahrung von Chris hab ich übrigens auch schon oft gemacht. Von den Spieler mit diesem Migrationshintergrund wird auch von "den Deutschen" gesprochen, dh sie selbst sehen sich ja offensichtlich nicht also solche (auch wenn mir jetzt schon klar ist, dass dann das Argumet kommt, dass das nur so ist, weil sie es von der Gesellschaft so eingetrichtert bekommen). Aber mir als Trainer ist das doch egal. Ich möchte, dass sich alle Spieler wohlfühlen, Spaß haben und sich weiterentwickeln. Aber wenn es nunmal so ist, dass in dieser Gruppe die Bereitschaft der Eltern, sich am Hobby ihrer Kinder zu beteiligen auffällig niedriger ist als bei anderen Gruppen, dann versteh ich nicht, warum es so schlimm ist, dies auch so zu benennen.


    - den Verweis auf die Nationalspieler mit Migrationshintergrund finde ich dabei immer etwas unglücklich. Die entscheiden sich doch nicht für oder gegen Deutschland, wenn sie sich entscheiden, für Deutschland oder das Land ihrer Eltern aufzulaufen. In der Regel entscheiden sie sich für die bessere sportliche Perspektive (dh. wenn sie gut sind eher für Deutschland, England, Frankreich (als typische Länder mit einem hohen Migrationsanteil) ansonsten vielleicht eher für die Türkei, Albanien, Algerien etc., einfach auf grund der Einsatzchancen. Was ja auch nicht verwerflich ist). Das mit der Akzeptanz sehe ich, Leider!, auch anders. Mal abgesehen von irgendwelchen besoffenen Stammtischbrüdern (nach ein paar Bier ist Özil da trotz Weltmeistertitel auch kein "Deutscher" mehr) feiert sich doch der DFB selbst bei jeder Möglichkeit für die gute Intergration der Spieler mit Migrationshintergrund, dh. selbst dort werden sie nicht als "normale" Deutsche angesehen.


    - Polen, Italiener und Spanier sind in der Regel auch eher katholisch. Von daher könnte an deiner Vermutung ja was dran sein ;)


    - auch wenn du hier geboren wärst, deine Mutter "Naturdeutsche" wäre und dein Vater Österreicher und vor deiner Geburt nach Deutschland eingewandert hättest du einen "tatsächlichen" Migrationshintergrund.


    Die ganzen Vorurteile entstehen eh dadurch, dass man Probleme in diesem Bereich nicht offen ansprechen kann. Oder glaubst du, die anderen Eltern reden nicht miteinander darüber, dass immer die gleichen fahren und das dort eine Gruppe augenscheinlich meistens fehlt?


    Edit: Ich möchte keineswegs alle Migranten pauschal oder dich persönlich angreifen oder beleidigen. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich aus meiner eigenen Erfahrung das Problem von @16 zu einem gewissen Teil nachvollziehen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pedro87 ()